DE3145342C2 - Vorrichtung zum Beschlichten einer bahnförmig geführten Fadenschar - Google Patents

Vorrichtung zum Beschlichten einer bahnförmig geführten Fadenschar

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DE3145342C2 DE19813145342 DE3145342A DE3145342C2 DE 3145342 C2 DE3145342 C2 DE 3145342C2 DE 19813145342 DE19813145342 DE 19813145342 DE 3145342 A DE3145342 A DE 3145342A DE 3145342 C2 DE3145342 C2 DE 3145342C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschlichten einer bahnförmig geführten Fadenschar durch Aufbringen eines Schlichtemittels und anschließendes Quetschen der imprägnierten Fadenschar jeweils in einem zwischen zwei Walzen gebildeten Walzenspalt, wobei ein Walzenspalt durch ein waagerechtes Walzenpaar und ein nachfolgender Walzenspalt durch ein vertikales Walzenpaar gebildet wird und diese Walzenpaare eine Walze gemeinsam besitzen und wobei die Fadenschar auf dem Weg in Laufrichtung vom ersten Walzenspalt zum zweiten Walzenspalt am Mantel der gemeinsamen Walze anliegt.
Es ist bekannt, eine Fadenschar mit einer in Form einer hochkonzentrierten Lösung, insbesondere auch als Schaum, vorliegenden Schlichte dadurch zu behandeln, daß die Fadenschar auf einer Kontaktstrecke, einer sogenannten Tauchstrecke, mit der Schlichte in Berührung gebracht wird. Durch eine bestimmte Verweilzeit soll die Penetration der Schlichte in die Einzelfäden der Fadenschar erreicht werden. Die Menge der Schlichte pro Längeneinheit der Fadenschar wird anschließend dadurch begrenzt, daß die Fadenschar durch ein Quetschwerk geleitet wird. Diese Dosierung kann auch durch exakte Einstellung der Viskosität des Lösungsmittels erreicht werden, ohne daß ein Quetschwerk erforderlich wäre.
Vor allem bei hochkonzentrierten Schlichten, die bekanntlich Viskositäten von bis zu 300 cP besitzen, hat es sich gezeigt, daß der Stoffaustausch durch Verweilprozesse nicht ausreichend zu fördern ist. Es wurde deshalb schon versucht, die Benutzung der Fadenschar und von deren Einzelfäden durch zweimaliges oder mehrmaliges Tauchen und Quetschen zu verstärken. Abgesehen davon, daß diese Verfahrensweise aufwendig ist, lassen sich auch hierbei nicht immer einwandfreie Ergebnisse erzielen. Probleme ergeben sich insbesondere dann, wenn wegen der Art oder der Dichte der Einzelfäden der Fadenschar bei mehrmaligem Tauchen und Quetschen wegen der schwierigen Warenführung in feuchtem Zustand Verkordelungen einzelner Fäden in nennenswerter bzw. unzlässiger Zahl vorkommen.
Zum Vermindern des Kostenaufwands besteht auch beim Schlichten der Wunsch, hochkonzentrierte und entsprechend hochviskose Schlichte einzusetzen, die mit relativ geringem Trocknungsaufwand zu einer guten Beschlichtung führen kann. Jedoch hängt die Menge an endgültig auf dem Einzelfaden verbleibender Schlichte sehr stark von der Geschwindigkeit ab, mit der die Fadenschar durch den die Schlichte enthaltenden Trog geleitet wird. Bei Betriebsstörungen mit Stillstand oder Langsamlauf ergeben sich daher immer wieder fehlerhafte Beschlichtungen. Außerdem trocknet die Schlichte nicht nur auf den Fäden, sondern auch auf den Transportwalzen und im Trog, so daß Betriebsstörungen durch Verschmutzung oder vorzeitiges Erstarren der Schlichte in Kauf zu nehmen sind.
Vom Foulardieren von Gewebebahnen her ist es aus der DE-AS 10 78 527 bekannt, zwei an einem Quetschspalt so aneinanderliegende Walzen derart anzuordnen, daß in dem Zwickel in Transportrichtung vor dem Walzenspalt Behandlungsflüssigkeit aufgenommen werden kann; die Längsenden des Zwickels an den Stirnseiten der Walzen müssen dabei natürlich abgedichtet werden. Wie bei einem Foulard üblich, wird die Gewebebahn etwa längs der gemeinsamen Tangente der am Walzenspalt aneinanderliegenden Walzen geführt, um eine möglichst gute Imprägnation des Gewebes zu erreichen. Die Viskosität der Behandlungsflüssigkeit darf allerdings Werte in der Größenordnung von 20 cP nicht überschreiten, weil sonst eine auf Breite und Länge überall gleichmäßige Imprägnation des Gewebes nicht gewährleistet werden kann. Die vom Schlichten her bekannten Probleme mit Verkordelungen der Einzelfäden können beim Foulardieren allerdings nicht auftreten.
