DE1458812C - Vorrichtung zum kontinuierlichen Vakuumbehandeln von Metallschmelzen, ins besondere Stahlschmelzen, und Verfahren zu ihrem Betrieb - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Vakuumbehandeln von Metallschmelzen, ins besondere Stahlschmelzen, und Verfahren zu ihrem BetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Metallschmelzen, insbesondere
von Stahlschmelzen.
Die Vorrichtung soll eine weitgehende Entgasung durch Vakuum ermöglichen, sie soll weiterhin geeignet
sein, ein kontinuierliches Zu- und Abfließen der Schmelze, insbesondere zu Stranggießkokillen zu gestatten,
ferner den Vorgang ganz oder teilweise zu automatisieren.
Es sind Vorrichtungen bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 103 950 und französische Patentschrift
1238 058), bei denen nach dem Umlaufverfahren gearbeitet wird. Das durch einen Einlaufstutzen in
einen heb- und senkbaren Evakuierungsbehälter aufgesaugte Metall wird mittels eines in einen offenen
Behälter eintauchenden Ablaufstutzens in einen Auffangbehälter geleitet, aus dem es, gegebenenfalls kontinuierlich,
vergossen werden kann. Eine Vakuumbehandlung findet nur in dem Vakuumraum zwischen
dem Einlauf- und Auslaufstutzen statt.
Bei der Vorrichtung nach der österreichischen Patentschrift 201 093 ist die Vakuumkammer für das
Umlaufverfahren unterteilt. Das Auslaufrohr ist in Form eines Siphons gebogen. Vor dem Abgießen
durch dieses Auslaufrohr wird das Ende des siphonförmigen Ablaufrohres geschlossen und mittels einer
besonderen Pumpe der Siphon gefüllt, worauf der Abfluß wieder geöffnet wird.
Aus der deutschen Patentschrift 1 169 476 ist eine Vorrichtung bekannt zum Vakuumentgasen und Gießen
von schmelzflüssigen Metallen, insbesondere Stahl, unter Verwendung eines Vakuumhebers, in
dessen Einlaufstutzen ein Fördergas eingeleitet wird. Der Auslaufstutzen des Vakuumhebers mündet in
eine Vakuumkammer, wo er von Kokillen aufgefangen wird. Ferner ist am Einlaufstutzen mindestens
eine Zuleitung für Liftgas vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist bei einer Vorrichtung zum kontinuierlichen Vakuumbehandeln, die aus einem
mit Vakuumsaugleitung versehenen Evakuierungsbehälter besteht, in den ein Hochsaugrüssel führt
und von dem ein Abfluß ausgeht, an den sich eine zweite Vakuumkammer anschließt, die zweite Vakuumkammer
als Gießstrahlentgasungskammer ausgebildet.
Durch die Kombination der Gießstrahlentgasungsstufe wird sowohl in dieser Stufe als auch in der vorgeschalteten
Vakuumstufe die Möglichkeit geschaffen, in beiden Stufen einen Schmelzvorrat aufrechtzuerhalten,
was von besonderer Bedeutung für das kontinuierliche Stranggießen mit kontinuierlicher
Entgasung und Sequenzguß ist.
Die Gießstrahlentgasungskammer, mit vorzugsweise geringerem Unterdruck als im Umlauf-Evakuierungsbehälter,
besitzt ferner zweckmäßig mindestens eine Auslaßöffnung, um die Entnahme der
Schmelze ohne Trennung der Kammer vom Abflußrüssel vornehmen zu können.
Die Gießstrahlentgasungskammer kann vorzugsweise eine Sauerstoffzugabevorrichtung, z. B. ein
Blasrohr, besitzen.
Eine Auslaßleitung der Gießstrahlentgasungskammer kann zu dem Schmelzenbehälter zurückführen,
z. B. mit ihm verbunden sein, womit ein Rückfluß des bereits vakuumbehandelten Stahles
ermöglicht wird. Die Rückflußleitung kann mit einer Metallpumpe als Fördereinrichtung, vorzugsweise
einer elektrischen Pumpe, versehen sein, mit der der Rückfluß entweder gefördert oder gedrosselt werden
kann, oder auch in umgekehrter Richtung gearbeitet werden kann, z. B. um Metall aus dem Schmelzenbehälter
zu fördern. .
