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Entwässerungsrinne aus Holz
Zur Entwässerung von Landstrassen, Forst-und Güterwegen werden üblicherweise Entwässerungsrinnen verwendet, die aus mehreren Kanthölzern bestehen, welche durch Eisenlaschen miteinander verbunden sind. Der Hauptnachteil dieser Rinnen ist ihre kurze Lebensdauer, da einerseits die allseitig beschnittenen, meist ungehobelten Kanthölzer von den vielfachen Beanspruchungen, Wasser, Sand, Frost, Fahrzeuglasten, stark angegriffen werden und anderseits meist schon vorher, bedingt durch die Inhomogenität dieser Verbindung, die Laschen ausgerissen werden, was zur Zerstörung der Rinne durch Zusammenklappen, Zerbrechen und Herauslösen führt.
Auch die Entwässerungswirkung selbst wird durch die erwähnten Laschen stark beeinträchtigt, da sich an ihnen mitgeschwemmte Blätter und Holzstückchen festsetzen und den Rinnenquerschnitt verengen, wenn nicht ganz verlegen, wodurch das Wasser erst recht neben der Rinne fliesst und so diese langsam, aber sicher aus der Einbettung auswäscht.
Wegen der geschilderten Nachteile wurden in den letzten Jahren auch Versuche mit Entwässerungsrinnen aus Blechprofilen gemacht. Diese weisen ein mehr oder weniger U-förmiges Profil auf, das an einigen Stellen durch quer zur Rinne stehende Auflagerstücke verstärkt ist. Erfahrungsgemäss reichen diese wenigen Auflager-und Verstärkungsrippen für eine dauerhafte Einbettung nicht aus ; eine Vergrösserung ihrer Zahl und Grösse ist jedoch aus Gewichts-und Kostengründen nicht möglich. Der Hauptnachteil dieser Profilrinnen liegt jedoch darin, dass sie wohl gegen einfaches Verbiegen, nicht aber gegen Verdrehen um ihre Längsachse genügend widerstandsfähig sind, wodurch sie lange vor dem Ende der an sich hohen Lebensdauer des Materials verwunden, verbogen und herausgerissen werden, womit hohe Investitionskosten nutzlos vertan sind.
Die Erfindung erstrebt demgegenüber die Schaffung einer einfachen, billigen und haltbaren Entwässerungsrinne unter geschickter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten eines Baumaterials, das bei den in Frage kommenden Verkehrswegen praktisch überall an Ort und Stelle gewonnen und bearbeitet werden kann.
Die erfindungsgemässe Lösung besteht darin, dass in einem entrindeten und der Länge nach halbierten Baumstamm an der gewölbten Oberseite eine Rinne vorgesehen ist und dass die beim Halbieren entstandene Schnittfläche als Lagerfläche dient.
Im Gegensatz zu den seit altersher bekannten, vom Kern des Stammes her ausgehöhlten Wasserrinnen wird also das Rinnenprofil von der Mantelfläche des Stammes aus eingearbeitet, so dass die fertige Rinne eine breite, geschlossene Fläche für die Lagerung auf dem Unterbau aufweist. Als weitere Vorteile sind die weitgehende Überdeckung der Rinne durch das Material des Strassenbaues sowie die Tatsache zu erwähnen, dass die von vornherein ziemlich widerstandsfähige Aussenfläche des Stammes, mit Ausnahme des Ausfräsens der Rinne selbst, nicht zerstört wird, was der Lebensdauer des Holzes natürlich förderlich ist.
Durch die Stärke der erfindungsgemässen Rinne ist es möglich, sie auf den aus wasserdurchlässigem Material aufgebauten Unterbau aufzulegen, wodurch ihre Unterseite relativ wenig unter dem Einfluss von Feuchtigkeit zu leiden hat. Um jedoch, insbesondere bei unzuverlässigem Unterbau oder nachträglicher Verlegung, in dieser Hinsicht sicherzugehen, kann man vorteilhafterweise
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an der Unterseite der Rinne mehrere Längsrinnen anbringen, durch die ein gewisser Drainageeffekt erzielt wird.
Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dar, ohne dass dieser auf diese konkreten Darstellungsformen eingeschränkt sein soll. Fig. 1 zeigt eine Entwässerungsrinne die erfmdungsgemäss aus einem entrindeten, halbierten Baumstamm besteht, der auf seiner Schnittfläche --4-- aufliegt und in den eine Rinne-2-eingefräst ist. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Rinne annähernd halbkreisförmigen Querschnitt hat und ihre Tiefe ungefähr einem Drittel des Baumradius entspricht ; dies stellt den besten Kompromiss zwischen Abflussquerschnitt der Rinne und schwächstem Querschnitt des Baumstammes dar.
Fig. 2 zeigt eine Rinne, die an ihrer Unterseite zwei Längsrinnen-3-aufweist, die beim Verlegen der Rinne freibleiben und so den Abfluss von unter die Rinne eindringendem Wasser ermöglichen. Ausserdem tragen sie zu einer möglichst gleichmässigen Dicke der Entwässerungsrinne bei, womit einem allfälligen Reissen oder Verziehen des Holzes vorgebeugt werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Entwässerungsrinne aus Holz für wassergebundene Strassen und Wege, dadurch gekenn- zeichnet, dass in einem entrindeten und der Länge nach halbierten Baumstamm an der gewölbten Oberseite eine Rinne (1) vorgesehen ist und dass die beim Halbieren entstandene Schnittfläche (4) als Lagerfläche dient.
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