DE10041973A1 - Offenend-Spinnvorrichtung sowie Verfahren zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens mit Hilfe einer derartigen Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
Offenend-Spinnvorrichtung sowie Verfahren zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens mit Hilfe einer derartigen Offenend-SpinnvorrichtungInfo
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Abstract
Beim Offenend-Spinnen wird in Abstimmung mit vorgegebenen Arbeitsphasen ein Fadensaugrohr (3), mit welchem ein sich von einer Spule (121) erstreckender Faden (F) vorübergehend aufgenommen werden soll, nacheinander in unterschiedliche Arbeitsebenen ((E¶a¶, E¶b¶) gebracht, in welchen dem Fadenabsaugrohr (3) in Abhängigkeit von der eingenommenen Arbeitsebene (E¶a¶, E¶b¶) in Abstimmung mit der jeweiligen Arbeitsphase jeweils eine definierte Arbeitsbewegung erteilt wird. Die Arbeitsstellungen (3b, 3c) des zumindest in zwei Arbeitsebenen (E¶a¶, E¶b¶) bewegbaren Fadensaugrohres (3) sind derart festgelegt, dass, wenn sich das Fadensaugrohr (3) in seiner Arbeitsstellung (3b, 3c) in einer ersten Arbeitsebene (E¶a¶) befindet, ein sich von der auf der Spulwalze (120) aufliegenden Spule (121) zum Fadensaugrohr (3) erstreckender Faden (F) den Changierbereich eines Changierfadenführers (126) kreuzt, sich jedoch außerhalb dieses Changierbereiches befindet, wenn das Fadensaugrohr (3) seine Arbeitsstellung (3A) in einer weiteren Arbeitsebene (E¶b¶) einnimmt. Das Fadensaugrohr (3) ist auf einer Schwenkachse gelagert, welche ihrerseits auf einer weiteren Schwenkachse gelagert ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zur vorübergehenden
Aufnahme eines Fadens mit Hilfe einer derartigen Vorrichtung.
Bei Offenend-Spinnvorrichtungen ist es üblich, eine Wartungsvorrichtung
längs einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen patrouillieren
zu lassen, um bei Bedarf an jeder dieser Offenend-Spinnmaschinen War
tungsarbeiten durchführen zu können. Zu diesem Zweck besitzt die War
tungsvorrichtung in der Regel u. a. ein Fadensaugrohr, das aus einer Ruhe
stellung innerhalb der Konturen der Wartungsvorrichtung in eine Arbeitsstel
lung gebracht werden kann, in welcher sie sich in unmittelbarer Nähe des
Fadenlaufs befindet (DE 196 34 300 A1). Dieses Fadensaugrohr hat z. B.
die Aufgabe, für die Anspinnrücklieferung eine Fadenlänge bereitzustellen
und einen beim Anspinnen entstehenden Fadenüberschuss vorübergehend
zu speichern, bis dieser aufgrund der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
einer den angesponnenen Faden vom Spinnelement abziehenden
Abzugsvorrichtung und der Spule aufgebraucht ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannte Vorrichtung in einer
solchen Weise weiterzuentwickeln sowie ein Verfahren zur vorübergehenden
Aufnahme eines Fadens mit Hilfe einer derartigen Vorrichtung zu schaffen,
dass es möglich ist, darüber hinaus noch weitere, zeitverschobene Aufgaben
zu übernehmen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Dadurch, dass das Fadensaugrohr nicht nur innerhalb einer einzigen
Arbeitsebene bewegbar ist, sondern aus dieser heraus in zumindest eine
weitere Arbeitsebene gebracht und innerhalb dieser bewegt werden kann, ist
das Fadensaugrohr in der Lage, zeitversetzt zu den in einer ersten Arbeits
ebene zu erfüllenden Aufgaben in einer anderen Arbeitsebene weitere Auf
gaben zu erledigen.
Vorzugsweise sind die wenigstens zwei Arbeitsebenen des
Fadensaugrohres gemäß Anspruch 2 zueinander geneigt angeordnet, so
dass sie einen Winkel zwischen sich einschließen. Unter "Winkel" soll dabei
ein Winkelwert verstanden sein, der größer als Null und kleiner als unendlich
ist.
In erfindungsgemäßer Weiterbildung der Vorrichtung wird vorzugsweise vor
gesehen, dass die Ruhestellung des Fadensaugrohres nach Anspruch 3
und/oder 4 festgelegt wird. Dies führt zu platzmäßigen Vorteilen.
Vorzugsweise sind die Arbeitsstellungen in zwei Arbeitsebenen nach An
spruch 5 festgelegt. Dies ermöglicht es, dass in einer Arbeitsebene bei Auf
setzen der vollen Spule auf die Spulwalze ein weiches Übergeben des Fa
dens an einen Changierfadenführer durchgeführt werden kann, während in
der anderen Arbeitsebene der Faden, der sich vom Fadenführer zu der
durch die Spulwalze angetriebenen Spule erstreckt, sich nicht im
Changierbereich des Changierfadenführers befindet.
In erfindungsgemäßer Weiterbildung der Offenend-Spinnvorrichtung kann
nach Anspruch 6 und/oder 7 vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr
unter der Steuerung einer Steuervorrichtung in Anpassung an eine zuvor
vorgenommene Programmierung in eine der vorgesehenen Arbeitsebenen
gebracht werden kann, um dort die für die jeweilige Arbeitsebene vorgese
henen Arbeitsbewegungen durchzuführen.
Für verschiedene Aufgaben, die das Fadensaugrohr zu erfüllen hat, genügt
es, wenn dieses aus der Ruhestellung heraus lediglich in eine einzige Ar
beitsstellung bringbar ist; damit das Fadensaugrohr jedoch auch komplexere
Aufgaben bewältigen kann, ist es von Vorteil, wenn das Fadensaugrohr ge
mäß Anspruch 8 innerhalb zumindest einer seiner Arbeitsebenen nacheinan
der auch mehrere Arbeitsstellungen einnehmen kann.
Im Interesse einer einfachen konstruktiven Ausgestaltung des Erfindungsge
genstandes kann das Fadensaugrohr gemäß Anspruch 9 schwenkbar auf
einer Schwenkachse gelagert sein.
Der Wechsel des Fadensaugrohres von einer Arbeitsebene in eine andere
Arbeitsebene kann in unterschiedlicher Weise erfolgen, beispielsweise durch
Verlagerung längs einer Führung. Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen werden, dass das Faden
saugrohr nach Anspruch 10 längs seiner Schwenkachse verlagerbar oder
gemäß Anspruch 11 durch Verschwenken um eine die Schwenkachse des
Fadensaugrohres tragende weitere Schwenkachse in die weitere oder in
eine der weiteren Arbeitsebenen gebracht werden kann, wobei es von Vorteil
ist, diese weitere Schwenkachse gemäß Anspruch 12 anzuordnen.
Die zuvor beschriebene Vorrichtung ermöglicht die Durchführung eines Ver
fahrens gemäß der Erfindung, gemäß welchem nach Anspruch 13 in Anpas
sung an verschiedene aufeinanderfolgende Arbeitsphasen des Arbeitspro
zesses das Fadensaugrohr in zeitlich hierauf abgestimmter Weise in die ent
sprechende Arbeitsebene gebracht wird, in welcher es dann seine für diese
Arbeitsebene und diese Arbeitsphase vorgesehenen Arbeitsbewegungen
durchführt. Auf diese Weise kann das Fadensaugrohr nacheinander vonein
ander abweichende Arbeitsbewegungen an verschiedenen Stellen durchfüh
ren und so auch völlig unterschiedliche Aufgaben erfüllen.
