DE681761C

DE681761C - Nistkasten fuer Kleinvoegel

Info

Publication number: DE681761C
Application number: DEP77353D
Authority: DE
Inventors: Ehrhard Petzold
Original assignee: EHRHARD PETZOLD
Current assignee: EHRHARD PETZOLD
Priority date: 1938-05-28
Filing date: 1938-05-28
Publication date: 1939-09-30

Description

■ Die Erfindung betrifft einen Nistkasten für Kleinvögel. Die Nistkästen haben, soweit sie aus Baumstämmen bestehen, meist eine runde Form, soweit sie aus Brettern gebildet sind, die Form eines vierkantigen Gehäuses. In beiden Fällen liegt das Flugloch .frei, so daß einerseits die Möglichkeit für größere Vögel, insbesondere den Specht, besteht, sich das Flugloch zu vergrößern, um den Kasten selbst

ίο zu bewohnen. Andererseits liegt das Flugloch für Raubvögel, insbesondere aber für Katzen, so günstig, daß sie die Brut oder den Brutvogel mit Wahrscheinlichkeit erreichen können. Katzen z. B. halten sich gern auf dem Deckel des Nistkasten auf, wenn' dieser als flache Platte ausgebildet ist.

Gegenstand der Erfindung ist ein Nistkasten, der auf diese Umstände Rücksicht nimmt und die geschilderten Nachteile durch eine neue Bauform beseitigt, und zwar dadurch, daß die beiden Seitenwände in Form eines spitzen Daches verlaufen und die das Flugloch enthaltende Vorderwand gegenüber der Vorderkante der Seitenwände und dem von diesen getragenen Flugstege so weit zurücktritt, daß größere Vögel, Katzen u. dgl. das Flugloch nicht erreichen können. Dabei besitzt der Flugsteg von der Vorderwand solchen Abstand, daß der Kleinvogel auch von unten her etwa im Falle der Gefahr zwischen beiden hindurch zum Flugloch gelangen kann. Der Steg wird hier also noch einem weiteren Zwecke nutzbar gemacht.

Da die Nistkästen schon ihrer Kosten wegen nur für kleine Nutz- und Singvögel bestimmt sind, ist es auch erforderlich, sie leicht daraufhin überwachen zu können, daß nicht unerwünschte Vögel, wie Sperlinge, von dem Nistkasten Besitz ergreifen. Diese Überwachung ist bei den bisherigen Nistkästen nicht leicht, weil die Vögel bei deren Abnehmen entweichen können. Auch das Abnehmen und Wiederbefestigen der Nistkästen selbst ist noch zu schwierig. Man hat zwar schon zur Erleichterung des Auf hängens und Abnehmens des Nistkastens auf dessen Rückwand hakenförmige Aufhänger

vorgesehen und die Aufhängeösen an einer z. B. am Baum anzunagelnden Befestigungsleiste angeordnet. Will man aber den Nistkasten zur Erleichterung des Einfangens des Fremdvogels etwa mittels einer Stange vom Erdboden her abnehmen und dann in gleicher Weise wieder aufhängen, so kann der Nistkasten leicht herabfallen, und es ist schwierig, mit den Haken die Ösen zu finden. Um diesen ίο Vorgang zu erleichtern, ist die Befestigungsleiste mit einer Längsnut versehen, die den Haken des Nistkasten als Führung zu den ösen der Befestigungsleiste dient. Dabei lassen sich die ösen selbst in einfachster Weise dadurch bilden, daß Querstege über die Nut führen, die so selbst zum Bestandteil der ösen werden. Die ösen liegen in diesem Falle also unmittelbar in der Nut.