Ein Klotzverfahren mit einem Färbefoulard zum Einpressen der Klotzflotte in das Gewebe ist auch bekannt aus Z. ges. Textilind. 62 (1960), Nr. 10, 419-421. Da die aufgeklotzte Flotte im Färbefoulard nur zum Färben des jeweiligen Gewebes erforderlich ist, also eine äußerliche relativ dicke Beschichtung der Fäden, wie beim Schlichten, ausgesprochen unerwünscht ist, werden hohe Quetschkräfte vorgesehen, so daß das Gewebe im wesentlichen schon mechanisch - im Quetschspalt - entwässert wird und der sich an den Foulard anschließende Trocknungsaufwand entsprechend begrenzt bleibt.
Eine Vorrichtung eingangs genannter Art kann aus der GB-PS 9 62 314 entnommen werden, wenn man die dort dem waagerechten Walzenpaar vorgeschaltete Leitwalze übersieht. Im Bekannten wird ein Verfahren zum Beschlichten einer bahnförmig durch drei hintereinander geschaltete Walzenspalte geführten Fadenschar beschrieben. Die bekannte Walzenanordnung besteht im wesentlichen aus dem horizontalen Walzenpaar und dem vertikalen Walzenpaar, wobei die eine Walze des horizontalen Walzenpaars unter Bildung eines Walzenspalts an der unteren Walze des vertikalen Walzenpaars anliegt; die beiden letzteren Walzen tauchen in eine in einem Trog stehende Imprägnierflüssigkeit. Die behandelte Fadenschar läuft auf dem ganzen Weg von der ersten Leitwalze bis zum Ausgang des dritten Walzenspalts flächig geführt auf den Walzenmänteln. Am Ausgang, also am dritten Walzenspalt, wird die Fadenschar in horizontaler Richtung abgeliefert.
Um nach der GB-PS 9 62 314 die Fadenschar von beiden Seiten zu benetzen, ist es erforderlich, eine Tauchwalze, mit deren Hilfe die Fadenschar durch die im Trog stehende Flüssigkeit geleitet wird, vorzusehen. Das Tauchen der Fadenschar ist aber wegen der Gefahr der Verkordelung einzelner Fäden in vielen Fällen, insbesondere bei Verwendung hochkonzentrierter Schlichten, unerwünscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlichtanlage zu schaffen, die trotz Einsatzes hochkonzentrierter Schlichte und zweimaligen Quetschens ein Verkordeln der Einzelfäden ausschließende Einzelführung ermöglicht. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die Vorrichtung zum Beschlichten darin, daß das Schlichtemittel unmittelbar vor dem in Laufrichtung der Fadenschar durch das waagerechte Walzenpaar gebildeten ersten Walzenspalt einen Stau bildet und daß die untere Walze des vertikalen Walzenpaars zum Teil in eine mit Schlichtemittel gefüllte Wanne eintaucht.
Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß nicht die Verweilzeit, sondern bestimmte intensive Stoffaustauschvorgänge im Walzenspalt infolge hoher Strömung der Schlichte in und um die Fadenschar bzw. deren Einzelfäden das Ausmaß der Beschlichtung bzw. Applikation bestimmen. Im Walzenspalt entsteht durch Keilwirkung eine spontane Druckerhöhung, die das Eindringen der Schlichte in den Verband der Einzelfäden und zugleich ein Herausdrücken der Luft aus dem Faserverband zur Folge hat, wobei die Schlichte sogar teilweise gegen die Transportrichtung durch das zu beschlichtende Material gedrückt wird, so daß insgesamt ein auf einen schmalen Streifen beschränkter intensiver Stoffaustausch spontan stattfindet.
Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es, daß die Beschlichtung stufenweise nacheinander in zwei Walzenspalten erfolgt. Hierbei kann die Schlichte im ersten Walzenspalt im Überschuß an die Fadenschar abgegeben werden, indem dort entweder ein definierter Spalt eingestellt wird oder indem die Walzen mit relativ niedrigem Druck gegen die Fadenschar gedrückt werden. In dem nachgeschaltetem Walzenspalt wird dann die Endhöhe des Auftrags bestimmt bzw. die endgültige Menge pro Längeneinheit eingestellt. Auf diese Weise lassen sich auch Fadenscharen mit sehr dichter Garndrehung einwandfrei mit einer lösungsmittelarmen, hochviskosen Schlichte behandeln, so daß selbst bei solchen relativ schwierigen Schlichteaufgaben der sich an das Aufbringen der Schlichte anschließende Trocknungsaufwand gegenüber dem Stand der Technik wesentlich vermindert.
Die Vorrichtung weist dabei eine Zufuhrvorrichtung für die Schlichte zum ersten Walzenspalt mit einem bis vor den ersten Walzenspalt oder bis in den ersten Walzenspalt reichenden Schlichte-Leitelement aufweist, wobei der erste Walzenspalt einstellbar ist.
