DE3902495A1 - Zoom-linsensystem fuer die verwendung in einer kompaktkamera - Google Patents
Zoom-linsensystem fuer die verwendung in einer kompaktkameraInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zoom-Linsensystem,
das für den Einsatz in einer Kompakt-Kamera geeignet ist
und das im Hinblick auf den Retrofocus geringeren Zwängen
unterliegt als ein Zoom-Linsensystem für die Verwendung in
einer Einzellinsen-Reflex-Kamera.
Die folgenden vier Arten von Zoom-Linsensystemen werden
herkömmlicherweise in Kompaktkameras verwendet:
- (I) Ein Zwei-Gruppen-System eines Tele-Typs, das aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brennweite und mit Blendenposition und einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brennweite besteht. Derartige Linsensysteme sind in JP-A-56-1 28 911 (die verwendete Bezeichnung "JP-A" bedeutet hier: "ungeprüfte japanische Patentanmeldung"); JP-A-57-2 01 213, JP-A-62-90 611 und JP-A-62-2 64 019 offenbart;
- (II) Ein Drei-Gruppen-System, das eine Modifikation des Zwei-Gruppen-Systems (I) ist und das aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brennweite und Blendenposition, einer zweiten Linsengruppe mit positiver Brennweite und einer dritten Linsengruppe mit negativer Brennweite besteht und in JP-A-58-1 84 916 offenbart ist;
- (III) Einem Vier-Linsen-System, das aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brennweite, einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brennweite, einer dritten Linsengruppe mit positiver Brennweite und einer vierten Linsengruppe mit negativer Brennweite besteht, wie in JP-A-60-57 814 offenbart; und
- (IV) Einem Drei-Gruppen-System das eine Modifikation des Vier-Gruppen-Systems gemäß (III) darstellt, bei dem die zweite und dritte Linsengruppe in einer gemeinsamen Linsengruppe in einer gemeisamen Linsengruppe integriert sind, wie in JP-A-62-78 522 offenbart ist.
Die zuvor beschriebenen herkömmlichen Zoom-Linsensysteme
besitzen die folgenden Schwierigkeiten.
Das Zwei-Gruppen-System (I) ist Gegenstand momentan
durchgeführter Untersuchungen und zahlreiche Versionen
dieses Systems sind vorgeschlagen worden. Obwohl das
System eine sehr einfache (optisch) Linsenzusammenstellung
verwendet, leidet diese Art von Zoom-Linsensystem unter
dem Nachteil, daß die erste und zweite Linsengruppe,
insbesondere die zweite Linsengruppe um eine große Strecke
während des Zoom-Vorgangs bewegt werden müssen, was
Schwierigkeiten bei der Auslegung einer effektiver
Mechanik mit sich bringt.
Das Drei-Gruppen-System (II) unterscheidet sich vom
Zwei-Gruppen-System (I) nur darin, daß die erste
Linsengruppe in zwei sammelnde Einheiten geteilt ist, so
daß der Weg der erforderlichen Linsenbewegung in keiner
Weise kleiner ist als beim ersten Typ.
Das Vier-Gruppen-System (III) zeigt einen kleineren Betrag
der Linsenbewegung als die ersten beiden Typen.
Zurückgehend auf den komplexen Aufbau aufgrund der
Verwendung der vier Linsengruppen und zurückgehend auf die
starke, durch die einzelnen Linsengruppen, insbesondere
der zweiten und dritten Linsengruppe, vorgegebene
Brechkraft, kann eine schlechte Verarbeitung bei der
Herstellung der Linsen wesentliche nachteilige Wirkungen
auf die Systemeigenschaften hervorrufen, so daß bei der
Herstellung der Linsen mit größter Sorgfalt vorgegangen
werden muß.
Das Drei-Gruppen-System (IV) erfordert einen ähnlich
kleinen Betrag der Linsenbewegung, wie das
Vier-Gruppen-System (III), jedoch leidet es unter in
größerem Maß an Störung der Eigenschaften der einzelnen
Linsengruppen als die Typen (I) und (II) falls schlechte
Verarbeitung während der Linsenherstellung auftritt.
