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Verfahren zur Verbesserung der Kühlung, insbesondere eines Ventils,
dessen Hohlkörper eine Menge von Quecksilber enthält. Die Erfindung betrifft Verbesserungen.
in Konstruktion und Herstellung von Kühlungsteilen, oder Vorrichtungen, bei denen
die gewünschte Kühlwirkung auf- die Wärmeübertragung von einem metallischen Körper
zum anderen abgestellt ist.. Als Beispiel ist- nachstehend auf ein Ventil für Verbrennungskraftmaschinen
hingewiesen, das in seiner Höhlung eine kleine Menge =von »Arbeitsquecksilber« enthält,
welches bei Berührung mit dem erhitzten Teil des. Ventils-verdampft und sich im
kühleren
Ventilteil kondensiert. Eine Einrichtung dieser Art ist
z. B. ein Ventil, das der Betriebswärme des Motors ausgesetzt ist und in einer Kammer
eine kleine Menge Arbeitsquecksilber enthält, von welchem Teile bei Verdampfung
durch die Wärme in dem hohlen Ventilschaft aufsteigen, dort gekühlt werden und zum
Boden des Ventils zurückgeführt werden, wodurch der Ventilkopf gekühlt wird. Vorliegende
Erfindung schafft ein Verfahren zur Behandlung eines Ventils oder sonstigen der
Wärme ausgesetzten Teils mit einer Arbeitsquecksilber enthaltenden Höhlung in der
Weise, daß auf der Innenfläche des Hohlteils eine Eisenamalgamschicht abgelagert
und der Teil dann verschlossen wird. Die Amalgamschicht kann gegebenenfalls außer
Eisen Metalle mit sogenannten »Aufbau«-Eigenschaften enthalten, wie Zinn oder Blei
oder beide.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch ein Ventil, Abb. z und ¢ veranschaulichen
das Verfahren zum hermetischen Abschluß des Ventils. Das Ventil nach Abb. i besteht
aus einem Kopf i o und einer Spindel 12, die Strahlrippen 13 aufweisen kann. Der
Teller io kann mit der Spindel 12 verschweißt sein, so daß beide Teile im wesentlichen
einen einheitlichen Metallkörper bilden.
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Im Innern der hohlen Spindel ist eine geringe Menge von sogenannt:em
arbeitenden Quecksilber 2o vorgesehen. Aus diesem entwickeln sich unter dem Einfluß
der Betriebswärme Dämpfe, die nach dem oberen Teil des Ventils aufsteigen, wo sie
sich abkühlen und verflüssigen, um dann wieder zum Boden der Spindel zurückzufließen,
so daß ein geschlossener Kreislauf bzw. eine stetige Kühlwirkung entsteht.
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Die Innenwand der Spindel ist mit einer Zwischenschicht aus einem
wärmeleitenden Stoff 1,1 bekleidet, die vermöge ihrer innigen Berührung mit den
Metallwänden die Wärmeübertragung zwischen der Wand und dem Quecksilber und umgekehrt
begünstigt. Die Stärke der Zwischenschicht ist deutlichkeitshalber in der Zeichnung
übertrieben.
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Die Wirksamkeit und Betriebsfähigkeit des Ventils kann durch eine
solche Zwischenschicht erheblich gesteigert werden, die aus einem Amalgam oder einer
Legierung von Quecksilber besteht und in Form eines. zusammenhängenden Überzuges
aufgebracht wird, bevor das Ventil eingebaut wird..
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Die bevorzugten Ausführungsformen für den Überzug sind sowohl im Hinblick
auf gute Wärmeübertragung wie auch auf feste und dauernde Haftung an dem Stahl der
tragenden Wand gewählt, so daß der Überzug mechanisch widerstajedsfähig ist und
nicht unter dem Einfluß der Betriebserschütterungen und hohen Temperaturen abbröckelt
oder sich ablöst. Diesen Bedingungen wird am besten genügt durch die Verwendung
eines Eisenamalgams, das fest an der Wand des Ventils haftet. Bei einem Amalgam
dieser Art erleichtert das Quecksilber des Amalgams die Übertragung der Wärme auf
das Arbeitsquecksilber und die Entziehung der Wärme aus diesem Quecksilber, während
das Eisen des Amalgams die Übertragung der Wärme auf den Stahl des Ventils und aus
diesem Stahl begünstigt, so daß die Metalle des Amalgams sozusagen eine Kette für
die Wärmeübertragung zwischen den Teilen bilden.
