DE10018848A1 - Mauer - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Mauer (1), die aus Hohlräumen aufweisenden Mauersteinen besteht. Hierbei ist es vorgesehen, die Mauer (1) selbst als Biotop auszubilden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Mauer nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Eine derartige Mauer ist aus dem Prospekt Schwegler
Naturschutzprodukte Nr. 57 "Mehr Freude an lebendiger Natur"
Seite 38 bekannt. Als Einsätze in die Mauer sind sogenannte
Nist- und Einbausteine vorgesehen, die einen Innenraum
aufweisen, der von Vögeln und/oder Fledermäusen als Nistplatz
genutzt werden kann. Diese Mauern weisen jedoch wesentliche
Nachteile auf. So wird von der im Vergleich zum Einbaustein
riesigen Fläche der Mauer nur ein Bruchteil als Lebensraum
für die Tierwelt genutzt. Weiterhin ist die Nutzung der Mauer
als Lebensraum durch die spezielle Ausbildung des
Einbausteins nur für bestimmte Tierarten möglich, da der
Zugang schwierig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mauer der
eingangs beschriebenen Art zu entwickeln, die nicht nur
einzelne Mauerabschnitte als Lebensraum nutzbar macht sondern
für verschiedenste Tierarten Unterschlupf und Lebensraum
bietet, wobei die Mauer selbst zu einer Art Biotop wird.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Mauer besteht wenigstens teilweise aus
Mauersteinen und/oder Beton, wobei zwischen Vorderseite und
Rückseite der Mauer ein wenigstens teilweise
zusammenhängendes Hohlraumsystem ausgebildet ist und in der
Mauer durch Einsätze und/oder fehlende Mauersteine Zugänge
angeordnet sind, über die der Zugang von wenigstens einer
Außenseite der Mauer zu dem Hohlraumsystem ermöglicht ist.
Durch das zusammenhängende Hohlraumsystem, das ein nicht
durch Trennwände getrenntes, in sich offenes System
darstellt, und die Möglichkeit, dieses System über die
Zugänge zu betreten entsteht in der Mauer ein erweiterter
Lebensraum. Dieser erweiterte Lebensraum bietet
Ansiedlungsmöglichkeiten für zahlreiche Tiere, insbesondere
Kleinsäuger, Insekten und Amphibien. Hierdurch entsteht
innerhalb der Mauer ein kleines Biosystem, das den Bewohnern
Nahrungs- und Ausbreitungsmöglichkeiten bietet. Weiterhin hat
eine solche Mauer den Vorteil, dass der Natur wenigstens ein
Teil des durch die Mauer weggenommenen bzw. beschränkten
Lebensraums wieder zurückgegeben wird.
Eine vorteilhafte Ausbildung des Erfindungsgegenstandes sieht
vor, die Mauersteine an mindestens einer senkrecht zu einer
Vorderseite der Mauer liegenden Stoßfläche mit einem
Rücksprung zu versehen, der parallel zur Vorderseite der
Mauer verläuft und zwischen Vorderseite und Rückseite der
Mauer angeordnet ist. Hierdurch wird auf einfachste Weise
zwischen einzelnen Mauersteinen ein Hohlraum geschaffen. Wenn
es z. B. vorgesehen ist bei den einzelnen Mauersteinen jeweils
auf der Oberseite und auf der rechten Seite einen Rücksprung
anzubringen, dann entsteht ein Hohlraumsystem, das eine
gitterartige Struktur von Wandergängen aufweist. Diese
Struktur erstreckt sich in alle durch derartige Mauersteine
gebildete Bereiche der Mauer.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes ist es vorgesehen, durch ein in die
Mauer eingebettetes verzweigtes Kanalsystem ein
Hohlraumsystem auszubilden. Eine solche Ausbildung des
Hohlraumsystems erlaubt es auch, Betonmauern oder andere
zwischen Verschalungen gebildete Mauern mit einem den durch
die Einsätze gebildeten Lebensraum erweiternden
Hohlraumsystem zu versehen.
