DE1458812A1 - Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Schmelzen,insbesondere Stahlschmelzen,und Verfahren zu ihrem Betrieb - Google Patents
Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Schmelzen,insbesondere Stahlschmelzen,und Verfahren zu ihrem BetriebInfo
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- C21C7/10—Handling in a vacuum
Description
Bochumer Verein für
Gußstahlfabrikation AG.
Bochum \ T„^I· '[ZZ^- ' 2. Februar I965
Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Schmelzen, insbesondere
Stahlschmelzen, und Verfahren zu ihrem Betrieb
Die Erfindung betrifft eine neue Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Metallschmelzen, insbesondere von Stahlschmelzen.
Die Vorrichtung soll eine weitgehende Entgasung durch Vakuum ermöglichen, sie soll weiterhin geeignet sein, ein kontinuierliches
Zu- und Abfliessen der Schmelze, insbesondere zu Stranggiesskokillen zu gestatten, ferner den Vorgang ganz oder teilweise
zu automatisieren.
Die Vorrichtung besteht aus einem mit Vakuumsaugleitung versehenen
Evakuierungsgefäss nach Art des beim sogenannten Umlauf-EntgasungsVerfahrens
bekannten Behälter (vergleiche Williams-Patent USA I 921 060). Dieser Umlauf-Evakuierungsbehalter besitzt
einen in die Schmelze eintauchenden Rüssel, durch den die Schmelze aus dem sie enthaltenden Schmelzengefäss, das auch
ein metallurgischer Ofen sein kann, z. B. SM-Ofen, Elektro-Ofen, Wind- oder Sauerstoff-Prischgefäss, in den Umlauf-Evakuierungsbehalter
hochgesaugt werden kann (Hochsaugerüssel), und andererseits einen zweiten Rüssel, durch den die Schmelze in ein
anderes Gefäss abfliessen kann (Abflussrüssel).
Erfindungsgemäss ist das zum Aufnehmen der vakuumbehandelten
Schmelze aus dem Abflussrüssel bestimmte Gefäss als eine Vakuumeinrichtung gestaltet.
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Der Abflussrüssel des Umlauf-Evakuierungsbehälters ist daher mit
einem, mit Vakuumleitung versehenen Behälter (Gießstrahlentgasungskammer) vakuumdicht vereinigt.
Die Gießstrahlentgasungskammer, mit vorzugsweise geringerem Unterdruck
als im Umlauf~Evakuierungsbehälter, besitzt ferner zweckmässig mindestens
eine Auslassöffnung, um die Entnahme der Schmelze ohne Trennung der Kammer vom Abflussrüssel vornehmen zu können.
In manchen Fällen, insbesondere wenn die in die Gießstrahlentgasungskammer
eintretende Schmelze eine starke Tendenz zum Divergieren besitzt, kann in der Gießstrahlentgasungskammer ein den Gießstrahl
umhüllendes Mantelrohr angeordnet sein, welches ggf. bis in die Nähe des Bodens der Kammer reicht.
Die Gießstrahlentgasungskammer kann vorzugsweise eine Sauerstoffzugabevorrichtung,
z. B. ein Blasrohr,besitzen.
Eine Auslassleitung der Gießstrahlentgasungskammer kann zu dem Schmelzenbehälter zurück--fuhren, z. B. mit ihm verbunden sein, womit
ein Rückfluss des bereits vakuumbehandelten Stahles ermöglicht wird. Die Rückflussleitung kann mit einer Metallpumpe als Fördereinrichtung,
vorzugsweise einer elektrischen Pumpe, versehen sein, mit der der Rückfluss entweder gefördert oder gedrosselt werden kann, oder auch
in umgekehrter Richtung gearbeitet werden kann, z. B. um Metall aus dem Schmelzenbehälter zu fördern.
Die Vorrichtung kann an verschiedenen Stellen heizbar gemacht sein,
und izwar kann der Hochsaugerüssel, der Umlauf-Evakuierungsbehälter,
der Abflussrüssel, die Gießstrahlentgasungskammer und deren Abflüsse,
nach Bedarf einzeln oder zu mehreren heizbar sein.
