DE4311042C1 - Fledermaushöhle und Herstellungsverfahren - Google Patents

Fledermaushöhle und Herstellungsverfahren

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Description

Die Erfindung betrifft eine Fledermaushöhle und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Fledermäuse gehören zu den schützenswerten Tierarten, de­ ren natürliche Lebensräume zunehmend eingeengt werden. Damit geht ein Verlust an natürlichen Ruhe-, Aufenthalts-, Wochenstuben- und Schlafunterkünften einher.
Zum Ersatz dieser natürlichen Sommerquartiere sind bereits künstliche Höhlen bekannt, die Fledermäusen als Unterkünf­ te dienen.
Aus der DE-AS 10 06 659 ist ein Fledermauskasten bekannt, der einen im wesentlichen allseitig geschlossenen Holzkasten als Gehäuse aufweist. Der Holzkasten weist eine zu Inspek­ tionszwecken zu öffnende Vorderwand auf. An seiner Boden­ seite ist ein Einflugspalt vorgesehen, der Fledermäusen Durchschlupf gewährt.
Der Fledermauskasten besteht aus Holz, das eine lediglich begrenzte Witterungsbeständigkeit aufweist.
Darüber hinaus ist aus der DE 41 17 661 A1 eine mit einer zusätzlichen Wandisolation versehene Schlafhöhle für Fle­ dermäuse bekannt, in deren Innenraum in vertikaler Aus­ richtung mit Nuten versehene Holzplatten angeordnet sind. Diese dienen den Fledermäusen als Aufhängegelegenheit. Die Wände bestehen innen und außen jeweils aus Holzbeton.
Insbesondere im Dachbereich können Fledermäuse mit ihren Krallen mit dem relativ abrasivem Holzbeton in Berührung kommen.
Es hat sich bewährt, künstliche Höhlen aus Holzbeton her­ zustellen. Diese Höhlen werden wie Vogelnisthöhlen an Bäu­ men aufgehängt. Sie bieten den Fledermäusen ausreichenden Schutz vor Raubtieren, vor Nässe und vor Zugluft. Außerdem ist Holzbeton atmungsaktiv und klimaausgleichend.
Die Höhlen weisen ein Gehäuse mit einer ungefähr zylindri­ schen Wandung auf, das an seiner Oberseite durch ein ange­ gossenes Dach verschlossen ist. Nach unten ist der von dem Gehäuse umschlossene Innenraum durch einen doppelten Boden abgeschlossen, der mit der Wandung eine Einflugöffnung be­ grenzt. Der doppelte Boden umfaßt zwei Bodenteile, die zwischen sich einen von außen zugänglichen Einflugspalt frei lassen. Durch den Einflugspalt und die Einflugöffnung gelangen die Fledermäuse in den Innenraum. Außerdem ist der Boden mit einer direkt nach unten gerichteten Öffnung versehen, durch die der Kot heraus fallen kann. Die Wandung ist mit einer Inspektionsöffnung versehen, die durch eine abnehmbare Vorderwand verschlossen ist.
Derartige Höhlen werden von spalten- und baumbewohnenden Fledermausarten benutzt. Diese Fledermäuse klettern, wenn sie die Höhle aufsuchen, zunächst durch die Einflugöffnung der Höhle und dann an der Wand nach oben bis zu dem Dach. Dort hängen sie sich kopfunter zum Schlafen auf.
Es ist durch Beobachtung mittels Videoaufzeichnung beim Abendsegler festgestellt worden, daß die Tiere während der Ruhephase nicht regungslos in der Höhle hängen, sondern sie bewegen sich häufig und führen Schleif- und Kratzbewe­ gungen mit ihren Hinterfüßen aus, weil es in der Gruppe zu einem ständigen Streben um den besten Platz kommt.