. Die Vorrichtung kann an verschiedenen Stellen heizbar gemacht werden, und zwar kann der Hochsaugerüssel, der Umlauf-Evakuierungsbehälter, der Abflußrüssel, die Gießstrahlentgasungskammer und deren Abflüsse, nach Bedarf einzeln oder zu mehreren, heizbar sein.
. Die Vorrichtung kann an verschiedenen Stellen heizbar gemacht werden, und zwar kann der Hochsaugerüssel, der Umlauf-Evakuierungsbehälter, der Abflußrüssel, die Gießstrahlentgasungskammer und deren Abflüsse, nach Bedarf einzeln oder zu mehreren, heizbar sein.
Mit einer solchen Vorrichtung ist vor allem eine gesteuerte Entnahme der Schmelze durchführbar,
wobei die den Umlauf-Evakuierungsbehälter durchlaufende Schmelzmenge durch Änderung der barometrischen
Höhe im Hochsaugerüssel und/oder durch eine Fördereinrichtung (Pumpe) gesteuert werden
kann. Im ersteren Falle kann der Abstand zwischen dem Schmelzenniveau im Umlauf-Evakuierungsbehälter
und dem Schmelzenniveau im Schmelzenbehälter, in den der Hochsaugerüssel eintaucht, und/
oder der Unterdruck im Umlauf-Evakuierungsbehälter geändert werden. Bei Verringerung der Abstände
dieser Schmelzenniveaus wird die Fördermenge vergrößert, bei Vergrößerung des Niveauabstandes dagegen
verkleinert, unter der Voraussetzung gleichbleibenden Unterdruckes im Umlauf-Evakuierungsbehälter.
Es kann ajich der Unterdruck geändert werden, z. B. durch Drosselung der Absaugeleitung
oder durch gesteuerte Zugabe von »Falschgas«, ζ. Β.
kontinuierlich oder pulsierend (z. B. Luft, CO2; O2;
CO; H2; Argon; N2; CCl4; Methan; Cl2 usw.) je nach
beabsichtigter metallurgischer Aufgabenstellung. Durch diese Möglichkeiten ist es auch gegeben, eine
Regulierung, insbesondere bei plötzlichem Nachfüllen in den Schmelzbehälter, vorzunehmen.
Mit der Vorrichtung wird auch ein vollkontinuierliches Vakuumbehandeln und gegebenenfalls vollkontinuierliches Vergießen möglich. Man braucht
hierzu lediglich dem Aufsaugerüssel ständig neues Metall nachzuliefern und der Gießstrahlentgasungskammer
entsprechend entgaste Schmelze zu entnehmen. Dabei kann man mit besonderem Vorteil die
der Kammer entnommene Schmelze unmittelbar im Strang vergießen. Eine solche Stranggießanlage kann
auch durch eine Druckgießanlage ersetzt werden mit einem Absperrorgan zwischen ihrer Druckkammer
und der Gießstrahlentgasungskammer. Auch ist das fortlaufende Gießen von Blöcken, Brammen u. dgl.
mit Hilfe von Gießwagen oder entsprechendes Druckgießen möglich.
Die mit dieser Vorrichtung möglichen Behandlungsvorgänge, z. B. das Evakuieren, das Zugeben
von Behandlungsstoffen, auch Legierungsstoffen, sowie sonstige vakuummetallurgischen Vorgänge, z. B.
das Entkohlen, das Frischen, das Zurückpumpen und das Vergießen, können auch automatisch durchgeführt,
und zwar selbsttätig gesteuert oder geregelt werden.
Zu diesen möglichen Vorgängen gehört auch die Entfernung von unerwünschten, bei Normaltemperatur festen Begleitelementen des Stahles, wie Kupfer, Blei, Zinn, Zink, Wismut, Antimon, Kadmium und Arsen. Diese werden zum Teil durch die Vakuumbehandlung, andererseits durch Zugabe von Mitteln
Zu diesen möglichen Vorgängen gehört auch die Entfernung von unerwünschten, bei Normaltemperatur festen Begleitelementen des Stahles, wie Kupfer, Blei, Zinn, Zink, Wismut, Antimon, Kadmium und Arsen. Diese werden zum Teil durch die Vakuumbehandlung, andererseits durch Zugabe von Mitteln
verflüchtigt, welche den Partial-Dampfdruck des betreffenden
Elementes oder seiner Verbindungen oder Legierungen erhöhen. Zu diesen Mitteln gehören insbesondere Halogene oder ihre Verbindungen.
