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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anspinnen eines
Fadens an einer Offenend-Spinnvorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruches
1 sowie einen hierfür
geeigneten Rotordeckel.
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Es
ist bekannt, während
des Anspinnens die Faserbandzufuhr zur Auflösewalze freizugeben und die
Fasern, bevor sie den Spinnrotor erreichen, vom üblichen, während des normalen Spinnvorganges verfolgten
Weg abzulenken und abzuführen
und dem Spinnrotor erst zu einem gewünschten Zeitpunkt wieder zuzuführen, damit
sich für
das Anspinnen an ein dem Spinnrotor zugeführtes Fadenende Fasern einwandfreier
Beschaffenheit im Spinnrotor befinden (WO 86/01235). Zu diesem Zweck
ist in der Umfangswand des die Auflösewalze aufnehmenden Gehäuses in
Fasertransportrichtung nach der Einmündung des Faserspeisekanals
eine Absaugöffnung vorgesehen,
an welche sich eine Anschlußleitung
anschließt,
welcher eine auf einem Wartungswagen befindliche Saugleitung zugestellt
werden kann. Die Spinnstelle ist in der Regel durch eine Abdeckung
abgedeckt, die zur Wartung der Offenend-Spinnvorrichtung abgeklappt werden muß. Damit
auch der Spinndeckel geöffnet
werden kann, so daß der
Spinnrotor zugänglich
wird, muß die
Anschlußleitung
den Schwenkbereich des Rotordeckels freigeben. Zu diesem Zweck ist
die Anschlußleitung
bewegungsschlüssig
mit der Abdeckung so verbunden, daß sie beim Abschwenken der
Abdeckung von der Absaugöffnung
abgehoben und beim Zurückführen der
Abdeckung in ihre Arbeitsstellung wieder zur dichtenden Anlage an
die Absaugöffnung
gebracht wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Absaugöffnung in der
Umfangswand des die Auflösewalze
aufnehmenden Gehäuses
zur Verflugung neigt, so daß bei
Wiederfreigabe des Faserflusses in den Spinnrotor sich diese Faserbatzen
bildenden Fasern lösen
und in den Spinnrotor gelangen, wo sie Störungen beim Anspinnen bzw.
im Faden bewirken. Weiterhin besteht die Gefahr, daß sich Fasern
im Schnittbereich zwischen der Absaugöffnung und der Anschlußleitung festsetzen,
die zu Undichtheiten und zu Beschädigungen der hier vorgesehenen
Dichtung führen,
wodurch die Funktionssicherheit zusätzlich beeinträchtigt wird.
Ganz abgesehen von der Gefahr, daß Störungen provoziert werden, ist
die bekannte Vorrichtung komplex im Aufbau und daher kosten- und platzaufwendig.
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In
der weiterhin bekannten
DE
39 16 238 A1 ist ein Rotordeckel gezeigt, der einen Faserspeisekanal
aufweist. In dem Faserspeisekanal ist eine Bypass-Öffnung angeordnet,
welche während
des Spinnbetriebs ständig
mit dem Unterdruck des Rotorgehäuses
verbunden und geöffnet
ist. Es wird damit bei einem kleinen Querschnitt der Mündung des
Faserspeisekanals dennoch eine ausreichend große Luftmenge angesaugt, ohne
daß Fasern über die
Bypass-Öffnung
abgesaugt werden. Eine Beeinflussung der Richtung des Faserflusses
ist mit dieser Öffnung
also nicht vorgesehen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung zu
schaffen, die einfacher im Aufbau und in der Fertigung ist und dennoch
die Gefahr, daß sich
Fasern festsetzen und später
zu Störungen führen können, reduziert
wird.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch die Verbindung der
Anschlußleitung
mit einer im Rotordeckel vorgesehenen Anschlußöffnung steht die Anschlußleitung
mit einem Element in Verbindung, das ebenso wie sie selber für das Freigeben
der Offenend-Spinnvorrichtung
bewegt wird. Dadurch ist eine Relativbewegung zwischen Anschlußleitung
und Rotordeckel nicht erforderlich, so daß die geschilderten Probleme
einer lös-
und wiederherstellbaren Schnittstelle entfallen. Da es keine Teile
gibt, die relativbeweglich gegenüber
den bewegten Teilen sein müssen,
kann die Konstruktion außerdem
einfacher und somit kosten- und platzgünstiger gestaltet werden.
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Vorzugsweise
ist die Anschlußleitung
mit den bewegbaren Teilen gemäß Anspruch
2 verbunden.
