DE4030100C2 - Verfahren und Einrichtung zum Bestimmen der Änderungen von Kriterien eines automatischen Anspinnvorgangs - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Bestimmen der Änderungen von Kriterien eines automatischen AnspinnvorgangsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der
Parameter eines automatischen Anspinnvorgangs an einer
automatischen Anspinnvorrichtung einer Offenend-Spinnmaschine,
bei der nach einem Anspinnvorgang über mindestens einen im
Fadenlauf angeordneten Sensor der Anspinner und die
Fadenstrecke, in der der Anspinner liegt, bei wieder
anlaufendem Spinnvorgang nach Länge- und Durchmesserkriterien
überprüft und diese hinsichtlich der Verbesserung zukünftiger
Anspinner ausgewertet werden, wobei das den Anspinner
enthaltende Fadenstück durch den Sensor hinsichtlich der Lage
von Dick- bzw. Dünnstellen zum Anspinner meßtechnisch
abgetastet wird.
Durch die DE 37 16 728 A1 ist beispielsweise ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Überwachen der Anspinner in einem
OE-Spinnaggregat bekannt. Es werden in der Fadenstrecke, die
den Anspinner enthält, die Durchmesserwerte in Zuordnung zur
Fadenlängsachse gemessen, in einer Einrichtung elektronisch
gespeichert und in einem Komparator mit Vergleichswerten
verglichen. Aus diesem Vergleich werden in einer
nachgeschalteten Einrichtung gezielt Eingriffsmöglichkeiten
zur Verbesserung künftiger Anspinner abgeleitet. Die
Einrichtung beinhaltet eine Anspinnfasermengen-
Dosiervorrichtung, die aufgrund des Vergleichsergebnisses beim
Herstellen des nächsten Anspinners die Einschaltzeit eines
Schalters der Faserband-Einzugsvorrichtung bestimmt, damit
eine entsprechende Fasermenge in den rotierenden Fasersammler
voreingespeist werden kann. Zum Vergleich können in einem
Mittelwertbilder gebildete Mittelwerte aus verschiedenen
Messungen herangezogen werden.
Die in Betracht gezogenen Kriterien und deren Beeinflussung
sind jedoch nicht ausreichend, für die unterschiedlichsten
Garnarten und Fasermaterialien rasch und sicher das günstige
Anspinnerprofil herauszufinden oder auch nur gute
Anspinnergebnisse zu erreichen, die in wünschenswert engen
Grenzen streuen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Voraussetzungen
für das automatische Herstellen guter Anspinner innerhalb enger
Toleranzgrenzen zu schaffen, sowie das automatische Anspinnen
im Rahmen des Möglichen zu optimieren.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in
Ereigniszählern bzw. einer den Ereigniszählern zugeordneten
Meßwertverarbeitungseinrichtung unterschiedlich profilierte
Dick- bzw. Dünnstellen, deren Lage zum Anspinner sowie deren
spezifische Dick-Dünnstellenfolgen als besondere Ereignisse
beurteilt und getrennt gezählt werden und daß das Zählergebnis
als Grundlage für die Änderung der für das Anspinnen relevanten
Parameter künftiger automatischer Anspinnvorgänge verwendet
wird.
Daneben kann das automatische Anspinnen beispielsweise
weiterhin so vorgenommen werden, wie bisher, beispielsweise
auch nach der DE 37 16 728 A1. Die hergestellten Anspinner
können beispielsweise nachträglich mit den jeweiligen
Zählergebnissen verglichen werden, und wenn die
Anspinnerqualität nicht ausreichend ist, können aufgrund der
Zählergebnisse Kriterien, Parameter und/oder Sollwerte,
beispielsweise Einstelldaten der automatischen
Spinnvorrichtung, für künftige Anspinnvorgänge der gleichen
Partie beispielsweise manuell verändert werden. Diese
Änderungen betreffen beispielsweise die
Garnabzugsgeschwindigkeit und den Beginn des Abzugs in bezug
auf die Rotorhochlauf-Kennlinie, die
Faserbandeinzugsgeschwindigkeit, welche den Verzug und damit
auch die Feinheit beeinflussen, die Änderung der
Einzugsgeschwindigkeit der Faservoreinspeisung einer
Rotorspinneinheit, die Änderung der Verweilzeit eines in den
Rotor zwecks Anspinnens rückgeführten Fadens sowie die
rückgeführte Fadenlänge, die Änderung einer Einzugsaufaddierung
zu Beginn des spinnbetriebsmäßigen Faserbandeinzugs. Auch die
Einstellung des Ereigniszählers selber hinsichtlich der
Definition der unterschiedlich profilierten Dick- und
Dünnstellen und hinsichtlich der unterschiedlichen Dick-
Dünnstellenfolgen kann aufgrund des Zählergebnisses
beziehungsweise eines ausgedruckten Protokolls beispielsweise
manuell verändert werden, um schließlich gegebenenfalls nach
mehrmaligem Nachjustieren zu qualitativ hochwertigen Anspinnern
zu gelangen.
Die erwähnten Einstellungsänderungen können aber auch
automatisch vorgenommen werden, und auch diese
Einstellungsänderungen können laufend protokolliert oder aus
dem Protokoll der Zählergebnisse rückwirkend hergeleitet
werden. Nach einiger Zeit kann auf diese Weise ein
umfangreiches statistisches Material zur Verbesserung des
Anspinnens für die verschiedenen Garn- und
Faserarten, Garnfeinheiten und
Maschinengegebenheiten gewonnen werden.
In Weiterbildung der Erfindung werden in einem der
Meßwertverarbeitungseinrichtung der Ereigniszähler zugeordneten
Rechner die Ereignisse derartig miteinander verknüpft, daß sich
aus dem Verknüpfungsergebnis je nach Art und/oder Schwere
und/oder Häufigkeit eines Ereignisses im Vergleich zu Art
und/oder Schwere und/oder Häufigkeit anderer Ereignisse
Hinweise für die Änderung der Kriterien des Anspinnvorgangs
und/oder für die Änderung der Sollwerte beziehungsweise
Grenzwerte ergeben, und daß diese Hinweise mit Hilfe eines an
den Rechner angeschlossenen Ausgabegerätes in sinnfälliger Form
ausgegeben und/oder in Änderungen der weiteren Kriterien oder
ihrer Sollwerte innerhalb vorgegebener Grenzen umgesetzt
werden.
Damit entfällt weitgehend die Interpretation der Zählergebnisse
seitens des Benutzers. Der Benutzer erhält entweder konkrete
Hinweise auf die Art und Größe der Sollwertänderungen
beispielsweise ausgedruckt oder es werden beispielsweise
gleichzeitig Änderungen der Kriterien, Parameter oder Sollwerte
automatisch vorgenommen.
