DE4117880A1 - Verfahren zur herstellung von kohlenstoffasern mit wendelartigen faeden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kohlenstoffasern mit wendelartigen faedenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Kohlenstoffaser mit wendelartigen Einzelfäden bzw. Fäden.
Kohlenstoffasern besitzen eine sehr hohe spezifische Festig
keit und wurden daher als Grundkomponenten oder Verstär
kungskomponenten von Verbundmaterialien verwendet. Daneben
wird die Ausnutzung anderer Eigenschaften von Kohlenstoff
fasern wie elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit
und Absorptionsfähigkeit in einigen funktionellen Materia
lien untersucht.
Kohlenstoffasern werden üblicherweise durch Verkohlen oder
Graphitieren eines organischen Faserausgangsmaterials,
auch Ausgangsmaterial genannt, hergestellt. Typische Aus
gangsmaterialien sind Polyacrylnitril und Pech. Es ist
ebenfalls bekannt, Kohlenstoffasern durch Dampfphasenpyro
lyse eines Kohlenwasserstoffes herzustellen. Beispielsweise
zeigt die JF 51-33 210 die Herstellung von Kohlenstoffasern,
bei der ein Gemisch eines aliphatischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoffgases und eines Trägergases durch ein
auf 1030-1300°C erhitzt gehaltenes Rohr geleitet wird,
und zwar zuerst bei einer relativ hohen Strömungsgeschwin
digkeit zur Bildung von Kernen für das Wachstum von Koh
lenstoffasern und danach mit einer geringeren Strömungs
geschwindigkeit, welche für das Wachstum der Einzelfäden
bzw. Fäden geeignet ist. Ebenfalls gibt es zahlreiche Varia
tionen in den Einzelheiten bekannter Herstellungsweisen
für Kohlenstoffasern, wobei die erhaltenen Kohlenstoff
fasern immer aus linearen Fäden bzw. Einzelfäden bestehen.
In der DE-OS 40 20 621 sind besondere Kohlenstoffasern
beschrieben, welche wendelartige Fäden umfassen, wobei
jeder praktisch ein Kohlenstoffeinzelfaden mit einem Durch
messer von 0,05 bis 5 µm ist und derart gewendelt ist,
daß der Wendelaußendurchmesser 2- bis 10fach so groß wie
der Einzelfadendurchmesser ist und die Anzahl der Windun
gen pro Länge von 10 µm im Bereich von 5/D bis 50/D liegt,
wobei D den Wendeldurchmesser in µm bedeutet. Die wendel
artigen Fäden besitzen z. B. eine Länge von etwa 100 bis
1000 µm. Gemäß dieser DE-OS 40 20 621 wird eine Kohlen
stoffaser mit solchen wendelartigen Fäden dadurch herge
stellt, daß ein gasförmiger aliphatischer Kohlenwasser
stoff, vorzugsweise Acetylengas, einer Dampfphasenpyrolyse
bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in An
wesenheit eines Übergangsmetalls wie Fe, Co, Ni oder Cr
unterzogen wird. In den meisten Fällen besitzt die erhal
tene wendelartige Kohlenstoffaser eine beträchtliche An
zahl von linearen Einzelfäden zusammen mit wendelartigen
Einzelfäden.
Weitere Untersuchungen der auf die Anmelderin zurückgehen
den DE-OS 40 20 621 haben gezeigt, daß es nicht immer
möglich war, in effizienter Weise Kohlenstoffeinzelfäden,
die in der zuvor beschriebenen Weise gewendelt sind, herzu
stellen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur effizienten Herstellung von Kohlen
stoffasern mit wendelartigen Einzelfäden, wie sie in der
DE-OS 40 20 621 beschrieben sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verfahren zur Herstel
lung einer Kohlenstoffaser mit wendelartigen Fäden, wobei
das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß ein kohlen
stoffhaltiges Gas, ausgewählt unter Kohlenmonoxidgas und
Gasen von aliphatischen Kohlenwasserstoffen, der Dampfphasen
pyrolyse bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C
in Anwesenheit eines Übergangsmetalls und einer Verbindung
eines Elements der Gruppen V oder VI, ausgewählt unter
Phosphor, Arsen, Antimon, Wismuth, Schwefel, Selen und
Tellur, unterworfen wird.
Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung ist die Durch
führung der Dampfphasenpyrolyse von entweder Kohlenmonoxid
gas oder einem gasförmigen aliphatischen Kohlenwasserstoff
in Anwesenheit einer Verbindung eines in spezifischer Weise
ausgewählten Elementes der Gruppe V oder Gruppe VI zusam
men mit einem Übergangsmetall. Durch Verwendung einer sol
chen Verbindung wird die Effizienz der Ausbildung von aus
gezeichnet gewendelten Kohlenstoffäden stark verbessert.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, in
effizienter Weise eine Kohlenstoffaser herzustellen, wel
che wendelartige Fäden umfaßt, wovon jeder im wesentlichen
ein Kohlenstoffeinzelfaden mit einem Durchmesser von 0,05
bis 10 µm ist und in ausgezeichneter Weise gewendelt ist,
so daß der Wendelaußendurchmesser 2- bis 5fach so groß
wie der Fadendurchmesser ist und die Anzahl der Windungen
pro Länge von 10 µm im Bereich von 5/D bis 50/D liegt,
wobei D den Wendelaußendurchmesser in µm bedeutet.
Bei dem Verfahren wird es bevorzugt, Acetylen als kohlen
stoffhaltiges Gas, Ni, Co, Fe oder Cr als Übergangsmetall
und Phosphor oder Schwefel als Element der Gruppe V oder
VI zu verwenden. Das kohlenstoffhaltige Gas kann mit Was
serstoffgas und/oder einem inaktiven Verdünnungsgas ver
mischt sein.
Eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Kohlenstoffaser kann lineare Einzelfäden zusammen mit den
wendelartigen Einzelfäden umfassen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Kohlen
stoffasern sind für zahlreiche Zwecke, welche den Verwen
dungszwecken für konventionelle kurze Kohlenstoffasern ver
gleichbar sind, anwendbar. Beispielsweise kann ein Verbund
material mit hoher Festigkeit, Abriebbeständigkeit und gerin
gem Reibungskoeffizienten dadurch erhalten werden, daß die
Zwischenräume zwischen den Einzelfäden einer erfindungsgemäß
hergestellten Kohlenstoffaser mit einer Kohlenstoffmatrix,
welche nach einer bekannten Methode gebildet wurde, ausge
füllt wird. Die wendelartigen Fäden ergeben bei dem Verbund
material eine rückfedernde oder abpolsternde Eigenschaft
und/oder sie tragen zu einer verbesserten Zähigkeit des Ver
bundmaterials durch festes Ineinandergreifen in die Kohlen
stoffmatrix bei. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäß her
gestellten Kohlenstoffasern als Adsorbentien, Filter, Elek
trodenmaterialien für Batterien etc. vorteilhaft.
Darüber hinaus können die Federeigenschaften der ausgezeich
net gewendelten Kohlenstoffäden in Dämpfungsmaterialien und
mikromechanischen Elementen, welche Federeigenschaften selbst
bei hohen Temperaturen und/oder in korrodierenden Atmosphären
zeigen müssen, ausgenutzt werden. Weiterhin ist es möglich,
die wendelartigen Kohlenstoffäden, welche elektrisch leitend
sind, in Schaltelementen zur Steuerung des Stromflusses durch
Strecken oder Zusammenziehen unter Herbeiführung einer Ver
änderung in der Kontaktfläche auszunutzen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung sind
Fig. 1 eine SEM-Photographie eines Beispiels von nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten,
wendelartigen Kohlenstoffasern; und
Fig. 2 ein Diagramm, welches das Röntgenbeugungsmuster
eines Beispiels von nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten, wendelartigen Kohlenstoff
fasern wiedergibt.