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Verfahrens nach
Anspruch 14 erfolgt die Aufnahme eines Fadens, welcher sich von der
Spule, welche sich in der Spinnvorrichtung befindet, oder einer anderen
Spule, welche sich beispielsweise in einer das Fadensaugrohr tragenden
Wartungsvorrichtung befindet, zum Fadensaugrohr erstreckt, vorzugsweise
unabhängig von den Aufgaben, welche das Fadensaugrohr anschließend zu
erfüllen hat, stets in ein und der selben Arbeitsebene.
Vorteilhafterweise kann nach Anspruch 15 und/oder 16 erfindungsgemäß
vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr die für die Bildung einer An
spinnreserve oder für das vorübergehende Speichern eines beim Anspinnen
kurzzeitig auftretenden Fadenüberschusses erforderlichen Arbeitsbewegun
gen in der selben Ebene ausführt, in welcher es zuvor den ihm vorgelegten
Faden aufgenommen hatte. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens kann gemäß Anspruch 17 ferner
vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr, nachdem es den Faden in
einer seiner Arbeitsebenen aufgenommen hat, in eine andere Arbeitsebene
überführt wird, wo es dann aufgrund seiner Arbeitsbewegungen das
Verlegen des Fadens während der Bildung einer Fadenendreserve auf
einem Ende einer vollen Spule bewirkt. Die Bildung einer derartigen
Fadenendreserve wird dabei vorzugsweise nach Anspruch 18
vorgenommen.
Die Vorrichtung sowie das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung er
möglichen in einfacher Weise, dass ein und dasselbe Fadensaugrohr zeit
verschoben völlig unterschiedliche Aufgaben erfüllen kann. Dabei ist die Vor
richtung einfach im Aufbau und platzsparend, da statt einer Mehrzahl von
Fadensaugrohren mit den zugehörigen Anschlüssen und deren Steuerungen
lediglich ein einziges derartiges Fadensaugrohr für eine Mehrzahl von Auf
gaben vorgesehen zu werden braucht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend mit Hilfe von
Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine erfindungsgemäß
ausgebildete Vorrichtung mit einem Fadensaugrohr, das
wahlweise in eine von zwei Arbeitsebenen gebracht werden
kann;
Fig. 2 in der Draufsicht eine Spule sowie ein mit dieser zusammenar
beitendes Fadensaugrohr;
Fig. 3 in der Seitenansicht ein erfindungsgemäß steuerbares Faden
saugrohr mit seinen Antrieben und einer Steuervorrichtung; und
Fig. 4 eine abgewandelte Ausbildung der Antriebsvorrichtung für das
Fadensaugrohr.
In Fig. 1 ist in schematischer Weise auf der linken Bildseite eine Offenend-
Spinnmaschine 1 mit gestrichelter Linie angedeutet, während auf der rechten
Bildseite mit Hilfe einer strichpunktierten Linie eine Wartungsvorrichtung 2
angedeutet ist, welche in bekannter Weise längs der Offenend-Spinnma
schine 1 mit einer Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen 10 pa
trouillieren kann. Sowohl von der Offenend-Spinnmaschine 1 als auch von
der Wartungsvorrichtung 2 sind in den Fig. 1 bis 4 lediglich diejenigen
Elemente gezeigt, die für das Verständnis der Erfindung notwendig sind. Aus
diesem Grunde ist von einer derartigen Offenend-Spinnvorrichtung 10 in Fig.
1 lediglich ein an sich bekanntes Fadenabzugsrohr 100 dargestellt.
Die Offenend-Spinnmaschine 1 weist ferner für jede Offenend-Spinnvorrich
tung 10 eine Abzugsvorrichtung 11 mit einer Abzugswelle 110 auf, welche
sich über eine Vielzahl gleichartiger, benachbarter Offenend-Spinnvorrich
tungen 10 erstreckt. An dieser Abzugswelle 110 liegt während des
Abziehens eines Fadens F von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 ein
Druckroller 111 an, welcher bei Bedarf von der Abzugswelle 110 abgehoben
werden kann.
Der von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 durch die Abzugsvorrichtung 11
abgezogene Faden F wird einer Spulvorrichtung 12 zugeführt, die eine sich
ebenfalls über eine Vielzahl benachbarter Offenend-Spinnvorrichtungen 10
erstreckende Spulwalze 120 aufweist, auf welcher während des Spinnpro
zesses eine Spule 121 aufliegt, um den in der Offenend-Spinnvorrichtung 10
produzierten Faden F aufzuwickeln. Die Spule 121 wird in an sich bekannter
Weise zwischen zwei Spulenarmen 122 und 123 (siehe Fig. 2) mit Hilfe nicht
gezeigter drehbar gelagerter Spulenteller aufgenommen, wobei der Spulen
arm 122 einen Abhebearm 124 aufweist.
Der Faden F wird während des Spinnprozesses durch einen in Fadenlauf
richtung (siehe Pfeil f1) vor der Spule 121 angeordneten
Changierfadenführer 126 changiert, so dass der Faden F während der
Aufwicklung gleichmäßig über die Längserstreckung der Spule 121
(Spulenkörper) verlegt wird. Damit der Faden F hierbei eine annähernd
gleichbleibende Fadenspannung aufweist, befindet sich im Fadenlauf in
Abzugsrichtung (siehe Pfeil f1) vor dem Changierfadenführer 126 ein
Fadenspannungs-Ausgleichbügel 127.
Auf der Wartungsvorrichtung 2 befindet sich ein schwenkbares Saugrohr 20,
das aus der gezeigten Ruhestellung bis in Nähe der Spule 121 verschwenkt
werden kann.
Weiterhin ist auf der Wartungsvorrichtung 2 eine Vorlegevorrichtung 21 an
geordnet, die durch Verschwenken um eine Schwenkachse 210 aus einer
mit einer durchgezogenen Linie dargestellten unteren Endposition 21a in
eine obere Endposition 21b gebracht werden kann. Diese Vorlegevorrichtung
21 weist an ihrem freien Ende einen schwenkbaren Fadenfänger 211 auf.
In Nähe des Schwenkbereiches des Fadenfängers 211 befindet sich eine
steuerbare Klemmvorrichtung 220, die Teil eines Fadenzubringers 22 ist.
Dieser Fadenzubringer 22 kann aus einer mit durchgezogener Linie darge
stellten Ausgangsposition in eine zweite Position 22a oberhalb der Austritts
mündung 101 des Fadenabzugsrohres 100 gebracht werden.
Im Bereich der unteren Endstellung der Vorlegevorrichtung 21 befindet sich
eine Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung 23.
Die Wartungsvorrichtung 2 besitzt weiterhin ein Hilfswalzenpaar 24, das eine
gegenüber der Wartungsvorrichtung 2 stationäre Walze 240 sowie eine an
getriebene, der Walze 240 zustellbare Walze 241 aufweist.
Auf der Wartungsvorrichtung 2 befindet sich ferner ein um eine Schwenk
achse 250 schwenkbarer Reservebügel 25, mit dessen Hilfe eine Anspinnre
serve A gebildet werden kann.
Auf der Wartungsvorrichtung 2 ist außerdem ein Fadensaugrohr 3 vorgese
hen, von dem in Fig. 1 lediglich der Bereich mit seiner Mündung 32 darge
stellt ist. Dieses Fadensaugrohr 3 ist schwenkbar auf einer Achse 40
gelagert (siehe Fig. 3) und kann wahlweise innerhalb einer ersten Ebene Ea
oder einer zweiten Arbeitsebene Eb Arbeitsbewegungen ausführen bzw. in
verschiedene Arbeitsstellungen 3b, 3c bzw. -positionen 3A, 3B, 3C (siehe
Fig. 2) gebracht werden. Die Fadensaugvorrichtung 3 steht mit einem
Schlauch 31 in Verbindung, der seinerseits in nicht gezeigter Weise mit einer
Unterdruckquelle steuerbar verbunden ist.