Zum Ausführen des Verfahrens ist eine Einrichtung zum Bestimmen
der Änderungen von Kriterien, Parametern und/oder Sollwerten
eines automatischen Anspinnvorgangs dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens eine Sensor seine Meßdaten an Ereigniszähler
übermittelt, denen eine unter anderem mit einem Rechner und
mindestens einem Speicher ausgestattete
Meßwertverarbeitungseinrichtung zugeordnet ist, daß die
Meßgrenzen der Ereigniszähler durch Sollwerteinsteller
einstellbar sind, wobei Zähler für unterschiedlich profilierte
Dick- und/oder Dünnstellen und/oder für unterschiedliche Dick-
Dünnstellenfolgen und/oder für die Lage der Dick- und/oder
Dünnstellen zum Anspinnen vorgesehen sind, daß die
Zählergebnisse der Ereigniszähler getrennt gespeichert und auf
Abruf als besondere Ereignisse des Anspinnvorgangs oder der
bisher abgelaufenen Anspinnvorgänge in einem angeschlossenen
Ausgabegerät sichtbar gemacht und/oder in einem angeschlossenen
Anspinnrechner als Grundlage für gegebenenfalls zur
Verbesserung der Anspinner erforderliche Änderungen der
Kriterien, Parameter und/oder Sollwerte künftiger automatischer
Anspinnvorgänge verwendet werden.
Die Meßwertverarbeitungseinrichtung und/oder der Rechner ist
für die Verknüpfung der ermittelten Ereignisse vorteilhaft
derartig programmiert, daß sich aus dem Verknüpfungsergebnis je
nach der Art und/oder der Schwere und/oder der Häufigkeit eines
Ereignisses im Vergleich zu Art und/oder Schwere und/oder
Häufigkeit anderer Ereignisse Hinweise für die Änderung der
Kriterien des Anspinnvorgangs und/oder für die Änderung der
Parameter oder Sollwerte ergeben.
In Weiterbildung der Erfindung wird das Hochlaufverhalten eines
Spinnorgans des Spinnautomaten durch einen Sensor erfaßt. Der
Sensor ist an die Meßwertverarbeitungseinrichtung
angeschlossen, und die Meßwertverarbeitungseinrichtung und/oder
der Rechner ist derartig programmiert, daß die über das
Hochlaufverhalten eingehenden Meßdaten zur Beurteilung der
besonderen Ereignisse herangezogen werden. Aus dem
Hochlaufverhalten des Spinnrotors kann beispielsweise auf den
Beginn des Fadenabzugs und daraus auf die Ankunft des
Anspinners am Sensor und somit auf die Lage beziehungsweise
Entfernung der Dick- und/oder Dünnstellen vom Anspinner
geschlossen werden.
Vorteilhaft übernimmt ein an die Ereigniszähler oder an die
Meßwertverarbeitungseinrichtung angeschlossener externer
Rechner zumindest einen Teil der Rechnerfunktionen der
Meßwertverarbeitungsvorrichtung. Ein externer Rechner kann
insbesondere dann von Vorteil sein, wenn er ohnehin schon an
einer Spinnmaschine oder an einer Spinnmaschinengruppe
vorhanden ist.
Der Rechner besitzt vorteilhaft ein Analyseprogramm zum
Analysieren der ermittelten Ereignisse hinsichtlich möglicher
Fehler oder Störungen der Anspinnvorrichtung oder des
Anspinnvorgangs. In dem gleichen oder einem anderen Programm
ist die Bewertung der Störungen oder Fehler nach ihrer Schwere
und/oder ihrer möglichen Ursache sowie die Ermittlung und
Ausgabe von Vorschlägen zur Störungs- oder Fehlerbehebung
aufgrund der Fehleranalyse vorgesehen.
Im Programm des Rechners kann vorteilhaft das Ermitteln einer
Reihenfolge möglicher Störungs- oder Fehlerursachen, das
Ausarbeiten von Vorschlägen zur Störungs- oder Fehlerbehebung
und die Ausgabe einer Vorschlagsliste zur Störungs- oder
Fehlerbehebung entsprechend der Erfolgsaussicht vorgesehen
sein.
Die Bewertung der Erfolgsaussicht der Störungs- oder
Fehlerbehebung nach dem hierzu veranschlagten materiellen,
technischen, fachtechnischen und/oder zeitlichen Aufwand kann
vorteilhaft im Programm des Rechners enthalten sein.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Rechner
ein vorprogrammiertes Expertensystem mit einer Datenbank und
einer Wissensbasis enthält, wobei die Wissensbasis optimierbar,
ergänzbar und durch Experten überprüfbar ist. Das
Expertensystem interpretiert die vom Ereigniszähler
aufgenommenen Daten. Die Ausgabe des Ereigniszählers kann
manuell oder vorteilhaft selbsttätig in den Rechner oder die
Datenbank einlesbar sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt. Die Erfindung wird in den folgenden
Textabschnitten anhand der Zeichnung noch näher erläutert und
beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Spinnautomaten, vor dem eine
automatische Anspinnvorrichtung betriebsbereit in
Stellung gegangen ist.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellten Einrichtungen während
des Messens des Anspinners.
Fig. 3 zeigt einen Ablaufplan der Datenauswertung.
Fig. 4 zeigt den Systemaufbau eines Expertensystems in
Verbindung mit einem Ereigniszähler.
Fig. 5 zeigt den zeitlichen Ablauf des automatischen
Anspinnens in Form von Diagrammen.
Nach Fig. 1 besitzt eine OE-Spinnmaschine eine Mehrzahl von in
einer Reihe nebeneinanderliegend angeordneten Spinnautomaten 1.
Die Gehäusesilhouette des Spinnautomaten 1 ist durch eine
strichpunktierte Linie angedeutet. Vor dem Spinnautomaten 1 ist
eine automatische Anspinnvorrichtung 2 betriebsbereit in
Stellung gegangen. Die Gehäusesilhouette der Anspinnvorrichtung
2 ist ebenfalls durch eine strichpunktierte Linie dargestellt.
Zum Spinnautomaten 1 gehört eine Auflösevorrichtung 3 mit einer
Einzugswalze 4 und einer Auflösewalze 5. Das Gehäuse 6 der
Auflösevorrichtung 3 geht in einen Faserkanal 7 über, der in
ein Spinnorgan 8 mündet, das hier als Spinnrotor ausgebildet
ist.
Die langsamdrehende Einzugswalze 4 führt ein Faserband 9 der
schnelldrehenden Auflösewalze 5 zu. Die Auflösewalze 5 kämmt
Einzelfasern und kleinere Fasergruppen aus dem Faserband 9 aus.
Die Fasern 10 gelangen durch den Faserkanal 7 in das unter
Unterdruck stehende Innere des Spinnrotors 8. Dort werden die
Spinnfasern in einer ringförmigen Rille zu einem Faserring
gesammelt, der fortlaufend zu einem Faden umgeformt wird. Der
Faden 11 verläßt den Spinnrotor 8 durch eine Abzugsdüse 12 und
ein gebogenes Abzugsrohr 13 hindurch. Er wird durch ein
Abzugswalzenpaar 14, 15 aus dem Spinnorgan 8 heraus fortlaufend
mit vorgegebener Abzugsgeschwindigkeit abgezogen.
Das Abzugswalzenpaar besteht aus einer längs der Maschine
geführten und zentral angetriebenen Abzugswalze 14 und einer am
Faden 11 und an der Abzugswalze 14 anliegenden Anlegerolle 15.
Die Anlegerolle 15 ist an einem Bügel 16 drehbar gelagert. Der
Bügel 16 ist um die Schwenkachse 17 schwenkbar. Die Art der
Aufhängung der Anlegerolle 15 bedingt, daß sie unter der
Einwirkung der Schwerkraft an der Abzugswalze 14 anliegt.
