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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gießen entgegen der Schwerkraft
(Gegenschwerkraftgießen)
von Metallen und Metalllegierungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
US-A-5 597 032 beschreibt
eine Gegenschwerkraft-Vorrichtung mit einem Schmelzabteil, welches
ein Schmelzgefäß aufnimmt,
wobei das Schmelzabteil eine Abdeckplatte mit einem Loch aufweist,
durch welches sich ein vertikales Füllrohr erstreckt zum Eintauchen
in ein geschmolzenes Metallmaterial, welches in dem Schmelzgefäß enthalten
ist; die Vorrichtung umfasst ferner eine Form, welche mit dem oberen
Ende des Füllrohrs
verbunden und von einem Gehäuse
umschlossen ist. Bei dieser Vorrichtung wird das Metallmaterial
geschmolzen, während in
dem Schmelzabteil eine Luftatmosphäre bei Umgebungsdruck herrscht.
Sodann werden das Schmelzabteil und das Gehäuse evakuiert, gefolgt von
Unterdrucksetzung des Schmelzabteils, um den Vorgang des Gießens entgegen
der Schwerkraft zu beginnen.
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Die
US-A 3 863 706 und
die
US-A-3 900 064 beschreiben
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gießen entgegen der Schwerkraft,
welche das Schmelzen von reaktiven Metallen und Legierungen unter
einem Vakuum erlauben, und den nachfolgenden Schutz des geschmolzenen
Materials durch die Einführung
eines Inertgases, z. B. Argon, in eine Schmelzkammer. Eine gas durchlässige Form
wird in einer Formkammer positioniert, welche oberhalb der Schmelzkammer
angeordnet und von derselben durch ein horizontales Absperrventil
getrennt ist. Die Formkammer wird evakuiert, und sodann wird Inertgas,
z. B. Argon, in die Formkammer eingeleitet, um diese auf den gleichen
Druck zu bringen wie die Schmelzkammer, so dass das Öffnen des
horizontalen Absperrventils zwischen der Form- und der Schmelzkammer
möglich
wird. Die gasdurchlässige Form
wird abgesenkt, um ein Formfüllrohr
in das geschmolzene Material zu tauchen. Die Formkammer wird dann
erneut evakuiert, um eine Druckdifferenz zu erzeugen, die ausreichend
ist, um das geschmolzene Material durch das Füllrohr nach oben, in die Form
zu heben.
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Trotz
des Erfolgs des obigen Verfahrens zum Gießen entgegen der Schwerkraft
hat die Produktionserfahrung eine Anzahl von Nachteilen festgestellt,
welche seine Vorteile teilweise wieder aufheben. Insbesondere kann
das geschmolzene Metall nicht schneller in die Form eingeführt (entgegen
der Schwerkraft vergossen) werden, als das innerhalb der Form enthaltene
Inertgas durch deren gasdurchlässige
Wand evakuiert werden kann. Besonders bemerkenswert ist, dass, wenn
das geschmolzene Metall auf mehr als ca. zwei Drittel der Höhe der Form angestiegen
ist, der verfügbare
Formwandoberflächenbereich,
durch den das verbleibende Gas aus der Form evakuiert werden kann,
bis zu einem Punkt verringert ist, an dem der Eintritt von Metall
in den oberen Teil der Form signifikant verlangsamt wird. Bei Gussteilen
mit sehr dünnen
Wänden
wirkt sich nachteilig aus, dass das sich relativ langsam bewegende
geschmolzene Metall, welches zu diesem Zeitpunkt viel von seiner
ursprünglichen Überhitzung während des
Füllprozesses
verloren hat, die Neigung zeigt, sich zu verfestigen, bevor es die
Gussgestalt vollständig
ausgefüllt
hat. Dies resultiert in übermäßig hohen
Ausschussraten an Gussteilen nahe dem oberen Teil der Form, die,
wenn sie anteilmäßig der Herstellung
von akzeptablen Gussteilen gegenübergestellt
werden, zu einer Kostensteigerung beitragen.
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Weiter:
in der Praxis des obigen Verfahrens ist es so, dass die Entfernung
von reaktiven Gasen aus der Formkammer, gefolgt von ihrem Ersatz
durch Inertgas, die Zeit, für
die die Form selbst einem relativ vollständigen Vakuum exponiert ist,
auf einen nur sehr kurzen Zeitabschnitt (z. B. ein paar Sekunden) begrenzt.
Wenn gasdurchlässige
Gießformen,
welche interstitielle Räume
oder Poren aufweisen, in der Praxis des obigen Verfahrens verwendet
werden, werden Gase in den interstitiellen Räumen oder Poren innerhalb der
Formwand eingeschlossen. Ähnliches
gilt für
den Fall, dass vorgeformte Keramikkerne in der Form positioniert
werden, um komplexe innenliegende Kanäle innerhalb eines Gussstücks zu bilden:
auch sie weisen eine innere Porosität auf, welche eingeschlossenes
Gas enthalten kann. Die Exposition der Form durch hohe Vakuumniveaus
für nur ein
paar Sekunden lässt
einigen, aber nicht allen dieser eingeschlossenen Gasmoleküle Zeit
zum Entweichen. Hinterfüllung
mit einem Inertgas kehrt den Prozess im Wesentlichen um, so dass
die eingeschlossenen Moleküle
wieder zurück
in die porösen
Bereiche des keramischen Materials gedrückt werden. Wenn die Form mit
einem flüssigem
Metall oder einer Legierung gefüllt
wird, erzeugt die thermische Ausdehnung einen sekundären Mechanismus,
durch den das Gas aus den interstitiellen Räumen oder Poren ausgetrieben
wird. Insbesondere wenn relativ dicke Gussstücke oder keramische Kerne enthaltende Gussstücke unter
Verwendung des obigen Verfahrens hergestellt werden, besteht die
Neigung zur Bildung von Gasblasen als eine Folge dieser thermischen
Ausdehnung, die manchmal in internen Gasdefekten der Gussteile resultieren,
welche die Rückweisungsraten
bei Röntgeninspektion
der Gussteile erhöhen,
und gelegentlich in externen Defekten, die visuell zurückgewiesen
werden, speziell im Falle von heißisostatisch gepressten (HIP-)Gussteilen.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung liegt in der Bereitstellung eines
Verfahrens zum Gießen
entgegen der Schwerkraft und einer Vorrichtung hierfür, welche
die obigen Nachteile überwinden.
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Dieses
Ziel wird erreicht durch das Verfahren nach Anspruch 1 bzw. die
Vorrichtung nach Anspruch 14.
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Gemäß einer
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung
bereit zum Gegenschwerkraftgießen
von Metallen und Metalllegierungen (im Folgenden Metallmaterial
genannt), umfassend das Schmelzen des Metallmaterials in einem Schmelzgefäß unter
einem Druck unter Umgebungsdruck, Evakuieren einer gasdurchlässigen oder
-undurchlässigen
Form auf einen Druck unter Umgebungsdruck und kontrolliertes, rasches Füllen der
Form, während
sie unter dem Druck unterhalb Umgebungsdruck gehalten wird, durch
lokales Beaufschlagen des geschmolzenen Metallmaterials mit einem
Gasdruck in einem gedichteten Raum, welcher definiert ist durch
den Eingriff einer Formbasis und des Schmelzgefäßes mit dazwischenliegendem
Dichtmittel. Der lokal in dem gedichteten Raum aufgebrachte Gasdruck
stellt eine Druckdifferenz auf das geschmolzene Metallmaterial her, um
es aufwärts
durch das Füllrohr
in die Form zu treiben, welche unterhalb Umgebungsdruck gehalten wird.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung wird ein Metallmaterial in dem Schmelzgefäß in einem
Schmelzabteil unter einem Druck unter Umgebungsdruck (z. B. unter
einem Vakuum von 10 μm
oder weniger) geschmolzen. Gleichzeitig werden eine vorgewärmte Form
und ein Füllrohr
auf eine Formbasis außerhalb
eines Gießabteils platziert
und dann in das Gießabteil
hinein bewegt, wo eine Formhaube auf die Formbasis, um die vorgewärmte Form
herum platziert wird, derart, dass eine Formklemmeinrichtung an
der Haube die vorgewärmte
Form innerhalb der Formbasis und Haube klemmt. Das Formfüllrohr erstreckt
sich durch die Formbasis hindurch. Das Gießabteil und die Form werden
auf einen Druck unter Umgebungsdruck evakuiert (z. B. auf ein Vakuum
von 10 μm
oder weniger). Das Schmelzgefäß wird dann
in das Gießabteil,
unter die Formbasis bewegt. Die Formbasis/Haube werden abgesenkt,
um das Formfüllrohr
in das geschmolzene Metallmaterial zu tauchen und um die Formbasis und
das obere Ende des Schmelzgefäßes mit
einer Dichtung dazwischen in Eingriff zu bringen, derart, dass ein
dichter gasdruckbeaufschlagbarer Raum zwischen dem geschmolzenen
Metallmaterial in dem Schmelzgefäß und der
Formbasis gebildet wird. Die Formbasis wird an das Schmelzgefäß geklemmt.
