DE829078C - Nistgeraet - Google Patents
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Description
(1JWGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 21. JANUAR 1952
Sch 721
III 145 h
Nistgerät
Die Erfindung bezieht sich auf Nistgeräte, bei welchen die Nisthöhle oder der Nistkasten mittels
eines Drahtbügels aufgehängt wird, der an der Nistbehausung gelenkig befestigt ist. Bei dieser bekannten
Aufhängung wurde bisher der Drahtbügel unmittelbar über einen Nagel gehängt, der in einen
Baumstamm, eine Hauswand o. dgl. getrieben wurde. Der so aufgehängte Drahtbügel fand an dem
Nagel meist aber nur einen schlechten seitlichen Halt und rutschte auf dem Nagel leicht seitlich hin
und her, so daß die Nisthöhle namentlich durch starken Wind, Raubzeug o. dgl. oft schräg gestellt
wurde und dann von dem Vogelbetreuer wieder in die senkrechte Lage zurechtgerückt werden mußte.
Dies war aber, namentlich bei hochhängenden Nisthöhlen, meist recht beschwerlich und bedeutete zudem
immer eine empfindliche Störung des Brutgeschäftes, die bei störungsempfindlichen Vögeln oft
sogar zum Abbruch der Brut führte. Beim Überhängen des Drahtbügels über Äste wurde auch ao
die Baumrinde durch den schmalen Bügel rasch durchgescheuert, so daß Harzfluß und Krebsstellen
entstanden, die zum teilweisen oder völligen Absterben des Astes führten.
Der Gegenstand der Erfindung beseitigt diese Nachteile im wesentlichen dadurch, daß im Scheitel
des Drahtbügels gelenkig, aber seitlich unverschiebbar eine kurze Holzleiste befestigt ist, die mit einer
in ihrer Aufhängestellung unterhalb des Scheiteiis des Drahtbügels liegenden Durchgangsöffnung für
einen Nagel versehen ist, der bei der Aufhängung des Nistgerätes an einem Baumstamm, einer Hauswand
o. dgl. zur Befestigung des Drahtbügels dient. Diese Aufhängungsart verhindert durch die Reibung
des Nagels in der Holzleiste und deren Reibung an dem als Träger dienenden Stamm ein Hin-
undherpendeln des Nistgerätes. Durch die oben gekennzeichnete Anordnung der Nagelbohrung unterhalb
des Drahtbügels aber wird verhindert, daß das Nistgerät seinen Halt verliert und zu Boden fällt,
S wenn die Holzleiste im Laufe der Zeit durchfaulen sollte, was an sich durch die Verwendung von Hartholz
und einen entsprechenden Schutzanstrich lange hinausgezögert werden kann. Bei einer Aufhängung
des Nistgerätes an einem waagerechten Ast o. dgl.
ίο aber kann die Holzleiste so verschwenkt werden,
daß sie eine den Ast schützende breite Auflage für den Drahtbügel bildet, der infolgedessen selbst gar
nicht mit dem Ast in Berührung kommen und ihn daher auch nicht beschädigen kann.
Der Gebrauchswert eines solchen Nistgerätes kann noch ganz besonders gesteigert werden, wenn
eine Nisthöhle mit abnehmbarer Vorderwand verwendet wird, deren Mantel zusammen mit dem Dach
und dem Boden mittels einer formbaren, erhärten-
ao den Masse aus einem Stück hergestellt ist. Solche Nisthöhlen sind ganz besonders wettersicher und
gewähren den Jungvögeln einen gegen Temperaturschwankungen ausgezeichnet geschützten Aufenthalt,
wenn ein stark holzhaltiger Beton, vorzugsweise 3 bis 4 Teile Sägespäne auf 1 Teil Zement,
benutzt wird. Die Herstellung der Nisthöhle aus einer plastischen, abbindenden Masse ermöglicht es
zudem, die Nisthöhle in einfacher Weise mit allen möglichen Schutzvorrichtungen gegen Raubzeug,
Schlagregen u. dgl. zu versehen. So kann man z. B. an der abnehmbaren Vorderwand sehr leicht eine
sog. mardersichere Einflugröhre anformen, die an sich zwar bekannt ist, deren Anbringung an Holznistkästen
aber stets erhebliche Schwierigkeiten verursachte und daher an den handelsüblichen Nistkasten
aus Preisgründen nicht zu finden ist. Ebenso bereitet es keine Schwierigkeiten, in dem Mantel
kleine Lichtöffnungen anzubringen, die tief unterhalb des Fugloches liegen und durch den Lichteinfall
die Vogeleltern veranlassen, das Nistmaterial nur bis zur Höhe dieser Lichtöffnungen, nicht aber
bis zum Flugloch einzutragen, so daß die Brut gegen das Hereingreifen von Nesträubern, insbesondere
Krallenraubwild, besser geschützt liegt.
Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt
Fig. ι eine Vorderansicht einer Nisthöhle, deren
Dach ungefähr nach der Linie I-I der Fig. 3 aufgeschnitten
und deren abnehmbare Vorderwand teilweise weggebrochen ist,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch die Nisthöhle und ihre Aufhängevorrichtung nach Linie
H-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Nisthöhle nach Linie HI-III der Fig. 2,
Fig. 4 eine Teilseitenansicht der Aufhängevorrichtung bei Aufhängung der Nisthöhle an einem
frei tragenden Ast.
Die dargestellte Nisthöhle besteht aus nur zwei Hauptteilen, indem ihr Mantel 1 mit dem Deckel 2
und dem Boden 3 ein einziges Stück bildet, während die in an sich bekannter Weise abnehmbare Vorderwand
4 als zweites Stück für sich hergestellt wird. Die Vorderwand kann mit einem einfachen Flugloch
5 versehen sein, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Wenn die Nisthöhle aus einem plastischen,
nachträglich erhärtenden Werkstoff, wie vorzugsweise Holzzement, hergestellt wird, bereitet es aber
auch keine Schwierigkeiten, an der Vorderwand eine mardersichere Einflugröhre 6 anzubringen, die
mit der Vorderwand zusammen eingeformt oder gegossen wird. Da bei zahlreichen Vogelarten die
Neigung besteht, die Nisthöhle dem Lichteinfall folgend bis auf die Höhe des Flugloches 5 mit Nistmaterial
zu füllen, wo die Brut aber infolge der Nähe des Flugloches dem Zugriff von Nesträubern
ausgesetzt ist, kann man unterhalb des Flugloches kleine Lichtöffnungen 7 anbringen, weil der geringe
Lichteinfall an diesen Stellen die Vögel veranlaßt, schon in dieser Höhe mit dem weiteren Eintragen
von Niststoffen aufzuhören. Die Brut liegt dann gut geschützt tief unterhalb des Flugloches und ist dadurch
dem Zugriff von Mardern oder anderen Nesträubern wirksam entzogen. Als Werkstoff für solche
Nisthöhlen hat sich ein stark holzreicher Holzbeton besonders bewährt, der bei einer Zusammensetzung
von mindestens 3 bis 4 Teilen Sägemehl auf 1 Teil Zement eine gute Porosität aufweist. Diese ist für
die Aufzucht einer gesunden Brut von größter Bedeutung, weil sich bei höherem Zementgehalt an den
Wänden Schwitzwasser bildet, das zur Durchnässung des Nistmaterials und dadurch zum Absterben
der Brut führt.
Zum Aufhängen der Nisthöhle dient in an sich bekannter Weise ein Drahtbügel 8, der mittels in
den oberen Teil der Nisthöhle eingelassener ösen, z. B. Ringschrauben 9, gelenkig mit der Nisthöhle
verbunden ist. Mit dem Scheitelsteg 10 des Drahtbügels 8 ist eine Holzleiste 11 gelenkig, aber seitlieh
nicht verschiebbar verbunden. Zu diesem Zweck ist auf der Holzleisten ein Blechbeschlag 12 befestigt,
der gerade ausgebildet oder mit einer den Drahtbügel umschließenden Quersicke 13 versehen
sein kann. Unterhalb dieser Befestigungsstelle des Drahtbügels 8 sind die Holzleiste 11 und ihr Blechbeschlag
12 mit einem Nagelloch 14 für den Durchgang eines möglichst breitköpfigen Nagels 15 versehen,
der in den für die Anbringung der Nisthöhle bestimmten Baumstamm, eine Hauswand o. dgl. eingeschlagen
wird und den Drahtbügel 8 auch dann noch festhält, wenn die Holzleiste 11 durch Witterungseinflüsse
o. dgl. zerstört werden sollte. Die Verwendung der Holzleiste n als Unterlage für
den Drahtbügel 8 hat den Vorteil, daß die Holzleiste durch ihre gegenüber dem bisher üblichen
nackten Drahtbügel wesentlich vermehrte Reibung an der Aufhängeunterlage, Baumstamm, Hauswand
o. dgl., der Nisthöhle eine größere Sicherheit gegen Pendeln und Schwanken gibt. Außerdem aber
bietet sie den Vorteil, daß die Holzleisten beim Aufhängen der Nisthöhle an einem Ast (Fig. 4)
eine Zwischenlage zwischen Ast und Drahtbügel bildet, die ein Durchscheuern der Rinde des Astes
verhindert. Die Holzleiste wird vorteilhaft aus einem Hartholz hergestellt und mit einem Schutz-
anstrich gegen Witterungseinflüsse versehen, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
Claims (4)
1. Nistgerät, das aus einer an einem Drahtbügel aufgehängten Nisthöhle besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß im Scheitel (io) des Drähtbügels
(8) eine Holzleiste (ii) als Aufhänger befestigt ist.
2. Nistgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzleiste (ii) so mit dem Scheitelsteg (io) des Drahtbügels (8) verbunden
ist, daß die Leiste gegenüber dem Bügel seitlich nur wenig verschoben werden kann.
3. Nistgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzleiste (11) mit
einem Blechbeschlag (12) versehen ist, der eine den Scheitelsteg (10) des Drahtbügels umschließende
Quersicke (13) enthält.
4. Nistgerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzleiste (11) mit
einer Nagelbohrung (14) versehen ist, die in der senkrechten Gebrauchsstellung der Leiste unterhalb
der Befestigungsstelle (13) des Drahtbügeis (8) liegt.
Hierzu r Blatt Zeichnungen
Ο 2857 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH721A DE829078C (de) | 1949-12-18 | 1949-12-18 | Nistgeraet |
Applications Claiming Priority (1)
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DESCH721A DE829078C (de) | 1949-12-18 | 1949-12-18 | Nistgeraet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE829078C true DE829078C (de) | 1952-01-21 |
Family
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Family Applications (1)
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DESCH721A Expired DE829078C (de) | 1949-12-18 | 1949-12-18 | Nistgeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE829078C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3439188A1 (de) * | 1984-06-29 | 1986-01-02 | Götz-Gerd Prof. Dr. med. 4401 Havixbeck Kuhn | Nistkasten |
DE3609388A1 (de) * | 1986-03-20 | 1986-11-06 | Schwegler Vogelschutzgeräte GmbH, 7060 Schorndorf | An einem baum od.dgl. aufzuhaengende kuenstliche nisthoehle |
DE3718387A1 (de) * | 1987-06-02 | 1987-10-08 | Schwegler Vogelschutzgeraete G | Hummelnistkasten |
DE4114415A1 (de) * | 1991-05-03 | 1992-11-05 | Papenfoth Axel Dipl Ing | Nisthoehle |
DE4117661A1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-12-03 | Axel Dipl Ing Papenfoth | Schlafhoehle fuer fledermaeuse |
-
1949
- 1949-12-18 DE DESCH721A patent/DE829078C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3439188A1 (de) * | 1984-06-29 | 1986-01-02 | Götz-Gerd Prof. Dr. med. 4401 Havixbeck Kuhn | Nistkasten |
DE3609388A1 (de) * | 1986-03-20 | 1986-11-06 | Schwegler Vogelschutzgeräte GmbH, 7060 Schorndorf | An einem baum od.dgl. aufzuhaengende kuenstliche nisthoehle |
DE3718387A1 (de) * | 1987-06-02 | 1987-10-08 | Schwegler Vogelschutzgeraete G | Hummelnistkasten |
DE4114415A1 (de) * | 1991-05-03 | 1992-11-05 | Papenfoth Axel Dipl Ing | Nisthoehle |
DE4117661A1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-12-03 | Axel Dipl Ing Papenfoth | Schlafhoehle fuer fledermaeuse |
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