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Es hat sich auch gezeigt, daß vorzügliche Resultate im Betriebe dadurch
zu erzielen sind, daß man als Zwischenübertrager für die Wärme ein Eisenalmalgam
mit Zinn oder Blei oder mit Zinn und Blei zusammen benutzt. Vorzugsweise wird nach
der Erfindung ein Eisenamalgam mit 30 Prozent Zinnbleiamalgam benutzt. Letzteres
dient dazu, das Eisen in dem Amalgam in der weiter unten zu beschreibenden Art zu
schützen und wird auf die Innenwände der Spindelkammer in geeigneter Art, beispielsweise
mittels der nachstehend zu beschreibenden Verfahren, aufgebracht.
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Die Erfindung betrifft weiterhin Hilfsmittel, welche einem solchen
Zwischenwärmeüberträger erhöhte Wirksamkeit verleihen, und zwar in der Weise, daß
die übertrabwngsschicht aus einem Material hergestellt wird, das nicht nur starkes
Anhafttuigsbestreben gegenüber dem Stahl des Ventils zeigt, sondern auch für den
Fall, daß irgendein Teil des Amalgams sich von dem Stahl ablösen sollte, sich von
selbst erneut wieder mit dem Strahl verbindet und an den bloßgelegten Stellen mit
erneuter Festigkeit haftet, d. h. also, wenn, das Amalgam »zusammenbrechen«, d.
h. sich von dem Stahl ablösen sollte, so erneuert sich erfindungsgemäß der Amalgamüberzug
von selbst, ohne daß irgendwelches iZutun von außen her nötig ist. Diese Eigenschaft
der Selbsterneuerung und des selbsttätigen Überzuges unter den Bedingungen des Betriebes
ist nachstehend kurz als die »selbstaufbauende« Eigenschaft des Amalgams bezeichnet.
Bei Verwendung eines Amalgams, das Zinn oder Blei oder beides enthält, mischt sich
das im Betrieb etwa abbröckelnde Amalgam mit dem arbeitenden Quecksilber und. wird
durch den Quecksilbercilampf zur Berührung mit den durch das Abbröckeln freigelegten
Stellen des Stahls gebracht.
Dadurch bildet sich der Überzug an
der entblößten Stelle selbsttätig von neuem. Es hat sich gezeigt, daß außer Amalgamen,
welche Zinn und Blei enthalten, auch andere Metalle noch in verschiedenem Maße die
Fähigkeit der Bildung eines »selbstaufbauenden« Amalgams haben, beispielsweise Bronze,
Antimon und Zink, die insoweit als Äquivalente für Zinn oder Blei zu betrachten
sind. Zur Ausführung der Erfindung werden aber vorzugsweise Amalgame mit Blei oder
Zinn oder Blei und Zinn verwendet. Die besten Resultate sind bisher durch Verwendung
eines Eisenamalgams erzielt worden, das außerdem Metalle mit »Selbstaufbau«-Eigenschaften
enthält.
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In einigen Fällen kann ein Überzug benutzt werden, der aus einem durch
Plattierung oder in sonstiger Weise aufgebrachten Eisenamalgam besteht. Das Eisen
des Amalgams haftet sehr kräftig an denn Stahl der Spindel. Obschon Eisern, wie
erwähnt, am Stahl stärker als die anderen Metalle haftet, sind' Überzüge aus Quecksilber
und Eisen nicht so befriedigend wie solche aus den anderen erwähnten Amalgamen,
welche Zinn oder Blei enthalten, da das einfache Eisenamalgam der Selbstaufhaufähigkeit
irre obenbeschriebenen Sinne ermangelt. Dadurch, daß man ein Eisenamalgam mit Zinn
oder Blei oder beiden benutzt, behält man die erleichterte Wärmeübertragung von
dem Überzug 14 auf den Stahl der Spindel bei und ergänzt sie durch die wertvollen
Selbstaufbaueigenschaften, die auf der Gegenwart von Zinn oder Blei beruhen und
die Dauerhaftigkeit des Überzugs gewährleisten.
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Es hat sich auch gezeigt, daß sich befriedigende Resultate erzielen
lassen durch die Verwendung eines Überzugs 14 aus Zinn, das in geeigneter Weise
zur Haftung an dem Stahl gebracht wurde. Dieses Zinn wird im Betrieb durch das Arbeitsquecksilber
in ein Zinnamalgam verwandelt.
