DE4113508C2 - Bordstein für Bushaltestellen - Google Patents
Bordstein für BushaltestellenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bordstein für Bushalte
stellen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein besonderes Problem bei der Ausgestaltung von Bushalte
stellen ist der hohe Einstieg in die Busfahrzeuge. Aufgrund
zahlreicher Forderungen aus dem politischen Bereich und von
Behindertenverbänden haben die Verkehrsbetriebe zusammen mit
den Fahrzeugherstellern versucht, Busse mit einem niedrigeren
Wagenboden zu entwickeln. Das vorläufige Ende dieser Entwick
lung stellt der sog. Standard-Niederflurbus dar. Auch bei die
sem Fahrzeug beträgt die Fußbodenhöhe und damit die Einstiegs
höhe immer noch 34 cm. Bei der herkömmlichen Höhe von Bürger
steigen als der üblichen Form einer Bushaltestelle beträgt
die Bordsteinhöhe in der Regel 10-12 cm, so daß sich immer
noch eine Einstiegshöhe von 22-24 cm ergibt. Dies ent
spricht zwar in etwa einer normalen Stufenhöhe, läßt aber
immer noch keinen niveaugleichen Übergang von der Bushalte
stelle zum Fahrzeug zu, der für besondere Personengruppen,
wie z. B. Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen, be
sonders vorteilhaft wäre. Daneben wird ein erwünschter be
trieblicher Effekt, nämlich die Beschleunigung der Ein- und
Ausstiegszeiten, ebenfalls nicht in ausreichendem Ausmaß er
reicht.
In der Zeitschrift "Das Niederflurbus-Verkehrssystem", Nov.
1989, ist vorgeschlagen worden, den Bordstein im Haltestellen
bereich für die Haltestellenplattform auf 18 cm anzuheben.
Die verbleibende Einstiegshöhe von 16 cm soll durch eine sog.
Kneeling-Einrichtung am Busfahrzeug reduziert werden. Hier
bei wird die Luft aus den Federungsbälgen abgelassen, so daß
das Fahrzeug um 7-8 cm absinkt. Abgesehen davon, daß diese
Kneeling-Einrichtungen einen sehr hohen Investitions- und
wartungsbedarf erfordern, verbleibt dennoch auch unter
Nutzung dieser Einrichtung immer noch eine Stufe in Höhe
von mindestens 8 cm, die für Rollstuhlfahrer ohne fremde
Hilfe nicht überwindbar ist. Abgesehen davon ergeben sich
durch die Nutzung der Kneeling-Einrichtung Haltezeitverlän
gerungen und Sicherheitsprobleme, so z. B. die Gefahr von
Quetschungen etc.
Ein weiteres Anheben der Bordsteinhöhe ist aufgrund der Au
ßenumrisse der Busfahrzeuge sehr problematisch. Durch den
großen vorderen und hinteren Überhang muß ein Bordstein, der
höher als 18 cm über die Fahrbahnoberfläche nach oben vor
steht, absolut gerade angefahren werden. Sollte z. B. durch ein
parkendes Fahrzeug ein schräges Anfahren der Bussteigkante er
forderlich werden, besteht die Gefahr, daß das Busfahrzeug beim
Überstreichen der Bussteigfläche mit dem vorderen Überhang
infolge von Nickbewegungen der Federung oder aber auch durch
eine im Straßenquerschnitt eingebaute Querneigung auf dem
Bordstein aufsetzt bzw. mit der Karosserie an den Bord
stein anstößt. Die Folge wären fortgesetzt schwere Fahrzeug
schäden. Ist infolgedessen eine direkte Anfahrt eines solchen
Hochbussteiges nicht möglich, so muß das Fahrzeug mit einem
entsprechenden Abstand zum Bussteig halten, so daß die Fahr
gäste gezwungen sind, von dem Bushochsteig 34 cm auf die Straße
hinunterzusteigen und dann erst wieder hoch in das Fahrzeug
einzusteigen bzw. in umgekehrter Reihenfolge. Hieraus resul
tiert eine hohe Unfallgefahr durch Stolpern.