Der dichte Raum wird dann mit Inertgas, z. B. Argon, unter Druck
gesetzt, um eine Druckdifferenz herzustellen, die wirksam ist, das
geschmolzene Metallmaterial aufwärts
durch das Füllrohr
in die Form zu treiben, während
die Form bei dem Druck unterhalb Umgebungsdruck gehalten wird. Am
Ende des definierten Zeitintervalls wird die Gasdruckbeaufschlagung
in dem Raum über
der geschmolzenen Schmelzeoberfläche
beendet, und der Druck unterhalb Umgebungsdruck in dem dichtbaren
Raum und dem Gießabteil
wird egalisiert, derart, dass jegliches Metallmaterial, welches
in flüssiger
Form innerhalb der Form verblieben ist, in das Schmelzgefäß zurück läuft. Die Formbasis
wird von dem Schmelzgefäß gelöst, und die
Formbasis/Haube werden angehoben, um sie von dem Schmelzgefäß zu trennen
und das Füllrohr aus
dem geschmolzenen Metallmaterial zurückzuziehen. Das Schmelzgefäß wird in
das Schmelzabteil zurückgebracht,
und ein Absperrventil wird geschlossen. Das Gießabteil kann dann auf Umgebungsdruck zurückgebracht
und anschließend
geöffnet
werden, und die Formhaube kann von der Formbasis gelöst und getrennt
werden. Die auf der Formbasis befindliche vergossene Form wird dann
entfernt und durch eine neue, zu vergießende Form ersetzt, um den Gießzyklus
zu wiederholen.
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Die
vorliegende Erfindung ist vorteilhaft, weil die Form vor und während des
Füllens
mit dem geschmolzenen Metallmaterial unter einem kontinuierlichen
relativen Vakuum (z. B. 10 μm
oder weniger) gehalten werden kann, um Gießdefekte infolge von Gaseinschlüssen in
Formwand/Kernkörper
zu vermindern; weil die Formfüllrate
kontrollierbar und reproduzierbar ist infolge Kontrolle des positiven
Gasdrucks (z. B. bis zu 2 Atmosphären) lokal in dem dichten Raum,
um die Formfüllung
zu verbessern und um Gussteildefekte infolge unzulänglicher
Formausfüllung,
insbesondere in dünnen
Wänden
der gegossenen Komponente, zu vermindern und um größere Formen
füllen
zu können;
und weil eine effiziente Ausnutzung des Metallmaterials bereitgestellt
wird, ausgedrückt
in dem Verhältnis
des Gewichts der gegossenen Komponente relativ zu dem gesamten Metallmaterial,
welches während
ihrer Herstellung verbraucht wird.
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Die
obigen Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand
der folgenden Detailbeschreibung in Verbindung mit den nachfolgenden Zeichnungsfiguren
noch näher
verdeutlicht.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
eine Aufriss-Ansicht einer Vorrichtung zur Praktizierung der Erfindung,
wobei bestimmte Komponenten der Vorrichtung im Schnitt gezeigt sind.
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1A ist
eine Teilaufriss-Ansicht der beräderten
Wellenplattform, wobei die Welle weggebrochen wurde, um die Räder auf
einer Schiene zu zeigen, welche sich hinter der Plattform benachbart
zu der Induktionsenergieversorgung befindet.
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2 ist
eine Teilaufriss-Ansicht des Gießabteils von 1.
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3 ist
eine Draufsicht auf die Vorrichtung von 1.
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4 ist
ein Schnitt des Schmelzgefäßes entlang
der Mittellinie der Welle, wobei einige Elemente im Aufriss gezeigt
sind.
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4A und 4B sind
vergrößerte Teilaufriss-Ansichten
des horizontalen Shunt-Rings und eines vertikalen Shunt-Verbindungsstangengliedes.
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5 ist
ein Längsschnitt
der Temperaturmess- und -kontrolleinrichtung, welche bestimmte innenliegende
Komponenten illustriert, die im Aufriss gezeigt sind.
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6 ist
eine Aufriss-Ansicht, teilweise weggebrochen, des Block-Chargiersystems.
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6A ist
eine Teilaufriss-Ansicht des Hakens.
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7 ist
ein diametraler Schnitt der Formhaube auf der Formbasis, gegen das
Schmelzgefäß geklemmt,
wobei bestimmte Komponenten im Aufriss gezeigt sind.
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8 ist
eine Draufsicht auf die gegen die Formbasis geklemmte Formhaube.
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9A ist
eine Teildraufsicht auf den Klemmring an der Formhaube in einer
gelösten
Position.
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9B ist
eine Teilaufriss-Ansicht, teilweise im Schnitt, des Klemmrings an
der Formhaube in der gelösten
Position.
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9C ist
eine Teildraufsicht des Klemmrings an der Formhaube in einer Klemmposition.
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9D ist
eine Teilaufriss-Ansicht, teilweise im Schnitt, des Klemmrings an
der Formhaube in der Klemmposition.
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Die 10 bis 14 sind
schematische Darstellungen der Vorrichtung, welche aufeinanderfolgende
Verfahrensschritte zur Praktizierung der Erfindung zeigen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
in einer Frontansicht auf Flurhöhe
eine Vorrichtung, wobei bestimmte Komponenten zu Illustrationszwecken
im Schnitt gezeigt sind, zur Praktizierung einer Ausführungsform
der Erfindung zum Schmelzen und Gegenschwerkraftgießen von Nickel-,
Cobalt- und Eisenbasis-Superlegierungen zum Zwecke der Illustration
und nicht zum Zwecke einer Beschränkung. Beispielsweise sind
die Schmelzkammer 1 und die Welle 4d zu Illustrationszwecken im
Schnitt gezeigt. Die Erfindung ist nicht auf das Schmelzen und Gießen dieser
besonderen Legierungen beschränkt
und kann zum Schmelzen und Gegenschwerkraftgießen einer breiten Vielfalt
von Metallen und Legierungen verwendet werden, wo es wünschenswert
ist, die Exposition des Metalls oder der Legierung im geschmolzenen
Zustand durch Sauerstoff und/oder Stickstoff zu kontrollieren.
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Eine
Schmelzkammer oder ein Schmelzabteil 1 ist durch ein primäres Absperrventil 2,
z. B. ein Gleitschieberventil, mit einer Gießkammer oder einem Gießabteil 3 verbunden.
Das Schmelzabteil 1 umfasst eine doppelwandige, wassergekühlte Konstruktion,
wobei beide Wände
aus Edelstahl hergestellt sind. Das Gießabteil 3 ist eine
einwandige Flussstahlkonstruktion. Benachbart zu dem Schmelzabteil 1 ist
ein Schmelzgefäßpositions-Kontrollzylinder 4 gezeigt,
der die mit einem geshunteten Schmelzgefäß 5 verbundene Hohlwelle 4d entlang einem
Paar von Schienen 6 (eine Schiene gezeigt), welche sich
von dem Abteil 1 zu dem Abteil 3 erstrecken, horizontal
von dem Schmelzabteil 1 in das Gießabteil 3 bewegt.
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Das
Schmelzgefäß 5 ist
auf einem Wagen 5t mit einem vorderen, einem mittleren
und einem hinteren Paar von Rädern 5w angeordnet,
welche auf den Schienen 6 laufen. Der Stahlrahmen des Wagens 5t ist
mit dem Schmelzgefäß und mit
dem Ende der Welle 4d verschraubt. Die Schienen 6 sind
an dem Absperrventil 2 unterbrochen. Die Unterbrechung
der Schienen 6 ist schmal genug, dass der Wagen 5t bei
seiner Bewegung zwischen den Abteilen 1 und 3 die
Unterbrechung der Schienen 6 an dem Absperrventil 2 überfahren
kann, ohne dass mehr als ein Paar der Räder 5w gleichzeitig
in der Luft ist.
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Der
Kontrollzylinder 4 umfasst eine Zylinderkammer 4a,
welche an einem Vorrichtungs-Stahlrahmen F an einer Position L befestigt
ist, und eine Zylinderstange 4b, verbunden mit einer beräderten Plattformstruktur 4c,
welche ein vorderes und hinteres, oberes und unteres Paar von Rädern 4w umfasst,
welche entlang einem Paar von parallelen Schienen 4rl oberhalb
und unterhalb der Schienen laufen, 1A und 3.
Die Schienen 4rl sind auf einem Niveau oder einer Höhe angeordnet,
welche im Wesentlichen zu derjenigen der Welle 4d korrespondiert.