Weiter oben durchläuft der Faden 11 den Meßschlitz 18 eines
Reinigers 19. Von dort aus gelangt er über eine Leitstange 20,
einen Changierfadenführer 21 und eine Wickelwalze 22 auf eine
Kreuzspule 23.
Die Kreuzspule 23 ist in einem Spulenrahmen 24 drehbar
gelagert. Der Spulenrahmen 24 ist um die Schwenkachse 25
schwenkbar.
Die Wickelwalze 22 sitzt auf einer Wickelwelle 26. Die
Wickelwelle 26 ist längs der Maschine geführt. Sie wird zentral
angetrieben und rotiert in Richtung des Pfeils 27. Der
Changierfadenführer 21 wird durch eine Changierstange 28
angetrieben, die längs der Maschine geführt ist, zentral
angetrieben wird und in Längsrichtung changiert.
Zum gelegentlichen Abheben der Kreuzspule 23 von der
Wickelwalze 22 ist der Spulenrahmen 24 mit einem Fortsatz 29
versehen.
Die Auflösewalze 5 ist mit der Welle 30 eines Antriebsmotors 31
verbunden. Die elektrische Stromversorgung des Antriebsmotors
31 geht über einen Schalter 33, der normalerweise geschlossen
ist, aber durch Belasten eines mechanischen Schaltgliedes 35
geöffnet werden kann.
Es gibt auch noch andere Antriebsmöglichkeiten für
Auflösewalzen. Der Einfachheit halber wurde bei diesem
Ausführungsbeispiel der elektrische Einzelantrieb gewählt.
Die Einzugswalze 4 wird durch einen Antriebsmotor 32
angetrieben. Seine Welle 37 ist auf beiden Enden aus dem Motor
herausgeführt. An einem Ende trägt sie die Einzugswalze 4, am
anderen Ende eine Kupplungsscheibe 38.
Die elektrische Stromversorgung des Antriebsmotors 32 führt
über einen Schalter 34, der normalerweise geschlossen ist. Er
kann jedoch durch Belasten eines Schaltgliedes 36 geöffnet
werden.
Die Welle 40 des Spinnorgans 8 wird durch Tragscheibenpaare 41,
42 von unten her unterstützt. Von oben her wird sie durch einen
Tangentialriemen 43 angetrieben. Dabei belasten Andrückrollen
44, die in einem Joch 45 drehbar gelagert sind, den
Tangentialriemen 43 so, daß er mit dem nötigen Kontaktdruck auf
der Welle 40 aufliegt. Der Tangentialriemen 43 ist längs der
Maschine geführt. Er wird zentral angetrieben. Zum
gelegentlichen Abheben des Tangentialriemens 43 von der Welle
40 ist das Joch 45 mit einem hakenartigen Fortsatz 46 versehen.
Die automatische Anspinnvorrichtung 2 ist so eingerichtet, daß
sie längs der Spinnmaschine von Spinnautomat zu Spinnautomat
verfahren werden kann. Sie besitzt als zentrales Steuerorgan
einen Anspinnrechner 47, der durch Wirkverbindungen 48 bis 59
mit diversen, dem Anspinnen dienenden Vorrichtungen verbunden
ist.
Die Wirkverbindung 48 führt zu dem Antriebsmotor 60 einer
Spulenantriebsvorrichtung 66. Die Welle 63 des Motors 60 ist
mit der Antriebsrolle 67 der Spulenantriebsvorrichtung 66
verbunden. Der Motor 60 kann durch den Anspinnrechner 47 auf
Stillstand, Linkslauf oder Rechtslauf gestellt werden.
Die Wirkverbindung 49 ist mit einem Rahmenheber 68 verbunden,
der als ein Elektromagnetantrieb ausgebildet ist. Seine
Schaltstange 69 hakt zum Hochheben des Spulenrahmens 24 unter
dessen Fortsatz 29. Die Wirkverbindung 50 ist mit einer
steuerbaren Fadenrückführeinrichtung 70 verbunden, die mittels
eines eingebauten Schrittmotors um den Schwenkpunkt 71
schwenkbasr ist, wobei gleichzeitig Steuerarme 72, 73 sich bis
in Stellungen 72', 73' bewegen. Die Steuerarme 72, 73 tragen
eine Schere 74, die durch das Schwenken der
Fadenrückführeinrichtung 70 und ihrer Steuerarme 72, 73 in die
Stellung 74' gebracht werden kann. Die Schere 74 trägt einen
Fadenaufnehmer 75, der durch die Schere 74 vor der Kreuzspule
23 auf Fadenaufnahme und vor dem Abzugsrohr 13 auf Fadenabgabe
gestellt werden kann.
Die Wirkverbindung 51 führt zu einem Sensor 76, in dessen
Meßschlitz 77 der Faden 11 liegt. Der Sensor 76 ist in der
Lage, fortlaufend Signale auszugeben, die dem jeweiligen
Fadendurchmesser an der Meßstelle entsprechen.
Die Wirkverbindung 52 führt zu dem Elektromagnetantrieb 78
einer insgesamt mit 79 bezeichneten Abzugsvorrichtung. Sie
besteht aus einem Antriebsmotor 62, dessen Welle 65 eine
Abzugswalze 80 trägt. Der Motor 62 wird von der Steuerstange 81
des Elektromagnetantriebs 78 getragen. In der in Fig. 1
dargestellten Stellung ist die Abzugsvorrichtung 79 außer
Funktion.
Die Wirkverbindung 53 ist mit dem Antriebsmotor 62 der
Abzugsvorrichtung 79 verbunden.
Die Wirkverbindung 54 ist mit einer Schaltvorrichtung 82
verbunden, die dem Ein- und Ausschalten des Spinnrotorantriebs
dient. Die Schaltvorrichtung 82 besteht aus einem
Elektromagnetantrieb, dessen Schaltstange 83 zum Anheben des
Joches 45 hinter dessen Fortsatz 46 hakt.
Die Wirkverbindung 55 überträgt Zählimpulse von einem Sensor 84
zum Anspinnrechner 47. Es handelt sich bei dem Sensor 84 um
eine Reflexlichtschranke, die auf einen Reflektor 85 anspricht.
Der Reflektor 85 befindet sich an der Tragscheibe 42, die durch
die Rotorwelle 40 angetrieben wird, solange der Rotor 8 läuft.
Die Wirkverbindung 56 verbindet einen Antriebsmotor 61 mit dem
Anspinnrechner 47. Die Welle 64 des Motors 61 ist mit einer
Kupplungsscheibe 39 versehen, die der Kupplungsscheibe 38 des
Antriebsmotors 32 gegenüberliegt. Durch eine
Kupplungsvorrichtung 86 können die beiden Kupplungsscheiben 38
und 39 aneinandergepreßt werden, worauf dann der Motor 61 statt
des Motors 32 den Antrieb der Einzugswalze 4 übernehmen kann.
Die Kupplungsvorrichtung 86 befindet sich auf der Schaltstange
87 eines Elektromagnetantriebs 88, der durch die Wirkverbindung
57 mit dem Anspinnrechner 47 verbunden ist.
Die Wirkverbindungen 58 und 59 führen zu Schalteinrichtungen 89
und 90, die als Elektromagnetantriebe ausgebildet sind und
deren Schaltstangen 91, 92 in der Lage sind, die Schalter 33
beziehungsweise 34 zu betätigen.
