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Operationsstuhl, insbesondere für zahnärztliche Zwecke. Bei den bisherigen
zahnärztlichen und sonstigen Operationsstühlen dient zum Heben des Oberteils eine
im Unterteil angebrachte COlpumpe, welche mittels eines Fußhebels in Tätigkeit gesetzt
wird. Dies hat den Nachteil, daß der Arzt die Pumpe unter bedeutender körperlicher
Anstrengung in Bewegung setzen muß, und däß der zu Behandelnde die Pumpenstöße unangenehm
empfindet. Man hat diesen Nachteilen dadurch entgegenzuwirken gesucht, daß man im
Unterteil oder getrennt davon hydraulische Akkumulatoren anordnete, denen die Druckflüssigkeit
im Bedarfsfalle durch eine mit einem Absperrorgan versehene Leitung entnommen und
zum Heben des Oberteils nutzbar gemacht wurde. Diese Einrichtung bedingt die zusätzliche
Anordnung der hydraulischen Akkumulatoren und damit eine außerordentlich starke
Erhöhung der Herstellungskosten für den Operationsstuhl, abgesehen davon, daß auch
in diesem Falle der Arzt zur Speisung der hydraulischen Akkumulatoren eine Pumpe
antreiben muß.
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Alle diese Übelstände werden zufolge der Erfindung dadurch beseitigt,
daß zum Heben des Oberteils einer im Unterteil vorgesehenen Hebeeinrichtung fließendes
Druckwasser, welches einer Druckwasserleitung, insbesondere der Wasserleitung, entnommen
wird, zugeführt wird. Zum Senken des Oberteils läßt man das Druckwasser in die Entwässerungsanlagen.
des Hauses ablaufen.
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Das fließende Druckwasser kann auch zum Senken der Fußbank und Aufrichten
der Rückenlehne nutzbar gemacht werden.
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Der Arzt hat nunmehr keine Pumpe mehr zu betätigen, das Heben des
Oberteils erfolgt stoßfrei, und der Operationsstuhl selbst wird in seiner Bauart
außerordentlich einfach und ist infolgedessen auch zu einem wesentlich geringeren
Preise als die bisherigen: Stühle herzustellen.
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Sollte der zur Verfügung stehende Wasserdruck zum Heben des Oberteils
nicht genügen, so kann durch einen in die Druckwasserleitung einzuschaltenden Verstärker,
z. B. einen Doppelkolben verschiedenen Querschnitts, der dem Druckkolben des Stuhls
zuzuführende Wasserdruck entsprechend erhöht werden.
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Eine zur Ausführung der Erfindung dienende Einrichtung ist in der
Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den Operationsstuhl
teilweise in senkrechtem Schnitt und in Ansicht in heruntergelassenem Zustande des
Oberteils und Abb.2 den Stuhl in gehobener Stellung des Oberteils und bei gestreckter
Lage von Fußbank und Rückenlehne, während Abb.3 bis 7 die verschiedenen Stellungen
des Steuerorgans veranschaulichen.
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Der Operationsstuhl besteht in üblicher Weise aus dem Unterteil i
und dem Oberteil 2 mit dem Sitzrahmen 3. Mittels der Teleskopführung ¢ verschiebt
sich der Oberteil im Unterteil.
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In dem Zylinder 7 des Unterteils i verschiebt sich ein Lederkolben
6, der an einer mit einer Längsbohrung 8 versehenen Kolbenstange 5 befestigt ist,
deren unteres Ende frei in den Raum unterhalb des Kolbens 6 mündet. Am oberen Ende
steht die Kolbenstange 5 durch ein Rohr 9 in Verbindung mit einem Steuerorgan, welches
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Vierwegehahn io ausgebildet ist.
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Die Gelenkteile 12, welche in Zapfen i q. die Fußbank 13 tragen, sind
um die Zapfen i i drehbar am Rahmen 3 des Oberteils 2 angeordnet. Die Fußbank 13
trägt einen Ansatz 16, an welchem bei 15 ein Zylinder 19 drehbar
angebracht ist, dessen Kolben 18 mittels einer durchbohrten, zur Zuführung des Druckwassers
dienenden Stange 35 bei 17 drehbar am Gelenk i?, befestigt ist. Eine Leitung 2o
stellt die Verbindung mit dem Vierwegehahn i o her.
