DE4116195C2 - Zettelschlichtanlage - Google Patents
ZettelschlichtanlageInfo
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- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02H—WARPING, BEAMING OR LEASING
- D02H13/00—Details of machines of the preceding groups
-
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- D02H5/00—Beaming machines
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zettelschlichtanlage, in welcher
eine Vielzahl von von je einem Zettelbaum ablaufenden Teil
fadenscharen über je eine Leitwalze geführt, anschließend
die Teilfadenscharen in einem Riet vereinigt und einer
Klemmlinie am Eingang einer Schlichtanlage zugeführt werden.
In der DE-PS 8 93 925 wird ein einer Schlichtanlage vor
schaltbares Zettelbaumgestell beschrieben, in welchem die
von den diversen Zettelbäumen ablaufenden Fadenscharen nach
dem Verlassen des letzten Baums zu einer gemeinsamen Kette
vereinigt und über eine Spannungsausgleichswalze sowie ver
schiedene Leitmittel schließlich einem Schlichtetrog und un
mittelbar danach einem Quetschwalzenpaar zugeführt werden.
Im Bereich zwischen den Zettelbäumen und der Schlichtanlage
ist bei diesem Stand der Technik eine Klemmlinie nicht vor
gesehen.
Bei Zettelschlichtanlagen eingangs genannter Art werden die
von mehreren, z. B. 10 Zettelbäumen, ablaufenden Fadenscharen
vereinigt in einem Riet der Schlichtanlage zugeführt. Am
Eingang der Schlichtanlage durchlaufen die Fadenscharen eine
Klemmlinie. Anschließend an das Schlichten und Trocknen der
Fäden wird die Kette im allgemeinen auf einen Kettbaum ge
wickelt.
Die Betriebsgeschwindigkeit von Schlichtanlagen konnte in
den letzten Jahren von etwa 80 m pro Minute auf bis zu 300 m
pro Minute erhöht werden. Dabei stellten sich Probleme beim
Ablaufen der Fadenscharen von den Zettelbäumen ein.
Abhängig von seiner Umdrehungszahl und einer nur selten
vollständig zu vermeidenden Unwucht führt jeder Zettelbaum
Drehschwingungen mit einer Frequenz aus, die, wenn die Fa
denschar mit konstanter Geschwindigkeit abgezogen wird, mit
abnehmendem Restdurchmesser des Fadenscharwickels zunimmt.
Diese Schwingungsfrequenzen können mit der Eigenschwingung
des zwischen ablaufendem Zettelbaum und Klemmlinie der
Schlichtanlage gespannten Teils der Fadenschar in Resonanz
kommen, wenn die Ablaufgeschwindigkeit einen - vom Einzel
fall abhängigen - Mindestwert überschreitet. Da die Eigen
frequenz der jeweiligen Fadenschar umso kleiner ist, je grö
ßer der Abstand zwischen ablaufendem Zettelbaum und Klemm
linie der Schlichtanlage ist, ergeben sich bei steigender
Ablaufgeschwindigkeit zuerst Resonanzen zwischen den Dreh
schwingungen der am weitesten von der Klemmlinie entfernten
Zettelbäume und der zugehörigen ablaufenden Fadenschar. Bei
steigender Ablaufgeschwindigkeit bzw. Betriebsgeschwindig
keit der Schlichtanlage können der Reihe nach die Dreh
schwingungen aller Zettelbäume mit den Eigenfrequenzen der
von ihnen ablaufenden Teilfadenscharen in Resonanz kommen.
Im Bereich eines Resonanzmaximums werden die Drehschwingun
gen des jeweiligen Zettelbaums stark vergrößert, so daß auf
die von ihm ablaufende Fadenschar entsprechend periodisch
zu- und abnehmende Zugschwingungen ausgeübt werden. Diese
Fadenschar schwingt dabei durch die anderen ebenfalls zum
Riet und zur Klemmlinie hinlaufenden Fadenscharen vertikal
auf und ab. Bei diesen Schwingungen, die Amplituden von 1 m
haben können, werden die Fäden der schwingenden Teilfaden
schar häufig mit den anderen Teilfadenscharen verschlungen,
so daß - spätestens am Riet - Fadenrisse auftreten.
Um die Resonanzschwingungen zu vermeiden oder zu dämpfen,
ist man bemüht, die Zettelbäume möglichst gut ausgewuchtet
herzustellen und zu bewickeln. Verbleibende Drehschwingungen
jedes Zettelbaums können durch entsprechende Dämpfungsein
richtungen an der Zettelbaum-Lagerung gedämpft oder getilgt
werden. Der Aufwand hierfür ist aber erheblich und der Er
folg, insbesondere betreffend das ausgewuchtete Herstellen
und Wickeln des einzelnen Zettelbaums, läßt sich nicht mit
Sicherheit garantieren.
