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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lebendfalle für Tiere
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Aus
der
DE 202 17 916
U1 ist eine Lebendfalle mit einer Eingangsöffnung bekannt,
die durch Lösen
eines Riegels mittels einer Falltür verschließbar ist. Eine Köderhalterung,
an der ein Köder
befestigt ist, ist beweglich aufgehängt. Die Köderhalterung ist mit dem Riegel
derart verbunden, daß der
Riegel durch Bewegen der Köderhalterung
aus einer Grundstellung gelöst
wird und die Falltür
freigibt. Nachteilig bei dieser bekannten Falle sind die große Anzahl
von Einzelteilen sowie ein mit der Gefahr von Störungen behafteter Entriegelungsmechanismus.
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Eine
in der
DE 10 2004
053 106 B3 gezeigte Lebendfalle besteht aus einem kastenartigen,
an seiner Oberseite und seiner vorderen Schmalseite offenen unteren
Gehäuseteil
und einem an seiner Unterseite offenen Gehäuseteil. Die hintere Schmalseite des
oberen Gehäuseteiles
ist zur Aufnahme eines Köders
nach innen abgebogen. Das obere Gehäuseteil ist in dem unteren
Gehäuseteil
drehbar mittig so gelagert, daß das
obere Gehäuseteil
bei entnommenen Köder
die vordere Schmalseite des unteren Gehäuseteils verschließt. Zur
Funktionsweise des Fallenmechanismus ist eine Schließfalle in
der geschlossenen Stellung der Falle erforderlich. Diese bekannte
Falle hat den Nachteil, daß nur
das Gewicht des Köders
eine Balance zwischen der geöffneten
Falle und der geschlossenen Falle bewirkt. Da auch Reibungskräfte an der
mittigen Lagerung als auch Kräfte
zur Überwindung
der Schließfalle
zu überwinden
sind, ist der gesamte Mechanismus störanfällig, da eine sehr genaue Gleichgewichtseinstellung
für die
geöffnete
Falle unter Einbeziehung des Gewichts des Köders hergestellt werden muß. Da sich
die hintere umgebogene Schmalseite, die den Köder trägt, bewegt, ist eine Verletzung
des in der Falle befindlichen Tieres möglich.
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Eine
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 entsprechende, aus der
US 4 462 181 A bekannte Tierfalle
umfaßt
Seitenwände,
eine Rückwand
und ein Dachelement, das schwenkbar mit der Rückwand verbunden ist. Zwischen
den Seitenwänden
und über diese
hinausragend ist eine Stange angeordnet, die eine Köderhalterung,
auf der ein Köder
aufliegt, stützt.
Das Dachelement weist einen sich in Abwärtsrichtung erstreckenden Vorsprung
auf, mit dem sich das Dachelement auf dem Köder abstützt.
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Das
Dokument
US 691 301 A offenbart
eine Lebendfalle mit einem kastenförmigen Gehäuseunterteil und einem schwenkbar
mit diesem verbundenen Deckel, der durch einen Stab in einer geöffneten Stellung
gehalten wird. An einem Haken des Stabs ist ein Köder befestigt.
Wird der Köder
bewegt, gibt eine an dem Deckel angeordnete Querstange den Stab frei
und dieser wird von der Querstange wegwärts bewegt, wodurch der Deckel
in eine geschlossene Stellung bewegt wird.
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Aus
dem Dokument
US 6 539
663 B2 ist eine Tierfalle bekannt, die einen kastenförmigen Behälter und
einen Auslösemechanismus
aufweist. Auf dem Auslösemechanismus
ist ein Köder
angebracht. Der kastenförmige
Behälter
liegt mit der einen Kante auf einem Boden auf, wobei die andere
Kante auf dem nach oben ragenden Auslösemechanismus ruht, solcherart,
daß eine Öffnung zum
Zutritt eines Tiers gebildet wird. Durch Entnahme des Köders von
dem Auslösemechanismus
wird dieser entriegelt und der kastenförmige Behälter klappt abwärts.
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Das
Dokument
DE 202 17
916 U1 offenbart eine kastenförmige Lebendfalle für Tiere
mit einer vorderen Stirnseite, einer hinteren Stirnseite, zwei Seitenwänden, einem
Boden und einer oberen Abdeckung. Die vordere Stirnseite weist eine
Eingangsöffnung
auf, die mittels einer Falltür
durch Zugbewegung am Köder
verschließbar
ist. Die obere Abdeckung und die Falltür bestehen aus einem transparenten
Kunststoff.