In 1 ist die hintere Schiene 4rl (näher an einer
in 3 gezeigten Energieversorgung 21) hinter
der Welle 4d verborgen, und die vordere Schiene 4rl wurde
weggelassen, um die Welle 4d zu zeigen. Die Räder 4w und
die Schiene 4rl sind in 1A gezeigt.
Die Hohlwelle 4d ist über
eine Buchse 4e an einem Ende der Plattformstruktur 4c und über eine
vakuumdichte Buchse 4f am anderen Ende in einer Öffnung in
der tellerförmigen
Endwand 1a des Schmelzabteils 1 verschieblich
und drehbar montiert. Durch den Antriebszylinder 4 wird
der Hohlwelle 4d eine lineare Gleitbewegung erteilt, um
die Struktur 4c auf den Schienen 4rl zu bewegen.
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Nach Öffnen des
Schmelzabteils 1 mittels eines Hydraulikzylinders 8,
der das Öffnen
der tellerförmigen
Endwand 1a des Schmelzabteils gegen Umgebungsatmosphäre antreibt,
kann das Schmelzgefäß 5 von
den Wagenschienen 6 gelöst
und mittels eines Direktantrieb-Elektromotor-und-Zahnradantriebssystems 7,
welches auf der Plattformstruktur 4c angeordnet ist, umgedreht
oder rotiert werden. Das Rotations-Elektromotor-und-Zahnradantriebssystem 7 umfasst
ein Zahnrad 7a, welches ein Zahnrad 7b an der
Hohlwelle 4d antreibt, um Rotation derselben zu bewirken.
Die elektrische Bedienung des Direktantriebmotors wird über ein
Handbedienungsgerät (nicht
gezeigt) durch einen Arbeiter/Bediener bereitgestellt. Das Schmelzgefäß 5 kann
bedarfsweise umgedreht oder rotiert werden, um den Tiegel C darin
zu reinigen, zu reparieren oder zu ersetzen, 4, oder um
am Ende einer Gießkampagne überschüssiges geschmolzenes
Metallmaterial aus dem Schmelzgefäß in ein unter den Tiegel positioniertes
Aufnahmegefäß (nicht
gezeigt) zu gießen.
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Die 1 und 4 zeigen,
dass die Hohlwelle 4d Elektroenergiezuleitungen 9 enthält, welche elektrische
Energie von einer Energieversorgung 21 zu dem Schmelzgefäß 5 transportieren,
welches eine wassergekühlte
Induktionsspule 11 enthält,
die in 4 in dem Schmelzgefäß 5 gezeigt ist. Die
Zuleitungen 9 sind von der Hohlwelle 4d durch
Elektroisolierabstandshalter 38 beabstandet. Wie in mehr
Detail in 4 gezeigt, umfassen die Energiezuleitungen 9 ein
zylindrisches, röhrenförmiges,
wassergekühltes
inneres Zuleitungsrohr 9a und ein ringförmiges, äußeres, doppelwandiges, wassergekühltes Zuleitungsrohr 9b,
welche durch ein elektrisches Isoliermaterial 9c getrennt
sind, z. B. ein G10-Polymer- oder phenolisches Material, sowohl
am Ende als auch entlang dem Raum zwischen den Zuleitungsrohren.
Ein Kühlwasserversorgungskanal
ist in dem hohlen inneren Zuleitungsrohr 9a definiert und
ein Wasserrücklaufkanal
ist in dem äußeren, doppelwandigen
Zuleitungsrohr 9b definiert, um sowohl Zulauf als auch
Rücklauf
von Kühlwasser
zu bzw. von der Induktionsspule 11 in dem Schmelzgefäß 5 bereitzustellen.
Es wird nun erneut auf 1 Bezug genommen, gemäß welcher
elektrische Energie und Wasser den Energiezuleitungen 9a, 9b zugeführt bzw. von
denselben abgeführt
werden durch mit dem äußeren Ende
der Hohlwelle 4d und mit einer Sammelschiene 9d verbundene,
flexible, wassergekühlte
Energiekabel 39, um ihre Bewegung während des Betriebs aufzunehmen.
Die Energieversorgung 21 ist über diese Energiekabel mit
externen Fittings FT1, FT2 verbunden, welche mit jedem Energiezuleitungsrohr 9a, 9b an
dem Ende der Welle 4d verbunden sind. Die Elektroenergieversorgung
umfasst eine dreiphasige 60 Hz-Wechselstrom-(AC-)Versorgung, die
in einen Gleichstrom (DC) umgewandelt wird, welcher der Spule 11 zugeführt wird.
Der Elektromotor 7c, der die Welle 4d dreht, empfängt elektrische Energie
von einem flexiblen Stromkabel (nicht gezeigt), um die Bewegung
der Welle 4d aufzunehmen.
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Ferner
ist eine Gasdruckbeaufschlagungsleitung 4h, 4 und 13,
in der Hohlwelle 4d enthalten und über ein Fitting an dem Ende
der Welle 4d mit einer Quelle S für ein unter Druck stehendes
Gas verbunden, wobei es sich z. B. um einen Massenspeichertank für Argon
oder ein anderes Gas handeln kann, welches mit dem in dem Gefäß 5 geschmolzenen
Metallmaterial nicht reaktionsfähig
ist. Die Leitung 4h ist mit der Quelle S durch ein Gaskontrollventil
VA mittels eines flexiblen Gasversorgungsschlauchs H1 verbunden,
um die Bewegung der Welle 4d aufzunehmen. Ferner ist eine
Vakuumleitung 4v, 4 und 13,
in der Hohlwelle 4d enthalten. Die Vakuumleitung 4v ist
durch ein Fitting an dem Ende der Welle 4d mit einem Vakuumpumpsystem 23a, 23b und 23c über ein
Ventil VV und einen flexiblen Schlauch H2 an dem Ende der Welle 4d verbunden,
um die Bewegung der Welle 4d aufzunehmen. Das Vakuumpumpsystem 23a, 23b und 23c evakuiert
das Schmelzabteil 1 wie unten beschrieben.
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Wie
oben erwähnt
wird die Rotationsbewegung des Schmelzgefäßes 5 durch den Direktantrieb-Elektromotor 7c und
die Zahnräder 7a, 7b des Antriebssystems 7 bereitgestellt,
welches nach Öffnen
des Schmelzabteils 1 durch den Hydraulikzylinder 8,
der dieses Öffnen
antreibt, aktiviert werden kann. Insbesondere ist die Zylinderkammer 8a an
einem Paar von parallelen Schienen 8r befestigt, welche
am Boden fest montiert sind. Die Zylinderstange 8b schließt an den
schienenmontierten beweglichen Vorrichtungsrahmen F bei F1 an, wo
dieser an die tellerförmigen
Endwand 1a des Schmelzabteils 1 anschließt. Durch
den Zylinder 8 kann die Schmelzabteil-Endwand 1a an
einer vakuumdichten Dichtung 1c von der Schmelzabteil-Hauptwand 1b horizontal weg
bewegt werden, nachdem Klemmeinrichtungen 1d gelöst wurden,
um Zugang zu dem Schmelzabteil bereitzustellen; beispielsweise zum
Reinigen oder Austauschen des Tiegels C in dem Schmelzgefäß 5. Die
Dichtung 1c verbleibt an der Schmelzabteilwand 1b.
Der Halterahmen F und die Endwand 1a sind durch ein vorderes
und ein hinteres Paar von Rädern 8w auf
parallelen Schienen 8r während der Bewegung durch den
Zylinder 8 gehalten.
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Eine
konventionelle Hydraulikeinheit 22 ist in den 1 und 3 gezeigt
und stellt allen hydraulischen Elementen der Vorrichtung Leistung
bereit. Die Hydraulikeinheit 22 ist längsseits des Schmelzabteils 1 positioniert.
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In 1 sind
konventionelle Vakuumpumpsysteme 24a und 24b gezeigt
zum Evakuieren des Gießabteils 3 und,
nach Bedarf, aller anderen, nachfolgend beschriebenen Bereiche der
Vorrichtung mit Ausnahme der Schmelzkammer 1. Das Schmelzabteil 1 wird
durch das separate konventionelle Vakuumpumpsystem 23a, 23b und 23c evakuiert,
welches in 3 gezeigt ist. Der Betrieb der
Vorrichtung wird kontrolliert durch eine Kombination von einer konventionellen
Bediener-Daten-Steuerschnittstelle, einer Datenspeicher-Steuereinheit
und eines Gesamtvorrichtungs-Betriebslogik- und -Steuersystems,
repräsentiert
durch CPU in 3.