In der Zeichnung ist ein Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, und
zwar in F i g. 1 eine Vorrichtung ohne (in F i g. 2 mit) Rückfluß des vakuumbehandelten Stahles in den
Schmelzenbehälter.
Der Umlauf-Evakuierungsbehälter 1 mit der Vakuumsaugleitung 2 besitzt einen Hochsaugrüssel 3
sowie einen Abflußrüssel 4, der mit einer Gießstrahlentgasungskammer 5 vakuumdicht verbunden ist. Der
Hochsaugrüssel 3 taucht in die im Schmelzenbehälter 6 (bei nichtkontinuierichem Betrieb vorzugsweise
Abstichpfanne) befindliche Schmelze ein, welche aus dem Nachfüllgefäß 7 (gegebenenfalls Ofen) nachgefüllt
wird. An die GießstrahlentgasungskammerS ist in diesem Fall eine Stranggießanlage 8 angeschlossen.
In F i g. 2 sind dieselben Vorrichtungsteile wie in F i g. 1 mit denselben Bezugszeichen versehen. Abweichend
von F i g. 1 ist die Ausstattung der Vorrichtung mit einem Rückfluß aus Gießstrahlentgasungskammer
5 in den Schmelzenbehälter 6 durch die Auslaßöffnung 13 und Rückflußleitung 16 bzw. 16'. Die Rückflußleitung 16 besitzt eine elektrische
Pumpe 17. Die Rückflußleitung 16 kann durch die Wandung des Schmelzenbehälters 6 geführt sein,
sie kann aber statt dessen von oben in den Raum des Behälters 6 geführt sein, wie gestrichelt (16') dargestellt
ist.
In dem Rückfluß können an beliebiger Stelle Absperrorgane, z. B. Stopfen, gegebenenfalls auch
vakuumdichte Absperrorgane eingebaut sein. Von der elektrischen Pumpe 17 abgesehen, sind die Absperrorgane
nicht dargestellt.
21, 22 sind Schleusen für die Zugabe von Behandlungs-
und Legierungsmitteln, 20 ein Mannlochverschluß.
Auch der zur Entnahme von Stahl dienende Auslaß 11 ist zweckmäßig mit einem Absperrorgan
(Stopfen 12) versehen. Mit 18 ist eine Schräge bezeichnet, die eine gute Restentleerung der Gießstrahlentgasungskammer
5 gewährleistet. Schließlich kann auch der Schmelzenbehälter 6 einen Ausguß mit Stopfenstange 26 besitzen. Der Schmelzenbehälter 6
kann auch als Endstelle der Behandlung, z. B. als Gießpfanne, benutzt werden, dann kann die Auslaßöffnung
11 fehlen. Mit 23, 24 und 25 sind Zuleitungen für Gas, 23 und 25 insbesondere für gegebenenfalls
vorgewärmtes oder vorerhitztes, z. B. auf 1000° C und mehr, »Liftgas« bezeichnet.
In den beiden Figuren sind die Niveaus der Schmelzen eingezeichnet, und zwar ist das Niveau
in der Gießstrahlentgasungskammer 5 mit 14, das Niveau im Schmelzenbehälter 6 mit 15 und. das
Niveau in dem Umlauf-Evakuierungsbehälter 1 mit 27 bezeichnet. Der Niveau-Unterschied zwischen 15
und 27 muß weniger als der barometrische Druck sein, also weniger als 1400 mm bei flüssigem Stahl
betragen, damit der Stahl durch den barometrischen Druck in das Gefäß 1 befördert wird. Bei Zuführung,
von »Liftgas« oder Anwendung einer elektrischen Pumpe (17') kann die Höhe entsprechend der Wirkung
dieser Mittel größer sein. Ferner muß das Niveau 14 gegenüber dem Austritt mindestens
1400 mm hoch liegen. Diese Niveauhöhe kann geringer sein, wenn in dem Abfluß 11 eine Fördereinrichtung,
z. B. eine elektrische Pumpe 17", vorgesehen ist.