In der Praxis ist daher darauf zu achten, daß die Ablaufge
schwindigkeit der einzelnen Fadenschar auch am Ende der
Abwicklung einer Teilfadenschar von einem Zettelbaum, (wenn
also der Durchmesser des restlichen Wickels relativ klein
ist) nicht so groß wird, daß die Frequenz der Drehschwingung
des einzelnen Baums die Eigenschwingung der jeweils ablau
fenden Fadenschar erreicht. Wenn es allerdings gelingt, die
Drehschwingungsfrequenz des einzelnen Zettelbaums über die
zugehörige Eigenschwingung der von ihm ablaufenden Faden
schar hinaus zu steigern, ohne daß ein durch Resonanz be
gründeter Schaden auftritt, kann die Ablaufgeschwindigkeit
auf jeden von der nachgeschalteten Schlichtanlage verkrafte
ten Wert erhöht werden.
In der US-PS 16 70 637 wird eine Vorrichtung zum Abziehen
von flächigem Gut von einer Vorratsrolle angegeben, bei der
das Gut nach dem Abziehen von der Vorratsrolle über eine mit
einem Schwingungsdämpfer ausgestattete Leitwalze geführt
wird. Die bekannte Anlage dient dazu, die Warenspannung in
zum Drucken vorgesehenen Papierbahnen einzustellen. Da eine
einzige Papierbahn - anders als eine aus einer Vielzahl von
von je einem Zettelbaum kommenden Fadenscharen bestehende
Kette - nicht von mehreren Vorratsrollen zugleich ablaufen
kann, sind die Probleme beim Vereinigen von Fadenscharen
mehrerer Zettelbäume nicht vergleichbar mit denjenigen beim
Zuführen einer flächigen Papierbahn zu einer Druckmaschine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den zur Klemmlinie
der Schlichtanlage führenden Fadenablauf jedes Zettelbaums
so zu gestalten, daß die Drehschwingungsfrequenz des
einzelnen Zettelbaums die zugehörige Eigenschwingung der von
ihm ablaufenden Teilfadenschar gefahrlos durchlaufen kann.
Für eine gattungsgemäße Zettelschlichtanlage besteht die er
findungsgemäße Lösung darin, daß jede Leitwalze an der der
Klemmlinie gegenüberliegenden Seite des zugehörigen Zettel
baums angeordnet und auf einem Schwingungstilger gelagert
ist, daß der Schwingungstilger als schwenkbar am Maschinen
gestell befestigte Wippe ausgebildet ist und daß die Wippe
an einem Längsende über eine Zugfeder und am anderen
Längsende über einen Dämpfzylinder mit dem Maschinengestell
verbunden ist.
Erfindungsgemäß wird die Leitwalze an der der Klemmlinie gegenüberliegenden
Seite des Zettelbaums angebracht, um zu erreichen,
daß die Teilfadenschar mit möglichst großem Umschlingungswinkel
an der Leitwalze umgelenkt wird. In diesem
Sinne ist es am günstigsten, wenn die Zu- und Ablaufrichtungen
der Teilfadenschar an der Leitwalze in etwa parallel
laufen; exakt kann das natürlich nur für einen bestimmten
Durchmesser des Wickels des Zettelbaums gelten.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die von den Dreh
schwingungen eines Zettelbaums auf die ablaufende Teilfaden
schar ausgeübten Schwingungen schon an der Leitwalze so weit
gedämpft werden, daß schädliche Resonanzen im weiteren
Verlauf der Teilfadenschar nicht mehr auftreten können. Er
findungsgemäß wird also nur die Wirkung der - am Zettelbaum
unverändert auftretenden - Drehschwingungen auf die ablau
fende Teilfadenschar auf ein nicht mehr störendes Maß herab
gesetzt. Sowohl die Eigenschwingungen der Teilfadenschar als
auch die Drehschwingungen und insbesondere deren Amplitude
selbst bleiben unbeeinflußt. Die entsprechend aufwendigen
Maßnahmen für das Herstellen und Bewickeln eines ausgewuch
teten Zettelbaums können daher auf ein wirtschaftlich ver
tretbares Maß zurückgeschraubt werden.
Der das Lager der Leitwalze aufnehmende Schwingungstilger
besteht im wesentlichen aus einem Dämpfzylinder und einer
als Rückstellfeder ausgebildeten Zugfeder. Die im
Schwingungstilger zum Dämpfen vorgesehene Kolben/Zylinder-
Anordnung wird zweckmäßig mit einer viskosen Flüssigkeit
gefüllt, die bei Bewegung des Kolbens durch einen darin vor
gesehenen Durchflußquerschnitt oder durch eine außerhalb des
Zylinders vorgesehene, vorzugsweise verstellbare Drossel zu
pressen ist. Durch Verstellung der Drossel oder des Durch
flußquerschnitts läßt sich die Wirkung der Dämpfung exakt an
die Erfordernisse des Einzelfalls beim Durchlaufen des ange
gebenen Resonanzbereichs einstellen.
Anhand der schematischen Zeichnung von Ausführungsbeispielen
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Bereich von Zettelbaumablauf bis zum
Quetschwerk einer Zettelschlichtanlage;
Fig. 2 zwei Zettelbaum-Ablaufgestelle mit der
ablaufenden Fadenschar zugeordneter auf
einem Schwingungstilger gelagerter
Leitwalze;
Fig. 3 einen Schwingungstilger nach Fig. 2.
