DE19933184C2 - Unterkalibriges Geschoss - Google Patents

Unterkalibriges Geschoss

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    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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    • F42B14/06Sub-calibre projectiles having sabots; Sabots therefor
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Geschoß mit einem in Umfangsrichtung segmentierten Treibkäfig (2), welcher heckseitig einen mit einem Führungsband (6) versehenen Führungsflansch (5) umfaßt. DOLLAR A Um zu erreichen, daß beim Abfeuern eines derartigen Geschosses (1) aus einer entsprechenden Waffe ein möglichst geringer Verschleiß an der inneren Oberfläche (14) des Waffenrohres (15) auftritt, ohne daß damit eine Verringerung der Munitionsleistung verbunden ist, schlägt die Erfindung vor, den heckseitigen Führungsflansch (5) des Treibkäfigs (2) sowohl mit einem Führungsband (6) als auch rückseitig mit einer Dichtlippe (10) zu versehen, wobei die Dichtlippe (10) aus einem Material besteht, welches auf seiner der Wand des Waffenrohres (15) zugewandten Seite porenähnliche Hohlräume (18) aufweist, die mit einer rohrschonenden Substanz (19) gefüllt sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Geschoß mit einem in Umfangsrichtung segmentierten Treibkäfig, welcher hecksei­ tig einen mit einem Führungsband versehenen Führungsflansch umfaßt.
Aus der DE 39 34 382 A1 ist ein unterkalibriges Geschoß mit einem Treibkäfig bekannt, welcher zur Vermeidung eines Gas­ schlupfes durch die Fugen zwischen den Treibkäfigsegmenten eine auf der Rückseite des heckseitigen Führungsflansches angeordnete ringförmige Dichtscheibe aus einem elastischen Material aufweist. Der Außenrand dieser Dichtscheibe ist mit einer nach hinten ragenden, seitlich ausgespreizten Dicht­ lippe verbunden, derart, daß sich die Dichtlippe beim Abschuß an die Wand des entsprechenden Waffenrohres dichtend anlegt. Auf ein Führungsband wird bei diesem bekannten Geschoß ver­ zichtet.
Eine derartige Geschoßanordnung hat sich in der Praxis nicht bewährt. Insbesondere bei Hochleistungsgeschossen, die aus großkalibrigen Panzerwaffen verschossen werden, hat sich gezeigt, daß aufgrund der beim Schuß im Waffenrohr auftretenden hohen Gasdrücken ein vollständiger rohrwandseitiger Gasschlupf nur mit einer Dichtlippe nicht erreichbar ist, so daß es bei diesen bekannten Geschossen aufgrund der an dem Treibkäfig vorbeiströmenden Gase zu einem relativ hohen Rohrverschleiß kommt.
Aus der DE 39 13 497 A1 ist ein drallstabilisiertes großkalibriges Geschoß mit einem aus mehreren Scheiben bestehenden Führungsband bekannt, wobei die Scheiben außen Ausneh­ mungen aufweisen, die an den Stoßstellen von zwei Scheiben Rillen entstehen lassen, welche mit einem Schmiermittel gefüllt sind.
Aus der DE-GM 68 03 618 ist ferner ein Treibspiegel für ein Geschoß bekannt, der heckseitig einen Dichtring mit Dichtlippe umfaßt.
Aus der DE 38 42 128 A1 ist ein Geschoß mit einem heckseitig angeordneten Depot für ein Kühl- und/oder Schmiermittel bekannt.
Aus der US 54 43 010 ist die Verwendung von Geschossen für Vorderladerwaffen bekannt, die mit einer Schmierschicht versehen sind.
Schließlich ist aus der DE 40 28 410 A1 ein unterkalibriges Geschoß bekannt, bei dem der rück­ seitige Bereich des Führungsflansches zur Abdichtung der Fugen der Treibkäfigsegmente mit einer Vulkanisationsschicht bedeckt ist, welche außenseitig den Führungsflansch überragt und eine nach hinten ragende, seitlich ausgespreizte Dichtlippe besitzt.
