Die Erfindung betrifft ein Zoom-Objektivsystem, das geeignet
ist für den Einsatz an einer Kompaktkamera und das im
Hinblick auf den Brennpunktabstand von der Linsenrückseite
geringeren Zwängen als Zoom-Objektivsysteme für den Einsatz
an Einlinsen-Reflexkameras unterworfen ist. Genauer betrifft
die vorliegende Erfindung ein kompaktes Zoom-Objektivsystem
des strukturell einfachen Zwei-Gruppen-Teleaufnahmentyps (im
folgenden vereinfacht als "Zwei-Gruppen-Typ" bezeichnet),
das einen weiten Winkelerfassungsbereich, d. h. ca. 37° als
halben Blickwinkel, am kurzbrennweitigen Ende aufweist und
das zu einer stufenlosen Verstellung der Brennweite
(Zoomvorgang) bis zu einem Verhältnis von ca. 2,5 unter
Berücksichtigung seiner Natur als System vom Zwei-Gruppen-
Typ mit einem weiten Winkelerfassungsbereich in der Lage
ist. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur
Fokussierung mit einem derartigen Zoom-Objektivsystem.
Herkömmliche Zoom-Objektivsysteme für einen Einsatz an
Kompaktkameras sind in zwei Typen klassifiziert, (A) ein
Zwei-Gruppen-Typ und (B) ein Drei- oder Vier-Gruppen-Typ.
Verglichen mit Typ (A) besitzen die Zoom-Objektivsysteme des
Typs (B) den Vorteil, daß sie nur einen relativ kleinen
Betrag an Linsenbewegung erfordern, jedoch sind sie
andererseits nicht nur groß in den Abmessungen, sondern auch
komplex im Aufbau. Wegen dieser deutlichen Unterschiede von
Linsensystemen des Zwei-Gruppen-Typs, die von der
vorliegenden Erfindung vorgestellt werden, wird Typ (B)
nachfolgend nicht im einzelnen beschrieben.
Verglichen mit Typ (B) erfordern Zoom-Objektivsysteme des
Typs (A) einen etwas größeren Betrag der Linsenbewegung,
jedoch haben Zoom-Objektivsysteme vom Typ (A), wegen ihrer
einfachen Linsenkonfiguration und mechanischen Struktur den
Vorteil der Einfachheit bei der Größenreduzierung.
Herkömmliche bekannte Zoom-Objektivsysteme des Zwei-Gruppen-
Typs umfassen Modell (A-1), das in den ungeprüften
veröffentlichten japanischen Patentanmeldungen Nr. Sho-56-
128911, Sho-57-201213, Sho-60-48009, Sho-60-170816 und Sho-
60-191216 beschrieben ist, Modell (A-2), das in den
ungeprüften veröffentlichten Patentanmeldungen Nr. Sho-62-
90611 und Sho-64-57222 beschrieben ist, und Modell (A-3),
das in den ungeprüften veröffentlichten Patentanmeldungen
Nr. Sho-62-113120 und Sho-62-264019 beschrieben ist.
Bei dem Zoom-Objektivsystem der vorliegenden Erfindung wird
ein negatives Linsenelement als erste Linse vewendet. Die
ungeprüfte veröffentlichte japanische Patentanmeldung Nr.
Sho-63-276013 beschreibt ein ähnliches Teleobjektivsystem
des Zwei-Gruppen-Typs, bei dem ein negatives Linsenelement
als erste Linse der ersten Gruppe verwendet wird.
Ein Verfahren zur Fokussierung mit einem derartigen
Zoom-Objektivsystem des Zwei-Gruppen-Typs wird beschrieben in
der ungeprüften veröffentlichten Patentanmeldung Nr. Hei-1-
189620.
Modell (A-1) besitzt einen kleinen Brennpunktabstand von der
Linsenrückseite und erfordert einen großen hinteren
Linsendurchmesser, so daß es das Problem aufwies, daß die
Gesamtgröße der Kamera, die ein derartiges Linsensystem
aufnimmt, nicht reduziert werden kann. Ein weiteres Problem
bei diesem Objektivsystem besteht darin, daß innere
Reflexion zwischen der Filmebene und der letzten
Linsenoberfläche und andere ungewünschte Phänomene mit hoher
Wahrscheinlichkeit auftreten.
Mit dem Ziel, diese Probleme zu lösen, hat der Anmelder
verbesserte Modelle eines Zwei-Gruppen-Typs vorgeschlagen,
dessen Brennpunktabstand von der Linsenrückseite
vergleichsweise groß ist unter Berücksichtigung des
Einsatzes an Kompaktkameras. Derart verbesserte Modelle sind
(A-2), das einen Fünf-Gruppen-Sechs-Elemente-Aufbau besitzt
und das in der Lage ist, zu einem Zoomverhältnis von 1,5 bis
1,6, und (A-3), das von einem Sechs-Gruppen-Sieben-Elemente-
Aufbau oder Sieben-Gruppen-Acht-Elemente-Aufbau ist und das
zu einem Zoomverhältnis in der Größenordnung von 1,7 bis 2,5
in der Lage ist. Diese Modelle reichen von einem Sechs-
Elemente-Aufbau, der in der Lage ist zu einem Zoomverhältnis
von ca. 1,5 bis 1,6 bis zu einem Acht-Elemente-Aufbau, der
in der Lage ist zu einem Zoomverhältnis von zumindest 2.
Jedoch bieten sie einen halben Blickwinkel von nur ungefähr
30° am kurzbrennweitigen Ende und sind hauptsächlich für
Landschaftsphotographie gedacht; mit anderen Worten erfüllen
sie nicht die Forderung, Bilder über weite Winkel mit einer
Kompaktkamera aufzunehmen. Ferner waren diese Vorschläge
nicht dazu in der Lage, die Forderung zu erfüllen, ein
Zoom-Objektivsystem für den Einsatz an einer Kompaktkamera
bereitzustellen, das noch kompakter und preiswerter ist.
Das Zoom-Objektivsystem, das in der ungeprüften
veröffentlichten Patentanmeldung Nr. Sho-63-276013
beschrieben ist, verwendet ein negatives Linsenelement als
erste Linse wie die vorliegende Erfindung. Jedoch erfordert
es den Einsatz von Linsen mit einem bestimmten
Brechungsindexprofil, die schwer zu geringen Kosten bei dem
vorliegenden Stand der Technologie herzustellen sind.
Zusätzlich ist der halbe Blickwinkel, der am
kurzbrennweitigen Ende erzielt werden kann, nicht weiter als
30°.
Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein
Zoom-Objektivsystem für den Einsatz an einer Kompaktkamera
mit einem weiten Winkelerfassungsbereich, beginnend auf der
Gegenstandsseite, eine erste Linsengruppe mit einer
positiven Brennweite und einer zweite Linsengruppe mit einer
negativen Brennweite und bewerkstelligt den Zoomvorgang
durch Veränderung des Abstandes zwischen der ersten und
zweiten Linsengruppe, wobei die erste Linsengruppe umfaßt,
beginnend auf der Gegenstandsseite, eine Untergruppe 1a mit
negativer Brennweite und eine Untergruppe 1b mit positiver
Brennweite und wobei die Untergruppe 1a umfaßt, beginnend
auf der Gegenstandsseite, eine negative erste Linse, eine
negative zweite Linse und eine positive dritte Linse, mit
den folgenden Bedingungen, die erfüllt werden:
-0,8<f1G/f₁<-0,1 (1)
-1,5<f1G/f1,2<-0,8 (2)
1,2<fS/f1G<1,7; (3)
dabei ist
f1G: die Brennweite der ersten Linsengruppe;
f₁: die Brennweite der ersten Linse;
f1,2: die zusammengesetzte Brennweite der ersten und
zweiten Linse in Untergruppe 1a; und
fS: die Brennweite des Gesamtsystems am Weitwinkelende.
Die Untergruppe 1a besitzt eine asphärische Oberfläche mit
einem asphärischen Betrag der Abweichung, bezogen auf einen
paraxialen Krümmungsradius, der die folgende Bedingung
erfüllt:
-20<ΔI1a<0; (4)
dabei ist ΔI1a die Veränderung des Koeffizienten der
sphärischen Aberration dritter Ordnung durch die asphärische
Oberfläche innerhalb der Untergruppe 1a.
Die erste Linse der Untergruppe 1a ist eine negative Linse
mit einer großen konkaven Krümmung zur Bildseite, die zweite
Linse der Untergruppe 1a ist eine negative Linse mit einer
großen konkaven Krümmung zur Gegenstandsseite und die dritte
Linse der Untergruppe 1a ist eine positive Linse mit einer
konvexen Krümmung zur Gegenstandsseite. Das System erfüllt
-0,8<f1G/f1a<0 (5)
0,7<r₂/fS<1,2 (6)
0,5<|rS|/fS<1,0, (r₃<0) (7)
0,8<r₅/fS<5,0 (8)
0,07<N₂-N₃ (9)
7<ν₂-ν₃; (10)
dabei ist:
f1a: die Brennweite der Untergruppe 1a;
ri: der Krümmungsradius einer i-ten Linsenoberfläche von
der Gegenstandsseite;
NK: der Brechnungsindex einer K-ten Linse an der d-Linie;
und
νK: die Abbe′sche Zahl der K-ten Linse.
Die Untergruppe 1b umfaßt eine positive gekittete Linse,
zusammengesetzt aus einer bikonvexen Linse 1b-a und einer
negativen Meniskuslinse 1b-2, wobei die verkittete Linse
eine divergente Oberfläche auf ihrer verklebten Oberfläche
aufweist, wobei die Untergruppe 1b ferner eine positive
Linse hinter der verkitteten Linse umfaßt.
Die Linse 1b-3 ist asphärisch und aus Kunststoff
hergestellt, wobei sie die folgenden Bedingungen einhält:
-30<ΔI1b-3<0; (12)
dabei ist
f1b-3: die Brennweite der Linse 1b-3; und
ΔI1-3: die Veränderung des Koeffizienten der
sphärischen Aberration dritter Ordnung
durch die asphärische Oberfläche der
Linse 1b-3.
Die zweite Linsengruppe umfaßt, beginnend auf der
Gegenstandsseite, eine positive Meniskuslinse mit einer zum
Bild gerichteten konvexen Oberfläche und zwei negativen
Linsenelementen, die jeweils eine konkave, zum Gegenstand
gerichtete Oberfläche aufweisen, wobei die folgende
Bedingung erfüllt wird:
dabei ist
: der Durchschnitt der Brechungsindizes an
der d-Linie der beiden negativen Linsen
elemente in der zweiten Linsengruppe.
Entsprechend einem Aspekt der Erfindung umfaßt ein
Zoom-Objektivsystem für den Einsatz in einer Kompaktkamera
mit einem weiten Winkelerfassungsbereich, beginnend auf der
Gegenstandsseite, eine erste Linsengruppe mit einer
positiven Brennweite und eine zweite Linsengruppe mit einer
negativen Brennweite und bewerkstelligt den Zoomvorgang
durch Veränderung des Abstandes zwischen der ersten und
zweiten Linsengruppe. Eine Blende ist hinter der ersten
Linsengruppe angeordnet, und eine feststehende Aperturblende
ist ferner hinter der zuerst erwähnten Blende angeordnet,
wobei die feststehende Blende zusammen mit der ersten
Linsengruppe beim Zoomvorgang bewegt wird und von der ersten
Linsengruppe weg beim Fokussieren festgelegt ist, wobei
ferner die folgende Bedingung erfüllt wird:
dabei ist
dx: der Abstand zwischen einem hinteren Ende der
ersten Linse und der ersten Blende und
fS: die Gesamtbrennweite des Systems am Weit
winkelende.
Das Zoom-Objektivsystem gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung, das an einer Kompaktkamera
eingesetzt werden soll, mit einem weiten
Winkelerfassungsbereich umfaßt im wesentlichen, beginnend
auf der Gegenstandsseite, eine erste Linsengruppe mit einer
positiven Brennweite und eine zweite Linsengruppe mit einer
negativen Brennweite und bewerkstelligt den Zoomvorgang
durch Veränderung des Abstandes zwischen der ersten und
zweiten Linsengruppe. In der breitesten Betrachtungsweise
der vorliegenden Erfindung umfaßt die erste Linsengruppe,
beginnend auf der Gegenstandsseite, eine vordere Untergruppe
1F mit einer positiven Brennweite, eine Blende, und eine
positive hintere Untergruppe 1R mit einer geringen
Brechkraft, und die erste Linse in der vorderen Untergruppe
1F ist eine negative Linse, wobei die folgenden Bedingungen
erfüllt werden:
-0,8<f1G/f₁<-0,1 (1)
0,05<f1G/f1R<0,35 (15)
1,2<fS/f1G<1,7 (3)
0,03<d1F-1R/fS<0,15; (16)
dabei ist:
f1G: die Brennweite der ersten Linsengruppe;
f₁: die Brennweite der ersten Linse;
f1R: die Brennweite der hinteren Untergruppe 1R;
fS: die Brennweite des Gesamtsystems am Weitwinkel
ende; und
d1F-1R: der Abstand zwischen den Untergruppen 1F und
1R für einen unendlich entfernten Gegenstand.
In einer Ausführungsform umfaßt die vordere Untergruppe 1F,
beginnend auf der Gegenstandsseite, eine erste Linseneinheit
1a, die aus zumindest drei Linsenelementen, die zwei
negative Linsen (die erste und zweite Linse) und eine
positive Linse umfassen, zusammengesetzt ist, und eine
zweite Linseneinheit 1b mit einer starken positiven
Brechkraft, und es werden die folgenden zusätzlichen
Bedingungen erfüllt:
-1,5<f1G/f1,2<-0,8 (17)
0,6<f1G/f1b<0,9; (18)
dabei ist:
f1,2: die zusammengesetzte Brennweite der ersten und
zweiten Linse; und
f1b: die Brennweite der zweiten Linseneinheit 1b.
