DE4321440C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen einer Offenend-SpinnvorrichtungInfo
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- DE4321440C2 DE4321440C2 DE4321440A DE4321440A DE4321440C2 DE 4321440 C2 DE4321440 C2 DE 4321440C2 DE 4321440 A DE4321440 A DE 4321440A DE 4321440 A DE4321440 A DE 4321440A DE 4321440 C2 DE4321440 C2 DE 4321440C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspin
nen einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei welchem eine Faser
speisevorrichtung eingeschaltet und der hierdurch erzeugte
Faserstrom auf seinem Weg zwischen der Faserspeisevorrichtung
und einer Fasersammelfläche abgelenkt und abgeführt wird und
sodann ein Faden an die Fasersammelfläche rückgeliefert wird,
worauf in Abstimmung mit dieser Rücklieferung des Fadens der
Faserstrom erneut umgelenkt und der Fasersammelfläche zuge
führt wird, noch bevor der durch das Einschalten der Faser
speisevorrichtung einsetzende Faserstrom seine volle Stärke
erreicht hat, und der Faden unter Einbindung von Fasern wie
der fortlaufend von der Fasersammelfläche abgezogen wird, so
wie einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Gemäß einem bekannten derartigen Verfahren wird zunächst die
Speisevorrichtung eingeschaltet zum Liefern von Fasern, die
zunächst jedoch daran gehindert werden, zur Fasersammelfläche
zu gelangen (DE 39 03 782 A1). In Abstimmung mit dem Hochlauf
des Faserflusses wird sodann der Faden der Fasersammelfläche
zugeführt. Wenn der Faserstrom dann die vorgegebene Stärke
unterhalb der vollen Produktionsstärke erreicht hat, wird die
Faserabfuhr aufgehoben, indem der Faserstrom jetzt der Fasersammelflä
che zugeführt wird. Der Hochlauf des im Spinnrotor wirksamen Faserstromes
erfolgt oftmals so rasch, daß nach dem Umschalten des durch die Faser
speisevorrichtung zunächst einer Abführung zugeführten Faserstromes zur
Fasersammelfläche nicht mehr ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um die
Beschleunigung des Fadenabzuges im gewünschten Maß an den Hochlauf
des Faserstromes anpassen zu können. Es hat sich ferner gezeigt, daß in
Abhängigkeit vom Zustand des stillgestandenen, der umlaufenden Auflöse
walze ausgesetzten Faserbartes der Faserstrom unterschiedlich rasch hoch
läuft, was die exakte Festlegung des Umschaltzeitpunktes für den Faser
strom für den Beginn der Faserzufuhr zur Fasersammelfläche erschwert.
Aus der DE 35 16 120 A1 ist ein Anspinnverfahren bekannt, welches die Zu
speisung der Fasern in Abhängigkeit vom Zustand des Faserbartes vor
nimmt. Ausgehend von der Stillstandszeit der Faserzuführung nach einem
Garnbruch wird der Zeitpunkt festgelegt, in welchem die Zuspeisung über
einen Hilfsantrieb während des Anspinnvorgangs aufgenommen wird. Damit
wird die Zeit festgelegt, die nach dem Wiedereinschalten der Zuspeisung
über den Hilfsantrieb verstreicht, bis das Garnende an den erzeugten Faser
ring angesetzt wird. Es wird somit der Zustand des Faserbartes und die in
ihm verfügbare Fasermenge über die vorher erfaßte Stillstandszeit der Zu
führeinrichtung berücksichtigt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, daß
während der Stillstandszeit beschädigte Fasern in den Rotor gelangen kön
nen.
Gemäß der DE 24 58 042 A1 wird vorgesehen, daß die Faserzuspeisung vor
dem eigentlichen Anspinnen zunächst eingeschaltet wird, um den Faserbart
zu vergleichmäßigen. Danach wird die Faserzuspeisung wieder abgeschaltet
und für eine definierte, konstante Zeitspanne abgeschaltet gehalten, nach
der das Wiedereinschalten der Faserzuführung für den eigentlichen
Anspinnvorgang gestartet wird. Durch diese Maßnahme wird beabsichtigt,
daß für das eigentliche Anspinnen immer von einem Faserbart der gleichen
Konsistenz ausgegangen werden kann. Durch dieses Vorbereiten des
Faserbartes, das für jeden Anspinnvorgang durchgeführt wird, ist eine
Zeitspanne notwendig, um die jeder Anspinnvorgang verlängert ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zu
schaffen, die es ermöglichen, die Zufuhr unbeeinträchtigter Fasern zur Fa
sersammelfläche und den Anspinnabzug in verbesserter Weise aneinander
anzupassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor Beginn des
Anspinnvorganges für den der Fasersammelfläche zuzuführenden Faser
strom die gewünschte Hochlaufkurve festgelegt wird, daß die dieser
Hochlaufkurve entsprechende Beschleunigungskurve der Faserspeisevor
richtung festgelegt wird, daß nach Beginn des Anspinnvorganges die Faser
speisevorrichtung
entsprechend der Beschleunigungskurve angetrieben
und dabei die jeweiligen Istwerte der Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung aus der Beschleunigungskur
ve der Faserspeisevorrichtung ermittelt werden und der Faser
strom in Abhängigkeit vom Erreichen eines vorgegebenen Soll
wertes des Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung der Fasersammelfläche zugeführt wird.
Durch die Festlegung der gewünschten Hochlaufkurve des der
Fasersammelfläche zuzuführenden Faserstromes wird zunächst
die Voraussetzung dafür geschaffen, daß für die Beschleuni
gung des Fadenabzuges eine Kurve festgelegt werden kann. An
dererseits wird in Abhängigkeit von dieser Hochlaufkurve die
Beschleunigungskurve der Faserspeisevorrichtung festgelegt.
Dies ist deshalb erforderlich, da der durch die Faserspeise
vorrichtung freigegebene Faserstrom die Fasersammelfläche
erst nach einer Verzögerung erreicht. Ein weiterer wesentli
cher Faktor für den Hochlauf des Faserstromes ist ferner der
Zustand des Faserbandendes, der seinerseits außer vom Faser
material vor allem von der Dauer der Unterbrechung der Faser
bandzufuhr vor Beginn des Anspinnvorganges abhängt. Wenn nun
die Beschleunigungskurve der Faserspeisevorrichtung fest
liegt, so kann in Abhängigkeit vom Erreichen eines vorgesehe
nen Sollwertes der Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung
hieraus die gegenwärtige Stärke des Faserstromes abgeleitet
werden. Es ist somit möglich, die jeweiligen Istwerte der Be
schleunigungskurve der Faserspeisevorrichtung zu ermitteln
und dann, wenn diese Beschleunigung einen vorgegebenen Sollwert
erreicht, den durch die Faserspeisevorrichtung zwar
freigegebenen, aber zunächst abgeführten Faserstrom jetzt der
Fasersammelfläche zuzuführen. Auf diese Weise wird eine exak
te Anpassung zwischen dem sich auf der Fasersammelfläche aus
wirkenden Faserstrom und dem Fadenabzug erreicht. Dies führt
zu optimalen Ansetzern sowohl hinsichtlich Festigkeit als
auch Aussehen.
Wie oben angegeben, wirken sich Freigabe und Geschwindig
keitsänderungen der Faserspeisevorrichtung erst nach einer
Verzögerung in dem die Fasersammelfläche erreichenden Faser
strom aus. Dabei ist die Verzögerung je nach konstruktiven
Gegebenheiten und Betriebsbedingungen unterschiedlich. Um
diese Abweichungen zu kompensieren, ist deshalb in weiterer
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen, daß bei
der Festlegung der Beschleunigungskurve für die Faserspeise
vorrichtung vorgegebene Spinnparameter berücksichtigt werden.
Da der Faserbandanfang, der sich in der Faserspeisevorrich
tung befindet und welcher zur Vereinzelung einer Auflösevor
richtung dargeboten wird, je nach Einwirkungsdauer der Auflö
sevorrichtung auf den stillgesetzten Faserbandanfang einen
unterschiedlichen Zustand vor allen hinsichtlich Länge und
Dichte aufweist, wird vorzugsweise der Zustand des Faserbar
tes zu Beginn des Anspinnvorganges ermittelt und bei der
Festlegung der Beschleunigungskurve der Faserspeisevorrichtung
berücksichtigt. Ist der Zustand des Faserbartes zu Be
ginn des Anspinnvorganges aufgrund einer langen Stillstands
zeit der Spinnstelle stark beeinträchtigt, so läuft der Fa
serstrom nach seiner Freigabe durch die wiederanlaufende Fa
serspeisevorrichtung wesentlich langsamer hoch als nach einer
kurzen Stillstandszeit. Wird somit der Zustand des Faserbar
tes in der angegebenen Weise ermittelt und bei der Beschleu
nigung der Faserspeisevorrichtung berücksichtigt, so wird ein
sehr exaktes Anpassen der Hochlaufkurve des Faserstromes und
der Beschleunigungskurve des Faserabzuges aneinander gewähr
leistet.
Um nicht für jeden Anspinnvorgang eigene Beschleunigungskur
ven für die Faserspeisevorrichtung festlegen zu müssen, kann
in weiterer vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen werden, daß verschiedene Beschleuni
gungskurven für die Faserspeisevorrichtung gespeichert werden
und entsprechend dem ermittelten Zustand des Faserbartes
und/oder den vorgegebenen Spinnparametern diejenige Beschleu
nigungskurve für die Faserspeisevorrichtung ausgewählt wird,
welche einen Hochlauf des Faserstromes entsprechend der ge
wünschten Hochlaufkurve für den Faserstrom bewirkt.
