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Die Erfindung betrifft einen aus Holzteilen zusammengesetzten Dreigelenk-Dachbinder, der beiderseits je einen Steher und zwei mit den Stehern verbundene, gegeneinander gegen den First geneigte Sparren aufweist und dessen Mittelgelenk von den einander benachbarten firstseitigen Enden der Sparren gebildet ist, wogegen die beiden andern Gelenke im Fussbereich der Steher, vorzugsweise an deren unteren Enden, angeordnet sind und diese beiden Gelenke, beispielsweise durch in einer Mauerbank angeordnete Anschläge oder aus einer Mauerbank vorstehende Eisen, gegen Horizontalverschiebung gesichert sind. Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Dachbinders.
Aus Holzteilen zusammengesetzte Dachbinder sind bereits bekannt. Zumeist handelt es sich bei diesen bekannten Dachbindern um verhältnismässig schwere Konstruktionen, bei denen die seitlichen Steher mit den Sparren beiderseits durch Streben verbunden sind und bei denen die Sparren im Firstbereich starr miteinander verbunden sind. Diese Konstruktionen sind im wesentlichen steif und daher auftretenden Belastungen gut gewachsen, haben aber den Nachteil eines grossen Gewichtes und eines hohen Materialverbrauches, was sich sowohl auf die Herstellungs- als auch auf die Transportkosten nachteilig auswirkt. Ausserdem verkleinern die Streben den nutzbaren Dachbodenraum und bewirken, dass bei Anwendung derartiger Dachbinder in Scheunenbauten od. dgl. das eingebrachte Erntegut an diesen Streben hängenbleibt und mühsam entfernt werden muss.
Es sind auch bereits aus Holzteilen zusammengesetzte Dreigelenk-Dachbinder bekannt, wobei jeder der beiden durch das Mittelgelenk miteinander verbundenen Teile dieser Dreigelenk-Dachbinder aus einem Steher und einem mit diesem Steher verbundenen Sparren besteht. Sowohl Steher als auch Sparren sind bei diesem bekannten Dreigelenk-Dachbinder als Fachwerkskonstruktion ausgebildet, was den Nachteil mit sich bringt, dass sich in den Hohlräumen der Fachwerke, Staub, Flugstoffe, Erntegut wie Heu oder Stroh u. dgl. ablagern kann. Weiters ist der Holzaufwand bei den bekannten Dreigelenk-Dachbindern verhältnismässig gross und der nutzbare Raum wird durch die Fachwerkkonstruktion verringert.
Die Einzelquerschnitte der Ober- und Untergurte sind bei den für diesen bekannten Dachbinder verwendeten Fachwerken verhältnismässig schwach, wodurch sich eine erhöhte Bruchgefahr beim Transport und bei der Montage ergibt. Ausserdem ist die Herstellung dieser Fachwerke verhältnismässig kompliziert und daher teuer.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile der bekannten Dreigelenk-Daehbinder zu vermeiden und einen Dachbinder zu schaffen, der einfach und platzsparend hergestellt werden kann und dennoch die auftretenden Belastungen aufzunehmen vermag. Die Erfindung geht hiebei aus von einem Dreigelenk-Dachbinder der eingangs beschriebenen Art und besteht im wesentlichen darin, dass die Sparren und die Steher von zumindest zwei mit ihren Schmalseiten aneinander anliegenden Kanthölzern gebildet sind, wobei die Berührungsflächen parallel zur Dachfläche bzw. Wandfläche verlaufen und dass sowohl die Verbindung der Kanthölzer zur Bildung der einzelnen Sparren als auch die starre Verbindung der Steher mit den Sparren in an sich bekannter Weise unter Verwendung von Blechplatten erfolgt, die mit in das Holz eindringenden Vorsprüngen versehen sind.
