DE4117661C2 - Schlafhöhle für Fledermäuse - Google Patents
Schlafhöhle für FledermäuseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine künstliche Schlafhöhle für
Fledermäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Fledermäuse sind unter Naturschutz stehende Säugetiere,
die einen Winterschlaf halten. Nicht zuletzt wegen ihrer
ökologischen Bedeutung als nachtaktive Insektenjäger sind
sie unbedingt zu schützen. Zur Erhaltung der heimischen
Fledermausarten, die sämtlich auf der "Roten Liste" der
bedrohten Tierarten stehen, ist insbesondere ein ausrei
chendes Angebot an Schlafquartieren nötig.
Bekannt sind künstliche Höhlen, die Fledermäusen im Sommer
als Schlafquartiere dienen. Diese Schlafhöhlen bieten den
Fledermäusen ausreichenden Schutz vor kleineren Raubtie
ren, vor Nässe und Zugluft. Sie werden an Bäumen und der
gleichen aufgehängt. Das Material der im Sommer benutzten
Schlafhöhlen, üblicherweise ein Holzbeton mit 60% bis 80%
Holzanteil, weist bei der herkömmlichen massiven Bauweise
jedoch kein ausreichendes Wärmeisolationsvermögen auf, das
den Fledermäusen eine Überwinterung ermöglichen würde.
Während des Winterschlafs sind die Anforderungen der Fle
dermäuse weitergehend als während der aktiven Periode in
den warmen Jahreszeiten. Es muß dafür gesorgt sein, daß
die Tiere durch zu hohe Temperaturen nicht aus dem Winter
schlaf erwachen, denn dann würden sie wegen des fehlenden
Nahrungsangebots verhungern. Ebenso darf die Temperatur
nicht zu tief sinken, damit die Fledermäuse nicht erfrie
ren. Die Luftfeuchtigkeit in der Höhle muß sich in be
stimmten Grenzen halten, damit die Fledermäuse einerseits
nicht austrocknen, denn sie atmen auch im Winterschlaf,
und andererseits die Wärmeisolation der Höhle nicht durch
zu hohe Feuchte beeinträchtigt wird. Ein relativ großes
Innenvolumen ist erforderlich, weil Fledermäuse gerne in
Gruppen zu einigen zehn Tieren ihren Winterschlaf halten.
Der große Innenraum führt dann zu Problemen, wenn sich in
der Höhle wenige Tiere zum Winterschlaf versammeln.
Fledermäuse sind standorttreue Tiere, die einen Winter
schlafplatz über viele Jahre beibehalten. Eine künstliche
Schlafhöhle muß folglich langzeitstabil sein. Diese Stabi
lität beinhaltet unter anderem Sicherheit gegen Verrot
tung, gegen Frostaufbrüche durch frierendes Wasser in
Spalten sowie gegen Insektenfraß.
Ein ausdrücklich als Überwinterungseinrichtung bezeichneter Winter
schlafkasten für Fledermäuse ist aus dem DE 89 06 644 U1 be
kannt. Der Winterschlafkasten besteht aus einem einstückigen becher
förmigen Gehäuseteil, das sich nach unten öffnet. In die nach
unten weisende Öffnung ist ein Boden eingesetzt, wobei der Zugang
zu dem Innenraum des Fledermauskastens über eine in den Innenraum
führende Röhre erfolgt, die deutlich oberhalb des Bodens des
Fledermauskastens verläuft.
Die Wärmeisolation für die im Winterschlaf befindlichen
Tiere soll durch eine entsprechende Wandstärke von mehr
als 40 mm erreicht werden.
Für im Winterschlaf befindliche Tiere mit entsprechend ge
ringem Grundumsatz sind als Wärmeisolation auch 40 mm
Holzbeton nicht ausreichend. Die Tiere laufen Gefahr,
während des Winterschlafs zu erfrieren.
Aus der DE-PS 8 29 078 sind Vogelnisthöhlen bekannt, die
von den Vögeln ausschließlich im späten Frühjahr und Som
mer zum Brüten und zur Aufzucht der Brut benutzt werden.
Die Nisthöhlen sollen für die Brut nur einen gewissen
Schutz vor Nesträubern und starkem Regen bzw. Wind in der
warmen Jahreszeit bieten. Sie sind keine Schlafhöhlen und
werden auch nicht im Winter von den Vögeln benötigt, wes
halb die Konstruktion auf die Eignung im Winter keine
Rücksicht nimmt. Schließlich sind die Vögel keine Säuge
tiere und halten auch keinen Winterschlaf. Aus diesem
Grund sind in der Regel in Vögelnisthöhlen im Winter auch
keine überwinternden Fledermäuse anzutreffen.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, eine künstliche Schlafhöhle für Fledermäuse zu
schaffen, die einen sicheren Ort für den Winterschlaf dar
stellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die künstliche
Schlafhöhle mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Schlafhöhle sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die neue Schlafhöhle sorgt für ein geeignetes Kleinklima,
das den Fledermäusen dort den Winterschlaf ermöglicht,
u. a. infolge der doppelschaligen Bauweise. Die Wandung ist
in jedem Bereich, einschließlich Dach, Boden und Vorder
wand, mit einer inneren und einer äußeren Wand versehen,
zwischen denen sich ein Hohlraum befindet, der mit Iso
liermaterial gefüllt ist. Mögliche Kältebrücken gibt es
nur in einem kleinen Bereich in der Nähe der vorderen Öff
nung, wo die innere mit der äußeren Wand über die Ränder
der Öffnung verbunden ist.
So entsteht ein Gehäuse, dessen Wandung so gut gegen Wär
meverlust isoliert ist, daß Fledermäuse während des Win
terschlafs auch bei Aufhängen an ungeschützten Stellen
nicht erfrieren.
Die Ausgestaltung des Innenraums mit senkrechten Holzplat
ten erlaubt es den Fledermäusen, sich je nach Temperatur
und Besetzung der Höhle dicht zusammen zu gruppieren (ge
ringer Wärmeverlust) oder sich zu verteilen.
Außer einer guten Wärmeisolation muß die Schlafhöhle den
Fledermäusen auch vor anderen Gefahren Schutz bieten. Bei
spielsweise darf keine Feuchtigkeit von außen in das Höh
leninnere gelangen und eingetragene Feuchtigkeit muß nach
außen abgegeben werden können. Die Eigenschaften von Holz
beton als Baumaterial ermöglichen das. An Stellen, die dem
direkten Regen- oder Schmelzwasser ausgesetzt sind, ist
das Gehäuse durch Farbauftrag wassergeschützt. Die Vorder
wand liegt jedoch unter einem Dachvorsprung und kann unbe
handelt bleiben. So kann trotz Regenwasserdichtigkeit
durch das wasserdampfdurchlässige Material der Vorderwand
(Holzbeton mit 60% bis 80% Holzanteil sowie Mineralwolle
zur Isolation) Feuchtigkeit von innen nach außen gelangen.
Gegen Wärmeverlust im Bereich der Vorderwand wird die
Schlafhöhle auch aufgrund der Labyrinthdichtung zwischen
Vorderwand und Seitenwand geschützt. Eine Schaumstoffdich
tung in den Falzen der Labyrinthdichtung sorgt für einen
weiteren Schutz, zum Beispiel vor Zugluft.
Das Material Holzbeton wird beispielsweise von Insekten
nicht angegriffen und verrottet nur sehr langsam, wenn
überhaupt. Auch Spechte können beispielsweise nicht das
Gehäuse beschädigen, indem sie das Flugloch zu erweitern
versuchen oder weil sie in der Wandung nach Insekten su
chen.
Frostbeschädigungen infolge von Wasser, das in Spalten ge
friert, werden dadurch verhindert, daß in dem einstückig
hergestellten Bereich von Wandung und Dach keine Fugen
oder Spalten auftreten können.
Das nach vorne abfallende Dach der Schlafhöhle sorgt da
für, daß Regenwasser vom Dach nach vorne ablaufen kann und
sich nicht zwischen der Rückseite der Höhle und der Anla
gefläche, sei es ein Baum oder eine Hauswand, sammelt. Die
andernfalls zwischen den Flächen entstehende Feuchtigkeit
wurde mit der Zeit die Farbschicht durchdringen und die
Wärmeisolation an der Rückseite beeinträchtigen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Schlafhöhle für
Fledermäuse dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Schlafhöhle in einer Vor
deransicht,
Fig. 2 die Schlafhöhle aus Fig. 1, in einer Seitenan
sicht,
Fig. 3 die Schlafhöhle gemäß Fig. 1 in einem Quer
schnitt entlang der Linie III-III, in einer Sei
tenansicht, und
Fig. 4 die Schlafhöhle gemäß Fig. 1, in einem Quer
schnitt entlang der Linie IV-IV von oben.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine künstliche Schlafhöhle 1
für Fledermäuse, mit einer Wandung 2, die etwa die Gestalt
eines schräg abgeschnittenen Kreiszylinders hat. An ihrer
Vorderseite 3 weist die Wandung 2 eine große, im wesent
lichen rechteckige Öffnung 4 auf, die mit einer einge
setzten und abnehmbaren Vorderwand 5 verschlossen ist. Die
Vorderwand 5 entspricht in ihrer Gestalt der Öffnung 4 und
ergänzt die Wandung 2 zu einem Zylinder, der in Gebrauchs
stellung mit seiner Rotationsachse vertikal angeordnet
ist.
Die Wandung 2 mit einer Seitenwandanordnung 6, einem
schrägen Dach 7 und einem horizontalen kreisrunden Boden 8
umschließt einen Innenraum 9. Die Seitenwandanordnung 6
ist mit dem Dach 7 einstückig, während der Boden 8 einge
setzt und mit der Seitenwandanordnung 6 stoffschlüssig
verbunden ist.
Um eine Wärmeisolation zu erreichen, die überwinternde
Fledermäuse vor dem Erfrieren bewahrt, ist die gesamte
Wandung 2 aus dem Boden 8, dem Dach 7, der Seitenwandan
ordnung 6 sowie der Vorderwand 5 in doppelschaliger sand
wichartiger Bauweise aus Holzbeton mit einem Holzanteil
von 60% bis 80% gefertigt. Wegen der doppelschaligen Bau
weise werden praktisch ein inneres Gehäuse und ein äußeres
Gehäuse gebildet, die zwischen sich einen Hohlraum 10 be
grenzen. So entsteht im Bereich des Dachs 7 ein Innendach
11 sowie ein Außendach 13, die Seitenwandanordnung 6 wird
von einer Innenwand 14 und einer Außenwand 15 gebildet und
im Bereich des Bodens 8 entsteht ein Innenboden 16 sowie
ein Außenboden 17. Der Hohlraum 10 ist mit einem Isolier
material 19 wärmeisolierend gefüllt. Wegen der doppelscha
ligen Bauweise beträgt die Wandstärke über alles etwa 10
cm.
Das nach vorne abfallende Dach 7 ist auf seiner Außenseite
plan und durch seine Schrägstellung als Schnittfläche ei
nes Kreiszylinders leicht elliptisch. Seitlich und hinten
schließt das Dach 7 bündig an die Seitenwandanordnung 6
an, während es nach vorne übersteht und somit mit seinem
Dachvorsprung 21 einen Regenschutz für die Vorderwand 5
bildet.
Die Schlafhöhle 1 ist als unten horizontaler und oben
schräger Hohlzylinder mit einer größten Höhe an ihrer Hin
terseite von etwa 80 cm, einer geringsten Höhe an ihrer
Vorderseite von etwa 70 cm sowie mit einem Außendurchmes
ser von etwa 40 cm ausgebildet. Die Öffnung 4 an der Vor
derseite 3 der Schlafhöhle 1 ist achsensymmetrisch bezüg
lich der Mantellinie am Ort der geringsten Höhe der
Schlafhöhle. Begrenzt wird die in ihrem lichten Maß etwa
35 cm hohe und 18 cm breite Öffnung 4 von einem oberen
Rand 22, zwei spiegelbildlichen seitlichen Rändern 23 und
einem unteren Rand 24. Die Ränder 22 bis 24 bilden eine
stoffschlüssige Verbindung zwischen dem inneren und dem
äußeren Gehäuse.
An ihren geraden und zu der Rotationsachse der Wandung 2
parallel verlaufenden seitlichen Rändern 23 weist die Öff
nung 4 je einen über ihre gesamte Höhe verlaufenden Falz
25 auf. Sein dem Innenraum 9 benachbarter Teil springt um
etwa 12 mm in die Öffnung vor. Die Falze 25 bilden jeweils
eine in vertikaler Richtung verlaufende im wesentlichen
ebene Schulter 26, die nach außen zeigt.
Der untere Rand 24 der Öffnung 4 ist vertikal angeordnet
und um etwa den Betrag der Wandstärke zu dem Innenraum 9
hin versetzt. Er verläuft etwa entlang des Umfangs des
Innenraums 9. Der obere Rand 22 der Öffnung 4 verläuft
horizontal hinter dem Dachvorsprung 21 und wird von vorne
gesehen von dem Dachvorsprung 21 verdeckt.
Die ebenfalls doppelwandige Vorderwand 5 mit einer Vorder
außenwand 27, einer Vorderinnenwand 28, zwei seitlichen
Rändern 31, einem oberen Rand 32 sowie einem unteren Rand
33 hat die Form eines rechteckigen Ausschnitts aus einem
Zylindermantel mit dem Radius der Wandung 2. Die Vorder
wand 5 enthält wie die Wandung 2 einen mit dem Isolierma
terial 19 gefüllten Hohlraum 20, der in diesem Teil der
Schlafhöhle 1 die Wärmeisolation bildet. In ihrer vertika
len Richtung ist die Vorderwand 5 gerade. Der obere Rand
32 und der untere Rand 33 sind horizontal, während die
seitlichen Ränder 31 vertikal angeordnet sind und über die
gesamte Länge verlaufende Falze 34 tragen, die mit den
Falzen 25 der seitlichen Ränder 23 der Öffnung 4 komple
mentär sind. Die Ränder 31 bis 33 verbinden die Vorderau
ßenwand 27 stoffschlüssig mit der Vorderinnenwand 28. Wenn
die Vorderwand 5 in die Öffnung 4 der Wandung 2 eingesetzt
ist, bilden die Falze 25, 34 zusammen an jeder Seite je
weils eine Labyrinthdichtung 36, die den Innenraum 9 sowie
die darin überwinternden Fledermäuse vor Regenwasser, Zug
luft und Wärmeverlust schützt. An den Schultern 26 liegt
die Vorderwand 5 mit ihren dazu komplementären Schultern
30 der Falze 34 an und schließt außen bündig mit der Wan
dung 2 ab. Eine an den vorspringenden Stirnseiten 29 der
Falze 25, 34 angeordnete Schaumstoffdichtung 37 verbessert
die Isolation.
Die Schaumstoffdichtung 37 wirkt in tangentialer und nicht
in radialer Richtung in den Falzen 25, 34, da wegen der
Elastizität des Dichtmaterials andernfalls die Vorderwand
eine nach außen gerichtete Kraft erfahren würde, die wie
derum die erwünschte Dichtigkeit beeinträchtigen würde.
Das Dichtmaterial ermöglicht es, die Schaumstoffdichtung
37 vor dem Einsetzen der Vorderwand 5 in die Öffnung 4 an
die seitlichen Ränder 23 anzudrücken. Zunächst bleibt die
Schaumstoffdichtung 37 plastisch verformt und dehnt sich
erst allmählich wieder aus, so daß Zeit zum Einsetzen der
Vorderwand 5 bleibt. Die dann entstehende Pressung der
Schaumstoffdichtung 37 in tangentialer Richtung verbessert
die Dichtigkeit der Vorderwand 5 in den Falzen 25, 34.
Etwa 20 cm von ihrem unteren Rand 33 und in der Mitte zwi
schen den seitlichen Rändern 31 trägt die Vorderwand 5 ein
etwa rhombusförmiges Flugloch 38, das mit seiner etwa 7 cm
langen Diagonalen parallel zu dem unteren Rand 33, also in
Gebrauchsstellung horizontal, angeordnet ist und dessen
zweite Diagonale mit ca. 3 cm die lichte Höhe des Flug
lochs 38 bestimmt. Das Flugloch 38 bildet den Eingang zu
dem Innenraum 9. Direkt unterhalb des Fluglochs 38 trägt
die Vorderwand 5 eine angeformte Stufe 39 aus Holzbeton
von 11 cm Breite, 2 cm Höhe und 2 cm Tiefe, die anfliegen
den Fledermäusen die Landung und den Zugang zur Schlafhöh
le 1 erleichtert.
Die Vorderwand 5 trägt im Abstand von dem oberen Rand 32
und oberhalb des Fluglochs mittig zwischen den seitlichen
Rändern 31 je eine Stange 41 von ca. 5 mm Durchmesser, die
etwa in der Mitte des zylindrischen Innenraums 9 enden.
Beide Stangen 41 zeigen in Richtung auf die Mittelachse
des Innenraums. Die Stangen 41 halten wenigstens drei
identische rechtwinklig zu den Stangen 41 angeordnete
Holzplatten 42, die voneinander und von der Vorderwand mit
Hilfe von insgesamt sechs Hülsen 43 um etwa 4 cm beabstan
det sind. Die Platten 42 sind etwas kleiner als die lichte
Weite der Öffnung 4. Die Sicherung der Platten 42 auf den
Stangen 41 erfolgt mit auf die freien Enden aufgeschraub
ten Muttern 44.
Wenn die Vorderwand 5 in die Öffnung 4 eingesetzt ist,
sind die Platten 42 vertikal und parallel zu der von den
seitlichen Rändern 31 festgelegten Ebene im Abstand von
ca. 4 cm voneinander sowie von dem Flugloch 38 angeordnet.
Über die gesamte Breite und auf beiden Flachseiten 45 ent
halten die Platten 42 eine Vielzahl äquidistant verteilter
horizontaler Nuten 40 von etwa 3 mm Breite und 2 mm Tiefe,
an denen sich die Fledermäuse festkrallen können.
Diese Konstruktion erlaubt es Fledermäusen sich bei großer
Kälte zwischen den Holzplatten 42 aufzuhalten, um sich ge
genseitig zu wärmen. Bei höheren Außentemperaturen können
sich die Fledermäuse an die Innenwand 14 hängen, wodurch
die Wärmeabgabe zunimmt. Der rauhe und etwa holzharte
Holzbeton der Innenwand 14 erleichtert in diesem Fall das
Anhängen an die Innenwand 14.
Die Vorderwand 5 wird im eingesetzten Zustand an ihren
beiden seitlichen Rändern 31 durch die Falze 25, 34 gesi
chert, an ihrem oberen Rand 32 wird sie von dem übergrei
fenden Dachvorsprung 21 und an ihrem unteren Rand 33 von
einem drehbaren Knebel 46 gehalten, dessen Achse 47 in
einem Schlitz 48 im unteren Rand 33 verläuft. Der Knebel
46 ist mit seiner Achse 47, die ein Holzschraubengewinde
aufweist, in einem in der Vorderseite der Wandung 2 ange
ordneten Dübel 49 drehbar gelagert und axial gesichert.
Ein von der Achse 47 wegstehender Vorreiber 50 endet in
einem zu der Achse 47 parallel versetzten Griff 51. Zum
Einsetzen der Vorderwand 5 in die Öffnung 4 wird der Kne
bel 46 mit Hilfe des Griffs 51 so gedreht, daß der Vorrei
ber 50 nach unten zeigt. Nach dem Einsetzen wird der Vor
reiber 50 nach oben gedreht und liegt somit vor der Vor
derseite 3 der Vorderwand 5, die dadurch in der Öffnung 4
fixiert wird.
Seitlich, beidseits der Öffnung 4 an dem Übergang von der
Seitenwandanordnung 6 zu dem Dach 7 ist eine Aufhängevor
richtung 52 angebracht, die zwei Drahtösen 53 aufweist, in
die ein halbkreisförmiger, quer über das Dach 7 reichender
Drahtbügel 54 beweglich eingehängt ist.
Bei der Herstellung der Schlafhöhle 1 wird zunächst das
Innendach 11 zusammen mit der Innenwand 14 wie ein hohlzy
lindrischer Becher mit dem Dach nach oben mittels einer
entsprechenden Gießform erzeugt. Nach dem Aushärten des
Betons wird an der Außenseite des Bechers das Isoliermate
rial 19 beispielsweise mit Klammern befestigt. Mit dem
Innendach nach oben wird das am Boden noch offene Formteil
in eine Gießform gestellt und mit Holzbeton umgossen, wo
bei die Außenwand 15, das Außendach 13 und die Ränder 22
und 23 der Öffnung 4 entstehen, während der Boden noch
fehlt. Wiederum nach dem Aushärten des Betons wird die
Anordnung aus der Form genommen und umgedreht, so daß das
Dach 7 nach unten weist. In den Falz 61 der Innenwand 14
wird der aus Holzbeton vorgefertigte Innenboden 16 mit
Zement eingeklebt und sodann das Isoliermaterial 19, das
hier von einer Hartschaumplatte 62 gebildet ist, aufge
legt. Eine ringförmige Form wird dann so angebracht, daß
sie die Außenwand 15 von außen umgreift und im Bereich des
Bodens überragt. Holzbeton wird in diese Form gegossen und
verschließt die Außenwand 15 im Bereich des Bodens, wo
durch der Außenboden 17 entsteht, der nach dem Aushärten
gleichsam einstückig mit der Außenwand 15 ist.
Mit dem beschriebenen Herstellungsvorgang wird eine dop
pelschalige Wandung 2 erzeugt, die im äußeren Bereich frei
von herstellungsbedingten Fugen und Spalten ist und des
halb gegen eindringendes Wasser und daraus im Winter re
sultierenden Frostaufbrüchen geschützt ist.
Während die Isolation der Seitenwandanordnung 6 und des
Dachs 7 aus Mineralwolle gefertigt ist, ist der Boden 8
mit der Hartschaumplatte 62 isoliert, weil Hartschaum an
dieser Stelle den Vorteil hat, daß das Gewicht der Innen
wand 14 mit dem Innenboden 16 und dem Innendach 11 voll
auf der Isolation ruhen kann, da Hartschaum im Gegensatz
zu Mineralwolle von diesem Gewicht nicht komprimiert wird.
Die Sandwichbauweise kommt durch diese Konstruktion ohne
Versteifungen oder Abstützungen in der Nähe des Bodens 8
aus, die Kältebrücken darstellen würden.
Die Vorderwand 5 wird analog wie die Wandung 2 hergestellt
und ist, wie oben beschrieben, ebenfalls doppelwandig und
mit Mineralwolle isoliert. Mineralwolle hat im Bereich der
Seitenwandanordnung 6 und der Vorderwand 5 den Vorteil,
daß durch die Isolation hindurch Feuchtigkeit aus dem In
nenraum 9 abgegeben werden kann.
Mit dem Drahtbügel 54 wird die Schlafhöhle 1 an einem Baum
oder an einer Gebäudewand aufgehängt. Das nach vorne ab
fallende Dach 7 verhindert, daß Regenwasser von dem Dach 7
aus an der Rückseite der Schlafhöhle 1 herunterläuft und
sich zwischen der Anlagefläche und der Schlafhöhle 1 sam
melt, was die Schlafhöhle 1 schädigen würde. Der nach vor
ne auskragende Dachvorsprung 21 des Dachs 7 bildet eine
vorstehende Tropfkante, so daß Regenwasser auch nicht an
der Vorderwand 5 herunter und in den Innenraum 9 hinein
laufen kann. Die Wandung 2 ist durch Auftragen eines was
serabweisenden Anstrichs von außen gegen eindringendes Re
genwasser geschützt. Durch die unbehandelte und wasser
dampfdurchlässige Vorderwand 5 kann Feuchtigkeit aus dem
Innenraum 9 abgegeben werden. Die Vorderwand 5 liegt unter
dem nach vorne auskragenden Dach 7 gegen Regenwasser ge
schützt.
Die in der Schlafhöhle 1 überwinternden Fledermäuse haben
wegen der beschriebenen Konstruktion die Möglichkeit, je
nach Außentemperatur die vom Gesichtspunkt der Wärmeab
strahlung her günstigste Position einzunehmen. Wegen des
hohen Wärmeisolationsvermögens der Wandung 2 und der Vor
derwand 5 ist eine ausreichende Innentemperatur auch bei
niedrigen Außentemperaturen gewährleistet.
Die beschriebenen Maßnahmen zur Wärmeisolation zusammen
mit einer geeigneten Materialauswahl und die Möglichkeit,
im Innern unterschiedliche Schlafplätze einzunehmen, ma
chen die Schlafhöhle 1 zu einem geeigneten Überwinterungs
quartier fur Fledermäuse.
Claims (26)
1. Künstliche Schlafhöhle (1) für Fledermäuse aus
wärmeisolierendem Material mit einem Boden (8), einer von
dem Boden (8) aufragenden Seitenwandanordnung (6) und ei
nem Dach (7), die zusammen eine einen Innenraum (9) teil
weise umgebende Wandung (2) bilden, mit einer in einer
Vorderseite (63) der Schlafhöhle (1) befindlichen Öffnung
(4), die von zwei seitlichen Rändern (23), einem oberen
Rand (22) sowie einem unteren Rand (24) begrenzt ist, mit
einer in die Öffnung (4) einsetzbaren abnehmbaren Vorder
wand (5), die ein Flugloch (38) als Zugang zu dem Innen
raum (9) aufweist, und mit wenigstens einer in dem Innen
raum (9) gehalterten und mit ihrer Flachseite (45) verti
kal angeordneten Platte (42) als Schlafplatz für Fleder
mäuse sowie mit einer in der Nähe des Dachs (7) befestig
ten Aufhängevorrichtung (52), dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der Wandung (2) doppelwandig ist und
eine dem Innenraum (9) benachbarte Innenwand (14) sowie
eine im Abstand davon angeordnete Außenwand (15) umfaßt,
die einen Hohlraum (10) begrenzen, und daß der Hohlraum
(10) mit einem Isoliermaterial (19) gefüllt ist.
2. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Innenwand (14) im Bereich des Bodens (8) ei
nen Innenboden (16) und die Außenwand (15) im Bereich des
Bodens (8) einen Außenboden (17) bilden, und daß der
Hohlraum (10) zwischen dem Innenboden (16) und dem Außen
boden (17) mit Isoliermaterial (19) gefüllt ist.
3. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Innenwand (14) im Bereich des Dachs (7) ein
Innendach (11) und die Außenwand (15) im Bereich des Dachs
(7) ein Außendach (13) bilden, und daß der Hohlraum (10)
zwischen dem Innendach (11) und dem Außendach (13) mit
Isoliermaterial (19) gefüllt ist.
4. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Innenwand (14) der Seitenwandanordnung (6)
entweder mit dem Innendach (11) oder mit dem Innenboden
(16) einstückig ist und daß der Innenboden (16) oder das
Innendach (11) eingesetzt und stoffschlüssig mit der In
nenwand (14) verbunden ist.
5. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Außenwand (15) entweder mit dem Außendach
(13) oder mit dem Außenboden (17) einstückig ist und daß
der Außenboden (17) oder das Außendach (13) eingesetzt und
stoffschlüssig mit der Außenwand (15) verbunden ist.
6. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die von zwei seitlichen Rändern (31) sowie einem
unteren Rand (33) und einem oberen Rand (32) begrenzte
Vorderwand (5) doppelwandig ist und eine Vorderinnenwand
(28) sowie eine davon beabstandete Vorderaußenwand (27)
umfaßt, die zusammen einen Hohlraum (20) begrenzen, und
daß der Hohlraum (20) mit dem Isoliermaterial (19) gefüllt
ist.
7. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Seitenwandanordnung (6) zusammen mit der Vor
derwand (5) im wesentlichen zylindrisch ist und daß die
Innenwand (14) zu der Außenwand (15) im wesentlichen koa
xial ist, wobei die Vorderwand (5) etwa ein Viertel des
Umfangs der Schlafhöhle (1) bedeckt.
8. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Dach (7) ein planes Pultdach ist, das zu der
Vorderwand (5) hin abfällt und das als Regenschutz über
die Vorderwand (5) auskragt.
9. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Flugloch (38) etwa 6 bis 7 cm breit und etwa
3 cm hoch ist und sich in der unteren Hälfte der Vorder
wand (5) befindet.
10. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die seitlichen Ränder (23) der Öffnung (4) sowie
die seitlichen Ränder (31) der Vorderwand (5) vertikal an
geordnet und gerade sind und daß die unteren Ränder
(24, 33) sowie die oberen Ränder (22, 32) der Öffnung (4)
und der Vorderwand (5) horizontal angeordnet sind.
11. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die seitlichen Ränder (23) der Öffnung (4) und
die seitlichen Ränder (31) der Vorderwand (5) auf der ge
samten Länge Falze (25, 34) enthalten, die zueinander kom
plementär sind und bei in die Öffnung (4) eingesetzter
Vorderwand (5) zusammen eine Labyrinthdichtung (36) bil
den.
12. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorderwand (5) unter dem Flugloch (38) eine
Stufe (39) von der Breite des Fluglochs (38) und etwa 1 cm
Höhe sowie etwa 1 cm Tiefe trägt, die als Einstiegshilfe
für die Fledermäuse dient.
13. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Innenraum (9) wenigstens zwei voneinander
beabstandete parallele Platten (42) als Schlafplatz ange
ordnet sind, die sich im Abstand von der Innenwand (14)
befinden, daß die Platten (42) aus Holz sind, und daß die
Platten (42) beidseitig horizontal genutet sind.
14. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorderwand (5) die im wesentlichen parallel
zu der Vorderwand (5) und im Abstand davon angeordnete
Platte (42) trägt und daß die Platte (42) geringfügig
kleiner ist als der lichte Querschnitt der Öffnung (4).
15. Schlafhöhle nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke in einem
doppelwandigen Teil etwa 10 bis 15 cm beträgt, wobei das
Isoliermaterial (19) etwa 6 bis 10 cm Dicke aufweist.
16. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandung (2) aus Holzbeton mit einem Holzan
teil von 60 bis 80% gefertigt ist.
17. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Isoliermaterial (19) wenigstens zu einem Teil
Mineralwolle ist.
18. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Isoliermaterial (19) zu einem Teil Hartschaum
ist.
19. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Isoliermaterial (19) zumindest zum Teil was
serdampfdurchlässig ist.
20. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Isoliermaterial (19) zumindest zum Teil hy
drophob ist.
21. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandung (2) von außen zum Teil mit wasser
dichter Farbe behandelt ist.
22. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorderwand (5) in der Öffnung (4) durch einen
drehbaren Knebel (46) in der Nähe ihres unteren Randes
(33) gegen Herausfallen gesichert ist.
23. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorderwand (5) in der Öffnung (4) mit einer
Schaumstoffdichtung (37) als Isolation eingesetzt ist.
24. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Innenraum (9) etwa 24 cm Durchmesser und etwa
50 cm Höhe hat.
25. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorderwand (5) etwa 16 cm breit und etwa 40 cm
hoch ist.
26. Schlafhöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die als Schlafplatz dienende Platte (42) etwa 13 cm
breit und etwa 30 cm hoch ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117661 DE4117661C2 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Schlafhöhle für Fledermäuse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914117661 DE4117661C2 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Schlafhöhle für Fledermäuse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4117661A1 DE4117661A1 (de) | 1992-12-03 |
DE4117661C2 true DE4117661C2 (de) | 1995-03-09 |
Family
ID=6432756
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914117661 Expired - Fee Related DE4117661C2 (de) | 1991-05-29 | 1991-05-29 | Schlafhöhle für Fledermäuse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4117661C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4311042C1 (de) * | 1993-04-03 | 1994-09-29 | Axel Dipl Ing Papenfoth | Fledermaushöhle und Herstellungsverfahren |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE829078C (de) * | 1949-12-18 | 1952-01-21 | Karl Schwegler & Soehne | Nistgeraet |
DE8906644U1 (de) * | 1989-05-31 | 1989-09-07 | Nagel, Alfred, Dr., 6370 Oberursel, De |
-
1991
- 1991-05-29 DE DE19914117661 patent/DE4117661C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4117661A1 (de) | 1992-12-03 |
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