DE3633659A1 - Applikationsvorrichtung zum beschlichten einer fadenschar und verfahren zum betrieb einer solchen vorrichtung - Google Patents
Applikationsvorrichtung zum beschlichten einer fadenschar und verfahren zum betrieb einer solchen vorrichtungInfo
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- D06B23/06—Guiding means for preventing filaments, yarns or threads from sticking together
Description
Die Erfindung betrifft eine Applikationsvorrichtung
zum Beschlichten einer Fadenschar mit zusammenwirken
den Quetschwalzen, in der mindestens eine Quetschwalze
als Tauchwalze in einen Schlichtetrog eintaucht und
in der die beschlichtete Fadenschar durch wenigstens
eine zwischen zwei Quetschwalzen gebildete Quetschfuge
zu leiten ist.
In Schlichtmaschinen wird die zu beschlichtende Faden
schar im allgemeinen eine Kette, über eine Tauchwalze
durch einen die flüssige Schlichte aufnehmenden Schlich
tetrog geleitet. Anschließend wird an der Fadenschar
haftende überflüssige Schlichte mit Hilfe eines Paars
zusammenwirkender Walzen abgequetscht, wobei die ab
gequetschte Schlichte zurück in den Schlichtetrog
oder dergleichen läuft. Ein hierzu geeignetes Quetsch
walzenpaar kann aus einer nur teilweise in das Schlich
tebad eintauchenden Tauchwalze und einer weiteren
und damit zusammenwirkenden Quetschwalze bestehen.
Die Quetschfuge wird dabei oberhalb der Oberfläche
der im Schlichtetrog befindlichen Flotte angeordnet.
Bei dieser Verwendung einer Quetschwalze zugleich
als Tauchwalze kommen zwei Anordnungen in Frage. Ent
weder wird die Fadenschar nur zwischen den Walzen
hindurchgeführt oder um die eine Walze herum ganz
durch die Flotte gezogen. Beide Verfahren werden beim
Schlichten von Ketten angewendet.
Durch die Verwendung der Tauchwalzen zugleich als
ein Teil eines Quetschwalzenpaars wird der Herstellungs
aufwand der Schlichtanlage vermindert. Bei den in
modernen Maschinen hohen Geschwindigkeiten von mehr
als 120 m/min bei 100 bis 120 cP bzw. 300 m/min und
mehr bei 10 bis 50 cP lassen sich die vereinfach
ten Vorrichtungen jedoch nur bedingt einsetzen, weil
die in der Quetschfuge des Quetschwalzenpaars ausge
triebene Schlichte mitzunehmender Fadengeschwindig
keit der Viskosität entsprechend zurückspritzt und
zum Auffangen der gespritzten Schlichte passende Spritz
schutzbleche erforderlich werden. Solche Spritzschutz
bleche behindern aber die Zugänglichkeit der Tauch-
Quetschwalzen-Anordnung und des Schlichtetrogs.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlicht
anlage mit zugleich zur Schlichteapplikation vorgesehe
nen Quetschwalzen zu schaffen, in der trotz höchster
Fadengeschwindigkeiten eine gleichmäßige Verteilung
der Schlichte auf das Fadenvolumen zu erreichen ist
und in der besondere Mittel zum Umlenken von aus der
Quetschfuge zurückspritzender Schlichte nicht erforder
lich sind.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die eingangs
genannte Applikationsvorrichtung mit mindestens einer
als Tauchwalze ausgebildeten Quetschwalze und mit
wenigstens einer Quetschfuge darin, daß die gemeinsa
me Tangente der in der Quetschfuge aneinandergrenzen
den Walzen in den Schlichtetrog hineingerichtet ist,
daß die Fadenschar der Quetschfuge von unten zuzufüh
ren ist und daß dem der Quetschfuge vorgelagerten
Zwickel eine Schlichte-Berieselung zugeordnet ist.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Einlauf
seite der Quetschfuge bei zusammenwirkenden Walzen
nach unten zu richten ist und trotz entsprechend ge
ringer Tauchtiefe der Tauchwalze ein ausreichendes
Maß an Beschlichtung zu erzielen ist, weil die zu
behandelnde Fadenschar bis unmittelbar vor dem Ein
lauf in die Quetschfuge mit Schlichte zu beaufschla
gen ist. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
die Fadenschar nämlich außer über die Tauchwalze,
insbesondere auch bei nicht ausreichender Versorgung
nach einem Stillstand, durch Berieselung, z. B. durch
Sprühen, von unten nach oben in den Zwickel mit Schlich
te beaufschlagt werden.
Gemäß einer weiteren Erfindung kann die Tauchtiefe der Tauch
walze vorgegeben werden, wenn ein unterhalb des Quetsch
walzenpaars in vertikaler Richtung anzuhebender oder
abzusenkender Trog vorgesehen wird oder wenn der im
Trog vorhandenen Schlichte Pumpmittel zum Anheben
oder Absenken des Flüssigkeitsspiegels zugeordnet
werden. Der Trog kann beispielsweise um eine zu den
Achsen der Quetschwalzen parallele Achse geschwenkt
gelagert werden. Auf diese Weise läßt sich ohne
nennenswerten Kraftaufwand eine Feineinstellung der
Tauchtiefe und damit des Maßes der Schlichtemitnahme
der Tauchseite erreichen. Ebenso kann selbstverständ
lich die Menge der aufgebrachten Schlichte beim Berie
seln vorgegeben werden.