Erfindungsgemäß wird weiter vorgeschlagen, das Hohlraumsystem
aus Hohlräumen aufzubauen, die im Wesentlichen als
horizontale Gänge und/oder vertikale Schächte ausgebildet
sind, die sich vorzugsweise schneiden. Durch die
unterschiedliche Neigung der Hohlräume stellen diese
spezifische Anforderungen an die Fähigkeiten der Bewohner, so
dass das Hohlraumsystem auch Fluchtmöglichkeiten und
Schutzbereiche für einzelne Tierarten bietet.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
sieht vor, die Mauer so aufzubauen, dass sie gegen das
abzustützende Erdreich geneigt ist. Dies ist vor allem dann
sinnvoll, wenn die Mauer als sogenannte Trockenmauer
errichtet wird, die weder durch Mörtel noch durch
Verbindungsteile zusammengehalten ist, da durch die Neigung
die Standfestigkeit bzw. die Gefahr des Abkippens durch einen
vom Erdreich ausgehenden Schub vermindert ist.
Vorteilhafterweise sind die Einsätze insbesondere als
Nistkästen und/oder Einschlupflöcher und/oder Einfluglöcher
ausgebildet, die mit wenigstens einer Zugangsmöglichkeit zu
einem Gang und/oder Schacht des Hohlraumsystems ausgestattet
sind. Durch eine zum Einsatzzweck des jeweiligen Einsatzes
passende Wahl der Lage des Durchbruchs zu einem Hohlraum der
Mauer ist es möglich, die Einsätze tierartspezifisch in das
Hohlraumsystem der Mauer zu integrieren. Gemäß einer
besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist es
vorgesehen, Einsätze als Beobachtungs- und/oder
Zugangsöffnungen auszubilden, die wiederverschließbar
und/oder abdunkelbar sind. Hierdurch wird für Forschungs- und
Lehrzwecke eine Möglichkeit geschaffen, das Leben im
Hohlraumsystem der Mauer mit minimalem Aufwand und ohne
tiefen Eingriff in die Lebenswelt der Tiere zu beobachten und
zu analysieren.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
sieht vor, die einzelnen Mauersteine durch Setzsteine zu
verbinden, wobei die Setzsteine mindestens einen Durchbruch
aufweisen. Hierdurch ist es möglich, die in den Mauersteinen
ausgebildeten Rücksprünge als Nuten für die Setzsteine zu
verwenden und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass das
Hohlraumsystem nicht durch die Setzsteine unterbrochen wird.
Schließlich sieht eine weitere Ausbildung des Gegenstandes
der Erfindung vor, die einzelnen Mauersteine durch Mörtel zu
verbinden, wobei die Stellen, an denen Mörtel in die
Rücksprünge der Mauersteine bzw. in die Hohlräume der Mauer
eingebracht wird, eine Fortführung des Hohlraums dadurch
erreicht wird, dass Rohrabschnitte vor dem Vermörteln in den
Hohlraum eingelegt werden. Somit ist auch beim Einsatz von
Mörtel zur Errichtung der Mauer der Zusammenhang des
Hohlraumsystems gewährleistet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung
anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer
Mauer,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Mauer mit
Einsätzen,
Fig. 3 eine Ansicht einer Mauer, die als
Unterwasser- und Überwassermauer
ausgeführt ist,
Fig. 4 eine weitere Seitenansicht einer
Mauer mit Einsatz,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines
Ausschnitts aus einer Mauer,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines
Mauersteins,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer
Mauer, die teilweise aus dem in
Fig. 6 dargestellten Mauerstein
entsprechenden Mauersteinen
errichtet ist,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer
weiteren Mauer.
In Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Mauer 1
dargestellt. Die Mauer 1 besteht aus Mauersteinen 2 und
Einsätzen 3. Die Mauer 1 weist Außenseiten 4 auf, die durch
eine Vorderseite 4a, eine Rückseite 4b, eine Oberseite 4c,
eine Unterseite 4d, eine linke Abschlussseite 4e und eine
rechte Abschlussseite 4f gebildet werden. Innerhalb der Mauer
1 stoßen die Mauersteine 2 und die Einsätze 3 mit Stoßflächen
5, die durch eine Oberseite 5a, eine Unterseite 5b, eine
rechte Seite 5c und eine linke Seite 5d gebildet werden,
aneinander. An einem exemplarisch detailliert dargestellten
Mauerstein 6 sind Rücksprünge 7 zu sehen.
Durch die Rücksprünge 7 werden zwischen den Stoßflächen 5 der
Mauersteine 2 Hohlräume 8 ausgebildet, die einen horizontalen
Gang 9 bzw. einen vertikalen Schacht 10 in der Mauer bilden.
Durch den Übergang der zwischen den einzelnen Mauersteinen 2
ausgebildeten Hohlräume 8 ineinander entsteht ein
Hohlraumsystem 11. Der Verlauf des Hohlraumsystems 11 in der
Mauer 1 ist symbolisch durch Doppelpfeile a dargestellt. Es
ergibt sich ein gitterartiges Hohlraumsystem 11. Die in Fig.
1 dargestellten Einsätze 3 weisen einen auf der Vorderseite
4a liegenden Eingang 12 auf, der als Einschlupfloch 13
ausgebildet ist. Weiterhin weisen die Einsätze 3 einen an
einem Einsatz 14 exemplarisch dargestellten Durchbruch 15
auf, durch den der Zugang von einem Innenraum 16 der Einsätze
3, 14 in das Hohlraumsystem 11 möglich ist. Gemäß einer nicht
dargestellten Ausführungsvariante des Erfindungsgegenstandes
ist es vorgesehen, das Hohlraumsystem gegenüber einer oder
mehreren Außenseiten der Mauer zu verschließen bzw. mit
Erdreich oder Steinen zu bedecken. Weiterhin sieht eine
Ausführungsvariante vor, dass die Einsätze weitere Eingänge
aufweisen, die z. B. in ein auf der Rückseite der Mauer
befindliches Erdreich führen.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer weiteren Mauer 1. In
die Mauer 1 sind zahlreiche Einsätze 3 integriert, durch die
Insekten, Kleintiere und Kleinsäuger Zugang zu einem durch
Doppelpfeile a angedeuteten, gitterförmig in der Mauer 1
verlaufenden Hohlraumsystem 11 haben. Bei den Einsätzen 3
handelt es sich um eine Ohrwurm-Schlafröhre 17, einen
Nischenbrüter 18, ein Eidechsenhaus 19, ein Spitzmaus- bzw.
Mauswieselhaus 20, ein Insektenhaus 21 und ein
Insektennistschilf 22. Gemäß einer nicht dargestellten
Ausführungsvariante ist auch ein Fledermaushaus vorgesehen.
Weiterhin ist ein Einsatz 3 vorgesehen, der als Pflanzenhaus
23 ausgebildet ist. Bei diesem Pflanzenhaus 23 handelt es
sich um einen Einsatz, der zumindest teilweise mit Erdreich
oder Steinen befüllt ist und zur Ansiedlung von Pflanzen
vorgesehen ist. Hierbei besitzt das Pflanzenhaus 23 genauso
wie z. B. die als Insektenhaus 21 oder Ohrwurmschlafröhre 17
ausgebildeten Einsätze 3 einen Durchbruch 15 (siehe Fig. 1),
der es insbesondere Insekten erlaubt, in das Hohlraumsystem
11 einzudringen. Als Pflanzen für derartige Pflanzenhäuser 23
sind z. B. Thymian, Mauerpfeffer, Leimkraut, Salbei und
Gartenaurikel vorgesehen. Alternativ kann das Pflanzenhaus 23
auch als Höhlenbrüter eingesetzt werden. In Fig. 2 ist an
einer rechten Abschlussseite 4f der Mauer 1 ein Baum 24
dargestellt, an den die Mauer 1 anschließt. Lücken 25, die
sich zwischen einzelnen Mauersteinen 2 und dem Baum 24
ergeben, sind mit Erdreich 26 verfüllt. Auf diese Weise geht
das einen Lebensraum 27 bildende Hohlraumsystem 11 der Mauer
1 so in die Natur 28 über, dass das Hohlraumsystem 11 auch
über die rechte Abschlussseite 4f der Mauer 1 zugänglich ist.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht einer weiteren Mauer 1, die in
eine Landschaft 29 integriert ist. Die Landschaft 29 umfasst
auch einen Teich 30, dessen Wasserspiegel 31 oberhalb einer
Unterseite 4d der Mauer 1 liegt. Somit setzt sich die Mauer 1
aus einer Überwassermauer 32 und einer Unterwassermauer 33
zusammen. Die Überwassermauer 32 besteht aus Mauersteinen 2
und Einsätzen 3, die beispielsweise als Insektennistschilf 22
ausgeführt sind. Die Unterwassermauer 33 besteht ebenfalls
aus Mauersteinen 2 und Einsätzen 3, die beispielsweise als