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Aus
dem Dokument
DE 196
34 536 A1 ist eine Lebendfalle für Nagetiere bekannt, die ein
Fanggehäuse
mit Fangtüren
aufweist. An den Fangtüren oder
an der Innenwand des Fanggehäuses
ist ein Kontaktsensor vorgesehen, der beim Eindringen eines Nagetieres
in das Fanggehäuse
ein Warnsignal abgibt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Lebendfalle
für Tiere
zu schaffen, die sicher funktioniert.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
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Erfindungsgemäß umfaßt die Lebendfalle
für Tiere,
insbesondere für
Nagetiere, eine Umfangswand, einen Boden und ein Dachelement, die
einen Hohlraum begrenzen. Das Dachelement ist an einem ersten Ende
mit einem Wandelement verbunden und ist mittels eines zweiten Endes
schwenkbar gelagert. Das Dachelement wird durch einen Köder in einer ersten
Position gehalten, bei der durch das Wandelement eine Öffnung gebildet
ist, die so groß bemessen ist,
daß das
Tier von der Außenumgebung
in den Hohlraum gelangen kann. Durch Berühren und/oder Anfressen des
Köders
ist das Dachelement mit dem Wandelement in eine zweite Position
verschwenkbar, bei der das Wandelement die Öffnung verschließt.
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Steckt
und durch den Köder
selbst gebildet ist.
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Der
Köder ist
stangenförmig
ausgebildet und ist eine Salzstange oder ein Makkaroni, wobei der Köder zwischen
dem Boden und dem Dachelement sich in Längsrichtung ersteckend an beliebiger
Stelle im mittleren Bereich des Hohlraums positioniert ist.
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Durch
diesen Aufbau ist Köder
innerhalb der Falle frei platzierbar. Da der Köder auf dem Boden ruht, ist
dieser durch das zu fangende Tier sehr leicht erreichbar, so daß die Wahrscheinlichkeit
des Berührens
oder Anfressens des Köders
sehr groß ist.
Darüber
hinaus führt
schon eine Berührung
des Köders zu
einem Schließen
der Falle, so daß eine
sehr hohe Fangquote mit der Falle erzielt werden kann.
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Eine
solche Lebendfalle ist besonders einfach aufgebaut und funktioniert
störungsfrei.
Zudem kann die in der zweiten Position befindliche Lebendfalle auch
zur Aufbewahrung von Lebensmitteln dienen, um sie vor dem Kontakt
mit Tieren zu schützen.
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Die
Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht einer Lebendfalle gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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1A eine
Perspektivansicht einer Dachbaugruppe der Lebendfalle von 1,
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2 eine
modifizierte Ausführungsform
der Lebendfalle von 1 als Bausatz,
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3 eine
Schnittansicht der Lebendfalle von 1 mit einer
Salzstange als Köder,
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4 eine
Schnittansicht der Lebendfalle von 1 mit einer
Kombination einer Stange und einem Köderstück, und
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5 eine
Schnittansicht einer Lebendfalle gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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Wie
in 1 gezeigt ist, weist eine Lebendfalle 10 einen
Boden 12, eine erste Seitenwand 14 und eine zweiten
Seitenwand 16 auf, die beabstandet von der ersten Seitenwand 14 angeordnet
ist. Die erste Seitenwand 14 und die zweiten Seitenwand 16 erstrecken
sich beide in Längsrichtung
L des Bodens 12 (bzw. der Lebendfalle 10) und
sind senkrecht zu diesem angeordnet.
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Die
erste Seitenwand 14 ist in einer in Längsrichtung L verlaufenden
ersten Längsnut 18 des
Bodens 12 und die zweite Seitenwand 16 in einer
in Längsrichtung
L verlaufenden zweiten Längsnut 20 des
Bodens 12 aufgenommen. Die Längsnuten 18 und 20 haben
eine solche Breite, daß sie
zu der Dicke der ersten Seitenwand 14 und der zweiten Seitenwand 16 solcherart
angepaßt
sind, bevorzugterweise eingeklemmt sind, daß diese in der in die Längsnuten 18, 20 eingesetzten
Stellung im wesentlichen senkrecht zu dem Boden 12 stehen.