Wie aus einem Vergleich der Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist es unerheblich, ob
eine zylindrische oder konische Spule 121 gebildet wird; die beschriebene
Vorrichtung und auch das geschilderte Verfahren können unabhängig von
der Form der gebildeten Spule 121 Anwendung finden.
Zunächst soll mit Hilfe der Fig. 1 die Arbeitsweise der zuvor im Aufbau be
schriebenen Vorrichtung beim Anspinnen nach einem Stillstand der Offen
end-Spinnvorrichtung 10 erläutert werden. Beispielsweise war ein Faden
bruch aufgetreten, wobei u. a. die Spule 121 durch Anheben des Abhebear
mes 124 (Fig. 2) von der Spulwalze 120 abgehoben und dadurch stillgesetzt
worden ist.
Um den Spinnvorgang wieder in Gang zu bringen, ist die Durchführung eines
Anspinnvorganges erforderlich. Dabei wird zunächst das Saugrohr 20 aus
seiner in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung zur Spule 121 verschwenkt. Außer
dem wird der Spule 121 in bekannter Weise eine nicht gezeigte
Hilfsantriebsrolle zugestellt, mit deren Hilfe die Spule 121 in Abwickelrichtung
(Pfeil f3) angetrieben wird. Aufgrund des im Saugrohr 20 herrschenden
Unterdruckes nimmt das Saugrohr 20 das sich auf der Spule 121 befindliche
Fadenende auf und saugt dieses in dem Maße auf, wie dieses durch das
Rückdrehen der Spule 121 verfügbar wird. Sowie das Saugrohr 20 eine
ausreichend große Fadenlänge aufgenommen hat, die ein sicheres Halten
des Fadens F gewährleistet, wird das Saugrohr 20 in seine
Ausgangsstellung zurückgeschwenkt, wobei die Spule 121 zunächst immer
noch in Abwickelrichtung (siehe Pfeil f3) angetrieben wird, so dass das
Saugrohr 20 weiterhin die durch die Spule 121 freigegebene Fadenlänge
aufnimmt, bis die Spule 121 durch Stillsetzen der nicht gezeigten
Hilfsantriebsrolle zum Stillstand gebracht wird.
Nun wird das Fadensaugrohr 3, das sich bis jetzt in seiner Ruhestellung 3a
in einer ersten Arbeitsebene Ea (siehe Fig. 1 und 2) befindet, durch Ver
schwenken um seine Achse 40 (Fig. 3) innerhalb dieser ersten Arbeitsebene
Ea mit seiner Mündung 32 in die in Fig. 1 gezeigte Arbeitsstellung 3b ge
bracht. In dieser Stellung passiert der Faden F während der weiteren Ar
beitsphasen den Bereich der Mündung 32 dieses Fadensaugrohres 3, wie
später noch näher erörtert werden wird.
Mit Hilfe der nicht gezeigten Hilfsantriebsrolle wird die Spule 121 kurzzeitig in
Aufwickelrichtung (Pfeil f2) angetrieben. Da sich die Spule 121 in abgehobe
ner Position befindet und der mit der Spule 121 in Verbindung stehende Fa
den F sich zum Saugrohr 20 erstreckt, kreuzt der Fadenlauf nicht den Hub
bereich des Changierfadenführers 126. Somit werden auf der Spule 121 pa
rallele Windungen gebildet, die sich aufgrund einer entsprechenden, nicht
gezeigten Ausbildung der Mündung des Saugrohres 20 an einer definierten
Stelle in bezug auf die Längserstreckung der Spule 121 befinden. Dabei er
gibt sich ein definierter Fadenlauf zwischen der Spule 121 und dem
Saugrohr 20.
Spätestens jetzt wird die Vorlegevorrichtung 21 um ihre Schwenkachse 210
aus ihrer unteren Endposition 21a in ihre obere Endposition 21b ver
schwenkt, wobei der Schwenkweg der Vorlegevorrichtung 21 sich außerhalb
des Fadenlaufs des sich von der Spule 121 zum Saugrohr 20 erstreckenden
Fadens F befindet. In der oberen Endposition 21b der Vorlegevorrichtung 21
wird der sich am freien Ende der Vorlegevorrichtung 21 befindliche Faden
fänger 211 betätigt und in eine derartige Position gebracht, dass er beim an
schließenden Herabschwenken der Vorlegevorrichtung 21 den Faden F er
greift und mitnimmt, so dass dieser zwischen der Spule 121 und dem Saug
rohr 20 eine Schlaufe bildet (nicht gezeigt). Dabei wird die für die Ausbildung
der Schlaufe benötigte Fadenlänge aus dem Saugrohr 20 abgezogen.
Bei dem Herabschwenken der Vorlegevorrichtung 21 in ihre untere Endpo
sition 21b gelangt der Faden F in die Klemmlinie der Klemmvorrichtung 220
des Fadenzubringers 22, wo er durch Klemmen fixiert wird.
Die Vorlegevorrichtung 21 trägt an ihrer in bezug auf die Abschwenkbewe
gung voreilenden Seite eine nicht gezeigte Fadentrennvorrichtung, die nun
betätigt wird. Der hierdurch freiwerdende, sich zum Saugrohr 20 erstrecken
de Fadenabschnitt wird durch das Saugrohr 20 abgeführt.
Die Vorlegevorrichtung 21 setzt ihre Abschwenkbewegung fort und bringt
das durch das Trennen entstandene Fadenende in den Einflussbereich der
Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung 23 und gibt dort das Fadenende frei.
Das Fadenende wird nun von der Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung 23
gehalten, durch welche das Fadenende in an sich bekannter Weise in einen
für den vorzunehmenden Anspinnvorgang geeigneten Zustand gebracht
wird.
Die Spule 121 wird nun mittels der nicht angezeigten Hilfsantriebsrolle in
Abwickelrichtung (Pfeil f3) angetrieben, wobei die hierdurch von der Spule
121 freigegebene Fadenlänge vom Fadensaugrohr 3 aufgenommen wird,
das, wie schon beschrieben, zuvor dem Fadenlauf bereits zugestellt worden
war. Hat die im Fadensaugrohr 3 gespeicherte Fadenlänge ein vorgegebe
nes Maß erreicht, so wird durch Verschwenken des Reservebügels 25 eine
Anspinnreserve A gebildet. Die hierfür benötigte Fadenlänge wird hierbei
dem Fadensaugrohr 3 entnommen.
Der Fadenzubringer 22 wird sodann aus seiner mit durchgezogener Linie
gezeigten Ausgangsstellung in seine Position 22a gebracht, in welcher sich
das freie Fadenende im Einflussbereich des Luftstromes befindet, welche in
die Austrittsmündung 101 des Fadenabzugsrohres 100 eintritt. Dieser Luft
strom wird in bekannter Weise innerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung er
zeugt. Sich herbei ergebende Unterschiede der Fadenlänge werden durch
das dem Fadenlauf zugestellte Fadensaugrohr 3 kompensiert.
Während der Bewegung des Fadenzubringers 22 in seine Position 22a ist
der Faden F zur Anlage an die Walze 240 des Hilfswalzenpaares 24 gelangt.
Nun wird die zweite Walze 241 auf die Walze 240 aufgelegt, so dass sich
der Faden F in der Klemmlinie dieses Hilfswalzenpaares 24 befindet. Die
Klemmvorrichtung 220 gibt den Faden F frei, welcher daraufhin durch ent
sprechenden Antrieb des Hilfswalzenpaares 24 in eine Anspinn-Bereit
schaftsstellung innerhalb des Fadenabzugsrohres 100 gebracht wird. Das
Hilfswalzenpaar 24 wird nun wieder stillgesetzt.