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Das
Vakuumpumpsystem 23 für
das Schmelzabteil 1 umfasst drei kommerziell erhältliche Pumpen,
um den gewünschten
negativen Druck (unterhalb Umgebungsdruck) zu erzielen; namentlich eine ölgedichtete
Rotationsvakuumpumpe 23a vom Typ Stokes 412 Microvac, eine
Ringstrahl-Boosterpumpe 23b und eine Rotationsflügel-Haltepumpe 23c,
welche betrieben werden, um ein Vakuumniveau von 50 μm und darunter
(z. B. 10 μm
oder weniger) in dem Schmelzabteil 1 bereitzustellen, wenn das
Absperrventil 2 geschlossen ist.
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Eine
Temperatur-Mess- und -Kontroll-Instrumentierungseinrichtung 19 ist
an dem Schmelzabteil 1 bereitgestellt, 1 und 5,
und umfasst eine Multifunktionseinrichtung mit einem beweglichen
Eintauch-Thermoelement 19a für eine Temperaturmessung mit
maximaler Genauigkeit, kombiniert mit einem stationären optischen
Einfarbenpyrometer 19b für eine Temperaturmessung mit
maximaler Leichtigkeit und Geschwindigkeit. Das Eintauch-Thermoelement
ist an einer motorgetriebenen Welle 19c montiert, um das
Thermoelement in das geschmolzene Metallmaterial in dem Tiegel C
zu tauchen, wenn das Isolierventil 19d geöffnet ist,
um eine Verbindung mit der Schmelzkammer 1 herzustellen.
Die Welle 19c wird von einem Elektromotor 19m angetrieben, 1,
wobei ihre Bewegung von Führungsrollen 19r geführt wird.
Das Thermoelement und das Pyrometer sind zu einer einzigen Fühleinheit
kombiniert, um simultanes Messen der Metalltemperatur durch sowohl das
optische als auch das Eintauch-Thermoelement zu erlauben. Das optische
Pyrometer ist ein Einfarbensystem welches die Temperatur im Bereich
von 1800 bis 3200°F
misst. Weil schon relativ kleine Probleme, wie z. B. ein schmutziges
Sichtglas, sich auf die Genauigkeit von optischen Ablesungen auswirken,
ist ein häufiges
Kalibrieren gegen die Eintauch-Thermoelement-Ablesungen sehr ratsam
für eine
gute Prozesskontrolle. Das Thermoelement und das Pyrometer stellen
der CPU Temperatursignale bereit. Eine Vakuumisolierkammer 19v kann
geöffnet werden
nach Schließen
des Absperrventils 19d mittels eines Griffs 19h,
um Zugang zum Austausch der Eintauch-Thermoelementspitze und zum
Reinigen des Sichtglases 19g des optischen Pyrometers zu
erlauben, ohne das Vakuum in der Schmelzkammer 1 zu brechen.
Die Hülle
um das optische Pyrometer ist wassergekühlt für maximale Empfindlichkeit
und Genauigkeit der Temperaturmessung. Das Schmelzgefäß 5 wird
direkt unter der Einrichtung 19 gehalten, um die Schmelzetemperatur
während
des Schmelzens zu überwachen
und zu kontrollieren.
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Eine
Block-Chargiereinrichtung 20 ist in den 1 sowie 6 und 6A illustriert
und steht mit dem Schmelzabteil 1 in Verbindung. Diese
Einrichtung ist dazu gedacht, ein einfaches und rasches Einführen von
zusätzlichem
Metallmaterial (z. B. Metalllegierung) in Form von individuellen
Blöcken
I in das geschmolzene Metallmaterial in dem Schmelzgefäß 5 zu
erlauben, ohne das Vakuum in der Schmelzkammer 1 brechen
zu müssen.
Dies erspart viel Zeit und vermeidet es, das in dem Tiegel verbleibende
heiße
Metall wiederholt der Kontamination entweder durch den Sauerstoff
oder durch den Stickstoff in der Atmosphäre auszusetzen. Die Einrichtung umfasst
eine Kammer 20a, einen Kettenzug 20b, der von
einem Elektromotor 20c angetrieben wird, welcher über ein
Bediener-Handbedienungsgerät
HP (3) gesteuert wird, eine Block-Ladeanordnung 20d,
welche auf der linken Seite der Einrichtung in 6 drehbar
angeordnet ist. Ferner gezeigt sind eine Tür 20e, welche auf
der rechten Seite der Einrichtung drehbar angeordnet ist und im
geschlossenen Zustand in ausgeschnittenen Ansichten dargestellt
ist, und ein Absperrventil 20f (Lastventil genannt), welches
die Blockzuführeinrichtung
von der Schmelzkammer 1 trennt oder mit ihr verbindet.
Bei geschlossenem Lastventil 20f kann der Druck in der Kammer 20a auf
Umgebungsdruck gebracht werden, so dass die Tür 20e geöffnet werden
kann.
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Wenn
das Schmelzgefäß 5 zum
Chargieren bereit ist, wird ein vorgewärmter Block I (so vorgewärmt, dass
jegliche Feuchtigkeit aus dem Block entfernt ist) auf die Block-Ladeanordnung 20d geladen. Die
Block-Ladeanordnung 20d wird sodann in die Kammer 20a geschwenkt.
Der Kettenzug 20b wird in eine Position abgesenkt, in der
ein Haken 20k mit der Öse
LL des Blocks in Eingriff kommt. Sodann wird der Kettenzug 20b angehoben,
um den Block I von der Block-Ladeanordnung 20d abzuheben.
Die Block-Ladeanordnung 20d wird aus der Kammer 20a herausgeschwenkt.
Sodann wird die Tür 20e geschlossen
und gedichtet. An diesem Punkt wird in der Kammer 20a ein
Vakuum angelegt durch das Vakuumpumpsystem 24a und 24b via
Vakuumleitungen 24c und 24d (3),
welche mit einem Vakuumanschluss 20p verbunden sind, um
den Druck auf das gleiche Vakuum zu senken wie in der Schmelzkammer
oder dem Schmelzabteil 1. Sodann wird das Lastventil 20f geöffnet, um
eine Verbindung zu dem Schmelzgefäß 5 herzustellen,
und der Kettenzug 20b wird durch den Motor 20c abgesenkt,
bis sich der Block I gerade über
dem Tiegel C in dem Schmelzgefäß 5 befindet.
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Sodann
wird die Geschwindigkeit des Hebezeugs verlangsamt, so dass der
Block vorgewärmt wird,
während
er in den Tiegel C abgesenkt wird. Wenn sich der Block in dem Tiegel
befindet, wird das Gewicht von dem Kettenzughaken 20k automatisch freigegeben
infolge des von dem Tiegel oder dem geschmolzenen Metallmaterial
in dem Tiegel ausgeübten
Aufwärtsdrucks.
Ein Gegengewicht 20w an dem Haken 20k, 6A,
bewirkt, dass der Haken von dem Block I entfernt wird.
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Der
Kettenzug 20b wird dann angehoben und das Lastventil 20f wird
geschlossen. Der Vorgang wird wiederholt, um zusätzliche individuelle Blöcke in das
Schmelzgefäß zu chargieren,
bis der Tiegel C voll chargiert ist. Ein mit einem Spiegel 20m zusammenwirkendes
Sichtglas 20g, 1, erlaubt die Sicht auf den
Tiegel, um zu bestimmen, ob er richtig chargiert ist.
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Wenn
das Schmelzgefäß 5 zwecks
Reinigung des Tiegels aus der Schmelzkammer 1 herausgezogen
wurde, kann eine volle Ladung von Blöcken in den Tiegel C platziert
werden, bevor das Schmelzgefäß 5 in
die Schmelzkammer 1 zurückgeführt wird. Dies
befreit – für die erste
Charge – von
der Notwendigkeit, die Blöcke
einzeln chargieren zu müssen. Nach
Chargieren des Schmelzgefäßes 5 mit
Blöcken an
der Block-Chargiereinrichtung 20 wird es zu der Instrumentierungseinrichtung 19 bewegt,
wo die Blöcke
durch Erregung der Induktionsspule 11 geschmolzen werden.
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Es
wird nun auf 4 Bezug genommen, gemäß welcher
das Schmelzgefäß 5 einen
zylindrischen Stahlmantel 5a umfasst, in dem die wassergekühlte, hohle
Kupfer-Induktionsspule 11 aufgenommen ist. Die Spule 11 ist
mit den Zuführungen 9a, 9b durch
Schraubfittings FT5, FT6; FT4, FT7 verbunden. Die Spule 11 ist
durch einen oberen und einen unteren horizontalen Shunt-Ring 5b, 5c,
verbunden durch mehrere (z. B. sechs) vertikale Shunt-Verbindungsstangenglieder 5d,
die in einer Umfangsrichtung zwischen dem oberen und dem unteren
Shunt-Ring 5b, 5c voneinander beabstandet sind,
geshuntet, um den Magnetfluss in der Nähe der Spule zu konzentrieren und
die Übertragung
der Induktionsleistung auf den umgebenden Stahlmantel 5a zu
verhindern. Die Verbindungsstangenglieder 5d sind mit dem
oberen und dem unteren Shunt-Ring 5a, 5b durch
Gewindestangen (nicht gezeigt) verbunden. Ein oberer und ein unterer
Spulen-Kompressionsring 5e, 5f und Paare von Abstandshalterringen 5g, 5h sind
oberhalb und unterhalb der jeweiligen Shunt-Ringe 5b, 5c bereitgestellt
für den
mechanischen Zusammenbau.