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In
der gezeigten Ausführungsform
ist bzw. sind die erste Seitenwand 14 und/oder die zweite Seitenwand 16 aus
einem durchsichtigen Material, z. B. aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial
oder aus Glas, ausgebildet. In einer modifizierten Ausführungsform
können
in wenigstens einer der Seitenwände 14, 16 Durchbrüche vorhanden
sein, die kleiner als das zu fangende Tier bemessen sind.
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Wie
in 1A gezeigt ist, umfaßt eine Dachbaugruppe 30 ein
Dachelement 32, eine erste Stirnwand 34 und eine
zweite Stirnwand 36, die gegenüberliegend zu der ersten Stirnwand 34 und
beabstandet zu dieser angeordnet ist. Die erste Stirnwand 34 und
die zweite Stirnwand 36 sind senkrecht zu dem Dachelement 32 angeordnet
und in der gezeigten Ausführungsform
fest mit diesem verbunden.
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Der
Boden 12 weist eine Quernut 22 auf, die zur Aufnahme
der ersten Stirnwand 34 ausgebildet ist. Die Breite der
Quernut 22 ist solcherart zu der Dicke der ersten Stirnwand 34 angepaßt, daß diese schwenkbar
in der Quernut 22 aufgenommen ist.
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Die
zweite Stirnwand 36 ist kürzer ausgebildet, so daß in einer
ersten Position, bei der das Dachelement 32 durch einen
Köder 50 gehalten
wird, zwischen der zweiten Stirnwand 36 und dem Boden 12 eine Öffnung 38 gebildet
ist, die so groß bemessen ist,
daß das
Tier 60 (siehe
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3)
von der Außenumgebung
in einen durch den Boden 12, die erste Seitenwand 14,
die zweite Seitenwand 16 und die Dachbaugruppe 30 gebildeten
Hohlraum 40 gelangen kann. In der ersten Position ist das
Dachelement 32 im wesentlichen parallel zu dem Boden 12 ausgerichtet.
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Der
Köder 50 ist
in der gezeigten Ausführungsform
eine Salzstange, die im mittleren Bereich des Hohlraums 40 positioniert
ist. Durch Schrägstellung
und der Position des Köders
im Hohlraum 40 kann die Größe der Öffnung 38 festgelegt
werden.
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Wenigstens
eine der Seitenwände 14, 16 ist vom
Boden 12 abnehmbar ausgebildet, um die Lebendfalle 10 auf
einfache Weise mit einem Köder 50 zu
bestücken.
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2 zeigt
die Lebendfalle 10 als Bausatz, der ohne Werkzeuggebrauch
und ohne Verwendung von Klebstoff zusammengesetzt werden kann. Zum Unterschied
zu der in 1 gezeigten Lebendfalle 10 sind
die erste Stirnwand 34 und die zweite Stirnwand 36 separat
von dem Dachelement 32 ausgebildet.
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Das
Dachelement 32 weist eine erste Aufnahmenut 24 und
eine zweite Aufnahmenut 26 auf, die nahe der beiden stirnseitigen
Enden des Dachelements 32 ausgebildet sind und quer zur
Längsrichtung
L verlaufen. Die Aufnahmenuten 24 und 26 haben
eine solche Breite, daß sie
zu der Dicke der ersten Stirnwand 34 und der zweiten Stirnwand 36 solcherart
angepaßt
sind, bevorzugterweise eingeklemmt sind, daß diese in der in die Aufnahmenuten 24, 26 eingesetzten
Stellung senkrecht zu dem Dachelement 32 stehen.
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Wie
aus 2 ersichtlich ist, kann der demontierte Bausatz
sehr flach zusammengelegt werden, was hinsichtlich der Verpackung,
des Versands und der Lagerung von Vorteil ist.
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An
Hand von 3 wird die Funktionsweise der
Lebendfalle 10 näher
erläutert.
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3 zeigt
die Lebendfalle 10 in der ersten Position als Vollinie
dargestellt, bei der das Dachelement 32 durch den Köder 50 so
abgestützt
ist, daß die Öffnung 38 durch
den Abstand zwischen der zweiten Seitenwand 36, die mit
dem Dachelement 32 verbunden ist, und dem Boden 12 gebildet
ist. Durch die Öffnung 38 ist
das Tier 60 von der Außenumgebung
in den Hohlraum 40 gelangt. Das Tier 60 ist in dieser
Ausführungsform
ein Nagetier, d. h. eine Maus.