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Die
Ausbildung des Erfindungsgegenstandes nach Anspruch 3 ermöglicht im
Bedarfsfall auf einfache Weise eine Auswechslung des Rotordeckels,
ohne daß hierzu
gleichzeitig die Anschlußleitung
mit ausgewechselt oder ausgebaut werden muß.
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Eine
Befestigung der Anschlußleitung
gemäß den Ansprüchen 4 und
5 ermöglicht
eine besonders vorteilhafte Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die
Merkmale des Anspruches 6 sorgen dafür, daß etwaige Toleranzen auf einfache
Weise ausgeglichen werden.
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Durch
Wahl der Relativabmessungen gemäß Anspruch
7 wird vermieden, daß sich
an der Übergangsstelle
zwischen Anschlußöffnung und
Anschlußleitung
Fasern festsetzen können.
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Durch
Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß den Ansprüchen 8 und
9 wird eine weitere Vereinfachung der Konstruktion bzw. Auswechselbarkeit
der erfindungsgemäßen Elemente
erreicht.
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Die
Merkmale des Anspruches 10 bewirken, daß im Bereich der Einmündung der
Anschlußöffnung in
den Faserspeisekanal eine konzentrierte und intensive Luftströmung ergibt,
die eine einwandfreie Umlenkung und Abfuhr der Fasern sicherstellt.
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Um
sicherzustellen, daß auch
einzelne Fasern, die unter Umständen
an der Anschlußöffnung vorbeigeflogen
sein könnten,
wieder zu dieser zurückgeführt und
somit abgeführt
werden können,
ist vorteilhafterweise eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß Anspruch
11 und/oder 12 vorgesehen.
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Das
Merkmal von Anspruch 13 und/oder 14 wirkt einer Verflugung der Anschlußöffnung entgegen.
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Durch
Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß Anspruch
15 wird erreicht, daß die
in der Anschlußöffnung wirksame
Luftströmung durch
Umlenkungen ungedrosselt zur Wirkung gelangt, während eine Ausbildung der Vorrichtung
gemäß der Erfindung
nach Anspruch 16 der Vereinfachung der Konstruktion dient.
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Wie
oben bereits erwähnt,
wird ein gemäß Anspruch
17 und/oder 18 ausgebildeter Rotordeckel zum Einsatz gebracht, um
die angestrebten Ziele zu realisieren.
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Mit
Hilfe der Merkmale des Anspruches 19 lassen sich etwaige Toleranzen
auf einfache Weise ausgleichen.
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Eine
Ausbildung des Rotordeckels nach Anspruch 20 und/oder 21 bildet
die Voraussetzung für eine
besonders einfache und vorteilhafte Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Das
Merkmal von Anspruch 22 und/oder 23 wirkt einer Verflugung der Anschlußöffnung entgegen.
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Durch
Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß Anspruch
24 wird erreicht, daß die
in der Anschlußöffnung wirksame
Luftströmung durch
Umlenkungen ungedrosselt zur Wirkung gelangt.
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Der
Erfindungsgegenstand ist einfach in der Ausbildung und erhöht die Funktionssicherheit.
Dadurch ermöglicht
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch,
daß vorhandene
Offenend-Spinnvorrichtungen nachträglich umgerüstet werden, ohne daß hierzu Änderungen
an dem längs
einer Vielzahl von Spinnstellen verfahrbaren Wartungswagen erforderlich werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend mit Hilfe von Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 im
schematischen Querschnitt eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Spinnvorrichtung;
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2 im
Querschnitt die bevorzugte Ausführung
einer erfindungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtung;
und
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3 in
perspektivischer Ansicht einen erfindungsgemäß ausgebildeten Rotordeckel.
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Im
Interesse einer übersichtlichen
Darstellung sind in 1 lediglich jene Elemente einer
Offenend-Spinnvorrichtung 1 sowie eines Wartungswagens 2 gezeigt,
die für
das Verständnis
der Erfindung erforderlich sind. Es versteht sich jedoch von selbst, daß sowohl
die Offenend-Spinnvorrichtung 1 als auch der Wartungswagen 2 außer den
gezeigten Elementen mit den sonst üblichen Elementen ausgerüstet ist.
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Die
Offenend-Spinnvorrichtung 1 weist in bekannter Weise eine
Speisevorrichtung 3, eine Auflösevorrichtung 4 und
ein Rotorgehäuse 5 zur
Aufnahme eines Spinnrotors 50 auf.