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Die
Shunt-Ringe 5b, 5c und die Verbindungsstangenglieder 5d umfassen
eine Mehrzahl von alternierenden Eisenlamellen 5i und Phenolharz-Isolierlamellen 5p zu
diesem Zweck. Ein Flussschild 5sh, hergestellt aus einem
Elektroisoliermaterial, ist unterhalb des unteren Shunt-Rings 5c angeordnet.
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Ein
geschlossener zylindrischer (oder anders geformter) keramischer
Tiegel C ist in dem Stahlmantel 5a in einem Bett aus Refraktärmaterial 5r angeordnet,
welches bezogen auf die Induktionsspule 11 innenwärts angeordnet
ist. Der keramische Tiegel C kann einen Aluminiumoxid- oder einen
Zirconoxid-Keramiktiegel umfassen, wenn Nickelbasis-Superlegierungen
geschmolzen und gegossen werden. Andere keramische Tiegelmaterialien
können
verwendet werden, in Abhängigkeit
von dem Metall oder der Legierung, welche geschmolzen und vergossen
werden soll. Der Tiegel C kann durch Kaltpressen von keramischen
Pulvern und Brennen geformt werden.
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Der
Tiegel ist in einem Bett 5r von losen, binderlosen Refraktärpartikeln
positioniert, z. B. Magnesiumoxid-Keramikpartikeln mit einer Größe von ca. 200
mesh. Das Bett 5r von losen Refraktärpartikeln ist von einem dünnwandigen,
harzgebundenen Refraktärpartikel-Spulenvergussmaterial 5l umschlossen,
z. B. harzgebundenen Aluminiumoxid-Siliciumoxid-Keramikpartikeln
mit einer Größe von ca.
60 mesh, welches benachbart zu der Induktionsspule 11 angeordnet
ist, 4.
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Die
harzgebundene Auskleidung 5l wird durch Handaufbringung
und Trocknen gebildet, und sodann werden die losen Refraktärpartikel
des Betts 5r auf den Boden der Auskleidung 5l eingebracht. Sodann
wird der Tiegel C auf die am Boden befindlichen losen Refraktärpartikel
platziert, und der Raum zwischen der vertikalen Seitenwand des Tiegels
C und der vertikalen Seitenwand der Auskleidung 5l wird
mit losen Refraktärpartikeln
des Bettes 5r gefüllt.
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Ein
eine ringförmige
Gasdruckbeaufschlagungskammer bildendes Element 5s ist
durch geeignete, in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Befestigungsmittel 5j und
eine ringförmige
Dichtung 5v oben auf dem Mantel 5a befestigt.
Das Element 5s umfasst einen oberen Umfangsflansch 5z,
eine kreisförmige
zentrale Öffnung 5O1 großen Durchmessers
und eine untere kreisförmige Öffnung 5O2 kleineren
Durchmessers benachbart zu dem oberen offenen Ende des Tiegels C,
und definiert einen zentralen Raum SP. Wasserkühlkanäle 5pp sind in dem Element 5s bereitgestellt,
welches aus Edelstahl hergestellt ist. Die Wasserkühlkanäle 5pp empfangen Kühlwasser
von einer Wasserleitung 5p, welche innerhalb der Hohlwelle 4d enthalten
ist. Das Rücklaufwasser
läuft durch
eine ähnliche
zweite Wasserleitung (nicht gezeigt), welche direkt hinter der Leitung 5p angeordnet
ist.
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Die
Gasdruckbeaufschlagungsleitung 4h erstreckt sich zu dem
Schmelzgefäß 5 und
ist mit dem zentralen Raum SP des Elements 5s und mit dem Raum
um die Außenseite
der Schmelzinduktionsspule 11 verbunden, um die Erzeugung
eines unterschiedlichen Drucks über
den Tiegel C zu vermeiden. Ähnlich
erstreckt sich die Vakuumleitung 4v zu dem Schmelzgefäß 5 und
ist mit dem zentralen Raum SP des Elements 5s und mit dem
Raum um die Außenseite
der Schmelzinduktionsspule 11 in ähnlicher Weise verbunden, wie
für die
Leitung 4h in 4 gezeigt.
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In
der Praxis der Erfindung wird das Schmelzgefäß 5 nach dem Chargieren
mit Blöcken an
der Block-Chargiereinrichtung 20 zu der Instrumentierungseinrichtung 19 bewegt,
wo die Blöcke
in dem Schmelzabteil 1 unter einem vollen Vakuum (z. B.
10 μm oder
weniger) durch Erregung der Induktionsspule 11 zu diesem
Zweck geschmolzen werden, um ein Bad von geschmolzenem Metallmaterial
M in dem Tiegel C zu bilden. Die Vakuumleitung 4v, 4,
und das Ventil VV, 1 und 3, werden kontrolliert,
um das Vakuum in dem Raum SP und in dem Raum um die Außenseite
der Induktionsspule 11 des Schmelzgefäßes 5 während des
Schmelzens bereitzustellen.
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Nach
Schmelzen der Blöcke
in dem Schmelzgefäß 5 wird
eine vorgewärmte
Keramikform 15 in die Gießkammer oder das Gießabteil 3,
welches durch das Absperrventil 2 von dem Schmelzabteil 1 getrennt
ist, geladen. Das Gießabteil 3 umfasst eine
obere Kammer 3a und eine untere Kammer 3b mit
einer dichtbaren Belade-/Entladetür 3c, 2. Die
untere Kammer umfasst ferner einen horizontal drehbaren Formbasishalter 14.
Der Formbasishalter 14 umfasst eine vertikale Welle 14a und
eine hydraulische Betätigungseinrichtung 14b an
der Welle 14a für
eine Auf- und Abbewegung und eine Drehbewegung an derselben. Die
Welle 14a ist zwischen einer oberen und einer unteren dreieckigen
Platte 14p gehalten, welche mit einem festen Vorrichtungsrahmen und
der Seite des Gießabteils 3 verschweißt ist.
Ein Haltearm 14c erstreckt sich von der Betätigungseinrichtung 14b und
ist gabelförmig
ausgebildet, um mit einer Formbasis 13 in Eingriff zu kommen
und dieselbe zu tragen.
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Die
Formbasis 13, 2 und 7, umfasst eine
flache Platte mit einer durch sie hindurchgehenden zentralen Öffnung 13a.
Die Formbasis 13 umfasst mehrere (z. B. vier) vertikale
Innensechskant-Schulterfeststellschrauben 13b, in den 2, 7, 8, 9B und 9D gezeigt,
welche in Umfangsrichtung um 90 Grad voneinander beabstandet sind,
auf der nach oben weisenden Plattenoberfläche, zu Zwecken, welche noch
beschrieben werden. Die Formbasis umfasst eine ringförmige, kurze,
aufrecht stehende Stummelwand 13c auf der oberen Oberfläche 13d,
um eine Rückhaltekammer zu
bilden, welche geschmolzenes Metallmaterial, das aus einer gerissenen
Form 15 austreten könnte,
aufzufangen, 7.
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Eine
ringförmige
Dichtung SMB1, umfassend ein Dichtmittel, ist zwischen der Formbasis 13 und
dem Flansch 5z des Schmelzgefäßes 5 angeordnet.
Die Dichtung ist ausgebildet, zwischen der Formbasis 13 und
dem Flansch 5z des Schmelzgefäßes 5 gedichtet zu
werden, um eine gasdichte Abdichtung bereitzustellen, wenn die Formbasis 13 und
das Schmelzgefäß 5 in
Eingriff gebracht werden, wie unten beschrieben. Dazu können eine
oder mehrere Dichtun gen SMB1 zwischen der Formbasis 13 und dem
Schmelzgefäß 5 bereitgestellt
sein. Die Formbasis-Dichtung SMB1 kann ein Siliconmaterial umfassen.
Die Dichtung SMB1 ist typischerweise an der unteren Oberfläche 13e der
Formbasis 13 angeordnet, so dass sie zusammengedrückt wird,
wenn die Formbasis und das Schmelzgefäß in Eingriff gebracht werden,
obschon die Dichtung SMB1 alternativ oder zusätzlich an dem Flansch 5z des
Schmelzgefäßes 5 angeordnet
sein kann. Eine ähnliche
Dichtung SMB2 ist an dem unteren Endflansch 31c der Formhaube 31 und/oder
an der oberen Oberfläche 13d der
Formbasis 13 bereitgestellt, um eine gasdichte Abdichtung
zwischen der Formbasis 13 und der Formhaube 31 bereitzustellen.