Fischhaus 34 oder Leichplatz 35 ausgebildet sind oder der
Überwinterung von Amphibien dienen. Von allen Einsätzen 3,
die in der Mauer 1 angeordnet sind, ermöglichen Durchbrüche
(hier nicht dargestellt) den Zugang zu einem in der Mauer 1
vorhandenen Hohlraumsystem (hier nicht dargestellt). Die
horizontale und vertikale Durchgängigkeit des Hohlraumsystems
der in Fig. 3 dargestellten Mauer 1 wird trotz eines
Versatzes der Mauersteine 2 bzw. der Einsätze 3 in eine der
durch einen Doppelpfeil x angegebenen Richtungen dadurch
gewährleistet, dass die Mauersteine 2 Rücksprünge (hier nicht
dargestellt) aufweisen, die eine große Breite in Bezug auf
die durch den Doppelpfeil x angegebene Ausdehnungsrichtung
aufweisen. Gemäß einer nicht dargestellten
Ausführungsvariante sieht die Erfindung vor, dass die
Einsätze zahlreiche Durchbrüche aufweisen, so dass auch bei
einem Versatz der Mauersteine gegenüber den Einsätzen in
jedem Fall eine Übergangsmöglichkeit von den Einsätzen in das
Hohlraumsystem besteht.
Fig. 4 zeigt eine weitere Seitenansicht einer Mauer 1, die
aus Mauersteinen 2 und einem Einsatz 3 aufgebaut ist. Die
hier verwendeten Mauersteine 2 besitzen umlaufende
Rücksprünge 7. Durch das Aufeinandertreffen der Rücksprünge 7
der einzelnen Mauersteine 2 an den Stoßflächen 5 entsteht ein
Hohlraumsystem 11 mit Hohlräumen 8, die eine Höhe h
aufweisen, die einer doppelten Tiefe t der Rücksprünge 7
entspricht. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt
die Höhe h etwa 2 cm. Hierdurch ist sichergestellt das
Raubsäuger wie das Mauswiesel nicht in das Hohlraumsystem 11
eindringen können und die anderen Tiere hierin vor den
Raubsaugern geschützt sind. Der Einsatz 3 ist ebenfalls mit
umlaufenden Rücksprüngen 7 ausgeführt. Durch Durchbrüche 15,
die von einem Innenraum 16 des Einsatzes 3 ausgehen, kann
beispielsweise ein Kleintier in das Hohlraumsystem 11
eindringen und dort z. B. Schutz suchen oder auf Nahrungssuche
gehen. Die in Fig. 4 dargestellte Mauer 1 ist an einer
Oberseite 4c durch Deckplatten 36 abgedeckt, so dass das
Hohlraumsystem 11 aus der durch einen Pfeil y angedeuteten
Richtung nicht zugänglich ist. Durch die Abdeckplatten 36
wird somit auch das Eindringen von Regenwasser in das
Hohlraumsystem 11 verhindert.
Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante ist es
vorgesehen, die an der Oberseite der Mauer durch das
Hohlraumsystem entstehenden Öffnungen mit Mauerpflanzen
auszupflanzen, die eine Abdeckung und einen Schutz des
Gangsystems bewirken.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Darstellung eines
Ausschnitts 37 aus einer Mauer 1. Der Ausschnitt 37 besteht
aus zwei Mauersteinen 2 und einem Einsatz 3. Der Einsatz 3
ist als Nistraum 38 ausgeführt und besitzt ein Einschlupfloch
13, das sich zu einer Vorderseite 4a der Mauer öffnet.
Weiterhin besitzt der Nistraum 38 zwei Durchbrüche 15, 15'.
Der Durchbruch 15 öffnet einen Innenraum 16 des Nistraums 38
zu einem zwischen den Mauersteinen 2 ausgebildeten
horizontalen Gang 9, der zu einem Hohlraumsystem 11 gehört,
das in der Mauer 1 zwischen den Mauersteinen 2 ausgebildet
ist. Vorzugsweise weist der Durchbruch 15 in der Diagonalen
bzw. bei runder Ausbildung im Durchmesser eine Größe von
maximal 32 mm auf. Somit wird das Eindringen eines Mauswiesels
verhindert. Gemäß einer nicht dargestellten
Ausführungsvariante ist es vorgesehen, einen Durchbruch zu
einer Ober- und/oder Unter- und/oder Rückseite des
Nistkastens auszuführen.