An Sollwerteinstellern 93 bis 99 können manuell Einstellungen
vorgenommen und angezeigt werden. Am Sollwerteinsteller 93 wird
die Rotorbetriebsdrehzahl, am Sollwerteinsteller 94 die
Abzugsgeschwindigkeit, am Sollwerteinsteller 95 der
Rotordurchmesser, am Sollwerteinsteller 96 die betriebliche
Einzugsgeschwindigkeit, am Sollwerteinsteller 97 die
Einzugsgeschwindigkeit der Voreinspeisung, am
Sollwerteinsteller 98 die Verweilzeit des rückgeführten Fadens
im Rotor bis zum Zeitpunkt des Fadenabzugs, am
Sollwerteinsteller 99 die Aufaddierung der Einspeisung in der
Hochlaufphase eingestellt.
Der Sensor 76 übermittelt seine Meßdaten außerdem über eine
Leitung 100 an Ereigniszähler 103 bis 109 einer
Meßwertverarbeitungseinrichtung 101, die unter anderem mit
einem nicht näher dargestellten Rechner und einem Speicher 102
ausgerüstet ist. Die Ereigniszähler sind mit hier nicht näher
dargestellten Zähleinrichtungen und mit Meßkanälen
ausgestattet. Die Meßgrenzen der Meßkanäle sind durch
Sollwerteinsteller einstellbar, von denen in Fig. 1 die
Sollwerteinsteller 110 bis 116 dargestellt sind.
Der Zähler 103 ist zum Erfassen und Zählen kurzer Dickstellen,
der Zähler 104 zum Erfassen und Zählen langer Dickstellen
vorgesehen. Der Zähler 105 ist zum Erfassen und Zählen kurzer
Dünnstellen, der Zähler 106 zum Erfassen und Zählen langer
Dünnstellen vorgesehen. Die beiden Zähler 107 und 108 sind zum
Erfassen und Zählen unterschiedlicher Dick-Dünnstellenfolgen
vorgesehen, und zwar der Zähler 107 für die Folge Dickstelle -
Dünnstelle - Dickstelle, wobei die erste Dickstelle am
Anspinner auftritt, der Zähler 108 für eine andere Reihenfolge.
Der Zähler 109 ist für das Erfassen der Rotorbeschleunigung
beim Hochfahren des Spinnrotors 8 vorgesehen. Die erfaßten
Dick-Dünnstellen werden zusätzlich in ihrer Position in
Fadenlaufrichtung zum Anspinner 126 erfaßt und ihre Häufigkeit
zu bestimmten Positionen in Ereigniszählern gezählt und
gegebenenfalls ausgewertet. Die genannten Zähler können die
Ereignisse vorteilhaft nach folgender Einteilung erfassen:
- a) Ereignisse, die vor dem Anspinner 126 liegen,
- b) Ereignisse, die in einer Länge von 1 × Rotorrillenumfang den Anspinner selbst betreffen,
- c) Ereignisse, die unmittelbar hinter der Länge von b) auftreten und
- d) Ereignisse, die weiter hinter dem Anspinner auftreten.
Zum Erfassen der Rotordrehzahl ist der Sensor 84 durch eine
Wirkverbindung 117 mit der Meßwertverarbeitungseinrichtung 101
verbunden, an die ein Ausgabegerät 118 angeschlossen ist. Über
eine Schnittstelle 119 besteht eine Verbindung zwischen der
Einrichtung 101 und dem Anspinnrechner 47. Eine weitere
Schnittstelle 120 ist für die Verbindung der Einrichtung 101
mit einem externen Rechner vorgesehen. Auch am
Spulstellenrechner 47 ist eine Schnittstelle 121 für die
Verbindung mit einem externen Rechner vorgesehen.
Der Anspinnrechner 47 enthält das vollständige Anspinnprogramm.
Nach Programm steuert der Rechner 47 folgende Arbeitsschritte:
Zunächst öffnet die Schalteinrichtung 89 durch Ausfahren der
Schaltstange 91 den Schalter 33, und zugleich öffnet die
Schalteinrichtung 90 durch Ausfahren der Schaltstange 92 den
Schalter 34. Die Motoren 31 und 32 bleiben stehen und danach
ist weder ein Faserbandeinzug, noch eine weitere Auflösung des
Faserbands zu Einzelfasern möglich. Nach dem Stillstand der
Auflösewalze 5 veranlaßt der Rechner 47 auf hier nicht
dargestellte Art und Weise eine Reinigung des Spinnorgans 8. Es
könnten sich dort Schmutzteilchen angesammelt und festgesetzt
haben. Außerdem dient die Reinigung auch dem Beseitigen etwa
noch vorhandener Fasern.
Währenddessen veranlaßt der Rechner 47 das Abheben der
Kreuzspule 23 von der Wickelwalze 22 und ihr Anlegen an die
Antriebsrolle 67 der Spulenantriebsvorrichtung 66 der
Anspinnvorrichtung 2, wie es Fig. 2 zeigt. Hierzu wird der
Rahmenheber 68 betätigt, der seine Schaltstange 69 zurückzieht
und dadurch den Spulenrahmen 24 hochschwenkt. Das Ende des
Fadens 11 ist auf die Kreuzspule 23 aufgelaufen. Es muß von
dort zunächst zurückgeholt, gegebenenfalls auf hier nicht
dargestellte Art und Weise durch Auffasern des Fadenendes zum
Anspinnen vorbereitet und dann vor die Mündung des Abzugsrohrs
13 gebracht werden, von wo es durch den später im Spinnorgan
herrschenden Unterdruck angesaugt werden kann. Hierzu veranlaßt
der Rechner 47 die Fadenrückführeinrichtung 70, den
Fadenaufnehmer 75 aus der in Fig. 2 dargestellten Ruhestellung
heraus in die in Fig. 1 dargestellte Ansaugstellung zu fahren.
Das Gehäuse 122 des Fadenaufnehmers 75 enthält hierzu eine hier
nicht näher dargestellte Einrichtung zum Erzeugen eines
Ansaugunterdrucks. Außerdem enthält das Gehäuse 122 eine
Fadentrennvorrichtung, mit der das angesaugte Fadenende auf
eine definierte Länge gebracht werden kann.
Während des Ansaugens des Fadenendes veranlaßt der Rechner 47
den Antriebsmotor 60, die Antriebsrolle 67 eine bestimmte
Zeitlang im Rückwärtsgang zu drehen. Dadurch wird die
Kreuzspule 23 rückwärtsdrehend angetrieben, damit sie das
Fadenende freigeben kann. Währenddessen veranlaßt der Rechner
47 die Fadenrückführeinrichtung 70, den Fadenaufnehmer 75 mit
angesaugtem Faden in die Stellung 75' zu bringen. Dabei bewegt
sich die Mündung des Fadenaufnehmers 75 etwa längs der in Fig.