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Die
Formbasis 13 ist ausgebildet zur Aufnahme einer vorgewärmten Form-zu-Basis-Keramikfaser-Dichtung
oder -Dichtscheibe MS1 um die Öffnung 13a herum
und einer vorgewärmten
Keramikform 15 und eines vorgewärmten Mundstücks oder Füllrohrs 16.
Die vorgewärmte
Form 15 mit Füllrohr 16 wird
auf der Formbasis 13 positioniert, wobei das Füllrohr 16 sich
durch die Öffnung 13a über die
unterste Oberfläche 13e der
Formbasis 13 hinaus erstreckt und wobei der Boden der Form 15 auf
der Dichtung MS2 sitzt, bei der es sich um eine Keramikfaserdichtung
handelt, welche die Form 15 und das Füllrohr 16 dichtet.
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Die
Keramikform 15 kann gasdurchlässig oder gasundurchlässig sein.
Eine gasdurchlässige Form
kann durch das wohlbekannte Verfahren nach dem verlorenen Wachsmodell
hergestellt werden, umfassend das wiederholte Tauchen eines Wachs- oder
anderen flüchtigen
Modells in eine Aufschlämmung
aus feinem Keramikpulver in Wasser oder einem organischen Träger, Ablaufenlassen
von überschüssiger Aufschlämmung und
dann Versehen mit einem Stucco oder Besanden mit gröberen Keramikpartikeln,
um eine gasdurchlässige
Schalenform von geeigneter Wanddicke auf dem Modell aufzubauen. Eine
gasundurchlässige
Form 15 kann hergestellt werden unter Verwendung von festen
Formmaterialien oder dadurch, dass in dem Verfahren nach dem verlorenen
Wachsmodell feinere Keramikartikel in den Aufschlämmungen
und/oder Stuccos verwendet werden, um eine Schalenform aufzubauen,
deren Wandstruktur so dicht ist, dass sie im Wesentlichen gasundurchlässig ist.
Bei dem Verfahren nach dem verlorenen Wachsmodell wird das Modell
selektiv aus der Schalenform entfernt durch einen konventionellen
thermischen Modellentfernungsvorgang, z. B. Schnellentwachsen durch
Erhitzen, Herauslösen oder
andere bekannte Modellentfernungstechniken. Die grüne Schalenform
kann dann bei erhöhter
Temperatur gebrannt werden, um Formfestigkeit für das Gießen zu entwickeln.
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In
der Praxis der Erfindung ist die Keramikform
15 typischerweise
so ausgebildet, dass sie einen zentralen Einguss
15a aufweist,
der mit dem Füllrohr
16 in
Verbindung steht und einer Mehrzahl von Formhöhlungen
15b geschmolzenes
Metallmaterial über
Seitenanschnitte
15c, welche um den Einguss
15a entlang
seiner Länge
angeordnet sind, zuführt,
wie in den
US-Patenten Nr. 3
863 706 und Nr.
3 900
064 gezeigt, deren Lehren hiermit durch Bezugnahme in den
vorliegenden Text aufgenommen werden.
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Der
mit der Formbasis 13 und der darauf befindlichen Form 15 beladene
Haltearm 14c wird – bei geöffneter
Zugangstür 3c – in die
Kammer 3 geschwenkt und auf Haltepfosten 3d platziert,
welche auf dem Boden der unteren Kammer 3b befestigt sind, 2.
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In
der oberen Kammer 3a des Gießabteils befindet sich eine
doppelwandige, wassergekühlte Formkappe
oder -haube 31, welche auf die Formbasis 13, um
die Form 15 herum, abgesenkt wird, 7. Die Formhaube 31 umfasst
eine untere glockenförmige
Region 31a, welche die Form 15 umgibt, und einen
oberen zylindrischen röhrenförmigen Fortsatz 31b,
der durch eine vakuumdichte Buchse SR hindurchtritt, um eine Vertikalbewegung
der Haube 31 zu erlauben. Die untere Region 31a umfasst
den untersten Umfangsendflansch 31c, der so ausgebildet
ist, dass er mit der Formbasis 13 zusammenpasst, wobei
die Dichtung SMB2 hierzwischen zusammengedrückt wird, um eine gasdichte
Abdichtung zu bilden, 7. Der Flansch 31c umfasst
einen rotierbaren Formklemmring 33, der eine Mehrzahl von
bogenförmigen
Schlitzen 33a aufweist, jeweils mit einer vergrößerten Eintrittsöffnung 33b und
einer schmaleren bogenförmigen
Schlitzregion 33c. Eine Kurvenkörperfläche 33s ist an dem
Klemmring in der Nähe
jedes Schlitzes 33a bereitgestellt. Der Formklemmring 33 wird
mittels eines Griffs 33h von dem Arbeiter, der die Kombination
von Formbasis 13/Form 15 in das Gießabteil 3 lädt, gedreht.
Insbeson dere wird die Formhaube 31 auf die Formbasis 13 abgesenkt,
derart, dass Feststellschrauben 13b in der vergrößerten Öffnung 33a aufgenommen
werden, 9A, 9B. Sodann
dreht der Arbeiter den Ring 33 relativ zu der Formbasis 13,
um die Kurvenkörperflächen 33s und
die Unterseiten der Köpfe 13h der
Feststellschrauben 13b in Eingriff zu bringen, 9C, 9D,
um die Formbasis 13 über
den Kurvenkörper
gegen den Boden der Formhaube 31 zu verriegeln.
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An
dem Flansch 31c sind mehrere (z. B. vier) in Umfangsrichtung
voneinander beabstandete, kommerziell erhältliche Argon-betätigte Kniehebelverschluss-Klemmen 34 (erhältlich als
Klemme mit der Bezeichnung Modell Nr. 895 von der Firma DE-STA-CO)
befestigt, welche betätigt
werden, um das Schmelzgefäß 5 und
die Formbasis 13 während des
Gegenschwerkraftgießens
zusammenzuklemmen, wie unten beschrieben. Die Knebelverschlussklemmen 34 empfangen
Argon von einer Quelle außerhalb
des Abteils 3 über
eine gemeinsame Leitung 34c, welche sich in dem hohlen
Fortsatz 31b erstreckt, 7, und welche
Argon einer entsprechenden Speiseleitung (nicht gezeigt) zu jeder
Klemme 34 zuführt.
Die Kniehebelverschlussklemmen umfassen ein Gehäuse 34a, welches mittels
Befestigungsmitteln an dem Flansch 31c befestigt ist, und
ein drehbares Verriegelungsglied 34b, welches an der Unterseite
des Umfangsflansches 5z des die Gasdruckbeaufschlagungskammer
bildenden Elements 5s angreift, 7, um das
Schmelzgefäß 5,
die Formbasis 13 und die Formhaube 31 zusammenzuklemmen, wobei
die Dichtung SMB1 zwischen Flansch 5z und Formbasis 13 zusammengedrückt wird,
um eine vakuumdichte Dichtung bereitzustellen.
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Der
hohle Fortsatz 31b der Formhaube 31 ist mit einem
Paar von Hydraulikzylindern 35 derart verbunden, dass die
Formhaube 31 relativ zu dem Gießabteil 3 auf und
ab bewegt werden kann. Die Hydraulikzylinderstangen 35b sind
an einem stationären Montageflansch 3e der
Kammer 3 montiert. Die Zylinderkammern 35a schließen an dem
Flansch 3f an den Formhaubenfortsatz 31b an, der
sich bei Betätigung
der Zylinder vertikal bewegt und die Formhaube anhebt oder absenkt.
Der Formhaubenfortsatz 31b bewegt sich relativ zu dem Gießabteil 3 durch
eine vakuumdichte Dichtung SR hindurch.
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Ferner
ist ein Hydraulikzylinder 37 an dem oberen Ende des Formhaubenfortsatzes 31b montiert
und umfasst eine Zylinderkammer 37a und eine Zylinderstange 37b,
welche in dem Formhaubenfortsatz 31b bewegt wird, um die
Formklemmeinrichtung 17 zu heben oder zu senken. Insbesondere
nachdem die Formhaube 31 abgesenkt und mit der Formbasis 13 verriegelt
wurde, senkt der Zylinder 37 die Formklemmeinrichtung 17 gegen
den oberen Bereich der Form 15 in der Haube 31 ab,
um die Form 15 und die Dichtung MS1 und MS2 gegen die Formbasis 13 zu klemmen, 7.
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Das
Gießabteil 3 wird
unter Verwendung konventioneller Vakuumpumpsysteme 24a und 24b evakuiert,
welche in den 1 und 3 gezeigt sind.