Durch Absenken der Spule 121, was durch Freigabe des Abhebearmes 124
bewirkt wird, gelangt diese wieder zur Auflage auf die Spulwalze 120, so
dass die Spule 121 erneut in Aufwickelrichtung (Pfeil f2) angetrieben wird
und den hierdurch aus dem Fadensaugrohr 3 abgezogenen Faden F
aufwickelt. Der Antrieb der Spule 121 kann zunächst noch durch die
weiterhin auf der Spule 121 aufliegende, nicht gezeigte Hilfsantriebsrolle
unterstützt werden.
Vor dem Absenken der Spule 121 auf die Spulwalze 120 hat sich der sich
von der Spule 121 zum Fadensaugrohr 3 erstreckende Faden F oberhalb
des Fadenspannungs-Ausgleichbügels 127 und auch außerhalb des Hubbe
reichs des Changierfadenführers 126 befunden. Durch das Absenken der
Spule 121 jedoch gelangt der Faden F in diesen Hubbereich und kreuzt den
Hubweg des Changierfadenführers 126. Dieser nimmt somit den Faden F
auf, sowie der Changierfadenführer 126 den Fadenlauf erreicht, so dass der
Faden F unter Bildung von sich kreuzenden Windungen auf der Spule 121
aufgewickelt wird. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Faden F noch nicht
im Bereich des Fadenspannungs-Ausgleichbügels 127, was auch nicht erfor
derlich ist, da die Spule 121 ungehindert die für das Aufwickeln benötigte
Fadenlänge aus dem Fadensaugrohr 3 abziehen kann, ohne dass sich hier
bei aufgrund der Changierbewegung des Changierfadenführers 126 die Fa
denspannung des aufzuwickelnden Fadens F ändert.
Die im Fadensaugrohr 3 zwischengespeicherte Fadenlänge wird durch einen
nicht gezeigten Fadenwächter überwacht. In Abhängigkeit von der sich im
Fadensaugrohr 3 befindlichen Fadenlänge wird der Reservebügel 25 betä
tigt, welcher daraufhin die Anspinnreserve A freigibt. Dies kann durch Ver
schwenken des Reservebügels 25 oder durch Abwerfen hiervon in an sich
bekannter Weise geschehen.
Der freigegebene Faden F gelangt in Kontakt mit Fasern, welche einem nicht
gezeigten, an sich bekannten Spinnelement der Offenend-Spinnvorrichtung
10 zugeführt werden, so dass der Spinnprozess durch erneutes Abziehen
des Fadens F von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 in Gang gesetzt
werden kann. Dies geschieht durch das Hilfswalzenpaar 24, welches nun in
Abzugsrichtung angetrieben wird.
Bei dem Freigeben der Anspinnreserve A ist der Faden F zur Anlage an die
Abzugswelle 110 gelangt. Jetzt wird der Druckroller 111 auf die Abzugswelle
110 aufgesetzt, so dass der weitere Abzug des Fadens F von der Offenend-
Spinnvorrichtung 10 durch die maschinenseitige Abzugsvorrichtung 11 er
folgt. Das Hilfswalzenpaar 24 wird nun nicht mehr benötigt, weshalb die an
getriebene Walze 241 von der anderen Walze 240 des Hilfswalzenpaares 24
abgehoben wird.
Da die Spule 121 aufgrund der großen Masse des auf ihr aufgewickelten Fa
dens F nicht so rasch beschleunigt werden kann wie der auf die Abzugswelle
110 aufgesetzte Druckroller 111, bildet sich zwischen der Abzugsvorrichtung
11 und der Spule 121 ein Fadenüberschuss, der durch das Fadensaugrohr 3
aufgenommen wird.
Zu gegebener Zeit gibt auch die Walze 240 in an sich bekannter Weise den
Faden F frei, wobei der Fadenüberschuss, welcher durch die durch die Fa
denfreigabe bewirkte Wegverkürzung entstanden ist, ebenfalls von dem Fa
densaugrohr 3 aufgenommen wird.
Das Fadensaugrohr 3 wird sodann aus seiner Arbeitsstellung 3b in die Ar
beitsstellung 3c (Fig. 1) gebracht. Hierdurch wird die Größe der Fadenum
lenkung verringert. Wenn trotz der Nachlieferung von Faden F durch die
Abzugsvorrichtung 11 der im Fadensaugrohr 3 zwischengespeicherte Faden
F allmählich aufgebraucht ist, verkürzt sich der Fadenweg erneut, da der Fa
den F nun zur Anlage an den Fadenspannungs-Ausgleichsbügel 127 ge
langt.
Bei entsprechender Festlegung der Arbeitsstellung 3b für das
Fadensaugrohr 3 zur Aufnahme eines Fadenüberschusses kann
gegebenenfalls auf eine weitere Arbeitsstellung 3c verzichtet werden. In
einem solchen Fall muss jedoch für die Übergabe des Fadens F an den
Fadenspannungs-Ausgleichbügel 127 bei Aufbrauch des im Fadensaugrohr
3 gespeicherten Fadenüberschusses infolge der sich hierbei ergebenden
Wegverkürzung kurzzeitig ein etwas größerer Spannungsabfall in Kauf
genommen werden, der eine gewisse Störung des Spulenaufbaus zur Folge
hat. Wird für das Fadensaugrohr 3 jedoch eine eigene Arbeitsstellung 3c für
die Freigabe des Fadens F vorgesehen, so wird das Auftreten eines
Spannungsabfalles wesentlich gemildert. Aus diesem Grunde werden bei
dem zuvor erörterten Ausführungsbeispiel für das Fadensaugrohr 3 (außer
der Ruhestellung 3a) mehr als nur eine einzige Arbeitsstellung 3b
vorgesehen (siehe Arbeitsstellung 3c).
Das Fadensaugrohr 3 hat in der Arbeitsebene Ea den Faden F aufgenom
men, diesen sodann für die Bildung einer Anspinnreserve A durch den Re
servebügel 25 bereitgestellt sowie den beim Anspinnen vorübergehend ent
standenen Fadenüberschuss zwischengespeichert. Nachdem nun dieser
zwischengespeicherte Fadenüberschuss aufgebraucht worden ist, hat das
Fadensaugrohr 3 seine Aufgaben im Zusammenhang mit dem Anspinnpro
zess erfüllt und wird, ohne die Arbeitsebene Ea während des Anspinnvorgan
ges verlassen zu haben, in seine Ruhestellung 3a zurückgebracht.
Nachdem alle Elemente und Aggregate der Wartungsvorrichtung 2 in ihre
Ruhestellungen innerhalb der Konturen der Wartungsvorrichtung 2 wieder
eingenommen haben, verlässt die Wartungsvorrichtung 2 bei gelungenem
Anspinnvorgang die betroffene Offenend-Spinnvorrichtung 10, um an einer
anderen Offenend-Spinnvorrichtung 10, die nun einer Wartung bedarf, ihre
Arbeit aufzunehmen.
Die Wartungsvorrichtung 2 ist nicht nur in der Lage, einen Anspinnvorgang
auszuführen, sondern kann auch einen Spulenwechsel oder andere War
tungsarbeiten, z. B. einen Reinigungsvorgang o. dgl., durchführen.
Als Beispiel einer weiteren Wartungsarbeit, bei welcher das Fadensaugrohr
3 zum Einsatz gelangt, wird nachstehend die Bildung einer Fadenendreserve
R beschrieben. Eine derartige Fadenendreserve R soll auf einer vollen Spule
121 gebildet werden, welche aus der Spulvorrichtung 12 entnommen und
durch eine Leerhülse (siehe Hülse 125) ersetzt werden soll.