Auch bei diesen bekannten Geschossen reichen die Dichtungsmaßnahmen nicht aus, um einen rohrwandseitigen Gasschlupf und den damit verbundenen Rohrverschleiß zu unterbinden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein unterkalibriges Geschoß der eingangs erwähnten Art anzugeben, welches beim Abfeuern aus einer entsprechenden Waffe mit einem ge­ ringen Rohrverschleiß verbunden ist, ohne daß dabei gleichzeitig eine Verringerung der Muniti­ onsleistung eintritt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestal­ tungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, den heckseitigen Führungsflansch des Treibkäfigs sowohl mit einem Führungsband als auch rückseitig mit einer Dichtlippe zu ver­ sehen, wobei die Dichtlippe aus einem Material besteht, wel­ ches auf seiner der Wand des Waffenrohres zugewandten Seite porenähnliche Hohlräume aufweist, die mit einem rohrschonen­ den Medium gefüllt sind.
Bei Schußabgabe des erfindungsgemäßen Geschosses erfolgt so­ wohl eine rohrwandseitige Abdichtung durch das Führungsband und die an dem heckseitigen Flansch des Treibkäfigs angeord­ nete Dichtlippe, welche durch den Gasdruck gegen die Rohrwand gedrückt wird, als auch durch die rohrschonende Substanz, die durch den hohen Gasdruck aus den porenförmigen Hohlräumen der Dichtlippe auf die Rohrwand gepreßt wird und eventuelle spaltförmige Öffnungen zwischen Dichtlippe und Rohrwand ver­ schließt. Außerdem bewirkt die rohrschonende Substanz, unab­ hängig von ihrer Funktion als Dichtmittel, eine Verminderung des Rohrverschleißes.
Als rohrschonendes Material hat sich vor allem Titandioxid bewährt. Es kann aber auch eine Mischung aus Wachs und Ti­ tandioxid oder eine andere rohrschonende Substanz verwendet werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs­ beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 den Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Geschoß im Bereich des heckseitigen Führungsflansches vor und nach dem Einbringen des Geschosses in eine Rohrwaffe und
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 2 mit III be­ zeichneten Ausschnittes.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein unterkalibriges Geschoß bezeichnet, auf dem ein Treibkäfig 2 angeordnet ist. Der Treibkäfig 2 besteht aus drei sich in Richtung der Längsachse 3 des Geschosses 1 erstreckenden Treibkäfigsegmenten 4, von denen in den Figur zwei dargestellt sind. Der Treibkäfig 2 be­ sitzt heckseitig einen Führungsflansch 5, auf dem ein Füh­ rungsband 6, z. B. aus Kupfer, befestigt ist.
Zur Verhinderung eines Gasschlupfes durch die Fugen zwischen den Treibkäfigsegmenten 4 ist die Rückseite 7 des Führungs­ flansches 5 mit einer Vulkanisationsschicht 8 aus Gummi ver­ sehen. Diese ist an ihrem äußeren Rand 9 mit einer ringförmi­ gen nach hinten ragenden, seitlich ausgespreizten Dichtlippe 10 aus einem elastischen Material (z. B. Kunststoff) verbun­ den, wobei der Durchmesser 11 der Dichtlippe 10 an ihrem hinteren Ende 12 größer ist als das Kaliber 13 des Geschosses 1.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, legt sich die Dichtlippe 10 nach dem Laden des Geschosses in eine entsprechende Waffe form­ schlüssig an die innere Oberfläche 14 des Waffenrohres 15 an. Dabei bildet die Dichtlippe 10 mit dem Treibkäfig 2 bzw. der Vulkanisationsschicht 8 eine ringförmige Tasche 16, welche ein zusätzliches Ausspreizen der Dichtlippe 10 unter Gasdruck unterstützt. Die Länge 17 der Dichtlippe (Fig. 3) sollte derart gewählt werden, daß eine Winkelbildung hinter dem Treibkäfig, die auf die Waffenrohrinnenseite schädigend wirksam ist, vermieden wird. Erfahrungsgemäß sollte die Länge 17 der Dichtlippe (in Abhängigkeit vom Munitionstyp) zwischen 2 und 100 mm liegen.
Erfindungsgemäß ist die Dichtlippe 10 auf ihrer dem Waffen­ rohr 15 zugewandten Seite mit porenähnlichen Hohlräumen 18 versehen (Fig. 3) und weist daher eine schwammähnliche Struktur auf, wobei die Hohlräume 18 mit einer rohrschonenden Substanz 19 (z. B. TiO2) gefüllt sind. Bei Schußabgabe des erfindungsgemäßen Geschosses 1 erfolgt daher sowohl eine rohrwandseitige Abdichtung durch das Führungsband 6 und die Dichtlippe 10 als auch durch die rohrschonende Substanz 19, welche durch den hohen Gasdruck aus den porenförmigen Hohl­ räumen 18 der Dichtlippe 10 auf die innere Oberfläche 14 des Waffenrohres 15 gepreßt wird und eventuell vorhandene spalt­ förmige Öffnungen zwischen Dichtlippe 10 und Waffenrohr 15 verschließt. Außerdem bewirkt die rohrschonende Substanz 19 unabhängig von ihrer Funktion als Dichtmittel eine Vermin­ derung des Rohrverschleißes.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann bei­ spielsweise der Nutzraum für die rohrschonende Substanz 19 auch zusätzlich mit einem umweltresistenten Lack ablackiert sein.
Bezugszeichenliste
1
Geschoß
2
Treibkäfig
3
Längsachse
4
Treibkäfigsegment
5
Führungsflansch
6
Führungsband
7
Rückseite (Führungsflansch)
8
Vulkanisationsschicht
9
äußerer Rand
10
Dichtlippe
11
Durchmesser
12
Ende
13
Geschoßkaliber
14
innere Oberfläche
15
Waffenrohr
16
ringförmige Tasche
17
Länge (Dichtlippe)
18
Hohlraum
19
rohrschonende Substanz

Claims (5)

1. Unterkalibriges Geschoß mit einem in Umfangsrichtung segmentierten Treibkäfig (2), welcher heckseitig einen mit einem Führungsband (6) versehenen Führungsflansch (5) aufweist, dessen Endabschnitt sich auf einer überkalibrigen Länge dem Geschoß annähert, mit den Merkmalen:
  • a) an dem vorderen, rohrnahen Rand des Endabschnittes des Führungsflansches (5) ist eine ringförmige nach hinten ragende, seitlich ausgespreizte, eine Tasche (16) bildende Dichtlippe (10) aus einem elastischen Material angeordnet, derart, daß der Durchmesser (11) der Dichtlippe (10) an ihrem heckseitigen Ende (12) größer ist als das Geschoßkaliber (13), und
  • b) die Dichtlippe (10) ist auf ihrer dem Waffenrohr (15) zugewandten Seite mit porenähnlichen Hohlräumen (18) versehen, welche mit einer rohrschonenden Substanz (19) gefüllt sind.
2. Unterkalibriges Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (10) aus Kunststoff besteht.
3. Unterkalibriges Geschoß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (17) der Dichtlippe (10) zwischen 2 und 100 mm liegt.
4. Unterkalibriges Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der in den porenähnlichen Hohlräumen (18) befindlichen rohrschonenden Substanz (19) um Titandioxid handelt.
5. Unterkalibriges Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die porenähnlichen Hohlräume (18), welche mit der rohrschonenden Substanz (19) gefüllt sind, mit einem umweltresistenten Lack ablackiert sind.
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