Die vorstehend geschilderten Fahrzeugschäden können gemildert
werden, wenn ein aus der DE 33 02 275 A1 bekannter Bordstein,
der zweiteilig ausgebildet ist und dessen oberer Teil aus
Kunststoff besteht, verwendet wird. Durch die elastische
Ausgestaltung des oberen Abschnitts des Bordsteins kann
erreicht werden, daß etwaige Berührungen zwischen dem Nie
derflurbus und der Bordsteinkante bzw. dem Bordstein allen
falls zu Beschädigungen des Bordsteins, nicht jedoch zu
Beschädigungen des vergleichsweise teuren Niederflurbusses
führen.
Dennoch bleibt eine genaue Positionierung des Niederflur
busses längs eines für derartige Bushaltestellen erhöhten
Bordsteins für den Busfahrer problematisch, wobei erst durch
eine derartige Positionierung des Niederflurbusses der Ein
tritt in den Bus optimal und wenig gefahrvoll gestaltet wer
den kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anfahren einer
Bushaltestelle mit einem Niederflurbus, den Rollstuhlfahrer
ohne fremde Hilfe befahren können, zu vereinfachen, wobei
gleichzeitig das Risiko von Beschädigungen am Niederflurbus,
insbesondere an dessen Bereifung, minimiert werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am
fahrbahnseitigen Übergangsbereich zwischen dem unteren und
dem oberen Abschnitt des Bordsteins eine Deckleiste ange
ordnet ist, die aus einem Werkstoff besteht, der mit Rei
fengummi einen geringen Reibungskoeffizienten aufweist. Bei
einer derartigen Gestaltung des Bordsteins kann der Bus
fahrer sein Fahrzeug ganz nahe an den Bordstein heranfahren,
ohne befürchten zu müssen, daß durch Kontakt des Reifens mit
dem Bordstein ersterer in erheblicher weise beschädigt würde.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Existenz derartiger Deck
leisten der tatsächliche Abstand zwischen dem Niederflurbus
und der Bordsteinkante bei der Nutzung der Bushaltestellen
erheblich verringert werden konnte.
Durch die Anordnung der Deckleiste an der fahrbahnseitigen
Fuge zwischen dem oberen, elastischen und dem unteren, star
ren Abschnitt des Bordsteins kann des weiteren sicher ver
hindert werden, daß durch Einfügung spitzer Gegenstände in
die Fuge und entsprechender Aufbringung von Hebelkräften der
Bordstein beschädigt wird. Darüber hinaus kann durch diese
Deckleiste auch das Eindringen von Wasser od. dgl. in die
Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Abschnitt des
Bordsteins erschwert bzw. verhindert werden.
Durch eine formschlüssige Verbindung zwischen dem oberen,
elastischen Abschnitt und dem unteren, starren Abschnitt des
Bordsteins kann jedwede Verschiebung zwischen den beiden Ab
schnitten des Bordsteins sicher ausgeschlossen werden.
Vorteilhaft läßt sich eine solche formschlüssige Verbin
dung zwischen dem oberen und dem unteren Abschnitt des Bord
steins durch eine Schwalbenschwanzverbindung realisieren,
bei der der formschlüssige Verbund zwischen den beiden Ab
schnitten durch einfaches Aufschieben des oberen Abschnitts
auf den unteren Abschnitt hergestellt wird.
Bei einer Ausrichtung der Nuten und Vorsprünge der Schwalben
schwanzverbindung in Längsrichtung des Bordsteins ist eine
Abtrennung des oberen, elastischen Abschnitts des Bordsteins
vom unteren, starren Abschnitt des Bordsteins für Unbefugte
nahezu unmöglich, da hierzu erst zumindest eine Stirnfläche
des Bordsteins freigelegt werden müßte.
