DE19650740A1 - Unterkalibriges Geschoß - Google Patents
Unterkalibriges GeschoßInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Geschoß mit einem
Penetrator und einem den Penetrator umgebenden Treibkäfig,
wobei an dem Treibkäfig der Boden einer sich zur Penetrator
spitze hin verjüngenden Haube angeordnet ist.
Derartige Geschosse werden insbesondere zum Verschießen aus
Maschinenwaffen verwendet, wobei die vorderseitig angeordnete
Haube, die auch als Zuführhaube bezeichnet wird, sowohl die
automatische Zuführung der jeweiligen Patrone in das Patro
nenlager der Waffe erleichtern als auch die Spitze des Pene
trators des Geschosses schützen soll. Durch das Einbringen
von in Längsrichtung des Geschosses sich erstreckenden nuten
förmigen Sollbruchstellen wird insbesondere bei drallstabili
sierten Geschossen beim Rohrdurchgang ein definiertes Auf
reißen der Zuführhaube bewirkt, so daß die entsprechenden
Segmente der Zuführhaube seitlich wegfliegen, sobald das
Geschoß das Waffenrohr verlassen hat.
Aus der EP 0 104 587 A1 ist es ferner bekannt, den spitzen
seitigen Bereich der Haube mit schlitzförmigen Öffnungen zu
versehen. Einen Hinweis auf den Zweck dieser Öffnungen, auf
ihre bevorzugte Anordnung oder ihre Abmessungen läßt sich
dieser Veröffentlichung hingegen nicht entnehmen.
Als problematisch hat sich in der Praxis erwiesen, daß Zu
führhauben, die die Forderung nach einer schnellen und
gleichmäßigen Ablösung beim Austreten des Geschosses aus der
Rohrmündung erfüllen, sich auch relativ leicht beim Zuführ
vorgang in den Ladungsraum der Waffe zerlegen. Dieses kann zu
erheblichen Waffenstörungen führen, die nur sehr zeitaufwen
dig zu beheben sind. Andererseits ergibt sich bei Geschossen
mit Hauben, die eine hohe Festigkeit im Bereich der Soll
bruchstellen aufweisen, das Problem, daß die Haube sich nach
Verlassen des Rohres nur langsam und relativ ungleichmäßig
löst, was häufig schlechte Trefferergebnisse zur Folge hat.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Geschoß der eingangs erwähnten Art anzugeben, welches einer
seits eine gute und sichere Zuführbarkeit beim Schießen mit
automatischen Waffen aufweist und andererseits eine gute
Treffleistung besitzt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, in
die nutenförmigen Sollbruchstellen im Bereich der bodensei
tigen Hälfte der Haube jeweils mindestens eine radiale Aus
nehmung anzuordnen, die sich durch den Mantel der
Zuführhaube hindurch erstreckt. Durch diese Maßnahme wird
einerseits erreicht, daß sich beim Durchgang des Geschosses
in der Haube ein sehr hoher Innendruck ausbildet, weil die
Luft durch den keilförmigen Spalt zwischen Haube und Rohrwand
stark komprimiert wird und durch die Ausnehmungen in das In
nere der Haube strömt. Andererseits sorgen die in den Soll
bruchstellen angeordneten Ausnehmungen dafür, daß eventuelle
in den Sollbruchstellen aufgrund der hohen Zuführbelastungen
der Geschosse sich bildende Risse nicht weitergeleitet
werden.
Als Ausnehmungen haben sich vor allem Rundlöcher als vorteil
haft erwiesen, deren Durchmesser der maximalen Breite der je
weiligen nutenförmigen Sollbruchstelle entspricht bzw. deren
Durchmesser zwischen 1 und 3 mm liegt.
Um während der relativ hohen Flugzeit des Geschosses durch
das Waffenrohr sicherzustellen, daß ausreichend komprimierte
Luft in das Innere der Haube strömt und den Innendruck ent
sprechend erhöht, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, meh
rere hintereinander angeordnete Rundlöcher in die jeweilige
Sollbruchstelle der Haube einzubringen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung, bei der die Haube mit vier gleichmäßig über den Umfang
verteilten nutenförmigen Sollbruchstellen versehen ist, be
finden sich in jeder der nutenförmigen Sollbruchstelle vier
gleichmäßig voneinander beabstandete Rundlöcher.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemaßen Geschosse besteht
darin, daß sich die in der Regel aus Kunststoff bestehenden
Zuführhauben in Spritzgieß-Technik serienmäßig - und damit
kostengünstig - fertigen lassen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines in einem Waffenrohr befind
lichen erfindungsgemäßen Geschosses mit Zuführhaube,
Fig. 2 den Querschnitt des in Fig. 1 dargestellten Geschosses
entlang der dort mit II-II bezeichneten Schnittlinie
und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt des in Fig. 2 mit III
bezeichneten Bereiches der Zuführhaube.
In Fig. 1 ist mit 1 der Abschnitt eines Waffenrohres bezeich
net, in dem ein unterkalibriges flügelstabilisiertes Geschoß
2 sich in Richtung des Pfeiles 3 zur nicht dargestellten Mün
dung bewegt. Das Geschoß 2 besteht im wesentlichen aus einem
Penetrator 4, einem aus mehreren abwerfbaren Segmenten beste
henden Treibkäfig 5 und einer sich vorderseitig an den Treib
käfig anschließenden, zur Penetratorspitze 6 hin verjüngenden
Zuführhaube 7. Zwischen der Zuführhaube 7 und dem Penetrator
4 befindet sich ein Luftspalt 8.
Die Zuführhaube 7 besitzt drei in Richtung der Längsachse 9
des Geschosses 2 sich erstreckende nutenförmige Sollbruch
stellen 10-12 (Fig. 2), die sich jeweils vom äußeren Umfang 13
in das Innere des Mantels 14 der Haube 7 erstrecken.
In jeder der nutenförmigen Sollbruchstellen 10-12 sind vier
gleichmäßig voneinander beabstandete Rundlöcher 15-18 vorge
sehen (Fig. 1), deren jeweiliger Durchmesser 19 (Fig. 3)
dem der maximalen Breite 20 der nutenförmigen Sollbruchstelle
10-12 entspricht. Alle Rundlöcher 15-18 befinden sich zwi
schen dem in Richtung der Längsachse 9 gesehenen mittleren
Bereich 21 der Zuführhaube 7 und deren kalibergleichen Boden
22 (Fig. 1).
Im folgenden wird auf die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Geschosses 2 eingegangen. Bei dem Rohrdurchgang des Geschos
ses 2 wird die Luft in dem keilförmigen Spalt 23 zwischen der
Haube 7 und der Innenwand 24 des Rohres 1 komprimiert und
strömt durch die Rundlöcher 15-18. Dadurch baut sich in dem
Luftspalt 8 innerhalb der Haube 7 ein hoher Druck auf. Ver
läßt das Geschoß 2 das Waffenrohr 1, so baut sich der Hauben
innendruck relativ langsam ab und wirkt auf die drei durch
die Sollbruchstellen 10-12 definierten Haubensegmente 25-27
(Fig. 2), die seitlich weggeschleudert werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So braucht es
sich bei dem erfindungsgemäßen Geschoß nicht zwingend um ein
flügel- oder widerstandsstabilisiertes Geschoß zu handeln.
Vielmehr kann es sich auch um ein drallstabilisiertes Geschoß
handeln, bei dem zusätzlich zu dem Haubeninnendruck auch die
Zentrifugalkräfte beim Öffnen der Zuführhaube zu berücksich
tigen sind. Wie in Fig. 1 angedeutet, kann die Zuführhaube
auch mit einer geschlitzten Spitze versehen sein, so daß der
Haubeninnendruck sowohl durch die Schlitze als auch durch die
radialen Ausnehmungen bestimmt wird.
Die Anzahl der Ausnehmungen 15-18 richtet sich nach der kon
kreten Ausgestaltung des jeweiligen Geschosses. Es können
daher mehr oder weniger als vier Rundlöcher pro Sollbruch
stelle vorgesehen werden. Gleiches gilt auch für die Anzahl
der umfangseitig, möglichst gleichmäßig zu verteilenden Soll
bruchstellen.
Schließlich muß der Boden 22 der Zuführhaube 7 nicht genau
dem Geschoßkaliber entsprechen, sondern kann auch geringfügig
unterkalibrig ausgeführt sein.
1
Abschnitt eines Waffenrohres
2
Geschoß
3
Pfeil
4
Penetrator
5
Treibkäfig
6
Penetratorspitze
7
Zuführhaube, Haube
8
Luftspalt
9
Längsachse
10-12
Sollbruchstellen
13
Umfang (Zuführhaube)
14
Mantel
15-18
Ausnehmung, Rundloch
19
Durchmesser (Rundloch)
20
maximale Breite (Sollbruchstelle)
21
mittlere Bereich der Zuführhaube
22
Boden (Zuführhaube)
23
keilförmiger Spalt
24
Rohrinnenwand
25-27
Haubensegmente.
Claims (7)
1. Unterkalibriges Geschoß mit einem Penetrator (4) und
einem den Penetrator (4) umgebenden Treibkäfig (5),
wobei
- a) an dem Treibkäfig (5) der Boden (22) einer sich zur Penetratorspitze (6) hin verjüngenden Haube (7) an geordnet ist,
- b) zwischen Haube (7) und Penetrator (4) ein Luftspalt (8) vorgesehen ist, und
- c) die Haube (7) mindestens zwei in Richtung der
Längsachse (9) des Geschosses (2) sich erstreckende
nutenförmige Sollbruchstellen (10-12) enthält, die
sich jeweils vom äußeren Umfang (13) in das Innere
des Mantels (14) der Haube (7) erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, - d) daß in jeder der nutenförmigen Sollbruchstellen (10-12) mindestens eine radiale Ausnehmung (15-18) angeordnet ist, die sich durch den Mantel (14) der Haube (7) hindurch erstreckt, und
- e) daß die jeweilige radiale Ausnehmung (15-18) im Bereich der bodenseitigen Hälfte der Haube (7) angeordnet ist.
2. Unterkalibriges Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei den radialen Ausnehmungen (15-18)
um Rundlöcher handelt, deren Durchmesser (19) der
maximalen Breite (20) der nutenförmigen Sollbruchstelle
(10-12) entspricht.
3. Unterkalibriges Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei den radialen Ausnehmungen (15-18)
um Rundlöcher handelt, deren Durchmesser (19) zwi
schen 1 und 3 mm liegt.
4. Unterkalibriges Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der nutenförmi
gen Sollbruchstellen (10-12) mindestens zwei hinterein
ander angeordnete radiale Ausnehmungen (15-18) vorgese
hen sind.
5. Unterkalibriges Geschoß nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß in jeder der nutenförmigen Sollbruch
stellen (10-12) vier hintereinander angeordnete Rund
löcher (15-18) vorgesehen sind.
6. Unterkalibriges Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (7) mit vier
gleichmäßig über den Umfang (13) verteilten nutenför
migen Sollbruchstellen versehen ist.
7. Unterkalibriges Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der
Haube (7) im Bereich ihres Bodens (22) einen Durchmesser
aufweist, der dem Geschoßkaliber entspricht.
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Owner name: RHEINMETALL WAFFE MUNITION GMBH, 40880 RATINGEN, D |
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