Die Krallen der normalerweise Baumhöhlen bewohnenden Ar­ ten, wie Abendsegler, sind feiner und empfindlicher als die anderer Fledermausarten. Beim Klettern an dem Holzbe­ ton werden die Krallen infolge des mineralischen Anteils stärker abgenutzt, als es beim Klettern in Baumhöhlen der Fall ist, weil dieser abrasiver ist als Holz. Dadurch kann es zur Beeinträchtigung der Jagd- und Lebensweise der Fle­ dermäuse kommen.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine künst­ liche Fledermaushöhle zu schaffen, die auch Baumhöhlen bewohnenden Fledermäusen eine artgerechte Unterkunft ge­ währt, sowie ein Verfahren zur Herstellung der Fledermaus­ höhle anzugeben, das die Herstellung auf einfache Weise gestattet.
Diese Aufgabe wird durch die Fledermaushöhle mit den Merk­ malen des Patentanspruchs 1 und das Herstellungsverfahren nach dem Patentanspruch 23 gelöst.
Das Gehäuse umschließt bis auf die Einflugöffnung allseitig den Innenraum, in dem die Fledermäuse ungestört und vor natürlichen Feinden, wie bspw. dem Marder, geschützt Ruhe- und Schlafpausen einlegen können.
Die Auskleidung mit einem textilen Flächengebilde vor al­ lem an den Flächen, an denen die Fledermäuse klettern und sich zum Schlafen aufhängen, nämlich den Wänden und dem Dach, ermöglicht die Verwendung von als abrasiv bekannten Baumaterialien auch für solche Fledermaushöhlen, die für holzbewohnende Arten vorgesehen sind. Die Fledermäuse kön­ nen an dem textilen Flächengebilde die Wände empor klet­ tern, ohne die beim Klettern verwendete Daumenkralle über­ mäßig abzunutzen. Auch die an den Hinterfüßen der Fleder­ mäuse vorhandenen und zum Aufhängen in Schlafposition ver­ wendeten Krallen bzw. Nägel werden durch die Auskleidung im Dachbereich wirksam geschont. Selbst die insbesondere an Jungtieren während der Ruhephasen beobachteten Scharr- und Kratzbewegungen führen nicht zur Abnutzung oder Ver­ letzung der Krallen. Durch die derart ermöglichte artge­ rechte Gestaltung der Fledermaushöhle wird die Gesundheit der Fledermäuse erhalten und der Bestand gefördert.
Andererseits braucht durch die Auskleidung bei der Auswahl des Baumateriales für die Fledermaushöhle keine Rücksicht darauf genommen zu werden, ob es abrasiv ist oder nicht. Es kann auch ein abrasives Material ausgewählt werden, wenn es nur witterungsbeständig ist und die sonstigen An­ forderungen, wie bspw. gute Verarbeitbarkeit, erfüllt.
So kann die Fledermaushöhle ohne weiteres im Freien über Jahre hinweg verwendet werden ohne erneuert werden zu müs­ sen. Damit können einmal von den Fledermäusen angenommene Fledermaushöhlen lange in Gebrauch bleiben, was nicht nur die Kosten für den Ersatz senkt, sondern auch den Besatz mit Fledermäusen erhöht, da die Tiere sehr standorttreu sind.
Als witterungsbeständiges Material für die Fiedermaushöhle hat sich Holzbeton bewährt. Dieser ist sicher gegen Spech­ te, ist atmungsaktiv, isoliert gut und ist sehr langlebig.
Das als Auskleidung verwendete textile Flächengebilde kann ein Gewebe, ein Gestrick oder ein Wirrfaservlies sein. Als besonders geeignet hat sich ein grobes Gewebe erwiesen. Dieses geht zum einen eine innige Verbindung mit dem Holz­ beton ein und zum anderen bietet es einen wirksamen Kral­ lenschutz. Selbst mehrlagige Gewebe können verwendet wer­ den, ohne daß sich besondere Schwierigkeiten hinsichtlich der Befestigung ergeben würden.
Den natürlichen Bedingungen nahekommende Verhältnisse wer­ den mit Naturfasern für das textile Flächengebilde er­ reicht. Geeignete Naturfasern sind Leinen, Sisal, Kokos oder Hanf.
Ersatzweise kann anstelle des Gewebes auch ein Wirrfa­ servlies oder ein Gestrick verwendet werden.