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Am Zapfen 15 des Gelenkes 12 ist ferner ein bei 22 am Rahmen 3 drehbar
gelagerter
Hebel 21 befestigt, an dessen Ende 23 ein Seil 2¢ befestigt
ist, das über eine am Ansatz 27 der Rückenlehne 29 angeordnete Rolle 25 geführt
und dessen anderes Ende bei 26 an dem Ansatz 27 angebracht ist. Die Rükkenlehne
29 ist bei 28 am Rahmen 3 drehbar gelagert.
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Wird unter entsprechender Einrichtung des Vierwegehahnes io durch
Leitung 9 und die hohle Kolbenstange 5 von der Wasserleitung Druckwasser unter den
Kolben 6 geführt, so wird dieser und damit der gesamte Oberteil stoßfrei gehoben,
bis der Arzt, nachdem das Oberteil die gewünschte Höhe erreicht hat, den Hahn so
umsteuert, daß der Wasserzufluß und der Wasserabfluß zum Zylinder 7 abgesperrt ist,
wodurch das Oberteil in der gewünschten Höhe festgestellt bleibt. Soll das Oberteil
gesenkt werden, so steuert der Arzt den Hahn i o so um, daß das unter dem Kolben
6 befindliche Wasser durch Stange 5, Leitung 9 und Vierwegehahn i o abgeführt und
der Entwässerungsanlage zugeleitet werden kann.
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Befindet sich das Oberteil in der aus Abb. 2 ersichtlichen Stellung
der Teile, in der also Rückenlehne, Sitz und Fußbank sich in einer Ebene befinden,
und soll nunmehr die Fußbank gesenkt und die Rückenlehne in die aufrechte Stellung
zurückgedreht werden, so wird der Vierwegehahn io so eingestellt, daß die zur hohlen
Kolbenstange 35 führende Leitung 2o Druckwasser unter den Kolben 18 leitet. Dadurch
wird die Fußbank 13 gesenkt und in die aus Abb. i ersichtliche Stellung gebracht.
Gleichzeitig wird zwangläufig mittels des Hebels 2 1 und des Seils 2q. die Rükkenlehne
29 aufgerichtet. Soll die Stellung der Teile nach Abb.2 wieder herbeigeführt werden,
so wird der Vierwegehahn io so umgesteuert, daß der Zylinder i 9 in Verbindung mit
der Abflußleitung 32 für das Wasser kommt, wobei durch das Gegenlehnen des Oberkörpers
des auf dem Stuhle Sitzenden gegen die Rückenlehne 29 im Sinne des Pfeiles 3o die
Lehne in die wagerechte Stellung umgelegt und die Fußbank 13 zwangläufig gehoben
wird.
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In den Abb.3 bis 7 sind die Stellungen dargestellt, welche das Hahnküken
den vorher erwähnten verschiedenen Vorgängen entsprechend einnehmen kann.
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In Abb.3 ist die Leitung 2o durch die Kükenbohrung 33 mit der Wasserableitung
32 verbunden, so daß die Fußbank 13 und Rückenlehne 29 aus der Stellung der Abb.
i in die Stellung der Abb.2 übergehen können. In Abb. 4. ist die Bohrung 33 mit
der Zuleitung 31 und der zur hohlen Kolbenstange 8 führenden Leitung 9 verbunden,
so daß Druckwasser unter den Kolben 6 treten und das Oberteil heben kann.
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Abb. 5 zeigt eine der vier möglichen Sperrstellungen des Kükens, bei
welcher Wasserzu-und -abfluß gesperrt sind. An der Außenseite des Gehäuses des Hahnes
können diese Stellungen durch eine oder mehrere Marken 34. kenntlich gemacht werden.
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In Abb.6 steht die Leitung 9 des Zylinders ; in Verbindung mit der
Ableitung 32, so daß das Oberteil sich senken kann.
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In Abb. 7 endlich verbindet die Kükenbohrung 33 die zum Zylinder i9
führende Leitung 2o mit der Zuleitung 3 i, so daß durch das einströmende Druckwasser
die Fußbank 13 und die Rückenlehne 29 aus der Stellung der Abb. 2 in die Stellung
der Abb. i übergeführt werden. -