Je nach den jeweiligen Produktionsgegebenheiten - insbesondere
zur Herstellung feiner Garne, wozu das Faserband der Auflöse
vorrichtung relativ langsam zugeführt wird - kann es lange
dauern, bis ein Faserband normaler Beschaffenheit der Auflö
sevorrichtung zugeführt wird, vor allem, wenn die Spinnstelle
bei weiterlaufender Auflösevorrichtung (Auflösewalze) zuvor
für eine längere Zeit außer Betrieb war. In einem solchen
Fall ist es gemäß einer zweckmäßigen Ausgestalung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens von Vorteil, wenn die Hochlaufkurve
für den zunächst abgeführten Faserstrom zunächst auf einen
vorgegebenen Wert gebracht wird, der unterhalb der während
der Produktion herrschenden vollen Stärke liegt, woraufhin
der Faserstrom vorübergehend konstant gehalten wird, während
der Faden an die Fasersammelfläche zurückgeliefert wird, und
der Faserstrom in Abstimmung mit dieser Rücklieferung des Fa
dens umgelenkt und der Faden unter kontinuierlicher Einbin
dung von Fasern wieder von der Fasersammelfläche abgezogen
wird, wobei der Faserstrom entlang der gewünschten Hochlauf
kurve auf seine volle Produktionsstärke gebracht wird. Das
Hochlaufen des Faserstromes auf einen vorgegebenen Wert er
folgt durch entsprechende Steuerung der Beschleunigung der
Faserspeisevorrichtung. Durch das sich hieran anschließende
Konstanthalten des Faserstromes wird die beeinträchtigte Par
tie des Faserbartes durch die Auflösevorrichtung aus dem vor
eilenden Ende des Faserbandes ausgekämmt und der Abführung
zugeführt. Das entsprechend für das Anspinnen vorbereitete
Fadenende wird an die Fasersammelfläche zum gewünschten Zeit
punkt zurückgeliefert. Außerdem wird in Abstimmung hiermit
die Abführung des Faserstromes beendet, so daß der Faserstrom
nun der Fasersammelfläche zugeführt wird. Das Rückliefern des
Fadenendes auf die Fasersammelfläche und das Umschalten des
Faserstromes, damit dieser der Fasersammelfläche wieder zuge
führt wird, werden so gesteuert, daß einerseits der unge
wünschte und durch Beeinträchtigung unbrauchbare Bandanfang
abgeführt worden ist und daß andererseits für das Anspinnen
in das rückgelieferte Fadenende ausreichend Fasern zur Verfü
gung stehen. Hierzu kann es ausreichend sein, wenn der Faser
strom die Fasersammelfläche erst erreicht, nachdem das Faden
ende der Fasersammelfläche zugeführt worden ist; es kann aber
auch erforderlich sein, daß der Faserstrom durch Beendigung
der Abfuhr zur Bildung eines Faserringes (in einem Spinnro
tor) oder einer anderen Faseransammlung (z. B. Faserbündel in
einer Friktionsspinnvorrichtung) bereits der Fasersammelflä
che zugeführt werden muß, bevor das Fadenende an die Faser
sammelfläche rückgeliefert wird. Wenn dann nach dem eigentli
chen Anspinnen der Faden unter kontinuierlicher Einbindung
neu zugeführter Fasern von der Fasersammelfläche mit sich
vergrößernder Abzugsgeschwindigkeit abgezogen wird, so kann
auch der Faserstrom durch entsprechende Beschleunigung der
Faserspeisevorrichtung in Synchronisation mit dem Fadenabzug
auf seine volle Produktionsstärke gebracht werden.
Es ist nicht von prinzipieller Bedeutung, ob der Hochlauf des
Faserstromes an die Beschleunigung des Fadenabzuges oder um
gekehrt die Beschleunigung des Fadenabzuges an den Hochlauf
des Faserstromes angepaßt wird. Aus Gründen einer einfachen
Steuerung hat es sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn
der Hochlauf der Fadenabzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit
vom Hochlauf des Faserstromes vorgenommen wird.
Gemäß einer alternativen zweckmäßigen Ausgestaltung des er
findungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen werden, daß der
Hochlauf der Fadenabzugsgeschwindigkeit überwacht wird und
die Beschleunigungskurve der Faserspeisevorrichtung in Abhän
gigkeit vom Hochlauf der Fadenabzugsgeschwindigkeit korri
giert wird, wenn der Hochlauf des Faserstromes nicht synchron
zum Hochlauf der Fadenabzugsgeschwindigkeit verläuft.
Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß vorgese
hen, daß der Faserspeisevorrichtung eine Antriebsvorrichtung
zugeordnet ist, deren Beschleunigung durch eine Steuervor
richtung steuerbar ist, mit welcher die Umlenkeinrichtung und
die Antriebsvorrichtung der Abzugsvorrichtung für den Faden
steuerbar in Verbindung stehen. Mit der Steuervorrichtung
stehen somit sowohl die Antriebsvorrichtung der Faserspeise
vorrichtung, die Antriebsvorrichtung der Fadenabzugsvorrich
tung als auch die die Fasern umlenkende und einer Abführvor
richtung zuführende Umlenkvorrichtung in Verbindung. Die
Steuervorrichtung ist dabei in der Lage, einerseits die Beschleunigungskurve
für die Faserspeisevorrichtung festzulegen
und andererseits die Umschaltvorrichtung für den Faserstrom
so zu steuern, daß die Fasern bei Erreichen einer vorgegebe
nen Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung der Fasersam
melfläche wieder zugeführt werden, während gleichzeitig der
Fadenabzug in Abhängigkeit von der Beschleunigung der Faser
speisevorrichtung und damit vom Hochlauf des Faserstromes ge
steuert werden kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstan
des steht die Steuervorrichtung mit einer den Faserstrom er
mittelnden Abfragevorrichtung steuerbar in Verbindung.
Diese Abfragevorrichtung kann unterschiedlich ausgebildet
sein und den Faserstrom direkt oder aber auch lediglich indi
rekt ermitteln. Um die Intensität des Faserstromes direkt er
mitteln zu können, ist zweckmäßigerweise, die Abfragevorrich
tung als eine am Weg des Faserstromes zwischen Faserspeise
vorrichtung und Fasersammelfläche angeordnete, berührungslos
arbeitende Faserstrom-Meßeinrichtung ausgebildet, wobei diese
vorzugsweise zwischen der Faserstrom-Umlenkstelle und der Fa
sersammelfläche angeordnet ist.
Da der Auskämmzustand des Faserbartes zu Beginn des Anspinn
vorganges maßgeblich den Hochlauf des Faserstromes bestimmt,
ist es möglich, zur indirekten Ermittlung des Faserstromes
hierfür den Auskämmzustand des Faserbartes (voreilenden Endes
des Faserbandes) und die Zeit seit der Freigabe der Faser
speisevorrichtung zugrundezulegen. Zu diesem Zweck kann gemäß
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung vorgesehen werden, daß die Abfragevorrich
tung als Vorrichtung zum Ermitteln des Auskämmzustandes des
Faserbartes zum Zeitpunkt des Einleitens des Anspinnvorganges
ausgebildet ist.
Wie oben bereits erwähnt, wird durch die Steuervorrichtung
die Beschleunigungskurve für die Faserspeisevorrichtung fest
gelegt. Hierzu kann vorgesehen sein, daß die Steuervorrich
tung mit Hilfe von Chips programmiert wird, um das gewünschte
Beschleunigungsverhalten zu erzielen. Um auch manuell in das
Beschleunigungsverhalten der Faserspeisevorrichtung eingrei
fen zu können, ist es von Vorteil, wenn der Steuervorrichtung
eine Einstellvorrichtung zum Festlegen der gewünschten Hoch
laufkurve für den Faserstrom zugeordnet ist. Dabei ist zweck
mäßigerweise die Einstellvorrichtung als Eingabevorrichtung
für die Spinnparameter ausgebildet. Dabei ist die Steuervor
richtung so ausgebildet, daß sie aufgrund der eingegebenen
Spinnparameter wie Bandzuführgeschwindigkeit, Bandstärke, Ro
tationsgeschwindigkeit der Auflösewalze etc. selbsttätig die
Abweichungen zwischen Hochlauf des Faserstromes und Beschleu
nigungskurve der Faserspeisevorrichtung ermittelt. Diese
Spinnparameter sind der Spinnmaschienenbedienung bekannt und
können leicht eingegeben werden. Gegebenenfalls können sie
jedoch automatisch eingegeben werden durch entsprechende
steuermäßige Verbindungen der relevanten Vorrichtungen der
Maschine mit der Steuervorrichtung.
Es hat sich gezeigt, daß im Prinzip immer wieder dieselben
Beschleunigungen für die Faserspeisevorrichtung benötigt wer
den. Aus diesem Grunde hat es sich als ausreichend und als
zweckdienliche Ausbildung des Erfindungsgegenstandes erwie
sen, wenn die Steuervorrichtung einen Programmspeicher mit
mehreren Programmen für die Beschleunigung der Faserspeise
vorrichtung aufweist, die je nach ermitteltem Zustand des Fa
serbartes und/oder der gegebenen Spinnparameter zur Erzielung
der gewünschten Hochlaufkurve für den Faserstrom auswählbar
sind.
Da der Fadenabzug nur innerhalb bestimmter Grenzen steuerbar
ist, z. B. dann, wenn der Anspinnabzug mit Hilfe der den Faden
aufnehmenden Spule erfolgt, ist zur gegenseitigen Geschwin
digkeitsabstimmung von Faserstromhochlauf und Fadenabzug in
zweckmäßiger Ausgestalung der Vorrichtung gemäß der vorlie
genden Erfindung eine die Geschwindigkeit der Abzugsvorrich
tung überwachende Kontrolleinrichtung vorgesehen, die über
die Steuervorrichtung steuermäßig mit der Antriebsvorrichtung
der Faserspeisevorrichtung in Verbindung steht.
Die vorliegende Erfindung schafft in einfacher und zuverläs
siger Weise die Voraussetzung für hochwertige unauffällige
Ansetzer. Dabei läßt sich in individueller Weise eine Anpas
sung an eine Vielzahl verschiedener Bedingungen erreichen,
was durch manuelle oder elektronische Einstellung bewirkt
wird.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie
der Vorrichtung gemäß der Erfindung werden nachstehend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Spinnstelle in
schematischer Seitenansicht;
Fig. 2 in schematischer Darstellung einen Faserbart, der
nach dem Stillsetzen des Faserbandes der Wirkung
einer Auflösevorrichtung unterschiedlich lange aus
gesetzt wurde;
Fig. 3 den Einfluß unterschiedlich langer Einwirkzeiten
der Auflösevorrichtung auf den Hochlauf des Faser
stromes bei Einschalten einer ungesteuerten Faser
speisevorrichtung in schematischer Darstellung;
Fig. 4 unterschiedliche Beschleunigungskurven der Faser
speisevorrichtung zur Erzielung einer vorgegebenen
Hochlaufkurve des Faserstroms bei unterschiedlich
beeinträchtigten Faserbärten in schematischer Dar
stellung;
Fig. 5 in schematischer Darstellung die gegenseitige Ab
stimmung des Fadenabzuges und des Hochlaufs des Fa
serstromes; und
Fig. 6 in schematischer Seitenansicht eine gegenüber
Fig. 1 abgewandelte erfindungsgemäße Spinnstelle.
Zunächst soll anhand der Fig. 1 die Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens soweit beschrieben werden, wie dies zur
Erläuterung des zu lösenden Problems und des neuen Verfahrens
erforderlich ist.
Fig. 1 zeigt in ihrer linken Hälfte in schematischer Darstel
lung eine Spinnstelle 10 einer Offenend-Spinnmaschine 1. Die
se Spinnstelle 10 weist eine Offenend-Spinnvorrichtung 11 so
wie eine Spulvorrichtung 12 auf.