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Die
Speisevorrichtung 3 weist in der gezeigten Ausführung eine
Speisewalze 30 sowie eine Speisemulde 31 auf,
die in üblicher
Weise gelagert und mit Hilfe nicht gezeigter Mittel elastisch in
Richtung Speisewalze 30 gedrückt wird.
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Die
Auflösevorrichtung 4 besitzt
ein Gehäuse 40,
in welcher sich eine mit einer nicht gezeigten Garnitur versehene
Auflösewalze 41 befindet.
Im wesentlichen tangential in Fasertransportrichtung (Pfeil f) ist
in der Umfangswand des Gehäuses 40 eine Austrittsöffnung 42 vorgesehen,
an welche sich die Eintrittsmündung 60 des Hauptteiles 61 eines
Faserspeisekanals 6 anschließt. Der Faserspeisekanal 6 mündet mit
seiner Austrittsmündung 62 gegenüber von
der Innenumfangswand 501 in den Spinnrotor 50.
Der Hauptteil 61 des Faserspeisekanals 6 ist in einem
Rotordeckel 51 angeordnet, der in seiner Arbeitsstellung
mit seiner Stirnseite 513 am Rotorgehäuse 5 anliegt und
dieses somit verschließt
und die offene Seite des Spinnrotors 50 abdeckt.
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Auf
der dem Rotordeckel 51 abgewandten Seite besitzt der Spinnrotor 50 einen
Schaft 500, der sich durch eine in geeigneter Weise abgedichtete Öffnung im
Boden des Rotorgehäuses 5 hindurcherstreckt
und mit dessen Hilfe der Spinnrotor 50 in üblicher
Weise gelagert ist und angetrieben wird.
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Das
Rotorgehäuse 5 ist
in bekannter Weise über
eine Leitung 10 an eine nicht gezeigte Unterdruckquelle
angeschlossen. Um den Unterdruck im Spinnrotor 50 steuern
zu können,
befindet sich in der Leitung 10 ein Ventil 11,
das in geeigneter Weise von einer nicht gezeigten Steuervorrichtung
aus gesteuert werden kann.
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Zentrisch
zum Spinnrotor 50, d. h. koaxial zur Achse A des Spinnrotors 50,
mündet
im Rotorgehäuse 5 ein
Fadenabzugskanal 510, durch den hindurch ein im Spinnrotor 50 erzeugter
Faden (nicht gezeigt) abgezogen werden kann, damit er in üblicher
Weise auf einer Spule (ebenfalls nicht gezeigt) aufgewickelt werden
kann.
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In
unmittelbarer Nähe
des dem Gehäuse 40 der
Auflösevorrichtung 4 zugewandten
Randes 511 des Rotordeckels 51 mündet in
den Hauptteil 61 des Faserspeisekanals 6 eine
Anschlußöffnung 70 für eine Anschlußleitung 7,
deren der Offenend-Spinnvorrichtung 1 abgewandtem
Ende 71, eine Saugleitung 20 zugestellt werden
kann. Diese Saugleitung 20 befindet sich auf dem erwähnten Wartungswagen 2,
der längs
einer Vielzahl gleichartig ausgebildeter Offenend-Spinnvorrichtungen 1 verfahrbar
ist und zur Wartung jeweils an der eine Wartung benötigenden Offenend-Spinnvorrichtung 1 anhält. Das
Ende 71 der Anschlußleitung 7 besitzt
in der gezeigten Ausführung
eine Kammer 710, die der teilweisen Aufnahme der der Anschlußleitung 7 zugestellten
Saugleitung 20 des Wartungswagens 2 dient. Darüber hinaus
befindet sich beim gezeigten Ausführungsbeispiel in der Kammer 710 ein
Ventil 72, das die Aufgabe hat, bei zugestellter Saugleitung 20 es
dem in der Saugleitung 20 herrschenden Unterdruck zu ermöglichen,
sich im Inneren des Faserspeisekanals 6 auszuwirken, während bei
entfernter Saugleitung 20 der Eintritt von Luft aus der
die Offenend-Spinnvorrichtung 1 umgebenden Atmosphäre in den
Faserspeisekanal 6 verhindert werden soll. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel
besitzt zu diesem Zweck das Ventil 72 eine elastische Klappe 720,
welche sich entsprechend dem Unterdruckgefälle entweder an den als Sitzfläche ausgebildeten
Kammerboden 711 anlegt oder von diesem abhebt.
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Beim
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Anschlußleitung 7 integrierter
Bestandteil des Rotordeckels 51, weshalb zur Erhöhung der
Stabilität
eine Strebe 511 zwischen Rotordeckel 51 und Anschlußleitung 7 vorgesehen
ist.
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Während des
ungestörten
Spinnvorganges arbeitet die vorstehend im Aufbau beschriebene Vorrichtung
in üblicher
Weise. Ein (nicht gezeigtes) Faserband wird mit Hilfe der Speisevorrichtung 3 der Auflösevorrichtung 4 zugeführt, deren
Auflösewalze 41 das
Faserband zu Einzelfasern auflöst,
die aufgrund der in der Leitung 10 durch das Ventil 11 freigegebenen
Unterdruckströmung
durch die Austrittsöffnung 42 das
Gehäuse 40 verlassen
und in den Faserspeisekanal 6 gelangen, von wo aus sie
auf die Innenumfangswand 501 des Spinnrotors 50 gespeist werden.
Die Fasern gleiten von dort in die Sammelrille 502 des
Spinnrotors 50, wo sie in das Ende eines Fadens (nicht
gezeigt) eingebunden werden, der den Spinnrotor 50 durch
den Fadenabzugskanal 510 verläßt und in bekannter Weise einer
Spulvorrichtung zum Aufwickeln zugeführt wird.
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Während des
normalen Spinnvorganges liegt die Klappe 720 am Kammerboden 711 aufgrund des
durch die Leitung 10 im Faserspeisekanal 6 erzeugten
Unterdruckes an, so daß durch
die Anschlußöffnung 70 keine
Luft in den Faserspeisekanal 6 gesaugt werden kann.
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Tritt
ein Bruch des aus dem Spinnrotor 50 abgezogenen Fadens
auf, so wird der Spinnvorgang durch Stillsetzen der Speisevorrichtung 3 sowie
des Spinnrotors 50 unterbrochen und muß später durch einen Anspinnvorgang
wieder eingeleitet werden. Der Wartungswagen 2, der beim
Patrouillieren zu der betroffenen Offenend-Spinnvorrichtung 1 gelangt oder
durch einen aufgrund des Fadenbruches ausgelösten Impuls zu dieser gerufen
wird, hält
an der Offenend-Spinnvorrichtung 1 an. Nun wird der Anspinnvorgang
durchgeführt,
in dessen Verlauf das zum Anspinnen an die Offenend-Spinnvorrichtung 1 rückzuliefernde
Ende des Fadens in bekannter und üblicher Weise vorbereitet und
in eine Wartestellung innerhalb des Fadenabzugskanales 510 geliefert
wird.
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Während der
Vorbereitung des Anspinnvorganges werden die Saugleitung 20 des
Wartungswagens 2 dem Ende 71 der Anschlußleitung 7 zugestellt und
innerhalb der Saugleitung 20 eine Saugluftströmung in
Richtung Wartungswagen 2 erzeugt. Aufgrund des im Wartungswagen 2 erzeugten
Unterdruckes hebt sich die Klappe 720 des Ventils 72 vom Kammerboden 711 ab,
so daß sich
der Unterdruck nun auch im Faserspeisekanal 6 auswirkt.
Außerdem wird
durch Schließen
des Ventils 11 der Unterdruck in der Leitung 10 und
somit auch im Rotorgehäuse 5 und
im Fadenabzugskanal 6 abgeschaltet. Nun wird durch Wiedereinschalten
der zuvor stillgesetzten Speisevorrichtung 3 die Zufuhr
des Faserbandes zur Auflösevorrichtung 4 wieder
aufgenommen. Aufgrund der in der Anschlußleitung 7 wirksamen
Luftströmung,
die den Faserspeisekanal 6 in Richtung Wartungswagen 2 verläßt, werden
die Fasern daran gehindert, in den Spinnrotor 50 zu gelangen,
sondern statt dessen mit der Luftströmung in den Wartungswagen 2 abgeführt und
an geeigneter Stelle gesammelt.
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Wie üblich werden
sodann in aufeinander abgestimmter Weise der Spinnrotor 50 wieder
angetrieben und beschleunigt, das Fadenende in die Sammelrille 502 des
Spinnrotors 50 zurückgeliefert
und der Faserfluß durch
Abschalten des Unterdruckes im Wartungswagen 2 und Wiederöffnen des
Ventils 11 wieder in den Spinnrotor 50 geleitet.
In zeitlich hierauf abgestimmter Weise wird der Abzug des Fadens
aus dem Spinnrotor 50 wieder aufgenommen; die normalen
Spinnbedingungen sind wieder hergestellt.