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Auch kann ein Amalgamüherzug 14,' z. B. aus Eisenamalgam, für die
Ventilspindel Verwendung finden und in das Arbeitsquecksilber eine gewisse Menge
eines anderen Amalgams mit Selbstaufbaueigenschaftenn eingebracht werden, beispielsweise
Zinnbleiamalgam. Hierbei überläßt man es der Wirkung des Arbeitsquecksilbers, das
ZinnbIeiamalgam dem Überzug aus Eisenamalgam zuzuführen und so diesen Überzug allmählich
zu verbessern. Das Zinnbleiamalgam wird vorzugsweise dem Arbeitsquecksilber in einem
Prozentsatz zwischen 3o bis 5o Prozent zugesetzt.
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Die Dicke des Überzugs kann. eine verschiedene sein, es hat sich aber
gezeigt, daß schon ein verhältnismäßig dünner Überzug genügt. Die Anbringung des
Amalgams durch elektrische Plattierung bietet gewisse Schwierigkeiten. Könnte man
,einen Faden oder Draht aus Quecksilber - um diesen Ausdruck zu verwenden - innerhalb
des Rohres oder der Ventilspindel aufhängen, so wäre es theoretisch möglich, diesen
Draht aus Quecksilber als Anode zu benutzen und das Quecksilber auf den Wänden des
Rohres abzulagern, die dabei die Kathode,bilden. Würde man das Quecksilber in einem
Sack aus Gewebe aufhängen, so würde es streben, durch die Poren hindurch auszufließen,
und man erhält nicht die besten Ergebnisse, obwohl es an sich möglich ist, die Plattierung
in dieser Weise durchzuführen, indem man das Quecksilber als Anode und die Stahlwände
des Rohres als Kathode in Verbindung mit einem geeigneten Elektrolyten benutzt.
Wenn man ein poröses Rohr, beispielsweise ein Tonrohr, an Stelle des Gewebesackes
verwendet, so strebt das an bzw. in der Anode sich bildende Gas dahin, das Quecksilber
aus dem Tonrohr herauszutreiben. Dementsprechend wird nasch der Erfindung vorzugsweise
als Anode ein Metall benutzt, das genügende Starrheit besitzt, um es in wesentlich
symmetrischer Lage relativ zu den Wänden des zu plattierenden Rohres zu halten.
Dieses Metall, das die Foren einer Stange oder eines Drahtes besitzen kann, wird
mit Quecksilber bekleidet, das auf den- Wänden des Rohres ,abzulagern ist. Dieser
Draht sollte aus einem Metall bestehen, das, wenn es selbst durch elektrolytische
Wirkurig auf den Wänden des Rohres gemeinsam mit dem Quecksilber niedergeschlagen
wird, dabei hilft, ein Amalgam zu schaffen, das die gewünschten: Eigenschaften besitzt.
Beispielsweise hat es sich gezeigt, daß mit Vorteil ein Draht aus Stahl oder Eisen
als Träger des Quecksilbers benutzt wird, weil, wenn das Eisen aus dem Draht zur
Kathode übergeht, es bei der Bildung des gewünschten Eisenamalgams unterstützend
wirkt.
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Statt einen mit dem Amalgam überzogenen Stahldraht zu verwenden, kann
auch ein gewöhnlicher Stahl- oder Eisendraht oder sonstiger Metalldraht ohne Amalgamüberzug
Verwendung finden, vorausgesetzt, daß den: Elektrolyt ein Quecksilbersalz enthält,
so daß bei der Elektrolyse das Eisen oder sonstige Metall von der Anode und das
Quecksilber aus dem Salz des Elektrolyten auf der Innenwand des Rohres elektrolytisch
niedergeschlagen wird.
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Vorzügliche Resultate haben sich bei Verwendung einer Anode ergeben,
die aus Zinnbleidraht besteht, und mit einem Elektrolyten aus einem Bad vorn. Salzsäure
mit Quecksilber nebst etwas Eisen. Dies ergibt einen
Elektrolyten,
der aus einem Salz von Quecksilber und Eisen besteht. Durch Plattierung der als
Kathode dienenden Innenwand des Rohres mit den .Metallen, die von der Anode und
einem Bad dieser Art - kommen, ergibt sich ein sehr guter Niederschlag eines Amalgams
aus Eisen, Zinn und Blei, der die oben erläuterten günstigen Eigenschaften besitzt.