Bei der erfindungsgemässen Ausbildung des Dachbinders weisen die Sparren und die Steher, die ja aus aneinander anliegenden Kanthölzern bestehen, eine geschlossene Oberfläche auf, die keine Ablagerungsmöglichkeit für Staub, Insekten, Flugstoffe oder Erntegut bildet. Durch das stumpfe Stossen der einzelnen Kanthölzer und die Verbindung mittels der Blechplatten werden die vollen Holzquerschnitte ausgenutzt und es tritt eine Holzersparnis von etwa 40% gegenüber herkömmlichen Konstruktionen ein. Trotzdem ergibt sich aus Berechnungen, dass der
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Verwindungssteifigkeit den bekannten Dachbindern ebenbürtig ist. Da beim erfindungsgemässen Dachbinder Hohlräume vermieden werden, kann der vorhandene Dachraum voll ausgenutzt werden, bzw. es kann bei Errichtung eines Neubaues der gleiche ausnutzbare Dachraum durch geringere Bauhöhe erzielt werden.
Da die Einzelquerschnitte der Sparren bzw. Steher gegenüber dem bekannten Fachwerkbinder grösser sind, wird auch die Bruchgefahr bei Transport und Montage verringert. Der Brandwiderstand ist beim erfindungsgemässen Dachbinder wegen der Vollquerschnitte wesentlich höher als bei einem bekannten Fachwerkbinder.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Holzteile von Dachbindern mittels Blechplatten zu verbinden, die in das Holz eindringende Vorsprünge aufweisen. Die bisher bekannten derartigen Konstruktionen konnten jedoch nicht völlig befriedigen, insbesondere im Hinblick auf die Verstrebungen, die die bereits erwähnten Nachteile mit sich bringen.
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Die Verbindung des oberen Endes der Steher mit dem unteren Ende der Sparren erfolgt gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmässig dadurch, dass das obere Ende jedes Stehers und das untere Ende jedes Sparrens an der Verbindungsstelle gezahnt ausgebildet sind und dass diese Verbindungsstelle durch die Verzahnung übergreifende Blechplatten starr fixiert und vorzugsweise durch ein an der Sparrenunterseite eingesetztes Versteifungselement verstärkt ist.
Bei der Herstellung des Dachstuhles ist es besonders günstig, wenn die parallel zur Dachbinderebene liegenden Seitenflächen der Steher und Sparren in je einer gemeinsamen Ebene liegen und bzw. oder wenn die Blechplatten in an sich bekannter Weise verschieden lange Vorsprünge haben. Es lässt sich nämlich bei einer solchen Ausbildung des Dachbinders dieser auf besonders einfache Weise erfindungsgemäss dadurch herstellen, dass auf in den Boden eingelassene Magnetplatten die Blechplatten an den Verbindungsstellen mit den Vorsprüngen nach oben aufgelegt werden, dass dann auf diese Vorsprünge die Sparren und die Steher bildende Kanthölzer aufgelegt werden, dass sodann auf diese Kanthölzer weitere Blechplatten mit den Vorsprüngen nach unten an den Verbindungsstellen aufgelegt werden,
worauf durch Hammerschläge auf die oben liegenden Blechplatten die Verbindungsstellen durch teilweises Eintreiben der Vorsprünge in das Holz fixiert werden und dass sodann der Dachbinder zwecks völliger Eindrückung der Blechplattenvorsprünge in das Holz zwischen zwei Walzen hindurchlaufen gelassen wird, wobei der Walzenspalt gleich ist der Holzstärke vermehrt um die doppelte Blechplattenstärke.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 die linke Hälfte des Dachbinders in Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 1, Fig. 3 eine der zur Verbindung der Holzteile dienenden Blechplatten und Fig. 4 eine Ausführungsvariante zu Fig. 1 in axonometrische Darstellung.
Vom Dachbinder ist in Fig. 1 nur die linke Hälfte dargestellt. Die rechte Hälfte ist symmetrisch zur dargestellten Hälfte bezüglich der Linie I-I zu denken.
Der Dachbinder besteht aus Stehern --1-- und Sparren --2--. Jedes dieser Elemente --1, 2-besteht aus zwei mit den Schmalseiten aneinandergelegten Kanthölzern --1', 1" bzw. 2', 2"--, die untereinander mittels Blechplatten--3-- (Fig. 3) verbunden sind. Jede dieser Blechplatten --3-- hat mehrere Durchbrechungen--4--, deren Ränder dreiecksförmig hochgebogen sind, so dass von der Ebene der Blechplatten --3-- annähernd normal wegstehende Vorsprünge --5, 6-- gebildet werden, von denen die Vorsprünge --5-- länger sind als die Vorsprünge--6--. Diese an sich bekannten Blechplatten--3-sind beidseits auf die Kanthölzer --1', 1" bzw.
2', 2"-- aufgesetzt und es sind die Vorsprünge --5, 6-in das Holz eingetrieben, so dass die Platten --3-- mit ihren Grundebenen satt auf den Breitseiten der Bretter aufliegen (Fig. 2). Gleichartige Platten--3--, gegebenenfalls mit grösseren Abmessungen und längeren bzw. mehr Vorsprüngen --5, 6-- können zur Verbindung der Sparren --2-- mit den Stehern - dienen, so dass diese Verbindungsstelle-7-- (Fig. l) vollkommen starr wird. Zweckmässig ist hiebei das obere Ende des Stehers --1-- mit einer Verzahnung --8-- in die durch entsprechende Absetzung der
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dadurch die Verbindungsstelle starr fixieren.
Gegebenenfalls kann in die vom Steher --1-- und vom Sparren --2-- gebildete stumpfwinkelige Ecke ein dreiecksförmiges Versteifungselement --9-- eingesetzt sein, das von einem oder mehreren entsprechend zugeschnittenen Brettern gebildet sein kann, die durch die Blechplatten --3-- mit dem Steher --1-- bzw. dem Sparren --2-- verbunden sind.
Der Dachbinder ist als Dreigelenksbogen ausgebildet, dessen Mittelgelenk --10-- am First des Dachbinders liegt, wogegen die beiden Seitengelenke --11-- an den unteren Enden der Steher-l- ausgebildet sind. Hiezu sind die firstseitigen Enden der Sparren --2-- mit ihren abgerundeten Stirnflächen --12-- gegeneinandergelegt, so dass sich die gewünschte Gelenkverbindung ergibt. Als Montagehilfe kann diese Gelenkverbindung durch eine Lasche --13-- überbrückt sein, die man nach der Errichtung des Dachstuhles nicht abzunehmen braucht, die jedoch am Gelenkcharakter des Mittelgelenkes - nichts wesentlich ändert. Jedes seitliche Gelenk --11-- ist in einfacher Weise dadurch gebildet, dass das Fussende des Stehers --1-- auf einer Mauerbank --14-- aufruht.
Zur Verhinderung einer Horizontalverschiebung des Fussendes des Stehers --1-- nach aussen sind in die Mauerbank--14--Vierkanteisen - eingelassen, die aus der Mauerbank --14-- nach oben vorstehen und in entsprechend ausgebildete
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Noch--1-- in einen eisernen Schuh --17-- einzustecken, der auf die Mauerbank --14-- aufgelegt und an dieser mittels mehrerer in die Mauerbank --14-- eingelassener Stahlbolzen --18-- befestigt ist.
Wie Fig. 2 zeigt, sind die Kantholzer-l', l"bzw. 2', 2"-, die die Steher --1-- und die Sparren - bilden, alle gleich stark, z. B. vom Querschnitt 6 x 25 cm. Zweckmässig sind auch die Bretter der Versteifung --9-- gleich stark, also im vorliegenden Fall 6 cm.
