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Vorrichtung zum Einführen von durch Diffusion und Osmose im Holz verteilbaren
wasserlöslichen Schutzsalzen an wechselnder Feuchtigkeit ausgesetzten Holzbauten
Zusatz zum Patent 668 421 Es ist bereits bekannt, feuchtes Holz oder wechselnder
Feuchtigkeit ausgesetztes. Holz dadurch gegen Fäulnis zu schützen, d.aß man auf
dieses pulver- oder pa,stenförmige waisserlö.sliche Schutzsalze aufbringt und di:esedurch
Diffusion und Osmose: in das Holz eindringen läßt. So hat man z. B. zum Schutze,
von Masten, Pfählen u. dgl. derartige Schutzsalze in den Boden, in den die Masten
eingebaut werden, .eingebracht oder um die Masten mit Imprägniersalzen gefüllte
Bandagen, die gegebenenfalls auf der Außenseite mit wasserundurchlässigen Stoffen,
z. B. Metall, umkleidet ,sind, herumgelegt. Auch ist es bekannt, das Holz dadurch
zu schützen, daß Bohrlöcher oder Spaltöffnungen im Holz vorgesehen werden, in die
die Schutzstoffe eingeführt werden.
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Ferner ist zum Imprägnieren von Holz bereits vorgeschlagen worden,
frisch gefällte ganze Baumstämme nach dem Entrinden und Entbasten.mit einem wäßrigen
Brei der ganzen Länge nach oder auch nur an einzelnen Stellen zu belegen rund darauf,
gegebenenfalls nach wasserdichter Abdeckung oder Umhüllung, zu lagern. Falls hierbei.
das zu behandelnde Holz nicht feucht genug ist, soll es durch Einlegen in Wasser`
,auf die Osmosebehandl,ung vorbereitet werden.
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Diese bekannten Arbeitsweisen, die zum Schützen von Hölzern mit verhältnismäßig
geringem Umfang geeignet sind, versagen, wenn es sich darum handelt, größere Holzbauten,
wie Kühltürme oder Hafenspundwände, die wechselnder Feuchtigkeit ausgesetzt sind
und daher sehr der Gefahr einer Fäulnis durch Pilzbefall unterliegen, vor Zerstörung
zu bewahren. Hierbei -sind wesentlich andere Bedingungen zu beachten. Zunächst einmal
ist es notwendig, die Imprägniersalze ,an den Holzbauten in dauerhafter Weise anzulagern.
Ferner ist hierbei. zu berücksichtigen, da:ß durch die Aufbringung der Schutzsalze
eine Schwächung der Holzteile oder auch eine Störung im Betrieb der Bauten nicht
stattfinden darf.
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Der Schutz von derartigen wechselnder Feuchtigkeit ausgesetzten Holzbauten,
wie Kühltürmen oder Hafenspundwänden, kann mit der im Patent 668 42 1 geschützten
Vorrichtung zum Einführen von durch Diffusion und Osmose im Holz verteilb.aren was.serlösliehen
Schutzsalzen
erreicht werden, bei der in am Bauwerk befindlichen Querbalken nach der Holzwand
geöffnete Nuten zur Aufnahme der Salze vorgesehen sind: In diese Nutep, werden die
wasserlöslichen Imprägn ,:ersarlg'e., in Form eines Salzspeichers, z, B. durch streuen,
Einstreichen von Paste, Einlegen v411 Salzschläuchen oder -patronen, untergebracht:
Man erhält hierdurch den Vorteil, daß in das Innere der Holzbauten ein Imprägniersalzspeicher
gelegt wird, so daß die in erster Linie gefährdeten Stellen geschützt werden. Durch
die atmosphärischenNiederschlägeund durch die Wassermengen, die durch den Betrieb
der Holzbauten bedingt sind, gelangt die Feuchtigkeit zu dem Imprägniersalz, so
daß dieses gelöst wird und in ,dieser Form in das Holz eintritt. Es wird also bei
dieser Vorrichtung ein Salzspeicher gebildet, aus dem das Holz je nach Beanspruchung
durch Feuchtigkeit mit Imprägnierstoff . versehen wird.
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Es ist weiter festgestellt worden; da die Verwendung von wasserlöslichen
Imprägnierstoffen, insbesondere zur Nachimprägnierung alter Kaminkühler und zur
Imprägnierung neuer Kaminkühler, bei dealen vorher nichtimprägniertes Holz verwendet
worden ist, sehr schwierig ist und vielfach an den ganz ungewöhnlichen Arbeitsbedingungen
scheitert. Es gelang in derartigen Fällen bisher nicht zu verhindern, daß das Imprägniersalz
@durcb die ungewöhnlich großen Wassermengen, die an den großen Flächen sowohl außen
bei Niederschlägen durch Regen als auch innen durch den fortwährend kondensierenden
Schwaden herabfließen, abgewaschen wird, bevor es in das Holz eindringt.