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Durch
Berühren
und/oder Anfressen des Köders 50,
der in dieser Ausführungsform
eine Salzstange ist, kippt die als Köder 50 dienende Stütze um oder
wird um das angefressene Stück
vom Köder 50 verkürzt, wodurch
die Dachbaubaugruppe 30 sich an einer Schwenkstelle, an
der die erste Stirnwand 34 in der Quernut 22 eingesetzt
ist, in eine zweite Position verschwenkt, in der die zweite Stirnwand 36 auf
dem Boden 12 aufsitzt und die Öffnung 38 somit verschlossen
ist. Die zweite Position der Lebendfalle 10 ist als Strichlinie
dargestellt. Der angefressene Köder 50a ist
ebenfalls als Strichlinie dargestellt. Dieser dient gleichzeitig
als Proviant für
das gefangene Tier 60.
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In 4 wird
als Köderstück 52 ein
Zuckerstück,
ein Käsestück oder
ein Speckstück
verwendet, auf dem eine Stange 54 steht und als Stütze für die Dachbaugruppe 30 dient.
Als Stange 54 kann auch eine Salzstange verwendet werden.
Andere Köder,
z. B. Makkaroni, sind für
die Lebendfalle 10 einsetzbar.
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Die
in 5 gezeigte Ausführungsform weist zusätzlich zu
der bereits gezeigten Ausführungsform eine
Kontakteinrichtung 70 zwischen dem Boden 12 und
der zweiten Stirnwand 38 auf, die im geschlossenen Zustand
der Lebendfalle 10 eingeschaltet wird. Die Kontakteinrichtung 70 ist
mit einer nicht gezeigten optisch und/oder akustisch wirkenden Signaleinrichtung
verbunden.
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Zusätzlich ist
ein unter dem Boden 12 befindlicher Unterbau 72 angeordnet,
der eine Vorratskammer 74 aufweist, in dem weitere Köder 50 und/oder Köderstücke 52 abgelegt
sind, um dem Tier 60 über einen
gewissen Zeitraum hinweg ein Überleben
zu ermöglichen.
Die Vorratskammer 74 ist über eine Zugangsöffnung 76 erreichbar,
die in der ersten Position der Lebendfalle 10 durch einen
mit dem Dachelement 32 verbundenen Verschlußstab 78 mit
daran befestigter Verschlußscheibe 80 verschlossen
ist, und die in der zweiten Position geöffnet ist.
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Obwohl
die Schwenkstelle in den gezeigten Ausführungsformen zwischen dem Boden 12 und
der ersten Stirnwand 34 ausgebildet ist, kann diese auch zwischen
der ersten Stirnwand 34 und dem Dachelement 32 ausgebildet
sein.
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Weitere
Modifikationen der gezeigten Ausführungsformen sind möglich. So
kann die Lebendfalle 10 gemäß der ersten Ausführungsform
ohne einen Boden 12 ausgebildet sein, wenn diese auf einem
weitgehend ebenen und kratzfesten Untergrund aufgestellt ist.
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Die
Seitenwände 14, 16 sind
in der bevorzugten Ausführungsform
plattenförmig
ausgebildet. In einer modifizierten Ausführungsform sind sie aus einem
stabilen Drahtgeflecht hergestellt.
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Die
in der zweiten Position befindliche Lebendfalle 10 kann
auch zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, wie z. B. Käse, Kuchen,
Torte, Wurst, dienen, wodurch diese vor dem Kontakt vor Tieren 60 (oder
auch Fliegen, Wespen oder Ungeziefer) geschützt werden.
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Die
Größe der Lebendfalle 10 ist
an die Größe des zu
fangenden Tiers 60 angepaßt. Wenn die Lebendfalle 10 als
Mäusefalle
verwendet wird, hat sie eine bevorzugte Größe von 20 × 10 × 12 cm.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist die Lebendfalle 10 rechteckig ausgebildet. In einer
modifizierten Ausführungsform
weist die Lebendfalle 10 eine andere geometrische Form
auf.