Diese Systeme (III) und (IV) haben ein gemeinsames Problem
darin, daß die Linsen der ersten Gruppe einen größeren
Durchmesser als die Systeme (I) und (II) aufweisen.
Das Zoom-Linsensystem gemäß der vorleigenden Erfindung
nutzt das Verfahren des Zoom-Vorgangs, das in dem
herkömmlichen Zwei-Gruppen-System (I) verwendet wird. Der
Anmelder der vorliegenden Erfindung hat bereits zuvor
mehrere Versionen des Systems (I) vorgeschlagen, die eine
kleinere Linsenlänge trotz erhöhtem Retrofocus verwenden
und die ebenfalls im Hinblick auf die Reduzierung der
erforderlichen Größe der Linsenverschiebung voranschreiten
im Vergleich zu anderen Zoom-Linsensystemen des
Zwei-Gruppen-Typs, in dem die Brechkraft der einzelnen
Linsengruppen erhöht wird, insbesondere indem die
zerstreuende Brechkraft der zweiten Linsengruppe erhöht
wird, um den Betrag der Bewegung zu verkleinern. Ein
Beispiel dieses System-Typs ist in JP-A-62-2 64 019
beschrieben (im folgenden als "frühere Erfindung"
bezeichnet). Diese frühere Erfindung ist jedoch im
Hinblick auf die Kosten nachteilig, da sie nicht weniger
als acht Linsenelemente erfordert, was mit dem Ziel, ein
Zoom-Verhältnis von ungefähr zwei zu erreichen, zuviel ist.
Die vorliegende Erfindung wurde gemacht mit dem Ziel, das
zuvor erwähnte Problem der früheren Erfindung zu lösen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein
Zoom-Linsensystem für die Verwendung in einer
Kompaktkamera zu schaffen, bei dem die Anzahl der
Linsenelemente in der ersten Gruppe um eins reduziert ist,
wodurch die Herstellungskosten reduziert werden. Neben der
Reduzierung der Anzahl der verwendeten Linsenelemente ist
das erfindungsgemäße Zoom-Linsensystem so kompakt wie das
System der früheren Erfindung und im Vergleich vorteilhaft
im Hinblick auf die Kompensation von Leuchtfleckbildung
und Verzerrung.
Das erfindungsgemäße Zoom-Linsensystem umfaßt, beginnend
auf der Gegenstandsseite, eine erste Linsengruppe mit
positiver Brennweite und eine zweite Linsengruppe mit
negativer Brennweite, wobei der Zoomvorgang durch die
Justierung des Abstands zwischen den beiden
Zoom-Linsengruppen durchgeführt wird. Die erste
Linsengruppe mit positiver Brennweite ist, beginnend auf
der Gegenstandsseite aus einer ersten Linseneinheit mit
kleiner Brechkraft, die eine positive oder negative
Brennweite besitzt, und einer zweiten Linseneinheit mit
positiver Brennweite zusammengesetzt. Die erste
Linseneinheit weist einen
Zwei-Gruppen-Zwei-Elemente-Aufbau auf, der beginnend auf
der Gegenstandsseite besteht aus einem ersten sammelnden
Meniskuslinsenelement, das eine zum Gegenstand hin
gerichtete konvexe Oberfläche mit starker Krümmung
aufweist, und einem zweiten Meniskuslinsenelement großer
Dicke, das eine konkave Oberfläche mit starker Krümmung
auf der Gegenstandsseite und einer konvexen Oberfläche mit
starker Krümmung auf der Bildebenenseite aufweist. Die
erste Linsengruppe erfüllt die folgenden Bedingungen:
| f₁ G /f₁ a | < 0,35 (1)
0,1 < d₃/f S < 0,35 (2)
0,8 < h x ₁/h x ₄ < 1,0 (3)
darin ist
f₁ G die Brennweite der ersten Linsengruppe;
f₁ a die Brennweite der ersten Linseneinheit;
d₃ die Dicke des zweiten Meniskuslinsenelements;
f S die Brennweite des Gesamtsystems im Weitwinkelbereich;
h x ₁ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (erste Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die am nächsten zum Gegenstand liegt; und
h x ₄ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (vierte Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die dem Bild am nächsten liegt.