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Zum
Austausch des Spinnrotors 50 gegen einen Spinnrotor 50 anderer
Form oder Größe, beispielsweise
bei Verarbeitung eines anderen Fasermaterials oder zur Erzeugung
eines Fadens mit anderem Charakter, oder aber auch zu anderen Wartungsarbeiten
an der Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist es erforderlich,
daß der
Rotordeckel 51 vom Rotorgehäuse 5 entfernt wird.
Die Anschlußleitung 7 ist
integrierter Bestandteil des Rotordeckels 51 und ist somit zwangsläufig auch
mit diesem bewegungsschlüssig verbunden,
so daß Rotordeckel 51 und
Anschlußleitung 7 stets
gemeinsam bewegt werden.
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Da
die Anschlußöffnung 70 seitlich
in den Faserspeisekanal 6 einmündet, haben die Fasern keinerlei
Veranlassung, während
des normalen Spinnvorganges ihre Flugbahn längs des Faserspeisekanals 6 zu
verlassen und in die Anschlußöffnung 70 zu
gelangen. Hier können
sich somit auch keine Fasern festsetzen, die nach einem Abführen der
Fasern während
des Anspinnvorganges beim Wiederumschalten des Faserflusses als
Faserbatzen in den Spinnrotor 50 gelangen könnten. Die
Folge hiervon ist nicht nur ein sauberer und gleichförmiger Ansetzer;
auch in dem sich an den Ansetzer anschließenden Fadenstück treten
keine unerwünschten
Fadenverdickungen aufgrund derartiger Faserbatzen auf. Die Gefahr
von Mißerfolgen
beim Anspinnen sowie die Gefahr von Fadenbrüchen, die sonst durch derartige
Faseranhäufungen
am Beginn einer Faserumlenk- oder -abführleitung auftreten könnten, ist
bei einer Vorrichtung der beschriebenen Art nicht gegeben.
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Es
beispielsweise nicht erforderlich, daß der Rotordeckel 51 und
die Anschlußleitung 7 einteilig ausgebildet
sind, wenn sie nur bewegungsschlüssig miteinander
verbunden sind. Eine in dieser Weise abgewandelte Ausbildung der
geschilderten Vorrichtung wird nachstehend mit Hilfe der 2 beschrieben,
welche die bevorzugte Ausbildung zeigt.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach 2 ist die Offenend-Spinnvorrichtung 1 durch
eine in üblicher
Weise schwenkbar gelagerte Abdeckung 8 abgedeckt, durch
welche die relevanten Teile der Offenend-Spinnvorrichtung 1 wahlweise
abgedeckt bzw. für
die Wartung freigegeben werden können.
Die Abdeckung 8 trägt
das dem Faserspeisekanal 6 abgewandte Ende 71 der
Anschlußleitung 7.
Beispielsweise ist das Ende 71 der Anschlußleitung 7 mit
der Abdeckung 8, evtl. unter Zwischenschaltung einer Blende 80,
verschraubt.
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Der
Rotordeckel 51 und die Anschlußleitung 7 bilden
zwei voneinander getrennte Teile. Der Rotordeckel 51 nimmt
lediglich die erwähnte
Anschlußöffnung 70 auf,
während
die Anschlußleitung 7 in
einem Rohrstück 73 untergebracht
ist, dessen dem Rotordeckel 51 zugewandtes Ende 730 sich
mittels eines hülsenförmigen Dichtelementes 731 an
einer Fläche 700 abstützt, welche
das dem Rohrstück 73 zugewandte
Ende der Anschlußöffnung 70 umgibt.
Das hülsenförmige Dichtelement 731 ist
auf das der Anschlußöffnung 70 zugewandte
Ende 730 des Rohrstückes 73 aufgeschoben
und weist eine Außenumfangsnut 732 auf,
mit deren Hilfe das hülsenförmige Dichtelement 731 in
einen Schlitz 810 einer Halteplatte 81 eingeschoben
ist. Dieser Schlitz 810 ist so dimensioniert, daß er ohne
weitere Hilfsmittel in der Lage ist, das elastische Dichtelement 731 sicher
zu halten. Das die Anschlußleitung 7 aufnehmende Rohrstück 73 ist
somit an seinen beiden Enden bewegungsschlüssig mit der Abdeckung 8 verbunden.
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Die
Halteplatte 81 ist mit der Abdeckung 8 verbunden
und dient als Träger
für den
Rotordeckel 51, so daß der
Rotordeckel 51 jeder Bewegung der schwenkbar gelagerten
Abdeckung 8 folgt. Über
diese Halteplatte 81 ist das Rohrstück 73 somit auch bewegungsschlüssig mit
dem Rotordeckel 51 verbunden. Für diese Verbindung des Rotordeckels 51 mit der
Halteplatte 81 sind Distanzstücke 811 und 812 vorgesehen,
die beispielsweise auch integrierter Bestandteil des Rotordeckels 51 oder
der Halteplatte 81 sein können. Letztere weist eine Durchbrechung 813 für den Fadenabzugskanal 510 auf,
dessen dem Rotordeckel 51 abgewandtes Ende von der Abdeckung 8 getragen
wird.
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Um
die Distanzstücke 811 und 812 so
klein wie möglich
halten zu können,
so daß die
Position des Rotordeckels 51 gegenüber dem Rotorgehäuse 5 und
damit auch gegenüber
dem Spinnrotor 50 besonders exakt bestimmt werden kann,
ist vorgesehen, daß die
Halteplatte 81 gekröpft
ist in der Weise, daß sich
der das Dichtelement 731 tragende Plattenabschnitt 814 der
Halteplatte 81 in einer Parallelebene II zu jener Ebene
I befindet, in welcher sich der den Rotordeckel 51 tragende
Plattenabschnitt 817 der Halteplatte 81 befindet.
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Die
Art der Befestigung des Dichtelementes 731 an der Abdeckung 8 bzw.
an der durch die Abdeckung 8 getragenen Halteplatte 81 kann
prinzipiell in verschiedener Weise erfolgen. So kann das Dichtelement 731 in
einer Öffnung
(nicht gezeigt), evtl. mit Hilfe eines Schwenkbügels o. dgl., angeordnet sein.
Die oben beschriebene Steckhalterung des Dichtelementes 731 mit
Hilfe eines das Dichtelement 731 aufnehmenden Schlitzes 810 ist
jedoch besonders vorteilhaft, da eine Abnahme des Dichtelementes 731 von seiner
Halterung und damit auch eine Abnahme des Rohrstückes 73 besonders
einfach ist. Die Steckhalterung kann dabei wahlweise integrierter
Bestandteil der Abdeckung 8 oder eines von ihr getragenen
Elementes, z. B. der Halteplatte 81, sein.
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Auch
dann, wenn eine Abdeckung 8 vorgesehen ist, kann die Anschlußleitung 7 als
integrierter Bestandteil des Rotordeckels 51 ausgebildet
sein. Dabei ist das dem Rotordeckel 51 zugewandte Ende der
Anschlußleitung 7 in
geeigneter Weise, z. B. gemäß der Ausbildung
nach 2, mittels einer Schraubverbindung, mittels einer
Rastverbindung o. dgl. mit der Abdeckung 8 direkt oder
indirekt verbunden.
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2 zeigt
deutlich, daß bei
dieser Ausführung
(ebenso wie auch bei der Ausführung
nach 1) der Faserspeisekanal 6 mit der Mündungsrichtung
der Anschlußöffnung 70 entgegen
der Fasertransportrichtung einen Winkel α einschließt, der geringer als 90° ist. Durch
diesen spitzen Winkel α wird
zusätzlich
zu den bereits aufgezählten
Merkmalen dazu beigetragen, daß während des
normalen Spinnprozesses keine Fasern in die Anschlußöffnung 70 gelangen
können,
die irgendwann einmal zu Störungen
führen
könnten.
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Das
Rohrstück 73 mit
der Anschlußleitung 7 hat
einen sich vom Ende 71 in Richtung Faserspeisekanal 6 verjüngenden
Querschnitt. Somit hat die die Anschlußleitung 7 durchströmende Saugluftströmung, wenn
sie freigegeben ist, im Bereich der Einmündung der Anschlußöffnung 70 in
den Faserspeisekanal 6 ihre größte Geschwindigkeit, so daß mit Sicherheit
verhindert wird, daß bei
zugesperrter Leitung 10 und freigegebener Saugluftströmung durch die
Anschlußleitung 7 in
die Saugleitung 20 Fasern an der Anschlußöffnung 70 vorbeifliegen
können, sondern
zwangsweise durch die Anschlußöffnung 70 in
die Anschlußleitung 7 und
von dort durch die Saugleitung 20 in den Wartungswagen 2 gelangen.
Sollte es im ungünstigsten
Fall doch einmal einer Faser gelingen, an der Anschlußöffnung 70 vorbeizufliegen, so
wird sie aufgrund des durch den Fadenabzugskanal 510 in
den Spinnrotor 50 gelangenden und durch den Faserspeisekanal 6 in
die Anschlußleitung 7 fließenden Luftstromes
zur Umkehr gezwungen, so daß auch
sie mit Sicherheit an einem Erreichen des Rotorinneren gehindert
wird.
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Um
ein Hängenbleiben
von Fasern an der Schnittstelle von Anschlußöffnung 70 und Anschlußleitung 7 mit
Sicherheit auszuschließen,
ist gemäß 2 vorgesehen,
daß die
Eintrittsmündung
des dem Faserspeisekanal 6 zugewandten Endes der Anschlußleitung 7 einen
Innenquerschnitt D aufweist, der größer ist als der ihm zugewandte
Innenquerschnitt d der Anschlußöffnung 70.
Dabei spielt die Form der Innenquerschnitte D und d (rund oder unrund)
keine Rolle.
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Wie
die 1 und 2 deutlich zeigen, bilden die
in den Faserspeisekanal 6 einmündende Anschlußöffnung 70 und
die Anschlußleitung 7 und auch
die der Anschlußleitung 7 zugestellte
Saugleitung 20 des Wartungswagens 2 die gegenseitige
Verlängerung,
so daß der
durch die Saugleitung 20 an der Anschlußöffnung 70 angelegte
Unterdruck sich mit dem geringstmöglichen Unterdruckverlust im
Faserspeisekanal 6 auswirkt und einen kräftigen Luftstrom
für die
Faserablenkung erzeugt.
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Aus
konstruktiven Gründen
und zur Erzielung des erwähnten
spitzen Winkels α zwischen
Faserspeisekanal 6 einerseits und Anschlußöffnung 70/Anschlußleitung 7 andererseits
sind gemäß 2 die
Anschlußöffnung 70 und
die in deren Verlängerung
angeordnete Anschlußleitung
7 im wesentlichen parallel zur Achse A des Spinnrotors 50 angeordnet.
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Das
Kernstück
der beschriebenen Vorrichtung bildet der Rotordeckel 51,
der entsprechend auszubilden ist. Aus diesem Grunde wird dessen
Aufbau nachstehend im Detail nochmals beschrieben.
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Der
Rotordeckel 51 wird in 3 von seiner dem
Spinnrotor 50 abgewandten Seite gezeigt. Unten in der Abbildung
erkennt man die Eintrittsmündung 60 in
den Hauptteil 61 des Faserspeisekanals 6, der
sich von dieser Eintrittsmündung 60 aus
in Richtung zur Austrittsmündung 62 (siehe 1 und 2)
verjüngt,
um einen gebündelten
Faserstrom auf die Innenumfangswand 501 des Spinnrotors 50 liefern
zu können.
Im Bereich des Randes 511 des Rotordeckels 51 weist
der Faserspeisekanal 6 noch einen wesentlich größeren Innenquerschnitt
auf, so daß die
Geschwindigkeit des Faserstromes hier wesentlich geringer ist als
in der Austrittsmündung 62 des
Faserspeisekanals 6. Hierdurch läßt sich ein durch die Eintrittsmündung 61 in
den Hauptteil 61 des Faserspeisekanals 6 gelangender
Faserstrom ohne weiteres durch einen in der Anschlußleitung 7 und somit
auch in der Anschlußöffnung 70 wirksamen Saugluftstrom
von dem geraden Weg weg in die Anschlußleitung 7 umlenken
und abführen.
Die Anschlußöffnung 70 befindet
sich in unmittelbarer Nähe des
Randes 511 des Rotordeckels 51 und – bei der gezeigten
Ausführung
mit einem sich verjüngenden Hauptteil 61 des
Faserspeisekanals 6 – im
Bereich des größten Querschnittes
dieses Hauptteiles 61 des Faserspeisekanals 6.
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Ein
wesentliches Ziel, das mit der beschriebenen Vorrichtung erreicht
wird, ist, daß es
keine Stelle gibt, an der sich Fasern ansammeln können, die
sich irgendwann einmal lösen
und als Faserbatzen oder -anhäufung
in den Spinnrotor 50 gelangen und dann zu einer Störung beim
Anspinnen oder Spinnen bzw. sogar zu einem Fadenbruch können. Diesem
Ziel dienen verschiedene Merkmale, die einzeln oder in Kombination
Anwendung finden können. Zum
einen wird allein durch die Tatsache, daß sich die Anschlußöffnung 70 in
der Seitenwand des Faserspeisekanals 6 befindet, bewirkt,
daß sich
die Fasern während
des normalen Spinnvorganges hier nicht festsetzen können. Durch
die Ausbildung des Winkels α zwischen
der Längsachse
des Faserspeisekanals 6 und der Längsachse der Anschlußöffnung 70,
entgegen der Fasertransportrichtung gesehen, als spitzer Winkel
wird diese Wirkung noch verstärkt. Eine
weitere Maßnahme
in dieser Richtung ist die Formgebung für die Anschlußöffnung 70.
Wie in 3 deutlich erkennbar, besitzt die Anschlußöffnung 70 keinen
runden Querschnitt, sondern ist unrund mit einem flachen Querschnitt,
wobei sich die größere Weite
w quer zur Fasertransportrichtung (= Längserstreckung des Faserspeisekanals 6)
erstreckt.
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Die
Anschlußöffnung 70 ist
im in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel im montierten
Zustand des Rotordeckels 51 im wesentlichen parallel zu
dem koaxial zur Achse A des Spinnrotors 50 angeordneten
Fadenabzugskanal 510 orientiert, was konstruktive und funktionelle
Vorteile (siehe oben) mit sich bringt. Sie wird auf ihrer dem Faserspeisekanal 6 abgewandten
Seite von einer Fläche 700 umgeben,
die völlig
plan ist und an welcher sich das hülsenartige Dichtelement 731 (2),
welches das Rohrstück 73 umgibt,
oder ein andersartiges Dichtelement des Rohrstückes 73 abstützen kann.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
gemäß 3 bilden
die beiden Distanzstücke 811 und 812 integrierte
Teile des Rotordeckels 51. Ihre dem Rotorgehäuse 5 abgewandten
Stirnflächen 815 und 816 befinden
sich in einer gemeinsamen Ebene I (siehe 2), welche
in montiertem Zustand des Rotordeckels 51 an der Halteplatte 81 der
Abdeckung 8 anliegen. Parallel zur ersten Ebene I, in einem
größeren Abstand
von der dem Rotorgehäuse 5 zugewandten
Stirnseite 513 des Rotordeckels 51, befindet sich
in einer Parallelebene II die erwähnte Dichtfläche 700 für die Zusammenarbeit
mit dem Dichtelement 731 des die Anschlußleitung 7 aufnehmenden Rohrstückes 73.
-
Es
ist natürlich
auch möglich,
in Umkehrung der geometrischen Verhältnisse statt des gemäß 2 auf
dem Rohrstück 73 angeordneten
hülsenartigen
Dichtelementes 731 eine flache Dichtung in bzw. auf der
die Anschlußöffnung 70 umgebenden Fläche 700 anzuordnen.
-
- 1
- Offenend-Spinnvorrichtung
- 10
- Leitung
- 11
- Ventil
- 2
- Wartungswagen
- 20
- Saugleitung
- 3
- Speisevorrichtung
- 30
- Speisewalze
- 31
- Speisemulde
- 4
- Auflösevorrichtung
- 40
- Gehäuse
- 41
- Auflösewalze
- 42
- Austrittsöffnung
- 5
- Rotorgehäuse
- 50
- Spinnrotor
- 500
- Schaft
- 501
- Innenumfangswand
- 502
- Sammelrille
- 51
- Rotordeckel
- 510
- Fadenabzugskanal
- 511
- Rand
- 512
- Strebe
- 513
- Stirnseite
- 6
- Faserspeisekanal
- 60
- Eintrittsmündung
- 61
- Hauptteil
- 62
- Austrittsmündung
- 7
- Anschlußleitung
- 70
- Anschlußöffnung
- 700
- Fläche
- 71
- Ende
- 710
- Kammer
- 711
- Kammerboden
- 72
- Ventil
- 720
- Klappe
- 73
- Rohrstück
- 730
- Ende
- 731
- Dichtelement
- 732
- Außenumfangsnut
- 8
- Abdeckung
- 80
- Blende
- 81
- Halteplatte
- 810
- Schlitz
- 811
- Distanzstück
- 812
- Distanzstück
- 813
- Durchbrechung
- 814
- Plattenabschnitt
- 815
- Stirnfläche
- 816
- Stirnfläche
- 817
- Plattenabschnitt
- A
- Achse
- D
- Innenquerschnitt
- d
- Innenquerschnitt
- f
- Pfeil
- w
- Weite
- α
- Winkel
- I
- Ebene
- II
- Parallelebene