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H58812
Mit einer solchen Vorrichtung ist vor allem eine gesteuerte
Entnahme der Schmelze durchführbar, wobei die den Umlauf-Evakuierungsbehälter
durchlaufende Schmelzenmenge durch Änderung der barometrischen Höhe im Hochsaugerüssel und / oder
durch eine Fördereinrichtung (Pumpe) gesteuert werden kann. Im ersteren Falle kann der Abstand zwischen dem Schmelzenniveau
im Umlauf-Evakuierungsbehalter und dem Schmelzenniveau im Schmelzenbehälter, in den der Hochsaugerüssel eintaucht, und / oder
der Unterdruck im Umlauf-Evakuierungsbehälter geändert werden. Bei Verringerung der Abstände dieser Schmelzenniveaux wird die
Fördermenge vergrössert, bei VergrÖsserung des Niveauabstandes
dagegen verkleinert, unter der Voraussetzung gleichbleibenden Unterdruckes im Umlauf-Evakuierungsbehalter. Es kann auch der
Unterdruck geändert werden, z. B. durch Drosselung der Absaugeleitung oder durch gesteuerte Zugabe von "Falschgas", z. B.
kontinuierlich oder pulsierend (z. B. Luft, CO2; O2; CO; tU;
Argon; N2; CCIj,; Methan Cl2 usw. je nach beabsichtigter metallurgischer
Aufgabenstellung. Durch diese Möglichkeiten ist es auch gegeben, eine Regulierung, insbesondere bei plötzlichem Nachfüllen
in den Schmelzenbehälter, vorzunehmen.
Mit der Vorrichtung wird auch ein vollkontihuierliches Vakuumbehandeln
und ggf. vollkontinuierliches Vergiessen möglich. Man braucht hierzu lediglich dem Aufsaugerüssel ständig neues
Metall nachzuliefern und der Gießstrahlentgasungskammer entsprechend entgaste Schmelze zu entnehmen. Dabei kann man
mit besonderem Vorteil die der Kammer entnommene Schmelze unmittelbar im Strang vergiessen. Eine solche Stranggiessanlage
kann auch durch eine Druckgiessanlage ersetzt werden mit einem Absperrorgan zwischen ihrer Druckkammer und der Gießstrahlentgasungskammer.
Auch ist das fortlaufende Giessen von Blöcken, Brammen und dergleichen mit Hilfe von Giesswagen oder entsprechendes
Druckgiessen möglich«
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Die mit dieser Vorrichtung möglichen Behandlungsvorgänge, ζ. Β.
das Evakuieren, das Zugeben von Behandlungsstoffen, auch Legierungsstoffen,
sowie sonstige vakuummetallurgische Vorgänge, z. Be das Entkohlen, das Frischen, das Zurückpumpen und das Vergiessen,
können auch automatisch durchgeführt, und zwar selbsttätig gesteuert oder geregelt, werden,.
Zu diesen möglichen Vorgängen gehört auch die Entfernung von unerwünschten,
bei Normaltemperatür festen Begleitelementen des Stahles,
wie Kupfer, Blei, Zinn, Zink, Wismut, Antimon, Kadmium und Arsen. ' Diese werden zum Teil durch die Vakuumbehandlung, andererseits durch
Zugabe von Mitteln verflüchtigt, welche den Partial-Dampfdruck des
betreffenden Elementes oder seiner Verbindungen oder Legierungen erhöhen. Zu diesen Mitteln gehören insbesondere Halogene oder ihre
Ve r ^i ndungen o
In der Zeichnung ist ein Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäss
der Erfindung dargestellt, und zwar in Fig· I eine Vorrichtung
ohne (in Fig. 2 mit) Rückfluss des vakuumbehandelten Stahles in den Schmelzenbehälterβ
Der Umlauf-Evakuierungsbehälter 1 mit der Vakuumsaugleitung 2
besitzt einen Hochsaugrüssei 3 sowie einen Abflussrüssel 4, der
mit einerGießstrahlentgasungskammer 5 vakuumdicht verbunden ist.
Der Hochsaugrüssel 3 taucht in die im Schmelzenbehälter 6 (bei nichtkonti]
nuierlichem Betrieb vorzugsweise Abstichpfanne), befindliche Schmelze ein, welche aus dem Nachfüllgefäss 7 (ggf. Ofen) nachgefüllt wird.
An die Gießstrahlentgasungskammer 5 ist in diesem Falle eine Stranggiess*;
anlage 8 angeschlossen.
An den Abflussrüssel 4 schliesst sich hier ein Mantelrohr 9 an, welches bis in die Nähe des Bodens der Gießstrahlentgasungskammer
5 reicht. Diese Kammer wird durch die Saugleitung 10 evakuiert. Das Mantelrohr 9 besitzt vorzugsweise ein z. B. Sauerstoffblasrohr
28 zum Frischen von Stahl.
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In Fig. 2 sind dieselben Vorrichtimgsteile wie in Pig« I mit
denselben Bezugszeicheη versehen» Abweichend von Pig· I ist
die Ausstattung der Vorrichtung mit einem Rückil uss aus Gießstiahlentgasungskammer
5 in den Schmelzenbehälter 6 durch die
Auslassöffnung 15 und Rückflussleitung 16 bzw. 16'« Die Rückflussleitung
16 besitzt eine elektrische Pumpe 17. Die Rückflussleitung
16 kann durch die Wandung des Schmelzenbehälters 6 geführt sein, sie kann aber stattdessen von oben in den Raum des
Behälters 6 geführt sein, wie gestrichelt (161) dargestellt ist.
In dem Rückfluss können an beliebiger Stelle Absperrorgane, z. B. Stopfen, ggf. auch vakuumdichte Absperrorgane eingebaut sein.
Von der elektrischen Pumpe 17 abgesehen sind die Absperrorgane nicht dargestellt,
21, 22 sind Schleusen für die Zugabe von Behandlungs- und Legierungsmitteln,
20 ein Mannlochverschluss.
Auch der zur Entnahme von Stahl dienende Auslass 11 ist zweckmässig mit einem Absperrorgan (Stopfen 12) versehen.
Mit 18 ist eine Schräge bezeichnet, die eine gute Restentleerung der Gießstrahlentgasungskammer 5 gewährleistet. Schliesslich kann
auch der Schmelzenbehälter 6 einen Ausguss mit Stopfenstange 26 besitzen, Der Schmelzenbehälter 6 kann auch als Endstelle der
Behandlung, z. B, als Giesspfanne, benutzt werden, dann kann die Auslassöffnung 11 fehlen. Mit 23, 24 und 25 sind Zuleitungen
für Gas, 2J und 25 insbesondere für ggf. vorgewärmtes oder vorerhitztes,
z, B· auf 1000° C und mehr,"Liftgas" bezeichnet.
In den beiden Figuren sind die Niveaux der Schmelzen eingezeichnet,
und zwar ist das Niveau in derGießstrahlentgasungskammer 5 mit 14, das Niveau im Schmelzenbehälter 6 mit 15 und das Niveau
in dem Um3auf-Evakulerungsbehälter 1 mit 27 bezeichnet. Der
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Niveau-Unterschied zwischen 15 und 27 muss weniger als der
barometrische Druck sein, also weniger als 1 4-00 mm bei flüssigem Stahl betragen, damit der Stahl durch den barometrischen
Druck in das Gefäss 1 befördert wird, 3ei Zuführung von "Liftgas" oder·Anwendung einer elektrischen Pumpe (17!) kann die Höhe
entsprechend der Wirkung dieser Mittel grosser sein. Ferner muss das Niveau 14 gegenüber dem Austritt mindestens l400 mm
hoch liegen« Diese Niveauhöhe kann geringer sein, wenn in dem Abfluss 11 eine Fördereinrichtung, z. B0 eine elektrische Pumpe
17"1 vorgesehen ist»
Für den besonderen Fall der Fis. 2 ist noch folgendes zu
beachten!
Wenn die Rückflussleitung 1β bzw, 16T zwischen Kammer 5 und
Behälter 6 in Tätigkeit treten soll,"muss ggf. vorhandener
zu geringer Niveau-Unterschied durch Betätigung einer Fördereinrichtung 17, z. B. einer elektrischen Pumpe, ausgeglichen
werden. Durch diese Fördereinrichtung 17 kann der Abfluss aus der Gießstrahlentgasungskammer 5 geregelt werden, und zwar
auf folgende Weise:
1. Bei geschlossenem Abflußstutzen 11 kann die gesamte entgaste Schmelze über die Rückflussleitung 16 bzw» 161 in den Behälter
6 zurückfHessen, ggf« unterstützt durch die Fördereinrichtung
17.
2. Bei Verhinderung des Rückflusses fliesst die Schmelze bei geöffneter Ausflussöffnung von 11 aus dem System aus,
J3. Bei geöffnetem Ausfluss 11 kann dessen Ausflussmenge durch eine
Bemessung des Rückflusses gesteuert werden.