f₁ a die Brennweite der ersten Linseneinheit;
d₃ die Dicke des zweiten Meniskuslinsenelements;
f S die Brennweite des Gesamtsystems im Weitwinkelbereich;
h x ₁ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (erste Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die am nächsten zum Gegenstand liegt; und
h x ₄ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (vierte Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die dem Bild am nächsten liegt.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfüllt das erste
sammelnde Meniskuslinsenelement in der ersten
Linseneinheit die folgende Bedingung:
0 < f S /f₁ < 0,5 (4)
wobei f₁ die Brennweite des Linsenelements ist.
In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel besitzt
das erste sammelnde Meniskuslinsenelement eine asphärische
Oberfläche.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das
erste sammelnde Meniskuslinsenelement eine Kunststofflinse
mit einer asphärischen Oberfläche und erfüllt die folgende
Bedingung:
0 < f S /f₁ < 0,3 (4′).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die
zweite Linseneinheit eine verklebte sammelnde Linse mit
einer divergenten Oberfläche mit großer Brechkraft, die
aus einem bikonvexen Sammellinsenelement und einem
zerstreuenden Meniskuslinsenelement aufgebaut ist, das
eine konkave Oberfläche mit großer Krümmung auf der
Gegenstandsseite besitzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die
zweite Linsengruppe, beginnend auf der Gegenstandsseite,
aus einem sammelnden Linsenelement mit einer zur Bildebene
gerichteten konvexen Oberfläche mit starker Krümmung und
zwei sammelnden Meniskuslinsenelementen aufgebaut, die
eine zum Gegenstand gerichtete konkave Oberfläche mit
starker Krümmung aufweisen.
Die Erfindung geht aus der folgenden Beschreibung in
Verbindung mit den dazu gehörenden Zeichnungen deutlicher
hervor, in denen zeigt
Fig. 1, 3, 4, 7 und 9 vereinfachte Querschnittsansichten
des Zoom-Linsensystems im
Weitwinkelbereich, die entsprechend
den Beispielen 1 bis 5 der
vorliegenden Erfindung aufgebaut
sind,
Fig. 2(a), 4(a), 6(a),
8(a), 10(a) graphische Darstellung der
Aberrationskurven, die mit den
Zoom-Linsensystemen der
Beispiele 1 bis 5 in der
Weitwinkeleinstellung erzielt
werden,
Fig. 2(b), 4(b), 6(b),
8(b), 10(b) Diagramme der
Aberrationskurven, die mit den
Zoom-Linsensystemen der
Beispiele 1 bis 5 bei einer
mittleren Brennweite erzielt
werden, und
Fig. 2(c), 4(c), 6(c),
8(c) und 10(c) Diagramme der
Aberrationskurven, die mit den
Zoom-Linsensystemen der
Beispiele 1 bis 5 im
Telebereich (enger Winkel)
erzielt werden.
Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im
folgenden beschrieben.
Das erfindungsgemäße Zoom-Linsensystem umfaßt, beginnend
auf der Gegenstandsseite eine erste Linsengruppe mit
positiver Brennweite und eine zweite Linsengruppe mit
negativer Brennweite, wobei der Zoom-Vorgang erzielt wird
durch Justierung des Abstands zwischen den beiden
Linsengruppen. Die erste Linsengruppe mit positiver
Brennweite ist, beginnend auf der Gegenstandsweite,
zusammengesetzt aus einer Linseneinheit 1 a mit kleiner
Brechkraft, die eine positive oder negative Brennweite
besitzt, und einer weiteren Linseneinheit 1 b mit positiver
Brennweite. Die Linseneinheit 1 a weist einen
Zwei-Gruppen-Zwei-Elemente-Aufbau auf und besteht,
beginnend auf der Gegenstandsseite, aus einem ersten
sammelnden Meniskuslinsenelement mit einer zum Gegenstand
gerichteten konvexen Oberfläche großer Krümmung und einem
zweiten Meniskuslinsenelement großer Dicke, das eine
konkave Oberfläche mit großer Krümmung auf der
Gegenstandsseite und eine konvexe Oberfläche mit großer
Krümmung auf der Bildebenenseite aufweist. Die erste
Linsengruppe erfüllt die folgenden Bedingungen:
| f₁ G /f₁ a | < 0,35 (1)
0,1 < d₃/f S < 0,35 (2)
0,8 < h x ₁/h x ₄ < 1,0 (3)
darin ist
f₁ G die Brennweite der ersten Linsengruppe;
f₁ a die Brennweite der ersten Linseneinheit;
d₃ die Dicke des zweiten Meniskuslinsenelements;
f S die Brennweite des Gesamtsystems im Weitwinkelbereich;
h x ₁ die Höhe, bei der paraaxiale Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (erste Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die am nächsten zum Gegenstand ist; und
h x ₄ die Höhe, bei der paraaxiale Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (vierte Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die dem Bild am nächsten ist.