Bei einer Ausrichtung der Schwalbenschwanzverbindung quer zur
Längsrichtung des Bordsteins ist ein Austausch der oberen,
elastischen Abschnitte möglich, ohne daß die starren Abschnit
te der Bordsteine bewegt werden müßten. Demgemäß kann bei einer
solchen Ausrichtung der Schwalbenschwanzverbindung ein be
schädigter oberer, elastischer Abschnitt in einfacher Weise
ohne Maßnahmen an benachbarten Bordsteinen ausgewechselt wer
den.
Darüber hinaus können die beiden Abschnitte des Bordsteins
auch mittels Schraubverbindungen aneinander befestigt werden,
wobei dann ein Lösen der beiden Abschnitte voneinander nur mit
Hilfe von Spezialwerkzeug etc. möglich ist. Eine Beschädi
gung der Bordsteine durch Unbefugte ist somit bei dieser Ver
bindungsart völlig ausgeschlossen.
Die Dauerhaftigkeit der in den oberen, elastischen Teil des
Bordsteins vorstehenden Schraubverbindungen kann dadurch er
höht werden, daß innerhalb des elastischen Abschnitts eine
Armierung eingebettet ist, die als Widerlager für die Schraub
köpfe der Schraubverbindung dient.
Eine Abrundung der Deckleiste an ihrer fahrbahnseitigen Au
ßenfläche ermöglicht eine weitere Verringerung des Beschä
digungsrisikos für die Busreifen.
Durch eine hohle Ausgestaltung des oberen, elastischen Ab
schnitts des Bordsteins kann dieser zum einen materialspa
rend und leicht hergestellt werden; zum anderen ist durch
eine entsprechende Ausbildung des Hohlraums eine exakte
Anpassung der Elastizität des oberen, elastischen Abschnitts
des Bordsteins an die vorhandenen Anforderungen möglich.
Ein unerwünschtes Einsinken von Teilen des oberen, elasti
schen Abschnitts des Bordsteins in den Hohlraum kann dadurch
verhindert werden, daß der Hohlraum von elastischen Stegen
od. dgl. durchsetzt ist, die so ausgelegt sind, daß sie ein
Durchbiegen des oberen, elastischen Abschnitts bei den durch
einen Fahrgast hervorgerufenen Vertikalbelastungen sicher
ausschließen. Es ist auch möglich, den Hohlraum zusätzlich
zu den elastischen Stegen oder statt diesen mit einem Schaum
stoff auszusteifen.
Sofern die Oberkante des oberen, elastischen Abschnitts im
Vergleich zu dessen Unterkante um 3 cm von der Fahrbahn zu
rückversetzt ist, wird für die Fahrzeugkarosserie ein gewis
ses Toleranzspiel gewährleistet. Die Gefahr auch leichter Be
schädigungen wird dadurch weiter verringert.
Durch die Ausgestaltung einer Ausnehmung im unteren Abschnitt
des Bordsteins kann das Gewicht dieses Abschnitts erheblich
erniedrigt und der Werkstoffverbrauch für dessen Herstellung
erheblich verringert werden.
In einfacher weise läßt sich diese Ausnehmung trapezförmig
gestalten, wobei die Grundseite des Trapezes mit der Untersei
te des starren Abschnitts des Bordsteins fluchtet. Die Höhe
des Trapezes kann ca. 2/3 der Gesamthöhe des starren Ab
schnitts des Bordsteins betragen.
Sofern der Bordstein in seiner Höhe so gestaltet ist, daß
die Oberkante des oberen, elastischen Abschnitts ca. 30 cm
oberhalb der Fahrbahn angeordnet ist, ergibt sich eine für
alle als Fahrgäste in Betracht kommenden Personengruppen
ohne fremde Hilfe beherrschbare Einstieghöhe von etwa 4 cm.