1 dargestellten Lauflinie des Fadens 11. Wenn der
Fadenaufnehmer 75 die Stellung 75' erreicht hat, wird der
Antriebsmotor 60 auf Stillstand geschaltet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird der Faden beziehungsweise
das auf die Kreuzspule 23 aufgelaufene Fadenende beim Rückholen
so bewegt, daß sich der Faden dabei von selbst in den
Changierfadenführer 21, in den Meßschlitz 18 des Reinigers 19
und in den Meßschlitz 77 des Sensors 76 einfädelt. Er gerät
aber nicht in das Abzugswalzenpaar 14, 15, dafür gelangt er
aber hinter die Abzugswalze 80 der Abzugsvorrichtung 79 der
automatischen Spinnvorrichtung 2.
Im Verlauf der Reinigung des Rotors 8 kann im Programm des
Rechners 47 vorgesehen sein, die Auflösewalze 5 wieder
einzuschalten. Alternativ kann auch vorgesehen sein, die
Auflösewalze 5 gar nicht auszuschalten, sondern weiterlaufen zu
lassen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein zentraler
Antrieb, beispielsweise über Tangentialriemen, für sämtliche
Auflösewalzen der Maschine vorgesehen ist. Damit vor dem
eigentlichen Anspinnen ein egalisierter Faserbart am Ende des
Faserbandes 9 der Auflösewalze 5 vorgelegt werden kann, der bei
jedem Anspinnvorgang jeweils etwa die gleiche Gestalt hat, kann
während des Reinigens des Rotors 8 durch den Rechner 47 das
Einschalten der Kupplungsvorrichtung 86 durch Betätigen des
Elektromagnetantriebs 88 vorgesehen werden, wodurch sich die
Kupplungsscheiben 38 und 39 aneinanderlegen und hierdurch die
welle 64 des Motors 61 mit der Welle 37 des ausgeschalteten
Motors 32 verbunden ist. Durch kurzzeitiges Einschalten des
Motors 61 kann die Einzugswalze 4 während der
Reinigungsarbeiten veranlaßt werden, eine oder einige Drehungen
auszuführen, um das Faserband 9 etwas vorzuschieben. Die dabei
ausgekämmten Fasern werden aus dem Rotor 8 abgesaugt. Die
Kupplung der Wellen 64 und 37 bleibt nun aufrechterhalten. Die
Auflösewalze 5 dreht mit Nenndrehzahl, nachdem die
Schalteinrichtung 89 ihre Schaltstange 91 zurückgezogen hat und
dadurch der Schalter 33 sich wieder eingeschaltet hat.
Der eigentliche Anspinnvorgang soll nun anhand der Fig. 5 näher
erläutert werden.
Fig. 5 zeigt in drei übereinander angeordneten Diagrammen oben
den Verlauf der Rotordrehzahl, in der Mitte den Verlauf der
Abzugsgeschwindigkeit, unten den Verlauf der Faserband-
Einzugsgeschwindigkeit.
Vor Erreichen des Zeitpunkts t0 veranlaßt der Rechner 47 das
Betätigen des Elektromagnetantriebs 78 und damit das
Vorbereiten der Abzugsvorrichtung 79 für den Fadenabzug. Der
Elektromagnetantrieb 78 fährt seine Steuerstange 81 ein, wie es
Fig. 2 zeigt Dadurch drückt die Abzugswalze 80 den von der
Kreuzspule 23 rückgeholten und vor die Mündung des Abzugsrohrs
13 gebrachten Faden gegen die Anlegerolle 15, deren Bügel 16
dabei um die Schwenkachse 17 etwas hochschwenkt, so daß der
Kontakt zwischen der Abzugswalze 14 des Spinnautomaten 1 und
der Anlegerolle 15 verlorengeht. Die Abzugsvorrichtung des
Spinnautomaten ist dadurch wirkungslos, obwohl die Abzugswalze
14 weiterläuft.
Vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 veranlaßt der Rechner 47
das Einschalten der Antriebsmotoren 60 und 62 im Rückwärtsgang.
Dadurch wird ein negativer Fadenabzug bewirkt, das heißt, das
schon in das Abzugsrohr 13 hinein freigegebene und durch den im
Rotor 8 herrschenden Unterdruck angesaugte Fadenende wird näher
an das Spinnorgan 8 herangebracht, ohne jedoch dabei die
Fasersammelrille des Rotors zu erreichen.
Kurz vor dem Erreichen des Zeitpunkts t2 veranlaßt der Rechner
47 das Starten des Rotorhochlaufs durch Ausschalten der
Schaltvorrichtung 82. Ihre Schaltstange 83 gibt dabei das Joch
45 frei, so daß die Andrückrollen 44 den laufenden
Tangentialriemen 43 an die Welle 40 des Rotors 8 anlegen
können. Mit der Welle 40 beginnen sich nun auch die Trag
scheibenpaare zu drehen und die Lichtschranke 84 beginnt, die
Impulse des Reflektors 85 zu zählen. Der Rechner 47 ist so
programmiert, daß die weitere Anspinnsteuerung beim Auftreten
des zweiten Reflektorimpulses aktiviert wird. Der Meßkanal 109
erfaßt die aus der zwischen dem zweiten und dritten Zählimpuls
verflossenen Zeit errechnete Beschleunigung. Auch im Rechner 47
wird auf die gleiche Art und Weise die Rotorbeschleunigung
ermittelt. Das Auftreten des zweiten Reflektorimpulses ist in
Fig. 5 im Zeitpunkt t2 festgehalten. Falls der Rotor 8 sich
schon zum Zeitpunkt t0 aus irgendeinem Grund dreht, liegt ein
Störfall vor, der zum Abbruch des Anspinnprogramms und
gegebenenfalls zu einer Wiederholung fährt.
Der Rechner 47 ermittelt aus der Rotorbeschleunigung den
Startzeitpunkt t3 für die Voreinspeisung von Spinnfasern in
den Rotor 8, damit sich dort ein Faserring in der Sammelrille
bilden kann. Die Voreinspeisung dauert 230 ms und ist im
Zeitpunkt t4 beendet. Die Größe der Einzugsgeschwindigkeit der
Voreinspeisung bestimmt die Fasermenge, die dabei in den Rotor
gelangt. Zum Zweck der Voreinspeisung veranlaßt der Ans
pinnrechner 47 das Einschalten des Antriebsmotors 61 zum
Zeitpunkt t3 und das Ausschalten zum Zeitpunkt t4. Das
momentane Hochfahren der Voreinspeisung kann durch einen
Scheibenläufermotor bewirkt werden. Zum momentanen
Herunterfahren kann zusätzlich eine hier nicht dargestellte
Bremse eingesetzt werden. Die Einzugsgeschwindigkeit richtet
sich nach dem am Sollwerteinsteller 97 eingestellten Wert.
Aus der ermittelten Rotorbeschleunigung errechnet der
Anspinnrechner 47 auch den Zeitpunkt t5 des Beginns und den
Zeitpunkt t5 des Endes einer weiteren Fadenrückführung, bei der
das Fadenende bis in die Rotorrille und an den dort vorhandenen
Faserring gelangt. Hierzu wird der Antriebsmotor 62, der
ebenfalls als Scheibenläufermotor ausgebildet ist, eine
entsprechende Zeitlang auf Rückwärtsgang geschaltet.