f₁ a die Brennweite der ersten Linseneinheit;
d₃ die Dicke des zweiten Meniskuslinsenelements;
f S die Brennweite des Gesamtsystems im Weitwinkelbereich;
h x ₁ die Höhe, bei der paraaxiale Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (erste Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die am nächsten zum Gegenstand ist; und
h x ₄ die Höhe, bei der paraaxiale Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (vierte Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die dem Bild am nächsten ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfüllt das erste
sammelnde Meniskuslinsenelement in der ersten
Linseneinheit die folgende Bedingung:
0 < f S /f₁ < 0,5 (4)
wobei f₁ die Brennweite des Linsenelements ist.
Die verschiedenen Bedingungen, die von einem
Zoom-Linsensystem gemäß der vorliegenden Erfindung erfüllt
werden müssen, werden im folgenden nun genauer beschrieben.
Bedingung (1) betrifft die Brechkraft der ersten
Linseneinheit 1 a in der ersten Linsengruppe. Die
Linseneinheit 1 a besitzt vorzugsweise eine kleine
Brechkraft, um deren Empfindlichkeit gegenüber schlechter
Verarbeitung während der Linsenherstellung zu reduzieren.
Falls die obere Grenze der Bedingung (1) überschritten
wird, wird die Brechkraft der Linseneinheit 1 a erhöht und
sie wird gegenüber schlechter Verarbeitung während der
Linsenherstellung empfindlich, so daß die Produktionsrate
aufgrund der starken Unterschiede in bezug auf die
Qualität der hergestellten Linsen reduziert wird.
Bedingung (2) betrifft die Dicke des zweiten
Meniskuslinsenelements. Falls die obere Grenze dieser
Bedingung überschritten wird, ist das Ergebnis im Sinne
der wirksamen Kompensation von Aberrationen zu bevorzugen,
jedoch wird andererseits die Dicke des Linsenelements
derart erhöht, daß dessen Gewicht sich ebenfalls bemerkbar
erhöht, was dem wichtigen Ziel eines reduzierten
Objektivgewichts entgegensteht. Falls die untere Grenze
von Bedingung (2) nicht erreicht wird, neigen paraaxiale
Lichtstrahlen dazu, in einem niedrigeren Bereich der
vierten Linsenoberfläche zu durchlaufen (dies ergibt sich
in Zusammenhang mit Bedingung (3), wie im folgenden
beschrieben wird) und die sich ergebende Abnahme der
Brechkraft der ersten Linseneinheit 1 a macht es schwierig,
die Gesamtlänge des Linsensystems zu reduzieren.
Bedingung (3) betrifft ebenfalls die erste Linseneinheit
1 a. Wie bereits im Zusammenhang mit Bedingung (1)
festgestellt, ist die Linseneinheit 1 a des
erfindungsgemäßen Systems gekennzeichnet durch eine kleine
Brechkraft. Ungeachtet dieser kleinen Brechkraft arbeitet
die Linseneinheit 1 a jedoch derart, als wäre diese Einheit
ein Weitwinkelkonverter in einem bekannten afokalen
System. Falls die untere Grenze der Bedingung (3) nicht
erreicht wird, ist die zusammengesetzte Brennweite der
ersten Linseneinheit 1 a und der zweiten Linseneinheit 1 b
zu klein, um eine wirksame Kompensation von Astigmatismus
beim maximalen Blickwinkel in der Weitwinkeleinstellung zu
erreichen. Falls die obere Grenze der Bedingung (3)
überschritten wird, arbeitet die Linseneinheit 1 a als
Telekonverter anstatt als Weitwinkelkonverter, wodurch
nicht nur die Gesamtlänge des Linsensystems, sondern auch
der Betrag der Linsenbewegung erhöht wird.