Für den besonderen Fall der F i g. 2 ist noch folgendes zu beachten:
Wenn die Rückflußleitung 16 bzw. 16' zwischen Kammer 5 und Behälter 6 in Tätigkeit treten soll,
muß gegebenenfalls vorhandener zu geringer Niveau-Unterschied durch Betätigung einer Fördereinrichtung
17, z. B. einer elektrischen Pumpe, ausgeglichen werden. Durch diese Fördereinrichtung 17 kann der
Abfluß aus der Gießstrahlentgasungskammer 5 geregelt werden, und zwar auf folgende Weise:
1. Bei geschlossenem Abflußstutzen 11 kann die gesamte entgaste Schmelze über die Rückflußleitung
16 bzw. 16' in den Behälter 6 zurückfließen, gegebenenfalls unterstützt durch die
Fördereinrichtung 17.
2. Bei Verhinderung des Rückflusses fließt die Schmelze bei geöffneter Ausflußöffnung von 11
aus dem System aus.
3. Bei geöffnetem Ausfluß 11 kann dessen Ausflußmenge durch eine Bemessung des Rückflusses
gesteuert werden.
Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich insbesondere Stähle jeder Art, seien es unlegierte
oder legierte Stähle, herstellen. Es lassen sich auch in einfacher Weise besonders kohlenstoffarme Stähle
herstellen. Die Kohlenstoffarmut ist bekanntlich besonders wichtig bei korrosionsbeständigen Stählen,
bei magnetisch alterungsbeständigen Stählen oder auch bei Stählen, bei denen es auf magnetische oder
elektrische Eigenschaften ankommt, insbesondere Dynamo- oder Transformatorenstähle. Die Herstellung
besonders kohlenstoffarmer unlegierter oder legierter Stähle kann derart erfolgen, daß ein Stahlbad
behandelt wird, welches in einem beliebigen Frischgefäß (SM-Ofen, Elektro-Ofen, Wind- oder
Sauerstoff-Frischgefäß) auf Kohlenstoffgehalte in der Größenordnung von etwa 0,025 bis 0,12%, vorzugsweise
0,03 bis 0,06 %, eingestellt und unberuhigt abgestochen worden ist, wobei das Vakuum im Behälter
zu den im Behandlungsgut vorhandenen Kohlenstoff- und entsprechenden, vorhandenen oder herbeigeführten
Sauerstoffmengen so eingestellt wird, daß Kohlenstoffgehalte unter 0,025, vorzugsweise unter 0,0080
und noch besser unter 0,0050 °/o, erreicht werden.
Für die Entkohlungsbehandlung ist es von besonderem Vorteil, wenn in dem Evakuierungsbehälter
und/oder in der Gießstrahlentgasungskammer während der Vakuumbehandlung oder eines Teiles davon
ein Sauerstoff-Partialdruck von einigen Torr aufrechterhalten wird. Für den Fall, daß Desoxydations-,
Denitrierungs- und/oder sauerstoffempfindliche Legierungsmittel zugegeben werden, ist es zweckmäßig,
diesen Sauerstoff-Partialdruck im Vakuum nur vor der Zugabe der genannten Mittel vorzusehen. Der
dafür benötigte Sauerstoff kann zweckmäßig, und zwar ganz oder teilweise, im Saugrüssel oder unter
diesem zugegeben werden. Wenn dem Saugrüssel so-
- - genanntes Liftgas, d. h. ein Gas, welches der aufzusaugenden Metallschmelze Auftrieb verleihen soll,
zugegeben wird, dann kann der genannte Sauerstoff, der gasförmig oder in Form von sauerstoffabgebenden
Stoffen, z. B. in Form von CO2, vorliegen kann,
mit dem Liftgas zugegeben werden.
Die verschiedenen metallurgischen Maßnahmen, die in einer der Vorrichtungen durchgeführt werden
sollen, können örtlich und zeitlich voneinander getrennt durchgeführt werden. So kann z. B. in einer
Vorrichtung gemäß F i g. 1 eine Entkohlungsbehand-
lung und in der Gießstrahlentgasungskammer 5 eine Desoxydation und Legierungsbehandlung vorgenommen
werden.