Vorteilhaft steht der untere, starre Abschnitt etwa 12 cm
über die Fahrbahn nach oben vor, wobei der obere, elasti
sche Abschnitt ca. 18 cm hoch ist. Hierdurch ist sicherge
stellt, daß Berührungen zwischen dem Bordstein und der Fahr
zeugkarosserie des Busfahrzeugs ausschließlich am oberen,
elastischen Abschnitt des Bordsteins stattfinden.
Bei einer Tiefe des unteren Abschnitts von 30 cm ist ge
währleistet, daß auch bei Auftreten von hohen Verformungs
kräften am oberen, elastischen Abschnitt des Bordsteins
keine Trennung zwischen den beiden Abschnitten des Bord
steins möglich ist.
Sofern der Bordstein mit einer Länge von 50 cm hergestellt
wird, ist der Austausch etwaig beschädigter oberer, elasti
scher Abschnitte des Bordsteins in einfacher weise möglich.
Es ist aber auch möglich, den Bordstein in anderen Längen her
zustellen, z. B. von 100 cm.
Eine Einfärbung des oberen, elastischen Abschnitts kann vor
teilhaft die Sichtbarkeit des Bordsteins erhöhen.
Sofern dieser obere Abschnitt mit retroreflektierenden Werk
stoffen versehen ist, kann auch bei ungünstigen Lichtver
hältnissen bzw. bei Dunkelheit eine gute Sichtbarkeit des
Bordsteins gewährleistet werden.
Der untere Abschnitt kann gehsteigseitig mit einem nach oben
vorstehenden Kragen versehen sein, wodurch sich einerseits
eine Einsparung hinsichtlich des vergleichsweise teuren
elastischen Werkstoffs ergibt und wodurch andererseits eine
sichere Fixierung des elastischen oberen Abschnitts des Bord
steins in seitlicher Richtung gewährleistet wird.
Wenn die Oberkante des nach oben vorstehenden Kragens des
unteren Abschnitts mit der Oberkante des oberen Abschnitts
fluchtet, kann der obere Abschnitt über seine gesamte Höhe
seitlich fixiert werden. Dennoch sind Beschädigungen eines
gegen den oberen Abschnitt anstoßenden Fahrzeugteils etc.
sicher ausgeschlossen.
Eine besonders einfache und sichere Lagerung des oberen Ab
schnitts auf dem unteren Abschnitt ergibt sich, wenn der obere
Abschnitt zwei seitliche, nach unten ragende Vorsprünge auf
weist, zwischen denen ein mittlerer, nach oben ragender Vor
sprung des unteren Abschnitts angeordnet ist.
Neben der Ausbildung des unteren Abschnitts des Bordsteins aus Beton
ist es auch möglich, sämtliche Bauteile des Bordsteins aus
einem elastischen Gummi oder Kunststoff herzustellen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Bussteig mit
einem gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung gestalteten Bordstein;
Fig. 2 die Vorderansicht eines gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung gestalteten
Bordsteins;
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen mit einem ge
mäß einer dritten Ausführungsform der Erfin
dung ausgestalteten Bordstein versehenen Bus
steig und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine vierte Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Bordsteins.
Fig. 1 zeigt einen Bordstein 1, der in einen als Gummi
aufsatz 2 ausgebildeten elastischen oberen Abschnitt und
einen als Betonstein 3 ausgebildeten starren unteren Ab
schnitt zweigeteilt ist.
Der Betonstein 3 hat eine Tiefe von ca. 30 cm. Mit seiner
Vorderfläche begrenzt der Betonstein 3 eine Fahrbahn 4. Die
Höhe des Betonsteins 3 ist so bemessen, daß seine fahrbahn
seitige Oberkante 5 ca. 12 cm oberhalb der Oberseite der
Fahrbahn 4 angeordnet ist. In der Unterseite des Betonsteins
3 ist eine Ausnehmung 6 ausgebildet, mittels der das Gewicht
des Betonsteins 3 reduziert und damit die Handhabbarkeit
und Einbaubarkeit des Betonsteins 3 verbessert werden soll.