Bedingung (4) betrifft die Brechkraft des ersten
sammelnden Meniskuslinsenelements der ersten Linseneinheit
1 a. Wie zuvor erwähnt, arbeitet die Linseneinheit 1 a als
ganzes gesehen als Weitwinkelkonverter mit kleiner
Brechkraft. Falls die obere Grenze der Bedingung (4)
überschritten wird, wird die sammelnde Brechkraft des
ersten sammelnden Meniskuslinsenelements so groß, daß die
optische Last auf der divergenten Oberfläche des zweiten
Meniskuslinsensystems erhöht wird, um unerwünschte
Aberrationen höherer Ordnung zu erzeugen. Falls die untere
Grenze der Bedingung (4) nicht erreicht wird, ist das
erste sammelnde Meniskuslinsenelement nicht dazu in der
Lage, eine positive Brennweite aufzuweisen und die Balance
zwischen der divergenten Oberfläche des zweiten
Meniskuslinsenelements wird aufgrund der Schwierigkeit im
Hinblick auf die Kompensation der Bildfeldwölbung gestört.
Falls das erste sammelnde Meniskuslinsenelement mit einer
asphärischen Oberfläche ausgestattet ist, wird es möglich,
eine noch wirksamere Kompensation des Astigmatismus beim
maximalen Blickwinkel in der Weitwinkeleinstellung zu
erreichen.
Bedingung (4′) bestimmt die Anforderung, die erfüllt
werden muß, um das erste sammelnde Meniskuslinsenelement
aus einem Kunststoffmaterial erstellen zu können. Diese
Bedingung erfordert eine kleinere Brechkraft als Bedingung
(4). Falls die obere Grenze dieser Bedingung überschritten
wird, wird die Fokussierung in starkem Maße gegenüber der
Temperatur und der Feuchtigkeit des Kunststoffmaterials
empfindlich, aus dem das erste sammelnde
Meniskuslinsenelement hergestellt ist. Das sich ergebende
Linsensystem ist nicht für den Einsatz in einer
Kompaktkamera geeignet, da es nicht manuell in eine
fokussierte Stellung gebracht werden kann, obwohl es gute
Linseneigenschaften bei normalen Temperaturen
sicherstellt. Falls die untere Grenze der Bedingung (4′)
nicht erreicht wird, ergibt sich dasselbe Ergebnis, als
wäre die untere Grenze der Bedingung (4) nicht erreicht.
Der Linsenaufbau des erfindungsgemäßen Systems wird im
folgenden genauer beschrieben. Eine der
Haupteigenschaften dieses Systems besteht darin, daß die
erste Linseneinheit 1 a aus zwei Meniskuslinsenelementen
zusammengesetzt ist. Trotz der Tatsache, daß die erste
Linsengruppe eine positive Brennweite besitzt, kann die
erste Linseneinheit 1 a mit der Fähigkeit ausgestattet
werden, als Weitwinkelkonverter zu arbeiten, in dem ein
spezieller Aufbau der Geometrie des zweiten
Meniskuslinsenelements aufgenommen wird, wohingegen ein
herkömmlicher Weitwinkelkonverter ein zerstreuendes und
ein sammelndes Linsenelement aufweist, angeordnet
beginnend auf der Gegenstandsseite.