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Um einen Überzug von der gewünschten Dicke zu erzielen, ist es zweckmäßig,
die Plattierung mehrmals,-beispielsweise vier- oder fünfmal, zu wiederholen und
zwischen je zwei, Arbeitsvorgängen eine Reinigung mit Quecksilber vorzunehmen.
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Umeinen Kurzschluß während der. Elektrolyse zu verhüten, wird vorzugsweise
_ eine poröse Isolation um den als Anode dienenden Zinnbleidraht verwendet. Es ist
aber Sorge zu tragen, daß die Isolierurig genügend porös ist, um das Entweichen
von Gasen zu gestatten.
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Nachdem der Amalgainüberzug hergestellt worden ist, wird derselbe
zweckmäßigerweise mit trockenem Quecksilber" .d. h. mit undestilliertem - Quecksilber,
gereinigt. Ohne diese Reinigung bleibt Schmutz haften, der eine Kruste bildet, welche
bei der Erhitzung des Ventils die wärmeübertragende Wirkung des Amalgamüberzuges
beeinträchtigt. .
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Die wirksame Ablagerung des Amalgams wird -durch eine der Plattierung
voraufgehende Reinigung oder Vorbehandlung des Stahls sehr erleichtert. Die besten.
Resultate werden dadurch erzielt, daß man den Stahl mit Salzsäure reinigt. Es ist
auch erwünscht, `den Innenraum des Ventils vor der Behandlung mit der Salzsäure
in doppelter Weise zu reinigen, zunächst mechanisch, bei, spielsweise durch Ausreiben
oder Ausbohren, und darauf chemisch mit einer Lösung, von Natriumhydroxy d, welche
das von der mechanischen Bearbeitung haftengebliebene öl auflöst.
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Nach dieser Vorbehandlung kann sich die weitere Behandlung nach einem
der hier folgenden Ausführungsbeispiele vollziehen.
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Ausführungsbeispiele: a) Der Elektrolyt wird erst in elektrolytischer
Weise vorbereitet. Der positive Pol wird durch einen Körper von Quecksilber gebildet,
während der negative Pol aus Stahlblech besteht. Den Elektrolyten bildet, handelsübliche
Salzsäure. Die Pole werden mit einer elektrischen Stromquelle von 6 Volt Spannung
verbunden und nehmen 5 bis 51412)
Ampere mit einem Ohmwiderstand in Serie
auf. -Die elektrolytische Wirkung dauert etwa zwei Stunden, worauf der Elektrolyt
zum Gebrauch fertig ist. Vor dem Gebrauch sollte er filtriert werden. b) Ein Zinnbleidraht
wird zur -Benutzung als mittlere Elektrode vorbereitet, indem er mit einer porösen
Isolierung zwecks Verhütung von Kurzschlüssen umhüllt wird.
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c) Das Ventil wird dann in der folgenden Art plattiert Der Innenraum
des Rohres oder der- Spindel wird mit dem Elektrolyten gefüllt, und der Zinnbleidraht
wird in dem Innenraum des Rohres untergebracht und mit dem positiven Pol einer geeigneten
Stromquelle verbunden, während die Ventilspindel selbst an den negativen Pol angeschlossen
wird. Die Plattierung findet statt, indem ein Strom von ungefähr 3 Ampere bei 6
Volt genügend Lange Zeit hindurchgesch fickt wird, bis der Elektrolyt im wesentlichen
erschöpft ist. Der Draht und Elektrolyt werden dann entfernt, aber das Ventil wird
nicht ausgewaschen. Dann wird Quecksilber eingefüllt und die Ventilspindel mit dem
darin. befindlichen Quecksilber geschüttelt. Diese Plattierung wird etwa vier- oder
fünfmal wiederholt.
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d) Das Ventil wird dann in Wasser und darauf in Quecksilber gereinigt.
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e) Natriumhydroxydlösung wird in das Innere der Ventilspindel eingeführt,
um etwa dort vorhandene Säuren zu neutralisieren. Das Hydroxyd wird dann entfernt
und die Ventilspindel mit reinem Wasser ausgewaschen.
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f) Das Ventil wird unter Fernhaltung von Oxydation in- beliebiger
Art getrocknet und mit trockenem undestillierten Quecksilber gespült. .