Die Fledermaushöhle kann durch ein Einfüllverfahren her­ gestellt werden, bei dem zunächst ein einstückiges Gehäuse erzeugt wird, das die Seitenwandanordnung und das Dach umfaßt. Dieses Gehäuse kann bei der Herstellung an das textile Flächengebilde angeklebt werden, wobei der Kleber das Bindemittel des Holzbetons ist. Es entsteht dadurch eine innige Verbindung zwischen dem Material, aus dem das Gehäuse besteht, und dem textilen Flächengebilde. Diese durch Ankleben entstandene Verbindung ist teilweise stoff­ schlüssig und teilweise formschlüssig, weil Fasern des Gewebes in das Bindemittel eingebettet sind.
Wenn bei dem Gießen des Gehäuses Abschnitte des textilen Flächengebildes, wie bspw. Nähte, in das Material des Ge­ häuses eingebettet werden, ergibt sich eine besonders in­ nige und haltbare Verbindung.
Durch den abgedichteten Sitz der Vorderwand in der Seiten­ wandanordnung wird Zugluft in der Fledermaushöhle zuver­ lässig vermieden, was der Gesundheit der Fledermäuse för­ derlich ist.
Einen vor kleinen Raubtieren geschützten Zugang zu der Fledermaushöhle bietet ein Eingangsbereich, bei dem die Seitenwandanordnung das Bodenteil seitlich übergreift und mit diesem die Einflugöffnung begrenzt. Als zusätzlicher Schutz kann unterhalb des Bodenteils mit Abstand ein wei­ teres Bodenteil vorgesehen sein, das mit dem vorgenannten Bodenteil einen zu der Einflugöffnung führenden Einflug­ spalt begrenzt. Dieser labyrinthartige Eingangsbereich verwehrt bspw. Mardern zuverlässig den Zugang zu dem In­ nenraum.
Eine gute mechanische Stabilität der Fledermaushöhle sowie eine leichte Herstellbarkeit derselben wird erhalten, wenn das Dach im wesentlichen halbkugelförmig abgerundet ist. Dann läuft auch Regenwasser gut ab. Ferner entspricht das Kuppeldach besser den natürlichen Specht- und Fäulnishöh­ len. Es wird von den Tieren bevorzugt angenommen.
Das im weiteren angegebene Verfahren zur Herstellung einer Fledermaushöhle mit einer textilen Auskleidung bietet eine einfache und kostengünstige Herstellungsmöglichkeit. Bei dem Verfahren wird eine ungefähr zylin­ drische Hohlform mit einem zentrischen Dorn verwendet, über den zunächst die vorgefertigte Auskleidung ge­ stülpt wird. Bei dem sodann erfolgenden Einfüllen des Holzbetons in die Hohlform dringen Teile des Holzbetons sowie aus dem Holzbeton austretender Zementkleber in die Zwischenräume und Poren der Auskleidung ein, wodurch eine innige Verbindung erzielt wird, ohne daß jedoch die Innen­ seite vollständig mit Zement überdeckt wird.
Auf einfache Weise wird ein halbkugelförmiges Dach durch das Aufdrücken einer entsprechenden Form auf den aus der Hohlform überstehenden, noch nicht abgebundenen Holzbeton erreicht.
Eine dauerhafte Verbindung zwischen einem ersten vorgefer­ tigten Bodenteil und der wenigstens teilweise ausgehärte­ ten Fledermaushöhle sowie einem zweiten vorgefertigten Bo­ denteil und der Fledermaushöhle wird durch das Einkleben der Bodenteile mit Zementkleber erhalten.
Eine dauerhafte Verbindung zwischen einem ersten vorgefer­ tigten Bodenteil und der wenigstens teilweise ausgehärte­ ten Fledermaushöhle sowie einem zweiten vorgefertigten Bo­ denteil und der Fledermaushöhle wird durch das Einkleben der Bodenteile mit Zementkleber erhalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Fledermaushöhle in perspektivischer Gesamt­ ansicht,
Fig. 2 die Fledermaushöhle nach Fig. 1, in perspektivi­ scher Schnittdarstellung, geschnitten in einer zu einer Inspektionsöffnung rechtwinkligen Ver­ tikalebene,
Fig. 3 die Fledermaushöhle nach Fig. 1, in per­ spektivischer Schnittdarstellung, geschnitten in einer zu der Inspektionsöffnung parallelen Ver­ tikalebene, und
Fig. 4 ein textiles Flächengebilde zur Auskleidung der Fledermaushöhle.