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Mit derVorrichtung gemäss der Erfindung lassen sich insbesondere
Stähle £ier Art, seien es unlegierte oder legierte
Stähle, herstellen. Es lassen sich auch in einfaeherWeise besonders kohlenstoffarme Stähle herstellen. Die Kohlenstoffarmheit
ist bekanntlich besonders wichtig bei korrosionsbeständigen Stählen, bei magnetisch alterungsbeständigen Stählen oder
auch bei Stählen, bei denen es auf magnetische oder elektrische Eigenschaften ankommt, insbesondere Dynamo- oder Transforma*-
torenstähle. Die Herstellung besonders kohlenstoffarmer
unlegierter oder legierter Stähle kann derart erfolgen, dass ein Stahlbad behandelt wird, welches in einem beliebigen
Frischgefäss (SM-Ofen, Elektro-Ofen, Wind- oder Sauerstoff-Prischgefäss)
auf Kohlenstoffgehalte in der Grössenordnung
von etwa 0,025 bis 0,12 %, vorzugsweise 0,03 bis 0,06 %,
eingestellt und unberuhigt abgestochen worden ist, wobei das Vakuum im Behälter zu den im Behandlungsgut vorhandenen
Kohlenstoff-, und entsprechenden, vorhandenen oder herbeigeführten Sau erstoff-Mengen, so eingestellt wird, dass Kohlenstoffgehalte
unter 0,025, vorzugsweise unter 0,0080 und noch besser unter 0,0050 %, erreicht werden.
Für die Entkohlungsbehandlung ist es von besonderem Vorteil, wenn in dem Evakuierungsbehälter und / oder in der Gießstrahlentgasumgskammer
während der Vakuumbehandlung oder eines Teiles davon ein Sauerstoff-Partialdruck von einigen Torr aufrechterhalten
wird· Für den Fall, dass Desoxydations-, Denitrierungs- und / oder sauerstoffempflindliche Legierungsmittel zugegeben
werden, ist es zweckmässig, diesen Sauerstoff-Partialdruck
im Vakuum nur vor der Zugabe der genannten Mittel vorzusehen. Der dafür benötigte Sauerstoff kann zweckmässig, und zwar
ganz oder teilweise, im Saugrüssel oder unter diesem zugegeben werden. Wenn dem Saugrüssel sogenanntes Liftgas, d. h, ein Gas,
welches der aufzusaugenden Metallschmelze Auftrieb verleihen soll, zugegeben wird, dann kann der genannte Sauerstoff, der
gasförmig oder in Form von sauerstoffabgebenden Stoffen, z· B.
in Form von CO2 vorliegen kann, mit dem Liftgas zugegeben werden,
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Die verschiedenen metallurgischen Massnahmen, die in einer der
Vorrichtungen durchgeführt werden sollen, können örtlich und
zeitlich voneinander getrennt durchgeführt werden. So kann
z. B. in einerVorrichtung gemäss Fig. 1 eine Entkohlungsbehandlung
und in der Gießstrahlentgasungskamraer 5 eine Desoxydation und Legierungsbehandlung vorgenommen werden«
Eine noch grössere Variationsmöglichkeit besteht in einer
Vorrichtung gemäss Fig. 2. Dort kann man z, B. zunächst nur
mit Rückfluss arbeiten, z. B, zum Zwecke der Entkohlung, insbesondere
dann, wenn auf besonders niedrige Kohlenstoffgehalte
hingearbeitet wird, z. Be unter 0,008 oder weniger als 0.005 %·
Hierbei kann die Entkohlung entweder im Umlauf-Evakuierungsbehälter
1 oder in der Gießstrahlentgasungskammer 5 oder in beiden
stattfinden· Dabei können etwaige Legierungszusätze schon im
An-fang der Entkohlungsbehandlung zugegeben werden.
Eine noch grössere Variationsmöglichkeit besteht in einer Vorrichtung gemäss Fig. 2. Dort kann man z. B. zunächst nur
mit Rückfluss arbeiten, z. B. zum Zwecke der Entkohlung, insbesondere
dann, wenn auf besonders niedrige Kohlenstoffgehalte
hingearbeitet wird, z. B. unter 0,008 oder weniger als 0,005 %·
Hierbei kann die Entkohlung entweder im Umlauf-Evakuierungsbehälter
1 oder in der Gießstrahlentgasungskammer 5 oder in beiden
stattfinden» Dabei können etwaige Legierungszusätze schon im
Anfang der Entkohlungsbehandlung zugegeben werden»
Nachdem die gesamte Schmelze in dieser Weise entkohlend behandelt worden ist, kann sich - mit oder ohne Rücklauf - eine Desoxydationsbehandlung
ansehliessen.
In ähnlicher Weise können auch während des Umlaufs oder eines
Teils davon Massnahmen, wie sie oben bereits zur Entfernung von unerwünschten Begleitelementen, die bei Normaltemperatur
fest sind, .erwähnt worden sind, durchgeführt werden.