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Damit ist die Ablagerung des Überzugs aus Amalgam im wesentlichen
fertig. Hierauf wird das Arbeitsquecksilber in der gewünschten Menge, beispielsweise
meiner Menge von 5 g, in das Ventil eingefüllt und, falls gewünscht, wird eine entsprechende
Menge von Amalgam zwecks Erzielung von Selbstaufbaueigenschaften zugefügt. Beispielsweise
wird ein Zinnbleiamalgam in einer Menge von 39
zugleich mit dem Quecksilber
eingeführt. -Ein solches Amalgam kann man dadurch herstellen, daß man Lötmetall
in das Quecksilber eingießt und das Ganze unter Vermeidung von Oxydationen erhitzt.
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Wünscht man das Innere des Ventils nur mit einfachem Eisenamalgam
zu bekleiden, so kann der Vorgang im wesentlichen der obenbeschriebene sein, wobei
natürlich statt des Zinnbleidrahtes als Mittelelektrode ein Eiseen- oder Stahldraht
zu verwenden ist.
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Es hat sich gezeigt, daß ein wirksamer Elektrolyt für die Planierung
durch Auflösung von Lithiumzitrat in einer gesättigten Lösung von Quecksilberchlorid
erzielt werden kann, die bis zur Klärung mit Salzsäure angesäuert wird. Im-- Betrieb
haben; sich brauchbare Resultate durch Auflösunj
eines Gramms Lithiumzitrat
in i25 cbm von gesättigter Quecksilberlösung ergeben, die, wie obenbeschrieben,
bis zur Klärung mit Salzsäure angesäuert wurde. Dieser Elektrolyt wird für die Plattierung
in Verbindung mit dem mittleren Draht aus Stahl oder Zinnblei o. dgl. benutzt, der
beim Plattieren als Anode dient.
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Man kann die P lattierung auch ohne Verwendung eines äußeren elektrischen
Stromkreises vornehmen, indem man einen Elektrolyten nach Art 'des oben unter a
erwähnten oder den Elektrolyten aus Lithiumzitrat und gesättigter Quecksilberchloridlösung
verwendet und einen Aluminiumdraht zur metallischen Berührung mit der Innenseite
des mit dem Elektrolyten fast vollständig angefüllten Ventils bringt. Dadurch tritt
eine FXattierung nach Art der bekannten Kontaktplattierung auf, indem Metall aus
dem Elektrolyten sich auf der Oberfläche des Rohres niederschlägt. Die besten Ergebnisse
werden gezeitigt, wenn man die Oberfläche des Ventils mit dem Aluminiumdraht reibt,
wodurch sich ein einwandfroier Niederschlag des Metalls auf der Innenfläche der
Ventilspindel ergibt. Nachdem der Draht und der Elektrolyt entfernt worden sind,
wird das Ventil in derselben Weise, wie obenbeschrieben, weiterbehandelt. Dieses
Verfahren stellt eine - Elektroplattierung dar, bei welcher der Aluminiumdraht einen
Pol einer PYimärbatterie darstellt, deren anderer Pol durch die Wände des Ventils
gebildet wird.
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Es hat sich gezeigt, daß man Metall auch mit anderen Elektrolyten.
mittels der eben erwähnten Aluminiumplattierung plattieren kann, wobei der Elektrolyt
ein Salz des abzulagernden überzugsmetalls ist und die Elektrode in der elektrischen
Spannungsreihe höher steht als das abzulagernde Metall, so daß die obenerwähnte
Batteriewirkung eintritt.
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Statt den wärmeübertragenden Überzug auf elektrolytischem Wege- anzubringen,
kann man auch andere Überzugsmethoden verwenden. Beispielsweise kann man nach Reinigung
der Innenseite des Ventils in der beschriebenen Art das Ventil mit einer angesäuerten
Lösung von Zinkchlorid spülen und es darauf in geschmolzenes Zinn eintauchen, wobei
sich die Innenfläche des Ventils mit Zinn überzieht. Dann wird das Ventil in leicht
angesäuertem Wasser gespült und mit reinem Zinnamalgam gefüllt, das in dem Ventil
ungefähr eine Stunde verbleibt. Nachdem das Amalgam wieder herausgenommen worden
ist, wird Natriumhydroxydlösung eingefüllt, umetwaige Säure zu neutralisieren, worauf
das Ventil gereinigt und in der beschriebenen Art gebrauchsfertig gemacht wird.
