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Wickel- oder Spulenvorlage für Spinnereimaschinen
Die Erfindung betrifft
eine NVid<el- oder Spulenvorlage für Spinnereimaschinen, vornehmlich Vorspinn-,
Feinspinn- und Zwirnmaschinen für beliebiges Fasergut.
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Es ist bei Spinnereimascinen bekannt. Faserbänder in Weickel- oder
Spulenform den Verzugs-oder Lieferorganen durch Abtreibeinrichtungen zuzuführen,
wobei die Faserstränge bzw. Fäden einzel oder mehrach aufgeweickelt sein könen.
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Da die Faserstränge oder Fäden in die Streck-bzw. Lieferwerke, die
den Abtreibeinrichtungen nachgeschaltet sind, infolge der Art und Weise ihrer Aufwoidklung
mehr oder weiger ungeregelt eingezogen werden. sind bescondere Leit- und Führungsvorrichtungen
für die Faserstränge oder Fäden zwischen der Aufsteckung bzw. den Nbtreiheinrichtungen
und dem Streck- oder Lieferwerk unerläß lich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine grundsätzliche Vereinfachung
des Maschinenaufbauers und eine tetiltechnologisch günstigere Einwirkung auf das
Fasergut herbeizuführen, als es bisher der Fall war.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen in einer funktionellen Verschmelzung
des Abtreib- bzw.
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Abzugvorganges mit dem Streck- oder Liefervorgang und berunht auf
der Erkenntinis, daß das Gewicht der Faserstrangwickel und die natürliche Rückhaltkraft
der Fasern einerseits sowie die Art ihrer Anordnung zu den Treibvorrichtungen andererseits
sich für den Ersatz der üblichen Druck-und Fadenführungsorgane beim Einzug und für
eine wesent-
liche Vereinfachung des Aufbaues der Streck-und Lieferwerke
von Spinnereimaschinen ausnutzen lassen.
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Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß der Fasergutwickel wie
ein Druckzylinder als integrierender Bestandteil des Streck oder Lieferwerks rückhaltbildend
in dessen Funktion einbezogen ist.
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Dementsprechend ist die Rückhaltfunktion im Streck- oder Lieferwerk
durch den Keilwinkel gegeben, den der Fasergutwickel mit einem Tragorgan bildet.
Dieser Keilwinkel kann gemäß besonderem Erfindungsmerkmal einstellbar sein. Außerdem
kann die Rückhaltfunktion im Stred oder Lieferwerk zusätzlich durch Variieren des
Umschlingungsbogens des Faserstranges am Einzug-bzw. Lieferzylinder regelbar gemacht
werden.
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Die Ausbildung des Tragorgans für den Fasergutwickel ist auf verschiedene
Weise möglich. So kann es z. B. aus einem Treibzylinder und einem vorzugsweise im
Winkel zur Achse desselben einstellbaren festen Widerlager bestehen oder auch aus
mindestens zwei Zylindern, von denen mindestens einer ein Treibzylinder ist. In
letzterem Falle sind die beiden Zylinder zweckmäßigerweise gegeneinander verstellbar.
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Bei Anwendung von zwei Treibzylindern kann mindestens einer derselben
eine griffige Oberfläclle aufweisen. Zwecks Anpassung an die jeweilige Faserlänge
können die Treibzylinder gegeneinander austauschbar sein, so daß entweder ein geriffelter
oder ein glatter Treibzylinder der nachgeschalteten Arbeitsvorrichtung zunächst
zu liegen kommt. : Für den Fall, daß Fasern verarbeitet werden, die länger sind
als die durch die Treibzylinder begrenzte Strecke, kann man statt einer Verlängerung
des Verzugsfeldes die Spule entsprechend der Länge der Fasern an ihrem Umfang mit
einer Faserrückllaltvorrichtung, z. B. einer Druckrolle, versehen.
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Soweit das Fasergut nicht selbst genügenden Rückhalt beim Verzug
gewährleistet, ist erfindungsgemäß eine weitere zusätzliche Belastung durch Beschweren
der Spule möglich. Die Beeinflussung des Keileingriffes zwischen Fasergutwickel
und seinemTragorgan ist, wie die Erfindung weiter vorschlägt, auch dadurch möglich,
daß die Treibzylinder von einem endlosen Band umschlungen sind, mit Hilfe dessen
eine besonders schonende Faserführung erreicht wird. Auch die Variierung des Umschlingungsbogens
des Faserbandes oder -stranges am Treibzylinder zwecks Beeinflussens der Rückhaltfunktion
läßt sich auf verschiedene Weise ermöglichen, deren eine z. B. darin besteht, dem
der Arbeitsvorrichtung zunächst liegenden Zylinder einen besonderen Klemmzylinder
zuzuordnen, mit Hilfe dessen sich die Verarbeitung besonders kurzstapeliger, empfindlicher
Fasern durchführen läßt.
