DE3408476A1 - Vollkalibriges uebungsgeschoss - Google Patents
Vollkalibriges uebungsgeschossInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B8/00—Practice or training ammunition
- F42B8/12—Projectiles or missiles
Description
RHEINMETALL GMBH Düsseldorf, den 20.02.1984
Be/se
Akte R 910
Vollkalibriges Übungsgeschoß
Die Erfindung betrifft ein vollkalibriges Übungsgeschoß nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgleiches Geschoß ist bekannt aus der DE-OS 28 46 998.
Bei einem rotationssymmetrischen Vorderteil mit Ogivalgestalt steht über eine glatte rückseitige Begrenzungsfläche ein Bolzen
kreisförmigen Querschnitts vor. Mit seinem freien Ende findet der Bolzen Aufnahme in einer ihm angepaßten zentralaxialen Sacklochbohrung
eines im wesentlichen vollkalibrigen Ballastkörpers. Die Länge des Bolzens ist größer als die Tiefe der Sacklochbohrung.
Der Bolzen weist in einem vorderen Bereich einen größeren Außendurchmesser
auf als im Bereich des freien Endes. Dem größeren Außendurchmesser ist der Innendurchmesser der Sacklochbohrung in
ihrem vorderen Bereich angepaßt. Im rückseitigen Bereich ist der Innendurchmesser der Sackochbohrung dem kleineren Außendurchmesser
des Bolzens angepaßt. Auf diese Weise wird der Bolzen auf einem vorgebbaren Stück entlang der Achse und achsfluchtend geführt.
Zwischen der rückseitigen Kreisringfläche des Vorderteils und einer vorderseitigen, die Mündung der Sacklochbohrung kreisringförmig
umfassenden Begrenzungöfläche des Ballastkörpers ist ein gummielastisches
Federelement angeordnet. Es ist wie ein dickwandiges Rohr ausgebildet, umgibt den Bolzen eng und stützt sich gegen die
3408Α7Θ
■beiden vorgenannten Begrenzungsflächen vorder- und rückseitig ab.
Das Federelement ist schwach unterkalibrig; folglich erstreckt sich
im Ausgangszustand des Geschosses zwischen den beiden Begrenzungsflächen eine Ausnehmung. Der Ballastkörper weist in seinem Umfangsbereich
einen Führungsring auf.
Durch die Abschußbeschleunigung des Ballaatkörpers wird das gummielaatische
Pederelement gestaucht, ohne daß die Anordnung im besagten Bereich überkalibrig wird. Sobald die Anordnung das Waffenrohr
verlassen hat und nicht mehr unter dem unmittelbaren Einfluß der Treibgase steht, wird die in dem Pederelement gespeicherte
Energie frei. Der Ballastkörper wird hierdurch entgegen der Plugrichtung
auf dem Bolzen gegen dessen freies Ende hin verschoben, die achsfluchtende Führung wird aufgehoben, und der Ballastkörper
trennt sich von dem Bolzen des Vorderteils.
Spätestens hierbei werden empfindliche Nachteile augenfällig: Das Verhalten des Ballastkörpers ist völlig unkontrolliert. Da er sich
bereits kurzfristig nach Verlassen des Rohres von den Anordnung trennt, ist eine Gefährdung in einem Nahbereich vor der Rohrmündung
nicht auszuschließen. Zu betrachten bleibt nun nur noch der Vorderteil mit dem vom gummielastischen Federelement umschlossenen
rückseitigen Bolzen. Zwar ist unbestritten, daß die Masse der letztgenannten Restanordnung geringer ist als die der
eingangs beschriebenen Gesamtanordnung, und auch der Luftwiderstand der Restanordnung ist gegenüber demjenigen der Gesamtan-Ordnung
verändert, von einer Verringerung der Reichweite (der Restanordnung) kann jedoch nicht zwingend ausgegangen werden.