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Darstellung eines
Mauersteins 2. Der Mauerstein 2 besitzt einen umlaufenden
Rücksprung 7, durch den in Verbindung mit anderen nicht
dargestellten Mauersteinen zwei horizontale Gänge 9 und zwei
vertikale Schächte 10 ausgebildet werden, die Teil eines
Hohlraumsystems 11 sind.
Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Mauer 1, die
aus Mauersteinen 2 und Einsätzen 3 errichtet ist. Die
Mauersteine 2 entsprechen in ihrer Bauart im Wesentlichen dem
in Fig. 6 dargestellten Mauerstein 2. Parallel zu Fugen 39
der Mauer 1 verlaufen horizontale Gänge 9 und vertikale
Schächte 10, die durch Aufeinandertreffen der Rücksprünge 7
der Mauersteine 2 gebildet werden. Zusammen bilden die
horizontalen Gänge 9 und die vertikalen Schächte 10 ein
Hohlraumsystem 11, das die Mauer 1 gitterförmig durchsetzt.
An Kreuzungspunkten 40, die jeweils benachbart zu
Kreuzungspunkten 41 der Fugen 39 liegen, treffen je nach
Anordnung der Mauersteine 2 zwei bis vier Gänge 9 bzw.
Schächte 10 aufeinander. Von den in Fig. 7 dargestellten
Einsätzen 3 ist es den Lebewesen möglich, über Eingänge 12 in
Innenräume 16 der Einsätze 3 zu gelangen und von dort durch
in Fig. 7 nicht dargestellte Durchbrüche das Hohlraumsystem
11 der Mauer 1 zu betreten. Die in Fig. 7 dargestellte Mauer
weist auch Mauersteine 2 auf, die als Ecksteine 2'
ausgebildet sind und es erlauben, die Mauer 1 beispielsweise
rechtwinklig fortzusetzen, wobei das Hohlraumsystem 11 auch
in der in Pfeilrichtung z fortgesetzten Mauer 1
weiterverläuft. Gemäß einer nicht dargestellten
Ausführungsvariante ist es vorgesehen, die Mauer in
Pfeilrichtung z so fortzuführen, dass das Hohlraumsystem zu
der Fortsetzung der Mauer in Pfeilrichtung z hin unterbrochen
ist.
Fig. 8 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Auschnitts
37 einer weiteren Mauer 1. Die Mauer 1 weist einen durch
einen Pfeil b angedeuteten bogenförmigen Verlauf auf. Dies
bedeutet, dass auch ein durch Rücksprünge 7 gebildetes
Hohlraumsystem 11 einen etwa teilzylindermantelförmigen
Verlauf besitzt. Hierdurch ist es möglich, durch die
unterschiedliche Ausrichtung der Mauer 1 zur Sonne
verschiedene Temperaturzonen 42, 43, 44 in der Mauer 1
vorherzubestimmen, so dass unterschiedliche Tierarten und
Pflanzenarten optimale Lebensbedingungen in nicht
dargestellten Einsätzen bzw. dem diesen zugeordneten
Hohlraumsystem 11 vorfinden.
Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene
Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfasst vielmehr
Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche. Insbesondere sieht die Erfindung auch
vor, dass bei einer Betonmauer, in die ein die Einsätze
verbindendes Kanalsystem eingegossen ist, das Kanalsystem
schlangen- und/oder mäanderförmig verläuft und z. B.
Verengungen und Verdickungen aufweist, die gegebenenfalls
auch als Nistplätze dienen. Ein solches Kanalsystem ist auch
für Mauern geeignet, die vor dem Verfüllen aus durch Anker
verbundenen Platten bestehen. Weiterhin ist es vorgesehen,
als Einsätze auch sogenannte Beobachtungssteine in die Mauer
einzusetzen. Diese dienen insbesondere zur Beobachtung von
Ameisen, Käfern und Würmern.
Weiterhin ist es vorgesehen eine Kräuterspirale in die Mauer
zu integrieren oder die Mauer wenigstens in Teilbereiche als
Eisvogelbrutwand auszubilden.