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Die dem Wickel erfindungsgemäß zuerkannte Funktion wirkt sich noch
günstiger aus, wenn, wie weiter vorgeschlagen wird, die Art der Spulenbewicklung,
d. h. die-Spulenwicklungsform, dem nachfolgenden Verarbeitungsvorgang angepaßt wird.
Von diesem Arbeitsvorgang hängt es ab, ob flächige Wicklungen oder Wicklungen mit
ge kreuzten Fasersträngen oder ob schmale oder breite Wickel angewendet werden.
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Bei engen Spindelteilungen ist es z. B. vorteilhaft, die Wickel in
solchen Abständen nebeneinander anzuordnen, wie sie der Funktion der iiachfolgenden
Arbeitsvorrichtung entsprechen.
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Zweckmäßig werden dabei auf ein und demselben Wickel- oder Spulenträger
zwei Faserstränge im Abstand voneinander entweder im gleichen Richtungssinne oder
gegenläufig aufgewickelt. Um Fehlverzug infolge der beim Abwickeln des Faserstranges
vom Wickel wechselnden LieferIängen zu vermeiden, schlägt die Erfindung weiter vor,
die Faserstränge auf den Spulen mit zur Spulenmitte abnehmender Steigung aufzuwickeln.
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Bei Zwirnmaschinen kann die Erfindung in vorteilhafter Weise so angewendet
werden, daß der Fasergutwickel zusammen mit seinem Tragorgan gleichzeitig Abtreib-und
Lieferorgan eines Lieferwerks ist. Vorzugs weise bei Zwirnmaschinen kann auch die
Anordnung der Wickel und der zugehörigen Trag- bzw. Treihorgane gemäß weiterer Erfindung
so getroffen werden, daß die vom Wickel bzw. von einer Spule ablaufenden Fäden unmittelbar
den zu bewickelnden Spindeln zugeführt werden. Dazu können die Wickel oder Spulen
senkrecht oder nahezu senkrecht über den Spindeln angeordnet werden.
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Zum Erzielen besonderer Wirkungen, z. B. zum Erleichtern der Magazinierung
und zum Gewährleisten eines ununterbrochenen Betriebes, können die Wickel oder Spulen
auch in mehreren Reihen parallel zueinander auf entsprechenden Treibzylindern angeordnet
werden. Die Wickel oder Spulen einer Reihe können dabei versetzt zu denen der anderen
Reihe liegen. In solchen Fällen können die parallel und versetzt zueinander liegenden
Wickel oder Spulen jeder Reihe mindestens einen mit einer benachbarten Reihe gemeinsamen
Treibzylinder haben.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Ausführungsbeispielen verdeutlicht.
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Fig. I zeigt in schematischer Seitenansicht ein Streckwerk mit vorgelegtem
Fasergutwicltel, wie es üblicherweise anSpinnmaschinenVerwendung findet; Fig. 21
ist die schematische Seitenansicht einer Wickelvorlage gemäß Erfindung; Fig. 3 veranschaulicht
in schematischer Seitenansicht eine Spulenvorlage bei Zwirnmasdlinen in der herkömmlichen
Anordnung; Fig. 4 zeigt in gleicher Darstellungsweise die Erfindung in Anwendung
auf eine Zwirnmaschine ; Fig. 5 ist die schematische Seitenansicht einer anderen
- Ausführungsmöglichkeit der Erfindung; Fig. 6 verdeutlicht die Variationsmöglichkeit
des Keilwinkels zwischen Fasergutwickel und seinem Tragorgan; Fig. 7 verdeutlicht
die gleiche Niöglichkeit bei einer Anordnung gemäß Fig. 5; Fig. 8 und Sa sind schematische
Seitenansichten einer Spulenvorlage gemäß Erfindung während des Ahrol ;
Fig.
9 und 10 zeigen Seitenansichten von Spulenvorlagen nach der Erfindung mit vertauschten
Zylindern; Fig. 11 und 12 sind ehensolche Seitenansichten, bei denen Druckrollen
bzw. Beschwerungsmittel erkennbar sind.
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Fig. 13 veranschaulicht in schematischer Seitenansicht eine -Äbrollmöglichkeit,
bei der der Faserstrang bzw. der Faden zwischen den Abrollzylindern abläuft; Fig.
14 und I 5 zeigen zwei weitere Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung schematisch
und von der Seite gesehen; Fig. I6 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung
in schematischer Seitenansicht; Fig. I7 ist die schaubildliche Darstellung einer
Feaserbandweiclovrage gemäß Erfindung.