In einer anderen Ausführungsform umfaßt die erste
Linseneinheit 1a, beginnend auf der Gegenstandsseite, eine
negative erste Linse mit einer zum Bild gerichteten konkaven
Oberfläche mit großer Krümmung, eine negative zweite Linse
mit einer zum Gegenstand gerichteten konkaven Oberfläche
großer Krümmung und eine positive Linse mit einer zum
Gegenstand gerichteten konvexen Oberfläche.
In einer weiteren Ausführungsform umfaßt die zweite
Linseneinheit 1b eine bikonvexe positive Linse mit einer
divergenten verkitteten Oberfläche und eine negative
Meniskuslinse.
In einer weiteren Ausführungsform weist die erste
Linseneinheit 1a zumindest eine asphärische Oberfläche auf,
die einen divergenten Betrag der Asphärizität in bezug auf
einen paraxialen Krümmungsradius derart besitzt, daß die
folgende Bedingung erfüllt wird:
-20<ΔI1a<0 (4)
dabei ist:
ΔI1a: der Betrag der Veränderung des Koeffizienten einer
sphärischen Aberration dritter Ordnung, die durch
die asphärische Oberfläche in der ersten Linsen
einheit 1a bewirkt wird.
In einer weiteren Ausführungsform ist die hintere
Untergruppe 1R allein aus einem einzelnen positiven
Kunststoffmeniskus-Linsenelement aufgebaut, das eine zum
Bild gerichtete konvexe Oberfläche aufweist, und die
folgenden Bedingungen werden erfüllt:
0,05<f1G/f1R<0,35 (15)
(m2L-m1R · m2L)²<0,8; (19)
dabei ist:
m2L: die laterale Vergrößerung der zweiten Linsengruppe
am Engwinkelende; und
m1R: die laterale Vergrößerung der hinteren Untergruppe
1R.
In einer weiteren Ausführungsform besitzt die hintere
Untergruppe 1r zumindest eine asphärische Oberfläche, die
einen divergenten Betrag der Asphärizität in bezug auf einen
paraxialen Krümmungsradius derart aufweist, daß die folgende
Bedingung erfüllt wird:
-20<ΔI1R<0; (20)
dabei ist:
ΔI1R: der Betrag der Veränderung des Koeffizienten einer
asphärischen Aberration dritter Ordnung, die durch
die asphärische Oberfläche in der hinteren Unter
gruppe 1R bewirkt wird.
In einer weiteren Ausführungsform umfaßt die zweite
Linsengruppe, beginnnend auf der Gegenstandsseite, eine
positive Meniskuslinse mit einer zum Bild gerichteten
konvexen Oberfläche und zwei negative Linsenelemente mit
jeweils einer zum Gegenstand gerichteten konkaven Oberfläche
und erfüllt die folgende Bedingung:
dabei ist:
: der Durchschnitt der Brechungsindizes an der d-Linie
der beiden negativen Linsenelemente in der zweiten
Linsengruppe.
Das Verfahren zur Fokussierung mit einem Zoom-Objektivsystem
gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist im
wesentlichen gerichtet auf ein Zoom-Objektivsystem, das
umfaßt, beginnend auf der Gegenstandsseite, eine erste
Linsengruppe mit einer positiven Brennweite und einer
zweiten Linsengruppe mit einer negativen Brennweite und das
den Zoomvorgang bewerkstelligt durch Veränderung des
Abstandes zwischen der ersten und zweiten Linsengruppe. In
dem weitesten Umfang dieses Aspekts der Erfindung umfaßt die
erste Linsengruppe, beginnend auf der Gegenstandsseite, eine
vordere Untergruppe 1F mit einer positiven Brennweite, eine
Blende und eine positive hintere Untergruppe 1R mit einer
geringen Brechkraft, und die erste Linse in der vorderen
Untergruppe 1F ist eine negative Linse und die Fokussierung
wird erreicht durch Bewegung der ersten Linsengruppe zum
Gegenstand hin, wobei der Abstand zwischen der vorderen
Untergruppe 1F und der hinteren Untergruppe 1R vergrößert
wird, während die folgenden Bedingungen erfüllt werden:
-0,8<f1G/f₁<-0,1 (1)
0,05<f1G/f1R<0,35 (15)
dabei ist:
X1R: der Betrag der Bewegung der hinteren Untergruppe 1R
während der Fokussierung; und
X1F: der Betrag der Bewegung der vorderen Untergruppe 1F
während der Fokussierung.
In einer Ausführungsform ist die hintere Untergruppe 1R
allein zusammengesetzt aus einem einzelnen positiven
Kunststoffmeniskus-Linsenelement mit einer zum Bild
gerichteten konvexen Oberfläche und die Fokussierung wird
erzielt durch Bewegung der ersten Linsengruppe zum
Gegenstand, wobei der Abstand zwischen der vorderen
Untergruppe 1F und der hinteren Untergruppe 1R vergrößert
wird, während die folgenden Bedingungen erfüllt werden:
0,05<f1G/f1R<0,35 (15)
(m2L-m1R · m2L)²<0,8 (19)
In einer weiteren Ausführungsform wird die Fokussierung
durchgeführt mit sowohl der Blende als auch der hinteren
Untergruppe 1R feststehend.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnung genauer beschrieben; dabei zeigt:
Fig. 1, 3, 5 und 7 Diagramme, die das Linsensystem an der
kurzbrennweitigen Seite einem ersten bis vierten
Beispiel der vorliegenden Erfindung zeigen;
Fig. 2, 4, 6 und 8 graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit dem Objektivsystem gemäß dem
ersten bis vierten Beispiel, dargestellt in Fig. 1, 3, 5 und
7, erzielt werden, wobei (a) den Zustand am Weitwinkelende,
(b) am Mittelwinkelende und (c) am Engwinkelende zeigt;
Fig. 9 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Linsensystems des Beispiels 5 einschließlich einer Blende A
am Weitwinkelende für einen unendlich entfernten Gegenstand;
Fig. 10a, 10b und 10c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit dem Linsensystem des Beispiels 1
erzielt werden, wobei (a) den Zustand am Weitwinkelende, (b)
am Mittelwinkelende und (c) am Engwinkelende zeigt;
Fig. 11 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Objektivsystems des Beispiels 5 einschließlich einer Blende
A für einen Gegenstand-zu-Bild-Abstand von 1 m nach der
Fokussierung durch Bewegung allein der vorderen Untergruppe
1F;
Fig. 12a, 12b und 12c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit dem Objektivsystem, dargestellt
in Fig. 11, erzielt werden, wobei (a) den Zustand am
Weitwinkelende, (b) am Mittelwinkelende und (c) am
Engwinkelende zeigt;
Fig. 13 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Objektivsystems des Beispiels 5, einschließlich einer Blende
A für einen Gegenstand-zu-Bild-Abstand von 1 m nach der
Fokussierung durch Bewegung der vorderen und hinteren
Untergruppe 1F und 1R in einem Verhältnis von 1 : 0,3;