Die Arbeitsgänge bis zur Übernahme des Fadens F durch das Fadensaug
rohr 3 sind die selben, wie sie zuvor im Zusammenhang mit dem Anspinnen
beschrieben wurden. Die Aufnahme des Fadens F durch das Fadensaugrohr
3 erfolgt auch hier, solange sich das Fadensaugrohr 3 in seiner ersten Ar
beitsebene Ea befindet, auch wenn spätere Arbeitsgänge in einer zweiten
Arbeitsebene Eb durchgeführt werden.
Wenn sich das Fadenende, welches mit Hilfe der der Vorlegevorrichtung 21
zugeordneten Trennvorrichtung abgelängt worden ist, im Fadensaugrohr 3
befindet, wird durch Antrieb der Spule 121 in Abwickelrichtung (siehe Pfeil f3)
eine für die nachfolgend beschriebenen Arbeitsgänge ausreichende Faden
länge in das Fadensaugrohr 3 geliefert, woraufhin die Spule 121 stillgesetzt
wird. Anschließend wird das Fadensaugrohr 3 aus seiner bisherigen Arbeits
ebene Ea in eine andere Arbeitsebene Eb überführt. Wie dies geschieht, wird
später erläutert werden.
Damit während dieser Überführung des Fadensaugrohres 3 aus der ersten
Arbeitsebene Ea in die zweite Arbeitsebene Eb kein großer Platz freigehalten
werden muss für den vom Fadensaugrohr 3 zu durchquerenden Raum, ist
gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausbildung vorgesehen, dass sich die Ruhe
stellung 3a in größtmöglicher Nähe der Schnittstelle S der beiden Arbeits
ebenen Ea und Eb befindet.
Nach Erreichen der Arbeitsebene Eb wird das Fadensaugrohr 3 in eine erste
Arbeitsposition 3A vor einem der Enden der stillgesetzten Spule 121 ge
bracht. Diese wird nun wieder in Aufwickelrichtung (siehe Pfeil f2) angetrie
ben, wozu sie erneut zur Anlage an die Spulwalze 120 gebracht wird. Das
Fadensaugrohr 3, das sich in der Arbeitsebene Eb befindet, nimmt in seiner
Arbeitsposition 3A eine solche Stellung ein, dass der sich vom Fadensaug
rohr 3 zur Spule erstreckende Faden F, obwohl die Spule 121 auf der Spul
walze 120 aufliegt, weder in den Hubbereich des Changierfadenführers 126
noch in den Bereich des Fadenspannungs-Ausgleichsbügels 127 gelangt.
Somit werden während des Antriebs der Spule 121 in Aufwickelrichtung
(siehe Pfeil f2) auf einem Umfangsbereich U1 des Spulenkörper parallele
Windungen W1 gebildet, wobei zwei oder drei derartige Windungen W1 ge
nügen. Sodann wird das Fadensaugrohr 3 bei weiterhin in Aufwickelrichtung
angetriebener Spule 121 über die benachbarte Kante 128 der Spule 121 hin
aus in seine Arbeitsposition 3B gebracht. Der Umfangsbereich U2, auf wel
chem jetzt der Faden F zur Bildung einer aus einer oder mehreren Windun
gen bestehenden Fadenendreserve R aufgewickelt wird, befindet sich nicht
mehr im Längenbereich der Spule 121, sondern außerhalb hiervon im Be
reich der Hülse 125. Nachdem hier die gewünschte Anzahl von Windungen
für die Fadenendreserve R gebildet worden ist, wird das Fadensaugrohr 3 in
die Arbeitsposition 3C in den Umfangsbereich U3 der Spule 121 gebracht,
wo nochmals eine oder mehrere parallele Windungen W2 gebildet werden.
Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, kann das Fadensaugrohr 3 auch in
der Arbeitsebene Eb in mehr als nur in eine einzige Arbeitsposition 3A, 3B
oder 3C gebracht werden. Andererseits können die Windungen W2, auch
wenn Fig. 2 zwei an verschiedenen Stellen der Spule 121 vorgesehene Win
dungen W1 und W2 zeigt, gegebenenfalls auch die Windungen W1 über
decken, was dadurch erreicht wird, dass die Arbeitspositionen 3A und 3C
zusammenfallend gewählt werden.
In zeitlicher Abstimmung mit der Bildung der Fadenendreserve R wird der
sich zum Fadensaugrohr 3 erstreckende Faden F in geeigneter, nicht ge
zeigter Weise durchtrennt. Beispielsweise trägt das Fadensaugrohr 3 an
seiner Mündung oder in der Nähe hiervon eine Trennvorrichtung, die diese
Aufgabe übernehmen kann. Außerdem wird die Spule 121 nach der Bildung
der Fadenendreserve R und der Rückführung des Fadens F auf den Spulen
körper durch Abheben von der Spulwalze 120 stillgesetzt. Der Austausch der
vollen Spule 121 gegen eine leere Hülse 125 kann nun vorgenommen wer
den.
Das Fadensaugrohr 3 hat seine Aufgaben erfüllt und kehrt in seine Ruhe
stellung 3a in der ersten Arbeitsebene Ea zurück. Nach Rückkehr aller am
Spulenwechsel bzw. an der Bildung der Fadenendreserve R beteiligten Ele
mente in ihre Ausgangsstellungen kann die Wartungsvorrichtung 2 die so
eben gewartete Offenend-Spinnvorrichtung 10 verlassen.
Wie zuvor beschrieben, liegt die Spule 121 während der Bewegung des Fa
densaugrohres 3 aus der Arbeitsstellung 3A in die Arbeitsstellung 3B auf der
Spulwalze 120 auf. Hierdurch wird vermieden, dass sich diese Arbeitsbewe
gung des Fadensaugrohres 3 auf die bereits gebildeten Windungen W1 ne
gativ auswirken und diese teilweise mitnehmen kann. Die Auflage der Spule
121 auf der Spulwalze 120 während dieser Arbeitsbewegung des Faden
saugrohres 3 führt somit zu einem definierten Übergang von den parallelen
Windungen W1 zur Fadenendreserve R, weil die in Richtung Endbereich der
Hülse 125 vorgenommene Fadenauslenkung sich nicht über die Klemmlinie
zwischen Spule 121 und Spulwalze 120 hinaus auf die parallelen Windungen
W1 auswirken kann. Für die Bildung der Windungen W1 selber ist zwar das
Aufliegen der Spule 121 auf der Spulwalze 120 nicht unbedingt erforderlich,
so dass es prinzipiell genügt, wenn die Spule 121 erst bis zum Beginn der
erwähnten Fadenauslenkung für die Bildung der Fadenendreserve R zur
Anlage an die Spulwalze 120 gebracht wird. Andererseits führt jedoch die
Auflage der vollen Spule 121 auf der Spulwalze 120 dazu, dass die Windun
gen W1 und W2 aufgrund des Auflagedruckes der Spule 121 auf der Spulen
oberfläche zu einem gewissen Grad eingewalzt werden, was für das Zurück
halten des Fadenendes auf der Spule 121 von Vorteil ist. Hinzu kommt, dass
der Spulenkörper aufgrund der Haarigkeit des Fadens F eine gewisse Ober
flächenrauhigkeit aufweist. Auf diese Weise wird das Ende des in Form von
einer oder mehreren Windungen W2 hier abgelegten Fadens F wirkungsvoll
gesichert auch während der nachfolgenden Handhabung während des
Transportes und Weiterverarbeitung in einer garnverarbeitenden Textilma
schine, z. B. einer Wirk-, Strick- oder Webmaschine.
Prinzipiell spielt es keine Rolle, an welchem Ende der Spule 121 die Faden
endreserve R gebildet wird. Da bei der späteren Weiterverarbeitung des auf
einer konischen Spule 121 aufgewickelten Fadens F dieser nach der Seite
mit dem kleineren Durchmesser von der Spule 121 abgezogen wird, ist es
jedoch zweckmäßig, die Fadenendreserve R an diesem Spulenende vorzu
sehen.