In dem in Fig. 1 angegebenen Teil einer Zettelschlichtanlage
werden zehn Zettelbäume 1 die in je einem Ablaufgestell 2
gelagert sind, zugleich abgerollt. Die von jedem Zettelbaum
1 kommende Teilfadenschar 3 läuft über eine Leit- bzw.
Dämpfungswalze 4 zu einem Riet 5 und von dort zu einer
Klemmlinie 6 am Eingang einer Schlichtanlage 7. Beim Ablauf
einer Teilfadenschar von einem Zettelbaum 1 wird der Zettel
baum 1 abhängig von der (mit abnehmendem Wickel zunehmenden)
Umdrehungsgeschwindigkeit und von eventuellen Unwuchten in
Drehschwingungen versetzt die der Rotation in Ablaufrich
tung überlagert sind. Mit zunehmender Ablaufgeschwindigkeit
können die Drehschwingungen in Resonanz mit der Eigenfre
quenz der vom Zettelbaum ablaufenden Teilfadenschar 3 kom
men. Die Eigenfrequenz hängt im wesentlichen ab von der Län
ge der Teilfadenschar 3 zwischen Ablaufpunkt 8 (vgl. auch
Fig. 2) und Klemmlinie 6 am Eingang der Schlichtanlage 7.
Diese Eigenfrequenz ist umso kleiner je größer die Entfer
nung ("Klemmlinienentfernung") zwischen dem einzelnen Zet
telbaum 1 und der Klemmlinie 6 ist. In der Zeichnung nach
Fig. 1 werden die maximale Klemmlinienentfernung mit E und
die minimale Klemmlinienentfernung mit e bezeichnet.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 zeigt im Teilbild a ei
nen normal in seinem Ablaufgestell 2 eingelegten Zettelbaum
1 und in der Teilzeichnung b einen gestürzt in seinem
Ablaufgestell eingelegten Zettelbaum 1. In beiden Fällen
läuft die Teilfadenschar 3 über die Dämpfungswalze 4 in
Pfeilrichtung 9 weiter zu vorgenannter Klemmlinie 6.
Erfindungsgemäß wird eine von der Teilfadenschar 3 umschlun
gene Leitwalze als Dämpfungswalze 4 die auf einem Schwin
gungstilger 10 ruht, ausgebildet. Zum Schwingungstilger 10
gehört nach Fig. 2 und 3 eine die Dämpfungswalze 4 unmittel
bar tragende Wippe 11, die am Maschinengestell 12 auf einem
Schwenklager 13 unmittelbar gelagert ist. An dem mit 14 be
zeichneten einen Längsende der Wippe 11 wird diese über eine
Kolbenzylinderanordnung 15 mit dem Maschinengestell 12 ver
bunden. Am gegenüberliegenden anderen Längsende 16 der Wippe
11 wird diese über eine Zugfeder 17 mit dem Maschinengestell
12 verbunden.
Eine bevorzugte Kolbenzylinderanordnung 15 besteht aus einem
Zylinder 18 und einem Kolben 19, wobei der Zylinder 18 mit
einer viskosen Flüssigkeit 20 beiderseits des Kolbens 19 ge
füllt wird und wobei entweder der Kolben 19 eine oder mehre
re Durchflußöffnungen 21 besitzt oder die beiden Zylinderen
den über eine Drossel 22 verbunden werden. Durch Einstellen
der Größe des Durchflußquerschnitts der Öffnung 21 oder der
Drossel 22 kann die Dämpfungswirkung der Kolbenzylinderan
ordnung 15 den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
Die Zugfeder 17 bildet die Rückstellkraft in diesem
Feder-Masse-System, dessen Masse in erster Linie durch die
Masse der Dämpfungswalze 4 bestimmt wird.
Claims (2)
1. Zettelschlichtanlage, in der eine Vielzahl von von je ei
nem Zettelbaum (1) ablaufenden Teilfadenscharen (3) über je
eine Leitwalze (4) geführt, anschließend die Teilfadenscha
ren (3) in einem Riet (5) vereinigt und der Klemmlinie (6)
am Eingang einer Schlichtanlage (7) zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Leitwalze (4) an der der Klemmlinie (6) gegenüber
liegenden Seite des zugehörigen Zettelbaums (1) angeordnet
und auf einem Schwingungstilger (10) gelagert ist, daß der
Schwingungstilger (10) als schwenkbar am Maschinengestell
(12) befestigte Wippe (11) ausgebildet ist, und daß die Wippe
(11) an einem Längsende über eine Zugfeder (17) und am ande
ren Längsende über einen Dämpfzylinder (15) mit dem Maschi
nengestell (12) verbunden ist.
2. Zettelschlichtanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dämpfzylinder (15) als Kolben/Zylinderanordnung (18,
19) ausgebildet und beiderseits des Kolbens (19) mit einer
viskosen Flüssigkeit (20) gefüllt ist.
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