Zwischen den Zeitpunkten t6 und t7 hat das rückgeführte
Fadenende Zeit, sich mit dem in der Rotorrille vorhandenen
Faserring der Voreinspeisung zu verbinden. Zum Zeitpunkt t7
wird durch Wiedereinschalten des Motors 61 die betriebsmäßige
Fasereinspeisung gestartet. Die Einzugsgeschwindigkeit richtet
sich dabei nach dem am Sollwerteinsteller 96 eingestellten
Wert. Der Hochlauf der Einzugsgeschwindigkeit folgt dabei
normalerweise der gestrichelten Linie 123.
Die Verweilzeit des Fadens in der Rotorrille kann auf etwa
120 ms festgelegt werden. Danach wird im Zeitpunkt t8 der
positive Fadenabzug gestartet, indem der Rechner 47 das
Einschalten des Antriebsmotors 62 im Vorwärtsgang veranlaßt.
Nach steilem Hochlauf folgt die Abzugsgeschwindigkeit gemäß
Fig. 5 etwa dem Hochlauf der Rotordrehzahl, wobei die
Garndrehung möglichst konstant gehalten wird.
Der Beginn des Fadenabzugs geschieht bei einer durch den
Rechner 47 festgelegten günstigen momentanen Rotordrehzahl, die
sich wiederum nach der maschinell festgelegten Betriebsdrehzahl
des Spinnrotors und nach dem jeweiligen Rotordurchmesser
richtet, der am Sollwerteinsteller 95 eingestellt wird. Bei
einer Rotor-Betriebsdrehzahl von 100.000 U/min und einem
gewählten Rotordurchmesser von 33 mm beginnt der Fadenabzug
beispielsweise dann, wenn der Rotor 70.000 U/min erreicht hat.
Bei einer betriebsmäßigen Rotordrehzahl von 70.000 U/min und
einem gewählten Rotordurchmesser von 46 mm beginnt der
Fadenabzug beispielsweise dann, wenn der Rotor beim Hochlauf
etwa 50.000 U/min erreicht.
Wenn beim Hochfahren die Einzugsmenge der
Fadenabzugsgeschwindigkeit folgt, erleidet das Garn nach dem
Bilden des Anspinners keine Feinheitsschwankungen. Dies ist der
Idealfall. Die Verwendung hochdynamischer Antriebsmotoren für
den Einzug und den Fadenabzug kommt dieser Zielsetzung
entgegen.
Da der Faserfluß selber nur mit Verzögerung der
Einzugsgeschwindigkeit folgt, ist im Programm des Rechners 47
eine Einzugsaufaddierung vorgesehen, die zwischen den
Zeitpunkten t7 und t9 wirksam ist. In diesem Zeitpunkt folgt
die Einzugsgeschwindigkeit nicht der Abzugsgeschwindigkeit,
sondern sie wird rasch auf den am Sollwerteinsteller 99
eingestellten Wert hochgefahren, der in diesem Fall dem am
Sollwerteinsteller 96 eingestellten Wert der betriebsmäßigen
Einzugsgeschwindigkeit entspricht. Die Einzugsaufaddierung
bleibt nur über eine Einzugslänge wirksam, die der Stapellänge
des verwendeten Faserbands entspricht.
Im Zeitpunkt t8 wird auch die Spulenantriebsvorrichtung 66
durch Einschalten des Antriebsmotors 60 auf Vorwärtsgang in
Betrieb genommen. Hierdurch wird der durch die
Abzugsvorrichtung 79 fortlaufend abgezogene Faden 11 gemäß Fig.
2 auf die Kreuzspule 23 aufgewickelt.
Nach dem Hochfahren des Rotors 8 veranlaßt der Rechner 47
zwischen den Zeitpunkten t11 und t12 das Überleiten des
Antriebs der Einzugswalze 4 vom Motor 61 auf den Motor 32,
indem die Schalteinrichtung 90 ausgeschaltet wird, die
daraufhin ihre Schaltstange 92 zurückzieht, so daß sich der
Schalter 34 selbsttätig schließt und den Motor 32 einschaltet.
Danach wird der Elektromagnetantrieb ausgeschaltet, wodurch die
Kupplungsvorrichtung 86 wirkungslos wird. Danach wird der Motor
61 ausgeschaltet.
Zwischen den Zeitpunkten t11 und t12 erfolgt auch der Übergang
des Antriebs der Kreuzspule 23 von der Antriebsrolle 67 zur
Wickelwalze 22. Hierzu werden zunächst die Motoren 60 und 62
auf leicht erhöhte Drehzahl geschaltet, damit bei der Übergabe
kein Absinken der Fadenabzugsgeschwindigkeit erfolgt. Die
Übergabe des Fadens an das Abzugswalzenpaar 14, 15 geschieht
durch Ausschalten des Elektromagnetantriebs 78, wodurch die
Abzugsvorrichtung 79 wirkungslos wird und das Walzenpaar 14, 15
den weiteren Abzug übernimmt. Dies ist im Zeitpunkt t12 der
Fall. Das Umschalten des Spulenantriebs geschieht durch
Ausschalten des Rahmenhebers 68, dessen Schaltstange 69 dadurch
den Spulenrahmen 24 freigibt. Damit ist der in Fig. 1
dargestellte Betriebszustand des Spinnautomaten 1 erreicht.
Nachdem der Anspinnrechner 47 das Zurückfahren des
Fadenaufnehmers 75 in die in Fig. 2 dargestellte Grundstellung
veranlaßt hat, kann die automatische Anspinnvorrichtung 2 nun
von dem Spulautomaten 1 entfernt und an einen anderen
Spulautomaten der gleichen Spinnmaschine verfahren werden, um
dort das gegebenenfalls erforderliche Anspinnen auszuführen.
Der Beginn des Rotorhochlaufs wird durch den Sensor 84 über die
Wirkverbindung 117 auch der Einrichtung 101 mitgeteilt. Sie
aktiviert daraufhin den Sensor 76. Der Sensor 76 kann aber auch
über die Wirkverbindung 51 durch den Rechner 47 aktiviert
werden. Etwa bis zum Zeitpunkt t11 versorgt der Sensor 76 nun
sowohl den Rechner 47 als auch die Einrichtung 101 fortlaufend
mit Meßdaten. Tritt eine nicht tolerierbare Dick- oder
Dünnstelle auf, veranlaßt der Rechner 47 den Abbruch des
Anspinnvorgangs und in zweimaliger Wiederholung einen Neustart.
Wenn auch danach das Anspinnen nicht gelingt, wird kein
weiterer Anspinnversuch unternommen und der Spinnautomat 1 als
gestört gemeldet. Die Toleranzgrenze einer Dickstelle kann am
Rechner 47 an einem Grenzwerteinsteller 124, der Grenzwert
einer Dünnstelle an einem Grenzwerteinsteller 125 eingestellt
werden. Die an den Sollwerteinstellern 110 und 111
einstellbaren Sollwerte für Dickstellen betreffen nur die
Untergrenzen, aber nicht die am Grenzwerteinsteller 124
einstellbaren Obergrenzen der Dickstellen. Die an den
Sollwerteinstellern 112 und 113 der Zähler 105 und 106
einstellbaren Grenzwerte der Dünnstellen betreffen die
Maximalwerte und nicht die am Grenzwerteinsteller 125 ei
nstellbaren Minimalwerte des Fadendurchmessers einer
Dünnstelle.
Die Ereigniszähler erfassen Ereignisse, die in dem Fadenstück
vor und hinter dem in Fig. 2 durch einen Punkt dargestellten
Anspinner 126 liegen und die irgendwie mit dem Anspinner 126 in
Zusammenhang stehen. Die Meßstrecke reicht von etwa 29 cm
stromauf des Anspinners 126 bis zu etwa 60 cm stromab des
Anspinners 126. Da der Anspinner 126 sich durch
charakteristische Dick-Dünnstellenfolgen bemerkbar macht,
können die Meßgrenzen auch noch nachträglich durch den Rechner
des Ereigniszählers 101 festgelegt werden. Andererseits kann
der Beginn und das Ende der Messungen des Sensors 76 auch aus
dem erfaßten Beginn des Rotorhochlaufs und aus der
Rotorbeschleunigung, von der ja die einzelnen Zeitpunkte der
Anspinnschritte abhängen, ermittelt und durch den Rechner der
Einrichtung 101 errechnet werden.
Während der verhältnismäßig kurzen Meßzeit werden in den
Zählern 103 bis 109 getrennt kurze und lange Dickstellen, kurze
und lange Dünnstellen, die etwa einen Rotorrillenumfang lange
Durchmesserfolge dick-dünn-dick eines vorschriftsmäßigen
Anspinners und eine andere Reihenfolge und/oder Länge der
Dickenabweichungen als Indiz für einen unnormalen Anspinner
sowie die Rotorbeschleunigung erfaßt. Zusätzlich kann die
Rotordrehzahl und das Abbremsen des Rotors bis zum Stillstand
erfaßt werden. Dickstellen, Dünnstellen und deren Lage zum
Anspinner werden dabei getrennt als besondere Ereignisse
gezählt und im Speicher 102 abgespeichert. Der Verlauf der
Rotordrehzahl und/oder der Rotorbeschleunigung kann ebenfalls
gespeichert werden, er dient aber auch gegebenenfalls zum
Analysieren der ermittelten Ereignisse. Das Zählergebnis wird
protokolliert und beispielsweise auf Abruf durch das
Ausgabegerät 118 ausgegeben, beispielsweise in Form eines
gedruckten Protokolls.
Die Interpretation der Ereignisse wird im einfachsten Fall dem
Anwender überlassen, der aufgrund des Protokolls geeignete
Änderungen der Einstellungen an den Sollwerteinstellern und
Grenzwerteinstellern des Rechners 47 beziehungsweise auch an
den Sollwerteinstellern des Ereigniszählers 101 vornimmt, um
dort Grenzwerte zu ändern. Weicht die Rotorbeschleunigung von
der durch den Sollwerteinsteller 116 vorgegebenen
Sollbeschleunigung ab, so wird auch dies als Ereignis gewertet,
abgespeichert, als Ereignis protokolliert und auf Abruf
ausgegeben.
Über die Schnittstelle 119 ist die Einrichtung 101 in der Lage,
aufgrund ihrer Ermittlungen entweder unmittelbar oder zukünftig
auf den vom Anspinnrechner 47 gesteuerten Anspinnvorgang
Einfluß zu nehmen und beispielsweise auch die Sollwerte und
Grenzwerte automatisch besser einzustellen.
Über die Schnittstellen 120 und 121 kann ein externer Rechner
sowohl die Ereigniszähler und die Einrichtung 101, als auch den
Anspinnrechner 47 in seiner Arbeit unterstützen. Später wird
auf derartige Varianten noch näher eingegangen.
Bei der Ausbildung nach den Fig. 1 und 2 sind die
Ereigniszähler und die Einrichtung 101 in die automatische
Spinnvorrichtung 2 integriert. Dies ist zwar zweckmäßig, aber
nicht unbedingt erforderlich. Nach dem Schaltbild Fig. 4 ist
beispielsweise die mit dem Spinnautomaten 1 korrespondierende
automatische Anspinnvorrichtung 2 über eine Schnittstelle 127
mit der die Ereigniszähler enthaltenden Einrichtung 101
verbunden. Die Einrichtung 101 ist ihrerseits über die
Schnittstelle 120 mit einem externen Rechner 128 verbunden. Der
externe Rechner 128 ist durch eine Schnittstelle 129 mit dem
Ausgabegerät 118 verbunden. Außerdem ist der externe Rechner
128 über die Schnittstelle 121 mit dem in den Fig. 1 und 2
dargestellten Anspinnrechner 47 verbunden.
Der Rechner 128 enthält ein vorprogrammiertes Expertensystem
130 mit einer Datenbank 131 und einer Wissensbasis 132. Durch
eine Schnittstelle 133 ist die Datenbank 131 an das
Expertensystem 130 angeschlossen.
Der Rechner 128 ist für die Verknüpfung der durch die
Ereigniszähler ermittelten Ereignisse derartig programmiert,
daß sich aus dem Verknüpfungsergebnis je nach der Art und/oder
Schwere und/oder Häufigkeit eines Ereignisses im Vergleich zu
Art und/oder Schwere und/oder Häufigkeit anderer Ereignisse
Hinweise für die Änderung der Kriterien des Anspinnvorgangs
und/oder für die Änderung der Parameter oder Sollwerte ergeben.
Vorschläge für solche Änderungen können über die Schnittstelle
121 an den Anspinnrechner 47 gehen, der derartige Änderungen
gegebenenfalls selbsttätig vornimmt und anzeigt.
Auch der Rechner 128 ist derartig programmiert, daß die über
das Hochlaufverhalten des Spinnorgans 8 eingehenden Meßdaten
zur Beurteilung der besonderen Ereignisse herangezogen werden.
Der Rechner 128 enthält in seinem Expertensystem 130 ein
Analyseprogramm zum Analysieren der ermittelten Ereignisse
hinsichtlich möglicher Störungen oder Fehler der
Anspinnvorrichtung 2 oder des Anspinnvorgangs. Es ist die
automatische Bewertung der Fehler und Störungen nach ihrer
Schwere und/oder ihrer möglichen Ursache sowie die Ermittlung
und Ausgabe von Vorschlägen zur Störungs- oder Fehlerbehebung
aufgrund der Fehleranalyse durch das Ausgabegerät 118
vorgesehen. Das Expertensystem 130 berücksichtigt dabei das
Ermitteln einer Reihenfolge möglicher Störungs- oder
Fehlerursachen, das Ausarbeiten von Vorschlägen zur Störungs-
oder Fehlerbehebung und die Ausgabe einer Vorschlagsliste zur
Fehlerbehebung entsprechend der Erfolgsaussicht. Die Bewertung
der Erfolgsaussicht der Störungs- oder Fehlerbehebung geschieht
nach dem hierzu veranschlagten materiellen, technischen,
fachtechnischen und/oder zeitlichen Aufwand und ist im Programm
des Expertensystems 130 enthalten. Die Ausgabe erfolgt durch
das Ausgabegerät 118 in Form einer angezeigten und ausge
druckten Liste.
Das in Fig. 3 dargestellte Flußdiagramm faßt die prinzipielle
Arbeitsweise des Expertensystems des Rechners 128 zusammen.
