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Die
Erfindung betrifft eine Rohrschelle mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Derartige
Rohrschellen dienen zum Befestigen von beispielsweise Wasserrohren
an einer Wand oder Decke. Sie weisen einen ein eingelegtes Rohr umschließenden Schellenring
auf. Dieser kann einstückig
sein und sich zum Einlegen des Rohres elastisch und/oder plastisch
aufweiten lassen. Auch kann der Schellenring zwei- oder mehrstückig aus
Schellenbügeln
zusammengesetzt sein, die an einer Stelle des Umfangs des Schellenrings
gelenkig miteinander verbunden sind. Mit Abstand von der gelenkigen
Verbindungsstelle bzw. beim einstückigen Schellenring an einer
Stelle des Umfangs weist der Schellenring eine Unterbrechung zum
Einlegen eines Rohres in den Schellenring auf. Die Unterbrechung
ist mit einer Spannschraube verschließbar, mit der zwei die Unterbrechung
begrenzende Enden des Schellenrings zusammenspannbar sind, wodurch
sich das Rohr in der Rohrschelle festspannen läßt.
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Aus
der
DE 89 02 336 U1 ist
eine solche Rohrschelle bekannt, deren Schellenring zwei in etwa
radial nach außen
stehende Spannflansche beiderseits seiner dem Einlegen des Rohres
dienenden Unterbrechung aufweist, die von der Spannschraube durchgriffen
werden und mit der Spannschraube zusammenspannbar sind. Einer der
beiden Spannflansche weist einen einseitig offenen Schlitz auf,
in den die Spannschraube mit ihrer Kopfseite hineinverschwenkbar
ist. Mit ihrem dem Kopf abgewandten, ein Gewinde tragenden Schaftende
ist die Spannschraube in ein Gewindeelement eingeschraubt, das schwenkbar
auf einer dem einen Spannflansch abgewandten Seite des anderen Spannflansches
angebracht ist. Ein Gummiring umgreift den anderen Spannflansch
und das Gewindeelement und zieht das Gewindeelement elastisch an
den anderen Spannflansch.
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Nach
Einlegen des Rohres in den geöffneten Schellenring
werden die beiden Spannflansche durch Zusammendrücken des Schellenrings in seine Unterbrechung
verkleinernder Weise aufeinander zu bewegt. Beim Zusammendrücken gelangt
der Kopf der Spannschraube an eine dem anderen Spannflansch zugewandte
Seite des einen Spannflansches und wird vom einen Spannflansch nach
außen
vom Schellenring weggedrückt.
Die in das schwenkbare Gewindeelement eingeschraubte Spannschraube verschwenkt
nach außen,
wobei das Gewindeelement mit einer Schwenkbewegung gegen die Kraft des
Gummirings vom anderen Spannflansch abgehoben wird. Sobald der Kopf
der Spannschraube den einen Spannflansch überwunden hat, zieht der Gummiring
das Gewindeelement wieder in Anlage an den anderen Spannflansch,
wodurch die in das Gewindeelement eingeschraubte Spannschraube in
Richtung des Schellenrings und in den Schlitz im einen Spannflansch
hinein verschwenkt wird. Der Kopf der Spannschraube übergreift
den einen Spannflansch, die Rohrschelle ist provisorisch geschlossen
und hält das
eingelegte Rohr. Durch Anziehen der Spannschraube wird die Rohrschelle
festgespannt. Der andere Spannflansch ist mit einem Loch versehen,
dessen Abmessung in Schwenkrichtung der Spannschraube so groß ist, daß er das
Verschwenken der Spannschraube zuläßt. Das Gewindeelement kann beispielsweise
ein Blech mit einer Gewindebohrung oder eine schwenkbar am anderen
Spannflansch angebrachte Mutter sein.
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Die
DE 92 12 790 U1 offenbart
eine Rohrschelle mit einem Gummiring als Rückstellelement. Der Gummiring
ist beiderseits eines schwenkbaren Gewindeelements in Haken des
Schellenbügels
eingehängt,
mit dem das Gewindeelement schwenkbar verbunden ist. Zwischen den
Haken gespannte Abschnitte des Gummirings übergreifen das Gewindeelement
und drücken
es elastisch an den Spannflansch.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrschelle der eingangs
genannten Art mit einer geänderten
Schließmechanik
auszubilden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Rohrschelle
weist einen zapfenartigen Ansatz auf, der von einer dem einen Spannflansch
abgewandten Seite des anderen Spannflansches absteht. Der Ansatz
steht also in der Richtung vom anderen Spannflansch des Schellenrings
ab, in die das Gewindeelement durch Verschwenken beim Schließen der
Rohrschelle vom anderen Spannflansch abhebbar ist. Der Ansatz ist
außerhalb
eines Randes des Gewindeelements und mit Abstand von einer Schwenkachse
des Gewindeelements am anderen Spannflansch angeordnet. Am Ansatz
ist ein federelastisches Rückstellelement
angebracht, das das Gewindeelement übergreift und federnd auf den anderen
Spannflansch drückt.
Das Rückstellelement verschwenkt
also die Spannschraube in den Schlitz des einen Spannflansches hinein,
sobald der Kopf der Spannschraube den einen Spannflansch beim Schließen der
Rohrschelle überwunden
hat. Das Rückstellelement
hat die Form eines Rings, der den Ansatz umgreifend auf diesen aufgezogen
ist. Ein Umfangsabschnitt des Rings übergreift einen Rand des Gewindeelements,
der dem Ansatz benachbart ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung
hat den Vorteil, daß das
Rückstellelement
lediglich auf den Ansatz aufgezogen werden muß, wodurch die Anbringung einfach
ist. Als Rückstellelement
ist insbesondere ein Gummiring wie beispielsweise ein O-Ring oder
auch ein Gummiring mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt
vorgesehen. Derartige Gummiringe sind als Massenartikel preiswert.
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Der
Ansatz für
das Rückstellelement
ist bei einer Ausgestaltung der Erfindung einstückig mit dem anderen Spannflansch,
er ist durch Stanzen als Zunge im anderen Spannflansch hergestellt
und vom anderen Spannflansch abstehend gebogen. Diese Ausgestaltung
der Erfindung hat den Vorteil, daß der Ansatz in einem Arbeitsschritt
mit der Herstellung des Schellenrings durch Stanzen und Biegen herstellbar ist,
so daß kein
zusätzlicher
Arbeitsschritt notwendig ist. Da die Zunge aus der Fläche des
Spannflansches gestanzt wird, benötigt diese Ausgestaltung der
Erfindung kein zusätzliches
Material.
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Bei
einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gewindeelement
um eine zu einer Mittelachse der Rohrschelle parallele Schwenkachse,
die sich in einem Übergangsbereich
vom Schellenring zum anderen Spannflansch befindet, schwenkbar ist.
Der Ansatz ist vorzugsweise auf einer der Schwenkachse gegenüberliegenden
Seite des Gewindeelements angeordnet, wodurch sich ein großer Hebelarm
sowie ein symmetrischer Kraftangriff des Rückstellelements am Gewindeelement,
der ein Verkanten vermeidet, bewirkt wird.
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Um
das Verschwenken der Spannschraube beim Schließen des Schellenrings zu unterstützen, weist
der eine Spannflansch bei einer Ausgestaltung der Erfindung einen
Abweiser auf, der schräg
oder geschwungen radial nach außen
vom anderen Spannflansch weg verläuft. Mit diesem Abweiser drückt der
eine Spannflansch beim Schließen
des Schellenrings den Kopf der Spannschraube radial nach außen und
verschwenkt dadurch die Spannschraube gegen die Federkraft des Rückstellelements,
bis der Kopf der Spannschraube den einen Spannflansch überwunden
hat und durch die Federkraft des Rückstellelements in den Schlitz
des einen Spannflansches hineinverschwenkt wird.
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Vorzugsweise
ist der Schellenring der erfindungsgemäßen Rohrschelle zweistückig mit
zwei gelenkig miteinander verbundenen Schellenbügeln ausgebildet. Er weist
ein Befestigungselement, beispielsweise eine am Schellenring angeschweißte Mutter
oder einen Gewindebolzen zum Anbringen an einer Wand, Decke oder
dgl. auf.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Rohrschelle in
Seitenansicht;
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2 einen
Querschnitt einer gummielastischen Einlage der in 1 dargestellten
Rohrschelle;
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3 eine
vergrößerte Darstellung
einer Einzelheit gemäß Pfeil
III in 1 in Schnittdarstellung; und
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4 eine
Einzelheit gemäß Pfeil
IV in 3.
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Die
in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Rohrschelle 10 weist
einen Schellenring mit einem ersten Schellenbügel 12 und einem zweiten
Schellenbügel 14 auf,
die beide jeweils etwas weniger als einen Halbkreisbogen bilden.
An einer Stelle ihres Umfangs weist der Schellenring der Rohrschelle 10 eine
Unterbrechung 16 zum Einlegen eines nicht dargestellten
Rohres auf. Der Unterbrechung 16 gegenüber sind die beiden Schellenbügel 12, 14 gelenkig miteinander
verbunden, um die Rohrschelle 10 öffnen und das Rohr einlegen
zu können.
Zur gelenkigen Verbindung weist der erste Schellenbügel 12 eine
in Draufsicht T-förmige
Zunge 18 auf, die in an sich bekannter Weise eine in der
Zeichnung nicht sichtbare Ausstanzung des zweiten Schellenbügels 14 durchgreift.
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Beide
Schellenbügel 12, 14 sind
Blechstanz- und Biegeteile. Etwa in der Mitte des Halbkreisbogens,
den der zweite Schellenbügel 14 bildet,
ist eine Mutter 20 zur Befestigung der Rohrschelle 10 an
einer Decke oder einer Wand angeschweißt. Auf einer Innenseite der
Rohrschelle 10 ist eine gummielastische Einlage 22 angebracht,
die sich durchgehend über
beide Schellenbügel 12, 14 erstreckt.
Zu ihrer Befestigung an der erfindungsgemäßen Rohrschelle 10 weist
die in 2 im Querschnitt dargestellte Einlage 22 C-förmige Seitenränder 24 auf,
die Seitenränder
der den Schellenring bildenden Schellenbügel 12, 14 umgreifen.
Der klaren Darstellung wegen ist in 1 der dem
Betrachter zugewandte C-förmige Seitenrand 24 der
Einlage 22 weggeschnitten.
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Beiderseits
der Unterbrechung 16 zum Einlegen eines Rohres weisen die
Schellenbügel 12, 14 mit
ihnen einstückige
Spannflansche 26, 28 auf, die in etwa radial nach
außen
und näherungsweise
parallel zueinander von der Rohrschelle 10 abstehen und
von einer Spannschraube 30 durchgriffen werden (3 und 4).
Mit ihrem kopfseitigen Schaftende durchgreift die Spannschraube 30 einen Schlitz 32,
der radial verlaufend und außen
offen in dem einen Spannflansch 26 angebracht ist, der
mit dem ersten Schellenbügel 12 einstückig ist.
Ein Kopf 34 der Spannschraube 30 liegt auf einer
dem anderen Spannflansch 28 abgewandten Seite des einen Spannflanschs 26 auf.
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Ein
dem Kopf 34 abgewandtes, ein Gewinde tragendes Schaftende 38 der
Spannschraube 30 ragt durch ein Langloch 36 hindurch,
das radial verlaufend im anderen Spannflansch 28 angebracht
ist, der mit dem zweiten Schellenbügel 14 einstückig ist.
Das gewindetragende Schaftende 38 ist lose in ein Innengewinde
eingeschraubt, das in einem Kragen 40 eines Gewindeblechs 42 angebracht
ist. Das Gewindeblech 42 bildet ein Gewindeelement, es
ist auf einer dem einen Spannflansch 26 abgewandten Seite
des anderen Spannflanschs 28 angeordnet. Das Gewindeblech 42 ist
schwenkbar im Bereich eines Übergangs
vom anderen Spannflansch 28 in den zweiten Schellenbügel 14 angebracht.
Dazu weist das Gewindeblech 42 eine mit ihm einstückige, gekröpfte Zunge 44 auf,
die ein Stanzloch 45 durchgreift, welches radial innerhalb
des Langlochs 36 im Bereich eines Übergangs des anderen Spannflanschs 28 in den
zweiten Schellenbügel 14 im
zweiten Schellenbügel 14 angebracht
ist. Durch Verschwenken läßt sich
das Gewindeblech 42 in die in 3 mit Strichlinien
dargestellte Lage vom anderen Spannflansch 28 abheben.
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Der
andere Spannflansch 28 weist einen Ansatz in Form einer
mit dem anderen Spannflansch 28 einstückigen Zunge 46 auf.
Die Zunge 46 befindet sich außerhalb eines dem Schellenbügel 14 abgewandten
Randes des Gewindeblechs 42. Die Zunge 46 ist
durch Stanzen des Langlochs 36 und Biegen um etwas weniger
als 90° in
eine vom anderen Spannflansch 28 abstehende Stellung hergestellt. Die
Zunge 46 befindet sich also vor dem Biegen innerhalb des
Langlochs 36.
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Auf
die den Ansatz bildende Zunge 46 ist ein Gummiring 48 O-förmigen Querschnitts
aufgezogen, der die Zunge 46 umgreift und in seitlichen
Nuten 50 der Zunge 46 einliegt. Der Abstand zwischen
dem Gewindeblech 42 und der Zunge 46 ist kleiner
als ein Querschnitt des Gummirings 48, so daß der Gummiring 48 das
Gewindeblech 42 an dem ihm zugewandten Rand übergreift.
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Zur
Befestigung eines nicht dargestellten Rohres an einer Wand oder
Decke wird die erfindungsgemäße Rohrschelle 10 mittels
ihrer Mutter 20 an der Wand oder Decke befestigt. Die Rohrschelle 10 ist
zunächst
geöffnet,
d.h. der Kopf 34 der Spannschraube 30 befindet
sich auf einer dem anderen Spannflansch 28 zugewandten
Seite des einen Spannflansches 26, die Spannschraube 30 durchgreift
den mit dem einseitig offenen Schlitz 32 versehenen einen
Spannflansch 26 nicht. Die Schellenbügel 12, 14 lassen
sich zum Einlegen des Rohres auseinanderschwenken. Nach Einlegen
des Rohres werden die beiden Schellenbügel 12, 14 zusammengedrückt. Dabei
nähern
sich die Spannflansche 26, 28 einander, der Kopf 34 der
Spannschraube 30 stößt gegen
den einen Spannflansch 26. Dieser Spannflansch 26,
der infolge der gegeneinander verschwenkten Schellenbügel 12, 14 in
einem sich radial nach außen öffnenden
Winkel zum anderen Spannflansch 28 steht, drückt den
Kopf 34 der Spannschraube 30 radial nach außen und
verschwenkt dadurch die Spannschraube 30 nach außen (Strichlinien
in 3; der Schwenkwinkel ist in der Zeichnung stark übertrieben
dargestellt, tatsächlich ist
der Schwenkwinkel so klein, daß der
Gummiring 48 beim Verschwenken des Gewindeblechs 42 nicht
von dem Gewindeblech 42 abrutscht).
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Um
das Verschwenken der Spannschraube 30 zu erleichtern, ist
ein radial äußeres Ende
des einen Spannflansches 26 als Abweiser 52 schräg vom anderen
Spannflansch 28 weggebogen. Zusammen mit der Spannschraube 30 verschwenkt
das Gewindeblech 42, das schwenkbar am zweiten Schellenbügel 14 angebracht
ist. Dabei bietet das Langloch 36 im anderen Spannflansch 28 ausreichend
Freiraum für
die Schwenkbewegung der Spannschraube 30. Beim Verschwenken
hebt das Gewindeblech 42 einen auf seinem äußeren Rand
aufliegenden Abschnitt des Gummirings 48 an, d.h. der Gummiring 48 wird
elastisch gedehnt. Sobald der Kopf 34 der Spannschraube 30 das äußere Ende
des einen Spannflansches 26 überwunden hat, zieht der auf dem äußeren Rand
des Gewindeblechs 42 aufliegende Gummiring 48 das
Gewindeblech 42 zurück
in seine Ausgangslage, in der das Gewindeblech 42 am anderen
Spannflansch 28 aufliegt. Bei dieser Rückschwenkbewegung des Gewindeblechs 42 wird
die in das Gewindeblech 42 eingeschraube Spannschraube 30 ebenfalls
zurückgeschwenkt
und gelangt dabei in den außen
offenen Schlitz im einen Spannflansch 26, so daß der Kopf 34 der
Spannschraube 30 diesen Spannflansch 26 übergreift,
wie in 1, 3 und 4 dargestellt.
Die erfindungsgemäße Rohrschelle 10 ist
dadurch provisorisch geschlossen, sie hält das in sie eingelegte Rohr. Durch
Anziehen der Spannschraube 30 wird das Rohr in der Rohrschelle 10 festgespannt.
Die erfindungsgemäße Rohrschelle 10 läßt sich
ohne Werkzeug provisorisch schließen. Dazu werden lediglich die
beiden Schellenbügel 12, 14 gegeneinander
gedrückt.
Der auf die den Ansatz des anderen Spannflansches 28 bildende
Zunge 46 aufgezogene Gummiring 48 sorgt in jeder
Lage der Rohrschelle 10 dafür, daß die Spannschraube 30 in
den einseitig offenen Schlitz 32 im einen Spannflansch 26 verschwenkt,
sobald der Kopf 34 der Spannschraube 30 das äußere Ende
dieses Spannflansches 26 überwunden hat.