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Es ist nun gefunden worden, daß der Schütz der Holzbauten ,auch in
diesen Fällen erreicht werden kann, weam an Stelle der in den Querbalken vorgesehenen
Nuten zur Aufnahme der Salze Schutzhauben aus Metallblech o. dgl. auf den Querbalken
angebracht sind. Hierdurch werden ,die Wasserlöslichen Imprägnierstoffe dem unmittelbaren
Einfluß der atmosphärischen Niederschläge sowie der durch den Betrieb der Holzbauten
bedingten Wassermengen, z. B. dem Kühl-oder Kondenswasser, völlig entzogen.
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Gegebenenfalls können die zur Aufnahme des Salzspeichers dienenden
Schutzhauben auch unter Zwischenschaltung von Holzlatten oder -rinnen auf den. Querbalken
angebracht werden.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß hierdurch die Anbringung der Schutzhauben
erleichtert und die Auswahl besonders durchlässiger Hölzer ermöglicht wird. Die
Schutzhauben sind nur nach den Holzteilen des Bauwerks; den Querbalken oder :den
Wänden des . betreffenden Bauwerks oder auch nach beiden Richtungen geöffnet. Zur
Bildung der Salzspeicher können die Impr. bmiersalze durch Einstreuen, Einstreichen
von Paste, Einlegen cj Salzschläuchen oder -patronen oder in ebiger anderer Weise
in der Schutzhaube .yu s Metallblech o. dgl. untergebracht werden.
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-@ bie Schutzhauben können .auch aus Hartpreßplatten, Kunststoffen,
dachpappenartigen Stoffen o. dgl. bestehen.
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In der Zeichnung sind vier beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Bei Abb. i wird als Schutzhaube ein fertiggebogenes Profil i aus verzinkteun
Eisenblech o. dgl., das an beiden Längskanten angeschärft ist, verwendet. Die eine
Längskante 2 ist zwischen den Querbalken 3 und die Sch,a-Jung q. eingedrückt, während
dieandere Längskante 5 in den Querbalken eingeschlagen und durch Nägel befestigt
ist. Zwischen die Schutzhaube und den Querbalken 3 ist der Imprägnierkörper, z.
B.: in Form :eines mit Imprägniersalz gefüllten Stoffschlauches 6, eingelegt. Zur
Abdeckung der Enden der durch das Eisenblech gebildeten Schutzhaube dienen kurze
Verschlußstücke, die an den Seiten abgeschlossen sind. Die Auflösung der Imprägnierstoffe
erfolgt hierbei ausschließlich durch das. im Holz befindliche Wasser, so daß die
Imprägnierung nur auf dem Wege der G,smose. vor sich geht.
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Bei Abb. 2 wird zur Bildung der Schutzhaube ein gerader, an einer
Längsseite angeschärfter Blechstreifen 7 verwendet, der mit dem angeschärften Ende
B in die Fuge zwischen Schalung rund Querbalken eingeschlagen wird. Sodann wird
.der Blechstreifen. um den daran angelegten, Imprägnierkörper 6 herumgebogen und
seine freie Längskante 9 auf dem Querbalken 3 festgenagelt.
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Bei Abb. 3 ist auf dem Querbalken 3 eine nach oben offene Holzrinne
zo angeordnet, in die der Imprägnierkörper 6 eingelegt wird. In die beiden Schenkel
der Rinne isst parallel zu deren Längsrichtung je eine Nute eingefräst, in die ein
Paßstück i i aus Blech eingeschoben ist. Bei dieser Ausführungsform ist die Schutzhaube
derart angeordnet, daß sie sowohl nach den Querbalken ,als auch nach der Holzwandung
des Bauwerks geöffnet ist, so daß der Imprägnierstoff nach beiden Richtungen eindringen.
kann Bei:- Abb. q. ist auf dem Querbalken 3 eine Holzlatte 12 angebracht, in deren
Schmalseiten entsprechend der Längsrichtung Nuten eingefräst sind. In diese Nuten
ist ein, entsprechend geformtes Blechstücki3 derart eingeschoben, daß es den .auf
dem Brett aufliegenden Imprägnierkörper 6 vollkommen überdeckt.
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:. Gegebeuenfälls kann die Schutzhaube auch
derart
angeordnet werden, daß sie nur nach den ,äußeren Konstruktionsteilen des Bauwerks
geöffnet ist.
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Durch die Erfindung wird mit Sicherheit verhindert, daß ein in. beliebiger
Menge eingebrachter Vorrat ran wasserlöslichen Imprä; gnIerstoffen durch atmosphärische
Niederschläge, durch Dampf oder durch Kondenswasser ,ausgewaschen wird. Der Imprägniersalzspeicher
ist vielmehr gegen einen unmittelbaren Zutritt von Wasser oder Feuchtigkeit geschützt.
Die Imprägnierstoffe können sich nur nach Maßgabe der in ganz langsamem Quellungsprozeß
durch das Holz hindurchdringenden Feuchtigkeit auflösen und wandern in ebenso langsamem
Osmoseprozeß in die anliegenden Holzgelle hinein.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist !es sogar möglich, bei
Kühltürmen die Querhölzer, die unter denn Einfluß des Gradierwerks liegen, mit wasserlöslichen
Imprägnierstoffen zu imprägnieren oder nachzuiunprägnieren, obwohl diese Hölzer
teilweise fortwährend von einer oder sogar von mehreren, Seiten von Wasser umspült
sind.