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Verfahren zum Beizen von Werkstücken aus Eisen oder Metallegierungen auf elektrolytischem Wege.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrolytischen Beize von Werkstücken aus Eisen oder
Metallegierungen. Es kann für die verschiedenartigsten Eisen-, Stahl-und Metallgegenstände angewendet werden.
Es wurden bereits elektrolytische Beizverfahren vorgesehlagen, bei welchen der zu beizende Gegenstand zuerst als Kathode, dann als Anode geschaltet wurde. Die bekannten Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass zur Erreichung des gewünschten Effektes erst die Schwierigkeiten des Anschlusses der stromführenden Teile mit dem zu beizenden Gegenstand überwunden werden müssen.
Erfindungsgemäss wird das Werkstück in ein geeignetes Bad eingebracht und derart in den Stromweg eines durch das Bad hindurchgeleiteten Stromes eingeschaltet, dass das Werkstück keine metallische Berührung mit den Elektroden aufweist, zwischen denen es sich befindet. Es erfolgt also sowohl die Stromzuführung zum Werkstück als auch die Stromableitung vom Werkstück durch das Bad. Es ist zumeist von besonderem. Vorteil, das Werkstück während der Beizung zu wenden, so dass der überwiegende Teil der Oberfläche des Werkstueckes-in Falle beispielsweise eines zu beizenden Zaggels sämtliche Langflächen-während des Beizens mindestens einmal der Anode und mindestens einmal der Kathode zugewendet ist. Es kann das Wechseln der Polarität der Oberfläche des Werkstückes auch durch Umpolen des Beizstromes erfolgen.
Bei einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein schwach saures Bad, beispielsweise ein etwa 10% ges Schwefelsäurebad, verwendet.
Der Trog besteht aus Holz oder anderm geeigneten Material ; es können gegebenenfalls in dem Trog auch Aufhänge- oder Tragvorrichtungen aus Holz oder anderm isolierenden Material vorgesehen werden. Die Erfindung ist diesbezüglich in keiner Weise eingeschränkt zu verstehen. Die Elektroden können aus an sich für diesen Zweck bekannten geeigneten Materialien bestehen ; eine oder mehrere Anoden etwa aus indifferenten Materialien, wie Kohlenstoff, Eisenoxyd, Bleisuperoxyd, Blei, eine oder mehrere Kathoden beispielsweise aus metallischem Eisenblech. Die Erfindung ist auch bezüglich des Materials oder der Form der Elektroden nicht eingeschränkt. Der Abstand der Elektroden und die Ausmasse des Bades werden so gewählt, dass ein bequemes Wenden der zu beizenden Gegenstände möglich ist.
Es können vorteilhaft die Elektroden durch säurebeständige, elektrisch indifferente Materialien geschützt werden. Diese Schutzplatten sind zweckmässig durehlocht, um ihren elektrischen Widerstand herabzusetzen.
Das beim Beizen eventuell in Lösung gegangen Metall (z. B. Eisen) schlägt sich an der Kathode, die vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Werkstück besteht, nieder. Die Säurekonzentration ändert sich während des ganzen Beizvorganges praktisch nicht.
Die zur Durchführung der Erfindung erforderliche Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch dargestellt.
1 ist der Bottich aus Holz, 2 ist der zu beizende Gegenstand, z ist die Kathode, 4 ist die Anode, 5 ist die Badflüssigkeit, 6 und 7 sind durehloehte Schutzplatten.
Es werden erfindungsgemäss folgende Vorteile erzielt :
Ein Anschliessen des Werkstückes an den Stromkreis erfolgt nicht, die Badkonzentration, die sehr niedrig sein kann, bleibt konstant, d. h. das im Bad wirksame Reagens regeneriert sich durch den Strom, und braucht keine Wartung. Ein Sparbeizzusatz ist unnötig. Das durch die Beize eventuell gelöste
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Material geht nicht verloren, sondern schlägt sich auf einer Elektrode nieder. Die Beizdauer ist sehr kurz, auch dann, wenn es sieh um das Entfernen von festgewalzten Oxydschichten handelt.
Ausführungsbeispiel : Ein oder mehrere verzunderte Zaggel beliebiger Grösse werden in den Beiztrog gelegt. Der Abstand der Elektroden wird so gewählt, dass die Zaggel bequem gewendet werden können. Anoden : Kohleelektroden ; Kathoden : Eisenblech ; Stromdichte 100 Amp. fm2 ; Spannung 5 Volt.
Nach je 5 Minuten Stromdurehgang wird das Zaggel um 900 gewendet, d. h. auf die nachfolgende Fläche
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neutralisiert wie üblich. Nach dem Abbeizen erscheinen die Flächen metallisch rein, Fehler und Risse sind deutlich erkennbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Beizen von Werkstücken aus Eisen oder Metallegierungen auf elektrolytischem Wege, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück derart in den Stromweg eines durch das Bad hindurchgeleiteten Stromes eingeschaltet wird, dass es keine metallische Berührung mit den Elektroden aufweist.