Jede Offenend-Spinnvorrichtung 11 besitzt eine Faserspeise
vorrichtung 110 zur Zuführung eines Faserbandes 2 zu einer
Auflösevorrichtung 116. Die Faserspeisevorrichtung 110 be
steht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer Lieferwalze
111 sowie einer mit dieser elastisch zusammenarbeitenden
Speisemulde 112. Die Speisemulde 112 ist schwenkbar auf einer
Achse 113 gelagert und wird mit Hilfe einer Feder 114 elastisch
gegen die Lieferwalze 111 gedrückt. Die Lieferwalze
111 wird über einen Antrieb 115 aus angetrieben.
Die Auflösevorrichtung 116 ist bei dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel im wesentlichen als eine in einem Gehäuse
117 angeordnete Auflösewalze ausgebildet. Von ihr aus er
streckt sich ein Faserspeisekanal 118 zu einem Spinnelement
13, das im gezeigten Ausführungsbeispiel als Spinnrotor aus
gebildet ist. Das Spinnelement 13 wird in üblicher Weise an
getrieben bzw. gebremst. Im gezeigten Ausführungsbeispiel be
sitzt das als Spinnrotor ausgebildete Spinnelement 13 einen
Schaft 130, an welchen ein Tangentialriemen 131 zur Anlage
gebracht bzw. von diesem abgehoben werden kann.
Das gezeigte Spinnelement 13 befindet sich in einem Gehäuse
132, das eine Absaugöffnung 133 aufweist, die über ein steu
erbares Ventil 134 sowie eine Saugleitung 135 an eine nicht
gezeigte Unterdruckquelle angeschlossen ist.
Zur Führung des aus dem Spinnelement 13 abzuziehenden Fadens
20 ist ein Fadenabzugsrohr 119 vorgesehen. Der Abzug erfolgt
mit Hilfe eines Abzugswalzenpaares 14, das eine angetriebene
Abzugswalze 140 sowie eine elastisch an dieser anliegende und
von dieser angetriebene Abzugswalze 141 aufweist. Zu diesem
Zweck ist die Abzugswalze 141 auf einem Schwenkarm 142 gela
gert.
Auf seinem Weg zwischen der Offenend-Spinnvorrichtung 11 und
dem Abzugswalzenpaar 14 wird der Faden 20 durch einen Faden
wächter 15 überwacht.
Der Faden 20 wird in der Spulvorrichtung 12 aufgewickelt, die
zu diesem Zweck eine angetriebene Spulwalze 120 aufweist. Die
Spulvorrichtung 12 besitzt ferner ein Paar schwenkbarer
Spulenarme 121, die zwischen sich eine Spule 122 drehbar hal
ten. Die Spule 122 liegt während des ungestörten Spinnvorgan
ges auf der Spulwalze 120 auf und wird folglich von dieser
angetrieben. Der auf die Spule 122 aufzuwickelnde Faden 20
ist in einen Changierfadenführer 123 eingelegt, der längs der
Spule 122 hin- und herbewegt wird und dabei für eine gleich
mäßige Verteilung des Fadens 20 auf der Spule 122 sorgt.
Der Fadenwächter 15, der Antrieb 115 sowie das Ventil 134
stehen über Leitung 30, 31 und 32 steuermäßig mit einer Rech
nereinheit oder Steuervorrichtung 3 in Verbindung. Diese
Steuervorrichtung 3 enthält ein Zeitmeßglied 33, das die Zeit
vom Stillsetzen der Faserspeisevorrichtung 110 bis zum Beginn
des Anspinnvorganges mißt. Näheres wird später beschrieben.
Längs der Offenend-Spinnmaschine, die eine Vielzahl gleichar
tiger Spinnstellen 10 aufweist, ist eine Wartungsvorrichtung
4 verfahrbar, die ebenfalls eine Steuervorrichtung 40 auf
weist, die über eine Leitung 407 steuermäßig mit der Rechnereinheit
oder Steuervorrichtung 3 der Offenend-Spinnmaschine 1
zur Steuerung des Anspinnvorganges in Verbindung steht. Die
Steuervorrichtung 40 steht ferner über eine Leitung 400 mit
dem Schwenkantrieb 410 eines Schwenkarmes 41 in Verbindung,
der an seinem freien Ende eine Hilfsantriebsrolle 411 trägt.
Die Hilfsantriebsrolle 411 wird durch einen Antriebsmotor 412
angetrieben, der über eine Leitung 401 ebenfalls mit der
Steuervorrichtung 40 steuermäßig in Verbindung steht.
Den Spulenarmen 121 der Spulvorrichtung 12 können Schwenkarme
42 zugestellt werden, die auf der Wartungsvorrichtung 4
schwenkbar gelagert sind und deren Schwenkantrieb 420 über
eine Leitung 402 mit der Steuervorrichtung 40 in steuermäßi
ger Verbindung steht.
Der Abzugswalze 141 des Abzugswalzenpaares 14 ist eine Abhe
bevorrichtung 43 zustellbar. Diese Abhebevorrichtung weist
einen Schwenkarm 430 auf, der mit dem Schwenkarm 142 der Ab
zugswalze 141 kooperieren kann. Zu diesem Zweck ist der
Schwenkarm 430 mit einem Schwenkantrieb 431 und einem Huban
trieb 432 verbunden, die ihrerseits über Leitungen 403 bzw.
404 mit der Steuervorrichtung 40 steuerbar verbunden sind.
Die Wartungsvorrichtung 4 besitzt ferner eine Fadenabwurfvor
richtung 44 mit einer über eine Leitung 405 von der Steuer
vorrichtung 40 aus steuerbaren Antriebsvorrichtung 440.
In das Gehäuse 117 der Auflösevorrichtung 116 in der Offen
end-Spinnmaschine 1 mündet - in Fasertransportrichtung gese
hen (Pfeil P) - nach der Mündung des Faserspeisekanals 118
die Mündung 50 eines Saugkanals 5 ein, dessen der Auflösevor
richtung 116 abgewandtes Ende durch eine Klappe 51 ver
schließbar ist. Dem Saugkanal 5 der Offenend-Spinnvorrichtung
1 ist ein Saugkanal 450 einer Absaugvorrichtung 45 der War
tungsvorrichtung 4 zustellbar. Dieser Saugkanal 450 steht
über ein Ventil 451 mit einer Unterdruckquelle 452 in Verbin
dung. Das Ventil 451 seinerseits ist über eine Leitung 406
mit der Steuervorrichtung 40 steuermäßig verbunden, welche
ein Zeitsteuerelement 46 enthält.
Da das Umschalten des von der Liefervorrichtung 110 der Fa
sersammelfläche 136 bzw. dem Saugkanal 450 zugeführten Faser
stromes durch Steuerung der Ventile 134 und 451 erfolgt, wie
später näher erläutert wird, bilden diese Ventile 134 und 451
gemeinsam eine Umschaltvorrichtung, während der Saugkanal 5
und der Saugkanal 450 mit dem Ventil 451 gemeinsam eine Um
lenkeinrichtung bilden, die den Faserstrom von seinem Weg
zwischen Auflösevorrichtung 116 und Spinnelement 13 bzw. des
sen Fasersammelfläche 136 ablenkt.
Während des normalen Spinnbetriebes wird das Faserband 2 mit
Hilfe der Faserspeisevorrichtung 110 der Auflösevorrichtung
116 zugeführt, die das Faserband 2 in Fasern auflöst, die der
Fasersammelfläche 136 des Spinnelementes 13 zugeführt und
dort abgelegt werden. Mit dieser Faseransammlung, die in dem
als Ausführungsbeispiel gezeigten Spinnrotor einen Faserring
bildet, steht das Ende des im Abzug befindlichen Fadens 20 in
Verbindung und bindet aufgrund der ihm durch die Rotation des
Spinnrotors erteilten Drehung die Fasern in sein Ende ein,
während der Faden 20 durch die Abzugsvorrichtung 14 von der
Spinnvorrichtung 11 abgezogen wird. Die Spule 122 liegt wäh
rend des Spinnprozesses in bekannter Weise auf der Spulwalze
120 auf und wickelt den Faden 20 dabei auf, wobei der Chan
gierfadenführer 123 den Faden changierend auf der Spule 122
verlegt.
Bevor nun das neue Anspinnverfahren erläutert wird, soll das
bisher übliche Anspinnverfahren erörtert werden.
Nach dem Starten des Anspinnprogrammes beginnt zu einem fest
gelegten Zeitpunkt die Faserspeisevorrichtung 110 wieder zu
laufen, so daß der Faserfluß wieder einsetzt. Da durch die
vorangegangene Stillstandszeit das einen Faserbart 21 bilden
de, der weiterlaufende Auflösevorrichtung 116 dargebotene
vordere Faserbandende mehr oder weniger stark ausgekämmt wur
de, so daß der Faserbart 21 jetzt wesentlich schwächer ist
als während des normalen Produktionsbetriebes, muß der Faser
bart 21 erst um eine gewisse Strecke vorgeschoben werden, bis
der Auflösevorrichtung 116 wieder ein solcher Faserbart 21
präsentiert werden kann, der jenem während der Produktion
gleicht. Darüber hinaus ist es erforderlich, daß die der Auf
lösevorrichtung 116 dargebotenen Fasern 22 die Garnitur der
Auflösevorrichtung 116 füllen und von dieser gefördert wer
den. Hierfür ist eine gewisse Zeit erforderlich, weshalb ent
sprechend der Stillstandszeit die Hochlaufkurve des Faser
flusses mehr oder weniger steil ausfällt.
Hat der Faserfluß seine volle Stärke erreicht, so wird zu ei
nem beliebigen Zeitpunkt nach Erreichen des vollen Faserflus
ses dieser beim bekannten Verfahren umgeschaltet, so daß die
Fasern zu 100% wieder auf die Fasersammelfläche 136 des
Spinnelementes 13 gelangen.
Zeitlich abgestimmt mit der Freigabe des Faserflusses wird
ein Fadenende in den Spinnrotor oder auf ein anderes Spinn
element 13 rückgeliefert, damit es sich mit den dort ankom
menden Fasern verbinden kann. Abgestimmt mit der Fadenrück
lieferung, evtl. hiermit zusammenfallend oder geringfügig
früher bzw. später, beginnt dann der Fadenabzug, der sich be
schleunigend auf seine Betriebsgeschwindigkeit (100%) hoch
läuft. Hierfür wird eine gewisse Zeit benötigt. Diese Zeit
ist umso länger, je größer die beim Anspinnabzug zu beschleu
nigende Masse ist. So dauert der Anspinnabzug dann, wenn er
mit Hilfe der Spule 122 erfolgt, länger als dann, wenn er mit
Hilfe des Abzugswalzenpaares 14 erfolgt. Dann entsteht jedoch
zwischen dem Abzugswalzenpaar 14 und der Spule 122 ein
Fadenüberschuß, der zwischengespeichert werden muß und wel
cher, nachdem die Spule 122 ihre volle Geschwindigkeit er
reicht hat, wieder aufgebraucht werden muß.
Wie oben schon angegeben, fällt die Hochlaufkurve des Faser
flusses in Abhängigkeit von der Stillstandszeit des Faserbar
tes 21 bei weiterlaufender Auflösevorrichtung 116 unter
schiedlich lang aus. Mit Hilfe der Fig. 2a) bis c) soll erör
tert werden, wie sich eine unterschiedlich lange Stillstands
zeit der Faserspeisevorrichtung 10 bei weiterlaufender Auflö
sevorrichtung 116 auf das voreilende Ende des Faserbandes 2,
d. h. den Faserbart 21, auswirkt.
In den Fig. 2a) bis c) ist die Klemmlinie K gezeigt, in wel
cher bei stillstehender Liefervorrichtung 110 das Faserband 2
geklemmt gehalten wird. Die Klemmlinie K wird durch die Linie
gebildet, in welcher die Speisemulde 112 das Faserband 2 ge
gen die Lieferwalze 111 drückt.
In den Fig. 2a bis c) ist ferner die Linie A gezeigt, welche
die Grenze des Arbeitsbereiches der Auflösevorrichtung 116
symbolisiert.
Während des normalen Spinnprozesses, bei welchem Liefervor
richtung 110 und Auflösevorrichtung 116 (z. B. Auflösewalze)
laufen, wirkt die Auflösevorrichtung 116 (in den Fig. 2a) bis
c) von rechts) bis zur Linie A auf den Faserbart 21 ein und
kämmt aus ihm Fasern 22 heraus, die dann durch den Faserspei
sekanal 118 dem Spinnelement 13 zugeführt werden. Wie
Fig. 2a) zeigt, erstrecken sich die Fasern 22 dabei teilweise
bis weit über die Linie A hinaus in den Arbeitsbereich der
Auflösevorrichtung 116 hinein, während andere Fasern 22 nur
bis in den Bereich zwischen der Klemmlinie K und der Linie A
hineinreichen.
Ähnlich sieht der Faserbart 21 bei kurzer Stillstandszeit der
Liefervorrichtung 110 aus.
Bei längerer Stillstandszeit der Liefervorrichtung 110 und
weiterlaufender Auflösevorrichtung 116 kämmt diese weiter Fa
sern 22 aus dem Faserbart 21 heraus. Der Faserbart 21 weist
dann nur noch wenige Fasern 22 auf, die bis über die Linie A
hinausreichen (Fig. 2b)). Je länger die Stillstandszeit der
Liefervorrichtung 110 (stets bei weiterlaufender Auflösevor
richtung 116) ist, desto kürzer wird der Faserbart 21, bis
bei langer Stillstandszeit keine Fasern 22 mehr bis in den
Arbeitsbereich der Auflösevorrichtung 116 hineinragen, d. h.
bis lediglich die längsten Fasern 22 von der Klemmlinie K aus
bis zur Linie A reichen (Fig. 2c)).
Wie oben angegeben, bildet sich ein Fadenüberschuß, der in
einem Speicher zwischengespreichert werden muß, wenn der Anspinnabzug
mit Hilfe des Abzugswalzenpaares 14 erfolgt. Um
einen solchen Speicher zu vermeiden, ist ein anderes Verfah
ren vorgesehen, das nachstehend mit Hilfe des in Fig. 3 ge
zeigten Diagrammes erläutert wird.
Auf der vertikalen Achse des Diagrammes ist nach oben mit ei
ner durchgezogenen Linie die Geschwindigkeit der Faserspeise
vorrichtung 110 dargestellt worden. Außerdem sind nach oben
drei Beispiele für den im Spinnelement 13 wirksamen Faserfluß
F1, F2 und F3 gezeigt. Nach unten ist mit einer durchzogenen
Linie der Faserfluß F1a, F2a und F3a dargestellt worden, wel
cher dem Saugkanal 5 zugeführt wird und somit nicht in das
Spinnelement 13 gelangt.
Auf der waagrechten Zeitachse ist die Zeit t aufgetragen.
Zum Zeitpunkt t1 beginnt die Faserspeisevorrichtung 110 zu
laufen, so daß der Faserfluß wieder einsetzt. Da der Faser
bart 21 erst um eine gewisse Strecke vorgeschoben werden muß,
bis der Auflösevorrichtung 116 wieder ein solcher Faserbart
21 präsentiert werden kann, der jenem während der Produktion
gleicht, setzt der Faserfluß erst verzögert ein.
Zunächst soll das Verfahren im Zusammenhang mit einem Faser
bart 21 beschrieben werden, der im stillgesetzten Zustand der
Auflösevorrichtung 116 nur kurzzeitig ausgesetzt war.
Ebenso wie beim zuvor beschriebenen Verfahren gelangt ab dem
Zeitpunkt t2 der Faserfluß F1a zunächst in den Saugkanal 5
und wird über den Saugkanal 45 abgeführt, so daß keine Fasern
auf die Fasersammelfläche 136 des Spinnelementes 13 gelangen.
Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Verfahren erfolgt je
doch eine erneute Umlenkung des Faserflusses F1a und seine
Zufuhr (Zufluß F1) zur Fasersammelfläche 136 des Spinnelemen
tes 13 bereits lange Zeit vor Erreichen des Zeitpunktes t4,
beim dem der volle Faserfluß wieder erreicht ist, so daß ab
dem Zeitpunkt t3, der vor dem Zeitpunkt t4 liegt, sämtliche
Fasern zum Spinnelement 13 gelangen. Das Umschalten des Fa
serflusses und seine Zuführung zum Spinnelement 13 erfolgen
somit während des Hochlaufes des Faserflusses, d. h., bevor
der durch das Einschalten der Faserspeisevorrichtung 110 ein
setzende Faserstrom oder Faserfluß seine volle Betriebsstärke
erreicht hat. Das in üblicher Weise vorbereitete Ende des Fa
dens 20 wird zu einer zeitlich auf das Umschalten des Faser
stromes abgestimmten Zeit auf die Fasersammelfläche 136 des
Spinnelementes 13 zurückgeliefert, das ebenso in üblicher
Weise angetrieben wird. Der Fadenabzug setzt sodann ein. Da
die Hochlaufkurve des Faserflusses bei dem neuen Verfahren
gemäß Fig. 3 wesentlich flacher ist als beim bisher üblichen
Verfahren, läßt sich der Hochlauf der Geschwindigkeit des Fa
denabzuges in der Regel sehr gut steuern und der Hochlaufkur
ve des Faserflusses anpassen, so daß der Hochlauf des Fadenabzuges
nur geringfügig von der Hochlaufkurve des Faserflus
ses abweicht. Dies bedeutet, daß der Ansetzer nur noch ge
ringfügig von der normalen Garnstärke und damit der Sollstär
ke abweicht.
Wie nun anhand der Fig. 3 näher erläutert wird, ergibt sich
aus den unterschiedlichen Zuständen des Faserbartes 21 (siehe
Fig. 2a) bis c)) entsprechend ein unterschiedliches Hochlauf
verhalten der Faserzufuhr.
Wenn die Faserspeisevorrichtung 110 nach einer Stillstands
zeit wieder zum Zeitpunkt t1 in Betrieb gesetzt wird, so wird
das Faserband 2 in Richtung des Pfeiles f1 (Fig. 2a) bis c))
gefördert und der Auflösevorrichtung 116 zugeführt. Bei einer
ganz kurzen Stillstandszeit der Liefervorrichtung 110 (sieht
Fig. 2a)) hat der Faserbart 21 praktisch die Form wie während
des Spinnvorganges selber. Mit einer geringfügigen Verzöge
rung, die bedingt ist durch die Zeit, die benötigt wird, um
wieder einen Faserstrom zwischen Faserspeisevorrichtung 110
und Offenend-Spinnelement 13 zu erzeugen, erreicht die Faser
zufuhr, d. h. der auf der Fasersammelfläche des Offenend-
Spinnelementes 13 anlangende Faserstrom, wieder seinen vollen
Wert (siehe Zeitpunkt t4). Dies ist in Fig. 3 gezeigt als Fa
serfluß F1a, F1 (gestrichelte Linie).
War die Stillstandszeit etwas größer (Fig. 2b)), so befindet
sich zunächst ein geschwächter Faserbart 21 im Arbeitsbereich
der Auflösevorrichtung 116. Es gelangt somit nach Freigabe
der Faserspeisevorrichtung 110 zunächst nur ein etwas magerer
Faserstrom zur Fasersammelfläche 136, wobei dieser im Ver
gleich zu dem Faserfluß gemäß Fig. 2a) auch mit einer etwas
größeren Verzögerung beginnt (siehe Zeitpunkt t2a). Auch wenn
beim folgenden Transport des Faserbandes 2 in Richtung des
Pfeiles f1 immer mehr Fasern 22 in den Arbeitsbereich der
Auflösevorrichtung 116 gelangen, so steigt die Faserzufuhr
doch nicht ganz plötzlich auf ihren vollen Wert (100%) an,
sondern benötigt hierfür eine gewisse Zeit. Die Hochlaufzeit
(zwischen den Zeitpunkten t2a und t4a) für einen Faserbart 21
gemäß Fig. 2b) ist somit größer als bei einem Faserbart 21
gemäß Fig. 2a).
Noch extremer wird die Situation bei einem Faserbart 21, der
sehr lange Zeit bei stillgesetzter Liefervorrichtung 110 der
Wirkung der Auflösevorrichtung 116 ausgesetzt war. Bei sehr
langer Stillstandszeit muß zunächst der Faserbart 21 in Rich
tung des Pfeiles f1 bis über die Linie A hinweg in den Ar
beits- oder Wirkungsbereich der Auflösevorrichtung 116 ge
bracht werden. Da der Faserbart 21 gemäß Fig. 2c) erheblich
stärker ausgekämmt war als der Faserbart 21 gemäß Fig. 2b),
dauert es auch länger bis zum Beginn des Faserflusses. Auch
die Hochlaufzeit (zwischen den Zeitpunkten t2b und t4b) ist
wesentlich größer.
Wie Fig. 3 zeigt, gelangt besonders bei groben Garnnummern
relativ rasch viel Fasermaterial in den Bereich der Auflöse
vorrichtung 116, so daß der Abstand zwischen den Zeitpunkten
t2 und t4 sehr kurz werden kann. Wird der Faden 20 nach dem
Ansetzen mit Hilfe der Spule 122 abgezogen, was vielerlei
Vorteile mit sich bringt, so ist es insbesondere bei großen
Spulen 122 oftmals nicht möglich, die Spule 122 und damit den
angesponnenen Faden 20 so rasch abzuziehen, daß der Fadenab
zug synchron zur Zunahme des Faserflusses erfolgt. Abweichun
gen in der Garnstärke, in der Regel Dickstellen, sind dann
die Folge.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird für den Faserstrom eine
bestimmte Hochlaufkurve in der Weise festgelegt, daß der Fa
denabzug dem Hochlaufverlauf folgen kann, so daß das Garn
auch in der Zeit, während welcher noch nicht die normalen
Produktionsverhältnisse erreicht worden sind, im wesentlichen
bereits der Soll-Garnnummer entspricht.
Zunächst wird festgelegt, wie der Fadenabzug gesteuert werden
soll. Die Beschleunigung des Fadenabzuges wird dabei so fest
gelegt, daß der Spannungsanstieg im neu angesponnenen Faden
20 nicht zu groß ist. Eine zu rasche Beschleunigung birgt die
Gefahr eines Fadenbruches vor allem im Ansetzerbereich in
sich, da dieser Bereich in der Regel eine geringere Festig
keit als das Garn außerhalb des Ansetzerbereiches aufweist.
Ein weicher Abzugsbeginn läßt sich dadurch erreichen, daß der
Anspinnabzug mit Hilfe der Spule 122 erfolgt, da diese wegen
ihrer relativ hohen Masse im Vergleich zur Abzugsvorrichtung
14 nur mit wesentlich geringerer Beschleunigung auf ihre Pro
duktionsdrehzahl gebracht werden kann. Darüber hinaus besitzt
der Anspinnabzug mit Hilfe der Spule 122 den Vorteil, daß die
Drehung sich über eine größere Fadenstärke verteilen kann, so
daß ein Fadenbruch aufgrund überhöhter Drehung nicht entste
hen kann.
Wenn der Abzug mit Hilfe der Spule 122 erfolgt, so kann das
Hochlaufverhalten der Spule 122, die während des Anspinnens
in bekannter Weise durch eine Hilfsantriebsrolle 411 - die
später noch beschrieben werden wird - angetrieben wird, auf
einfache Weise exakt gesteuert werden.
Liegt die gewünschte Hochlaufkurve für den Fadenabzug fest,
so wird die Hochlaufkurve für den Faserstrom festgelegt. Da
bei wird die Hochlaufkurve für den Faserstrom, wie er die Fa
sersammelfläche 136 erreicht, bestimmt. Wie nachstehend erör
tert, weichen nämlich der Faserstrom an der Stelle, an wel
cher der Faserbart 21 durch die Auflösevorrichtung 116 ausge
kämmt wird, und jener Stelle, an welcher der Faserstrom die
Fasersammelfläche 136 erreicht, zeitlich voneinander ab. Für
das Einbinden in den Faden 20 ist jedoch nur der die Faser
sammelfläche 136 erreichende Faserstrom von Interesse.
Die genannten Festlegungen der Kurven erfolgen vor dem An
spinnen und sind Teil der Anspinnprogrammierung. Ebenfalls
vor dem Anspinnen festgelegt wird die dieser Hochlaufkurve
des Faserstromes entsprechende Beschleunigungskurve der Fa
serspeisevorrichtung.
Wie oben bereits erläutert, stehen der Faserfluß und die
Hochlaufkurve der Faserspeisevorrichtung 110 nicht in einem
festgelegten Verhältnis zueinander. Abgesehen von derartigen
Faktoren wie Ausbildung und Geschwindigkeit der Auflösevor
richtung, Fasermaterial etc. ändert sich die Verzögerung vom
Einschalten der Faserspeisevorrichtung 110 und Wirksamwerden
des Faserstromes im Spinnelement 13 sowie die Zunahme des Fa
serflusses im Spinnelement 13 vor allen Dingen in Abhängig
keit von der Stillstandzeit des Faserbartes 21 bei weiterlau
fender Auflösevorrichtung 116.
Um einen synchronen Hochlauf von Faserstrom und Fadenabzug
(prozentual stets bezogen auf die vollen Produktionswerte) zu
ermöglichen, auch wenn die Stillstandszeit recht kurz ist,
wird vorgesehen, durch in seiner Beschleunigung durch die
Steuervorrichtung 3 gesteuertes Einschalten der Faserspeise
vorrichtung 110 die Hochlaufkurve des Faserstromes in festgelegter
Weise so abzuflachen, daß der Fadenabzug dieser Faden
strom-Hochlaufkurve (Hochlaufkurve des Faserflusses) zu fol
gen vermag selbst in dem Fall, daß die Spule 122 bereits ei
nen großen Durchmesser und demzufolge eine große, zu be
schleunigende Masse aufweist.
Außer dem Beschleunigungsverlauf der Faserspeisevorrichtung
110 wird noch der Zeitpunkt festgelegt, ab welchem die zu
nächst an einem Erreichen der Fasersammelfläche 136 gehinder
ten Fasern 22 dieser Fasersammelfläche 136 wieder zugeführt
werden sollen, damit später während des Anspinnens in Abhän
gigkeit von der erreichten Geschwindigkeit der Faserspeise
vorrichtung 110 diese umgeschaltet werden kann. Die notwendi
ge Überwachung erfolgt dabei beispielsweise in der Steuervor
richtung 3, die dem Antrieb 115 entsprechend der gewünschten
Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung 110 die notwendi
gen Signale (z. B. Spannung oder Frequenz) zuführt, oder durch
Abtasten der Drehzahl der Lieferwalze 111 oder ihrer An
triebswelle. Die jeweiligen Ist-Werte der Beschleunigung der
Faserspeisevorrichtung 110 werden dabei fortlaufend ermittelt
bzw. überwacht. Wird dann der vorprogrammierte Ist-Wert er
reicht, so wird der zuvor abgeführte Faserstrom umgelenkt,
damit er jetzt der Fasersammelfläche 136 wieder zugeführt
wird.
Gemäß Fig. 4 ist die Hochlaufkurve des Fasersstromes F so
festgelegt, daß sie von dem Augenblick an, an dem sie densel
ben prozentualen Wert W erreicht wie der nicht gezeigte Fa
denabzug, synchron mit dem Fadenabzug verläuft bis zum Errei
chen der Produktionswerte. Je nach der Stillstandszeit des
sich im Einflußbereich der weiterlaufenden Auflösevorrichtung
116 befindenden Faserbartes 21 ist es zur Erzielung dieser
auf die vorstehend genannte Art und Weise festgelegten Hoch
laufkurve des Faserstromes erforderlich, daß die Faserspeise
vorrichtung 110 unterschiedlich vom Stillstand auf ihre Pro
duktionsgeschwindigkeit gebracht wird.
Fig. 4 zeigt als Ausführungsbeispiele zwei Kurven FA und FB
für den Faserstrom, die aufgrund unterschiedlicher Still
standszeiten zu den Zeitpunkten t2 bzw. t2a im Spinnelement
13 wirksam werden (vgl. Fig. 3). Um zu erreichen, daß die
beiden Kurven FA und FB zusammenfallen, wird die Beschleuni
gung der Faserspeisevorrichtung 110 umso größer gewählt, je
flacher die aufgrund der Stillstandszeit des Faserbartes 21
(bei weiterlaufender Auflösevorrichtung 116) sich ergebende
Hochlaufkurve des Faserflusses ist. Somit ist beispielsweise
die Beschleunigungskurve B1 der Faserspeisevorrichtung 110
erforderlich, um den Faserfluß F2 (Fig. 3) soweit zu steuern,
daß er der Kurve F1 folgt. Andererseits entspricht die Be
schleunigungskurve B2 der Faserspeisevorrichtung 110 der Kur
ve FB. Wie Fig. 4 zeigt, fallen die Kurven FA und FB zumindest
ab dem Augenblick, an dem sie denselben prozentualen
Wert W wie der nicht gezeigte Fadenabzug erreicht haben, zu
sammen.
Wenn der Fadenabzug ausreichend langsam erfolgt, so kann er
bei allen Spulengrößen den entsprechend flach festgelegten
Kurven F1 und FB folgen.
Nachdem das neue Verfahren vorstehend im Prinzip erörtert
worden ist, soll es nun nachstehend anhand der im Aufbau be
reits beschriebenen Vorrichtung nochmals näher erläutert wer
den.
Tritt ein Fadenbruch auf, so wird dies vom Fadenwächter 15 an
die Steuervorrichtung 3 gemeldet, die das Zeitmeßglied 33
einschaltet. Gleichzeitig wird der Antrieb 115 der Faserspei
sevorrichtung 110 betätigt, welcher die Lieferwalze 111
stillsetzt und damit die Zufuhr weiteren Faserbandes 2 zur
Auflösevorrichtung 116 stoppt. In nicht gezeigter Weise wird
außerdem die Spule 122 von der Spulwalze 120 abgehoben, damit
das Ende des Fadens 20 nicht durch die weiterlaufende Spule
122 in die Spulenoberfläche eingewalkt werden kann. Außerdem
wird das Spinnelement 13 in an sich üblicher Weise stillge
setzt. Die Auflösevorrichtung 116 läuft dagegen ununterbro
chen weiter.
Die Wartungsvorrichtung 4 gelangt nach einer gewissen Zeit an
diese Spinnstelle 10, an welcher der Faden 20 gebrochen ist.
Dabei kann die Wartungsvorrichtung 4 durch eine nicht gezeig
te, an sich bekannte Rufvorrichtung zu dieser Spinnstelle ge
rufen werden; die Wartungsvorrichtung 4 kann jedoch auch kon
tinuierlich an einer definierten Anzahl von Spinnstellen ent
lang patrouillieren und dabei auch zu der durch einen Faden
bruch betroffenen Spinnstelle 10 gelangen. Wenn die Wartungs
vorrichtung 4 an der betreffenden Spinnstelle 10 angelangt
ist, fragt ihre Steuervorrichtung 40 über die Leitung 407 die
Steuervorrichtung 3 ab und erfährt auf diese Weise, ob an der
betreffenden Spinnstelle 10 eine Wartung erforderlich ist
oder nicht. Die Steuervorrichtung 3 ist so ausgebildet, daß
sie jeweils der Wartungsvorrichtung 4 nur die Informationen
übermittelt, welche die Spinnstelle 10 betreffen, an welcher
sich die Wartungsvorrichtung 4 gerade befindet.
Wenn die Wartungsvorrichtung 4 sich an einer zu wartenden
Spinnstelle 10 befindet, so hält die Wartungsvorrichtung 4
an. Die Spulenarme 121 werden in der bereits geschilderten
Weise durch die Schwenkarme 42 von der maschinenseitigen Spu
lenhubeinrichtung abgestützt. Ferner wird die Hilfsantriebs
rolle 411 der Spule 122 zugestellt. Dem maschinenseitigen
Saugkanal 5 wird ferner der Saugkanal 450 der Wartungsvor
richtung 4 zugestellt. Außerdem wird mit Hilfe der Abhebevor
richtung 43 die Abzugswalze 141 von der angetriebenen Abzugswalze
140 abgehoben, und der Faden 20 wird in üblicher Weise
von der von der Spulwalze 120 abgehobenen Spule 122 abgezogen
und bis in das Fadenabzugsrohr 119 zurückgeliefert. Dabei
wird der Faden über die Fadenabwurfvorrichtung 44 gelegt und
dort gehalten.