Die Stange zur Abnahme des Nistkastens von seiner Befestigungsvorrichtung, insbesondere der erwähnten Befestigungsleiste, ist mit einem den Flugsteg untergreifenden Beschlagteil, z. B. einem aufwärts gerichteten Haken 0. dgl., und einem den oberen Teil des Nistkastens, der das Flugloch enthält, für die Dauer der Abnahme verschließenden Abdeckscheibe versehen. Man kann aber auch das obere Ende der Stange als Abdeckteil verwenden, wenn man den Beschlagteil so anbringt, daß sie zwischen Flugsteg und Vorderwand eingeschoben werden kann, während der Beschlagteil nach außen unter den Flugsteg greift; denn dann legt sich das Stangenende unmittelbar vor das Flugloch und versperrt dieses. Es stützt sich dann am Scheitel des Spitzdaches ab. Man kann aber auch den Abdeckteil aus durchsichtigem Werkstoff, z. B. Celluloid o. dgl., ausbilden, der sich nun entweder unmittelbar vor das Flugloch legt oder aber von außen her an die Vorderwand des Kastens anlegt. Von solchen Einzelheiten der Ausbildung ist der Erfindungsgedanke unabhängig.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt den Nistkasten in Seitenansicht, teilweise geschnitten, mit Befestigungsleiste, Fig. 2 den Kasten von vorn schaubildlich, Fig. 3 die Befestigungsleiste allein. Der Nistkasten besteht aus einer Bodenwand ι und zwei Seitenwänden 2, die spitzdachartig verlaufen, einer Rückwand 3 und einer Vorderwand 4, die das Flugloch 5 enthält. Die Seitenwände 2 besitzen auf der Innenseite geneigt liegende Widerlagerleisten 2 _a, gegen die sich die von vorn her einfach lose einzulegende Vorderwand 4 anlehnt. Sie wird in dieser Lage durch einen Vorstecker 6 aus Draht o. dgl. gesichert, nach dessen Entfernung sie leicht abgenommen werden kann. Der obere Teil der Vorderwand 4 mit dem Flugloch 5 liegt beträchtlich zurückgesetzt hinter der Spitze der dachförmig aufeinander zulaufenden Seitenwände2. Das Fluglochs liegt daher so günstig, daß Raubvögeln und Katzen der Zugang zu ihm erschwert wird. Insbesondere hat auch der Specht keine Möglichkeit, das Flugloch zu erweitern und auf diese Weise von dem Kasten Besitz zu ergreifen. Der Flugsteg 7 ist am vorderen Rande der /0 Seitenwände 2 angebracht, liegt also für den Brutvogel besonders günstig. Er hat zweckmäßig so großen Abstand von der Vorderwand 4, daß der Vogel im Gefahrfalle auch unter ihm hindurch das Flugloch zu erreichen vermag. Es können auch" noch Stege 8 an dem Rande der Seitenwände 2 ähnlich dem Flugsteg 7 angebracht sein, um Fremdvögeln den Zugang noch mehr zu erschweren.

Auf der Rückseite der Rückwand 3 sind z. B. aus Flacheisen gebildete, abwärts gerichtete Haken 9, g_a angebracht. Die Befestiguhgsleiste 10 besitzt eine Längsnut ΐο_Λ, die eine Führung für die Haken g_a bildet und sie zu den Aufhängeösen leitet, die hier durch Querstege iOi an der Leiste 10 gebildet sind. Auf diese Weise kann man den Nistkasten ganz bequem nach oben mittels einer langen Stange 11 vom Erdboden her ausheben und auch wieder einhängen. Die Stange 11 besitzt einen metallischen Beschlagteil 11 _a, der dazu bestimmt ist, beim Eindringen der Stangenspitze 11 £ in den Raum zwischen dem Flugsteg 7 und der Vorderwand 4 unter den Flugsteg 7 zu greifen. Das obere Stangenende ii/, verdeckt dabei das Flugloch 5, so daß der Brutvogel nicht entweichen kann. Es kann so weit verlängert sein, daß es bis in den Scheitel des Winkels der beiden Seitenwände 2 hineinragt. Dadurch wird die Lage der Stan- 1°° genspitze zum Flugloch festgelegt und die Hantierung des Nistkastens mittels der langen Stange leichter und sicherer. Die Stoßfuge der beiden Seitenwände 2 wird auf der Außenseite zweckmäßig durch einen Belag 12 aus Dachpappe o. dgl. geschützt, der auch gerade Katzen keinen Halt

Claims

Patentansprüche:

1. Nistkasten für Kleinvögel, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seitenwände (2) in Form eines spitzen Daches verlaufen und die das Flugloch (5) enthaltende Vorderwand (4) gegenüber der Vorderkante der Seitenwände (2) und dem von diesen getragenen Flugstege (7) so weit zurücktritt, daß größere Vögel, Katzen

u. dgl. das Flugloch (5) nicht erreichen können.

2. Nistkasten nach Anspruch 1, dadurtl^ gekennzeichnet, daß der Flugsteg (7) \ <

Vorderwand (4) solchen Abstand besitzt, daß der Kleinvogel auch von unten her zwischen beiden hindurch zum Flugloch (5) gelangen kann.

3. Nistkasten nach Anspruch 1 und 2, dessen Rückwand mit einer Befestigungsleiste durch Haken und Ösen lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, "daß die Befestigungsleiste (10) mit einer Längsnut (10 _a) versehen ist, die den an der Kastenrückwand angebrachten, abwärts gerichteten .Haken (9, 9,,) als Führung auf dem Wege zu den vorzugsweise durch Querstege (10 b) gebildeten Aufhängeösen dient.

4. Nistkasten nach Anspruch 1 bis 3 mit einer Stange zu seiner Abnahme von der Befestigungsleiste 0. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (n) mit einem den Flugsteg (7) untergreifenden Beschlagteil, z. B. einem aufwärts geöffneten Haken (11 α) und einem den oberen Teil des Nistkastens für die Dauer der Abnahme verschließenden Abdeckteil (11*), versehen ist.

5. Nistkasten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende der Stange als Platte aus durchsichtigem Werkstoff, z. B. Celluloid o. dgl,, ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen