DE4021265A1 - Verwendung gesaettigter sekundaerer alkohole - Google Patents
Verwendung gesaettigter sekundaerer alkoholeInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Flüssigwaschmittel, die auf gute Schmutz
entfernung optimiert sind und aus einer Kombination mittel- oder
niedrigethoxylierter Fettalkohole mit Aniontensiden, Alkali und
Komplexbildnern bestehen, in mechanisch bewegten Flotten, d. h.
beispielsweise durch die Trommeldrehung von Trommelwaschmaschinen,
zu erheblicher Schaumbildung führen. Diese ist unerwünscht,
da sie einerseits, insbesondere bei höheren Waschtemperaturen,
zum Überschäumen der Waschmaschine führt und andererseits die
Waschkraft deutlich vermindert.
Um diese unerwünschte Schaumbildung zu reduzieren, setzt man
bekanntermaßen entweder den Flüssigwaschmitteln oder den
Waschbädern Antischaummittel zu. Solche Antischaummittel können
beispielsweise Substanzen mit geringer Oberflächenspannung sein,
die in Wasser kaum löslich sind, wie beispielsweise Fettsäure
teilester, Phosphorsäureester, Siliconöle oder Ethylenoxid-
Propylenoxid-Mischpolymerisate. Der Einsatz solcher Antischaummittel
führt häufig zu einer Verschlechterung der Waschwirkung
sowie zu einer Erhöhung der Abwasserbelastung, da diese Substanzen
häufig wesentlich schlechter biologisch abbaubar sind
als die übrigen Tensidkomponenten in den Waschmitteln.
Weiterhin ist es bekannt, die Schaumbildung von Waschmitteln zu
vermindern, indem man ihnen leicht biologisch abbaubare lineare
gesättigte Alkohole mit Molekulargewichten im Bereich von 130
bis 144 zusetzt. Diese linearen gesättigten Alkohole haben aber
den Nachteil, daß sie einen intensiven unangenehmen Eigengeruch
haben, der sowohl während des Waschprozesses stört als auch
lange Zeit nach der Wäsche den gewaschenen Textilien anhaftet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand somit darin,
Antischaummittel als Waschmitteladditive zu bekommen, die die
oben beschriebenen Nachteile bekannter Antischaummittel nicht
haben. Insbesondere sollen sie bei guter Schaumdämpfung die
Waschwirkung nicht beeinträchtigen und keinen unangenehmen
Eigengeruch besitzen. Außerdem sollen sie möglichst gut biologisch
abbaubar sein, um eine geringe Abwasserbelastung zu
erhalten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem man als
Waschmitteladditiv gesättigte sekundäre Alkohole mit einer
Verzweigung in α-Stellung zur Hydroxylgruppe und mit Molekular
gewichten im Bereich von 210 bis 300 verwendet.
Diese Waschmitteladditive führen zu einer erheblichen Schaum
dämpfung, ohne die Waschwirkung zu beeinträchtigen. Vielmehr
ergeben sie sogar eine wesentliche Verbesserung der Waschwirkung,
insbesondere der Fettablösung. Sie sind praktisch frei
von Eigengeruch und führen daher nicht zu einer Geruchsbelastung
während des Waschprozesses und zu keinem an den gewaschenen
Textilien anhaftenden Geruch. Ferner lassen sich bei ihrer
Verwendung auch höher konzentrierte Wirkstoffkombinationen
herstellen, so daß geringere Anwendungsmengen des Waschmittels
möglich sind, wodurch der Verpackungsaufwand, Transportaufwand
und Lagerhaltungsaufwand vermindert werden können. Schließlich
sind die erfindungsgemäß verwendeten gesättigten sekundären
Alkohole relativ leicht biologisch abbaubar.
Zweckmäßig verwendet man diese gesättigten sekundären Alkohole
in einer Menge von 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Waschmittel, dem sie als Additive zugesetzt
werden. Besonders günstig ist die erfindungsgemäße Verwendung
der gesättigten sekundären Alkohole als Additive zu flüssigen
Waschmitteln, besonders Feinwaschmitteln.
Unter den brauchbaren gesättigten sekundären Alkoholen sind als
besonders bevorzugt 2-Hexyldecan-1-ol und 2-Octyldecan-1-ol zu
nennen.
Ein den Stand der Technik repräsentierendes Flüssigwaschnmittel
zur Behandlung z. B. ölverschmutzter Berufskleidung (Schlosser
kleidung, Arbeitsanzüge aus Automobilwerkstätten) wurde aus
folgenden Bestandteilen aufgebaut:
12% Natriumdodecylbenzosulfonat
15% Kokosfettalkoholethoxylat·7 EO
8% C₁₂-C₁₈-Fettsäuren
2% Natriumhydroxid
5% Triethanolamin
5% Propylenglycol-1,2
5% Ethanol
3% Zitronensäure
45% Wasser
100% Produkt A
15% Kokosfettalkoholethoxylat·7 EO
8% C₁₂-C₁₈-Fettsäuren
2% Natriumhydroxid
5% Triethanolamin
5% Propylenglycol-1,2
5% Ethanol
3% Zitronensäure
45% Wasser
100% Produkt A
Diesem stark schäumenden Waschmittel wurden zur Schaumdämpfung
je 5% eines der folgenden Antischaummittel unter Bildung der
Produkte B bis E zugesetzt:
Produkt B = modifizierter Phosphorsäuremonoester (Degressal
SNC, BASF)
Produkt C = Fettsäurepartialester (Dehydran 131, Henkel)
Produkt D = Siliconentschäumer (Antischaumemulsion SRE, Wacker)
Produkt E = n-Dodecan-1-ol
Produkt C = Fettsäurepartialester (Dehydran 131, Henkel)
Produkt D = Siliconentschäumer (Antischaumemulsion SRE, Wacker)
Produkt E = n-Dodecan-1-ol
Zu weiterem Vergleich wurden die erfindungsgemäßen sekundären
Alkohole ebenfalls mit einer Zusatzmenge von 5% eingesetzt:
Produkt F = 2-Hexyldecan-1-ol
Produkt G = 2-Octyldecan-1-ol
Produkt G = 2-Octyldecan-1-ol
Die Produkte A, E, F und G waren klar, flüssig und dosierfähig.
Die Produkte B, C und D waren trübe, sedimentierten und konnten
nur durch Rühren homogen gehalten werden.
Die Beurteilung des Schaumvermögens erfolgte nach DIN 53 902,
Teil 1 (Lochscheiben-Schlagverfahren) sowie unter Praxis
gesichtspunkten in einer Haushaltswaschmaschine sowie einer
Gewerbewaschmaschine (30 kg). Jeweils eingesetzt wurden wäßrige
Lösungen mit 5 ml Produkt A bis G je Liter Wasser bei 60°C. In
den Praxisverfahren wurde saubere Baumwolle als Maschinenladung
verwendet.
Um unter Verwendung der Antischaummittel, die in den Produkten
B, C und D eingesetzt wurden, homogene Fertigerzeugnisse
darzustellen, wurde die Einsatzmenge der Antischaummittel so
weit reduziert, daß gerade eben noch homogene Lösungen entstanden.
Bei allen drei Produkten lag diese Grenze im Bereich
von ca. 2%.
Unmittelbar nach Herstellung der Produkte zeigte sich ein
Schaumverhalten, das ähnlich der in obiger Tabelle angegebenen
Charakteristik lag. Bereits nach einwöchiger Lagerungsdauer der
Produkte war die schaumhemmende Wirkung der Zusätze wesentlich
reduziert. Nach DIN 53 902 wurden mehr als doppelt so hohe Werte
gefunden. Im Praxistest, vor allem in der Gewerbewaschmaschine,
trat Überschäumen ein. Die Produkte E, F und G dagegen, die von
vornherein klar waren, zeigten lagerstabiles Verhalten.
Die Waschwirkung wurde unter Praxisgesichtspunkten ermittelt,
indem in einer Haushaltswaschmaschine und einer Gewerbewaschmaschine
gebrauchsverschmutzte Berufskleidung (Arbeitsanzüge aus
Automobilwerkstätten) gewaschen wurden und die Waschwirkung mit
Hilfe von Testgeweben der Wäschereiforschung Krefeld ermittelt
wurde.
Als Testgewebe wurden Mischgewebe aus Polyester/Baumwolle mit
künstlichen Anschmutzungen aus Kakao/Fett, Pigmentschmutz/
Hautfett und der "WFK-Standardanschmutzung", die aus
Schwarzpigmenten, Ölen und Fetten besteht, verwendet.
Bewertet wurde die Waschwirkung in Prozent Schmutzentfernung,
ausgedrückt als Weißgradzunahme, durch Messung der Gewebe vor
und nach der Wäsche mit einem elektrischen Reflexionsphotometer,
wobei die Weißgradzunahme in Prozent zum Ausgangswert ausgedrückt
wurde.
Ferner wurde sensorisch der Wäschegeruch bestimmt und wurden das
Gesamtbild des Waschergebnisses an der verschmutzten Kleidung
und die verbliebenen Verfleckungen bewertet.
Der Einsatz der Testgewebe erfolgte in der Haushaltswaschmaschine.
Die Beurteilung des Gesamtwaschbildes und die sensorischen
Beurteilungen erfolgten in der Gewerbewaschmaschine.
Gewaschen wurde jeweils bei 60°C unter Zusatz von 5 ml Waschmittel
je Liter Waschbad. Im Anschluß an den Waschprozeß wurde
dreimal gespült.
Die Einwirkzeit in der Haushaltswaschmaschine im Waschbad betrug
60 min, in der Gewerbewaschmaschine 20 min.
Die mit Produkt E gewaschene Wäsche hatte einen deutlich
unangenehmen Geruch durch den Fettalkohol. Während der Durchführung
des Waschprozesses war der gleiche Geruch unangenehm
deutlich in dem Raum, in dem sich die Waschmaschine befand.
Stark ölverschmutzte Berufskleidung aus Schlossereien oder
Automobilwerkstätten, die aus Polyester/Baumwoll-Textilien
bestand, wurde unter Verwendung spezieller fettlösender Vor
waschmittel bei gleichzeitigem Einsatz von Natriumhydroxid, das
die Waschflotte auf einen pH-Wert von 11 bis 12 einstellte,
gewaschen. Die speziellen Vorwaschmittel bestanden nach dem
Stand der Technik aus einer Kombination mehrerer niedrig
ethoxylierter Fettalkohole mit einer Kettenlänge von 13 bis 17
Kohlenstoffatomen und einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 7 Mol
Ethylenoxid (45% ethoxylierter C₁₃-Fettalkohol mit 3 Mol
Ethylenoxid, 45% ethoxylierter C₁₅-Fettalkohol mit 7 Mol
Ethylenoxid, 10% Wasser) = Produkt H.
Dieses Produkt H war klar und flüssig, neigte jedoch zu starker
Schaumbildung.
Ein erfindungsgemäßes Vorwaschmittel war wie folgt aufgebaut:
40% ethoxylierter C₁₃-Fettalkohol mit 3 Mol Ethylenoxid
20% ethoxylierter C₁₅-Fettalkohol mit 7 Mol Ethylenoxid
20% 2-Hexyldecan-1-ol
20% Wasser
100% Produkt I
20% ethoxylierter C₁₅-Fettalkohol mit 7 Mol Ethylenoxid
20% 2-Hexyldecan-1-ol
20% Wasser
100% Produkt I
Das Produkt I war homogen, flüssig und zeichnete sich durch
geringe Schaumbildung aus.
Unter Praxisbedingungen wurde stark verschmutzte Berufskleidung
aus Automobilwerkstätten in einer Gewerbewaschmaschine in einem
Zwei-Laugen-Verfahren gewaschen. Die erste Lauge enthielt 8 ml
je Liter Produkt H und wurde mit Natronlauge auf einen pH-Wert
von 8,5 eingestellt. Mit dieser Lauge wurde bei 70°C während 15
min gewaschen. Anschließend wurde ein Spülbad mit reinem Wasser
bei 70°C während 5 min durchgeführt, wonach mit einem handels
üblichen Vollwaschmittel ebenfalls bei 70°C während 10 min
nachgewaschen wurde. Im Anschluß daran wurden drei Spülbäder
eingesetzt.
Um die Schaumbildung im ersten Bad herabzumindern, wurde diesem
ein Antischaummittel zugesetzt.
Die gewaschene Berufskleidung war sauber, wies nur noch wenige
Öl- und Fettflecken auf und hatte einen neutralen Warengeruch.
Mit vergleichbar verschmutzter Berufskleidung wurde in gleichem
Verfahren das erfindungsgemäße Produkt 1 eingesetzt, jedoch
wurde kein Natronlaugezusatz durchgeführt. Die erste Lauge hatte
einen pH-Wert von 7,2, was hinsichtlich der Abwasserbelastung
von großen Vorteilen ist. Alle übrigen Parameter wurden in
gleicher Weise wie bei dem Verfahren unter Verwendung von
Produkt H beibehalten.
Das Waschergebnis war einwandfrei. Auch starke Ölverfleckungen
waren deutlich besser entfernt als bei dem Verfahren unter
Verwendung des Produktes H+Natronlauge. Antischaummittel-
Zusatz war nicht erforderlich.
Claims (3)
1. Verwendung gesättigter sekundärer Alkohole mit einer
Verzweigung in α-Stellung zur Hydroxylgruppe und mit
Molekulargewichten im Bereich von 210 bis 300 als Wasch
mitteladditiv.
2. Verwendung gesättigter sekundärer Alkohole nach Anspruch 1
in einer Konzentration von 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10
Gew.-% des Waschmittels.
3. Verwendung von 2-Hexyldecan-1-ol oder 2-Octyldecan-1-ol nach
Anspruch 1 oder 2.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021265 DE4021265A1 (de) | 1990-07-04 | 1990-07-04 | Verwendung gesaettigter sekundaerer alkohole |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904021265 DE4021265A1 (de) | 1990-07-04 | 1990-07-04 | Verwendung gesaettigter sekundaerer alkohole |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4021265A1 true DE4021265A1 (de) | 1992-01-09 |
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ID=6409623
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904021265 Ceased DE4021265A1 (de) | 1990-07-04 | 1990-07-04 | Verwendung gesaettigter sekundaerer alkohole |
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