Fig. 14a, 14b und 14c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, mit dem Objektivsystem dargestellt in
Fig. 13 erzielt werden, wobei (a) den Zustand am
Weitwinkelende, (b) am Mittelwinkelende und (c) am
Engwinkelende zeigt;
Fig. 15 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Objektivsystems des Beispiels 6 einschließlich einer Blende
A am Weitwinkelende für einen unendlich entfernten
Gegenstand;
Fig. 16a, 16b, 16c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit dem Objektivsystem des Beispiels
6 erzielt werden, wobei (a) den Zustand am Weitwinkelende,
(b) am Mittelwinkelende und (c) am Engwinkelende zeigt;
Fig. 17 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Objektivsystems des Beispiels 6 einschließlich einer Blende
A für einen Gegenstand-zu-Bild-Abstand von 1 m nach
Fokussierung durch Bewegung nur der vorderen Untergruppe 1F;
Fig. 18a, 18b und 18c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit einem Objektivsystem, dargestellt
in Fig. 17, erzielt werden, wobei (a) den Zustand am
Weitwinkelende, (b) am Mittelwinkelende und (c) am
Engwinkelende zeigt;
Fig. 19 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Objektivsystems des Beispiels 5, einschließlich einer Blende
A, für einen Gegenstand-zu-Bild-Abstand von 1 m nach
Fokussierung durch Bewegung der ersten Linsengruppe als
Ganzes;
Fig. 20a, 20b und 20c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit dem Objektivsystem, dargestellt
in Fig. 19 erzielt werden, wobei (a) den Zustand am
Weitwinkelende, (b) am Mittelwinkelende und (c) am
Engwinkelende zeigt;
Fig. 21 eine vereinfachte Querschnittsansicht des
Objektivsystems des Beispiels 6, einschließlich einer Blende
A für einen Gegenstand-zu-Bild-Abstand von 1 m nach
Fokussierung durch Bewegung der ersten Linsengruppe als
Ganzes; und
Fig. 22a, 22b und 22c graphische Ausdrucke der
Aberrationskurven, die mit dem Objektivsystem, dargestellt
in Fig. 21 erzielt werden, wobei (a) den Zustand am
Weitwinkelende, (b) am Mittelwinkelende und (c) am
Engwinkelende zeigt.
Die erste Linse ist in dem herkömmlichen Zoom-Objektivsystem
vom Zwei-Gruppen-Typ für den Einsatz an einer Kompaktkamera
war eine positive Linse in nahezu allen Fällen. Im Grunde
ist das Zoom-Objektivsystem der vorliegenden Erfindung
ebenfalls vom Teleaufnahmen-Typ (im Hinblick auf die
Beziehung zwischen der ersten und zweiten Linsengruppe),
jedoch ist die positive erste Linsengruppe, mit dem Ziel,
einen weiten halben Blickwinkel von ca. 37° am
kurzbrennweitigen Ende abzudecken, während ein
vergleichsweise langer Brennpunktabstand von der
Linsenrückseite sichergestellt wird, zusammengesetzt aus
einer positiven Untergruppe 1F und einer positiven
Untergruppe 1R mit geringer Brechkraft, um eine
unkonventionelle einzigartige Linsenanordnung vom
Retrofokustyp zu schaffen, die mit einem negativen
Linsenelement auf der Gegenstandsseite beginnt.
Die Bedingungen (1) und (2) betreffen eine
Brechungskraftverteilung der ersten zwei negativen Linsen
einer ersten Untergruppe 1a. Falls die obere Grenze der
Bedingung (1) überschritten wird, ist die negative
Brechkraft der ersten Linse zu klein, so daß die
Brechungsbelastung, die auf der zweiten Linse liegt,
übermäßig ist. Dies hat zur Folge, daß es schwierig wäre,
Komaaberration und Astigmatismus an der Kurzbrennweitenseite
zu kompensieren. Im Gegensatz wird, falls die untere Grenze
überschritten wird, die Brechungsbelastung, die auf der
ersten Linse liegt, erhöht. Dies ist ebenfalls nicht
wünschenswert.
Bedingung (2) betrifft eine zusammengesetzte Brechkraft der
ersten und zweiten Linse. Falls die obere Grenze
überschritten wird, wird eine negative Brechkraft davon
klein, so daß es schwierig wäre, den Brennpunktabstand von
der Linsenrückseite auf einem ausreichenden Niveau zu
halten. Falls die untere Grenze überschritten wird, ist die
negative Brechkraft übermäßig, was bei der Kompensation der
Aberrationen unerwünscht ist.
Es wird darauf hingewiesen, daß die japanische
Patentanmeldung Nr. Hei-1-2 72 392 ein Zoom-Objektiv betrifft,
das ein Zoomverhältnis von ungefähr 2 aufweist, so daß es
ausreicht, nur eine negative Linse vorzusehen. Falls das
Zoomverhältnis mit derselben Linsenanordnung bis zu 2,5
erhöht wird, werden die Komaaberration und Astigmatismus
abrupt erhöht.
Bedingung (3) betrifft eine Brechkraft der ersten
Linsengruppe als Ganzes. Falls die obere Grenze
überschritten wird, ist es einfach, das Linsensystem kompakt
auszuführen, jedoch wird die positive Brechkraft übermäßig.
Da das System vom Retrofokustyp ist, ist es wahrscheinlich,
daß eine Aberration höherer Ordnung erzeugt wird. Es wäre
schwierig, die Aberrationen innerhalb der ersten
Linsengruppe zu kompensieren. Da die zweite Linsengruppe vom
Vergrößerungslinsentyp ist, werden die Aberrationen
verstärkt. Falls die untere Grenze überschritten wird, ist
es leicht, die Aberrationen zu kompensieren, der Betrag der
Bewegung einer jeden Linsengruppe ist abrupt erhöht
(insbesondere der zweiten Linsengruppe), was widersprüchlich
zu der Miniaturisierung ist.
Bedingung (4) betrifft eine asphärische Oberfläche in der
Untergruppe 1a. Falls diese Bedingung eingehalten wird, ist
es möglich, sphärische Aberration und Komaaberration gut zu
kompensieren durch die Verwendung einer asphärischen
Oberfläche mit einem asphärischen Oberflächenbetrag der
Divergenz, bezogen auf einen Krümmungsradius von
Paraxialstrahlen. Die "Divergenz" bedeutet, daß im Fall
einer konkaven Oberfläche der Krümmungsradius kleiner ist,
wenn der Radius vergrößert wird, wohingegen für den Fall
einer konvexen Oberfläche der Krümmungsradius vergrößert
wird, wenn der Radius vergrößert wird. Falls die obere
Grenze überschritten wird, würde die Wirkung der sphärischen
Oberfläche beseitigt werden, so daß es schwierig wäre, die
Aberrationen gut zu kompensieren. Falls die untere Grenze
überschritten wird, ist es wahrscheinlich, daß eine
Aberration höherer Ordnung erzeugt wird.
