DE410774C - Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf mittels Elektrizitaet - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

\USGEGEBEN AM 19. MÄRZ 1925

REICHS PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13 g GRUPPE

G. Hochstrasser in Luzern, Schweiz.

Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf mittels Elektrizität Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1924 ab.

Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in der Schweiz vom 26. Oktober 1923 beansprucht.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf mittels Elektrizität, bei welcher in einer Wärme aufspeichernden Masse zum Durchleiten von Wasser und zum Verdampfen desselben bestimmte Leitungen eingebaut sind. Solche Vorrichtungen sind bekannt und dienen dazu, während der Zeit des billigen Nachtstromes Wärme aufzuspeichern und mit Hilfe dieser Wärme dann zu beliebiger Tageszeit Dampf zu erzeugen.

Das Neue besteht nun in der besonderen Ausbildung der Vorrichtung, welche ermöglicht, jederzeit rasch Dampf zu erzeugen

und diesen zu überhitzen, wobei gleichzeitig die Wärmeverluste auf ein möglichst kleines Maß eingeschränkt werden. Gemäß der Erfindung sind an einem Wasservorwärmer Wasserleitungen angeschlossen, die konzentrisch zu einem Überhitzer in der elektrisch beheizten Speichermasse eingebettet sind und die unter sich und mit einem Dampf überhitzer mittels eines ringförmigen Heißwasserspeichers verbunden werden. Das im Vorwärmer bis nahe zur Siedetemperatur vorerwärmte Wasser wird in regelbarer Menge durch die Wasserleitung geführt, so daß rasch beliebig viel Dampf erzeugt und die Erzeugung aber auch rasch wieder eingestellt werden kann. Die Vorrichtung besitzt noch Entleerungsleitungen, 'die das vollständige Entleeren der Wasserleitungen und des Überhitzers ermöglichen, wodurch Wärmeao Verluste vermieden werden können.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar teilweise im Schnitt.

In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Kessel, welcher mittels eines elektrischen Heizkörpers 2 in an sich bekannter Weise erhitzt wird. An den Kessel 1 ist eine Vorrichtung 3 zur Erzeugung des Dampfes mittels Leitung 4 angeschlossen. Die Vorrichtung 3 weist innerhalb eines Blechgehäuses eine Rohrschlange 5 und eine .zweite Rohrschlange 6 von kleinerem Durchmesser auf, die konzentrisch zur ersten liegt. Innerhalb der Rohrschlange 6 ist ein aus Blech bestehender, dicht abgeschlossener Überhitzer 7 eingebaut. Ferner ist zwischen den Rohrschlangen 5, 6 ein Heißwasserbehälter 8 von ringförmigem Querschnitt angeordnet. Die Schlangen 5, 6 stehen durch die Rohrstückeg, 10 mit dem Heißwasserbehälter 8 in Verbindung, und letzterer steht seinerseits mittels einer Leitung 11 mit dem Überhitzer 7 in Verbindung. Vom Überhitzer 7 führt eine Leitung 12 nach einem zu erhitzenden Käsekessel 13. Die Rohrschlangen 5, 6 sind mittels Zweigleitungen 14, 15 an die Leitung 4 angeschlossen, in welcher ein Regulierhahn 16 eingebaut ist. An den Heißwasserbehälter 8 ist ein Wasserstand 17 angeschlossen. Vom Überhitzer 7 zweigt eine abschließbare Entleerungsleitung 18 ab. Ferner ist am Heißwasserbehälter ebenfalls eine Entleerungsleitung 19 angeschlossen. Der Raum zwischen den Rohrschlangen 5, 6, dem Überhitzer 7 und dem Heißwasserbehälter 8 ist mit einer Wärmespeichermasse 20, z. B. Quarzsand, gefüllt, und in dieser sind elektrische Heizwiderstände 21,22 eingebaut, welche in an sich bekannter Weise ausgebildet und an ein Stromnetz angeschlossen sein können. Wäh-* rend der Zeiten mit geringem Strompreis, z. B. bei Nacht, wird mittels der elektrischen Widerstände 21, 22 die Speichermasse 20 hoch erhitzt, wobei ein Pyrometer 24 die Wärme anzeigt. Gleichzeitig wird auch das Wasser im Kessel 1 bis nahe an die Siedegrenze erwärmt. Liegt Bedarf an Dampf vor, so wird durch Umstellen des Hahnes 16 mehr oder weniger Wasser durch die Rohrschlangen 5, 6 geführt. Das Wasser erhitzt sich infolge der großen Berührungsfläche rasch und kommt hoch erhitzt und mindestens teilweise verdampft in den Behälter 8, von wo der Dampf dann durch die Leitung r 1 in den Überhitzer 7 fließt; von diesem fließt der Dampf durch die Leitung 12 zur Verbrauchsstelle. Liegt kein Bedarf an Dampf vor, so wird Hahn 16 geschlossen und die Leitungen 18, iy, geöffnet, so daß sich die Rohrschlangen der Behälter 8 und der Überhitzer 7 entleeren.

Die Vorrichtung kann auch für größeren Dampfbedarf mit mehr als zwei Rohrschlangen und mit mehr als einem Heißwasserbehalter 8 vorgesehen sein. In j edem Falle werden diese Rohrschlangen und Erhitzer konzentrisch zusammengebaut. Die Vorrichtung« kann gegen AVärmeverluste isoliert werden.

Die gezeichnete Ausführungsform der Vorrichtung eignet sich besonders gut für Käsereien, sie kann aber auch für andere Zwecke mit Erfolg Verwendung finden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf mittels Elektrizität, bei welcher in einer Wärme aufspeichernden Masse zum Durchleiten von Wasser und zum Aufspeichern von Dampf bestimmte Leitungen eingebaut sind,, dadurch gekennzeichnet, daß die an einen Wasservorwärmer angeschlossenen Wasserleitungen (5, 6) konzentrisch zu einem Überhitzer (7) in der elektrisch beheizten Speichermasse (20) eingebettet sind und unter sich durch einen ringförmigen Heißwasserspeicher i8), der mit dem Überhitzer verbunden ist, in Verbindung stehen, wobei Entleerungsleitungen (18, 19) vorgesehen sind, die das vollständige Entleeren der Wasserleitungen und des Überhitzers ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.