Gemäß der Erfindung werden entweder Kohlenmonoxid oder ein
aliphatischer Kohlenwasserstoff als Kohlenstoffquelle zur
Bildung von Kohlenstoffasern eingesetzt. Im Fall eines Koh
lenwasserstoffs kann entweder ein gesättigter Kohlenwasser
stoff wie Methan, Ethan, Propan oder Butan, oder ein unge
sättigter Kohlenwasserstoff wie Acetylen, Ethylen oder
Propylen verwendet werden. Benzol ist nicht brauchbar, da
die Dampfphasenpyrolyse von Benzol, welche bei Temperaturen
oberhalb 1000°C auftritt, keine wendelartige Kohlenstoff
faser ergibt. Bei der Erfindung ist Acetylen besonders bevor
zugt, hauptsächlich da Übergangsmetalle sehr gute katalyti
sche Effekte auf die faserbildende Pyrolyse von Acetylen
ausüben.
Wahlweise und eher bevorzugt kann das ausgewählte kohlen
stoffhaltige Gas mit Wasserstoffgas vermischt werden. Durch
Variation der Zugabemenge von Wasserstoffgas ist es möglich,
die Temperatur der Dampfphasenpyrolyse zu steuern und damit
die Wendelform der gebildeten Kohlenstoffäden zu steuern. Es
ist nicht vorteilhaft, mehr als 10 mol Wasserstoff pro mol
an kohlenstoffhaltiger Verbindung wegen der übermäßigen Unter
drückung der Pyrolyse der kohlenstoffhaltigen Verbindung
einzusetzen. Bevorzugt liegt das Molverhältnis von Wasser
stoff zu kohlenstoffhaltiger Verbindung im Bereich von
1 : 1 bis 5 : 1.
Weiterhin kann wahlweise ein inaktives Verdünnungsgas wie
z. B. Argon, Helium oder Stickstoff unabhängig von der Zugabe
des Wasserstoffgases verwendet werden. Dies ist ein weiteres
Mittel zur Steuerung der Wendelgestalt der gebildeten bzw.
abgelagerten Kohlenstoffasern. Vorteilhafterweise liegt das
Molverhältnis des Verdünnungsgases zu dem kohlenstoffhaltigen
Gas bei nicht höher als 10 : 1 und ein bevorzugter Bereich des
Molverhältnisses beträgt von 1 : 1 bis 5 : 1.
Die pyrolytische Reaktion des kohlenstoffhaltigen Gases muß
bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C durchge
führt werden. Bei Temperaturen unterhalb 300°C ist die voll
ständige Zersetzung der kohlenstoffhaltigen Verbindung schwie
rig. Wenn die Reaktionstemperatur höher als 1000°C liegt, wer
den nur lineare Einzelfäden aus Kohlenstoff gebildet. Ein
bevorzugter Bereich der Reaktionstemperatur beträgt von
400°C bis 900°C.
Die pyrolytische Reaktion wird vorteilhafterweise unter
atmosphärischem Druck oder unter einem schwach reduzierten
Druck von nicht weniger als 26,6 kPa durchgeführt.
Bei einem Druck oberhalb atmosphärischem Druck oder niedri
ger als 26,6 kPa ist die pyrolytische Reaktion
nur schwierig in geeigneter Weise zu steuern.
Die Dampfphasenpyrolyse eines ausgewählten Kohlenwasserstof
fes muß in Anwesenheit eines Übergangsmetalls, das als
Katalysator dient, durchgeführt werden. Ohne Verwendung
irgendeines Übergangsmetalls ist es sehr schwierig, Kohlen
stoffasern zu bilden. Das Übergangsmetall kann z. B. ausge
wählt werden unter: Fe, Co, Ni, Cr, W, Ti, Nb und Mo und
Legierungen dieser Metalle. Im allgemeinen ist die Verwen
dung von Ni, Co, Fe oder Cr bevorzugt.
Als katalytisches Substrat, auf welchem sich die Kohlenstoff
fasern ablagern, ist die Verwendung eines Bleches oder einer
Platte eines ausgewählten Übergangsmetalls möglich. In einem
solchen Fall ist es erwünscht, die Substratoberfläche des
Übergangsmetalls für die Ablagerung zu polieren. Es gibt
einige andere Möglichkeiten zur Einführung eines Übergangs
metallkatalysators in das Reaktionssystem. Beispielsweise
kann ein Pulver des Übergangsmetalls oder ein Salz, z. B.