Es ist an dieser Stelle erforderlich, ergänzende Hinweise
zum Betrag der Veränderung des Koeffizienten einer
Aberration höherer Ordnung zu geben, die durch eine
asphärische Oberfläche erzeugt wird. Eine asphärische
Oberfläche ist im wesentlichen beschrieben durch die
folgende Gleichung:
In dem Fall, in dem die Brennweite f gleich 1,0 ist oder
falls X=x/f, Y=y/f, C=fc, A₄=f³α₄, A₆=f³α₆, A₉=f⁷α₈,
und A₁₀=f⁹α₁₀
in der Gleichung ersetzt werden, ergibt sich:
Der zweite und die folgenden Terme der Gleichung geben den
Betrag der asphärischen Oberfläche an, und der Koeffizient A₄
in dem zweiten Term besitzt die folgende Beziehung zu dem
Koeffizienten einer Asphärizität Φ dritter Ordnung:
Φ=8(N′-N)A₄;
dabei ist N der Brechungsindex einer Linsenoberfläche bevor
sie asphärisch gemacht wurde und N′ der Brechungsindex der
gleichen Oberfläche, nachdem sie asphärisch gemacht wurde.
Der Koeffizient einer Asphärizität dritter Ordnung führt die
folgenden Beträge von Veränderung in die Koeffizienten
verschiedener Aberrationen dritter Ordnung ein, bestimmt
nach der Theorie nach der Aberration:
ΔI=h⁴Φ
ΔII=h³Φ
ΔIII=h²²Φ
ΔIV=h²²Φ
ΔV=h³Φ;
dabei ist:
I: der Koeffizient der sphärischen Aberration;
II: der Koeffizient des Komas;
III: der Koeffizient des Astigmatismus;
IV: der Koeffizient einer beschnittenen sphärischen
Bildfeldkrümmung;
V: der Koeffizient der Verzerrung;
h: die Höhe eines Schnittpunkts jeder Linsenober
fläche mit paraxialen Achsstrahlen, und
: die Höhe eines Schnittpunkts jeder Linsenober
fläche mit paraxialen, außeraxialen Strahlen, die
durch den Mittelpunkt der Pupille verlaufen.
Die Form einer asphärischen Oberfläche kann auf verschiedene
andere Arten unter Verwendung von Konizitätskoeffizienten
oder Termen ungeradzahliger Ordnung ausgedrückt werden, und
eine ausreichende Approximation kann durchgeführt werden
unter Verwendung nur von Termen geradzahliger Ordnung, falls
y kleiner als ein paraxialer Krümmungsradius ist. Es sei
jedoch darauf hingewiesen, daß vom Umfang der vorliegenden
Erfindung nicht abgewichen werden kann, allein durch
Verwendung von Gleichungen für die Form einer asphärischen
Oberfläche, die von der zuvor beschriebenen abweicht.
Es ist ferner zu bevorzugen, daß die folgenden Bedingungen
(5) bis (10) im Hinblick auf die Untergruppe 1a eingehalten
werden.
Bedingung (5) betrifft eine Brechkraft der Untergruppe 1a
als Ganzes. Falls die Untergruppe 1a nicht eine große
Brechkraft besitzt, ist es möglich, die Verschlechterung der
Funktionsfähigkeit, bezogen auf einen relativen
Herstellungsfehler (z. B. Exzentrizität) zwischen
Untergruppen 1a und 1b zu unterdrücken. Dementsprechend ist
es zu bevorzugen, daß Bedingung (5) größer als die untere
Grenze ist. Falls die obere Grenze überschritten wird, ist
es schwierig, einen notwendigen Brechpunktabstand von der
Linsenrückseite zu halten.
Die Bedingungen (6) und (7) betreffen die Krümmungsradien
einer Oberfläche (konkave Oberfläche) auf der Bildseite der
negativen ersten Linse und einer Oberfläche (konkave
Oberfläche) auf der Gegenstandsseite der negativen zweiten
Linse. In beiden Fällen ist, falls die obere Grenze
überschritten wird, der Krümmungsradius der betreffenden
Oberfläche übermäßig, so daß es schwierig wäre,
Astigmatismus und Bildfeldwölbung zu kompensieren. Falls die
untere Grenze überschritten wird, ist der Krümmungsradius zu
klein, so daß die Aberrationen übermäßig kompensiert werden,
was die Erzeugung von Aberration höherer Ordnung zur Folge
hat.
Bedingung (8) betrifft den Krümmungsradius einer Oberfläche
(konvexe Oberfläche) auf der Gegenstandsseite der positiven
dritten Linse. Diese Bedingung wird benötigt zur
Kompensation übermäßiger Aberrationen, die durch die erste
und zweite Linse erzeugt werden, mit der Untergruppe 1a.
Falls die obere Grenze überschritten wird, ist der
Krümmungsradius dieser Oberfläche zu groß, was zu einer
nicht ausreichenden Kompensation führt. Als Folge wird die
Brechungsbelastung, die auf der positiven Untergruppe 1b
liegt, erhöht. Falls die untere Grenze überschritten wird,
ist der Krümmungsradius zu klein, wodurch ein übermäßige
Kompensation bewirkt wird. Als Folge wird die Ausgewogenheit
der Aberrationskombination innerhalb der Untergruppe 1a
durchbrochen.
Die Bedingungen (9) und (10) betreffen das optische Material
der negativen zweiten Linse und der positiven dritten Linse.
Falls die obere Grenze der Bedingung (9) überschritten wird,
ist es für die Petzval-Summe wahrscheinlich, daß sie einen
negativen Wert annimmt, und es wäre schwierig, insbesondere
Astigmatismus und Bildfeldwölbung an der kurzen
Brennweitenseite. Falls ferner die obere Grenze von
Bedingung (10) überschritten wird, wäre es schwierig,
Farbquerfehler (laterale Aberration) zu kompensieren.
Die Bedingungen (11) und (12) betreffen die Untergruppe 1b.
Da die erste Linsengruppe vom Retrofokustyp ist, ist es
erforderlich, die Brechkraft der positiven Untergruppe 1b zu
erhöhen. Es ist schwierig, mit allein der verkitteten Linse
(1b-1 und 1b-2) die übermäßige Aberration zu kompensieren,
die in der negativen Untergruppe 1a divergiert wird.
Dementsprechend ist es zu bevorzugen, eine andere positive
Linse (1b-3) in dem System anzuordnen.
Bedingung (11) betrifft die Brechkraft der Linse 1b-3. Falls
die obere Grenze überschritten wird, in dem Fall, daß sie
aus Kunststoff hergestellt ist, ist die Brechkraft davon
übermäßig. Eine Brennpunktverschiebung aufgrund einer
Veränderung der Temperatur und Feuchtigkeit wird vergrößert,
die für Kompaktkameras ungeeignet ist. Falls die untere
Grenze überschritten wird, besitzt die Linse keine positive
Brechkraft. Dies hat zur Folge, wie zuvor beschrieben, daß
die Brechnungsbelastung, die auf den Linsen 1b-1 und 1b-2
liegt, erhöht wird. In diesem Fall ist die Anordnung der
Linse 1b-3 bedeutungslos.