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Fig. in ist ein schematischer Grundriß einer Spulenvorlage gemäß
Erfindung bei einer Spinnmaschine; Fig. 19 stellt eine Abänderung der Spulenvorlage
iiach Fig. 18 im Grundriß dar; Fig. 20 ist eine schaubildlich dargestellte Einzelheizt
einer Spulenvorlage gemäß Erfindung; Fig. 21 und 22 sind Anwendungsbeispiele der
Erfindung bei Zwirnamscinen in schematischer Seitenansicht; Fig. 23, 23 a und 23b
verdeutlichen in Seitenansicht bzw. im Grundriß Vorlagemöglickeiten unter Zuhilfenahme
mehrerer Tragorgane; Fig. 24 und 24a veranschaulichen in Seitenansieht und im Grundriß
eine abgeänderte Vorlagemöglickeit, und Fig. 25 ist der Grundriß einer weiteren
ahgeänderten Ausfürungsform des Erfindungsgedankens.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den Figuren gleiche Teile.
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Um den Erfindungsgedanken anschaulich und den durch die Erfindung
erzielten Fortschritt sinnfällig zu machen. ist in Fig. I ein Streckwerk der an
Ringspinnmaschinen üblichen Bauart wiedergegeben, dem in Fig. 2 eine Ausführungsform
der Erfindung gegenübergestellt ist.
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Bei dem bekannten Streckwerk nach Fig. I liegt der Faserstrangwickel
1 (die Vorgaruspule) auf einem Abtreibzylinder 2 auf, und der Faserstrang 3 (das
Vorgarn) durchläuft zunächst eine Fadenführungsöse, Trompete oder ähnliche Führungs-oder
Leiteinrichtung, 4, ehe er in das eigentliche Streckwerk eintritt. Der Einzugzylinder
5 hat den ül) lichell Druckzylinder 6, der dem Faserrückhalt während des Streckvorganges
dient. Im Verlaufe der Faserverarbeitung werden die Zylinder 7 und 8 mit den zugehörigen
Oberwalze g und 10 passiert, bis der Faserstrang 3 nach vollzogener Streckung am
Ausspinnpunkt, der durch den I (lemmeingriff zwischen dem Lieferzylinder 1 1 und
dem zugehörigen Druckzylinder 12 gegeben ist, der Spinnspindel (nicht dargestellt)
über die Fadenführungsöse I3 zuläuft.
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Es ist ersichtlich, daß diese Einrichtung eine ei hehl iche Nlaschinenbreite
beansprucht und nicht ohne besondere Fadenführungen 4. die für den geregelten Einzug
des Vorgarnes zu sorgen haben, sowie nicht ohne Rückhaltdruckzylinder 6 anskommt.
Diese Vorrichtungen werden durch die Erfindung enthehrlich, und sie ermöglicht auch
eine wesentliche Verringerung des Platzbedarfs der Maschine, wodurch ein gegebener
Raum an effektiver Leistung durch Mehrausftellung von WIaschinen gewinnt.
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Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, den Faserwickel selbst als
integrierenden Bestandteil in die Funktion des Streck- oder Lieferwerks einzubeziehen.
Bisher war das nicht der Fall; denn der Fasergutwickel war nichts weiter als Vorratsbestand,
von dem das zu verarbeitende Gut fortlaufend abgezogen wurde, ohne daß dem Wickel
als solchem eine technische Funktion im Streck-oder Liefervorgang selbst zukam.
Solche Funktionen hatten erst, wie Fig. I beispielsweise verdeutlicht, die Führungseinrichtungen
4 als Vorbereitungsvorrichtungen für den glatten Einlauf. dann aber die Einzugzylinder
5 und 6, die den ersten Rückhalt im Streckvorgang zu geben hatten, wobei die Klemmwirkung
infolge des Gewichts der Druckzylinder 6 eine ausschlaggehende Rolle spielt.
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Wie Fig. 2 erkennen läßt, vollzieht sich die funktionelle Verschmelzung
des Abrollvorgages mit dem Streck- oder Liefervorgang durch eine eigenartige Lagerung
des Fasergutwickels 1, die den Klemmeingirff der Zylinder 5 und 6 teils durch den
natürlichen Rückhalt des Faserguts an seinem Auflagezylinder 5, teils durch eine
durch den Winkel a zwischen Fasergutwickel I und seinen Tragorganen gegebene ECeilwirkung,
teils durch die Länge des Umschlingungsbogens, am Auflagezylinder 5 ersetzt. Es
liegt auf der Hand, daß durch wechselseitige Variation dieser drei Komponenten die
verschiedensten Möglichkeiten der Beeinflussung des Streck- oder Liefervorganges
je nach Rohstoffart und 4eschaffenheit bzw. gewünschter Garnqualität sich erzielen
lassen.
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Der Keilwinkel a ist bei der Ausführungsform nach Fig. 2 bestimmt
durch die Neigung der Lagerständer 15, deren Winkelstellung durch gelenkige Lagerung
am Maschinerahmen bei 16 mittels der Stellschraube I7 eingestellt werden kann.
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Der Umschlingungsbogen ist abhängig von der Neigung der nachfolgenden
Arbeitsvorrichtung, des Streck- oder Lieferwerks, gegen die Waagerechte.