Nitrat oder Chlorid, des Metalls auf einen Träger aus einem
unterschiedlichen Material oder in einem geeigneten Abschnitt
des Reaktionsgefäßes aufgesprüht werden oder einer Lösung
eines solchen Salzes des Übergangsmetalls wird auf ein
Substrat oder einen Träger eines unterschiedlichen Materials
aufgebracht oder eine organische Verbindung des Übergangs
metalls, z. B. Ferrocen, wird in das Reaktionsgefäß zusam
men mit dem Wasserstoffgas eingeführt. Im Fall der Verwen
dung einer Verbindung eines Übergangsmetalls ist es erfor
derlich, eine Verbindung auszuwählen, welche sich leicht
bei den für die Pyrolysereaktion des kohlenstoffhaltigen
Gases angewandten Temperatur zersetzt, da die Pyrolysereak
tion in Anwesenheit eines Übergangsmetalls in metallischer
Form durchgeführt werden soll. Daher ist es im Fall der Ver
wendung einer Übergangsmetallverbindung bevorzugt, Wasser
stoffgas zusammen mit dem kohlenstoffhaltigen Gas einzuspei
sen, so daß die Übergangsmetallverbindung leicht zum Metall
reduziert werden kann.
Wenn die zuvor beschriebene Pyrolyse bei einer relativ
niedrigen Temperatur innerhalb des zuvorgenannten Berei
ches durchgeführt werden soll, ist die Verwendung eines
Pulvers eines Übergangsmetalls als Katalysator erforder
lich. In Pulverform zeigt der Übergangsmetallkatalysator
sehr hohe Aktivität, so daß die Zersetzung des kohlenstoff
haltigen Gases unter Ablagerung von Kohlenstoff in Form
von wendelartigen Einzelfäden selbst bei einer relativ nie
drigen Temperatur erleichtert wird.
Es ist erforderlich, zusammen mit einem Übergangsmetall ent
weder eine Verbindung eines Elementes der Gruppe V, ausge
wählt unter P, As, Sb und Bi, oder eine Verbindung eines
Elementes der Gruppe VI, ausgewählt unter Se, Se und Te,
im Reaktionssystem vorhanden zu haben, um das kohlenstoff
haltige Gas thermisch zu zersetzen. Beispiele von brauch
baren Verbindungen sind:
PH₃, PCl₃, PF₃, PF₅, RPH₂ (R be deutet einen niederen Alkylrest, üblicherweise Methyl oder Ethyl), R₂PH, P₄S₃, PR₃, AsH₃, AsCl₃, AsF₃, AsF₅, AsR₃, SbH₃, SbCl₃, SbF₃, SbF₅, SbR₃, BiH₃, BiCl₃, BiF₃, BiF₅, BiR₃, H₂S, RSH, R₂S, R₂S₂, S₂Cl₂, SCl₂, H₂Se, RSeH, R₂Se, Se₂Cl₂, SeCl₂, H₂Te, RTeH, R₂Te, Te₂Cl₂ und TeCl₂.
Vorteilhafterweise wird eine Phosphorverbindung oder eine Schwefelverbindung verwendet, um wendelartige Kohlenstoff einzelfäden in guter Ausbeute zu erhalten.
PH₃, PCl₃, PF₃, PF₅, RPH₂ (R be deutet einen niederen Alkylrest, üblicherweise Methyl oder Ethyl), R₂PH, P₄S₃, PR₃, AsH₃, AsCl₃, AsF₃, AsF₅, AsR₃, SbH₃, SbCl₃, SbF₃, SbF₅, SbR₃, BiH₃, BiCl₃, BiF₃, BiF₅, BiR₃, H₂S, RSH, R₂S, R₂S₂, S₂Cl₂, SCl₂, H₂Se, RSeH, R₂Se, Se₂Cl₂, SeCl₂, H₂Te, RTeH, R₂Te, Te₂Cl₂ und TeCl₂.
Vorteilhafterweise wird eine Phosphorverbindung oder eine Schwefelverbindung verwendet, um wendelartige Kohlenstoff einzelfäden in guter Ausbeute zu erhalten.
Es gibt zwei Wege zur Einführung einer ausgewählten Ver
bindung eines Elementes der Gruppe V oder VI in das Reak
tionssystem. Die Verbindung wird im folgenden als katalyti
sche Verbindung bezeichnet.
