DE3730370A1 - Verfahren zur herstellung von treibkaefiggeschossen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von treibkaefiggeschossenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung eines Treibkäfiggeschosses gemäß Oberbegriff
des Hauptanspruches 1. Weiterhin bezieht sich die Erfin
dung auf ein nach diesem Verfahren hergestelltes Treib
käfiggeschoß.
Aus der DE-OS 17 03 507 ist ein unterkalibriges flügel
stabilisiertes Treibkäfiggeschoß bekannt, bei dem der
Treibkäfig einen auf die rückwärtige Gasdruckaufnahme
fläche aufgebrachten Dichtungsbelag aus aufvulkanisier
tem Gummi oder Kautschuk aufweist. Zum Aufbringen bzw.
Aufvulkanisieren des Dichtungsbelages wird das Treibkä
figgeschoß in ein Vulkanisierungswerkzeug mit einer ent
sprechenden Spritzform eingelegt. Die Spritzform läßt
an der rückwärtigen Gasdruckaufnahmefläche des Treibkä
figs einen dünnen kreisscheibenförmigen Hohlraum für das
erhitzte und in flüssiger Form eingespritzte Dichtungs
material frei und dichtet beim Einspritzen des flüssigen
Materiales den Treibkäfig an seinem hinteren äußeren
Umfang und den Geschoßkörper über seinen Umfang in einem
entsprechenden Abstand (z.B. 3 bis 8 mm) von der rückwär
tigen Gasdruckaufnahmefläche des Treibkäfigs ab.
Der Dichtungsbelag fixiert zum einen die Treibkäfigseg
mente in ihrem hinteren Bereich und dichtet die Trennfu
gen der Treibkäfigsegmente gegen den Gasdruck der Treib
ladungsgase ab.
Die flüssige Dichtungsmasse wird unter einem hohen Druck
von z.B. 1000 bis 1500 bar zumeist über eine seitlich
angeordnete Einfüllöffnung in die Spritzform einge
spritzt. Hiernach verbleibt das Treibkäfiggeschoß zum
Ausvulkanisieren, d. h. zum Verfestigen der Kautschuk
masse, für einen Zeitraum von etwa 10 bis 15 Minuten
bei entsprechender Temperatur von z.B. 150°C in der
Spritzform bzw. im Vulkanisierungswerkzeug.
Da eine Abdichtung der Berührungsflächen der einzelnen
Elemente (TK-Segmente, Geschoßkörper, Spritzformteile)
aufgrund von zulässigen Maßtoleranzen praktisch nie
100%ig zu realisieren ist, kann es beim Einspritzen
der Kautschukmasse vorkommen, daß das mit hohem Druck
eingespritzte flüssige Material unkontrolliert in die
eventuell vorhandenen dünnen Spalten zwischen den Bau
teilen eindringt und nach Herausnahme des Treibkäfig
geschosses aus dem Vulkanisierungswerkzeug als dünne
Kautschukhaut (z.B. kleiner 0,1 mm dick) sichtbar wird.
Diese Haut kann in den äußeren Bereichen, d.h. den
Kontaktflächen mit der Spritzform auf dem äußeren
Geschoßkörperumfang oder dem äußeren Treibkäfigumfang,
leicht abgezogen und entfernt werden. In dem inneren zy
lindrischen Ringspalt zwischen Treibkäfigsegmenten und
Geschoßkörper ist dies jedoch nicht möglich. Da das
flüssige Material je nach Spaltbreite und Einspritz
druck unregelmäßig weit eingedrungen sein kann, können
sich hierdurch nachteilige Auswirkungen in der Maßhaltig
keit sowie beim Ablösen der Treibkäfigsegmente vom Ge
schoßkörper nach Abschuß bzw. nach Verlassen der Waf
fenrohrmündung ergeben; dies führt zu einem ungleichmäßi
gen Ablösen der Treibkäfigsegmente und zu einer Vermin
derung der Treffbildqualität.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verfahrenstech
nische Maßnahme zur Verhinderung des Eindringens von
Dichtungsmaterial in den hinteren Berührungsspalt von
Treibkäfig und Geschoßkörper sowie einen danach her
gestellten Geschoßkörper anzugeben, die bzw. der keine
nachteiligen Verklebungen im Bereich des hinteren Ring
spaltes zwischen Treibkäfig und Geschoßkörper aufweist
und eine dadurch verbesserte Treffgenauigkeit erwarten
läßt.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch die im
Kennzeichnungsteil des Hauptanspruches 1 angegebene
Erfindung gelöst. Ein nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestelltes Treibkäfiggeschoß ist durch die
im Anspruch 2 angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
Aus der DE-OS 28 36 963 ist zwar bereits ein Treibkäfig
geschoß bekannt, bei dem auch ein Dichtungsring zwischen
Treibkäfig und Geschoßkörper Verwendung findet. Dieser
Dichtungsring ist im hinteren Bereich des Treibkäfigs
in eine innen umlaufende Ringnut in die Treibkäfigseg
mente eingesetzt und dient ausschließlich zur Gasab
dichtung zwischen Treibkäfigsegmenten und Geschoßkörper
umfang. Die Gasabdichtung der Treibkäfigsegmente unter
einander erfolgt dagegen über langestreckte Dichtungs
elemente, die in entsprechende in den Stoßfugen bzw.
