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Nagelbinder Die Erfindung betrifft einen Nagelbinder, der aus Steg,
Obergurt und Untergurt besteht.
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Bei bekannten Nagelbindern wird der Steg aus zwei Schichten von nebeneinander
angeordneten Holzlamellen gebildet, die um 90° gegeneinander versetzt aufeinander
genagelt werden. Dieser Holzverband wird dann entsprechend der den Festigkeitsanforderungen
bestimmten Höhe oben und unten beiderseits durch längslaufende Kanthölzer versteift,
die unter 45 zur Richtung der Holzlatten angeordnet sind. Diese Kanthölzer werden
als Obergurte und Untergurte bezeichnet.
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Der wesentliche Naohteil dieser bekannten Nagelbinder ist, dass die
Festigkeit des Steges nicht konstant ist, was hauptsäahlioh auf den verschiedenen
Feuchtigkeitsgehalt des Holzes sowohl beim Herstellen des Binders, als auch während
seines Gebrauchs zurUckzuftlhren ist. Es mUssen daher bei statischen Berechnungen
Sicherheitszuschläge berücksichtigt werden um
diese Nachteile zu
vereinen. Dadurch wird zu viel Materia: verbraucnt und der Binder zu schwer.
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Ein weiterer Nachteil ist, dass diese Lamellenbauweise des Binders
einen erheblichen Zeitaufwand, sowohl für die Herstellung der einzelnen Binderlamellen,
als auch für das Zusammennageln des Steges und das Zusrmmennageln der Gurte mit
dem Steg erfordern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile dadurch zu vermeiden,
dass ein Nagelbinder bestehend aus Steg, Obergurt und Untergurt geschaffen wird,
bei dem jeder Steg aus einer feucntigkeitsfesten Spanplatte gebildet ist.
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Als Bindemittel für die Spanplatte wird nach dem Vorschlag der Erfindung,
Phenolharz verwendet wie dies ansich bereits bekannt ist.
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Infolge der Möglichkeit den Nagelbinder nach der Erfindung entsprechend
der zu erwartenden Belastung genauer bemessen zu können, wird auch erheblich an
Gewicht gespart. Auch kann der Dachbinder nach der Erfindung eine wesentlichtgeringere
Höhe aufweisen, als die bekannten Dachbinder, sodass sich mehr Freiraum ergibt.
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Welche erheblichen Kosten durch Verwendung von Dachbindern nach der
Erfindung eingespart werden können, zeigt die folgende Darstellung.
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Ein Dachverband aus bekannten Nagelbindern erfordert im Abstand von
einem Meter nebeneinander angeordnete Querbinder.
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Ein solcher Dachverband fUr 9 Meter Spannweite und 10 Meter Lunge,
kostet ca. DM 1300,--.
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Wird dagegen der Nagelbinder nach der Erfindung zur Herstellung eines
solchen Dachverbandes verwendet, so sind Uberhaupt keine Querbinder erforderlich,
sondern nur ein firstparallel verlaufender Nagelbinder nach der Erfindung, sowie
senkrecht dazu verlaufende Sparren in Form eines rechteckigen Kantholzes, die ebenfalls
alle Meter angeordnet sind.
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Dann ergibt sich folgende Rechnung. Der L!ngsbinder kostet DM- 300,--.
und die 10 Sparren kosten DM 420,--. also insgesamt DM 720,--. Daraus ergibt sich
folgende Einsparung: Kosten des bekannten Dachverbandes DM 1.300,-Kosten des bachverbandes
nach der Erfindung DM 720.-Einsparung DM 580,-oder 44,6 %.
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Weitere wesentliche Vorteile der neuen Nagelbinder sind, dass sich
an den Stegen überhaupt kein Staub absetzt.
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Ferner wird deswegen erheblich an Gewicht und Kosten gespart, weil
nur noch 50% Nägel erforderlich sind.
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Die erfindungsgemässe Ausführung von Nagelbindern lässt es zu mit
ihrer Hilfe sämtliche bekannte Formen von Nagelbindern, insbesondere solche mit
einem Steg oder Doppelwandbinder herzustellen.
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Weitere Vorteile ergeben sich insbesondere bei Spannweiten über 10
Meter. In diesen Fällen brauchen keine firstparallelen Längsträger nach der Erfindung
verwendet werden, sondern nur alle 4 Meter ein dreieckiger Nagelbinder nach der
Erfindung (Fig. 11 und 12).
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Im Gegensatz dazu ist bei Verwendung der bekannten Binder die Anordnung
eines Sparrens im Abstand von jeweils einem Meter erforderlich.