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Ist diese Vorrichtung nicht im ganzen im Winkel verstellbar, so ist
der Umschlingusgogen p für eine gegebene Mascinenbauart konstant, und der Keilwinkel
a bestimmt dann neben der Rückhaltwirkung, welche die Faser als solche ausübt, bei
gegebenem Winkel fl die Rückhaltkraft.
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Ähnliche Verhältnisse ergeben sich bei Zwirnmaschinen. Während bei
den bekannten Maschinenbauarten (Fig. 3) das zu zwirnende Fasergut vom Vorrstwekcel
1, der auf einer Abtreibwalze 2 gelagert sein kann, abgetrieben wird und dann die
komplizierten Fadenleit- und Halteorgane I8, I9, 20 zu passieren hat, ehe er über
den Lieferzylinder 21 und die Fadenführungsöse I3 der Spindel
zuläuft,
vereinfacht sich der Maschinenaufbau bei Anwendung der Erfindung wesentlich. Das
zeigt Fig. 4. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung liegt der Fasergutwickel
I auf einem Tragorgan auf, das aus dem mit gegebener Arbeitsgeschwindigkeit umlaufenden
Lieferzylinder 21 und den im Winkel zu dessen Achse einstellbaren Lagerständern
22 be steht, gegen dessen beiderseits des Fasergutwickels I verlaufende Schenkel
die Achse 23 des Wickels I im Verlaufe des Verarbeitungsganges abrollt.
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Es entfallen also alle Fadenleit- und -druckorgane sowie die Abstellvorrichtungen
24 (Fig. 3); denn durch die Eigenart des Abrolivorganges wird ein Abstellen bei
Fadenbruch entbehrlich, weil der Wickel den Faden beim Bruch automatisch aufrollt.
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Der grundsätzliche Erfindungsgedanke, den Fasergutwickel als integrierenden
Bestandteil in den Streck- oder Liefervorgang einzubeziehen, eröffnet die verschiedensten
Anwendungsmöglichkeiterl bei der konstruktiven Gestaltung der Streck- oder Lieferwerke.
Fig ; 5 zeigt eine solche Möglichkeit.
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Hier ruht der Fasergutwickel 1 auf zwei Riffelzylindern 25 und 26
auf, die mit gegebener Geschwindigkeit umlaufen. Je nach dem Abstand a, den die
Zylinder 25 und 26 voneinander haben, und je nach dem Durchmesser des Wickels I
ergibt sich ein Keilwinkel a, der die Größe der Rückhaltekraft in Verbindung mit
dem-Umschlingungsbogen, B und dem Gewicht des Wickels bestimmt.
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Während der Keilwinkel a bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
durch Verstellen der Lagerständer 15 mittels der Stellschrauben 17 zu einem Winkel
a' veränderlich ist, wie es in Fig. 6 veranschaulicht ist, kann er bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 durch Verändern des Abstandes a der Riffelzylinder 25 und 26 vergrößert
oder verkleinert werden. Das geschieht durch Auseinanderziehen oder Zusammenschieben
der Zylinder 25 und 26, wie Fig. 7 erkennen läßt, bei der die Zylinder zu einem
Abstand a' auseinandergezogen sind, wodurch sich der Keilwinkel a" ergibt.
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Daß bei einer Bauart gemäß Fig. 5, bei der mit abnehmendem Wickeldurchmesser
im Verlaufe des Verarbeitungsganges der Keilwinkel automatisch kleiner wird, die
Rückhaltekraft sich nicht ändert, verdeutlichen Fig. 8 und 8 a. Mit kleiner werdendem
Wickeldurchmesser und kleiner werdendem Keilwinkel nimmt auch das Gewicht des Wickels
I ab, und im gleichen Maße wird die stärkere Verkeilung durch das geringere Wickelgewicht
ausgeglichen. Die llückhaltekraft des Wickels bleibt also konstant.
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Die Rückhaltekraft ist aber noch auf andere Weise variabel, z. B.
durch besondere Ausbildung der Wickeltreibvofrichfung für die korrekte Behandlung
unterschiedlicher Faserlängen. Hier eröffnet die Erfindung Anpassungen, wie sie
mit den bisher bekannten Mitteln nicht erreicht wurden.
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Fig. 9 und 10 verdeutlichen diese Möglichkeiten.
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Handelt es sich z. B. darum, Faserstränge mit nahezu gleichmäßiger
Faserlänge zu verarbeiten, so wird man den den folgenden Verzugsorganen zunächst
liegenden Treibzylinder als Riffelzylinder 27 ausbilden, während der hintere Zylinder
28 glatt sein kann (Fig. 9). Sind die Faserlängen vorwiegend länger oder auch unterschiedlicher,
braucht man die Zylinder 27 und 28 nur zu vertauschen (Fig. Io).