Im Grunde genommen ist dies eine ganz einfache Vorrichtung. Der maschinelle Aufwand ist gering. Das erste Walzenpaar ist waagerecht angeordnet und das Schlichte-Leitelement kann aus einem Mundstück bestehen, das von oben her vor dem ersten Walzenspalt mündet. Im ersten Walzenspalt befindet sich dann ständig eine bestimmte Menge der Schlichte. Der Schlichtezulauf ist ebenfalls ganz einfach, weil die Zufuhrvorrichtung z. B. aus einer Rohrleitung bestehen kann, die an dem Mundstück endet. Die Schlichte kann das Mundstück z. B. drucklos verlassen.
Die Zufuhrvorrichtung für die Schlichte zum zweiten Walzenpaar besteht aus einer mit Schlichte gefüllten Wanne, in die ein Teil der unteren Walze eintaucht. Der Mantel der unteren Walze des zweiten Walzenpaares ist im allgemeinen griffig genug, die erforderliche Schlichtemenge mitzunehmen.
Zu den mit der Erfindung erzielten Vorteilen gehört es, daß der maschinelle Aufwand insgesamt und insbesondere der Steuerungs- und Regelungsaufwand für die Zugabe der Schlichte geringt ist. Eine exakte und intensive Überwachung des Zulaufs der Schlichte ist nicht notwendig. Es kann immer mit einem Überschuß gearbeitet werden, so daß Störungen, bedingt durch einen Mangel an Schlichte, nicht auftreten können. Es werden ein gleichmäßiger Auftrag und damit eine gleichmäßige Beschlichtung erzielt. Es können hochkonzentrierte Lösungen oder Schäume verarbeitet werden, ohne daß aufwendige Steuerungsorgane erforderlich wären. Die Zugabe der Schlichte unmittelbar vor und in den Walzenspalt hat den entscheidenden Vorteil gegenüber einem Tauchverfahren mit nachgeschaltetem Quetschwerk, daß sich auch bei hochkonzentrierter, schnell trocknender Schlichte keine Verschmutzungen an den Walzenpaaren ansammeln können, die bisher in vergleichbaren Fällen immer wieder zu Betriebsstörungen führten.
Ein großer Vorteil der Erfindung liegt auch darin, daß bei wechselnder Produktionsgeschwindigkeit und insbesondere bei dem immer notwendigen Übergang in den Kriechgang keine Störungen, Ungleichmäßigkeiten und Fehler der Beschlichtung auftreten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach der einzigen Figur wird eine Fadenschar 44 erst durch einen Walzenspalt 36 eines waagerecht angeordneten Paars von Walzen 15, 16 und gleich daran anschließend durch einen Walzenspalt 37 eines senkrecht angeordneten Walzenpaars 16, 17 geführt. Es sind insgesamt aber nur drei Walzen vorhanden, weil die Walze 16 sowohl zum ersten als auch zum zweiten Walzenpaar gehört.
Nach der Zeichnung werden zwei Zufuhrvorrichtungen für die Schlichte gesehen. Eine erste Zufuhrvorrichtung 49 besteht aus einer Rohrleitung, die an einem Mundstück 56 endet, das als Schlichte-Leitelement dient. Die Schlichte 80 bildet vor dem Walzenspalt 36 einen Stau. Die zweite Zufuhrvorrichtung besteht aus einer Wanne 65, die mit Schlichte 74 gefüllt wird. Die Walze 17 taucht zum Teil in die Schlichte 74 ein. Ihr zylindrischer Mantel 57 dient hier als Schlichte-Leitelement. Die von unten herr hochtransportierte Schlichte 81 bildet ebenfalls vor dem Walzenspalt 37 einen Stau.

Claims (1)

  1. Vorrichtung zum Beschlichten einer bahnförmig geführten Fadenschar (44) durch Aufbringen eines Schlichtemittels (74, 80) und anschließendes Quetschen der imprägnierten Fadenschar (44) jeweils in einem zwischen zwei Walzen (15, 16, 17) gebildeten Walzenspalt (36, 37), wobei ein Walzenspalt (36) durch ein waagerechtes Walzenpaar (15, 16) und ein nachfolgender Walzenspalt (37) durch ein vertikales Walzenpaar (16, 17) gebildet wird und diese Walzenpaare eine Walze (16) gemeinsam besitzen und wobei die Fadenschaar (44) auf dem Weg in Laufrichtung vom ersten Walzenspalt (36) zum zweiten Walzenspalt (37) am Mantel der gemeinsamen Walze (16) anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlichtemittel (74, 80) unmittelbar vor dem in Laufrichtung der Fadenschar (44) durch das waagerechte Walzenpaar (15, 16) gebildeten ersten Walzenspalt (36) einen Stau bildet und daß die untere Walze (16, 17) des vertikalen Walzenpaars (16, 17) zum Teil in eine mit Schlichtemittel (74) gefüllte Wanne (65) eintaucht.
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