Um die kombinierte Tauch/Quetschwalzen-Anordnung auch
bei höchsten Fadengeschwindigkeiten zum Beschlichten
einer Fadenschar einsetzen zu können, wird dem Quetsch
walzenpaar eine weitere Quetschwalze vorgeschaltet,
die mit der einen der beiden Walzen des Paares quetschend
zusammenwirkt. Die Fadenschar wird dann durch zwei
hintereinander geschaltete Zwickel hindurchgeführt.
Die Schlichtezufuhr erfolgt im ersten Zwickel durch
eine duschenartige Berieselungsvorrichtung und in
dem zweiten Zwickel durch das Tauchnetzen der letzten
Quetschwalze. Die beiden hinteren Walzen werden dabei
wieder so einander zugeordnet, daß ihre gemeinsame
Tangente im Bereich der Quetschfuge in den darunterlie
genden Schlichtetrog derart gerichtet ist, daß zurück
spritzende Schlichte in den Schlichtetrog reflektiert
wird.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungs
beispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Schlichte
applikationsvorrichtung mit kombinier
ten Tauch/Quetschwalzen, wobei die
erste Quetschwalze die Tauchwalze
bildet;
Fig. 2 eine Schlichteapplikationsvorrichtung
gemäß Fig. 1, wobei jedoch die zweite
von der Fadenschar zu passierende
Quetschwalze die Tauchwalze bildet;
und
Fig. 3 eine Schlichteapplikationsvorrichtung
wie in Fig. 1 oder 2 ergänzt durch
eine weitere, einen Zwickel bildende
Quetschwalze.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 läuft eine Fadenschar
1 über eine Einlaufwalze 2 zu einer Tauchwalze 3 und
von dort über eine Quetschfuge 4 zu einer mit der
Tauchwalze 3 im Sinne eines Quetschwalzenpaars zusam
menwirkende Quetschwalze 5 in Pfeilrichtung 6 zu einem
nächsten Aggregat der Schlichtanlage. Die Tauchwalze
3 taucht in relativ geringem Maße in die in einem
Schlichtetrog 7 vorhandende Flotte 8 ein. Dem Zwickel
9 zwischen den Quetschwalzen 3 und 4, in den die Faden
schar 1 von unten, das heißt vom Schlichtetrog 7,
her einläuft, wird eine Berieselungs- bzw. Sprühanlage
10 zugeordnet, die über eine Pumpe 11 aus dem Schlichte
trog versorgt werden kann.
Wichtig ist, daß die Fadenschar 1 von unten her, das
heißt aus Richtung der im Trog 7 vorhandenen Flotte
8 in die Quetschfuge 4 einläuft, derart, daß zurück
spritzende Flotte in Pfeilrichtung 12 auch bei höch
ster Fadengeschwindigkeit ohne jede Schutzmaßnahme
etwa in Richtung der gemeinsamen Tangente 13 der Wal
zen 3 und 5 im Quetschspalt 4 ausschließlich in den
Trog 7 zurückgelangt. Auf diese Weise kann eine Faden
schar 1 gleichmäßig mit Hilfe einer kombinierten Tauch/
Quetschwalzen-Anordnung durchgeschlichtet werden,
ohne daß Vorsichtsmaßnahmen zum Ablenken von Rück
spritzern erforderlich wären.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird die Fadenschar
1 zunächst über eine Quetschwalze 14 und erst dann
über eine Tauchwalze 15 geführt. Die Fadenschar 1
kommt dabei ersichtlich nicht unmittelbar mit der
im Trog 7 enthaltenen Flotte 8 in Berührung, wenn
der Flüssigkeitsspiegel 16 im Trog 7 nur die Tauchwal
ze 15, nicht aber die andere Quetschwalze 14 berührt.
Wird jedoch das Niveau der Flotte 8 im Trog so weit
angehoben, daß der Flüssigkeitsspiegel 17 auch die
erste Quetschwalze 14 berührt, wird die Fadenschar
1 teilweise durch Tauchen und teilweise durch einen
als Oberflächenfilm 18 der Tauchwalze 15 zur Quetsch
fuge 4 herangeführt. Der Oberflächenfilm 18 kommt
im Quetschspalt 4 in einem zum Beschlichten der Faden
schar 1 normalerweise in ausreichendem Maße in Kontakt.
Erst bei sehr hohen erforderlichen Auftragsmengen,
kann es sinnvoll sein, zusätzlich die Fadenschar mit
dem oberen Flüssigkeitsspiegel 17 der Flotte 8 in
Berührung kommen zu lassen. Die beiden Walzen 15 und
14 des Quetschwalzenpaars werden nach Fig. 2 ebenfalls
einander so zugeordnet, daß ihre gemeinsame Tangente 13
im Bereich der Quetschfuge 4 in den Flottentrog 7
hineingerichtet ist und zurückspritzende Flotte in
Pfeilrichtung 12 ausschließlich in den Trog 7 fällt.