Bedingung (12) betrifft eine asphärische Oberfläche auf der
Linse 1b-3. Da die Untergruppe 1b eine große positive
Brechkraft besitzt, ist es zu bevorzugen, einen asphärischen
Oberflächenbetrag von Divergenz vorzusehen, um die
Aberration innerhalb der Untergruppe 1b zu kompensieren.
Falls die untere Grenze überschritten wird, besitzt die
Linse keine divergent asphärische Oberfläche. Falls die
untere Grenze überschritten wird, ist es für eine Aberration
höherer Ordnung wahrscheinlich erzeugt zu werden und die
Abnahme der Funktionalität aufgrund von Herstellungsfehlern
der asphärischen Oberfläche und aufgrund von Veränderungen
in Temperatur und Feuchtigkeit.
Die Bedingung (13) betrifft die beiden negativen Linsen in
der zweiten Linsengruppe. Falls insbesondere die untere
Grenze überschritten wird, ist es schwierig, die
Bildfeldwölbung an der kurzen Brennweitenseite zu
kompensieren.
Ebenso als ein Problem in Begleitung mit der
Weitwinkeltendenz ist ein Randlichtproblem vorhanden. Es ist
wichtig, einen ausreichenden Anteil des Randlichts selbst im
Weitwinkelmodus zu erhalten. Falls die Position der Blende
zwischen der ersten und zweiten Linsengruppe ist, ist es
einfach, das System herzustellen und die Struktur zu
erleichtern. In diesem Fall jedoch eine Höhe des Randlichts,
das einen maximalen Blickwinkel aufweist und durch die
Blende verläuft, so daß die Zunahme des Randlichts, wenn die
Blende an einer kleinen Blendenöffnung ist, nicht erwartet
wird. Dementsprechend ist es möglich, falls die
feststehende Blende hinter der zuvor erwähnten Blende
vorgesehen wird und die Einlaßpupille soweit als möglich
nach hinten gesetzt wird, den Betrag des Randlichts zu
erhöhen, wenn die Blende auf eine kleine Blendenöffnung
gesetzt ist.
Die Bedingung (14) betrifft eine Position der feststehenden
Blende. Falls die obere Grenze überschritten ist, ist es
einfach, den Betrag des Randlichts zu erhöhen, aber der
Durchmesser der vorderen Linse würde ansteigen. Um die
zweite Linse weg von der feststehenden Blende zu trennen,
ist es auch erforderlich, einen Abstand zwischen der ersten
und zweiten Gruppe an der Teleaufnahmenseite zu erhöhen.
Dementsprechend ist es schwierig, das hohe Zoomverhältnis
und eine Miniaturisierung zu erhalten. Falls die untere
Grenze überschritten wird, ist es bedeutungslos, die
feststehende Blende vorzusehen. In diesem Fall wird nicht
erwartet, daß der Betrag des Randlichts erhöht wird, wenn
die Blende auf eine kleine Blendenöffnung gesetzt ist.
Zwei Beispiele eines ersten Aspekts der Erfindung werden im
folgenden unter Bezugnahme auf die Datentabellen
beschriebenen, in denen ist:
f die Brennweite;
ω der halbe Blickwinkel;
fB der Brennpunktabstand von der Linsenrückseite;
r der Krümmungsradius einer einzelnen Linsenoberfläche;
d die Dicke einer einzelnen Linse oder der räumliche Ab
stand zwischen benachbarten Linsen;
N der Brechungsindex einer einzelnen Linse an der d-Linie;
ν die Abbe′sche Zahl einer einzelnen Linse; und
α₄, α₆ und α₈ die Asphärizitätskoeffizienten der
Aberrationen vierter, sechster bzw. achter Ordnung.
Berechnungswerte, auf den Bedingungen basierend
Ein Hauptproblem, das zu lösen ist, für die Sicherung weiter
Winkel am kurzbrennweitigen Ende, hängt zusammen mit der
Helligkeit an der Kante eines Bildfeldes. Bei der
Fokussierung mit früheren Zoom-Objektivsystemen vom Zwei-
Gruppen-Typ, bei dem eine Blende zwischen der ersten und
zweiten Linsengruppe vorgesehen ist, besteht der mechanisch
einfachste Weg, darin nur die erste Linsengruppe mit der
Blende zu bewegen und die zweite Linsengruppe feststehend zu
lassen. Dieses Verfahren litt jedoch unter dem Nachteil, daß
die Höhe des Schnittpunkts der Blende mit Randstrahlen bei
einem maximalen Blickwinkel zu klein ist, um eine gewünschte
Steigerung der Helligkeit an den Kanten eines Bildfeldes zu
erreichen, wenn das Objektiv abgeblendet wird.
Ein weiteres Problem, das auftritt, wenn die Fokussierung
durch Bewegung der Linsengruppe als Ganzes durchgeführt
wird, besteht darin, daß Astigmatismus und Bildfeldkrümmung
um unerwünscht große Beträge unterkompensiert sind, falls
die Linse auf einen nahe beabstandeten Gegenstand fokussiert
ist (siehe Fig. 12 und 14).
Ein früherer Vorschlag zur Verbesserung des Verfahrens zur
Fokussierung bei Zoom-Objektivsystemen vom Zwei-Gruppen-Typ
ist in der ungeprüften japanischen Patentanmeldung Nr. Hei-
1-189620 beschrieben, jedoch ist der halbe Blickwinkel, der
am kurzbrennweitigen Ende erzielt werden kann, nicht weiter
als ungefähr 30°, und die erste verwendete Linse ist eine
positive Linse, wie in den anderen früheren Vorschlägen. Mit
anderen Worten, eine der Aufgaben der vorliegenden
Erfindung, nämlich die Schaffung eines weiten
Winkelerfassungsbereichs am kurzbrennweitigen Ende, kann
nicht erzielt werden durch das Verfahren, das in dem Patent
beschrieben ist. Das Zoom-Objektivsystem für die Verwendung
an einer Kompaktkamera, das durch einen anderen Aspekt der
vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird, übernimmt im
wesentlichen einen einfachen Linsenaufbau vom Zwei-Gruppen-
Typ und erzielt dennoch nicht nur eine breitere
Winkelerfassung, sondern auch ein noch höheres
Zoomverhältnis durch Modifizierung des Aufbaus der ersten
Linsengruppe und der Blende. Das so aufgebaute
Zoomlinsensystem ist in der Lage, die Fokussierung von einem
unendlich entfernten Gegenstand zu einem nah beabstandeten
Gegenstand mit reduzierten Aberrationsveränderungen
durchzuführen. Die vorliegende Erfindung stellt ferner ein
Verfahren zur Fokussierung mit diesem verbesserten
Zoom-Objektivsystem bereit.
Entsprechend zu diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung
kann durch Modifizierung der Position einer Blende und des
Verfahrens zum Fokussieren nicht nur das Linsensystem die
Fokussierung von einem unendlich entfernten Gegenstand zu
einem nah beabstandeten Gegenstand mit reduzierten
Veränderungen durchführen, sondern auch die Helligkeit an
der Kante eines Bildfeldes kann gesteigert werden, selbst
wenn das Linsensystem abgeblendet wird.