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Ferner wirkt sich die Verwendung von Querbindern nach der Erfindung
als Sparren, auch vorteilhaft beim Dachdecken, aus, weil die dazu erforderlichen
längsdurchlaufenden Kanthülzer mit den Querverbänden vernagelt werden müssen und
erhebliche Arbeit eingespart wird, wenn weniger Querbinder vorhanden sind.
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Das Herstellen der Nagelbinder nach der Erfindung ist deswegen besonders
einfach, weil die Spanplatten vor dem Zusammennageln nicht ganz genau nach dem Umriss
des herzustellenden Binders geschnitten werden müssen, denn nach dem Zusammennageln
mit den als Gurte dienenden Kanthülzern können die Aussenkanten der Kanthülzer als
FUhrung für eine Handkreissäge dienen.
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Die Erfindung betrifft aber ferner noch einen weiteren Vorschlag,
der zur Lösung eines der Probleme dient, wie sie durch die Spanplatten bereits gelöst
werden. Es handelt sich hier um die Aufgabe den Binder durch Erhöhung seiner Festigkeit
leichter zu gestalten.
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Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung ferner vor, entweder bei einem
bekannten Nagelbinder, dessen Steg aus Holzlamellen besteht, oder bei einem neuen
Nagelbinder mit aus Spanplatten gebildeten Stegen erfindungsgemäss im Untergurt
mindestens
ein Zugelement anzuordnen, wobei es nach einem weiteren Vorschlag zweckmässig ist,
das Zugelement vorzuspannen.
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Deshalb weist der Untergurt nach der Erfindung mindestens eine lXngsdurchlaufénde
Ausnehmung auf, in der ein an den Gurtenden festgelegtes Zugelement angeordnet ist.
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Dieses Zugelement kann, wie die Erfindung ferner vorschlägt an den
Gurt enden mit Hilfe von Stahlplatten verankert sein, die stumpf auf den Gurtenden
angeordnet sind.
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Vorteilhaft ist es dabei erfindungsgemäss den Untergurt derart zu
verkürzen, dass die Stahl platten mit dem Steg und dem Obergurt bündig abschliessen.
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Solche Binder lassen sich sowohl als Doppelwandbinder, als auch als
Binder mit einfachem Steg ausbilden.
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Ihr besonderer Vorteil besteht darin, dass beispielsweise zwei stumpf
zusammenstossende Teile eines Binders mit Hilfe eines einzigen iänglaurenden Zugelementes
verbunden werden können, wobei die Gurte in bekannter Weise durch Holziaschen miteinander
verbunden werden. Beim Zusammensetzen von bekannten Bindern dagegen werden ausschliesslich
die zur Verbindung der Gurte dienenden Holzlaschen verwendet. Selbst wenn die Verbindung
dieser Holziaschen mit den Gurten durch Einziehen mehrerer Schraubern verbessert
ist, ist der Binder mit dem Zugelement nach der Erfindung dieser Verbindungsart
erheblich überlegen, da durch die Bohrlöcher eine erhebliche Schwächung der miteinander
verbundenen Teile entsteht.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von
AusfUhrungsbeispielen mit Hilfe von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen: Fig. 1 und 2 Einen bekannten Nagelbinder mit einem Steg aus Holzlamellen.
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Fig. 3 bis 5 Nagelbinder nach der Erfindung mit Stegen aus Spanplatten.
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Fig. 6 bis 8 Nagelbinder nach der Erfindung mit Zugelementen.
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Fig, 9 und 10 Die Stossverbindung von zwei Nagelbindern mit Hilfe
von Zugelementen nach der Erfindung.
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Fig. 11 bis 15 Verschiedene Formen von Nagelbindern.
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Fig. 16 und 17 Einzelheiten eines Nagelbinders nach der Erfindung.
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Der bekannte Nagelbinder nach Figur 1 besteht aus 2 Lagen 1 und 2
von nebeneinander angeordneten Holzlamellen, die derart durch Nägel 3 auf'einander
genagelt sind, dass sich die Längsrichtungen der Holzlamellen unter 90° schneiden.
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Auf diese beiden Bretterlagen sind beiderseits die Obergurte 4 und
5 und die Untergurte 6 und 7 aufgenagelt. Dabei laufen die Gurte unter 45 ° zur
Richtung der Holzlamellen.-Wenn dann solche Binder miteinander verbunden werden,
so erfolgt dies durch einen stumpfen Stoss, wobei Obergurt und Untergurt durch beiderseits
angeordnete Bretter 8 und 9 bzw. 10 und 11 mit den Gurtbändern 4 und 5 bzw. 6 und~7
vernagelt werden.
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Zusätzlich können zur Verstärkung auch noch Schrauben 12 bis 15 angeordnet
sein.
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Der Steg 13 des Nagelbinders nach der Erfindung, Figurten 3 und 4,
besteht aus einer Spanholzplatte, bei der als Bindemittel Phenolharz verwendet ist.