Gemäß der vorstehenden Beschreibung führt das Fadensaugrohr 3 in den
beiden Arbeitsebenen Ea und Eb unterschiedliche Arbeitsbewegungen in de
finierter Weise durch. Der Steuerung dieser Arbeitsbewegungen des Faden
saugrohres 3 dient eine Steuervorrichtung 6, die auch mit einer Überfüh
rungsvorrichtung 4 (siehe Fig. 3), mit deren Hilfe das Fadensaugrohr 3 aus
der ersten Arbeitsebene Ea in seine zweite Arbeitsebene Eb und zurück
überführt werden kann, zusammenarbeitet.
Wie Fig. 4 zeigt, ist die Steuervorrichtung 6 in geeigneter Weise program
mierbar. Dazu dienen beispielsweise verschiedene Einstellknöpfe 64, wobei
die vorgenommenen Einstellungen auf einem Display 65 kontrolliert werden
können. Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Möglichkeit zur Aufnahme
eines Datenträgers (Chip, CD-ROM etc.) vorgesehen sein, mit dessen Hilfe
die Steuervorrichtung 6 entsprechend programmiert wird, um den Anspinn
vorgang und andere Arbeiten während der verschiedenen Arbeitsphasen in
der gewünschten Weise durchführen zu können. Dabei wird das Fadensaug
rohr 3 mit Hilfe der nachstehend beschriebenen Überführungsvorrichtung 4
in Abhängigkeit von diesen Arbeitsphasen nacheinander in die
entsprechenden Arbeitsebenen Ea und Eb gebracht, in welcher in
Übereinstimmung mit dem durch die Steuervorrichtung 6 vorgegebenen
Programm das Fadensaugrohr 3 die entsprechenden Arbeitsbewegungen in
zeitlich vorgegebener Folge durchführt.
Wie beschrieben, wird das Fadensaugrohr 3 aufgrund der vorgegebenen
Programmierung zur Bildung einer Anspinnreserve A in die erste Arbeits
ebene Ea gebracht. In dieser Arbeitsebene Ea kann auch ein evtl. auftreten
der Fadenüberschuss aufgenommen werden. Für die Bildung einer Faden
endreserve R jedoch bewirkt die Steuervorrichtung 6 aufgrund des ihr vorge
gebenen Programms, dass das Fadensaugrohr 3 in seine zweite Arbeits
ebene Eb gebracht wird, in welcher das Fadensaugrohr 3 die erforderlichen
Arbeitsbewegungen ausführt.
Die zuvor erwähnte Überführungsvorrichtung 4 (Fig. 3) weist eine Schwenk
achse 40 auf, mit welcher das Fadensaugrohr 3 drehfest verbunden ist. Die
Schwenkachse 40 steht mit einem Schwenkantrieb 41 in Verbindung, der
beispielsweise in der Form eines Schrittmotors ausgebildet ist. Dieser
Schwenkantrieb 41 für das Fadensaugrohr 3 seinerseits ist auf einer Halte
rung 42 angeordnet, welche schwenkbar auf einer Achse 43 angeordnet ist.
Die Halterung 42 ist in Art eines zweiarmigen Hebels ausgebildet, wobei mit
dem freien Ende dieses Hebels unter Zwischenschaltung eines Koppelglie
des 441 eine Kolbenstange 440 eines pneumatischen oder hydraulischen
Antriebszylinders 44 in Verbindung steht.
Der Antriebszylinder 44 steht über ein Steuerventil 5, das den Zufluss des
Steuermediums in den bzw. die Abführung des Steuermediums aus dem An
triebszylinder 44 steuert, mit Leitungen 50 für die Zufuhr bzw. Abführung des
Steuermediums in Verbindung. Auf die detaillierte Darstellung des Steuer
ventils 5 sowie der Leitungen 50 wurde der Übersichtlichkeit der Darstellung
wegen verzichtet, zumal derartige Steuerungen hinreichend bekannt sind.
Das Steuerventil 5 sowie auch der Schwenkantrieb 41 stehen über Steuer
leitungen 60 bzw. 61 mit der erwähnten Steuervorrichtung 6 in Verbindung,
die den Anspinnvorgang, den Austausch einer vollen Spule 121 gegen eine
leere Hülse 125 und weitere Vorgänge, wie z. B. die Reinigung der
Offenend-Spinnvorrichtung 10 oder Einzelteilen hiervon, steuert.
Wie Fig. 3 deutlich zeigt, befindet sich das Fadensaugrohr 3, das der in Fig.
3 nicht gezeigten Spule 121 zugestellt ist, je nach Schwenkstellung der Hal
terung 42 entweder in der Arbeitsebene Ea, in welcher das Fadensaugrohr 3
gemäß der vorstehenden Beschreibung den ihm vorgelegten Faden F auf
nimmt und in welcher es auch einen während des Anspinnvorganges entste
henden Fadenüberschuss zwischenspeichert, oder aber in der Arbeitsebene
Eb, in welcher das Fadensaugrohr 3 den Faden F der Spule 121 in der
Weise präsentiert, dass auf ihr eine Fadenendreserve R gebildet werden
kann. Um das Fadensaugrohr 3 aus der einen Ebene Ea in die andere
Ebene Eb oder umgekehrt aus der Ebene Eb in die Ebene Ea zu überführen,
wird unter der Steuerung durch die Steuervorrichtung 6, das Steuerventil 50
und den Antriebszylinder 44 die Halterung 42 entsprechend verschwenkt.
Unabhängig von der Schwenkposition der Halterung 42 und somit der
Arbeitsebene Ea bzw. Eb, die das Fadensaugrohr 3 einnimmt, wird dieses
stets um die selbe Schwenkachse 40 verschwenkt, um in die Ruhestellung
3a oder die Arbeitsstellung 3b bzw. 3c oder in eine der Arbeitspositionen 3A,
3B oder 3C überführt zu werden.
Die beschriebene Vorrichtung sowie das erläuterte Verfahren sind nicht auf
die erörterte Ausbildung beschränkt, sondern können im Rahmen der vorlie
genden Erfindung in vielfacher Weise abgewandelt werden, insbesondere
durch Ersatz von einzelnen oder aller Merkmale durch Äquivalente sowie
durch andere Kombinationen der Merkmale oder ihrer Äquivalente. So ist es
beispielsweise nicht erforderlich, dass die Arbeitsebenen Ea und Eb, wie dies
in den Fig. 1 und 3 gezeigt ist, unter einem spitzen Winkel α geneigt zuein
ander angeordnet sind. Andere relative Winkel-Anordnungen der beiden Ar
beitsebenen Ea und Eb sind durchaus möglich. Beispielsweise kann vorgese
hen werden, dass das Fadensaugrohr 3 außer in die beiden genannten Ar
beitsebenen Ea und Eb noch in einer dritte Arbeitsebene (nicht gezeigt) ge
bracht werden kann, die sich beispielsweise parallel zur Darstellungsebene
erstreckt, um in dieser dritten Arbeitsebene die Aufgabe der Vorlegevorrich
tung 21 mit zu übernehmen. In dieser dritten Ebene kann das
Fadensaugrohr 3 beispielsweise den sich von der Spule 121 zum Saugrohr
20 erstreckenden Faden F aufnehmen und diesen - beispielsweise durch
entsprechende Steuerung der Unterdrücke im Saugrohr 20 und im
Fadensaugrohr 3 - der Klemmvorrichtung 220 des Fadenzubringers 22
sowie der Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung 23 zuführen. Nach
Freigabe des Fadens F kann das Fadensaugrohr 3 aus dieser nicht
gezeigten dritten Arbeitsebene wieder in seine zuvor erwähnte Arbeitsebene
Ea zurückkehren, um in die in Fig. 1 gezeigte Arbeitsstellung 3b gebracht zu
werden, wo es dann die beschriebenen Aufgaben übernimmt.