In Fig. 1 ist eine Fledermaushöhle 1, dargestellt, die als Sommerquartier, also als Ruhe- und Schlafplatz für Fleder­ mäuse vorgesehen ist, die natürlicherweise Baumhöhlen be­ wohnen. Das ist beispielweise bei dem nicht allzugroßen Abendsegler (Nyctalus noctula) der Fall, nach dessen Kör­ permaßen die Fledermaushöhle eingerichtet ist. Die Höhe der Fledermaushöhle beträgt etwa 30 cm; der Durchmesser liegt bei ungefähr 17 cm.
Die Fledermaushöhle 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das ein ungefähr halbkugelförmiges Dach 3 sowie eine Seitenwand­ anordnung 4 umfaßt, die einstückig mit dem Dach 3 als Guß­ körper aus Holzbeton ausgebildet ist. Der Holzbeton hat einen Holzanteil von 60 bis 80%.
Die Seitenwandanordnung 4 hat ausgehend von einem im we­ sentlichen kreisförmigen unteren Rand 5 die Form eines aufrecht stehenden Zylinders und geht absatzlos in das Dach 3 über. Die Wandstärken der Seitenwandanordnung 4 so­ wie des Daches 3 betragen lediglich wenige Zentimeter, so daß das Gehäuse 2 einen bspw. in Fig. 2 sichtbaren Innen­ raum 6 begrenzt, der groß genug ist, mehreren Fledermäusen ausreichend Platz zu gewähren und nach unten hin durch eine Bodenanordnung 7 abgeschlossen ist.
Um eine gelegentliche Kontrolle der Fledermaushöhle 1 zu ermöglichen, ist in der Seitenwandanordnung 4 eine Inspek­ tionsöffnung 8 vorgesehen, wie aus den Fig. 1 und 2 her­ vorgeht. Die Inspektionsöffnung 8 ist durch eine in Ge­ brauch eingesetzte Vorderwand 9 verschlossen, deren Krümmung mit der Krümmung der übrigen Seitenwandanordnung 4 übereinstimmt.
Zur Veranschaulichung der Ausgestaltung des Innenraumes 6 ist die Fledermaushöhle 1 in Fig. 2 im Längsschnitt darge­ stellt. Der Innenraum 6 ist an der Seitenwandanordnung 4 und dem Dach 3 mit einem textilen Flächengebilde aus einem groben Gewebe als Auskleidung 11 versehen. Die Auskleidung 11 beginnt unmittelbar oberhalb der Bodenanordnung 7 und geht lückenlos über die gesamte Innenfläche der Seiten­ wandanordnung 4 und des Daches 3. Lediglich die Bodenan­ ordnung 7 und die in Fig. 2 weggelassene Vorderwand 9 sind frei, d. h. mit keiner Auskleidung versehen. Das Gewebe steht in inniger Verbindung mit dem ausgehärteten Holzbe­ ton, aus dem das Gehäuse 2 besteht. Der Holzbeton füllt kleinere Öffnungen aus, die in dem groben Gewebe in großer Zahl vorhanden sind. Die einzelnen Fäden des Gewebes sind deshalb in den Holzbeton eingebettet. Außerdem sind die Fäden mit Zementleim verklebt, der aus dem Holzbeton aus­ getreten ist. Die Verbindung zwischen dem Holzbeton und dem Gewebe ist deshalb stoff- und formschlüssig.