Der erste Weg besteht darin, ein ausgewähltes Übergangs
metall mit der katalytischen Verbindung bei einer erhöhten
Temperatur vor der Durchführung der pyrolytischen Reaktion
eines kohlenstoffhaltigen Gases zu behandeln. In der Praxis
ist es vorteilhaft, die Behandlung so durchzuführen, daß
zunächst das Übergangsmetall in das Reaktionsgefäß bzw.
den Reaktor für die pyrolytische Reaktion eingeführt wird
und dann ein Gas der katalytischen Verbindung in den Reak
tor eingeführt wird, während der Reaktor nahe bei der Tempera
tur, bei welcher die pyrolytische Reaktion durchgeführt wer
den soll, gehalten wird. In den meisten Fällen reicht es
aus, diese Behandlung für eine kurze Zeitspanne im Bereich
von mehreren Minuten bis mehreren 10 Minuten durchzuführen.
Der zweite Weg ist die Einführung eines Gases der katalyti
schen Verbindung in den Reaktor zusammen mit einem kohlen
stoffhaltigen Gas und gegebenenfalls Wasserstoffgas und/oder
einem inaktiven Gas. In diesem Fall reicht es aus, wenn
die Konzentration der katalytischen Verbindung in dem Misch
gas von 1 bis 1000 ppm beträgt. Für die wirksame Ausbildung
von wendelartigen Kohlenstoffeinzelfäden ist es nicht vorteil
haft, die Konzentration der katalytischen Verbindung unnötig
anzuheben.
In Anwesenheit eines Übergangsmetalls und einer Verbindung
eines Elements der Gruppe V oder VI kann das Ziel der pyro
lytischen Reaktion eines kohlenstoffhaltigen Gases unter
Durchführung der Reaktion während einigen 10 Minuten bis
zu mehreren Stunden erreicht werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne diese
zu beschränken:
Ein Quarzrohr mit einem Innendurchmesser von 40 mm und einer
Länge von 1000 mm wurde als Reaktionsrohr für einen thermi
schen CVD-Prozeß verwendet, und 2,5 g Nickelpulver wurden
in einen zentralen Abschnitt in Längsrichtung des Reaktions
rohres eingeführt, so daß sie über eine Länge von 150 mm
verteilt waren. Der zentrale Abschnitt des Reaktionsrohres
wurde in einen Elektroofen eingesetzt, und die Temperatur
im Ofen wurde allmählich bis auf 700°C gesteigert, während
Argongas durch das Rohr durchgeleitet wurde.
Die Temperatur im Ofen wurde auf 700°C gehalten, und anstelle
des Argongases wurde Schwefelwasserstoffgas (H2S) durch das
Rohr für 5 min bei einer konstanten Rate von 1,7 ml/min durch
geleitet. Dann wurde die Zufuhr von Schwefelwasserstoffgas
unterbrochen, und es wurden Acetylengas (50 ml/min) und Argon
gas (50 ml/min) durch das Reaktionsrohr unter atmosphärischem
Druck durchgeleitet. Dieser Vorgang wurde für 1 h fortgeführt.
Als Ergebnis wurden 2,0 g Kohlenstoff in Form von sehr kurzen
Einzelfasern auf dem Nickelpulver in den zentra
len und vorderen Abschnitten des Rohres, wo die Temperatur
500-700°C während der Pyrolyse des Acetylengases betrug,
abgelagert. Die abgelagerten Kohlenstoffasern waren eine
Mischung von etwa 50 Gew.-% wendelartigen Fäden und etwa
50 Gew.-% linearen Fäden. Die Fig. 1 ist eine SEM-Photo
graphie von wendelartigen Kohlenstoffäden, die in diesem
Beispiel hergestellt wurden.
Die in Beispiel 1 erhaltenen wendelartigen Kohlenstoffäden
besaßen einen Fadendurchmesser von 0,1 bis 2 µm, eine Länge
von etwa 200 µm, ein Längen/Durchmesser-Verhältnis von
100 bis 2000 und einen Wendelaußendurchmesser von 0,2 bis
20 µm. Für jeden wendelartigen Faden lag das Verhältnis
des Wendelaußendurchmessers zum Fadendurchmesser im Bereich
von 2 : 1 bis 10 : 1 und die Windungszahl pro Länge von 10 µm
betrug das 5- bis 20fache des Kehrwertes des Wendelaußen
durchmessers in µm.
