DE4028410A1 - Verfahren zum umarbeiten unterkalibriger wuchtgeschosse - Google Patents
Verfahren zum umarbeiten unterkalibriger wuchtgeschosseInfo
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- F42B14/061—Sabots for long rod fin stabilised kinetic energy projectiles, i.e. multisegment sabots attached midway on the projectile
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umarbeiten vorhan
dener unterkalibriger Wuchtgeschosse mit WSM- oder DU-Pene
tratoren, wie es durch die Merkmale des Oberbegriffes des
Anspruchs 1 charakterisiert ist. Die Erfindung bezieht
sich ferner auf für dieses Verfahren geeignete KE-Üb-Pene
tratoren.
Insbesondere bei der Panzermunition stellt sich immer wie
der das Problem, nicht verbrauchte Depotbestände nach ei
ner gewissen Zeit (z. B. nach dem Ablauf der Gewährlei
stungszeit, die die Hersteller für die Munition geben) in
KE-Üb-Geschosse umzuarbeiten. Während die scharfe KE-Muni
tion häufig Penetratoren aus Wolfram-Schwermetall (WSM)
oder DU besitzen und teilweise bis zu 30 km weit fliegen,
bestehen die Penetratoren der Übungsgeschosse üblicher
weise lediglich aus Stahl und besitzen, z. B. aufgrund
eines Spezialleitwerkes (vgl. z. B. DE 27 47 313), ledig
lich eine Reichweite von z. B. 7 km. Bis zur Zielentfer
nung (z. B. 2000 m) besitzen beide Penetratoren annähernd
den gleichen Flugbahnverlauf.
Zur Umarbeitung scharfer KE-Munition in Übungsmunition ist
zunächst vorgesehen worden, die Geschosse in ihre Einzel
teile zu demontieren und das Leitwerk sowie den Penetrator
auszutauschen. Ein derartiges Verfahren besitzt den Nach
teil, daß es sehr aufwendig und teuer ist. So muß bei
spielsweise das Führungsband herausgelöst und die am heck
seitigen Ende der Treibkäfige vorhandene Vulkanisations
schicht (Manschettendichtung) entfernt werden.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, bei den scharfen KE-Ge
schossen lediglich das Leitwerk auszutauschen (z. B. Aus
tauschen des Flügelleitwerkes durch ein Lochkegelleit
werk). Nachteilig bei dieser Lösung ist vor allem, daß die
WSM- bzw. DU-Penetratoren zu einer hohen Umweltbelastung
(Wolfram-Schwermetall bzw. Uran im Erdreich) führen kön
nen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, vorhandene
KE-Geschosse der oben erwähnten Art, also Geschosse, die
eine Rollkante aufweisen und als Formschlußmittel ein Ge
winde besitzen, kostengünstig zu KE-Üb-Geschossen umzuar
beiten, ohne daß eine starke Belastung der Umwelt zu be
fürchten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Der Erfindung liegt also im wesentlichen der Gedanke zu
grunde, den WSM- oder DU-Penetrator in Flugrichtung vor
der Abrollkante abzustechen bzw. abzudrehen und dann den
Penetrator nach vorne herauszuschrauben. Der WSM- oder
DU-Penetrator wird dann durch einen aus einem umweltver
träglichen Material (z. B. Stahl) bestehenden KE-Üb-Pe
netrator ersetzt und mit einem geeigneten Leitwerk verse
hen. Je nach Ausgestaltung des KE-Üb-Penetrators kann
dieser dann in den Treibkäfig von vorne oder hinten hin
eingeschraubt werden und anschließend können die fehlenden
Teile der Manschetten-Abdichtung in an sich bekannter
Weise nachvulkanisiert werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im
folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und mit Hilfe
von Figuren näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 bis Fig. 3 das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung
des Penetrators eines scharfen KE-Geschosses;
Fig. 4 den Querschnitt des heckseitigen Teiles eines
Treibkäfigs gemäß der Schnittführung I nach
Fig. 1;
Fig. 5 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Stahlpene
trators mit Abrollkante, welcher von hinten in
den Treibkäfig eingeschraubt wird; und
Fig. 6 das Ausführungsbeispiel eines zweiten Stahlpe
netrators ohne Abrollkante, der von vorne in den
Treibkäfig eingeschraubt werden kann.