Teilungsebenen zwischen den einzelnen Treibkäfigsegmen
ten angeordnete Nuten eingelegt sind. Ein einheitlicher
auf die rückwärtige Gasdruckaufnahmefläche des Treibkä
figs in einer besonderen Spritzform aufgespritzter bzw.
aufvulkanisierter Dichtungsbelag ist hier nicht vorhan
den, so daß die Problematik sowie die Lösungsmerkmale
der vorliegenden Erfindung durch dieses bekannte Treib
käfiggeschoß nicht nahegelegt werden können.
Durch das Abdichten des inneren Spaltes zwischen Umfang
des Geschoßkörpers und rückwärtiger Gasdruckaufnahme
fläche des Treibkäfigs (innere Bohrung zur Aufnahme des
Geschoßkörpers) mittels eines einfachen Dichtungsringes
wird sehr vorteilhaft das Eindringen von flüssigem
Weichgummi oder Silikonkautschuk beim Einspritzen des
Dichtungsmateriales bzw. bei dem hohen Vulkanisierungs
druck von etwa 1500 bar mit Sicherheit verhindert.
Mit der Erfindung wird eine kostengünstige Möglichkeit
zum hundertprozentigen Abdichten des Spaltes ohne kon
struktive Änderungen von Treibkäfig, Geschoßkörper oder
Spritzraum angegeben. Dadurch ist keine nachteilige
Verspannung von Treibkäfig und Geschoßkörper mehr mög
lich. Beim Vulkanisierungsprozeß verbindet sich der
Dichtungsring sehr vorteilhaft mit dem eingespritzten
Dichtungsmaterial zu einer Einheit.
Ein nach der Erfindung hergestelltes Treibkäfiggeschoß
ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch ein Treibkäfigge
schoß gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht des hinteren Treib
käfigbereiches aus Fig. 1.
Mit der Bezugsziffer 10 ist in Fig. 1 ein Treibkäfig
geschoß mit einem Wuchtgeschoßkörper 11 von hohem
Schlankheitsgrad und einem Treibkäfig 12 z.B. im
Kaliber 105 mm oder 120 mm gezeigt. An dem zeichnerisch
nicht dargestellten Ende des Wuchtgeschoßkörpers ist
üblicherweise zur Flügelstabilisierung ein Flügel
oder Lochkegelleitwerk befestigt.
Zur Kraftübertragung der Gasdruckkräfte ist der Treib
käfig über eine Formschlußzone 14 z.B. eine Gewindever
zahnung formschlüssig mit dem Wuchtgeschoßkörper 11,
das als Übungsgeschoß z. B. aus Stahl oder als Ge
fechtsgeschoß z. B. aus Wolframmaterial besteht, ver
bunden. Zum Zusammenhalten der einzelnen Treibkäfig
segmente und zur Abdichtung des Gasdruckes gegenüber
der inneren Rohrwandung einer Rohrwaffe weist der
Treibkäfig 12 im vorderen Bereich seiner Umfangsfläche
ein Halteband 15 und im hinteren Bereich ein Führungs
band 16 auf. Auf die rückwärtige Gasdruckaufnahmefläche
18 des Treibkäfigs 12 ist ein einheitlicher Dichtungs
belag 19 zur Abdichtung der Trennfugen zwischen den
Treibkäfigsegmenten und des Ringspaltes um den Umfang
des Geschoßkörpers 11 gegen den Gasdruck der Treibla
dungsgase aufvulkanisiert. Zur rückwärtigen Abstützung
der einzelnen Treibkäfigsegmente beim Ablösen vom Ge
schoßkörper nach Verlassen der Rohrmündung ist direkt
hinter der Formschlußzone 14 ein Ringwulst 21 (Abroll
kante) auf dem Umfang des Geschoßkörpers 11 vorgesehen.