Bevor das Ventil verschlossen wird, setzt man vorzugsweise dem Arbeitsquecksilber
eine kleine Menge von Zinnbleiamalgam zu, das in-beliebiger Art, beispielsweise
wie obenbeschrieben, herzustellen ist.
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Gute Resultate ergeben sich auch dadurch, daß man das Innere des Ventils
mit Zinnbleiamalgam bekleidet, indem man in folgender Art vorgeht: Nachdem das Innere
des Ventils, wie beschrieben, gereinigt worden ist, wird es mit angesäuerter Lösung
von Zinkchlorid gespült und darauf auf 2 12' F in Gegenwart von etwas Zinnbleiamalgam
erhitzt, das durch Schmelzen von Weichlot in. Quecksilber hergestellt ist. Dieses
Zinnbleiamalgam gießt man langsam in den Innenraum des Ventils, bis er voll ist,
und setzt die Erhitzung fort, bis alle Feuchtigkeit von der Innenseite des Ventils
verdampft ist, worauf das übrigbleibende -Zinnblemmalgam aus der Ventilspindel entfernt
wird. Nunmehr spült man die Spindel in Wasser und dann in Quecksilber rein, worauf
Natriumhydroxydlösung eingefüllt wird, um etwaige Säure zu neutralisieren. Hierauf
geht man wie vorher beschrieben vor.
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In jedem Fall ist es sehr wichtig, daß das Ventil, nachdem es mit.
dem Amalgamüberzug versehen worden ist, mittels trockenen Quecksilbers in der beschriebenen
Art gereinigt wird, da hierdurch die Wirksamkeit des Überzugs erheblich gesteigert
zu werden scheint.
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Nachdem das Ventil mit dem Amalgamüb,e.rzug versehen und das Quecksilber
mit dem Amalgam in dem Ventil untergebracht worden ist, muß letzteres hermetisch
verschlossen werden, um das Entweichen von Quecksilberdämpfen im Betrieb zu verhüten.
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Vorzugsweise wird das Ventil durch Schweißung verschlossen, wobei
Vorsorge dafür zu treffen ist, daß durch die Einwirkung beim Schweißen keine dauernde
Beschädigung des Amalgamüb'erzugs stattfindet.
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Wenn das Ventil zum Verschließen fertig ist, treibt man einen verjüngten
Pfropfen 15
in das offene Ende desselben, wie dies Abb..2 zeigt, bis das Rohr
hermetisch abgeschlossen ist. Darauf wird der Stopfen an der Oberkante des Ventils
abgesägt.
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Das Ventil wird dann bis etwa 3/4 Zoll von seiner Oberkante in Wasser
eingetaucht, und mit einer Azetylensauerstofffiamme wird das ganze obere Ende des
Ventils verschmolzen, worauf zwei oder mehr weitere Schichten 16 von Stahl in der
aus Abb. 3 ersichtlichen Art aufgeschmolzen werden. Während das verschweißte Ende
noch rotwarm ist, wird es nach abwärts gewendet, so daß das Quecksilber und Amalgam
in dieses Ende herunterfallen
und dort sieden. Man läßt das Ventil
in dieser Lage, bis das Sieden aufgehört hat. Dadurch wird jede Stelle von neuem
amalgamiert, auf welcher der Überzug durch das Schweißen gelitten haben könnte,
und ebenso wird das Ende des Stopfens 15 amalgamiert, so daß nach Abkühlung des
Ventils der Amalgamüberzug ein geschlossener ist.
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Ein weiterer Vorteil der Ausführung des Schweißens im Wasserbad ist
die Hintanhaltung der Möglichkeit, daß die Luft im Ventilkörper beim Schweißen so
stark erhitzt wird, daß ein Herausblasen des Stopfens zu befürchten ist. Das Schweißen
kann naturgemäß auch elektrisch geschehen.
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Es dürfte zutreffend sein, daß die beschriebenen Metallüberzüge Amalgame
oder Legierungen von Quecksilber sind, es ist aber zu beachten, daß der Ausdruck
»Amalgame« hier nicht streng technologisch aufgefaßt werden soll, vielmehr das Material
bjezeichnen soll, das die nach dein beschriebenen Verfahren zu erzielenden Überzüge
bildet.