Aus diesen Steg sind, wie bei den bekannten Nagelbindern, beiderseits Obergurte
15 und 16 bzw. Untergurte 17 und 18 aufgenagelt.
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In ähnlicher Weise kann auch ein Doppeiwandbinder nach Figur 5 gebildet
sein. Er besteht aus dem Obergurt 19 und dem Bindergurt 20, auf welche beiderseits
Je eine Spanholzplatte 21 und 22 aufgenagelt ist.
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Der Nagelbinder nach Figur 6 besteht aus dem Steg 23, der entweder
in bekannter Weise aus schräg zueinander angeordneten Holzlamellen gebildet ist
oder aber auch entsprechend dem Vorschlag nach der Erfindung aus einer Spanholzplatte
gebildet sein kann.
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Im Untergurt 24 ist eine Längsnut 25 angeordnet, die nach der Seite
zum Steg 23 hin offen ist.
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In ihr ist ein Zugelement beispielsweise ein Rundeisen 26 angeordnet.
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Am Ende des Untergurtes 24 ist ein-Teil seiner Länge bei 27 ausgespart,
damit eine Stahlplatte 28- dort so aufgenommen werden kann, dass sie nicht über
die gemeinsame Begrenzungslinie des Steges 23 und des Obergurtes 16 hinausragt.
Die Stahlplatte 28 kann mit Hilfe von Schrauben 40 und 41 am Gurtende befestigt
sein. Sie kann aber auch nur durch den Zug des Zugelementes 26 dort gehalten sein.
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In der Stahlplatte 28 ist eine Bohrung 29 angeordnet, durch welche
das mit Gewinde versehene Ende des Rundeisens 26 hindurchgeführt ist. Ferner ist
in der Stahlplatte 28 eine Ausnehmung 30 angeordnet, in der die Mutter 31 Platz
findet, ohne über die Begrenzungslinie von Steg und Obergurt hinauszuragen. Das
Rundeisen 26 ist auf der anderen nlcht dargestellten Seite des Untergurtes in gleicher
Weise durch eine Stahlplatte 28 gehalten, sodass eine Zugwirkung zur Verstärkung
des Untergurtes entsteht, wenn das Zugelement 26 vorgespannt wird.
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Im Nagelbinder nach Figur 8 sind Rundeisen"32 und 33 in Längsnuten
34 und 35 des Untergurtes 43 angeordnet.
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Die Vorspannung bei den Nagelbindern nach der Erfindung wird folgendermassen
erzeugt.
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Der Untergurt 56 wird, wie in Figur 17 und 18 dargestellt, nach oben
durchgebogen. Dann wird die Nut 57 für die Auf- -nahme des Zugelemts in gerader
Richtung eingefräst.
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Dann wird das Zugelement, meistens ein Rundeisen, eingelegt und die
Spanplatte, die den Steg bildet, aufgesetzt. daraufhin wird der Untergurt der anderen
Seite aufgenagelt. Das gleiche erfolgt für den Obergurt. Nach Fertigstellung der
Nagelung werden die Stahlplatten aufgesetzt und die Muttern festgezogen, wobei das
Zugelement vorgespannt wird.
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Jetzt kann der Binder aus seiner am Reissboden festgelegten Form herausgenommen
werden.
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Diese vorgespannten Nagelbinder verwendet man hauptsächlich bei Spannweiten
über 14 Meter. Dabei kann es sich um einzelne Nagelbinder handeln, oder um zusammengesetzte
Nagelbinder, wie beispielsweise nach den Figuren 9 und 10. Die dort dargestellten
Nagelbinder 44 und 45 sind bei 46 durch stumpfen Stoss zusammengesetzt. In jedem
Untergurt 47 und 48 bzw. 49 und 50, ist je ein über die Gesamtlänge durchlaufendes
Zugelement 51 und 52 angeordnet.
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Die Nagelbinder nach der Erfindung, bei denen als Steg Spanplatten
verwendet sind, lassen sich, wie die Figuren 11 bis 16 zeigen, genauso vielgestaltet
ausführen, wie die bekannten Nagelbinder, deren Stege aus Holzlamellen gebildet
sind.
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Ebenso lassen sich entweder Nagelbinder mit Holzlamellen oder Nagelbinder
mit Spanplatten als einzelne Binder,-wie in Figur 13 oder als zusammengesetzte Binder,
wie in Figur 12, mit durch Zugelement verstärktem Untergurt ausführen.
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Sämtliche im Text und in den Zeichnungen dargestellten Merkmale und
ihre Kombinationen sind erfindungswesentlich, soweit im Text nicht das Gegenteil
dargestellt ist.