Die Ausnehmung 6 ist im Querschnitt trapezförmig, wobei die
Grundseite des Trapezes in der Unterfläche des Betonsteins 3
verläuft.
Auf dem Betonstein 3 ruht der Gummiaufsatz 2. Auch der Gummi
aufsatz 2 ist an seinem auf dem Betonstein 3 aufliegenden Ab
schnitt ca. 30 cm tief; diese Abmessung der Tiefe von Beton
stein 3 und Gummiaufsatz 2 gewährleistet, daß die bei Be
lastungen erforderlichen Verformungswege zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus wird durch diese Bemaßung eine Anpassungsfä
higkeit des Bordsteins 1 an die üblichen Stein- und Platten
maße sichergestellt. Die Längsabmessung des Bordsteins 1 be
trägt 50 cm, wodurch eine verbesserte Handhabbarkeit und Aus
wechselbarkeit etwa beschädigter Teile des Bordsteins 1 er
möglicht ist.
Der obere Abschnitt bzw. der Gummiaufsatz 2 des Bordsteins 1
ist aus einem elastischen Werkstoff hergestellt. In seinem
Inneren ist ein Hohlraum 7 ausgebildet, der die bei Belastun
gen erforderliche Flexibilität des Gummiaufsatzes 2 mit be
wirkt. Um eine Verformung des Gummiaufsatzes 2 bei normalen
Trittbelastungen auszuschließen, kann der Hohlraum 7 von
nicht dargestellten elastischen Stegen, die vorzugsweise aus
demselben Werkstoff wie der Gummiaufsatz 2 bestehen, durchsetzt
und damit ausgesteift sein.
Als Werkstoff für den Gummiaufsatz 2 kommt insbesondere Gummi
hochwertiger Qualität in Frage. Es können jedoch auch andere
geeignete elastische Werkstoffe verwendet werden.
Zur Verbesserung der optischen Wahrnehmbarkeit des Gummiauf
satzes 2 bzw. des Bordsteins 1 kann für den Gummiaufsatz 2
ein eingefärbter Werkstoff verwendet werden; um eine gute
optische Wahrnehmbarkeit auch bei Dunkelheit zu sichern, kön
nen retroreflektierende Werkstoffe, insbesondere an der Flan
ke und an der zur Fahrbahn 4 hin orientierten Vorderseite des
Gummiaufsatzes 2 in diesen eingearbeitet sein.
Die obere, zur Fahrbahn 4 hin orientierte Vorderkante 8 des
Gummiaufsatzes 2 ist zu dessen unterer Vorderkante 9 um ca.
3 cm zurückgesetzt, um ein gewisses Toleranzspiel für die
Karosserie 10 des Busfahrzeugs zu gewährleisten.
Die an der zur Fahrbahn 4 hin orientierten Vorderseite des
Bordsteins 1 zwischen dem Betonstein 3 und dem Gummiaufsatz
2 ausgebildete Fuge ist durch eine Deck- bzw. Scheuerleiste
11 abgedeckt. Die Scheuerleiste 11 ist in beliebiger weise
am Betonstein 3 befestigt. An ihrer zur Fahrbahn 4 hin ge
wandten freien Außenfläche ist die Deck- bzw. Scheuerleiste
11 abgerundet.
Diese Deck- bzw. Scheuerleiste 11 verhindert zum einen, daß
durch Vandalismus der Gummiaufsatz 2 vom Betonstein 3 ab
getrennt werden kann, was sonst durch Einstechen mit spitzen
Gegenständen in die Fuge und Abheben des Gummiaufsatzes 2
vom Betonstein 3 möglich wäre.
Hauptzweck der Scheuerleiste 11, die aus einem Werkstoff
besteht, der in Verbindung mit Reifengummi einen möglichst
geringen Reibungskoeffizienten besitzt, z. B. aus Polyurethan,
ist es jedoch, Beschädigungen der Reifenflanken von Busreifen
12 bei der Anfahrt des Bussteiges zu verhindern.
