DE19650739C2 - Unterkalibriges Geschoß - Google Patents
Unterkalibriges GeschoßInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Geschoß mit einem
Penetrator und einem den Penetrator umgebenden Treibkäfig,
wobei an dem Treibkäfig der bodenseitige Bereich einer sich
zur Penetratorspitze hin verjüngenden Haube angeordnet ist.
Derartige Geschosse werden insbesondere zum Verschießen aus
Maschinenwaffen verwendet, wobei die vorderseitig angeordnete
Haube, die auch als Zuführhaube bezeichnet wird, sowohl die
automatische Zuführung der jeweiligen Patrone in das Patro
nenlager der Waffe erleichtern als auch die Spitze des Pene
trators des Geschosses schützen soll. Durch das Einbringen
von in Längsrichtung des Geschosses sich erstreckenden nuten
förmigen Sollbruchstellen wird insbesondere bei drallstabili
sierten Geschossen beim Rohrdurchgang ein definiertes Auf
reißen der Zuführhaube bewirkt, so daß die entsprechenden
Segmente der Zuführhaube seitlich wegfliegen, sobald das
Geschoß das Waffenrohr verlassen hat.
Bekannt ist es ferner, den spitzenseitigen Bereich der Haube
mit Schlitzen zu versehen, so daß sich der durch die hohe
Geschoßgeschwindigkeit im Waffenrohr vor dem Geschoß auf
bauende Staudruck auch in dem Haubeninneren auswirkt. Beim
Verlassen des Rohres kann sich der an der Haube außenseitig
bestehende Druck schnell auf Atmosphärendruck abbauen. Der
Haubeninnendruck baut sich über den vergleichsweise kleinen
Austrittsquerschnitt nicht so schnell ab und wirkt so von innen
auf die Haubensegmente, die nach außen weggedrückt werden.
Als problematisch hat sich in der Praxis erwiesen, daß Zuführhau
ben, die die Forderung nach einer schnellen und gleichmäßigen Ab
lösung beim Austreten des Geschosses aus der Rohrmündung erfüllen,
sich auch relativ leicht beim Zuführvorgang in den Ladungsraum der
Waffe zerlegen. Dieses kann zu erheblichen Waffenstörungen führen,
die nur sehr zeitaufwendig zu beheben sind. Andererseits ergibt
sich bei Geschossen mit Hauben, die eine hohe Festigkeit im Be
reich der Sollbruchstellen aufweisen, das Problem, daß die Haube
sich nach Verlassen des Rohres nur langsam und relativ ungleich
mäßig löst, was häufig schlechte Trefferergebnisse zur Folge hat.
Aus der EP 0 104 587 A1 ist ein unterkalibriges Treibkäfiggeschoß
mit einer Zuführhaube bekannt, deren bodenseitiger Durchmesser
etwas kleiner als der Durchmesser des Waffenrohres ausgebildet
ist. Aufgrund der fehlenden Abstützung der Zuführhaube an der
inneren Oberfläche des Waffenrohres kommt es durch die Fliehkräfte
nach Abschuß des Geschosses bereits im Waffenrohr zu einer Auf
weitung und Zerstörung der Haube.