Das erfindungsgemäße System weist keine grundlegenden
Unterschiede zum System der früheren Erfindung im Hinblick
auf die zweite Linseneinheit 1 b und die zweite
Linsengruppe auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann jedoch die zweite Linseneinheit 1 b als verklebte
Sammellinse aufgebaut werden, die eine divergente
Oberfäche mit starker Brechkraft aufweist und die aus
einem bikonvexen sammelnden Linsenelement und einem
zestreuenden Meniskuslinsenelement aufgebaut ist, das
eine konkave Oberfläche mit großer Krümmung auf der
Gegenstandsseite aufweist. Ein Vorteil dieser Anordnung
besteht darin, daß die sammelnde Brechkraft der ersten
Linsengruppe ausreichend erhöht ist, um eine Reduktion der
Gesamtlänge des Linsensystems zu ermöglichen und daß gute
Eigenschaften über den gesamten Zoom-Bereich
sichergestellt werden können.
In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die
zweite Linsengruppe auch beginnend auf der
Gegenstandsseite zusammengesetzt sein aus einem sammelnden
Linsenelement mit einer zur Bildebene gerichteten konvexen
Oberfläche mit großer Krümmung und zwei zerstreuenden
Meniskuslinsenelementen mit einer zum Gegenstand
gerichteten konkaven Oberfläche großer Krümmung. Diese
Anordnung ermöglicht es, daß die Brechkraft der zweiten
Linsengruppe um einen wesentlichen Betrag erhöht wird,
wodurch der erforderliche Betrag der Verschiebung von
jeder Lisnengruppe (insbesondere der zweiten Linsengruppe)
reduziert wird, ohne daß die Linseneigenschaften
beeinflußt werden.
Die Beispiele 1 bis 5 der vorliegenden Erfindung werden im
folgenden mit Hilfe von Datenblättern beschrieben, in denen
F N ₀ die F-Zahl,
f die Brennweite,
w den halben Blickwinkel,
f B den Retrofocus,
r den Radius der Krümmung der einzelnen Linsenoberfläche,
d die Linsendicke oder den räumlichen Abstand zwischen den Linsenoberflächen,
N den Brechungsindex einer einzelnen Linse an der d-Linse und
ν die Abbesche Zahl einer einzelnen Linse
f die Brennweite,
w den halben Blickwinkel,
f B den Retrofocus,
r den Radius der Krümmung der einzelnen Linsenoberfläche,
d die Linsendicke oder den räumlichen Abstand zwischen den Linsenoberflächen,
N den Brechungsindex einer einzelnen Linse an der d-Linse und
ν die Abbesche Zahl einer einzelnen Linse
kennzeichnet.
Die Form einer aspherischen Oberfläche kann durch die
folgende Gleichung ausgedrückt werden:
Dabei ist
x die Verschiebung des Scheitelpunkts einer Linse
in Richtung der optischen Achse,
y die Verschiebung in einer Richtung senkrecht zur optischen Achse,
C eine Konstante (der reziproke Wert des Radius der Krümmung der Linse in ihrem Scheitelpunkt) und
A₄, A₆, A₈ Asphärizitätskoeffizienten.
y die Verschiebung in einer Richtung senkrecht zur optischen Achse,
C eine Konstante (der reziproke Wert des Radius der Krümmung der Linse in ihrem Scheitelpunkt) und
A₄, A₆, A₈ Asphärizitätskoeffizienten.