Wie zuvor erwähnt, betrifft Bedingung (1) die Brechkraft der
negativen ersten Linse. Falls die obere Grenze dieser
Bedingung überschritten ist, wird die negative Brechkraft
der ersten Linsen so sehr verkleinert, daß es schwierig
wird, den Brennpunktabstand von der Linsenrückstand auf
einen angemessenen Wert zu erhöhen. Falls die untere Grenze
der Bedingung (1) nicht erreicht ist, wird die negative
Brechkraft der ersten Linse übermäßig, was vom Blickpunkt
der Aberrationskompensation unerwünscht ist.
Bedingung (15) betrifft die Brechkraft der hinteren
Untergruppe 1R. Die vordere Untergruppe 1F, verantwortlich
für nahezu alle Teile der Brechkraft der ersten Linsengruppe
und falls jemand den Versuch macht, ein kompaktes und doch
weitwinkeliges Objektivsystem zu entwerfen, wird die
Brechkraft der ersten Linsengruppe so stark, daß sie einen
gesteigerten Asymmetriefehler bewirkt. Um dieses Problem zu
lösen, ist die hintere Untergruppe 1R mit einer kleinen
Brechkraft in einem kleinen Abstand [der Bedingung (16)
erfüllt] hinter der vorderen Untergruppe 1F angeordnet, um
so die Belastung darauf zu reduzieren, um dadurch eine
wirksame Kompensation des Asymmetriefehlers (Koma)
sicherzustellen. Falls die obere Grenze der Bedingung (15)
überschritten wird, wird die Brechkraft der hinteren
Untergruppe 1R so sehr erhöht, daß sie einen übermäßigen
Asymmetriefehler in der Untergruppe bewirkt. Zusätzlich wird
der Betrag der Linsenbewegung erhöht, falls die vordere
Untergruppe 1F verwendet wird, um ein Objektiv zu
fokussieren. Falls die untere Grenze der Bedingung (15)
nicht erreicht wird, wird die Brechkraft der vorderen
Untergruppe 1F so sehr erhöht, daß sie den Effekt der
Positionierung der hinteren Untergruppe 1R hinter der
vorderen Untergruppe 1F rückgängig macht.
Wie bei den vorangegangenen Beispielen erwähnt, betrifft die
Bedingung (3) die Gesamtbrechkraft der ersten Linsengruppe.
Falls die obere Grenze dieser Bedingung überschritten wird,
ist das Ergebnis zu bevorzugen für eine Größenreduktion,
aber andererseits ist es wahrscheinlich, daß der
Brennpunktabstand von der Linsenrückseite verkleinert wird,
und der Betrag der Defokussierung aufgrund von
Positionsfehlern der ersten und zweiten Linsengruppe wird so
bemerkenswert am Engwinkelende erhöht, daß eine erhebliche
Schwierigkeit in die Herstellung des beabsichtigten
Objektivsystems eingebracht wird. Falls die untere Grenze
der Bedingung (3) nicht erreicht wird, ist das Ergebnis im
Hinblick auf Aberrationskompensation zu bevorzugen, jedoch
wird andererseits der Betrag, um den die entsprechende
Linsengruppe (insbesondere die zweite Linsengruppe) während
der Fokussierung bewegt werden muß, so bemerkenswert erhöht,
daß das Ziel der Größenreduzierung nicht erreicht werden
kann.
Bedingung (16) betrifft den Abstand zwischen der vorderen
Untergruppe 1F und der hinteren Untergruppe 1R. Falls die
untere Grenze dieser Bedingung überschritten wird, kann ein
kompaktes Linsensystem nicht realisiert werden, obwohl
Aberrationen leicht kompensiert werden können. Falls die
untere Grenze der Bedingung (16) nicht erreicht wird, erhöht
sich nicht nur der Asymmetriefehler (Koma), sondern es wird
auch schwierig, eine Blende einzufügen.
Mit dem Ziel, den Entwurf eines Weitwinkelobjektivsystems zu
vereinfachen, umfaßt die vordere Untergruppe 1F, beginnend
auf der Gegenstandsseite, eine erste Linseneinheit 1a, die
aus zumindest drei Linsenelementen, die zwei negative
Linsenelemente und ein positives Linsenelement umfassen,
zusammengesetzt ist, und eine zweite Linseneinheit 1b, die
eine starke positive Brechkraft besitzt, wobei die
Bedingungen (17) und (18) erfüllt werden.
Bedingung (17) betrifft die Brechkraft der beiden negativen
Linsen der ersten Linseneinheit 1a. Falls die obere Grenze
dieser Bedingung (die in Beziehung zu Bedingung (1) steht)
überschritten wird, ist es schwierig, den Brennpunktabstand
von der Linsenrückseite zu erhöhen. Falls die untere Grenze
der Bedingung (17) nicht erreicht wird, wird sich die
negative Brechkraft erhöhen und (da die erste Linsengruppe
eine starke positive Brechkraft besitzt) wird die positive
Brechkraft der zweiten Linseneinheit 1b unvermeidbar so
groß, daß die Möglichkeit des Auftretens von Aberrationen
höherer Ordnung erhöht wird.
Bedingung (18) betrifft die Brechkraft der zweiten
Linseneinheit 1b, die für den größeren Teil der Brechkraft
der ersten Linsengruppe verantwortlich ist. Falls die obere
Grenze dieser Bedingung (18) überschritten wird, wird die
Brechkraft der zweiten Linseneinheit 1b so groß, daß die
Möglichkeit des Auftretens von Aberrationen höherer Ordnung
erhöht wird. Falls die untere Grenze der Bedingung (18)
nicht überschritten wird, wird die Brechkraft der zweiten
Linseneinheit 1b verringert und der Zweck der
Größenreduzierung kann nicht erreicht werden.
Wie zuvor erwähnt, betrifft Bedingung (7) die asphärische
Oberfläche der ersten Linseneinheit 1a. Falls die obere
Grenze dieser Bedingung überschritten wird, wird die erste
Linseneinheit 1a keine divergent asphärische Oberfläche
besitzen, und es wird die Schwierigkeit in die Erzielung
einer effektiven Kompensation des Asymmetriefehlers (Koma)
und Astigmatismus am Weitwinkelende eingeführt. Falls die
untere Grenze der Bedingung (7) nicht erreicht ist, wird
Überkompensation zum Ergebnis haben, daß Aberrationen
höherer Ordnung bewirkt werden. Zusätzlich wird es
schwierig, eine gewünschte asphärische Oberfläche zu
erzeugen.
Bedingung (15), (19) und (20) betrifft die hintere
Untergruppe 1R der ersten Linsengruppe. Da die hintere
Untergruppe 1R eine vergleichsweise geringe Brechkraft
besitzt, kann sie aus Kunststoffmaterial hergestellt werden.