Unter Verwendung derselben Apparatur wie im Beispiel 1 wur
den 2,5 g Nickelpulver in dem zentralen Abschnitt des Reak
tionsrohres ausgebreitet. Der Zentralabschnitt des Reak
tionsrohres wurde in einen Elektroofen, in welchem die
Temperatur auf 750°C gehalten wurde, eingesetzt. Unter
Verwendung von Argongas als Trägergas wurden Wasserstoffgas
und Acetylengas mit einem Gehalt an Schwefelwasserstoffgas
durch das Reaktionsrohr unter atmosphärischem Druck durchge
leitet. Die Strömungsraten der jeweiligen Gase waren wie
folgt:
Acetylen: | |
30 ml/min | |
Schwefelwasserstoff: | 0,05 ml/min |
Wasserstoff: | 70 ml/min |
Argon: | 40 ml/min |
Die Konzentration an H₂S im Mischgas lag daher bei etwa
350 ppm.
Dieser Vorgang wurde für 2 h fortgeführt. Als Ergebnis
wurden 3,2 g Kohlenstoff in Form von sehr kurzen Fasern,
abgelagert auf dem Nickelpulver in dem zentralen Abschnitt
und in den vorderen Abschnitten des Reaktionsrohres, wo
die Temperatur während des Pyrolysevorganges 520-750°C
betrug, abgelagert. Die Ablagerung enthielt etwa 40 Gew.-%
an wendelartigen Kohlenstoffäden. Die erhaltenen wendel
artigen Kohlenstoffäden besaßen einen Fadendurchmesser
von 0,1 bis 1 µm, eine Länge von etwa 300 µm, ein Längen/
Durchmesser-Verhältnis von 300 bis 3000 und einen Wendel
außendurchmesser von 0,5 bis 20 µm. Bei jedem wendelartigen
Faden lag das Verhältnis von Wendelaußendurchmesser zu Faden
durchmesser im Bereich von 5 : 1 bis 20 : 1, und die Windungs
zahl der Wendel pro Länge von 10 µm betrug das 5- bis 30
fache des Kehrwertes des Wendelaußendurchmessers in µm.
Die wendelartigen Kohlenstoffäden wurden in einem Achat
mörser verrieben, und das erhaltene Pulver wurde der Röntgen
beugungsanalyse bei der Cu-K-Linie bei 40 kV, 30 mA unter
worfen. Fig. 2 zeigt das erhaltene Röntgenbeugungsspektrum.
Die Spitze der (002) Beugungslinien liegt bei einem 2 R-Winkel
von 24,9°, und der Wert (7°) der Halbwertsbreite ist ein
Anzeichen für einen geringen Kristallisationsgrad der Koh
lenstoffäden.
Unter Verwendung derselben Apparatur wie in Beispiel 1
wurde ein Nickelträger mit einer Breite von 20 mm, einer
Länge von 1000 mm und einer Dicke von 3 mm in dem Reaktions
rohr angeordnet. Der zentrale Abschnitt des Reaktionsrohres
wurde in einen Elektroofen eingesetzt, in welchem die Tempera
tur auf 700°C gehalten wurde. In einem Puffertank wurde
Methylmercaptangas mit Argongas auf 1/10 000 in Volumen
verdünnt, und Acetylengas und das Methylmercaptan enthal
tende Argongas wurde durch das Reaktionsrohr mit den jewei
ligen folgenden Strömungsraten geführt:
Acetylen: | |
50 ml/min | |
Argon: | 15 ml/min |
Daher betrug die Methylmercaptankonzentration im Mischgas
etwa 80 ppm.
Dieser Betrieb wurde für 30 min fortgeführt. Als Ergebnis
wurden 3,0 g Kohlenstoff in Form von sehr kurzen Fasern
auf dem Nickelsubstrat in dem zentralen Abschnitt
und den vorderen Abschnitten des Reaktionsrohres, wo die
Temperatur während des Pyrolysevorganges 650-700°C betrug,
abgelagert. Die meisten der abgelagerten Kohlenstoffäden
waren wendelartige Fäden. Die wendelartigen Kohlenstoff
fäden besaßen einen Fadendurchmesser von 0,5 bis 1 µm, eine
Länge von etwa 1000 µm, ein Längen/Durchmesser-Verhältnis
von 1000 bis 2000 und einen Wendelaußendurchmesser von
1 bis 20 µm. Bei jedem wendelartigen Faden lag das Verhält
nis von Wendelaußendurchmesser zu Fadendurchmesser im Be
reich von 2 : 1 bis 10 : 1, und die Windungszahl der Wendel
pro Länge von 10 µm betrug das 5- bis 30fache des Kehr
wertes des Wendelaußendurchmessers in µm. Durch Röntgenbeu
gungsanalyse wurde gezeigt, daß die wendelartigen Fäden
Kohlenstoffäden mit niedrigem Kristallisationsgrad waren.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wurde dadurch modifiziert,
daß Phosphortrichlorid, PCl3, anstelle von Schwefelwasser
stoff eingesetzt wurde, daß die Menge des Nickelpulvers
auf 3,0 g erhöht wurde und daß die Temperatur im Elektro
ofen auf 700°C erniedrigt wurde. Acetylengas mit einem
Gehalt an PCl3, Wasserstoffgas und Argongas wurden durch
das Reaktionsrohr mit den jeweiligen folgenden Strömungs
raten durchgeleitet:
Acetylen: | |
30 ml/min | |
Phosphortrichlorid: | 0,05 ml/min |
Wasserstoff: | 70 ml/min |
Argon: | 40 ml/min |
Die PCl3-Konzentration im Mischgas betrug daher etwa 350 ppm.
Dieser Betrieb wurde für 2 h fortgeführt. Als Ergebnis
wurden 4,0 g Kohlenstoff in Form von sehr kurzen Fasern,
abgelagert auf dem Nickelpulver in dem zentralen Abschnitt
und den vorderen Abschnitten des Reaktionsrohres abgelagert.
Die Ablagerung enthielt etwa 80 Gew.-% an wendelartigen
Fäden. Die wendelartigen Kohlenstoffäden hatten einen Faden
durchmesser von 0,2 bis 1 µm, eine Länge von etwa 200 µm,
ein Längen/Durchmesser-Verhältnis von 200 bis 1000 und einen
Wendelaußendurchmesser von 0,4 bis 10 µm. Bei jedem wendel
artigen Faden lag das Verhältnis von Wendelaußendurchmesser
zu Fadendurchmesser im Bereich von 2 : 1 bis 10 : 1, und die
Windungszahl der Wendel pro Länge von 10 µm betrug das
3- bis 30fache des Kehrwertes des Wendelaußendurchmessers
in µm.
Die Arbeitsweise von Beispiel 4 wurde nur dadurch modifi
ziert, daß die Menge des Nickelpulvers auf 3,5 g erhöht
wurde, die Temperatur im Elektroofen auf 800°C gesteigert
wurde und die Zufuhrrate von PCl3 auf 0,01 ml/min ohne Ver
änderung der Strömungsrate von Acetylengas, Wasserstoffgas
und Argongas herabgesetzt wurde. In diesem Fall betrug die
PCl3-Konzentration im Mischgas etwa 70 ppm.
Der Pyrolysevorgang wurde für 2 h fortgeführt. Als Ergeb
nis wurden 4,0 g Kohlenstoff in Form von sehr kurzen Fasern
auf dem Nickelpulver in dem zentralen Abschnitt und den
vorderen Abschnitten des Reaktionsrohres abgelagert. Die
Ablagerung erhielt etwa 40 Gew.-% an wendelartigen Fäden.
Die wendelartigen Kohlenstoffäden besaßen einen Fadendurch
messer von 0,1 bis 1 µm, eine Länge von etwa 300 µm, ein
Längen/Durchmesser-Verhältnis von 300 bis 3000 und einen
Wendelaußendurchmesser von 0,2 bis 10 µm. Bei jedem wendel
artigen Faden lag das Verhältnis von Wendelaußendurchmesser
zu Fadendurchmesser im Bereich von 2 : 1 bis 10 : 1, und die
Windungszahl der Wendel pro Länge von 10 µm betrug das
5- bis 50fache des Kehrwertes des Wendelaußendurchmessers
in µm.