In Fig. 1 ist mit 1 ein an sich bekanntes Wuchtgeschoß be
zeichnet, welches im wesentlichen aus einem WSM-Penetra
tor 2 und einem in Geschoßlängsrichtung segmentierten
Treibkäfig 3 besteht. Der Penetrator 2 und der Treibkäfig
3 sind über eine Gewindeverbindung 4 miteinander verbun
den, über welche die Kraftübertragung beim Abschuß vom
Treibkäfig auf den Penetrator erfolgt. Der heckseitige Be
reich des Treibkäfigs 3 sowie der an den Treibkäfig an
schließende Teil des Geschosses ist mit einer Vulkanisa
tionsschicht 5 zwecks Abdichtung gegen Treibladungsgase
versehen.
Der WSM-Penetrator 2 besitzt hinter dem Gewinde 4 eine
Abrollkante 6, die verhindern soll, daß die Treibkäfigseg
mente beim Ablösen zum heckseitigen Ende des Geschosses
rutschen. Vielmehr soll der in die Lufttaschen des Treib
käfigs gelangende Luftstrom die Segmente nach außen
drücken, so daß diese Segmente zunächst eine drehende Bewe
gung ausführen, wobei der Drehpunkt unmittelbar vor der
Rollkante liegt. Am heckseitigen Ende des Penetrators 2
ist auf einem Gewindezapfen 7 ein Flügelleitwerk 8 aufge
schraubt.
Die erfindungsgemäße Trennung des Penetrators vom Treib
käfig erfolgt nun derart, daß zunächst der heckseitige
Teil des Penetrators zusammen mit dem entsprechenden Teil
des Treibkäfigs 3, z. B. durch Abstechen (Abdrehen), besei
tigt wird. Hierzu muß die Schnittführung - in Flugrichtung
gesehen - vor der Abrollkante des Penetrators liegen. In
Fig. 1 sind zwei Schnittlinien mit I und II bezeichnet. Um
einen möglichst kleinen Teil des Treibkäfigs (3) abzutren
nen, kann es - je nach Geschoßtyp - zweckmäßig sein, den
Penetrator vor dem Abstechen soweit wie möglich zum heck
seitigen Ende hin zu verschieben (verdrehen), so daß die
Rollkante 6 in der Dichtmanschette liegt.
Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Geschoß mit abge
schnittenem Heckteil. Der Penetrator 2 kann aus dem
Treibkäfig 3 nach vorne herausgeschraubt werden.
Fig. 3 zeigt den Treibkäfig 3 nach dem Herausschrauben des
Penetrators 2.
Anschließend kann der Stahlpenetrator in den Treibkäfig
eingeschraubt und der Übergangsbereich zwischen dem
Penetrator und dem heckseitigen Teil des Treibkäfigs mit
einer Vulkanisationsschicht versehen werden (Wiederher
stellung der Manschettendichtung 5) .
Die konkrete Ausgestaltung des Stahlpenetrators hängt u. a.
von der Schnittführung beim Abschneiden des Hecks sowie
von der Richtung, von der der Penetrator in den Treibkä
fig 3 eingeschraubt werden soll, ab. Dieses wird im
folgenden mit Hilfe der Fig. 4 bis 6 näher erläutert:
Beispielsweise soll in den Treibkäfig gemäß Fig. 3 ein
Stahlpenetrator vom heckseitigen Ende eingeschraubt wer
den. Dann ist zunächst erforderlich, daß die heckseitige
Öffnung des Treibkäfigs vergrößert wird, damit der Penetra
tor überhaupt in den Treibkäfig gelangen kann. Dieses kann
beispielsweise durch einen Drehvorgang erfolgen, wobei der
Durchmesser geringfügig größer als der Außendurchmesser
der Gewinde sein muß. In Fig. 4 ist mit 30 die
nachgedrehte Öffnung und mit 31 die ursprüngliche Öffnung
gekennzeichnet. Dabei wurde die Dichtmanschette nicht mit
eingezeichnet. Fig. 5 zeigt einen Stahlpenetrator 20 mit
Rollkante 21, heckseitigem Gewindezapfen 22 und vorderem
gewindefreien Bereich 23. Der Penetrator 20 selbst muß im
vorderen Bereich 23 einen Durchmesser D1 aufweisen, der
höchstens gleich dem Durchmesser d1 des Penetrators 20 im
Gewindebereich, gemessen jeweils vom Gewindegrund, ist.
Außerdem muß die Rollkante 21 gegenüber der Rollkante 6
des WSM-Penetrators größer sein, damit sie nach dem
Vergrößern der heckseitigen Öffnung 30 noch als Rollkante
wirkt.
In Fig. 6 wurde ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei
dem der Stahlpenetrator vom bugseitigen Ende in den Treib
käfig 3 (Fig. 3) eingeschraubt wird. Allerdings wurde in
diesem Fall der heckseitige Teil des Penetrators 2 und des
Treibkäfigs 3 (Fig. 1) entlang der Schnittlinie II abge
trennt. Dabei ist mit 200 der Penetrator, mit 201 der vor
dere Penetratorbereich und mit 202 der Gewindezapfen, auf
den das Lochkegelleitwerk aufgeschraubt wird, gekennzeich
net. Mit 3 ist wiederum der Treibkäfig bezeichnet, von dem
lediglich der heckseitige Teil dargestellt ist. Entspre
chend der Schnittführung II (vgl. Fig. 1) endet der Treib
käfig in der Nähe des Gewindebereiches.
Der Penetrator 200 braucht in diesem Fall keine separate
Rollkante aufzuweisen, weil Versuche gezeigt haben, daß
die Funktion der Rollkante auch durch den letzten Gewinde
gang des Penetrators erfüllt werden. Sofern also der heck
seitige Bereich des Stahlpenetrators 200 einen Durchmesser
D2 aufweist, der kleiner oder gleich dem Durchmesser d2 im
Bereich des Gewindes, gemessen jeweils vom Gewindegrund,
ist, kann der Penetrator 200 problemlos von vorne in den
Treibkäfig 3 eingeschraubt werden. Vorzugsweise wird dann
die hintere Kante der verbliebenen Kautschukmanschette mit
einer Anfasung versehen, um eine gute mechanische Anbindung
des neu zu vulkanisierenden Kautschuks zu gewährleisten.
Abschließend erfolgt dann wieder eine Vulkanisierung des
Übergangsbereiches Treibkäfig/Penetrator (Vervollständi
gung der Manschettendichtung), die im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel lediglich schematisch strichliniert einge
zeichnet und mit der Bezugsziffer 33 versehen wurde.
Außer den dargestellten KE-Üb-Penetratoren sind selbstver
ständlich auch weitere Ausführungsbeispiele denkbar. So
könnte z. B. auch im Falle der Schnittführung II, ein Pene
trator gemäß Fig. 5 verwendet werden, bei dem die Rollkan
te 21 entfällt. In diesem Fall könnte der Penetrator so
wohl von vorne als auch von hinten in den Treibkäfig 3 ein
geschraubt werden.
Bezugszeichenliste
1 Wuchtgeschoß
2 WSM-Penetrator
3 Treibkäfig
4 Gewindeverbindung
5 Manschettendichtung
6 Rollkante
7 Gewindezapfen
8 Leitwerk
20 Penetrator
21 Rollkante
22 Gewindezapfen
23 vorderer Penetratorbereich
30 nachgedrehte heckseitige Öffnung
31 ursprüngliche heckseitige Öffnung
32 heckseitiger Gewindebereich
33 Vulkanisationsschicht
200 Penetrator
201 vorderer Penetratorbereich
202 Gewindezapfen
2 WSM-Penetrator
3 Treibkäfig
4 Gewindeverbindung
5 Manschettendichtung
6 Rollkante
7 Gewindezapfen
8 Leitwerk
20 Penetrator
21 Rollkante
22 Gewindezapfen
23 vorderer Penetratorbereich
30 nachgedrehte heckseitige Öffnung
31 ursprüngliche heckseitige Öffnung
32 heckseitiger Gewindebereich
33 Vulkanisationsschicht
200 Penetrator
201 vorderer Penetratorbereich
202 Gewindezapfen
Claims (5)
1. Verfahren zum Umarbeiten unterkalibriger Wuchtgeschos
se (1) mit Wolfram-Schwermetall (WSM)- oder DU-Penetra
toren (21), bei denen die Kraftübertragung beim Abschuß
vom Treibkäfig (3) auf den Penetrator (2) mit Hilfe ei
ner Gewindeverbindung (4) erfolgt, und bei denen die
Penetratoren (2) im heckseitigen Bereich eine separate
Rollkante (6) aufweisen, in KE-Üb-Geschosse, ge
kennzeichnet durch die Merkmale:
- a) der WSM- oder DU-Penetrator (2) wird in Flugrichtung vor der Abrollkante (6), zusammen mit dem entspre chenden heckseitigen Teil des Treibkäfigs (3) , durch trennt;
- b) der WSM- oder DU-Penetrator (2) wird dann nach vorne aus dem Treibkäfig (3) herausgeschraubt;
- c) anschließend wird der aus einem umweltverträglichen Material bestehende und dem KE-Üb-Geschoß zugeord nete Penetrator (20, 200) in den Treibkäfig (3) hineingeschraubt; und
- d) die heckseitige, auf dem Treibkäfig (3) verbliebene Manschettendichtung wird durch eine Vulkanisations schicht (33) ergänzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der WSM- oder DU-Penetrator (2)
unmittelbar vor der Abrollkante (6) durchtrennt wird
(Schnittführung I), und daß die heckseitige Öffnung des
Treibkäfigs (3) nach Entfernung des Penetrators (2)
derart nachbehandelt wird, daß sowohl der spitzenseit
ige gewindefreie Teil (23) des KE-Üb-Penetrators (20)
als auch der mit dem Gewinde versehene Teil dieses
Penetrators (20) in den Treibkäfig (3) eingeführt wer
den kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der WSM- oder DU-Penetrator (2)
im Bereich des heckseitigen Anfanges der Gewindeverbin
dung (4) durchtrennt wird (Schnittführung II).
4. KE-Üb-Penetrator zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Penetrator (20) eine separate Rollkante (21)
aufweist, deren Durchmesser größer ist als der Durchmes
ser der Rollkante (6) des entsprechenden WSM- oder
DU-Penetrators (2), und daß der gewindefreie spitzensei
tige Teil (23) des KE-Üb-Penetrators (20) einen Durch
messer (D1) aufweist, der kleiner oder höchstens gleich
ist dem Durchmesser (d1) des mit dem Gewinde versehenen
Bereiches des Penetrators, wobei dieser Durchmesser (d1)
jeweils vom Gewindegrund gemessen wird.
5. KE-Üb-Penetrator zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Penetrator (200) keine separate Rollkante auf
weist und daß die Durchmesser (D2, d3) im vorderen und
heckseitigen gewindefreien Bereich des Penetrators (200)
so gewählt sind, daß der Penetrator (200) entweder von
vorne oder vom heckseitigen Bereich in den Treibkä
fig (3) eingeschraubt werden kann.
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DE19904028410 DE4028410C2 (de) | 1990-09-07 | 1990-09-07 | Verfahren zum Umarbeiten unterkalibriger Wuchtgeschosse |
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ID=6413800
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Legal Events
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Owner name: RHEINMETALL INDUSTRIE AG, 40882 RATINGEN, DE |
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8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) |