Nach dem Einstellen der den Anspinnvorgang bestimmenden
Sollwerte und Grenzwerte überprüft die Einrichtung 101 die
Ereignisse bereits auf mögliche Einstellungsänderungen. Der
Ausgang der Einnrichtung 101 ist mit der Datenbank 131, die
Datenbank 131 mit der Wissensbasis 132 verbunden. In
Zusammenarbeit mit Datenbank und Wissensbasis macht der Rechner
128 die Auswertung der Daten, erstellt Kennlinien, Statistiken,
Grafiken und macht Vorschläge zum Optimieren und/oder Ergänzen
der Knowledgebase. Außerdem gibt er Einstellungsempfehlungen
aus, die wiederum, wie auch die Empfehlungen zur Optimierung
und/oder Ergänzung der Wissensbasis, von Experten überprüft
werden können.
Schritt für Schritt wird so das Expertensystem immer
effektiver, bis schließlich für eine große Palette von
Anwendungsfällen optimale Einstellungen oder
Einstellungsempfehlungen für den Betrieb der automatischen
Anspinnvorrichtung ausgegeben werden können.
Claims (11)
1. Verfahren zum Bestimmen der Parameter eines automatischen
Anspinnvorgangs an einer automatischen Anspinnvorrichtung einer
Offenend-Spinnmaschine, bei der nach einem Anspinnvorgang über
mindestens einen im Fadenlauf angeordneten Sensor der Anspinner
und die Fadenstrecke, in der der Anspinner liegt, bei wieder
anlaufendem Spinnvorgang nach Länge- und Durchmesserkriterien
überprüft und diese hinsichtlich der Verbesserung zukünftiger
Anspinner ausgewertet werden, wobei das den Anspinner
enthaltende Fadenstück durch den Sensor hinsichtlich der Lage
von Dick- bzw. Dünnstellen zum Anspinner meßtechnisch
abgetastet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß in Ereigniszählern bzw. einer den Ereigniszählern zugeordneten Meßwertverarbeitungseinrichtung unterschiedlich profilierte Dick- bzw. Dünnstellen, deren Lage zum Anspinner sowie deren spezifische Dick-Dünnstellenfolgen als besondere Ereignisse beurteilt und getrennt gezählt werden und
- 2. daß das Zählergebnis als Grundlage für die Änderung der für das Anspinnen relevanten Parameter künftiger automatischer Anspinnvorgänge verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem der Meßwertverarbeitungseinrichtung der Ereigniszähler
zugeordneten Rechner die Ereignisse derartig miteinander
verknüpft werden, daß sich aus dem Verknüpfungsergebnis je
nach Art, nach Schwere und Häufigkeit eines Ereignisses im
Vergleich zu entsprechenden Ereignissen Hinweise für die
Änderung der Parameter des Anspinnvorgangs ergeben.
3. Einrichtung zum Bestimmen der Parameter eines automatischen
Anspinnvorgangs an einer automatischen Anspinnvorrichtung eines
Spinnautomaten, mit einem im Fadenlauf angeordneten Sensor, der
den Anspinner und die Fadenstrecke, in der der Anspinner liegt,
bei wieder anlaufendem Spinnvorgang nach Längen- und
Durchmesserkriterien überprüft, wobei die Ergebnisse
hinsichtlich der Verbesserung zukünftiger Anspinner ausgewertet
werden, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß der Sensor (76) seine Meßdaten an Ereigniszähler (103 bis 109) übermittelt, denen eine mit einem Speicher (102) ausgestattete Meßwertverarbeitungseinrichtung (101), an die ein Rechner (128) anschließbar ist, zugeordnet ist,
- 2. daß der Rechner (128) ein vorprogrammiertes Expertensytem (130) mit einer Datenbank (131) und eine Wissensbasis (132) enthält, wobei die Wissensbasis (132) optimierbar, ergänzbar und durch Experten überprüfbar ist,
- 3. daß Sollwerteinsteller (110 bis 116) zum Einstellen der Meßgrenzen der Ereigniszähler (103 bis 109) vorhanden sind, wobei Ereigniszähler (103 bis 106) für unterschiedlich profilierte Dick- bzw. Dünnstellen (107, 108), für unterschiedliche Dick-Dünnstellenfolgen sowie für die Lage der Dick- bzw. Dünnstellen zum Anspinner (126) vorgesehen sind und
- 4. daß die Einrichtung über einen angeschlossenen Anspinnrechner (47) verfügt, der die in den Ereigniszählern (103 bis 109) getrennt gespeicherten Zählergebnisse als Grundlage zur Verbesserung der Anspinner (126) durch Änderungen der Parameter künftiger automatischer Anspinnvorgänge verwendet.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ausgabegerät (118) vorhanden ist, das auf Abruf die
Zählergebnisse der Ereigniszähler (103 bis 109) als besondere
Ereignisse des Anspinnvorgangs oder der bisher abgelaufenen
Anspinnvorgänge sichtbar macht.
5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Meßwertverarbeitungseinrichtung
(101) ein Rechner (128) angeschlossen ist, der für die
Verknüpfung der ermittelten Ereignisse derartig
programmiert ist, daß sich aus dem Verknüpfungsergebnis je
nach der Art, der Schwere und der Häufigkeit eines
Ereignisses im Vergleich zu entsprechenden Ereignissen
Hinweise für die Änderung der Parameter des Anspinnvorgangs
ergeben.
6. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein an die Meßwertverarbeitungseinrichtung
(101) angeschlossener Sensor (84) vorgesehen ist, der das
Hochlaufverhalten eines Spinnorgans (8) des Spinnautomaten (1)
erfaßt, wobei die Meßwertverarbeitungseinrichtung (101) bzw.
der angeschlossene Rechner (128) derartig programmiert ist,
daß die über das Hochlaufverhalten eingehenden Meßdaten zur
Beurteilung der besonderen Ereignisse herangezogen werden.
7. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein an die Ereigniszähler (103 bis 109)
bzw. die Meßwertverarbeitungseinrichtung (101) anschließbarer
externer Rechner (128) so ausgestattet ist, daß er zumindest
einen Teil der Rechnerfunktionen der
Meßwertverarbeitungseinrichtung (101) übernimmt.
8. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner (128) ein Analyseprogramm zum
Bearbeiten der ermittelten, Fehler der Anspinnvorrichtung (2)
oder des Anspinnvorgangs anzeigenden, Ereignisse besitzt,
wobei in dem gleichen oder einem anderen Programm die
Bewertung der Fehler nach ihrer Schwere oder ihrer möglichen
Ursache sowie die Ermittlung und Ausgabe von Vorschlägen zur
Fehlerbehebung aufgrund der Fehleranalyse vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechners (128) ein Programm aufweist,
das eine Ermittlung einer Reihenfolge möglicher
Fehlerursachen, eine Ausarbeitung von Vorschlägen zur
Fehlerbehebung sowie eine Ausgabe einer Vorschlagsliste zur
Fehlerbehebung entsprechend der Erfolgsaussichten ermöglicht.
10. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner (128) ein Programm aufweist,
das eine Bewertung der Erfolgsaussichten der Fehlerbehebung
nach dem hierzu veranschlagten materiellen, technischen,
fachtechnischen sowie zeitlichen Aufwand erlaubt.
11. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner (128) ein
vorprogrammiertes Expertensystem (130) mit einer
Datenbank (131) und einer Wissensbasis (132) enthält,
wobei die Wissensbasis (132) optimierbar, ergänzbar und
durch Experten überprüfbar ist.
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