F N ₀ = 1 : 3,6 ∼ 5,1 ∼ 6,9
ω = 30,6° ∼ 23,4° ∼ 17,7°
f = 36,00 ∼ 50,00 ∼ 68,00
f B = 9,71 ∼ 23,45 ∼41,13
Zweite Oberfläche: asphärisch
A₄ = 0,39440396×10-4
A₆ = -0,10963057×10-6
A₈ = 0,87940830×10-8
f₁ G /f₁ a = -0,04
d₃/f s = 0,182
h x ₁/h x ₄ = 0,948
f s /f₁ = 0,218
F N ₀ = 1 : 3,6 ∼ 5,1 ∼ 6,9
ω = 30,6° ∼ 23,4° ∼ 17,8°
f = 36,00 ∼ 50,00 ∼ 68,00
f B = 10,19 ∼ 24,01 ∼41,6
Zweite Oberfläche: asphärisch
A₄ = 0,43505483×10-4
A₆ = -0,63119745×10-7
A₈ = 0,92651621×10-8
f₁ G /f₁ a = -0,0785
d₃/f s = 0,167
h x ₁/h x ₄ = 0,939
f s /f₁ = 0,140
F N ₀ = 1 : 3,6 ∼ 5,1 ∼ 6,9
ω = 30,6° ∼ 23,4° ∼ 17,7°
f = 36,00 ∼ 50,00 ∼ 68,00
f B = 9,71 ∼ 23,61 ∼41,47
Zweite Oberfläche: asphärisch
A₄ = 0,24426859×10-4
A₆ = -0,59747061×10-7
A₈ = 0,58113040×10-8
f₁ G /f₁ a = -0,055
d₃/f s = 0,174
h x ₁/h x ₄ = 0,954
f s /f₁ = 0,203
F N ₀ = 1 : 3,6 ∼ 5,1 ∼ 6,9
ω = 30,6° ∼ 23,5° ∼ 17,8°
f = 36,00 ∼ 50,00 ∼ 68,00
f B = 9,60 ∼ 23,53 ∼41,44
f₁ G /f₁ a = 0,011
d₃/f s = 0,211
h x ₁/h x ₄ = 0,956
f s /f₁ = 0,390
F N ₀ = 1 : 3,6 ∼ 5,1 ∼ 6,9
ω = 30,6° ∼ 23,5° ∼ 17,8°
f = 36,00 ∼ 50,00 ∼ 68,00
f B = 9,61 ∼ 23,57 ∼41,53
f₁ G /f₁ a = -0,012
d₃/f s = 0,211
h x ₁/h x ₄ = 0,958
f s /f₁ = 0,389
Wie zuvor beschrieben, entspricht das erfindungsgemäße
Zoom-Linsensystem im wesentlichen dem System der früheren
Erfindung im Hinblick auf die zweite Linsengruppe, ist
jedoch gegenüber dem letzteren in bezug auf die
Herstellungskosten dadurch verbessert, daß die Anzahl der
Linsenelemente in der ersten Gruppe um eins reduziert ist.
Trotz dieser Reduktion der Anzahl der verwendeten
Linsenelemente ist das erfindungsgemäße Zoom-Linsensystem
so kompakt wie das System der früheren Erfindung und
stellt vergleichbare oder bessere Linseneigenschaften
sicher. Bei dem Zoom-Linsensystem der früheren Erfindung
ist die erste Linsengruppe zusammengesetzt aus einer
ersten Linseneinheit mit negativer Brennweite, einer
zweiten Linseneinheit 1 b mit positiver Brennweite und
einem sammelnden Linsenelement 1 m, das zwischen den
Linseneinheiten 1 a und 1 b angeordnet ist. Im Gegensatz
dazu besitzt die Linseneinheit 1 a im System gemäß der
vorliegenden Erfindung einen Zwei-Gruppen-Zwei-Elemente-
Aufbau, der, beginnend auf der Gegenstandsseite besteht
aus einem ersten sammelnden Meniskuslinsenelement mit
einer zum Gegenstand gerichteten konvexen Oberfläche mit
starker Krümmung und einem zweiten Linsenelement großer
Dicke, das auf der Gegenstandsseite eine konkave
Oberfläche mit großer Krümmung und auf der Bildebenenseite
eine konvexe Oberfläche mit großer Krümmung aufweist und
das durch Integration des entscheidenden zerstreuenden
Linsenelements in der Linseneinheit 1 a und des sammelnden
Linsenelements 1 m in der ersten Linsengruppe des Systems
der früheren Erfindung in eine zusammenhängende Anordnung
erzeugt wird. Neben der großen Einfachheit des Aufbaus der
Linseneinheit 1 a und ihrer einzigartigen Geometrie ist die
Linsengruppe des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgelegt, um die zuvor festgelegten Bedingungen (1) bis
(3) zu erfüllen, so daß Aberrationen einschließlich
sphärischer Aberrationen, Lichtfleckbildung und
Astigmatismus auf wirksame Weise kompensiert werden können.
Claims (6)
1. Zoom-Linsensystem für den Einsatz in einer
Kompakt-Kamera mit beginnend auf der Gegenstandsseite,
einer ersten Linsengruppe mit positiver Brennweite und
einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brennweite,
wobei der Zoomvorgang durch die Justierung des
Abstands zwischen den beiden Linsengruppen
durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Linsengruppe mit positiver Brennweite
umfaßt, beginnend auf der Gegenstandsseite, eine erste
Linseneinheit mit kleiner Brechkraft und einer zweiten
Linseneinheit mit positiver Brennweite, wobei die
erste Linseneinheit einen Zwei-Gruppen-Zwei-Elemente-
Aufbau aufweist, der beginnend auf der
Gegenstandsseite besteht aus einem ersten sammelnden
Meniskuslinsenelement, das eine zum Gegenstand hin
gerichtete konvexe Oberfläche mit starker Krümmung
aufweist, und einem zweiten Meniskuslinsenelement
großer Dicke, das eine konkave Oberfläche mit starker
Krümmung auf der Gegenstandsseite und einer konvexen
Oberfläche mit starker Krümmung auf der
Bildebenenseite aufweist, wobei die erste Linsengruppe
die folgenden Bedingungen erfüllt:
| f₁ G /f₁ a | < 0,35 (1)
0,1 < d₃/f S < 0,35 (2)
0,8 < h x ₁/h x ₄ < 1,0 (3)
Darin ist
f₁ G die Brennweite der ersten Linsengruppe;
f₁ a die Brennweite der ersten Linseneinheit;
d₃ die Dicke des zweiten Meniskuslinsenelements;
f S die Brennweite des Gesamtsystems im Weitwinkelbereich;
h x ₁ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (erste Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die am nächsten zum Gegenstand liegt; und
h x ₄ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (vierte Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die dem Bild am nächsten liegt.
| f₁ G /f₁ a | < 0,35 (1)
0,1 < d₃/f S < 0,35 (2)
0,8 < h x ₁/h x ₄ < 1,0 (3)
Darin ist
f₁ G die Brennweite der ersten Linsengruppe;
f₁ a die Brennweite der ersten Linseneinheit;
d₃ die Dicke des zweiten Meniskuslinsenelements;
f S die Brennweite des Gesamtsystems im Weitwinkelbereich;
h x ₁ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (erste Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die am nächsten zum Gegenstand liegt; und
h x ₄ die Höhe, bei der achsenparallelen Lichtstrahlen die Linsenoberfläche (vierte Oberfläche) der ersten Linseneinheit schneiden, die dem Bild am nächsten liegt.
2. Zoom-Linsensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste sammelnde Meniskuslinsenelement in der
ersten Linseneinheit die folgende Bedingung erfüllt:
0 < f S /f₁ < 0,5 (4)
wobei f₁ die Brennweite des Linsenelements ist.
0 < f S /f₁ < 0,5 (4)
wobei f₁ die Brennweite des Linsenelements ist.
3. Zoom-Linsensystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste sammelnde Meniskuslinsenelement eine
asphärische Oberfläche besitzt.
4. Zoom-Linsensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste sammelnde Meniskuslinsenelement eine
Kunststofflinse mit einer asphärischen Oberfläche ist
und erfüllt die folgende Bedingung:
0 < f S /f₁ < 0,3 (4′).
0 < f S /f₁ < 0,3 (4′).
5. Zoom-Linsensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Linseneinheit eine verklebte sammelnde
Linse mit einer divergenten Oberfläche mit großer
Brechkraft ist, die aus einem bikonvexen
Sammellinsenelement und einem zerstreuenden
Meniskuslinsenelement aufgebaut ist, das eine konkave
Oberfläche mit großer Krümmung auf der
Gegenstandsseite besitzt.
6. Zoom-Linsensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Linsengruppe, beginnend auf der
Gegenstandsseite, aus einem sammelnden Linsenelement
mit einer zur Bildebene gerichteten konvexen
Oberfläche mit starker Krümmung und zwei sammelnden
Meniskuslinsenelementen umfaßt, die eine zum
Gegenstand gerichtete konkave Oberfläche mit starker
Krümmung aufweisen.
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