90 9 807/0376 Patentansprüche:
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Schmelzen, insbesondere von Stahlschmelzen, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus
einem mit Vakuumsaugleitung (2) versehenen Evakuierungsbehälter (l) besteht, in den ein Hochsaugrüssel (5) führt und
von dem ein Abflussrüssel (4) ausgeht, der mit einer Gießstrahlentgasungskammer (5) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Gießstrahlentgasungskammer (5) ein den Gießstrahl umhüllendes
Mantelrohr (9) angeordnet ist, welches ggf. bis in die Nähe des Bodens der Kammer (5) reicht, und dass die
Gießstrahlentgasungskammer oder das Mantelrohr ggf. eine Einrichtung zur Zuführung von Frischgas, insbesondere
Sauerstoff, besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gießstrahlentgasungskammer (5) mit einer Rückflussleitung
(l6, l6f) zum Schmelzenbehälter (6) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hochsaugrüssel (5), der Evakuierungsbehälter (1), der
Abflussrüssel (4) und die Gießstrahlentgasungskammer (5) und deren Abflüsse einzeln oder zu mehreren heizbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Fördereinrichtung, vorzugsweise elektrische Pumpe, am Hochsaugerüssel (3), an der Rückflussleituig
(16, 16') oder am Abflußstutzen (11) angeordnet ist.
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6. Verfahren zur gesteuerten oder geregelten Entnahme von
Schmelze aus einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 -'5j dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahme über die
den Evakuierungsbehälter (1) durchlaufende Schmelzenmenge
■ durch Änderung der barometrischen Höhe im Hochsaugerüssel und / oder durch eine Fördereinrichtung gesteuert wird,
wobei der Abstand zwischen dem Schmelzenniveau im Evakuierungsbehälter (l) und dem Schmelzenniveau im Schmelzenbehälter
(6) und / oder der Unterdruck im Evakuierungsbehälter (l) und / oder die Betätigung von Fördereinrichtungen
nach Anspruch 5 geändert wird.
7. Verfahren zumkontinuierlichen Entgasen von Schmelzen mittels
einerVorriehtung nach einem der Ansprüche 1-5* dadurch
gekennzeichnet, dass dem Aufsaugrüssel (j5) ständig neues
Material nachgeliefert und der Gießstrahlentgasungskammer
(5) ständig entgaste Schmelze entnommen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7* dadurch gekennzeichnet,
dass die der Gießstrahlentgasungskammer (5) entnommene Schmelze unmittelbar im Strang vergossen wird.
9. Verfahren zur Herstellung besonders kohlenstoffarmer Stähle mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Stahlbad behandelt wird, welches in einem beliebigen Frischgefäss (SH-Ofen, Elektro-Ofen, Windoder
Sauerstoff-Frischgefäss) auf Kohlenstoffgehalte in der Grössenordnung von etwa 0,025 bis 0,12 %, vorzugsweise 0,03
bis 0,06 $, eingestellt und unberuhigt abgestochen worden
ist, wobei das Vakuum im Behälter* zu den im Behandlungsgut vorhandenen Kohlenstoff- und entsprechenden, vorhandenen
oder herbeigeführten Sauerstoffmengen so eingestellt wird, dass Kohlenstoffgehalte unter 0,025, vorzugsweise unter
0,0080 und noch besser unter 0,0050 %, erreicht werden.
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10. Verfahren nach Anspruch 7* dadurch gekennzeichnet, dass im
Evakuierungsbehälter (l) und / oder in der Gießstrahlentgasungskammer
(5) während der Vakuumbehandlung oder eines Teils davon, insbesondere zur Entkohlung, ein Sauerstoff-Partialdruck
von einigen Torr aufrechterhalten wird·
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Zugabe von Desoxydations-, Denitrierungs- und / oder
sauerstoffempfindlichen Legierungsmitteln der Sauerstoff-Partialdruck
nur vor der Zugabe dieser Mittel aufrecht« erhalten wird.
12. Verfahren nach Anspruch 2, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der benötigte Sauerstoff zum Prischen von Stahl, zur Aufrechterhaltung des Sauerstoff-Partialdrueks
ganz oder teilweise im Mantelrohr (9) des Anspruchs 2 und / oder im Aufsaugrüssel (jj) oder unter diesem zugegeben
wird, ggf. mit dort eingeführtem "Liftgas".
IJ. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäss einem der
Ansprüche 3 bis 5>
dadurch gekennzeichnet, dass der Rückfluss der vakuumbehandelten Schmelze geregelt wird
zur Steuerung der aus der Gießstrahlentgasung skainmer (6) gleichzeitig, z. B. zum Giessen, austretenden Teilmenge
der Schmelze.
14. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
fertigbehandelte, zum Schmelzenbehälter zurückgeflossene Schmelze diesem Behälter entnommen wird.
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 |