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Bei vorwiegend langen oder stark unterschiedlichen Fasern ist es
möglich, ein zusätzliches Organ, z. B. in Form einer Druckrolle 29 (Fig. II), am
Umfang der Wickel I einwirken zu lassen, das dann als Klemm- und Rückhaltorgan für
derartiges Fasergut dient. In diesem Falle können zwei glatte Zylinder 30 und 30'
(Fig. II) als Treibzylinder Verwendung finden. überhaupt kann man den Reibeingriff
zwischen den Wickeln 1 und dem Treiborgan, falls erforderlich, noch dadurch fördern,
daß man sie zusätzlich beschwert, was z. B. durch einen metallenen Zapfen 31, der
in den Rollenwickelträger 23 gesteckt wird, geschehen kann (Fig. 12).
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Der Wickeltragkörper kann auch als Ganzes besonders gewichtig ausgebildet
sein. Es ist aber auch möglich, den Reibeingriff durch geeignete griffige Beläge
14 auf den Treiborganen besonders wirksam zu machen. Dazu können Gummi-, Kork- od.
dgl.
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Umhüllungen Verwendung finden.
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Außer durch Variation der Treibvorrichtung und durch veränderliche
Gewichtsbelastung des Wickels ist ein weiteres Beeinflussen der Rückhaltekraft durch
Variieren des Umschlingungsbogens ß möglich. Die einfachste Variante ist in Fig.
I3 dargestellt. Aus dieser Figur ist ersichtlich, daß der Umschlingungsbogen fl,
den der ablaufende Faden 3 auf dem Treibzylinder 32bildet, verschiedene Größe hat,
je nachdem der Faden 3 über den vorderen Treibzylinder 32 oder über den hinteren
Treibzylinder 32'abläuft. Im letzteren Fall kann man eine Verkleinerung des Umschlingungsbogens
zur Größe ß'erreichen und damit eine Verringerung der Rückhaltekraft, wobei natürlich
die bereits geschilderten Variationsmöglichkeiten des Keilwinkels a oder die Druckbelastung
auch noch zur Anwendung kommen können.
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Der Umschlingungsbogen B ist weiterhin abwandelbar durch Anordnen
besonderer Klemmzylinder, wie sie aus Fig. 14 und 15 ersichtlich sind. Derartige
Vorrichtungen sind insbesondere für kleine Faserlängen, wie solche z. B. in der
Streichgarnspinnerei verarbeitet werden, von Bedeutung. Wenn man dem den Arbeitszylindern
33 und 33'zunächst liegenden Treibzylinder 34, der glatt oder geriffelt sein kann,
einen besonderen Klemmzylinder 35 zuordnet, ergibt sich ein Umschlingungsbogen B",
der im Verein mit den übrigen, die Rückhaltekraft bestimmenden Komponenten für die
schonende Behandlung kleiner Faserlängen sorgt.
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Die Kombination gleichzeitiger Abwandlung des Keilwinkels a und des
Umschlingungsbogens fl wird dadurch erzielt, daß die Treibvorrichtung in Form eines
um die Treibzylinder 34 und 34' (Fig. I6) herumlaufenden endlosen Bandes 36 ausgebildet
wird, dessen Umfangsgeschwindigkeit wiederum auf diejenige der folgenden Arbeitsvorrichtung
33, 33'abgestimmt ist, wobei es unbenommen bleibt,
die Oberfläche
des Bandes zwecks Erhöhung des Reilbeigriffes aufzurauhen, zu riffeln oder zu rillen.
Eine Spannvorrichung, die druch die federbelastete Rolle 37 angedeutet ist, sorgt
für sattes Anliegen des Bandes an den Treibzylindern, auch wenn es nicht durch Wickel
I belastet ist. Natürlich könen auch in diesem Falle Druckrolen 29 oder Bescwerungsmittel
31 and den Weickeln 1 bzq.
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I<lemmzylinder 35 am Treibzylinder 34 Verwendung finden. Derartige
Vorrichtungen sind für Faserarten geeignet, die eine besonders schonende Behandlung
verlangen.
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Genäß weiterer Erfindung ist die Art der Spulenbewicklung der folgenden
Arbeitsvorrtung angepaßt, d. h. daß die Erfindung auf jede Art von Spinnereimaschinen
anwendbar ist, ohne Rücksicht auf deren unterschiedliche Arbeitsbreiten. So ist
es z. B. unerheblich, ob Faserbreitbandwickel (Flor-, Vlies- u. a. Breitbandwickel)
oder Faserstrangwickel in Form von Spulen zur Verarbeitung gelangen.
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In Fig. I7 ist beispielsweise ein Faserbreitwickel 38 dargestellt,
der auf einem Treibzylinder 39 aufruht und seine zweite Abstützung entweder durch
den schematisch angedeuteten Lagerständer 40, der durch einen entsprechenden Lagerständer
am anderen Ende der Wickelachse 41 ergänzt wird, findet oder durch einen zweiten
(gestrichelt angedeuteten) Treibzylinder 39'. Die Treiborgane laufen mit einer der
jeweiligen Verzugshöhe entsprechenden Geschwindigkeit um. Auch in diesem Falle ist
es wesentlich, daß die Einheit 38, 39, 40 bzw. 39'integrierender Bestandteil der
folgenden Arbeitseinheit (Streck-oder Lieferwerk 42, 42') ist.
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An Stelle von Zylindern als Arbeitseinheiten kommen natürlich auch
andere in der Spinntechnik bekannte Streck- oder Liefervorrichtungen mit Nadelbetten,
Nadelwalzen mit einem oder mehreren Riemchen in Betracht. Der Teil 43 des Faserbandes
steht mithin unter Arbeitsspannung und bedarf keiner besonderen Führung mehr.
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In Fig. IS ist die Erfindung in ihrer Anwendung bei Ringspinnmaschinen
veranschaulicht.
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Die in gleichen, ziemlich engen Abständen s stehenden Spindeln 44
werden von den (schematisch gezeichneten) Streckwerken. A mit den auszuspinnenden
Fasersträngen 3 beliefert, die von den Vorgarnsprulen B ablaufen.
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Die Vorgarnsprueln B1 bis B6 bilden zusammen mit ihren Tragorganen,
dem Treibzylinder 45 sowie den Lagerständern 46 und 46' eine Funktionseinheit mit
den Zylindern +7 und 47' sowie 48 und 48' der Einzelstreckwerke=4, sind also insoweit
in den Streckvorgang mit einbezogen.
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Dabei ist es vorteilhaft, die Wickelträger 49 so zu bewickeln, daß
die Abstände b der Einzelwickel Bo, B2, B3 usw. der Funktion der folgenden Arbeitsvorrichtungen,
das sind in diesem Falle die Streckwerkzylinder 47 und 47' sowie 48 und 48' bzw.
der Spindelteilung s angepaßt sind. Da die Verzugzylinder der Streckwerke. A jeweils
zwei Faserstränge 3 zu verarbeiten haben, muß demgemäß der Abstand b der Wickelspulen
auf die zur Verfügung stehende Breite der Streckwerke und damit auf die Spindelteilung
s abgestimmt sein, so daß der Faserfluß von den Wickeln B zu den Spindeln 44 so
geregelt ist, daß die Faserstränge 3 stets gleiche Ablenkungen beim Ablauf von allen
Wickeln B erfahren. Diese Ablenkungen werden naturgemäß immer geringfügiger, je
geringer die Breite des einzelnen Wickels ist. Um sich der Funktion der Streckwerke
A noch weiter anzupassen, etwaige Durchmesserverschiedenheiten der Wickel auszurlgeichen
und den Spulewecsel zu beschlunigen, ist es vorteilhart, jeweil zwei Weckel B1 und
B2, B3 und B4, B5 und Bo usw. auf ein und demselben Spulenträger anzuordnen. Die
auf einen Wickelträger aufgewickelten Faserstränge können dabei so aufgewickelt
sein, daß sie, wie dargestellt, im gleichen Sinne ablaufen oder auch gegenläufig
zueinander. Will man Differenzen im Vorgarnverzug vermeiden, die sich aus der während
des Ablaufes von den Wickeln B ständig variierenden Lieferlänge C ergeben könnten,
so ist es vorteilhaft, das Aufwickeln der Faserstänge so vorzunehmen, daß die Fadensetlungwindke
# nach der senkerchten Mittelachse der Wickel B hin immer kleiner werden. Das kann
durch entsprechendes Regeln der Aufpsulgesindigkeit leicht geschehen. Die bisherigen
querbewegungsorgane (Luntenführer usw.), die die Faserstränge quer zu ihrer Verzugsrichtung
beanspruchten, werden auf diese Weise vermieden, weil das natürlche Abrollen die
Faserstränge 3 den Klemmzonen der Verzugorgane 47 und 47' sowei 48 und 48' entsprechend
dem Winkel 28 zuführt, wodurch eine Hinundherbewegung und damit ein leichtes Frottieren
des Fasergutes ohne Schädigung desselben bewirkt wird das schon beim Abrollen der
Wickel B auf dem Zylinder 45 eintritt.
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Bei dem in Fig. 19 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
befinden sich die aus Fasersträngen 3 (Rundbänder, Lunten, Fäden) bestehenden Wickel
50 und 5I auf einem -gemeinsamen Tragkörper 52 und liegen auf einer Treibvorrichtung
auf, die Bestandteil des Streck- oder Lieferwerks ist und mit der dafür vorgesehenen
Einzuggeschwindigkeit umläuft. Die Treibvorrichtung für die Spulen 50 und 5I besteht
bei dieser Ausführung aus zwei Zylindern 53 und 5ß, von denen mindestens einer eine
glatte Oberfläche haben kann, während der andere eine Riffelung 55 aufweist.
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Die Anordnung 50, 5I, 52, 54 arbeitet auch in diesem Falle als integrierender
Bestandteil der folgenden Arbeitsvorrichtung, deren weiteres Zylinderpaar aus dem
Riffelzylinder 56 und dem Oberzylinder 57 besteht, zwischen denen die Faserstränge
3 hindurchlaufen. Demgemäß findet zwischen den Zylindern 54 und 56 bereits eine
operative Einwirkung auf das Fasergut statt.
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Da die Wickel 50 und 5I durch die Treibvorrichtung 53, 54 einen zwangsläufigen
Antrieb erfahren, der auf die der Verzugsgröße entsprechende Geschwindigkeit der
folgenden Verzugswalzen 56 und 57 abgestimmt ist, stehen die Faserstränge 3 stjndig
unter Verzugsspannung, so daß sich bescondere Führungseirichtungen, die bei den
bisherigen
Vorlagen und Aufstockungen unerläßlich waren, erübrigen. Die Maschine kann niedriger
gebaut werden und wird übersichtlicher.
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Die Verwendung von Spulen, deren Breite d dem Arbeitsbereich der
folgenden Arbeitsvorrichtungen, z. B. der Spindelteilung an einer Spinn- oder Zwirnmaschine,
angepaßt ist, hat zur Folge, daß die Faserstränge nur einen geringen, den Verzug
nicht behindernden Weg längs der Spule zurückzulegen haben sowie die weitere, dalßl
sie in der Klemmzone der Zylinder 56 und 57 durch ihr Hinundher wandern auf der
Strecke/ (Fig. 19) eine Frottierung erfahren, ohne daß dazu eine Relativbewegung
zwischen den I Klemmwalzen 56 und 57 erforderlich wäre. Eine ähnliche Frottierung
geht schon beim Abrollen der Spule auf dem Zylinder 54 vor sich.
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Die Anordnung g von mindestens zwei Wickeln 50 und 51 auf ein und
demselben Tragkörper 52 empfiehlt sich besonders bei engen Streckwerks- bzw.
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Spindelteilungen oder in solchen Fällen, in denen die Breite d des
Wickels sehr viel geringer ist als der Wickeldurchmesser. Mit einer solchen radsatzartigen
Ausbildung der Lieferwickel wird jedes Kippmoment ausgeschaltet. Die Bauart und
der jeweilige Verwendungszweck der Maschine werden die zweckmäßig auf einem Träger
52 anzuordnende Anzahl der Einzelwickel sowie die Länge der einzelnen Träger 52
bestimmen.
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Die Erfindung kann bei Zwirnmaschinen mit besonderem Vorteil angewendet
werden, indem die Spulenvorlage gleichzeitig als Einzug- und als Lieferorgan wirkt.
Dabei läßt es sich. ermöglichen, die Fadenwickel mit ihren Tragorganen derart zur
Achse der Spindeln anzuordnen, daß die Fäden den Spindeln senkrecht oder nahezu
senkrecht zugeführt werden, wodurch der Zwirneffekt verbessert wird.
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Spulenvorlagen dieser Art, wie sie in Fig. 20 bis 22 beispielsweise
dargestellt sind, lassen sich auch leicht an bestehenden Spinn- oder Zwirnmaschinen
anbringen.
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Die Spule oder der Wickel I liegt hier auf einem Treibzylinder 58
auf, der sich mit der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit dreht, und stützt sich
gegen die Lagerständer 59 und 59' auch bei sich verkfeinerndem Wickel (in Fig. 21
gestrichelt angedeutet) ständig ab.
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Die Ständer 59 und 59' haben an ihren oheren Enden halbkreisförmige
Aussparungen 60 und 60', die als Auflagen für neu anzulegende Wickel dienen, wie
in Fig. 22 veranschaulicht ist. Die Ständer sind in Abständen, die sich nach der
Spindelteilung richten, auf der Zylinderbank 6I der Maschine befestigt.
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Weitere vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten des Erfindungsprinzips
zeigen Fig. 23 bis 25. In beiden Fällen liegen zwei Fadenwickelreihen I und II hintereinander.
Während aber im Falle der Fig. 23 die Wickelreihe I unabhängig von der Wickelreihe
II gelagert ist, läßt Fig. 24 eine Lagerung erkennen, bei der die Wickel der Reihe
I mit Wickeln der Reihe II auf dem beiden Wickelreihen gemeinsamen Zylinder 68 abwechseln.
Mit diesen Anordnungen kann man die verschieclensten Zwecke verfolgen.
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Wenn die Maschine beispielsweise nur zum Donblieren dienen soll,
ohne Rücksicht auf die Spindelteilung, können die Faserstränge bzw.