Die Gießabteil-Vakuumpumpsysteme 24a und 24b umfassen
jeweils ein Paar von kommerziell erhältlichen Pumpen, um den gewünschten
negativen Druck (unterhalb Umgebungsdruck) zu erzielen, namentlich
ein Stokes 1739HDBP-System, umfassend eine ölgedichtete Rotationsvakuumpumpe
und ein Roots-Gebläse,
um ein anfängliches
Vakuumniveau von ca. 50 μm
und darunter in dem Gießabteil 3 bereitzustellen,
wenn das Absperrventil 2 geschlossen ist.
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Das
Vakuumpumpsystem 24a und 24b evakuiert, für sich allein
oder im Tandembetrieb, individuell oder simultan, die obere Kammer 3a des
Gießabteils 3 via
Leitungen 24g, 24h, die oben beschriebene Block-Chargiereinrichtung 20 via
Abzweigleitungen 24c, 24d und die Temperaturmesseinrichtung 19 über eine
flexible Leitung (nicht gezeigt), welche an die Leitung 24d anschließt. Die
Vakuumpumpsysteme 24a und 24b evakuieren ferner
den Formhaubenfortsatz 31b über ein Paar von flexiblen
Leitungen 24e (eine davon in 1 gezeigt),
welche mit einer Abzweigleitung 24f und Öffnungen 31o (von
denen eine gezeigt ist) auf diametral gegenüberliegenden Seiten des Fortsatzes 31b verbunden
sind, 1 und 2, und das Abteil 3b via
Leitung 24h. Die Leitungen 24e wurden in 3 weggelassen.
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Es
wird nun der Betrieb der oben detaillierten Vorrichtung unter Bezugnahme
auf die 10 bis 14 beschrieben.
Nach Chargieren des Schmelzgefäßes 5 mit
Blöcken
I an der Block-Chargiereinrichtung 20 wird dieses durch
die Welle 4d zu der Instrumentierungseinrichtung 19 bewegt,
wo die Blöcke
in dem Schmelzabteil 1 unter einem vollen Vakuum (z. B.
10 μm oder
weniger) durch Erregung der Induktionsspule 11 zum Einbringen
der erforderlichen Wärmeenergie
geschmolzen werden, 10.
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Nachdem
das Schmelzen der Blöcke
in dem Tiegel C abgeschlossen und die Schmelze auf die erforderliche
Gießtemperatur
gebracht worden ist, wie mittels der Temperaturmesseinrichtung 19 und
Erregung der Induktionsspule 11 bestimmt, wird eine vorgewärmte Keramikform 15 mit
vorgewärmtem
Füllrohr 16 und
vorgewärmten
Dichtungen MS1 und MS2 auf eine Formbasis 13 auf einem
Haltearm 14c geladen, 10. Der
Haltearm 14c wird dann gedreht, um die Formbasis 13 über die
Zugangstür 3c in
das Gießabteil 3 einzubringen,
wobei das Abteil 3 durch das Ventil 2 von dem
Schmelzabteil 1 isoliert ist, 11. Die
Formhaube 31 befindet sich in der angehobenen Position
in der oberen Kammer 3a.
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Nach
Platzieren der Formbasis 13 in der Gießkammer 3a wird die
Formhaube 31 mittels der Zylinder 35 abgesenkt,
um die Feststellschrauben 13b in den Schlitzöffnungen 33b des
Verriegelungsrings 33 auszurichten. Der Verriegelungsring 33 wird dann
von dem Arbeiter rotiert (teilweise gedreht), um die Formbasis 13 über an den
Feststellschraubenköpfen 13h angreifende
Kurvenkörperflächen 33s gegen
die Formhaube 31 zu verriegeln. Die Formklemmeinrichtung 17 wird über den
Zylinder 37 abgesenkt, um die Form 15 und die
Dichtungen MS1 und MS2 in Anlage gegen die Formbasis 13 zu
bringen und zu halten. Im zusammengeklemmten Zustand bilden die
Formbasis 13 und die Formhaube 31 eine Formkammer
MC mit darin befindlicher Form 15.
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Die
zusammengeklemmte Kombination Formbasis/Haube
13/
31 wird
dann zurück
in die obere Kammer
3a des Gießabteils
3 gehoben,
und der Formbasishaltearm
14c wird von dem Arbeiter weggeschwenkt,
so dass die Gießabteiltür
3c geschlossen
und vakuumdicht gedichtet werden kann durch Verschließen und
Verriegeln der Tür
unter Verwendung von Türklemmeinrichtungen
3j,
12.
Sowohl das Gießabteil
3 als
auch die innerhalb der Formbasis/Haube
13/
31 gebildete
sekundäre
Formkammer MC werden durch die Vakuumpumpsysteme
24a,
24b auf
einen rasch erzielbaren, aber sehr niedrigen Anfangsdruck evakuiert,
z. B. 50 μm
oder weniger unterhalb Umgebungsdruck. Das kontinuierliche Pumpen
wird für
ca. zwei volle Minuten aufrechterhalten, wobei ein signifikant kompletteres
Vakuum erzielt wird, z. B. 10 μm
oder weniger, als es mit dem Verfahren nach den
US-Patenten Nr. 3 863 706 und Nr.
3 900 064 erzielbar ist,
um praktisch alle Gase zu entfernen, sowohl die Gase, welche frei
innerhalb des Gießabteils
3 und
der Formkammer MC vorliegen, als auch diejenigen, welche in der
Porosität
der Schalenform
15 und des gegebenenfalls in der Form vorhandenen
Kerns (nicht gezeigt) zurückgehalten sind,
welche Gase potentiell schädigend
für das
reaktive flüssige
Metallmaterial (z. B. die Nickelbasis-Superlegierung) sein könnten, wenn
sie Gelegenheit erhielten, mit den reaktiveren Elementen in dem
Metallmaterial zu reagieren, um Oxide zu bilden. Wenn die Form
15 gasundurchlässig ist,
stellt die Öffnung
zu der Form durch das Mundstück
oder Füllrohr
16 einen
Zugang für
die Evakuierung bereit.
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Nachdem
das Schmelzen der Blöcke
in dem Tiegel C abgeschlossen und die Schmelze auf die erforderliche
Gießtemperatur
gebracht worden ist, wie mittels der Temperaturmessinstrumentierung 19 bestimmt,
und nachdem das notwendige Vakuumniveau in den Schmelz- und Gießabteilen 1, 3 erzielt worden
ist, wird das Absperrventil 2 durch seinen luftbetätigten Zylinder 2a geöffnet. Das
Schmelzgefäß 5 mit
dem darin befindlichen geschmolzenen Metallmaterial wird auf Schienen 6 durch
Betätigung
des Zylinders 4 in das Gießabteil 3 unter die
Formbasis/Haube 13/31 bewegt, 12.
Die Schienen 6 stellen sowohl Ausrichtung als auch die
notwendige mechanische Stabilität
bereit, um die schwere, erweiterte Last zu tragen.
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Die
Formbasis/Haube 13/31 werden sodann auf das Schmelzgefäß 5 abgesenkt, 7 und 13,
derart, dass die Formbasis 13 mit dem Flansch 5z des
Schmelzgefäßes 5 in
Eingriff kommt und mit demselben zusammengeklemmt wird mittels der
Argon-betätigten
Knebelverschlussklemmen 34, welche mit dem Flansch 5z mit
einer mechanischen 90°-Verriegelungswirkung
in Eingriff kommen. Diese Bewegung bewirkt zweierlei.
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Erstens
wird durch die Vertikalbewegung von Formbasis/Haube das Formfüllrohr 16 in
das geschmolzene Metallmaterial M getaucht, welches als ein Bad
in dem Tiegel C vorliegt.
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Zweitens
erzeugt die Anlage und Klemmung der Formbasis 13 gegen
den Flansch 5z des Schmelzgefäßes 5 einen gedichteten
gasdruckbeaufschlagbaren Raum SP zwischen der oberen Oberfläche des
geschmolzenen Metallmaterials M und der unteren Oberfläche 13e der
Formbasis 13. Die Dichtung SMB1 wird zwischen der Formbasis 13 und
dem Flansch 5z des Schmelzgefäßes zusammengedrückt, um
eine gasdichte Abdichtung zu diesem Zweck bereitzustellen. Dieser
kleine Raum SP (z. B. typisch 1000 in3)
und der Raum um die Induktionsspule 11 des Schmelzgefäßes 5 herum
werden sodann durch die Argongaszuführleitung 4h via Öffnen des
Ventils VA und Schließen
des Vakuumleitungsventils VV unter Druck gesetzt, während die
Abteile 1, 3 weiter evakuiert werden auf 10 μm oder weniger,
wodurch eine Druckdifferenz auf das geschmolzene Metallmaterial
M in dem Tiegel C hergestellt wird, die erforderlich ist, um das
geschmolzene Metallmaterial aufwärts
durch das Füllrohr 16 und über den
Einguss 15a und die Seitenanschnitte 15c in die
Formhöhlungen 15b zu
treiben oder zu "drücken". Das Argon-Druckbeaufschlagungsgas
wird typischerweise bei einem Gasdruck von bis zu 2 Atmosphären, z.