Falls die Linse mit einer vergleichsweise geringen
Brechkraft aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist, ist
der Betrag der Defokussierung oder der Verschlechterung der
Linsenfunktionalität klein, trotz möglicher Veränderungen in
der Temperatur oder der Feuchtigkeit. Zusätzlich kann das
Gesamtgewicht des Objektivsystems reduziert werden. Ferner
ist es einfach, eine asphärische Oberfläche bei
Kunststofflinsen herzustellen, und dies trägt zu einer
Verbesserung in der Objektivfunktionsfähigkeit bei.
Ergänzende Hinweise sind ebenfalls notwendig zum Betrag der
Defokussierung bei Kunststofflinsen, die auftreten kann, in
Abhängigkeit von Veränderungen der Temperatur und der
Feuchtigkeit. Kunststoffe zeigen temperatur- oder
feuchtigkeitsabhängige Veränderungen im linearen
Ausdehungskoeffizient oder Brechungsindex, die zumindest
zehnmal so groß wie bei gewöhnlichen Glasmaterialien sind.
Falls der Betrag der Brennweitenveränderung einer
Kunststofflinse als Δf geschrieben wird, kann der Betrag der
Defokussierung Δp ausgedrückt werden durch
Δp=Δf(m′-m)²
Dabei ist m′ die laterale Vergrößerung der Linsengruppe,
ausschließlich der und folgend auf die Kunststofflinse, und
m die laterale Vergrößerung der Kombination der
Kunststofflinse und der folgenden Linsengruppen.
Demnach wird, falls Bedingung (19) nicht erfüllt wird, der
Betrag der Defokussierung in Abhängigkeit von Veränderungen
der Temperatur und der Feuchtigkeit auf einen derartigen
Wert erhöht, daß das Objektivsystem nicht länger für die
Verwendung an einer Kompaktkamera geeignet ist. Falls die
hintere Untergruppe 1R mit einer kleinen Brechkraft aus
einem Kunststoffmaterial herzustellen ist, ist sie
vorzugsweise als positive Linse entworfen, die Bedingung
(15) erfüllt mit dem Ziel der Reduzierung des Betrags der
Defokussierung in Abhängigkeit von Veränderungen der
Temperatur. Bei erhöhten Temperaturen wird sich der
Objektivtubus ausdehnen, um den Abstand zwischen der ersten
und zweiten Linsengruppe vergrößern, und dadurch bewirken,
daß die Brennpunktposition zur Linse hin verschoben wird.
Mit einer positiven Kunststofflinse jedoch wird die
Brennpunktposition bei erhöhten Temperaturen weg von der
Linse verschoben werden. Demnach ist die positive
Kunststofflinse beim Entwurf eine geeigneten
Brechkraftverteilung stärker wirksam als Glaslinsen beim
Reduzieren des Betrags von Defokussierung aufgrund von
Veränderungen der Brennpunktposition, die durch
Temperaturveränderungen bewirkt werden.
Eine asphärische Oberfläche kann bei Kunststofflinsen
einfacher geformt werden als bei Glaslinsen. Bedingung (20)
betrifft die asphärische Oberfläche, die bei der hinteren
Untergruppe 1R zu formen ist. Falls die obere Grenze dieser
Bedingung überschritten wird, hat die hintere Untergruppe 1R
keine divergent asphärische Oberfläche, und die
Unterkompensation, die in der zweiten Linseneinheit 1b
auftritt, kann nicht wirksam korrigiert werden. Falls die
untere Grenze der Bedingung (20) nicht erreicht wird, wird
sich Überkompensation einstellen, die Aberrationen höherer
Ordnung bewirkt. Zusätzlich wid es schwierig, eine
gewünschte asphärische Oberfläche herzustellen.
Wie zuvor erwähnt, betrifft Bedingung (13) die beiden
negativen Linsen in der zweiten Linsengruppe. Falls diese
Bedingung nicht erfüllt wird, wird es schwierig, wirksam
Bildfeldwölbung am Weitwinkelende zu kompensieren.
Nachdem die Linsenanordnung des Systems gemäß der
vorliegenden Erfindung im Hinblick auf ihren ersten Aspekt
beschrieben wurde, wird nun das Verfahren zur Fokussierung
dieses Objektivsystems gemäß dem zweiten Aspekt der
vorliegenden Erfindung beschrieben.
In seinem breitesten Umfang ist das Fokussierungsverfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung gekennzeichnet durch die
Bewegung der vorderen Untergruppe 1F und der hinteren
Untergruppe 1R der ersten Linsengruppe unabhängig
voneinander, wobei eine Blende zwischen den beiden
Untergruppen vorgesehen ist. Die Blende, die zwischen den
beiden Untergruppen 1F und 1R vorgesehen ist, erlaubt eine
Erhöhung der Helligkeit an der Kante eines Bildfeldes, wenn
das Objektiv abgeblendet ist. Ferner kann, falls die erste
Linsengruppe zum Gegenstand bewegt wird, wenn der Abstand
zwischen den beiden Untergruppen 1F und 1R vergrößert wird,
die Fokussierung von einem unendlich entfernten Gegenstand
zu einem nahe beabstandeten Gegenstand mit reduzierten
Variationen im Astigmatismus und der Bildfeldwölbung
durchgeführt werden.
Bedingung (21) betrifft die Bewegung der vorderen
Untergruppe 1F und der hinteren Untergruppe 1R während der
Fokussierung. Falls die obere Grenze der Bedingung
überschritten wird, werden die Beträge der Bewegung der
beiden Untergruppen so nahe zueinander, daß das Ergebnis
sich nicht von dem Fall der Fokussierung der ersten
Untergruppe als Ganzes unterscheidet, wodurch
Schwierigkeiten bei der effektiven Kompensation des
Astigmatismus und der Bildfeldwölbung eingebracht werden.
Falls die untere Grenze der Bedingung (21) nicht erreicht
wird, wird die hintere Untergruppe 1R zum Bild hin bewegt,
was unerwünschte Überkompensationen der Bildfeldwölbung
bewirkt. Falls sowohl die Blende als auch die hintere
Untergruppe 1r dafür vorbereitet sind, während der
Fokussierung feststehend zu verbleiben, wird das
Objektivsystem mechanisch einfach genug, um die Herstellung
in wirtschaftlichem Maßstab zu vereinfachen.
Die Fig. 11 und 17 sind vereinfachte
Querschnittsansichten des Objektivsystems der Beispiele 5
und 6 für den Fall, daß die Fokussierung durch Bewegung nur
der vorderen Linsengruppe 1F erreicht wird. Fig. 13 ist eine
vereinfachte Querschnittansicht des Objektivsystems des
Beispiels 1 für den Fall, daß die vordere Untergruppe 1F und
die hintere Untergruppe 1R zur Fokussierung in einem
Verhältnis von 1 : 0,3 bewegt werden.
Unten werden die Werte gezeigt, die für die vorangegangenen
Bedingungen, jeweils für die Beispiele 5 und 6 errechnet
werden.
Berechnungswerte, basierend auf den Bedingungen