Während dieser Zeit wird das Spinnelement 13 in bekannter
Weise gereinigt. Die vom Spinnelement 13 gelösten Fasern und
Schmutzbestandteile werden mit Hilfe des nach wie vor im Ge
häuse 132 wirksamen Spinnunterdruckes durch den Saugkanal 5
abgeführt.
Nach der Reinigung des Spinnelementes 13 wird durch Zusammen
wirken der Steuervorrichtungen 3 und 40 das Ventil 134 für
den Spinnunterdruck geschlossen und das Ventil 451 für den
Saugkanal 450 geöffnet. Außerdem wird das bisher stillgesetz
te Spinnelemente 13 wieder freigegeben, das nun auf seine Be
triebsgeschwindigkeit oder auch lediglich auf eine vorgegebe
ne Anspinngeschwindigkeit hochläuft. Dabei kann das Anspinn
programm so festgelegt sein, daß das Anspinnen entweder bei
einer stationären Geschwindigkeit des Spinnelementes 13 oder
während dessen Hochlaufkurve durchgeführt wird. Erfolgt das
Anspinnen bei einer reduzierten, jedoch stationären Rotorge
schwindigkeit, so wird der Spinnrotor vorzugsweise in der
Weise auf seine Produktionsgeschwindigkeit gebracht, daß sei
ne Hochlaufkurve im wesentlichen mit denen des Faserflusses
und des Fadenabzuges synchronisiert oder diesem weitgehend
angepaßt ist.
Zu Beginn des Anspinnprogrammes, d. h. zu Beginn der Arbeit
der Wartungsvorrichtung 4 an der betreffenden Spinnstelle 10,
gibt die Steuervorrichtung 3 einen Impuls an das Zeitmeßglied
33, das somit die Stillstandszeit der Faserspeisevorrichtung
110 vom Auftreten des Fadenbruches bis zum Beginn des An
spinnvorganges - bei ununterbrochener Auflösevorrichtung
116 - festgehalten hat. Sodann wird die Faserspeisevorrich
tung 110 durch Betätigung des Antriebes 115 wieder einge
schaltet. Hierdurch wird das Faserband 2 der Auflösevorrich
tung 116 wieder zugeführt, von dieser jedoch durch die wirk
same Unterdruckquelle 452 aus dem Gehäuse 117 wieder abge
saugt. Zum Zeitpunkt t3 bzw. t3a bzw. t3b (Fig. 3), der von
der Steuervorrichtung 3 in Abhängigkeit von der durch das
Zeitmeßelement 33 registrierten Stillstandszeit festgelegt
wird, werden nun die Ventile 134 und 451 betätigt, so daß nun
am Saugkanal 5 kein Unterdruck mehr anliegt und statt dessen
im Gehäuse 132 über die Saugleitung 135 wiederum der Spinnun
terdruck anliegt. Die in das Gehäuse 117 der Auflösevorrich
tung 116 gelangenden Fasern werden somit über den Faserspei
sekanal 118 zum Spinnelement 13 gesaugt, wo sie sich in be
kannter Weise auf der Fasersammelfläche 136 ablegen.
Die Zeit t3, welche durch die Steuervorrichtung 3 festgelegt
und zu welchem der Unterdruck an der Saugleitung 135 einge
schaltet wird, wird so gewählt, daß der Faserfluß noch nicht
seine volle Stärke erreicht hat. Durch die genannten Steuer
mittel (Steuervorrichtungen 3 und 40, Ventile 134, 451) wird
derart auf die Einrichtung (Absaugöffnung 133, Saugkanal 5)
zum Umlenken des Faserstromes bzw. Faserflusses eingewirkt,
daß der Faserfluß in Abhängigkeit von der Fadenrücklieferung
die Fasersammelfläche 136 erreicht. Wie erwähnt, erfolgt die
se Umschaltung so, daß der Faserfluß bzw. Faserstrom zu die
sem Zeitpunkt nach dem Einschalten der Faserspeisevorrichtung
110 seine volle Betriebsstärke noch nicht erreicht hat.
In der Steuervorrichtung 3 ist (entsprechend den Spinnparame
tern wie dem Fasermaterial, der Stapelfaserlänge, der Ausbil
dung der Faserspeisevorrichtung 110 etc.) gespeichert, wie
bei entsprechender Stillstandszeit die Faserspeisevorrichtung
110 zu steuern ist, damit die gewünschte Kurve für den Faser
fluß erzielt wird. Über den Antrieb 115 wird die Lieferwalze
111 entsprechend der gewünschten Faserflußzunahme auf der Fa
sersammelfläche 136 beschleunigt, die gemäß ihrer Beschleuni
gungskurve das Faserband 2 der Auflösevorrichtung 116 zu
führt. Diese kämmt aus dem voreilenden Ende des Faserbandes
2, d. h. aus dem Faserbart 21, Fasern 22 aus. Je mehr der der
Auflösevorrichtung 116 dargebotene Faserbart 21 jenem ent
spricht, der während der nochmalen Produktion der Auflösevorrichtung
116 zugeführt wird, desto mehr nimmt der durch die
Auflösevorrichtung 116 produzierte Faserstrom zu, der nach
einer Verzögerung, die vom Fasermaterial, von der Ausbildung
und der Geschwindigkeit der Auflösevorrichtung 116, Länge des
Faserspeisekanals 118 etc. abhängt, zur Fasersammelfläche 136
gelangt. Dieser die Fasersammelfläche 136 erreichende Faser
strom ist für den Anspinnvorgang maßgebend.
In Abhängigkeit von der Zunahmekurve des Faserflusses, der
die Fasersammelfläche 136 erreicht, wird nun der Fadenabzug
mit Hilfe der mit der Steuervorrichtung 3 in Verbindung ste
henden Steuervorrichtung 40 mittels der Hilfsantriebsrolle
411 gesteuert, bzw. die Abzugsbeschleunigung und die Zunahme
des Faserflusses - bezogen auf die Fasersammelfläche 136 -
werden so festgelegt, daß ihre prozentuale Zunahme bis zum
Erreichen der Produktionswerte im wesentlichen synchron ver
läuft.
Da jedoch der Faserfluß zunächst am Erreichen der Fasersam
melfläche 136 gehindert wird und der Fasersammelfläche 136
erst dann zugeführt wird, wenn der Faserfluß bereits eine
festgelegte Intensität erreicht hat, versteht es sich von
selbst, daß dieser synchrone Hochlauf von Faserfluß und Fa
denabzug erst kurze Zeit nach dem Umschalten des Faserflusses
zur Fasersammelfläche beginnen kann.
Der Fadenabzug wird daher von der Steuervorrichtung 3 über
die Steuervorrichtung 40 der Wartungsvorrichtung 4 zum Zeit
punkt t3 des Wirksamwerdens des Faserflusses im Spinnelement
13 - oder kurz vor oder auch nach diesem Zeitpunkt t3 - ein
geschaltet und entsprechend der durch die Steuervorrichtung 3
vorgegebenen Kurve beschleunigt. Diese Beschleunigung kann je
nach der in die Steuervorrichtung 3 eingegebenen Hochlaufkur
ve linear oder auch längs einer beliebigen Kurve gesteuert
werden, wobei auch die Hochlaufkurve des Faserflusses ent
sprechend dieser Kurve festgelegt wird.
Die Steuerung des Fadenabzuges erfolgt mit Hilfe der an der
Spule 122 aufliegenden Hilfsantriebsrolle 411. Es ist jedoch
auch möglich, die Fadenabzugskurve mit Hilfe der Abzugswalze
141 zu steuern, indem mit Hilfe der Abhebevorrichtung 43 der
Anpreßdruck der Abzugswalze 141 gesteuert wird.
Da bei langer Stillstandszeit der Offenend-Spinnvorrichtung
11 der Faserbart 21 stärker ausgekämmt ist als bei kurzer
Stillstandszeit, wird dies bei der Steuerung der Faserspeise
vorrichtung 110 und des Fadenabzuges berücksichtigt, die des
halb in Abhängigkeit vom Auskämmzustand des Faserbartes 21
gesteuert werden. Aus diesem Grunde wird zunächst der Aus
kämmzustand des Faserbartes 21 festgestellt. Sodann wird in
Abhängigkeit von diesem Zustand der Fadenabzug gesteuert, in
dem bei starker Beeinträchtigung des Faserbartes 21 (lange
Stillstandszeit der Offenend-Spinnvorrichtung 11) die Faden
abzugsgeschwindigkeit langsamer erhöht wird als bei geringe
rer Beeinträchtigung. Zusätzlich oder statt dessen kann auch
der Fadenabzug entsprechend der Beeinträchtigung des Faser
bartes 21 früher (geringe Beeinträchtigung) oder später (gro
ße Beeinträchtigung) beginnen.
Der Faserfluß hat zum Zeitpunkt t4, t4a bzw. t4b - mit der
beschriebenen Verzögerung gegenüber der Faserspeisevorrich
tung 110 - seine volle Stärke erreicht. Somit kann nach die
sem Zeitpunkt t4, t4a bzw. t4b mit Hilfe der Abhebevorrich
tung 43 der Druckroller 141 wieder zur Anlage an die ange
triebene Abzugswalze 140 gebracht werden und der Abzug des
Fadens 20 aus der Spinnvorrichtung 11 mit Hilfe der Abzugs
vorrichtung 14 erfolgen. Die Spule 122 kann nun auf die Spul
walze 120 abgesenkt werden, wonach die Hilfsantriebsrolle 411
von der Spule 122 abgehoben wird.
Falls gewünscht, kann auch die Beschleunigung des Spinnele
mentes 13 entsprechend dem Hochlauf des Faserflusses gesteu
ert werden.
Das beschriebene Verfahren und auch die erörterte Vorrichtung
können in vielfältiger Weise abgewandelt werden, indem bei
spielweise einzelne Merkmale durch Äquivalente ersetzt werden
oder indem andere Kombinationen hiervon gebildet werden. So
ist es beispielsweise nicht erforderlich, das Spinnelement 13
als Spinnrotor auszubilden, sondern es können durchaus auch
andere Offenend-Spinnelemente, z. B. Friktionsspinnwalzen
etc., Anwendung finden. Auch ist es nicht erforderlich, auf
der Wartungsvorrichtung 4 eine separate Unterdruckquelle 452
vorzusehen, sondern der Saugkanal 450 kann auch in an sich
bekannter Weise an eine maschinenseitige Unterdruckquelle,
mit welcher auch die Saugleitung 135 in Verbindung steht, an
geschlossen sein.
Es ist auch möglich, die Antriebswalze 140 über eine steuer
bare Schlupfkupplung (nicht gezeigt) von einer Antriebswelle
aus anzutreiben und entsprechend dem wirksamen Schlupf den
Fadenabzug zu steuern.
Es ist auch nicht erforderlich, daß die Beschleunigungskurve
für die Faserspeisevorrichtung 110 für jeden Anspinnvorgang
neu errechnet wird, beispielsweise aufgrund des Stillstandes
der Spinnvorrichtung 11 nach Auftreten eines Fadenbruches
(bei weiterlaufender Auflösevorrichtung 116). Vielmehr kann
vorgesehen werden, daß vor Beginn des Spinnvorganges eine ge
eignete Anzahl von Beschleunigungskurven für die Faserspeise
vorrichtung 110 festgelegt und als Programm gespeichert wer
den. Tritt nun ein Fadenbruch ein, so wird, nachdem die ver
fahrbare Wartungseinrichtung 4 die betroffene Spinnvorrichtung
11 erreicht hat und den Anspinnvorgang beginnt, zunächst in
geeigneter Weise der Zustand des Faserbartes 21 ermittelt.
Entsprechend diesem Zustand wird dann die zur Erzielung der
festgelegten Hochlaufkurve des Faserstromes erforderliche Be
schleunigungskurve für die Faserspeisevorrichtung 110 aus dem
Speicher abgerufen, so daß die Faserspeisevorrichtung 110
entsprechend der gewünschten Hochlaufkurve für den Faserstrom
hochläuft.
In ähnlicher Weise kann, wenn der Zustand des Faserbartes 21
beim Anspinnen stets gleich sein sollte - ein Ausführungsbei
spiel wird nachstehend beschrieben - ein solches Programm für
die Beschleunigung der Faserspeisevorrichtung 110 auch in Ab
hängigkeit von gegebenen Spinnparametern (Fasermaterial und
Stapelfaserlänge bei Partiewechsel, Geschwindigkeit der Auf
lösevorrichtung 116 etc.) aus den im Programmspeicher (Teil
der Steuervorrichtung 3 oder 40) gespeicherten Programmen
ausgewählt werden.
Es ist ferner möglich, eine solche Programmauswahl in Abhän
gigkeit sowohl des Zustandes des Faserbartes 21 als auch der
Spinnparameter vorzunehmen.
Alternativ zum Zeitmeßgerät 33 in der Offenend-Spinnmaschine
1 kann an der Wartungsvorrichtung auch ein Einstellknopf 460
für das Zeitsteuerelement 46 vorgesehen sein, um die Zeit t2,
t2a bzw. t2b zu fixieren. Dies kann in Abhängigkeit von verschiedenen
Faktoren geschehen (Faserbartzustand, Fasermateri
al. Stapelfaserlänge, Abstand der Klemmlinie zwischen Liefer
walze 111 und Speisemulde 112 - oder einem anderen, mit der
Lieferwalze 111 zusammenarbeitenden Gegenelement - vom Ar
beitsbereich der Auflösevorrichtung 117 etc.). Es ist natür
lich auch möglich, nach Wunsch für die Einstellung verschie
dener Faktoren mehrere Einstellknöpfe (statt eines einzigen
Einstellknopfes 460) vorzusehen, mit denen dann nicht nur ei
ne bestimmte Zeit t2, t2a bzw. t2b eingestellt wird sondern
mit denen verschiedene Zeiten oder auch der Kurvenverlauf für
den Faserstrom oder die Faserspeisevorrichtung 110 einge
stellt wird, und/oder Spinnparameter eingegeben werden. Je
nach Ausbildung dieser einfachen oder auch komplexeren Ein
stellvorrichtung sowie der Steuervorrichtung 3 werden dann
fehlende Werte, z. B. die Verzerrung zwischen der Beschleuni
gung der Faserspeisevorrichtung 110 und dem Hochlauf des Fa
serstromes, errechnet und der Steuerung zugrundegelegt.
Auch muß der Zustand des Faserbartes 21 nicht von der Still
standszeit des Faserbandes 2 abgeleitet werden - unter evtl.
Berücksichtigung weiterer Faktoren -, sondern kann durchaus
auch in anderer Weise ermittelt werden, z. B. optisch, durch
Messen des Luftwiderstandes etc. falls dies wünschenswert
sein sollte. Beispielsweise werden vor Beginn des Spinnpro
zesses bei verschiedenen langen Stillstandszeiten die hierbei
auf die Fasersammelfläche gelangenden Fasern gezählt und ge
messen und hieraus Rückschlüsse auf den Auskämmzustand des
Faserbartes 21 gezogen. Die so erhaltenen Werte werden in die
Steuervorrichtung 3 für die Festlegung der Zeiten und Be
schleunigungen eingegeben.
Alternativ kann der Faserbart 21 sich durch eine Lichtschran
ke hindurcherstrecken, wobei die in der Photodiode ankommende
Lichtmenge Aufschluß über die Beeinträchtigung des Faserbar
tes 21 gibt.
Eine weitere Alternative zur Ermittlung des Faserbartzustan
des wird in Fig. 6 gezeigt. Gemäß dieser Ausführung erfolgt
die Abtastung des Faserbartes 21 (Fig. 1) durch Unterdruck
messung. Es hat sich nämlich gezeigt, daß dann, wenn ein Un
terdruck durch den Faserbart 21 hindurch gemessen wird, die
Änderung des Unterdruckes im wesentlichen proportional zu ei
ner Änderung des Auskämmzustandes des Faserbartes 21 ist.
Hierzu wird auf einer Seite des Faserbartes 21, nämlich im
Gehäuse 117, ein Unterdruck bestimmter Höhe erzeugt und auf
der anderen Seite des Faserbartes 21 der Unterdruckabfall ge
messen.
Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung eines derarti
gen Verfahrens. Wie diese Abbildung zeigt, befindet sich in
der Speisemulde 112 eine Öffnung 60, an die ein Manometer 61
angeschlossen ist. Die Öffnung 60 kann durch ein Sieb (nicht
gezeigt) o. dgl. abgedeckt sein, um zu vermeiden, daß das En
de des Faserbartes 21 in die Öffnung 60 gelangen kann. Es hat
sich aber gezeigt, daß auf ein derartiges Sieb in der Regel
verzichtet werden kann, da der Faserbart 21 aufgrund des in
der Auflösevorrichtung 116 wirkenden Unterdruckes die Öffnung
60 rasch wieder verläßt, sollte er tatsächlich mit einzelnen
Fasern in die Öffnung gelangt sein.
Ist der Faserbart 21 unbeeinträchtigt oder nur geringfügig
beeinträchtigt, so registriert das Manometer 61 einen ent
sprechend großen Unterdruck. Das Manometer 61 steht über die
Leitung 408 mit der Steuervorrichtung 40 in Verbindung, wo in
Abhängigkeit von den Unterdruckwerten und damit auch in Ab
hängigkeit vom jeweiligen Zustand des Faserbartes 21 die
Steuerung der Faserspeisevorrichtung 110 hinsichtlich Beginn
und Beschleunigung festgelegt wird.
Ist der Faserbart 21 stärker beeinträchtigt worden, so fällt
der Unterdruck am Manometer 61 ab. Dieser geringere Unter
druck wird der Steuervorrichtung 40 über die Leitung 408 ge
meldet, so daß die Steuervorrichtung 40 aus diesem gemeldeten
Unterdruck das erforderliche Programm für die Faserspeisevor
richtung 110 auswählt.
Ist der Faserbart 21 stark oder sogar sehr stark ausgekämmt
worden, so erreicht der Unterdruck am Manometer 61 seinen ge
ringsten Wert oder nähert sich diesem, woraufhin die Steuer
vorrichtung 40 das entsprechende Programm auswählt.
Die Messung des Faserbartes 21 kann auch bei Produktionsver
hältnissen gemessen werden, so daß auf einfache Weise die Än
derungen des Unterdruckes gegenüber dem Produktionszustand
ermittelt werden können.
Die den Faserstrom direkt oder indirekt ermittelnden oder ab
fragenden Vorrichtungen stehen mit der Steuervorrichtung 3
und über diese während des Durchführens des Anspinnprogrammes
und der Vorbereitungssarbeiten hierfür mit der der Steuervor
richtung 40 der Wartungsvorrichtung 4 in Verbindung. Wie oben
erwähnt, kann eine derartige Abfragevorrichtung verschieden
ausgebildet sein, z. B. als Manometer 61 zur Ermittlung des
Zustandes des Faserbartes 21, die den Faserstrom indirekt be
rührungslos ermittelt. Oder es ist eine optische Faserstrom-
Meßeinrichtung vorgesehen, die die Intensität des Faserstro
mes ermittelt. Diese Faserstrom-Meßeinrichtung ist am Weg des
Faserstromes zwischen Faserspeisevorrichtung 110 und Faser
sammelfläche 136 angeordnet. Wenn der Faserstrom direkt ge
messen wird, befindet sich die Faserstrom-Meßeinrichtung in
nicht gezeigter Weise am besten zwischen der Stelle, an wel
cher der dem Saugkanal 5 zugeführte Faserstrom den normalen
Pfad des der Fasersammelfläche 136 zugeführten Faserstromes
verläßt, d. h. der Eintrittsmündung in den Faserspeisekanal
118, und der Fasersammelfläche 136.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 6 ermöglicht die Feststellung des
tatsächlichen Auskämmzustandes des Faserbartes 21 an jeder
Spinnstelle. Dieser Zustand wird somit nicht hochgerechnet,
so daß diese Vorrichtung mit Manometer 61 auch Schwankungen
von Spinnstelle zu Spinnstelle erfaßt und bei der Festlegung
des Anspinnprogrammes berücksichtigt.
Besitzt die Liefervorrichtung 110 keine Speisemulde, so kann
die Öffnung 60 auch an anderer geeigneter Stelle am Ausgang
der Liefervorrichtung 110 vorgesehen sein.
Mit Hilfe der Fig. 5 soll nachstehend eine weitere Abwandlung
des geschilderten Verfahrens dargelegt werden. Um über mehr
Zeit für die Rücklieferung des Fadenendes auf die Fasersam
melfläche 136 des Spinnelementes 13 verfügen zu können, wird
gemäß diesem Verfahren die Zunahme des Faserflusses ge
streckt. Dies wird durch eine Abflachung der Beschleunigungs
kurve B der Faserspeisevorrichtung 110 erreicht. Gemäß Fig. 5
wird die Beschleunigung der Faserspeisevorrichtung 110 vor
übergehend sogar ganz unterbrochen, und die Faserspeisevor
richtung 110 wird während dieser Zeit mit konstanter Ge
schwindigkeit angetrieben.
In Fig. 5 ist außer der Beschleunigungskurve B, die sich aus
einer Anfangsbeschleunigungsphase Ba, einer Zwischenphase Bb
mit konstanter Geschwindigkeit (oder alternativ mit geringer
Beschleunigung) und einer Endbeschleunigungsphase Bc zusam
mensetzt, noch der Faserfluß F dargestellt, der dementspre
chend, allerdings zeitversetzt, eine Anfangszunahmephase Fa,
eine Zwischenphase Fb mit konstantbleibendem Faserfluß sowie
(nach der Umschaltphase Fu) eine Endzunahmephase Fc aufweist.