Das Maß der Flottenzufuhr und damit die Niveaus 16
bzw. 17 der Flotte 8 können bei der Einrichtung nach
Fig. 2 (ebenso wie in derjenigen nach Fig. 1 oder
2) durch Anheben oder Absenken des Trogs 7 oder durch
Kippen des Trogs um eine zu den Achsen 19, 20 der
Walzen 14 und 15 parallele Achse verändert werden.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Applikations
vorrichtung ähnlich Fig. 2 mit den im Quetschspalt
4 aneinandergepreßten Walzen 14 und 15 vorgeschalteter
dritter Quetschwalze 21. Diese in Durchlaufrichtung
6 von der Fadenschar 1 zuerst zu passierende Quetsch
walze wird in der Regel etwas höher als die zweite
Quetschwalze angeordnet. In den zwischen der dritten
Qetschwalze 21 und der zweiten Quetschwalze 14 ober
halb des zugehörigen Quetschspalts 22 nach oben geöff
neten Zwickel 23 wird nach Fig. 3 außerdem eine Schlich
tedusche 24 gerichtet, mit deren Hilfe, z. B. mit einer
Pumpe 25 aus dem Trog 7 angehobene) Flotte 8 in den
Zwickel 23 eingebracht werden kann. Durch die Vorberei
tung der Fadenschar mit Hilfe der Dusche 24 wird die
Schlichteaufnahmefähigkeit des Einzelfadens vergrößert,
so daß höchste Betriebsgeschwindigkeiten auch bei
sehr dichter Kette gefahren werden können.
Mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 kann wegen
der Vorbeschlichtung in dem ersten nach oben geöff
neten Zwickel eine etwas höhere Beschlichtung als
bei den Anordnungen nach Fig. 1 und 2 auch bei sehr
dichten Ketten erreicht werden. Ein wesentlicher Vor
teil aller beschriebenen Ausführungsbeispiele besteht
darin, daß sich die Fadenschar 1 sehr exakt geordnet
in die Quetschfuge 4 bzw. in die erste und zweite
Quetschfuge 22 und 4 einführen läßt, da ein Verlegen
der einzelnen Fäden relativ zueinander bei einem Flot
tendurchgang nicht eintreten kann. Es wird also durch
die erfindungsgemäße Führung der Fadenschar selbsttätig
eine gebundene Kettenführung erzielt.
- Bezugszeichenliste
1 = Fadenschar
2 = Quetschwalze
3 = Tauchwalze
4 = Quetschfuge
5 = Quetschwalze
6 = Durchlaufrichtung
7 = Schlichtetrog
8 = Flotte
9 = Zwickel
10 = Berieselungsanlage
11 = Pumpe
12 = rückspritzende Flotte
13 = gemeinsame Tangente
14 = Quetschwalze
15 = Tauchwalze
16 = unterer Flüssigkeitsspiegel
17 = oberer Flüssigkeitsspiegel
18 = Oberflächenfilm (15)
19 = Achse (14)
20 = Achse (15)
21 = vorgeschaltete Quetschwalze
22 = Quetschspalt
23 = (erster) Zwickel
24 = Dusche
25 = Pumpe
Claims (5)
1. Applikationsvorrichtung zum Beschlichten einer
Fadenschar (1) mit zusammenwirkenden Quetschwalzen,
in der wenigstens eine Quetschwalze als Tauchwalze
in einen Schlichtetrog eintaucht und in der die be
schlichtete Fadenschar durch wenigstens eine Quetsch
fuge von zwei Quetschwalzen zu leiten ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die gemeinsame
Tangente der in der Quetschfuge aneinandergrenzenden
Quetschwalzen in den Schlichtetrog hineingerichtet
ist, daß die Fadenschar der Quetschfuge von unten
zuzuführen ist und daß dem der Quetschfuge vorge
lagerten Zwickel eine Schlichteberieselung zugeordnet
ist.
2. Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste von
der Fadentür zu passierende Walze als Tauchwalze
ausgebildet ist.
3. Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite von
der Fadenschar zu passierende Walze als Tauchwalze
ausgebildet ist (Fig. 2).
4. Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Niveau der
Schlichte im Schlichtetrog wahlweise auf ein unteres
Niveau, bei dem nur eine Walze eintaucht, und auf
ein oberes Niveau, bei dem auch eine zweite Walze
eintaucht, voreinstellbar ist.
5. Applikationsvorrichtung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß einem Quetschwalzenpaar mit
in Transportrichtung der Fadenschar in den Trog hinein
gerichteter gemeinsamer Tangente an der Quetschfuge
eine weitere Quetschwalze vorgelagert ist und daß
in den Zwickel zwischen dieser und der angrenzenden
Quetschwalze des Quetschwalzenpaars eine als Dusche
ausgebildete Schlichte-Berieselungsvorrichtung hinein
gerichtet ist.
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