Eine noch größere Variationsmöglichkeit besteht in einer Vorrichtung gemäß F i g. 2. Dort kann man
z. B. zunächst nur mit Rückfluß arbeiten, z. B. zum Zwecke der Entkohlung, insbesondere dann, wenn
auf besonders niedrige Kohlenstoffgehalte hingearbeitet wird, z. B. unter 0,008 oder weniger als
0,005 %. Hierbei kann die Entkohlung entweder im Umlauf-Evakuierungsbehälter 1 oder in der Gießstrahlentgasungskammer
5 oder in beiden stattfinden. Dabei können etwaige Legierungszusätze schon im Anfang der Entkohlungsbehandlung zugegeben werden.
Nachdem die gesamte Schmelze in dieser Weise entkohlend behandelt worden ist, kann sich — mit
oder ohne Rücklauf — eine Desoxydationsbehandlung anschließen.
In ähnlicher Weise können auch während des Umlaufs oder eines Teils davon Maßnahmen, wie sie
oben bereits zur Entfernung von unerwünschten Begleitelementen, die bei Normaltemperatur fest sind,
erwähnt worden sind, durchgeführt werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Vakuumbehandeln und vorzugsweise nachfolgendem
Stranggießen, auch im Sequenzguß, von Metallschmelzen, insbesondere Stahlschmelzen, die aus
einem mit Vakuumsaugleitung versehenen Evakuierungsbehälter besteht, in den ein Hochsaugrüssel
führt und von dem ein Abfluß ausgeht, an den sich eine zweite Vakuumkammer anschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Vakuumkammer (5) als Gießstrahlentgasungskammer
ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießstrahlentgasungskammer
(5) eine Einrichtung zur Zuführung von Frischgas, insbesondere Sauerstoff, besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießstrahlentgasungskammer
(5) mit einer Rückflußleitung (16,16') zum Schmelzenbehälter (6) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochsaugrüssel
(3), der Evakuierungsbehälter (1), der Abfluß (4) und die Gießstrahlentgasungskammer (5) und
deren Abflüsse einzeln oder zu mehreren heizbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fördereinrichtung,
vorzugsweise elektrische Pumpe, am Hochsaugrüssel (3), an der Rückflußleitung (16,
16') oder am Ausguß (11) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ausguß
(11) der Gießstrahlentgasungskammer (5) eine Stranggießanlage (8) angeschlossen ist.
7. Verfahren zur gesteuerten oder geregelten Entnahme von Schmelze aus einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme über die den
Evakuierungsbehälter (1) durchlaufende Schmelzenmenge durch Änderung der barometrischen
Höhe im Hochsaugrüssel und/oder durch eine Fördereinrichtung gesteuert wird, wobei der Abstand
zwischen dem Schmelzenniveau im Schmelzenbehälter (6) und/oder der Unterdruck im Evakuierungsbehälter
(1) und/oder die Betätigung von Fördereinrichtungen nach Anspruch 5 geändert wird.
8. Verfahren zur Herstellung besonders kohlenstoffarmer Stähle mit einer Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stahlbad behandelt wird, welches
in einem beliebigen Frischgefäß (SM-Ofen, Elektro-Ofen, Wind- oder Sauerstoff-Frischgefäß)
auf Kohlenstoffgehalte in der Größenordnung von etwa 0,025 bis 0,12%, vorzugsweise 0,03
bis 0,06%, eingestellt und unberuhigt abgestochen worden ist, wobei das Vakuum im Behälter
zu den im Behandlungsgut vorhandenen Kohlenstoff- und entsprechenden, vorhandenen
oder herbeigeführten Sauerstoffmengen so eingestellt wird, daß Kohlenstoffgehalte unter
0,025%, vorzugsweise unter 0,0080 und noch besser unter 0,0050%, erreicht werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Evakuierungsbehälter (1)
und/oder in der Gießstrahlentgasungskammer (5) während der Vakuumbehandlung oder eines
Teiles davon, insbesondere zur Entkohlung, ein Sauerstoff-Partialdruck von einigen Torr aufrechterhalten
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zugabe von Desoxydations-,
Denitrierungs- und/oder sauerstoffempfindlichen Legierungsmitteln der Sauerstoff-Partialdruck nur
vor der Zugabe dieser Mittel aufrechterhalten wird.
11. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückfluß der vakuumbehandelten Schmelze geregelt wird zur Steuerung der aus der Gießstrahlentgasungskammer (6)
gleichzeitig, z. B. zum Gießen, austretenden Teilmenge der Schmelze.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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