Die Arbeitsweise von Beispiel 5 wurde nur dadurch modifi
ziert, daß anstelle von PCl3 Phosphortrifluorid, PF3, ein
gesetzt wurde, Acetylengas mit dem Gehalt an PF3, Wasser
stoffgas und Argongas wurden durch das Reaktionsrohr in
den jeweiligen folgenden Strömungsraten geleitet:
Acetylen: | |
30 ml/min | |
Phosphortrichlorid: | 0,09 ml/min |
Wasserstoff: | 70 ml/min |
Argon: | 40 ml/min |
Daher betrug die PF3-Konzentration im Mischgas etwa 640 ppm.
Der Pyrolysevorgang wurde für 2 h fortgeführt. Als Ergeb
nis wurden 3,8 g Kohlenstoff in Form von sehr kurzen Fasern
auf dem Nickelpulver in dem zentralen Abschnitt und den
vorderen Abschnitten des Reaktionsrohres abgelagert. Die
Ablagerung enthielt etwa 20 Gew.-% an wendelartigen Fäden.
Die wendelartigen Kohlenstoffäden besaßen einen Fadendurch
messer von 0,1 bis 1 µm, eine Länge von etwa 200 µm, ein
Längen/Durchmesser-Verhältnis von 200 bis 2000 und einen
Wendelaußendurchmesser von 0,2 bis 10 µm. Bei jedem wendel
artigen Faden lag das Verhältnis von Wendelaußendurchmes
ser zu Fadendurchmesser im Bereich von 2 : 1 bis 10 : 1, und
die Windungszahl der Wendel pro Länge von 10 µm betrug
das 5- bis 50fache des Kehrwertes des Wendelaußendurch
messers in µm.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kohlenstoffaser, welche
wendelartige Fäden umfaßt, wobei das Verfahren die
Durchführung einer Dampfphasenpyrolyse eines kohlen
stoffhaltigen Gases, ausgewählt unter Kohlenmonoxid
gas und Gasen von aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C
in Anwesenheit eines Übergangsmetalls und einer Ver
bindung eines Elementes, ausgewählt unter Phosphor,
Arsen, Antimon, Wismuth, Schwefel, Selen und Tellur,
umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis
900°C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß als kohlenstoffhaltiges Gas Acetylengas ver
wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Übergangsmetall unter Fe, Co, Ni,
Cr, W, Ti, Nb, W oder deren Legierungen ausgewählt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Übergangsmetall in Form eines festen Teiles
eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Übergangsmetall in Form eines Pulvers einge
setzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung eine phosphorhal
tige Verbindung, ausgewählt unter PH3, PCl3, PF3, PF5,
RPH2, R2FH, PR3 und P4S3 ist, worin jeder Rest R einen
niederen Alkylrest bedeutet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Rest R der Methylrest oder Ethylrest ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung eine Schwefelver
bindung, ausgewählt unter H2S, S2Cl2, SCl2, RSH, R2S,
R2S2 und P4S3 ist, worin jeder Rest R einen niederen
Alkylrest bedeutet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Rest R der Methylrest oder Ethylrest ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Übergangsmetall mit der Ver
bindung vor der Durchführung der Dampfphasenpyrolyse
des kohlenstoffhaltigen Gases behandelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Verbindung mit dem kohlen
stoffhaltigen Gas vermischt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfphasenpyrolyse
des kohlenstoffhaltigen Gases in Anwesenheit von Was
serstoffgas durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Molverhältnis des Wasserstoffgases zu dem koh
lenstoffhaltigen Gas im Bereich von 1 : 1 bis 5 : 1 liegt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfphasenpyrolyse
des kohlenstoffhaltigen Gases in Anwesenheit eines
inaktiven Verdünnungsgases durchgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Molverhältnis des inaktiven Verdünnungsgases
zu dem kohlenstoffhaltigen Gas im Bereich von 1 : 1 bis
5 : 1 liegt.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfphasenpyrolyse
unter atmosphärischem Druck durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dampfphasenpyrolyse unter ver
mindertem Druck von nicht weniger als 26,6 kPa
durchgeführt wird.
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