Aus der DE-OS 15 78 191 ist ein unterkalibriges drallstabilisier
tes Geschoß mit einer Zuführhaube bekannt, welche in ihrem boden
seitigen Bereich eine sich zur Geschoßspitze hin konisch verjün
gende Stirnfläche aufweist. Das Abwerfen der Zuführhaube erfolgt
auch in diesem Fall durch die Wirkung der Fliehkräfte bzw. durch
die Kombination von Fliehkräften und dem gegebenenfalls innerhalb
der Haube wirkenden Überdruck.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein drall-
oder flügelstabilisiertes Geschoß der eingangs erwähnten Art an
zugeben, welches einerseits eine gute und sichere Zuführbarkeit
beim Schießen mit automatischen Waffen aufweist und andererseits
eine gute Treffleistung besitzt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, die
Trägheitskräfte der Haube bei der Beschleunigung des Geschosses im
Waffenrohr zur definierten Zerlegung der Haube in Segmente auszu
nutzen. Hierzu stützt sich die Haube im
bodenseitigen Bereich an einer zur Geschoßspitze hin konisch
verjüngenden Stirnfläche des Treibkäfigs derart ab, daß bei
Beschleunigung des Geschosses in dem Waffenrohr eine axiale
Verschiebung der Haube in Richtung auf den Treibkäfig er
folgt, die zu einer Aufweitung des bodenseitigen Bereiches
der Haube führt und ein Aufreißen der Haube von in Richtung
der Längsachse des Geschosses sich erstreckenden nutenförmi
gen Sollbruchstellen bewirkt. Damit sich die Haube im boden
seitigen Bereich entsprechend aufweiten kann, muß dieser
Bereich bei der unverschossenen Patrone einen Außendurchmes
ser aufweisen, der kleiner ist als der Innendurchmesser des
Waffenrohres.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
konusförmige Stirnfläche des Treibkäfigs auf der Innenseite
des Mantels der Haube angeordnet, wobei zur Befestigung der
Haube an dem Treibkäfig das stirnseitige Ende der Haube eine
zur Längsachse des Geschosses hin gerichtete Befestigungsnase
aufweist, die die konusförmige Stirnfläche des Treibkäfigs
hintergreift und in eine entsprechende nutenförmige Ausneh
mung des Treibkäfigs eingreift. Die Breite der nutenförmigen
Ausnehmung ist in diesem Fall derart gewählt, daß sie bei der
Beschleunigung des Geschosses in dem Waffenrohr eine axiale
Verschiebung der Haube zuläßt, die ausreicht, um ein durch
die Aufweitung des bodenseitigen Bereiches der Haube beding
tes Reißen der Haube entlang der Sollbruchstellen zu bewir
ken.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt des spitzenseitigen Teiles eines
in einem Waffenrohr befindlichen erfindungsgemäßen
Geschosses mit Zuführhaube,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des in Fig. 1 mit II
bezeichneten Geschoßbereiches,
Fig. 3 und 4 zwei Fig. 2 entsprechende Ausschnitte weiterer
Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Geschosse.
In Fig. 1 ist mit 1 der Abschnitt eines Waffenrohres bezeich
net, in dem ein unterkalibriges flügelstabilisiertes Geschoß
2 sich in Richtung des Pfeiles 3 zur nicht dargestellten
Mündung bewegt. Das Geschoß 2 besteht im wesentlichen aus
einem Penetrator 4, einem aus mehreren abwerfbaren Segmenten
bestehenden Treibkäfig 5 und einer sich vorderseitig an den
Treibkäfig anschließenden, zur Penetratorspitze 6 hin ver
jüngenden Zuführhaube 7 aus Kunststoff.
Die Haube 7 stützt sich in ihrem bodenseitigen Bereich 8
(Fig. 2) an einer zur Penetratorspitze 6 hin konisch verjün
genden Stirnfläche 9 des Treibkäfigs 5 ab, derart, daß bei
Beschleunigung des Geschosses 2 in dem Waffenrohr 1 aufgrund
der Trägheitskraft eine axiale Verschiebung der Haube 7 in
Richtung auf den Treibkäfig 5 erfolgt, die zu einer Aufwei
tung des bodenseitigen Bereiches 8 der Haube 7 führt.
Da der bodenseitige Bereich 8 der Haube 7 einen Außendurch
messer 10 (Fig. 1) aufweist, der kleiner ist als der Innen
durchmesser 11 des Waffenrohres 1, und die Haube 7 mehrere in
Richtung der Längsachse 12 des Geschosses 2 sich erstreckende
nutenförmige Sollbruchstellen 13 enthält (in den Figur ist je
weils nur eine Sollbruchstelle dargestellt), führt bei ent
sprechendem Konuswinkel 14 der Stirnfläche 9 des Treibkäfigs
5 (Fig. 2) die Aufweitung des bodenseitigen Bereiches 8 der
Haube 7 zu einem Reißen der Haube entlang der Sollbruch
stellen 13.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So braucht die
dem Treibkäfig zugewandte Stirnfläche der Haube nicht zwin
gend eine der Stirnfläche des Treibkäfigs angepaßte Konusflä
che aufzuweisen, sondern kann auch eine andere Kontur besit
zen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 3. Dabei
stützt sich die Haube 7' mit ihrer dem Treibkäfig 5 zuge
wandten Stirnfläche 15 an der konusförmigen Stirnfläche 9 des
Treibkäfigs 5 über eine Kante 16 ab. Außerdem erstreckt sich
bei diesem Ausführungsbeispiel die mit 13' bezeichnete
Sollbruchstelle bis an die Stirnfläche 15, so daß bereits bei
einer relativ geringen Aufweitung des bodenseitigen Bereiches
der Haube 7' ein Reißen der Haube im Bereich der
Sollbruchstelle erfolgt.
Wie dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel entnommen
werden kann, braucht sich die konusförmige Stirnfläche des
Treibkäfigs keineswegs bis in den Bereich der Rohrinnenwand
18 des Waffenrohres (Fig. 1) zu erstrecken. Vielmehr kann die
konusförmige Stirnfläche 9' des Treibkäfigs 5' auch auf der
Innenseite 20 des Mantels 21 der Haube 7" des entsprechenden
Geschosses angeordnet sein, wobei das stirnseitige Ende 22
der Haube 7" eine zur Längsachse des Geschosses hin gerich
tete Befestigungsnase 23 aufweist, die die konusförmige
Stirnfläche 9' des Treibkäfigs 5' hintergreift und in eine
entsprechende nutenförmige Ausnehmung 24 des Treibkäfigs 5'
eingreift. Die Breite 25 der nutenförmigen Ausnehmung 24 ist
derart gewählt, daß sie bei der Beschleunigung des Geschosses
in dem Waffenrohr eine axiale Verschiebung der Haube 7" zu
läßt, die ausreicht, um ein durch die Aufweitung des boden
seitigen Bereiches der Haube 7" bedingtes Reißen der Haube
entlang der Sollbruchstellen zu bewirken.
1
Abschnitt eines Waffenrohres, Waffenrohr
2
Geschoß
3
Pfeil
4
Penetrator
5
,
5
'Treibkäfig
6
Penetratorspitze
7
,
7
',
7
"Zuführhaube, Haube
8
bodenseitiger Bereich
9
,
9
'Stirnflächen
10
Außendurchmesser (Haubenboden)
11
Innendurchmesser (Waffenrohr)
12
Längsachse
13
,
13
'Sollbruchstelle
14
Konuswinkel (Treibkäfig)
15
Stirnfläche (Haube)
16
Kante
18
Rohrinnenwand
20
Innenseite
21
Mantel
22
stirnseitiges Ende
23
Befestigungsnase
24
nutenförmige Ausnehmung
25
Breite (Ausnehmung)
Claims (3)
1. Unterkalibriges Geschoß mit einem Penetrator (4) und einem
den Penetrator umgebenden Treibkäfig (5, 5'), wobei
- a) an dem Treibkäfig (5, 5') der bodenseitige Bereich (8) einer sich zur Penetratorspitze (6) hin konisch verjün genden Haube (7, 7', 7") angeordnet ist,
- b) die Haube (7, 7', 7") im bodenseitigen Bereich (8) sich an einer zur Geschoßspitze hin konisch verjüngenden Stirnfläche (9, 9') des Treibkäfigs (5, 5') abstützt,
- c) der bodenseitige Bereich (8) der Haube (7, 7', 7") einen Außendurchmesser (10) aufweist, der kleiner ist als der Innendurchmesser (11) des Waffenrohres (1) und
- d) die Haube (7, 7', 7") mindestens zwei in Richtung der Längsachse (12) des Geschosses (2) sich bis in den bodenseitigen Bereich erstreckende nutenförmige Soll bruchstellen (13, 13') enthält.
2. Unterkalibriges Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die konusförmige Stirnfläche (9') des Treibkäfigs
(5') auf der Innenseite (20) des Mantels (21) der Haube (7")
angeordnet ist, daß das stirnseitige Ende (22) der Haube
(7") eine zur Längsachse des Geschosses (2) hin gerichtete
Befestigungsnase (23) aufweist, die die konusförmige Stirn
fläche (9') des Treibkäfigs (5') hintergreift und in eine
entsprechende nutenförmige Ausnehmung (24) des Treibkäfigs
(5') eingreift.
3. Unterkalibriges Geschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haube (7, 7', 7") aus Kunststoff
besteht.
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