B. 1 bis 2 Atmosphären,
in dem Raum SP bereitgestellt. Die Aufrechterhaltung des positiven
Argondrucks in dem gedichteten Raum SP wird typischerweise über den
spezifizierten Gießzyklus hinweg
fortgesetzt, während
welcher Zeit das Metallmaterial in den Formhöhlungen 15b und einem
Teil der Formseitenanschnitte 15c, aber typischerweise nicht
in dem Einguss 15a verfestigt. Das Schmelzgefäß 5 ist
so konstruiert, dass es im mit der Formbasis 13 dicht verbundenen
Zustand während
des Gasdruckbeaufschlagungsschrittes unter Verwendung der Leitung 4h druckdicht
ist oder während
des Evakuierungsschrittes unter Verwendung der Vakuumleitung 4v vakuumdicht
ist, wie als nächstes
beschrieben.
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Nach
Beendigung des Gasdrucks durch Schließen des Ventils VA werden der
Raum SP und der Raum um die Induktionsspule 11 des Schmelzgefäßes 5 mittels
der Vakuumleitung 4v bei geöffnetem Ventil VV evakuiert,
um den Druck unter Umgebungsdruck zwischen dem dichtbaren Raum SP
und den Abteilen 1, 3 zu egalisieren. Innerhalb
des Formeingusses 15a verbliebenes geschmolzenes Metallmaterial
kann dann zurück
in den Tiegel C fließen
und dadurch, immer noch in flüssiger
Form, zur Verwendung für
das Gießen
der nächsten
Form zur Verfügung
stehen. Die Knebelverschlussklemmen 34 werden drucklos
gemacht, so dass die Formbasis/Haube 13/31 von
dem Schmelzgefäß 5 abgehoben
und das Füllrohr 16 aus
dem geschmolzenen Metallmaterial in dem Tiegel C zurückgezogen
werden kann. Sodann wird eine Tropfwanne 70 mittels eines
Hydraulikzylinders 72 unter die Formbasis 13 positioniert, um
jegliche verbleibende Tropfen an geschmolzenem Metallmaterial von
dem Füllrohr 16 aufzufangen, 2.
-
An
diesem Punkt in dem Gießzyklus
und wie in 14 gezeigt, wird das Schmelzgefäß 5 in
das Schmelzabteil 1 abgezogen und von dem Gießabteil 3 durch
Schließen
des Absperrventils 2 getrennt. Dies erlaubt das Aufheben
des Vakuums in dem Abteil 3 mittels des Umgebungsentlüftungsventils
CV, 14, um Umgebungsdruck darin bereitzustellen und
die Tür 3c zu öffnen, und
die vergossene Form 15 auf der Formbasis 13 kann
unter Verwendung des Haltearms 14c entnommen werden. Wenn
der Tiegel C nicht mehr genügend
Metallmaterial enthält,
um eine weitere Form zu vergießen,
wird der Tiegel C mit frischer Master-Legierung erneut chargiert
unter Verwendung des Chargiermechanismus 20, die neuen Blöcke werden
geschmolzen, und die gesamte Charge wird erneut vorbereitet zum
Gießen
durch Herstellen der definierten Schmelzegießtemperatur für das zu
gießende
Teil. Das Gießen
des geschmolzenen Metallmaterials in eine neue Form 15 wird
in der Gießkammer 3 durchgeführt, wie
oben beschrieben.
-
Die
Erfindung ist vorteilhaft, weil die Form 15 mit flüssigem Metallmaterial
gefüllt
wird, während
die Form noch unter Vakuum steht (z. B. 10 μm oder weniger Druck unterhalb
Umgebungsdruck). Dem Eintritt des Metalls in die Formhöhlungen
wird deshalb kein Widerstand entgegengesetzt, der durch jegliche Art
von Gasrückdruck
innerhalb der Form entsteht. Es ist nicht länger notwendig, dass die Formwand gasdurchlässig ist,
um das Entweichen von Gasen und den Eintritt von Metall zu erlauben.
Vollkommen gasundurchlässige
Formen können
problemlos vergossen werden, wodurch sich neue Möglichkeiten mit Bezug auf die
Herstellung der Form selbst eröffnen
und Verfahrenskombinationen möglich
werden, die früher
nicht praktikabel waren. Ferner, wie bereits angegeben, bleibt wesentlich
weniger interstitielles Gas, mit dem Potential zur Bildung von Gasblasen als
eine Folge von thermischer Ausdehnung, in der Ke ramikporosität zurück, sei
es in der Formwand oder in vorgeformten Keramikkernen, so dass die Gussschrottraten
reduziert werden.
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Das
geschmolzene Metallmaterial, welches von dem Einguss der vergossenen
Form in den Tiegel zurückläuft, ist
sauberer als ähnliches
rezykliertes Material aus früheren
Prozessen, weil auch dieses Material weniger sich entwickelndem
reaktivem Gas während
des Gießzyklus
ausgesetzt war. Dies zeigt sich durch die relative Abwesenheit von
auf der Oberfläche
des in dem Tiegel verbleibenden Metalls schwimmenden Schaumansammlungen
nach einer ähnlichen
Anzahl von Gießzyklen.
Ferner kann die Gasdruckbeaufschlagung des kleinen Raums oberhalb
der Schmelze, wodurch die Druckdifferenz erzeugt wird, die das Metall
nach oben, in die Form hebt, rascher durchgeführt werden, so dass komplette
Formen schneller gefüllt
werden können
und daher dünnere
Gussabschnitte gefüllt
werden können.
Es kann eine größere Konsistenz
erzielt werden zwischen Hohlraumfüllraten bei verschiedenen Höhen an der
gleichen Form wegen der Eliminierung des verfügbaren Formoberflächenbereichs
und der Formpermeabilität
als Variablen in der Mechanik, welche die Druckänderungsrate innerhalb der
Form kontrolliert. In der Praxis der Erfindung können Differenzdrücke von
mehr als einer Atmosphäre
verwendet werden. Dies erlaubt es, größere Komponenten zu gießen, als
sie sonst produziert werden könnten als
eine Folge der Limitierung hervorgerufen durch die Höhe, bis
zu der ein Metall durch eine Druckdifferenz von nicht mehr als einer
Atmosphäre
angehoben werden kann. Ferner kann das Speisen der Porosität unterstützt werden,
welche während
der Gussteilverfestigung erzeugt wird als eine Folge der Schwindung,
die in den meisten Legierungen auftritt, wenn diese vom flüssigen in
den festen Zustand übergehen.
Dieser erhöhte
Druck kann Flüssigkeit zwingen,
durch die Verfestigungsfront hindurch weiter fortzuschreiten, um
Porositätshohlräume zu füllen, die
dazu neigen, zurückzubleiben.
Wenn ihr volles Potential ausgenutzt wird, erlaubt die Erfindung die
Verwendung von kleineren oder weniger Anschnitten, was in einer
weiteren Kostenreduzierung resultiert. Sie kann ferner potentiell
die Notwendigkeit des heißisostatischen
Pressens (HIP) als ein Mittel zur Mikroporositätseliminierung beseitigen,
wodurch eine weitere Kostenreduzierung erzielt wird.
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Obschon
die Formhaube
31 als die Form
15 auf der Formbasis
13 umschließend und
die Formklemmeinrichtung
17 tragend gezeigt ist, kann die Formhaube
weggelassen werden, wenn die Formklemmeinrichtung
17 auf
andere Art und Weise so gehalten werden kann, dass die Form
15 an
der Formbasis
13 geklemmt wird. Das heißt, in einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann die Form
15 auf der Formbasis
13 direkt
mit dem Gießabteil
3 kommunizieren,
ohne die dazwischengeschaltete Formhaube
31. Ferner sieht
die Erfindung vor, das Schmelzabteil
1 unter dem Gießabteil
3 anzuordnen,
wie in
US-Patent Nr. 3 900 064 beschrieben,
derart, dass das Schmelzgefäß
5 nach
oben, in das Gießabteil
bewegt wird, um mit einer darin positionierten Formbasis
13 in
abdichtende Anlage zu kommen, um den gasdruckbeaufschlagbaren Raum zu
bilden zum Gegenschwerkraftgießen
eines geschmolzenen Metallmaterials in eine Form auf der Formbasis.
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Obschon
im Vorstehenden bestimmte spezifische Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben wurden, wird für
den Fachmann erkennbar sein, dass die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist,
und dass Änderungen,
Modifikationen und dergleichen an der Erfindung vorgenommen werden
können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den beigefügten Ansprüchen dargelegt
ist.
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Figuren zu 3 772 b
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1
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5
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- Water in – Wassereintritt
- Water out – Wasseraustritt