Diese Lösung ist sinnvoller als ein Ausrunden eines Beton
steines zur Fahrbahn 4 hin, wie es ähnlich bereits empfohlen
worden ist.
Daneben ermöglicht die vorstehend beschriebene Ausgestaltung
des Bordsteins 1 dem Busfahrer, durch Anlenken dieser Deck
bzw. Scheuerleiste 11 möglichst dicht an die Bussteigkante
heranzufahren, ohne Beschädigungen an den Busreifen 12 be
fürchten zu müssen.
Zur weiteren Verringerung des Beschädigungsrisikos können
in den Problembereichen der Karosserie 10, z. B. am vorderen
und hinteren Überhang, nahe der Unterkante der Karosserie 10
aus dem gleichen Werkstoff wie die am Bordstein 1 angebrachte
Deck- oder Scheuerleiste 11 bestehende Scheuerleisten 13 in
Form von Zierleisten angebracht sein. Auf diese weise werden
bei Berührungen zwischen Gummiaufsatz 2 und Karosserie 10
Abriebspuren auf dem Lack oder Beschädigungen desselben ver
hindert. In gleicher weise wird durch diese Scheuerleisten
13 verhindert, daß scharfe oder spitze Karosserieteile den
Gummiaufsatz 2 beschädigen können, der als elastisches Form
teil ausgebildet sein kann.
Für den Fall des vertikalen Aufsetzens der Karosserie 10
auf den Gummiaufsatz 2 können Beschädigungen des letzteren
nicht in jedem Fall ausgeschlossen werden. Dies ist in erster
Linie abhängig von der Konstruktion des Wagenunterbodens,
die sich von Hersteller zu Hersteller unterscheidet. So wer
den Beschädigungen in Form von Schnitten oder Rissen des
Gummiaufsatzes 2 durch am Wagenunterboden angebrachte spitze
Gegenstände nicht in jedem Fall zu vermeiden sein. Dies ist
jedoch leichter hinnehmbar als Beschädigungen an den Bus
fahrzeugen.
Auch deswegen ist ein Längenmaß des beschriebenen Bussteig-
Bordsteins 1 von 50 cm gewählt, um die ggf. auszuwechselnden
Längenabschnitte möglichst klein zu halten.
Um einen möglichst festen Verbund zwischen dem Betonstein 3
und dem als elastisches Formteil ausgebildeten Gummiaufsatz 2
zu gewährleisten, ist die Verbindung zwischen diesen beiden
Teilen als Schwalbenschwanzverbindung, die zusätzlich verklebt
ist, ausgebildet.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform des Bordsteins
verlaufen am Betonstein 3 und am Gummiaufsatz 2 ausgebildete
Nuten 14, 15 bzw. Vorsprünge 16, 17 in Längsrichtung des Bord
steins 1. Zum Auswechseln eines beschädigten Gummiaufsatzes 2
muß demgemäß der gesamte Bordstein 1 aus dem Bussteig heraus
genommen und ersetzt werden.
Mittels der geklebten Schwalbenschwanzverbindung 14, 15, 16,
17 ist eine gleichmäßige feste Auflage und eine gleichmäßige
Kraftübertragung zwischen dem Gummiaufsatz 2 und dem Betonstein
3 möglich.
Alternativ ist auch eine Konstruktion möglich, bei der die
Laufrichtung der Nuten 14, 15 und Vorsprünge 16, 17 der
Schwalbenschwanzverbindung um 90 Grad gedreht ist und auf ein
Verkleben von Gummiaufsatz 2 und Betonstein 3 verzichtet ist,
wie in Fig. 2 dargestellt. Bei dieser Bauweise kann nach Ab
schrauben bzw. Entfernen der Deck- bzw. Scheuerleiste 11 der
Gummiaufsatz 2 zur Fahrbahn 4 hin vom Betonstein 3 abgezogen
werden und durch einen neuen Gummiaufsatz 2 ersetzt werden.
Die dann wieder z. B. mit Sicherheitsschrauben aufgeschraubte
Deck- bzw. Scheuerleiste 11 verhindert ein Abziehen des Gum
miaufsatzes 2 vom Betonstein 3 durch Unbefugte. Allerdings
hat bei dieser Konstruktion der Verbund zwischen Gummiauf
satz 2 und Betonstein 3 nicht die bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 erzielte Qualität.
Ähnliche Varianten sind denkbar, z. B. in den Gummiaufsatz 2
einvulkanisierte Metallschienen, die von im Betonstein 3 ein
betonierten Metallschienen aufgenommen werden. Auch in diesem
Fall ist ein Abziehen zur Fahrbahn 4 hin möglich.
Eine weitere Möglichkeit zur Befestigung des Gummiaufsatzes
2 am Betonstein 3 ist in Fig. 3 dargestellt. Hier ist im
unteren Bereich des als elastisches Formteil ausgebildeten
Gummiaufsatzes 2 eine Metallarmierung bzw. -bewehrung 18
eingebettet. Der Gummiaufsatz 2 ist an seiner Oberseite mit
Löchern 19 versehen. Durch diese Löcher 19 sind Schraub
bolzen 20 betätigbar, die in an der Unterseite des Hohlraums
7 ausgebildeten Ausnehmungen 21 sitzen und durch im unteren
Abschnitt des Gummiaufsatzes 2 ausgebildete Bohrungen 22 in
im Betonstein 3 ausgebildete Gewindeaufnahmen 23 eingreifen
und so den Gummiaufsatz 2 am Betonstein 3 befestigen. Die
oberen Löcher 19 sind nach der Befestigung des Gummiauf
satzes 2 am Betonstein 3 mit Gummistopfen, die einvulkani
siert werden, verschließbar. Alle Metallteile müssen aus
rostfreien Werkstoffen bestehen.
Mit dem vorstehend beschriebenen Betonstein 1 sind beliebi
ge Aussteighöhen herstellbar. Dies kann entweder durch einen
tieferen Einbau oder durch Kürzen der Betonsteine 3, die als
untere Füße fungieren, geschehen. Als ideal wird die in
Fig. 1 dargestellte Einbauhöhe angesehen, die zu einer Bus
steighöhe von 30 cm führt. Hierbei verbleibt eine Differenz
zum Wagenboden von 4 cm als Toleranzspiel für die Einfederung
des Busfahrzeugs im vollbeladenen Zustand. Dieses Stufenmaß
für den Übergang wird im übrigen auch bei Stadtschnellbahn
systemen angewandt.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform des Bord
steins hat der untere Abschnitt 3 an seiner dem Gehsteig zuge
wandten Seite einen nach oben vorstehenden Kragen 23, dessen
Oberkante mit der Oberkante des oberen Abschnitts 2 bzw. des
Gummiaufsatzes 2 fluchtet. Der Gummiaufsatz 2 hat an seiner
Unterseite zwei vertikal abwärts vorstehende bzw. vorragende
Vorsprünge 25, 26, die bei montiertem Bordstein 1 seitlich
neben einem mittleren, nach oben ragenden Vorsprung 24 des
unteren Abschnitts 3 angeordnet sind. Bei dieser Ausführungs
form wird eine zusätzliche seitliche Stützung des oberen Ab
schnitts 2 erreicht, wobei zur Montage der obere Abschnitt 2
einfach auf den unteren Abschnitt 3 aufgelegt wird. Die seit
liche Positionierung des oberen Abschnitts 2 ergibt sich bei
dieser Ausführungsform automatisch.