Damit das Fadensaugrohr 3 die verschiedenen Aufgaben übernehmen und
in die hierfür vorgesehenen Arbeitsebenen Ea, Eb gebracht werden kann,
kann es unter Umständen erforderlich sein, dass die
Überführungsvorrichtung 4 außer der Schwenkachse 40 und der Achse 43
eine weitere, nicht gezeigte Achse aufweist.
Auch bei dem vorstehend erörterten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen
werden, dass das Fadensaugrohr 3 mit Hilfe einer Überführungsvorrichtung,
die ähnlich ausgebildet ist wie jene, die zuvor mit Hilfe der Fig. 3 beschrieben
wurde, von einer Arbeitsebene Ea, Eb . . . in eine andere überführt wird. Aus
Platzgründen ist es auch bei einer solchen Ausbildung der Vorrichtung in der
Regel von Vorteil, wenn sich die Ruhestellung 3a des Fadensaugrohres 3
stets in einer einzigen der vorgesehenen Arbeitsebenen Ea, Eb . . . befindet.
Wie Fig. 3 zeigt, ist die Achse 43, um welche die Haltevorrichtung 42
schwenkbar ist, im wesentlichen parallel zur Längsachse der Offenend-
Spinnmaschine 1 und ihrer Wellen, wie z. B. der Spulwalze 120 oder der Ab
zugswelle 110, angeordnet. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
das Fadensaugrohr 3 neben Speicherungsaufgaben auch das Verlegen des
Fadens F längs der Spule 121 übernehmen soll. Dennoch kann es u. U.
vorteilhaft sein, die Achse 43 geneigt in bezug auf die Längsachse der
Offenend-Spinnmaschine 1 anzuordnen, beispielsweise um zu erreichen,
dass das Fadensaugrohr 3 mit seiner Mündung 32 unabhängig von der Form
der Spule 121 (konisch oder zylindrisch) stets in größtmögliche Nähe der
Hülse 125 und/oder des Spulenendes, auf welchem die Windungen W1 und
W2 gebildet werden sollen, gebracht werden kann.
Wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 zeigt, können für das
Fadensaugrohr 3 auch Arbeitsebenen EA und EB vorgesehen werden, die
nicht unter einem Winkel α relativ zueinander geneigt sind, sondern die
parallel zueinander angeordnet sind. Beispielsweise ist das Fadensaugrohr 3
mit Hilfe einer Nabe 30 drehfest auf einer Schwenkachse 70 einer
Überführungsvorrichtung 7 angeordnet, z. B. mit Hilfe einer Nut-und-Feder-
Verbindung. Die Schwenkachse 70 trägt bei der gezeigten Ausbildung einen
sich radial nach außen erstreckenden Arm 71, mit dessen Ende mit Hilfe
eines Stiftes 72 und unter Zwischenschaltung eines Koppelgliedes 731 die
Kolbenstange 730 eines Antriebszylinders 73 verbunden ist. Das
Steuermedium wird dem Antriebszylinder 73 mit Hilfe von Leitungen 74
zugeführt bzw. aus diesem abgeführt, wobei diese Leitungen 74
entsprechend mit Hilfe eines Steuerventils 51 gesteuert werden, welches
über eine Steuerleitung 62 mit der Steuervorrichtung 6 in Verbindung steht.
Die Nabe 30, mit deren Hilfe das Fadensaugrohr 3 auf der Schwenkachse
70 gelagert ist, enthält außerdem eine mit dem Fadensaugrohr 3 in
Verbindung stehende Anschlussbohrung (nicht gezeigt), mit welcher ein mit
einer nicht gezeigten Unterdruckquelle in Verbindung stehender Schlauch 31
oder ein beweglich ausgebildetes oder gelagertes Rohr für die Verbindung
des Fadensaugrohres 3 mit der Unterdruckquelle in Verbindung steht. Die
Nabe 30 weist in ihrer Außen-Umfangsfläche eine Umfangsnut 300 auf, in
welche ein gabelförmiges Hubelement 75 eingreift. Das der Nabe 30
abgewandte Ende dieses Hubelementes 75 wird vom freien Ende einer
Kolbenstange 760 eines Antriebszylinders 76 getragen, welcher mit Hilfe von
Leitungen 77 mit einem Steuerventil 52 in Verbindung steht, das seinerseits
mit Hilfe einer Steuerleitung 63 steuermäßig mit der Steuervorrichtung 6
verbunden ist.
Bei der beschriebenen Überführvorrichtung 7 wird das Fadensaugrohr 3 mit
Hilfe des entsprechend gesteuerten Antriebszylinders 76 längs seiner
Schwenkachse 70 in die gewünschte Arbeitsebene EA bzw. EB gebracht,
während das Fadensaugrohr 3 seine jeweils benötigte Schwenkposition mit
Hilfe des entsprechend gesteuerten Antriebszylinders 73 erhält.
Es versteht sich von selbst, dass das Fadensaugrohr 3 auch mit Hilfe von
Überführungsvorrichtungen, die abweichend von den gezeigten Ausfüh
rungsbeispielen (Überführungsvorrichtung 4 bzw. 7) ausgebildet sein kön
nen, zwischen seinen Arbeitsebenen Ea, Eb . . . bzw. EA, EB . . . verlagert wer
den kann. Beispielsweise ist es auch möglich, das Fadensaugrohr 3 in einer
Kulisse verschiebbar zu lagern (nicht gezeigt), wobei diese Kulisse je nach
den Aufgaben, welche das Fadensaugrohr 3 erfüllen soll, auch einen unre
gelmäßigen Verlauf aufnehmen kann. Eine solche Kulisse kann sowohl für
die Überführung aus einer Arbeitsebene in eine andere Arbeitsebene, aber
auch für die Bewegung des Fadensaugrohres 3 innerhalb einer
Arbeitsebene vorgesehen sein. Das im Zusammenhang mit einer Kulisse
Ausgeführte gilt in gleicher Weise, wenn statt einer Kulisse eine Kurvenbahn
vorgesehen ist, an welcher ein Führungselement des Fadensaugrohres 3
und/oder der Überführungsvorrichtung 4 bzw. 7 mit Hilfe eines elastischen
Elementes o. dgl. in Anlage gehalten wird.
Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausbildungsform einer Überfüh
rungsvorrichtung zur Überführung des Fadensaugrohres 3 in eine von drei
oder auch mehr Arbeitsebenen (nicht gezeigt) kann vorgesehen werden,
dass zwei dieser Arbeitsebenen einen Winkel α zwischen sich einschließen,
während andererseits zwei Arbeitsebenen des Fadensaugrohres 3 parallel
zueinander angeordnet sind.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass der Begriff "Arbeitsebene" nicht zu
eng zu interpretieren ist, sondern geringe Abweichungen des Fadensaugroh
res 3 hieraus bei seinen Arbeitsbewegungen durchaus einschließt.
Bei den erörterten Ausführungsbeispielen ist das Fadensaugrohr 3 stets auf
einer Schwenkachse 50 (Fig. 3) bzw. 70 (Fig. 4) angeordnet, doch sind auch
andere Lagerungen für das Fadensaugrohr 3 möglich. Beispielsweise kann
das Fadensaugrohr 3 in Art eines Schlittens in einer Führung oder in anderer
geeigneter Weise beweglich gelagert sein.
Gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der Fa
den F, welcher dem Fadensaugrohr 3 vorgelegt wird, jener Spule 121 ent
nommen, welche sich in der Spulvorrichtung 12 befindet. Die Arbeitsgänge,
um den Faden F dem Fadensaugrohr 3 vorzulegen, können jedoch von den
zuvor beschriebenen, hierfür vorgesehenen Arbeitsgängen abweichen.
Es ist auch für das beschriebene Verfahren und die hierfür zum Einsatz
kommende Vorrichtung nicht unabdingbare Voraussetzung, dass der durch
das Fadensaugrohr 3 aufzunehmende Faden F der maschinenseitigen Spule
121 entnommen wird. Beispielsweise kann die verfahrbare Wartungsvor
richtung 2 auch eine nicht gezeigte Spule mit sich führen, von welcher im
Zusammenhang mit einem Spulenwechsel der für das Anspinnen benötigte
Faden F abgezogen wird, welcher dann im Zusammenhang mit diesen Ar
beitsgängen auch dem Fadensaugrohr 3 vorgelegt wird.
Claims (18)
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Spulvorrichtung zur Aufnahme
einer durch eine Spulwalze antreibbaren Spule, einem im Fadenlauf vor
der Spule angeordneten Changierfadenführer, einem innerhalb einer
festgelegten Arbeitsebene aus einer Ruhestellung in eine Arbeitsstel
lung und zurück bewegbar gelagerten Fadensaugrohr zur vorüberge
henden Aufnahme eines Fadens sowie mit einer die Bewegungen des
Fadensaugrohres steuernden Steuervorrichtung, dadurch gekennzeich
net, dass das innerhalb einer Arbeitsebene (Ea, EA) bewegbare Faden
saugrohr (3) in mindestens eine weitere Arbeitsebene (Eb, EB) bringbar
und innerhalb dieser bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenig
stens zwei Arbeitsebenen (Ea, Eb) des Fadensaugrohres (3) einen Win
kel (α) zwischen sich einschließen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhe
stellung (3a) des Fadensaugrohres (3) in Nähe der Schnittlinie (S)
zweier Arbeitsebenen (Ea, Eb) des Fadensaugrohres (3) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass unabhängig von der Anzahl von Arbeitsebenen
(Ea, Eb; EA, EB), in welche das Fadensaugrohr (3) überführbar ist, ledig
lich in einer einzigen Arbeitsebene (Ea; EA) eine Ruhestellung (3a) für
das Fadensaugrohr (3) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Arbeitsstellungen (3b, 3c; 3A, 3B, 3C) des
zumindest in zwei Arbeitsebenen (Ea, Eb; EA, EB) bewegbaren Faden
saugrohres (3) derart festgelegt sind, dass, wenn sich das Fadensaug
rohr (3) in seiner Arbeitsstellung (3b, 3c) in einer ersten Arbeitsebene
(Ea, EA) befindet, ein sich von der auf der Spulwalze (120) aufliegenden
Spule (121) zum Fadensaugrohr (3) erstreckender Faden (F) den
Changierbereich des Changierfadenführers (126) kreuzt, sich jedoch
außerhalb des Changierbereiches dieses Changierfadenführers (126)
befindet, wenn das Fadensaugrohr (3) seine Arbeitsstellung (3A, 3B,
3C) in einer weiteren Arbeitsebene (Eb, EB) einnimmt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (6) derart programmierbar
ist, dass das Fadensaugrohr (3) in Abhängigkeit von vorgegebenen Ar
beitsphasen in eine der vorgegebenen Arbeitsebenen (Ea, Eb; EA, EB)
bringbar ist, um dort in zeitlich abgestimmter Weise in Abhängigkeit von
der eingenommenen Arbeitsebene (Ea, Eb; EA, EB) unterschiedliche,
definierte Arbeitsbewegungen auszuführen.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (6) derart programmierbar ist, dass das Fa
densaugrohr (3) zur Bildung einer Anspinnreserve (A) und/oder zur
Aufnahme eines beim Anspinnen entstehenden Fadenüberschusses in
nerhalb der ersten Arbeitsebene (Ea, EA) und zur Bildung einer Faden
endreserve (R) auf einer vollen Spule (121) innerhalb einer weiteren Ar
beitsebene (Eb, EB) bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Fadensaugrohr (3) innerhalb zumindest
einer seiner Arbeitsebenen (Ea, Eb; EA, EB) in mehr als nur eine
Arbeitsstellung (3b, 3c; 3A, 3B, 3C) bringbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass Fadensaugrohr (3) auf einer Schwenkachse (40,
70) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fadenabsaugrohr (3) längs seiner Schwenkachse (70) verlagerbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkachse (40) des Fadensaugrohres (3) ihrerseits auf einer
weiteren Schwenkachse (43) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wei
tere Schwenkachse (43) sich im wesentlichen parallel zur Achse der
Spulwalze (120) erstreckt.
13. Verfahren zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens mit Hilfe einer
Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, dass in Abstimmung mit vorgegebenen Arbeits
phasen das Fadensaugrohr nacheinander in unterschiedliche Arbeits
ebenen gebracht wird, in welchen dem Fadenabsaugrohr in Abhängig
keit von der eingenommenen Arbeitsebene in Abstimmung mit der je
weiligen Arbeitsphase jeweils eine definierte Arbeitsbewegung erteilt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fadensaugrohr unabhängig von der für die Durchführung bestimmter
Arbeitsbewegungen einzunehmenden Arbeitsebene für die Aufnahme
des von einer Spule abgezogenen Fadens stets in die selbe Arbeits
ebene gebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass dem
Fadensaugrohr für die Bildung einer Anspinnreserve seine Arbeitsbe
wegungen in der Arbeitsebene erteilt werden, in welcher das Faden
saugrohr zuvor den von einer Spule abgezogenen Faden aufgenom
men hat.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Fadensaugrohr für die Aufnahme eines beim Anspinnen entste
henden Fadenüberschusses seine Arbeitsbewegungen in der Arbeits
ebene erteilt werden, in welcher das Fadensaugrohr zuvor den von
einer Spule abgezogenen Faden aufgenommen hat.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, dass das Fadensaugrohr für die Bildung einer
Fadenendreserve auf der vollen Spule aus der Arbeitsebene, in welcher
das Fadensaugrohr zuvor den von einer Spule abgezogenen Faden
aufgenommen hat, in eine andere Arbeitsebene überführt wird, in wel
cher dem Fadensaugrohr seine Arbeitsbewegungen erteilt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden
dem sich in seiner ersten Arbeitsebene befindlichen Fadensaugrohr
vorgelegt, daraufhin die von der Spulwalze abgehobene volle Spule in
Abwickelrichtung gedreht wird, welche diese freigegebene Fadenlänge
aufnimmt, dass die Spule anschließend stillgesetzt wird, das Faden
saugrohr in eine weitere Arbeitsebene gebracht und innerhalb dieser
weiteren Arbeitsebene vor eines der Enden der stillgesetzten Spule be
wegt wird, dass die Spule sodann auf die Spulwalze aufgelegt und in
Aufwickelrichtung angetrieben wird, um ein oder mehrere parallele Win
dungen zu bilden, dass das Fadensaugrohr über die benachbarte
Kante der Spule hinaus bis in den Bereich der die Spule axial
überragenden Hülse bewegt wird, wo ebenfalls ein oder mehrere
Windungen gebildet werden, woraufhin das Fadensaugrohr in den
Bereich der zuvor am Spulenende gebildeten Windungen zurückkehrt,
um erneut ein oder mehrere Windungen zu bilden, woraufhin die Spule
durch Abheben von der Spulwalze stillgesetzt, der sich von der Spule
zum Fadensaugrohr erstreckende Faden durchtrennt und das
Fadensaugrohr in seine Ausgangsstellung innerhalb der ersten
Arbeitsebene zurückbewegt werden.
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