Außerdem liegen Flächenabschnitte 12 des die Auskleidung 11 bildenden Gewebes ganz in dem Holzbeton eingebettet. Wie sich schon aus Fig. 2, insbesondere aber aus der die noch nicht eingegossene Auskleidung 11 zeigenden Fig. 4 ergibt, ist die Auskleidung 11 nämlich aus zwei miteinan­ der vernähten oder verklammerten deckungsgleichen Zu­ schnitten 13, 14 hergestellt; die Auskleidung 11 wird da­ durch etwas strumpfförmig. Die im wesentlichen u-förmigen Zuschnitte 13, 14 weisen deshalb am Rand eine Naht 15 auf. Lediglich der Teil des Randes, der bei der Bodenanordnung 7 und bei der Inspektionsöffnung 8 zu liegen kommt, bleibt ohne Naht und ist entsprechend konturiert ausgeschnitten. Die Naht 15 liegt vollkommen in dem Holzbeton des Gehäuses 2 eingebettet (Fig. 2), wodurch die Auskleidung 11 unlös­ bar mit dem Gehäuse 2 verbunden ist.
Weil der Innenraum 6 mit dem Gewebe ausgekleidet ist, kön­ nen auch die ansonsten Baumhöhlen bewohnenden Fledermaus­ arten in der Fledermaushöhle 1 leichter klettern und sich festkrallen, ohne sich ihre empfindlichen Krallen dabei abzunutzen. Die Auskleidung 11 schützt die Krallen vor dem abrasiven Holzbeton. Durch die innige Verbindung zwischen dem Holzbeton und der Auskleidung 11 ist andererseits aber auch der Verschleiß der Auskleidung 11 gering. Auch nach langzeitiger Benutzung der Fledermaushöhle 1 durch Fleder­ mäuse ist die Auskleidung 11 unzerstört. Der vorgesehene Krallenschutz wirkt so auf lange Zeit.
Die den Innenraum 6 nach unten hin begrenzende Bodenanord­ nung 7 weist ein Bodenteil 17 auf, das mit seiner Unter­ seite bündig mit der Vorderwand 9 abschließt. Das Boden­ teil 17 ist um einen Betrag von einigen Zentimetern von dem unteren Rand 5 weg zu dem Dach 3 hin versetzt angeord­ net und um einen Winkel von 5° bis 40° gegen die Seiten­ wandanordnung 4 mit Gefälle auf die Inspektionsöffnung 8 zu geneigt.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist das Bodenteil 17 an der der Inspektionsöffnung 8 abliegenden Seite mit einer Aussparung 18 versehen, die kreisbogenförmig ist und mit dem dortigen Abschnitt der Seitenwandanordnung 4 eine Ein­ stiegsöffnung 19 begrenzt. Die Einstiegsöffnung 19 weist einen in Draufsicht linsenförmigen Querschnitt auf, hat eine Breite von 4 bis 5 cm, eine Weite von etwa 2 cm und erweitert sich nach außen hin trichterartig zu einer Aus­ kehlung 21.
Bündig mit dem unteren Rand 5 der Seitenwandanordnung 4 schließt ein weiteres Bodenteil 22 ab, das mit seiner dem Bodenteil 17 zugewandten Oberseite 23 in einem Abstand von 2 bis 2,5 cm parallel zu dem anderen Bodenteil 17 liegt, also ebenfalls Gefälle aufweist. Mit seiner Unterseite 24 liegt das Bodenteil 22 rechtwinklig zu der Seitenwandan­ ordnung 4. Es hat deshalb in der in Fig. 2 gezeigten Schnittdarstellung einen keilförmigen Querschnitt. Auch das Bodenteil 22 weist eine kreisbogenförmige Aussparung auf, die mit der Seitenwandanordnung 4 eine Öffnung 25 mit linsenförmigem Querschnitt begrenzt, die unmittelbar unter der Einstiegsöffnung 19 liegt. Diese Öffnung 25 dient ebenfalls als Einflugöffnung. Beide Bodenteile 17, 22 be­ stehen aus Holzbeton und sind mit Zementkleber an der Sei­ tenwandanordnung 4 befestigt.
Im Bereiche der Bodenteile 17, 22 ist die Seitenwandanord­ nung 4 in Verlängerung der Inspektionsöffnung 8 ausge­ spart, so daß die Bodenteile 17, 22 einen seitlichen Ein­ flugspalt 26 freigeben. Der Einflugspalt 26 führt, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, zu der Einstiegsöffnung 19.