Außerdem sind die Fadenrücklieferung GR sowie der Fadenabzug
GA gezeigt, der eine Anfangsbeschleunigungsphase GA1 und eine
Hauptbeschleunigungsphase GA2 durchläuft. In der ersten Phase
GA1 wird der Fadenabzug möglichst rasch auf den gleichen Wert
wie der Faserfluß F gebracht, während die zweite Phase GA2
synchron zur Zunahme des Faserflusses F in der Phase Fc ver
läuft. Dementsprechend wird der Faserstrom, der der Abführung
über dem Saugkanal 450 zugeführt wird, zunächst rasch bis auf
einen Wert, der unterhalb der Produktionsstärke (100%) liegt,
gebracht. Sodann wird der Faserstrom auf einem konstanten Ni
veau gehalten, bis der Faden 20 an die Fasersammelfläche zu
rückgeliefert wird. In Abstimmung mit dieser Fadenrückliefe
rung erfolgt nun die Umschaltung des Faserstromes, um diesen
der Fasersammelfläche 136 zuzuführen. Dabei kann je nach Fa
denablagelänge auf der Fasersammelfläche 136, Fadenabzugsbe
schleunigung etc. die erneute Faserzufuhr zur Fasersammelflä
che 136 des Spinnelementes 13 vor oder nach der Kontaktnahme
zwischen Fadenende und Fasersammelfläche 136 erfolgen. Nach
der bewirkten Faserzufuhr zur Fasersammelfläche 136 wird der
Faden 20 unter steter Einbindung von Fasern 22 wieder von der
Fasersammelfläche 136 mit zunehmender Geschwindigkeit abgezo
gen, wobei der Faserstrom entsprechend der gewünschten, zuvor
festgelegten Hochlaufkurve durch entsprechende Steuerung der
Beschleunigung der Faserspeisevorrichtung 110 zunimmt. Abge
stimmt auf die Zunahme des Faserstromes wird auch der Faden
abzug beschleunigt.
Die Festlegung des Hochlaufs des Faserstromes kann in ver
schiedener Weise erfolgen. So kann vorgesehen werden, daß vor
dem Anspinnen die Faserspeisevorrichtung 110 vorübergehend
für eine solche Zeitdauer eingeschaltet wird, daß mit Sicher
heit soviel vom Faserband 2 ausgekämmt wurde, daß der Faser
bart 21 einen Zustand wie während der normalen Produktion
aufweist. Während dieser vorübergehenden Auskämmung des Fa
serbartes 2 werden die ausgekämmten Fasern 22 durch den Saug
kanals 5 abgeführt.
Nach der vorübergehenden Faserbandzufuhr zur Auflösevorrich
tung 116 wird die Faserspeisevorrichtung 110 für eine defi
nierte Zeitspanne wieder abgeschaltet, so daß sich der Faser
bart 21 bei jedem Anspinnvorgang im gleichen Zustand befin
det.
In einem solchen Fall ist es nicht erforderlich, den Hochlauf
der Faserspeisevorrichtung 110 in Abhängigkeit von der Zeit
zwischen Auftreten eines Fadenbruches und dem Beginn des An
spinnvorgangs zu steuern. Vielmehr erfolgt die Beschleunigung
der Faserspeisevorrichtung 110 in Abhängigkeit von der stets
gleichen Zeitspanne zwischen dem Ende der vorübergehenden Fa
serbandzuführung und dem eigentlichen Anspinnbeginn.
Es ist auch möglich, den Hochlauf des Faserstromes ohne
Feinabstimmung mit dem Fadenabzug festzulegen. Dieser kann
dann in Anpassung an den Hochlauf des Faserstromes oder ge
gebenenfalls auch in Anpassung an die Beschleunigung der Fa
serspeisevorrichtung 110 festgelegt werden, wobei in letztem
Fall die zeitliche Verzerrung zwischen Beschleunigung der Fa
serspeisevorrichtung 110 und Hochlauf des Faserstromes in Be
trachtung zu ziehen ist.
Gemäß einem alternativen Verfahren wird die Beschleunigung
des Fadenabzuges mit Hilfe einer nicht gezeigten Kontrollein
richtung überwacht, was entweder durch Überwachen der Steuer
impulse für die Hilfsantriebswalze 411 oder durch Abtasten
der Oberflächengeschwindigkeit der Hilfsantriebswalze 411
oder einer auf der Spulenoberfläche aufliegenden und durch
die Spule 122 angetriebenen, nicht gezeigten Tastrolle ge
schehen kann. Die Hochlaufkurve des Faserstromes wird eben
falls in geeigneter Weise überwacht. Stellt sich heraus, daß
der Hochlauf des Faserstromes nicht synchron zur Beschleunigung
des Fadenabzuges verläuft, so wird über die Steuervor
richtung 3 und/oder 40 korrigierend in die Steuerung des An
triebs 115 der Faserspeisevorrichtung 110 eingegriffen.
Claims (16)
1. Verfahren zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei
welchem eine Faserspeisevorrichtung eingeschaltet und der
hierdurch erzeugte Faserstrom auf seinem Weg zwischen der Fa
serspeisevorrichtung und einer Fasersammelfläche abgelenkt
und abgeführt wird und sodann ein Faden an die Fasersammel
fläche rückgeliefert wird, worauf in Abstimmung mit dieser
Rücklieferung des Fadens der Faserstrom erneut umgelenkt und
der Fasersammelfläche zugeführt wird, noch bevor der durch
das Einschalten der Faserspeisevorrichtung einsetzende Faser
strom seine volle Stärke erreicht hat, und der Faden unter
Einbindung von Fasern wieder fortlaufend von der Fasersammel
fläche abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn
des Anspinnvorganges für den der Fasersammelfläche zuzufüh
renden Faserstrom die gewünschte Hochlaufkurve festgelegt
wird, daß die dieser Hochlaufkurve entsprechende Beschleuni
gungskurve der Faserspeisevorrichtung festgelegt wird, daß
nach Beginn des Anspinnvorganges die Faserspeisevorrichtung
entsprechend der festgelegten Beschleunigungskurve angetrie
ben und dabei die jeweiligen Istwerte der Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung aus der Beschleuni
gungskurve der Faserspeisevorrichtung ermittelt werden und
der Faserstrom in Abhängigkeit vom Erreichen eines vorgegebenen
Sollwertes der Geschwindigkeit der Faserspeisevorrichtung der Fasersammelfläche zugeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Festlegung der Beschleunigungskurve für die Faserspeise
vorrichtung vorgegebene Spinnparameter berücksichtigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zustand des Faserbartes zu Beginn des Anspinnvorganges
ermittelt und bei der Festlegung der Beschleunigungskurve der
Faserspeisevorrichtung der Zustand des Faserbartes berück
sichtigt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß verschiedene Beschleunigungskurven
für die Faserspeisevorrichtung gespeichert werden und ent
sprechend dem ermittelten Zustand des Faserbartes und/oder
den vorgegebenen Spinnparametern diejenige Beschleunigungs
kurve für die Faserspeisevorrichtung ausgewählt wird, welche
einen Hochlauf des Faserstromes entsprechend der gewünschten
Hochlaufkurve für den Faserstrom bewirkt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Hochlaufkurve für den zunächst
abgeführten Faserstrom zunächst auf einen vorgegebenen Wert
gebracht wird, der unterhalb der während der Produktion herr
schenden vollen Stärke liegt, daß der Faserstrom vorübergehend
konstant gehalten wird, während der Faden an die Faser
sammelfläche zurückgeliefert wird, daß der Faserstrom in Ab
stimmung mit dieser Rücklieferung des Fadens umgelenkt und
der Faden unter kontinuierlicher Einbindung von Fasern wieder
von der Fasersammelfläche abgezogen wird, wobei der Faser
strom entlang der gewünschten Hochlaufkurve auf seine volle
Produktionsstärke gebracht wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Hochlauf der Fadenabzugsge
schwindigkeit in Abhängigkeit vom Hochlauf des Faserstromes
vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Hochlauf der Fadenabzugsge
schwindigkeit überwacht wird und die Beschleunigungskurve der
Faserspeisevorrichtung in Abhängigkeit vom Hochlauf der
Fadenabzugsgeschwindigkeit korrigiert wird, wenn der Hochlauf
des Faserstromes nicht synchron zum Hochlauf der Fadenabzugs
geschwindigkeit verläuft.
8. Vorrichtung mit einer Einrichtung zum Anspinnen einzelner
oder mehrerer Offenend-Spinnvorrichtungen mit einer Fasersam
melfläche, einer Faserspeisevorrichtung, einer Abzugsvorrich
tung für den Faden sowie einer Umlenkeinrichtung zum Umlenken
des Faserstromes auf seinem Weg zwischen Faserspeisevorrichtung
und Fasersammelfläche, zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Faserspeisevorrichtung (110) eine An
triebsvorrichtung (115) zugeordnet ist, deren Beschleunigung
durch eine Steuervorrichtung (3) steuerbar ist, mit welcher
die Umlenkeinrichtung und die Antriebsvorrichtung der Abzugs
vorrichtung für den Faden (20) steuerbar in Verbindung ste
hen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuervorrichtung (3) mit einer den Faserstrom ermittelnden
Abfragevorrichtung (61) steuerbar in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abfragevorrichtung als eine am Weg des Faserstromes zwischen
Faserspeisevorrichtung (110) und Fasersammelfläche (136) an
geordnete, berührungslos arbeitende Faserstrom-Meßeinrichtung
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserstrom-Meßeinrichtung zwischen der Faserstrom-Umlenkstel
le und der Fasersammelfläche (136) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abfragevorrichtung (61) als Vorrichtung zum Ermitteln des
Auskämmzustandes des Faserbartes (21) zum Zeitpunkt des Ein
leitens des Anspinnvorganges ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuervorrichtung (3, 40) eine
Einstellvorrichtung (460) zum Festlegen der gewünschten Hoch
laufkurve für den Faserstrom zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellvorrichtung (460) als Eingabevorrichtung für die
Spinnparameter ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (3) einen
Programmspeicher mit mehreren Programmen für die Beschleuni
gung der Faserspeisevorrichtung aufweist, die je nach ermit
teltem Zustand des Faserbartes (21) und/oder der gegebenen
Spinnparameter zur Erzielung der gewünschten Hochlaufkurve
für den Faserstrom auswählbar sind.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 15,
gekennzeichnet durch eine die Geschwindigkeit der Abzugsvor
richtung (411, 122) überwachende Kontrolleinrichtung, die
über die Steuervorrichtung steuermäßig mit der Antriebsvor
richtung (115) der Faserspeisevorrichtung (110) in Verbindung
steht.
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