Dies erleichtert die Herstellung des Dachbinders, die zweckmässig wie folgt vorgenommen wird :
In den Boden der Montagehalle sind Magnetplatten eingelassen, auf die an den Verbindungsstellen, die zuvor hinsichtlich Anordnung und Zahl errechnet wurden, Blechplatten --3-- mit den Vorsprüngen --5, 6-- nach oben aufgelegt werden, Auf diese Blechplatten --3-- werden dann die Bretter, die die Steher --1-- und die Sparren --2-- bilden sollen, nach Zuschneiden derselben aufgelegt, ausgerichtet und auf die Verbindungsstellen neuerlich Blechplatten --3--, diesmal mit den Vorsprüngen --5, 6-- nach unten
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Dadurch wird der für die nachfolgenden Verfahrenssehritte nötige Zusammenhalt der Bretter erzielt. Die so miteinander verbundenen Dachbinder bzw. deren Hälften werden hierauf zwischen den beiden Walzen eines Walzenpaares hindurchlaufen gelassen, wobei der zwischen diesen beiden Walzen bestehende Spalt so eingestellt wird, dass er gleich ist der senkrecht zur Dachbinderebene gemessenen Stärke der Kanthölzer --1', 1" bzw. 2', 2"--, vermehrt um die doppelte Stärke des Grundkörpers der Blechplatten-3-.
Dadurch werden die Vorsprünge --5, 6-- der Blechplatten --3-- zur Gänze in das Holz der Steher --1-bzw. Sparren-2-- bzw. Versteifungselemente--9-- eingetrieben. Die Dachbinder sind nun versandbereit, wobei der Versand wesentlich durch das geringe Gewicht der Dachbinder erleichtert wird sowie durch den Umstand, dass stets nur Dachbinderhälften transportiert werden müssen, die natürlich weniger sperrig sind als ein gesamter Dachbinder.
Erst an der Baustelle brauchen die beiden Hälften zusammengesetzt und zum Dreigelenkbogen, gegebenenfalls unter Verwendung der Laschen --13--, zusammengesetzt zu werden, wobei die Fussenden der Steher --1-- gegen die Vierkanteisen --16-- abgestützt bzw. in die zuvor an der Mauerbank --14-- befestigten Schuhe --17-- eingesteckt werden oder auf sonstige Weise gegen Ausweichen nach aussen gesichert werden. Nach Aufbringen der Lattung und Diagonalverstrebung der einzelnen Dachbinder ist der Dachstuhl fertig.
Wenngleich die Verwendung der beschriebenen Blechplatten --3-- als Verbindungsmittel der einzelnen Holzteile besonders günstig und zweckmässig ist, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die einzelnen Holzteile auch auf andere Weise, z. B. durch Verschraubung, Verleimung od. dgl. zu verbinden, um den Dreigelenkbogen zu erhalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aus Holzteilen zusammengesetzter Dreigelenk-Dachbinder, der beiderseits je einen Steher und zwei mit den Stehern verbundene, gegeneinander gegen den First geneigte Sparren aufweist, und dessen Mittelgelenk von den einander benachbarten firstseitigen Enden der Sparren gebildet ist, wogegen die beiden andern Gelenke im Fussbereich der Steher, vorzugsweise an deren unteren Enden, angeordnet sind und diese beiden Gelenke, beispielsweise durch in einer Mauerbank angeordnete Anschläge oder aus einer Mauerbank vorstehende Eisen, gegen Horizontalverschiebung gesichert sind, dadurch ge- k e n n z e i c h n e t, dass die Sparren (2) und die Steher (1) von je zumindest zwei mit ihren Schmalseiten aneinander anliegenden Kanthölzern (1', 1" bzw.
2', 2") gebildet sind, wobei die Berührungsflächen parallel zur Dachfläche bzw. Wandfläche verlaufen, und dass sowohl die Verbindung der Kanthölzer (1', 1" bzw. 2', 2") zur Bildung der einzelnen Sparren (2) als auch die starre Verbindung der Steher (1) mit den Sparren (2) in an sich bekannter Weise unter Verwendung von Blechplatten (3) erfolgt, die mit in das Holz eindringenden Vorsprüngen (5,6) versehen sind.