1
Mauer
2
Mauerstein
2
' Eckstein
3
Einsatz
4
Außenseite
4
a Vorderseite
4
b Rückseite
4
c Oberseite
4
d Unterseite
4
e linke Abschlussseite
4
f rechte Abschlussseite
5
Stoßfläche
5
a Oberseite
5
b Unterseite
5
c rechte Seite
5
d linke Seite
6
Mauerstein
7
Rücksprung
8
Hohlraum
9
Gang
10
Schacht
11
Hohlraumsystem
12
Eingang
13
Einschlupfloch
14
Einsatz
15
Durchbruch
15
' Durchbruch
16
Innenraum
17
Ohrwurm-Schlafröhre
18
Nischenbrüter
19
Eidechsenhaus
20
Spitzmaus- bzw. Mauswieselhaus
21
Insektenhaus
22
Insektennistschilf
23
Pflanzenhaus
24
Baum
25
Lücke
26
Erdreich
27
Lebensraum
28
Natur
29
Landschaft
30
Teich
31
Wasserspiegel
32
Überwassermauer
33
Unterwassermauer
34
Fischhaus
35
Laichplatz
36
Deckplatte
37
Ausschnitt
38
Nistraum
39
Fuge
40
Kreuzungspunkt
41
Kreuzungspunkt
42
Temperaturzone
43
Temperaturzone
44
Temperaturzone
Claims (11)
1. Mauer (1) bestehend aus Hohlräume aufweisenden
Mauersteinen (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Mauer (1)
wenigstens teilweise aus Mauersteinen (2, 2') und/oder Beton
besteht, wobei zwischen Vorderseite (4a) und Rückseite (4b)
der Mauer (1) ein wenigstens teilweise zusammenhängendes
Hohlraumsystem (11) ausgebildet ist, und dass in der Mauer
(1) wenigsten ein Zugang von wenigstens einer Außenseite (4)
der Mauer (1) zu dem als Nistraum, Lebensraum und
Nahrungsraum vorgesehenen Hohlraumsystem (11) vorgesehen ist.
2. Mauer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Zugang durch einen Einsatz (3) oder einen fehlenden
Mauerstein gebildet ist.
3. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mauersteine (2, 2') an mindestens
einer senkrecht zu einer Vorderseite der Mauer (1) liegenden
Stoßfläche (5) einen innenliegenden Rücksprung (7) aufweisen.
4. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Hohlraumsystem (11) durch ein in die
Mauer (1) eingebettetes verzweigtes Kanalsystem gebildet ist.
5. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Hohlraumsystem (11) aus Hohlräumen
(8) besteht, die durch im wesentlichen horizontale Gänge (9)
und/oder im wesentlichen vertikale Schächte (10) gebildet
sind, die sich vorzugsweise schneiden, und Wandergänge,
Nisträume und Lebensräume für Insekten, Kleintiere, Vögel und
Pflanzen bilden.
6. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mauer (1) um einen Winkel von bis zu
etwa 3° in Richtung des durch diese abgestützten Erdreichs
gegenüber der Vertikalen geneigt ist.
7. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Einsätze (3) insbesondere als
Nistkästen und/oder Einschlupflöcher und/oder Einfluglöcher
ausgebildet sind, die mit wenigstens einem Durchbruch (15,
15') zu einem Hohlraum (8) des Hohlraumsystems (11)
ausgestattet sind.
8. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Einsätze (3) als
wiederverschließbare und/oder abdunkelbare Beobachtungs-
und/oder Zugangsöffnungen ausgebildet sind.
9. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die einzelnen Mauersteine (2, 2') durch
einen Setzsteine verbunden sind, wobei der Setzstein
mindestens einen Durchbruch aufweist.
10. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Setzstein mindestens eine in
Richtung des Schachts (10) und/oder des Gangs (9) verlaufende
Durchgangsbohrungen aufweist.
11. Mauer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass einzelne Mauersteine (2, 2') durch in
den Hohlraum (8) einbringbaren Mörtel verbunden sind, wobei
der Mörtel wenigstens abschnittsweise in die Hohlräume (8)
eingelegte Rohrabschnitte begrenzt.
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DE10018848B4 (de) | 2004-07-15 |
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