Wird schließlich ein Vergleich angestellt zwischen der Lage des Massenschwerpunkts der Gesamtanordnung und der Lage des Massenschwerpunkts
der Restanordnung, dann läßt sich feststellen, daß der Massenschwerpunkt der Restanordnung auf der Geschoßlängsachse
wesentlich näher in deren vorderem. Endbereich liegt als der Massenschwerpunkt
der Gesamtanordnung. Dies kann zu einer Überstabilisierung der Restanordnung führen, und wenigstens für die Restanordnung
bleibt deshalb die beabsichtigte Reichweitereduzierung ~_,
Copy /
zweifelhaft. Folglich ergibt sich auch für die Restanordnung ein unkontrolliertes Verhalten "bei starker Streuung, so daß auch hier
"bei schlechter Reproduzierbarkeit eine erhebliche Gefährdung gegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein tJbungs ge schoß der
eingangs genannten Gattung bereitzustellen, welches einfach zu fertigen ist, sich auf einer einer vorgebbaren Schußentfernung,
zugeordneten Plugbahn im wesentlichen verhält wie ein scharfes
Referenzgeschoß, auf seiner gesamten zu betrachtenden Plugbahn bei unveränderter Masse einstückig bleibt und sich eine gute
Reproduzierbarkeit der Ergebnisse mit einer guten Vergleichbarkeit in Bezug auf die Verhältnisse beim Schuß mit scharfer Referenzmunition
ergibt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebene Erfindung.
Die Erfindung wird nachstehend an-hand dreier in der Zeichnung
im wesentlichen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Pig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Aus
nehmung im längsaxialen Schnitt,
Pig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit zwei Ausnehmungen im längsaxialen Schnitt und
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein drittes Auaführungsbeispiel
mit zwei in einem einzigen Querebenen-
bereich angeordneten Ausnehmungen, von denen jeder nur ein Teilwinkel um die Geschoßlängsachse
zugeordnet ist.
Die Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung im wesentlichen
schematisch dargestellt; bei ihrer Erörterung werden weitere Vorteile augenfällig, die sich aus der Erfindung ergeben. Gleiche
Teile sind mit übereinstimmendeü~~Bezugszeichen versehen.
Gemäß Fig. 1 erstreckt sich ein Übungsgeschoß 10.1 mit einer
Spitze 12, einer Heckfläche 14 "und einer Umfangsfläche 16 entlang
einer zentralen Längaache A und weist eine kreisringförmige Ausnehmung
18.1 auf. Das Geschoß 10.1 ist bei einem Kaliber d vollkalibrig
ausgebildet. In der Ausnehmung 18.1 werden eine vorderseitige 20.1 und eine rückseitige Kreisringbegrenzungsflache 22.1
durch eine Grundfläche 24 miteinander verbunden. Die Tiefe t der Ausnehmung 18.1 entspricht ungefähr einem Fünftel bis zu einem
Viertel des Kalibers d. Für ein Verhältnis der Tiefe t zur Breite b^
der Ausnehmung 18.1 gilt, daß sein kleinster Zahlenwert größer ist
V
* 15 als 0,1 und sein größter Zahlenwert bis etwa 0,5 erreichen kann.
Jl Das Übungs ge schoß 10.1 ist für Rohrwaffen mit gezogenem Rohr "und
einem Kaliber von beispielsweise Λ ^ mm. bestimmt. Auf die Daxstellung
eines Führungsringa wurde verzichtet.
Das Übungsgeschoß 10.2 nach Fig. 2 unterscheidet sich im wesentliehen
von dem im Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Übungsgeschoß
10.1 durch eine zweite Ausnehmung 18.2 im Heckbereich des betreffenden Übungsgeschosses. Im dargestellten Fall sind beide
Ausnehmungen 18.1 und 18.2 gleichjtief; die Breiten b. und !>„ weichen
jedoch von einander ab, ohne daß die bereits angegebenen Grenzen für den Zahlenwert des Verhältnisses t/d unter- bzw. überschritten
werden.
Beim dritten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 weist das tfbungsgeschoß
10.3 in einem einzigen Querebenenbereich zwei zueinander
symmetrische Ausnehmungen 18.3 uncl 18.4 auf, von denen jeder
nur ein Teilwinkel 26 um die Geschoßlängsachse A zugeordnet ist. Der nicht dargestellte größte Radialabstand zwischen der Umfangsflache
16 und der jeweiligen Grundfläche 24.3 und 24.4 beträgt
Λ etwa ein Fünftel des hier nicht näher bezeichneten Kalibers. COPY
Bei-zahlreichen anraelderseitigen Versuchen wurde festgestellt:
Ein seiner Länge nach vorgebbarer Bereich des ersten Teils der Flugbahn des in seiner Reichweite auf zuverlässige Weise
reduzierten Übungsgeschosses nach der Erfindung ist dem entsprechenden der Flugbahn eines betreffenden scharfen Referenzgeschosses
det—anpaßbar, daß für das Übungsgeschoß die für das Referenzgeschoß gültigen Schußtafeln benutzt
werden können. Dieserart lassen sich vorteilhafterweise
Übungsschießen - auch bei strenger Einhaltung der auf die zulässige Reichweite und Streuung gerichteten Sicherheitsvorschriften
- durchaus realistisch gestalten. Dabei bleibt das einfach zu fertigende Übungsgeschoß nach dem Abschuß einstückig.
Bei aller Gestaltähnlichkeit mit dem Referenzgeschoß ist das Übungsgeschoß im hellen durch Augenschein und
im dunkeln durch Tasten sicher vom Referenzgeschoß zu unterscheiden.
Auf die Darstellung eines veränderbaren Übungsgeschosses
wurde verzichtet. Es versteht sich aber hierfür ein Aufbau aus den Elementen eines baukastenähnlichen Bestandes. In
diesem Zusammenhang wird verwiesen auf die DE-PS 26 09 560.
Die Entlastung der Logistik ist augenfällig.
- Leerseite
Claims (4)
1. Vollkalibriges, reichweitereduziertes Übungsgeschoß mit wenig- \|
stens einer umfangsseitigen Ausnehmung zur Verwendung mit einer
Rohrwaffe mit gezogenem Rohr und in der unteren Winkelgruppe "bei im wesentlichen gestreckter Flugbahn, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) die Gestalt des tJbungsgeschosses (1O.1; 2; 3) entspricht, mit
Ausnahme der Ausnehmung(en) im wesentlichen derjenigen eines scharfen Referenzgeschosses und
Ij) die Lage des Massenschwerpunkts des iTbungsgeschosses (iO.1j
2; 3) entspricht im wesentlichen derjenigen des Referenzgeschosses.
2. Geschoß nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
a) es gilt jeweils näherungsweise, daß die. Tiefe (t) der Ausnehmung
(I8.I; 2; 3j 4) einem Fünftel "bis einem Viertel des Kalibers
(d) des ttbungsgeschosses (IO.I; 2; 3) entspricht und
b)-O,1 <C t/b £o,5, wobei mit b die Breite und mit t die Tiefe
der AuBnehmung-bezeichnet ist.
3. Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (I8.I; 2; 3» 4) über ihren
-5_ Verlauf unterschiedliche Querschnitte aufweist.
4. Geschoß nach Anspruch 1,2 oder 3t dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Ausnehmung (I8.3? 18.4) über einen vom Yollwinkel abweichenden Winkel (26) um die Geschoßlängsachse
(Α) erstreckt.
5· Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4» gekennzeich
net durch austauschbare Mittel zum Anpassen der Geometrie
der Ausnehmung (I8.I; 2; 3; 4) an eine vorgesehene Plugbahn
des Übungsgeschosses (IO.I; 2; 3)·
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