Die seitliche Berandung der Inspektionsöffnung 8 wird durch zwei im Abstand parallel zueinander verlaufende ge­ rade Falze 28, 29 gebildet, die dachseitig in einer hin­ terschnittenen Stufe 31 enden. Die Stufe 31 ist in der Ebene der Seitenwandanordnung 4 bogenförmig gekrümmt ver­ bindet die Falze 28, 29.
Die zum Verschließen der Inspektionsöffnung 8 vorgesehene Vorderwand 9 ist in die Falze 28, 29 mit einigem Spiel eingesetzt und hinter die Stufe 31 geschoben. Die Vorder­ wand 9 hintergreift dabei das Dach 3 im Bereiche der Stufe 31 um wenige Zentimeter. Die Vorderwand 9 deckt das Boden­ teil 22 an dessen Stirnseite ganz ab. Zur Befestigung der Vorderwand 9 ist in der Stirnseite des Bodenteiles 22 ein s-förmig gebogener Vorreiber 32 eingeschraubt, der die Vorderwand 9 an einem Schlitz durchgreift und gegen Her­ ausfallen sichert.
Als einfache Aufhängevorrichtung ist ein Drahtbügel 33 aus steifem Stahldraht vorgesehen, der an seinen beiden Enden zu Ösen 34 gebogen ist. Diese Ösen 34 umfassen jeweils in die Seitenwandanordnung 4 eingegossene, sich bezogen auf die zylindrische Gehäuseform diametral gegenüberliegende Drahtschleifen 35. Der Drahtbügel 33 weist etwa mittig oberhalb des Daches 3 eine Aufhängeöse 36 auf.
Die oben beschriebene Fledermaushöhle 1 wird nach dem fol­ genden Verfahren hergestellt:
In einer im wesentlichen zylindrischen, oben, d. h. an ei­ ner Stirnseite offenen Form ist mittig ein Dorn vorgese­ hen, dessen Größe dem von dem Gehäuse 2 zu umschließenden Innenraum 6 entspricht. An der Stelle, die später die Öff­ nung 8 für die Vorderwand 9 bildet, weist der Dorn einen entsprechenden Ansatz auf, der bis an den Umfang der Form reicht, um die Öffnung 8 zu erzeugen. Über diesen Dorn wird zunächst die in Fig. 4 dargestellte, vorgefertigte strumpfförmige Auskleidung 11 gezogen, wobei deren Öffnung 14 über den Ansatz des Dorns übergreift. Nach dem Aufzie­ hen der Auskleidung bildet der Nahtbereich 12 einen auf­ rechtrecht stehenden Kamm. Seine Höhe ist jedoch geringer als die Wandstärke der Höhle 1. Sodann werden die Draht­ schleifen 35 in entsprechende Aufnahmen eingelegt. Danach wird die Form mit dem Holzbeton gefüllt, bis der Dorn so­ wie die darübergezogene Auskleidung 11 ganz bedeckt ist. Zum Abformen des Daches 3 wird eine Hohlform auf den aus der Form überstehenden Teil des Holzbetons gedrückt.
Nach dem wenigstens teilweise erfolgten Abbinden wird das Gehäuse 2 der Form entnommen, und es werden die vorgefer­ tigten Bodenteile 17, 22 mit Zementkleber eingeklebt.

Claims (29)

1. Fledermaushöhle (1) mit einem Gehäuse (2) aus verwit­ terungsbeständigem Material,
mit einem Dach (3) sowie mit einer Seitenwandanord­ nung (4), die mit dem Dach (3) einen Innenraum (6) begrenzt,
wobei zumindest das Dach (3) an seiner dem Innenraum (6) zugewandten Seite mit einem textilen Flächenge­ bilde (11) als Auskleidung (11) versehen ist,
mit einer zu öffnenden Vorderwand (9), die zumindest im geschlossenen Zustand mit der Seitenwandanordnung (4) verbunden ist und eine Inspektionsöffnung (8) ab­ deckt,
und mit wenigstens einem Bodenteil (17, 22), das mit der Seitenwandanordnung (4) verbunden ist,
mit einer in den Innenraum (6) führenden Ein­ stiegsöffnung (19),
und mit einer an dem Gehäuse (2) befestigten Aufhän­ geeinrichtung (33).
2. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Seitenwandanordnung (4) zumindest teile­ weise auf ihrer dem Innenraum (6) zugekehrten Seite eine Auskleidung (11) aufweist.
3. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Seitenwandanordnung (4), die Vorderwand (9), das Dach (3) und das wenigstens eine Bodenteil (17, 22) im wesentlichen aus Holzbeton bestehen.
4. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde (11) ein Gewebe, eine Maschenware oder ein Wirrfaservlies ist.
5. Fledermaushöhle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde grob ist.
6. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde aus Naturfasern besteht.
7. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde aus synthetischem Material besteht.
8. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde einlagig ist.
9. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde mehrlagig ist.
10. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde (11) aus Leinen, Sisal, Kokos, Rupfen, Jute, Peddigrohr oder Hanf be­ steht.
11. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Seitenwandanordnung (4) und das Dach (3), die das Gehäuse (2) bilden, einstückig ausgebil­ det sind.
12. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde (11) mit dem Ge­ hause (2) stoffschlüssig verbunden ist.
13. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das textile Flächengebilde (11) mit dem Ge­ häuse (2) formschlüssig verbunden ist.
14. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gehäuse (2) an das textile Flächengebil­ de (11) angegossen ist.
15. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß textile Flächengebilde (11) in dem Gehäuse (2) mittels Zementkleber gehalten ist.
16. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß textile Flächengebilde (11) Flächenabschnit­ te (12) aufweist, die ganz in den Holzbeton des Ge­ häuses (2) eingebettet sind.
17. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die die Inspektionsöffnung (8) verschließen­ de Vorderwand (9) in in der Seitenwandanordnung (4) vorgesehenen Falzen (28, 29) im wesentlichen abge­ dichtet sitzt.
18. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Seitenwandanordnung (4) das Bodenteil (17) seitlich übergreift.
19. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Seitenwandanordnung (4) und das Boden­ teil (17) die Einstiegsöffnung (19) begrenzen.
20. Fledermaushöhle nach Anspruch 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß unterhalb des Bodenteils (17) mit Ab­ stand ein weiteres Bodenteil (22) vorgesehen ist, das mit dem vorgenannten Bodenteil (17) einen zu der Ein­ stiegsöffnung (19) führenden Einflugspalt (26) be­ grenzt.
21. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Innenraum (6) im wesentlichen zylin­ drisch ist.
22. Fledermaushöhle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Dach (3) im wesentlichen halbkugelförmig abgerundet ist.
23. Verfahren zur Herstellung einer Fledermaushöhle (1) mit einer textilen Auskleidung (11),
bei dem zunächst die Auskleidung (11) über einen im wesentlichen zentrisch innerhalb einer im wesentli­ chen zylindrischen Hohlform angeordneten Dorn ge­ stülpt wird,
bei dem sodann die Hohlform mit Holzbeton gefüllt wird, bis der Dorn mit der darauf aufgezogenen Aus­ kleidung (11) völlig mit Holzbeton bedeckt ist, und
bei dem zur weiteren Formgebung auf den noch nicht abgebundenen, den Dorn bedeckenden Holzbeton wenig­ stens vorübergehend eine Kappe mit einer kugelab­ schnittsförmigen Vertiefung aufgedrückt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß beim Gießen der Fledermaushöhle (1) Halteteile (35) für eine Aufhängeeinrichtung (33) mit eingegos­ sen werden.
25. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Holzbeton bei dem Gießvorgang von breiig-fe­ ster Konsistenz ist.
26. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem wenigstens teilweise erfolgten Aushärten des Holzbetons ein erstes vorgefertigtes Bodenteil (17) in die Fledermaushöhle (1) eingeklebt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites vorgefertigtes Bodenteil (22) im Ab­ stand von dem ersten Bodenteil (17) in die Fleder­ maushöhle (1) eingeklebt wird.
28. Verfahren nach den Ansprüchen 26 oder 27, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das jeweilige Bodenteil (17, 22) mit Zementkleber eingeklebt wird.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Fledermaushöhle (1) im Gebrauch verschließende Vorderwand (9) aus Holzbeton in einer separaten Form gegossen wird.
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