Aus der vergrößerten Darstellung in Fig. 2 wird die
Anordnung eines Dichtungsringes 22 auf dem Umfang des
Geschoßkörpers 11 direkt an bzw. vor der rückwärtigen
Gasdruckaufnahmefläche 18 des Treibkäfigs 12 ersichtlich.
Dieser Dichtungsring 22 verhindert das Eindringen von
flüssigem Silikonkautschuk in den zylindrischen Ringspalt
zwischen Treibkäfig und Geschoßkörperoberfläche in der
Spritzform bzw. im Vulkanisierungswerkzeug. Beim Ein
spritzen der flüssigen Dichtungsmasse in die Spritzform
wird der Dichtungsring 22 von der Dichtungsmasse über
deckt und nachfolgend in diese einvulkanisiert.
Der Dichtungsring 22 weist vorzugsweise einen kreisför
migen Querschnitt auf, da hierdurch die beste Einpassung
in die Umfangsfuge vor dem Ringspalt erfolgt; der Dich
tungsring kann jedoch auch einen geeigneten anderen
Querschnitt (quadratisch, oval, dreiecksförmig) aufweisen.
Beim Ablösen der Treibkäfigsegmente vom Geschoßkörper
nach Abschuß reißen der Dichtungsbelag 19 und der
Dichtungsring 22 entlang der Teilungsebenen (Trennfugen)
der Treibkäfigsegmente auf sowie der Dichtungsbelag
19 von der umfangsseitigen Oberfläche des Geschoßkörpers
ab.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Treibkäfiggeschosses,
bei dem zur Fixierung und Abdichtung der einzelnen
Treibkäfigsegmente gegeneinander in einem Vulkanisie
rungswerkzeug mit Spritzform eine einheitliche
dünne Schicht aus Kautschuk bzw. Gummi auf die
rückwärtige Gasdruckaufnahmefläche des Treibkäfigs
aufgespritzt und ausvulkanisiert wird,
gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- a) die Treibkäfigsegmente werden mittels Haltemitteln auf dem Geschoßkörper befestigt und in ihrer vorge sehenen hintersten Position auf der Formschlußzo ne fixiert und
- b) vor dem Einsetzen des Treibkäfiggeschosses in das Vulkanisierungswerkzeug bzw. vor dem Kaut schukaufspritz- und Vulkanisierungsprozeß wird der rückwärtige innere Ringspalt zwischen Treib käfig und Geschoßkörper durch Aufbringung eines Dichtungsmittels auf den Umfang des Geschoßkör pers abgedichtet.
2. Treibkäfiggeschoß, hergestellt nach dem Verfah
ren gemäß Anspruch 1, gekennzeich
net durch einen vor dem rückwärtigen
inneren Ringspalt zwischen Treibkäfig (12) und
Geschoßkörper (11) angeordneten und in die auf
der rückwärtigen Gasdruckaufnahmefläche (18) des
Treibkäfigs (12) aufgebrachte Kautschukbeschichtung
(19) einvulkanisierten Dichtungsring (22).
3. Treibkäfiggeschoß nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
(22) vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist.
4. Treibkäfiggeschoß nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Dichtungsring (22) aus dem gleichen Material
wie die Kautschukbeschichtung (19) besteht.
5. Treibkäfiggeschoß nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Dichtungsring (22) einen 20 bis 30%, vorzugs
weise 25%, kleineren freien inneren Durchmesser
als der jeweilige Geschoßkörperdurchmesser aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RHEINMETALL GMBH, 4030 RATINGEN, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |