DE4015404C2 - Rohrschelle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rohrschelle entsprechend dem Ober­ begriff des Patentanspruches 1.

Bei einer aus Fig. 4 bis 8 der DE 35 43 383 A1 bekannten Rohr­ schelle der vorbezeichneten Art gestaltet sich der Schließvor­ gang insofern umständlich, als zunächst der Kopf der im einen Flansch gehaltenen Spannschraube durch die Öffnung in den ande­ ren Flansch hindurchgeschoben werden muß, wozu meist eine große Kraftanwendung sowie ein mühsames Einfädeln des Schraubenkopfes in die Durchtrittsöffnung erforderlich ist, weil insbesondere bei Rohrschellen mit geteilten Schellenbügeln die beiden Flan­ sche während der Annäherungsbewegung nicht zwangsläufig paral­ lel zueinander verlaufen. Nachteilig ist außerdem, daß der auf dem die Durchtrittsöffnung enthaltenden Flansch geführte Gegen­ halter unter den Schraubenkopf zu dessen Sicherung radial ein­ wärts bewegt werden muß, wozu eine weitere kraftvolle manuelle Handhabung notwendig ist, um die am Gegenhalter angebrachten Sicherungsnasen unter dem Schraubenkopf hindurchschieben zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Rohrschelle der eingangs genannten Art einen besonders einfachen Schließ­ vorgang derart vorzusehen, daß das Einführen und Sichern des Schraubenkopfes in bzw. auf dem die Durchtrittsöffnung enthal­ tenden Flansch zwangsläufig und automatisch beim Annähern der beiden Flansche durch Zusammendrücken der Rohrschelle mit einer Hand erfolgt und der Monteur mit der freibleibenden Hand gleichzeitig einen Schrauber zum Festziehen der Spannschraube betätigen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kenn­ zeichen des Patentanspruches 1 gelöst. Der den Flansch gabeln­ de, nach außen offene Einschnitt ermöglicht ein einfaches Ein­ führen des Schraubenkopfes ohne besondere Aufmerksamkeit, da der Einschnitt den Flansch selbsttätig bezüglich der Spann­ schraube und des anderen Flansches zentriert. Dem gleichen Zweck dient der erweiterte Einschnitt gleicher Öffnungsrich­ tung im Gegenhalter, durch den die Spannschraube während der Übergreifbewegung über den Gegenhalter von diesem zusätzlich geführt bleibt. Zusammen mit seiner sich durch eine Öffnung im Schellenband erstreckenden abgewinkelten Zunge wird der Gegen­ halter aufgrund der durch den gegen seine Unterseite drücken­ den Schraubenkopf veranlaßten Verdrängungsbewegung gegebenen­ falls leicht in Richtung zum Rohrumfang verschoben, überwie­ gend aber verschwenkt, wobei er durch seine am Flansch glei­ tenden Führungsschenkel seitengeführt bleibt. Die überwiegend schwenkende Ausweichbewegung des Gegenhalters dauert solange an, bis der Schraubenkopf an der Erweiterung des Gegenhalters vorbei frei kommt und den Gegenhalter überfaßt hat. Da die Rohrschelle beim Schließvorgang sich an den Umfang des Rohres annähert, drückt die dort zur Anlage kommende abgewinkelte Zunge den Gegenhalter in einem Überklipsvorgang über den Schraubenkopf und an diesem vorbei auf den Flansch zu­ rück, so daß der Gegenhalter nun mit dem verengten Bereich sei­ nes Einschnittes den Schraubenschaft umfaßt. Diese Reaktionsbe­ wegung wird im Fall einer mit gummielastischer Einlage versehe­ nen Rohrschelle schon vor der Anlage der Zunge am Rohrumfang elastisch verursacht. Während seiner Schwenkung ist der Gegen­ halter durch die Abwinklung der Zunge sowie durch seine im Flanschwinkel des Schellenbandes liegende Endkante festgelegt bzw. gelagert.

Die Rohrschelle nach der Erfindung ist dadurch weitergebildet, daß die seitlich abgewinkelten Führungsschenkel des Gegenhal­ ters angeformte Anschlagschenkel aufweisen, die den gegabelten Flansch in einen die Schwenkbewegung des Gegenhalters zulassen­ den Abstand unterfassen.

Um die Breite des Gegenhalters nicht über diejenige des Schel­ lenflansches zu vergrößern, können die Führungsschenkel des Ge­ genhalters in seitlichen Aussparungen des gegabelten Flansches geführt sein, deren Länge größer als die der Führungsschenkel ist. Für den gleichen Zweck kann auch der die Gewindebohrung enthaltende Flansch mit seitlichen Aussparungen versehen sein, in denen bei geschlossener Schelle die Führungsschenkel bzw. Anschlagschenkel des Gegenhalters aufgenommen sind.

Weiterhin kann die abgewinkelte Zunge des Gegenhalters bei ge­ schlossener Schelle zwischen dem Schellenband und der elasti­ schen Einlage oder dem Umfang des zu umfassenden Rohres einge­ spannt sein. Zur zusätzlichen Lagesicherung des Gegenhalters an einer noch nicht geschlossenen Schelle kann der Zunge im Schel­ lenband eine nach außen herausgedrückte Aufnahmetasche zugeord­ net sein.

An beiden Kanten der Erweiterung des Einschnittes im Gegenhal­ ter können Vorsprünge vorgesehen sein, welche die Endlage des Gegenhalters bei geschlossener Schelle nach Anziehen der Spann­ schraube sichern. Um die durch das Anziehen der Spannschraube ausgeübte Kraft auf den Gegenhalter zu dessen endgültiger Posi­ tionierung zu übertragen, können die Vorsprünge aus Anlaufkan­ ten bestehen, deren Höhe in Richtung auf den verengten Bereich der Erweiterung abnimmt.

Ein Ausführungsbeispiel der Rohrschelle nach der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zei­ gen, jeweils weitgehend schematisch,

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer aus zwei Schellenbügeln bestehenden Rohrschelle nach der Erfin­ dung in geöffnetem Zustand und

Fig. 2 eine auseinandergezogene, perspektivische Teildarstel­ lung einer Rohrschelle nach der Erfindung mit einander angenäherten Endflanschen und einem am oberen Endflansch beweglich gehaltenen plattenförmigen Gegenhalter.

Die Rohrschelle nach Fig. 1 besteht aus zwei etwa halbkreis­ förmig gebogenen Schellenbügeln 12, 14, die durch ein übliches Scharnier 15 miteinander verbunden sind. Die freien Enden der Schellenbügel 12, 14 besitzen nach außen abgebogene Endflansche 16 bzw. 18. Als Beispiel ist die Innenseite der Rohrschelle durch eine gummielastische Einlage 20 abgedeckt, welche die Seitenkanten der Schellenbügel jeweils mit einem seitlichen Au­ ßenwulst 22 umgreift. Ein aus dem Blechband ausgestanzter, vom Endflansch 18 ausgehender Ansatz 24 dient der Einlage 20 als Anlagebegrenzung. Auch im Bereich des Endflansches 16 kann ein solcher Ansatz vorgesehen sein, der an dem weiter unten be­ schriebenen Gegenhalter 46 gemäß Fig. 2 angeformt ist. Der End­ flansch 18 enthält eine Gewindebohrung 32 zur Aufnahme einer Spannschraube 26, die in einen nach außen offenen Einschnitt 34 des Flansches 16 eingelegt und zum Schließen der Schelle ange­ zogen wird.

Entsprechend Fig. 2 ist der vom Schellenbügel 12 ausgehende Endflansch 16 durch einen Einschnitt 34 gegabelt, der breit genug ist, um den Kopf 28 der Spannschraube mit seitlichem Spiel aufzunehmen. Ein mit dem Flansch 16 zusammenwirkender plattenförmiger Gegenhalter 46 ist zur Auflage auf der Ober­ seite des Flansches 16 bestimmt und enthält einen Einschnitt 48, dessen Breite ausreicht, um den Schaft der Spannschraube 26 aufzunehmen. Zu seinem äußeren Ende hin ist der Einschnitt 48 mit einer Erweiterung 50 versehen. Hochgebogene Ränder 54 der Erweiterung bilden obere Vorsprünge auf dem Gegenhalter, deren Höhe in Richtung auf den verengten Bereich des Einschnittes ab­ nehmen und zur gegenseitigen Positionierung von Gegenhalter 46 und Schraubenkopf 28 dienen. Der Einschnitt 48 des Gegenhalters 46 und der Einschnitt 34 des gegabelten Flansches 16 sind ent­ sprechend Fig. 2 zueinander symmetrisch angeordnet, wobei je­ doch der Einschnitt 48 im Gegenhalter schmäler und auch kürzer ist als der Einschnitt 34 im Flansch 16. Vom Gegenhalter 46 geht eine winklig abgebogene Zunge 56 aus, die im Fall einer elastischen Einlage 20 zwischen dieser und dem Schellenband an­ geordnet ist.

Der Gegenhalter 46 ist am Flansch 16 durch zwei seitliche senk­ rechte Schenkel 70 geführt. Die Schenkel 70 können in seitli­ chen Aussparungen 76 im Flansch aufgenommen sein, deren radiale Länge ausreicht, um eine ausreichend Ausweichbewegung des Ge­ genhalters 46 bezüglich des Schraubenkopfes 28 zu ermöglichen. Um den Gegenhalter 46 beweglich aber unverlierbar mit dem Flansch 16 zu verbinden, sind an den senkrechten Führungsschen­ keln 70 abgewinkelte Anschlagschenkel 72 angeformt, die etwa parallel zur Gegenhalterplatte verlaufen und den Flansch 16 mit einem für die Ausweichbewegung ausreichend Spiel unterfassen. Damit die Flansche 16, 18 gegebenenfalls bis zur vollständigen gegenseitigen Anlage mit Hilfe der Spannschraube gegeneinander zusammengezogen werden können, enthält auch der in Fig. 2 un­ tere Flansch 18 Aussparungen 74, in denen die nach unten vor­ stehenden Führungsschenkel 70, 72 aufgenommen werden.

Für die vom Gegenhalter ausgehende nach oben abgebogene Zunge 56 ist im Schellenbügel 12 eine herausgewölbte Aufnahmetasche 58 vorgesehen. Die der Rückstellbewegung des Gegenhalters nach seiner Ausweichbewegung dienende Zunge 56 wird durch eine Öff­ nung 62 im Übergang zwischen Flansch 16 und Schellenband einge­ führt und befindet sich dann zwischen der Innenseite des Schellenbandes 12 und der Einlage 20 oder dem von der Schelle umschlossenen Rohr. Aus der Zunge kann entsprechend Fig. 2 ein Ansatz ausgestanzt und radial einwärts umgebogen sein, der als Anlage für eine Stirnfläche der elastischen Einlage 20 dient.

Der entsprechend Fig. 1 nach oben weisende Kopf 28 der im Flansch 18 sitzenden Spannschraube 26 stößt beim Schließen der Schelle und Annähern der beiden Flansche 16, 18 gegen den ver­ engten Bereich des Einschnittes 48 des auf dem Flansch 16 auf­ liegenden Gegenhalters 46. Da die vom Gegenhalter 46 ausgehen­ den Führungswinkel 70, 22 den Endflansch mit Spiel von unten her umfassen, ist der Gegenhalter bei seiner Ausweichbewegung auf dem Flansch 16 verschiebbar, insbesondere verschwenkbar. Bei der Schellenmontage wird somit der Gegenhalter 46 durch den Spannschraubenkopf soweit verschwenkt, gegebenenfalls auch zusätzlich radial verschoben, bis der Schraubenkopf die Erwei­ terung 50 des Einschnittes 48 durchquert hat und danach der Gegenhalter eine Rückschwenkbewegung bis zur Anlage auf dem Flansch 16 durchführt. Die Rückschwenkbewegung erfolgt unter der Wirkung der Zunge 46, die sich im Bereich des vorhandenen Spieles dem Rohrumfang genähert hat oder erfolgt als Reaktion auf die bei der Bewegung der Zunge stattfindenden Verdrängung der elastischen Einlage 20 und auch durch deren Anlage am Rohr­ umfang.

Claims (8)

1. Rohrschelle, deren Schellenband zwei mittels einer Spann­ schraube zusammenziehbare Flansche (16, 18) aufweist, von denen einer eine Gewindebohrung für den Schraubenschaft (26) und der andere eine Durchtrittsöffnung für den Schraubenkopf (28) ent­ hält und von einem auf dem Flansch beweglichen plattenförmigen Gegenhalter (46) überdeckt ist, der einen an einem Ende (48) offenen Einschnitt zur Aufnahme des Schraubenschaftes aufweist und mit Hilfe abgewinkelter seitlicher Führungsschenkel (70) zum Flansch (16) ausgerichtet gehalten ist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Durchtrittsöffnung aus einem den Flansch (16) gabeln­ den, offenen Einschnitt (34) besteht,
• - daß das offene Ende des Einschnittes (48) im Gegenhalter (46) auf der gleichen Seite wie das offene Ende des Flanschein­ schnittes (34) angeordnet und mit einer endseitigen Erweiterung (50) versehen ist,
• - daß der Gegenhalter (46) eine abgewinkelte Zunge (56) auf­ weist, die sich durch eine Öffnung (62) im Schellenband (22) erstreckt und zwischen diesem und einer elastischen Einlage (20) oder dem zu umfassenden Rohrumfang angeordnet ist,
• - und daß durch Annäherung beider Flansche (16, 18) der Gegen­ halter (46) aus dem durch die Erweiterung (50) führenden Weg des Schraubenkopfes (28) überwiegend durch Schwenkung um sein am Schellenband festgelegtes Ende verdrängbar ist.

2. Rohrschelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich abgewinkelten Führungsschenkel (70) des Gegenhalters (46) angeformte Anschlagschenkel (72) aufweisen, die den gega­ belten Flansch (16) in einem die Schwenkbewegung des Gegenhal­ ters (46) zulassenden Abstand unterfassen.

3. Rohrschelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschenkel (70) des Gegenhalters (46) in seitli­ chen Aussparungen (76) des gegabelten Flansches (16) geführt sind, deren Länge größer als die der Führungsschenkel ist.

4. Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die Gewindebohrung enthaltende Flansch (18) mit seitlichen Aussparungen (74) versehen ist, in denen bei geschlossener Schelle die Führungsschenkel (70) und An­ schlagschenkel (72) des Gegenhalters aufgenommen sind.

5. Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die abgewinkelte Zunge (56) des Gegenhal­ ters bei geschlossener Schelle zwischen dem Schellenband und der elastischen Einlage (20) oder dem Umfang des zu umfassenden Rohres eingespannt ist.

6. Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zunge (56) im Schellenband eine nach außen herausgedrückte Aufnahmetasche (58) zugeordnet ist.

7. Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Kanten der Erweiterung (50) des Einschnittes (48) im Gegenhalter (46) Vorsprünge vorgesehen sind, welche die Endlage des Gegenhalters nach Anziehen der Spannschraube (26) sichern.

8. Rohrschelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge aus Anlaufkanten (54) bestehen, deren Höhe in Rich­ tung auf den verengten Bereich der Erweiterung abnimmt.