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Fadenwiclçel 62 und 63 (Fig. 23 a) parallel zueinander in gleichen
Abständen auf zueinander parallelen Treibzylinderpaaren 64, 65 bzw. 66, 67 aufruhen.
Die Fäden oder Faserstränge 3 und 3' gelangen in der beschriebenen Weise über die
Fadenführer I3 zu den Spindeln.
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Will man dagegen mit Rücksicht auf eine enge Spindelteilung arbeiten,
so ist die versetzte Anordnung der Faserstrangwickel nach Fig. 23 b oder Fig. 24
angezeigt, bei denen im ersten Falle die Wickel auf gesonderten Zylindern 64 und
65 bzw. 66 und 67, im zweiten Falle auf einem mittleren gemeinsamen Zylinder 68
aufliegen. Durch die letztgenannte ; Anordnung wird ein Treibzylinder eingespart
und damit auch die Gesamtbreite der Maschine verringert.
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Je nach der erforderlichen Rückhaltekraft können auch in den Fällen
der Fig. 23 und 24 die Fäden 3 und 3'entweder über die vorderen Zylinders und 67
bzw. 68 und 67 (gestrichelt angedeutet) oder über die hinteren Zylinder 64 und 66
bzw. 68 und 64 (mit vollen Linien gezeichnet) ablaufen.
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Natürlich ist die Erfindung in allen ihren Variationen auch in Verbindung
mit den üblichen Lieferwerken von Zwirnmaschinen und anderen Spinnereimaschinen
anwendbar, indem die Abrolllagerung an die Stelle der bekannten Spulenaufsteckungen
tritt.
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Mit Hilfe der Erfindung wird es außerdem moglich, das Verarbeitungsgut
so zu magazinieren, daß die Griffzeiten beim Spulenwechsel erheblich herabgesetzt
und die Kontinuität des Betriebes in geringstmöglichem Ausmaße gestört wird. Fig.
25 verdeutlicht das schematisch.
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Während die auf dem vorderen Treibzylinder 67 liegenden Wickel 69
und 70, die etwa die in Fig. 19 veranschaulichte, radsatzartige Anordnung auf einem
Tragkörper 52' aufweisen, diejenigen sind, von denen die Faserstränge 3 zur Verarbeitung
abgezogen werden, dienen die auf dem hinteren Treil)-zylinder 64 gelagerten Wickel
71 und 72, die versetzt zu den vorderen Wickeln 69 und 70 liegen, als Vorratswickel,
die erst dann in Verarbeitung genommen werden, wenn die vorderen Wickel 69 und 70
verbraucht sind. Ist das der Fall, dann kehrt sich das Spiel um. Die leergelaufenen
Tragkörper 52' der vorderen Wickelreihe werden durch volle ersetzt, und diese laufen
so lange als Vorratswickel, bis der nächstliegende hintere Tragkörper 52 leer geworden
ist, mit dessen Fadenende der Fadenanfang des Vorratswickels alsdann verbunden wird.
So liegt es in der Hand des Arbeiters, an jeder Stelle der Maschine ständig Materialnachschub
zu haben. Die einzelnen Fäden können sich auch nicht verwickeln, verfitzen oder
den Lauf der Maschine sonstwie hemmend beeinflussen, weil die mit den Treibzylindern
umlaufenden Wickel bei Fadenbruch den Faden so einziehen, daß er sich dem
Wickelumfang
glatt anlegt. Besondere Trenn- oder Abstellvorrchtungen an der Maschine erübrigen
sich somit. Diese Art der Magazinierung kann natürlich in analoger Weise bei allen
Arten von Spinnerimaschine Anwendung finden, bei denen es uf eine geweisse Vorratshaltung
an Faserstangwickeln während des Betriebes anliommt.
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Da die wickel oder Spulen zusammen mit ihren Treibvorrichtungen selbst
Restandteile der Streck-bzw. Liefenverke bilden und auf deren Arbeitsbreite eingestellt
sind, entfallen alle Unzträglichleiten, die bei den bekannten Spulenvorlagen zur
Anordnung besonderer Fadenführungen zwangen. Es tritt kein Durchhängen des Stranges
und auch kein Verfitzen von Doppelsträngen mehr ein, weil die auf die Einteilung
der Arbeitsstellen abgestimmte Spulenbreite einerseitw und die druch die Einbeziehug
des Wickle in den Areisvorgang andererseits bedingte Spannung des Faserstranges
das nicht mehr zuläßt. Besondere Aufsteckrahmen erübrigen sich. ebenso vermindert
sich die Anzahl der zu üherwacllellden Lagerstellen. Das Auflegen der Spulen geht
in kürzester Frist vonstatten, und jegliches Einfädeln in irgendwelche Kanäle oder
Durchlässe entfällt. Die Wicklungsweise der Spulen ist so vorteilhaft, daß ihre
Verwendung selbst bei Niaschinen mit bisher senkrechter Spulenaufstreckung einen
Fortschritt bedeutet.