Claims (25)
1. Bordstein für Bushaltestellen mit einem in Vertikalrich
tung oberen Abschnitt (2) aus elastischem Gummi oder Kunst
stoff, der auf einem unteren
Abschnitt (3) des Bordsteins (1) gelagert ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß am fahrbahnseitigen Übergangsbereich zwi
schen dem unteren und dem oberen Abschnitt (3, 2) des Bord
steins (1) eine Deckleiste (11) angeordnet ist, die aus einem
Werkstoff besteht, der mit Reifengummi einen geringen Rei
bungskoeffizienten aufweist.
2. Bordstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der obere Abschnitt (2) aus elastischem Gummi oder Kunst
stoff und der untere Abschnitt (3) aus Beton formschlüssig
miteinander verbunden sind.
3. Bordstein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Formschluß zwischen dem unteren und dem oberen Abschnitt
(3, 2) durch eine Schwalbenschwanzverbindung (14, 15, 16, 17)
verwirklicht ist.
4. Bordstein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (14, 15) bzw. Vorsprünge (16, 17) der Schwalben
schwanzverbindung in Längsrichtung des Bordsteins (1) ver
laufen.
5. Bordstein nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nuten (14, 15) bzw. Vorsprünge (16, 17) der Schwalben
schwanzverbindung quer zur Längsrichtung des Bordsteins (1)
verlaufen.
6. Bordstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der obere und der untere Abschnitt (2, 3) durch Schraubver
bindungen (20) miteinander verbunden sind.
7. Bordstein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
im oberen Abschnitt (2) eine metallische Bewehrung (18) einge
bettet ist, an der die Köpfe der Schraubbolzen (20) abge
stützt sind.
8. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Deckleiste (11) fahrbahnseitig ausge
rundet ist.
9. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Inneren des oberen Abschnitts (2) aus
elastischem Gummi oder Kunststoff ein Hohlraum (7) ausge
bildet ist.
10. Bordstein nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum (7) durch elastische Stege ausgesteift ist.
11. Bordstein nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (7) mit einem Schaumstoff ausgesteift ist.
12. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der obere Abschnitt (2) von seiner vor
deren Oberkante (8) zu seiner vorderen Unterkante (9) zur
Fahrbahn (4) hin abgeschrägt ist, so daß die Oberkante (8)
in bezug auf die Fahrbahn (4) von der Vorderkante (9) um
3 cm zurückgesetzt ist.
13. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der untere Abschnitt (3) aus Beton eine
Ausnehmung (6) aufweist.
14. Bordstein nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Ausnehmung (6) von der Unterseite des unteren Ab
schnitts (3) über etwa 2/3 seiner Höhe erstreckt und tra
pezförmig ausgebildet ist.
15. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Oberkante des oberen Abschnitts (2)
ca. 30 cm oberhalb der Fahrbahn (4) angeordnet ist.
16. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der obere Abschnitt (2) 18 cm hoch ist
und der untere Abschnitt (3) 12 cm über die Fahrbahn (4)
nach oben vorsteht.
17. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der untere Abschnitt (3) 30 cm breit ist.
18. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bordstein (1) 50 cm lang ist.
19. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bordstein (1) 100 cm lang ist.
20. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß der obere Abschnitt (2) eingefärbt ist.
21. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß im oberen Abschnitt (2) retroreflektieren
de Werkstoffe eingearbeitet sind.
22. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß der untere Abschnitt (2) gehsteigseitig
einen nach oben vorstehenden Kragen (23) aufweist.
23. Bordstein nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberkante des Kragens (23) mit der Oberkante des oberen
Abschnitts (2) fluchtet.
24. Bordstein nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeich
net, daß der obere Abschnitt (2) zwei seitliche, nach unten
vorragende Vorsprünge (25, 26) aufweist, zwischen denen ein
mittlerer, nach oben ragender Vorsprung (24) des unteren Ab
schnitts (3) angeordnet ist.
25. Bordstein nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß der untere Abschnitt (2) aus Beton
od. dgl. oder aus elastischem Gummi oder Kunststoff hergestellt
ist.
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