DE4009844A1 - Verfahren zur herstellung eines laenglichen lenkers und nach diesem verfahren hergestellter lenker - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines laenglichen lenkers und nach diesem verfahren hergestellter lenkerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Lenkers für eine Sperreinrichtung einer Tür eines Kraft
fahrzeugs und insbesondere auf ein Verfahren zum Formen eines
Kunstharzlenkers in einer Form sowie auf den gemäß dem Ver
fahren hergestellten Lenker.
Eine Tür-Halte- oder Sperreinrichtung wird an der Tür eines
Kraftfahrzeugs angebracht, um ein Halten der Tür in einem
halboffenen Zustand zu bewerkstelligen.
Wie in den JP-GM-AS′en Nr. 18 529/1983 und 8 886/1984 offen
bart ist, umfaßt eine herkömmliche Tür-Halteeinrichtung einen
Lenker oder eine Verbindungsstange mit einer oberen sowie
unteren Fläche als Gleitflächen, die beweglich an einem Pfo
sten des Aufbaus des Kraftfahrzeugs gelagert ist, und eine
an der Tür befestigte Sperreinrichtung, wobei der Lenker
in die Sperreinrichtung derart eingegliedert ist, daß er
durch diese Einrichtung hindurchgeht und die Sperreinrich
tung an den oberen und unteren Flächen des Lenkers bei einem
Öffnen und Schließen der Tür eine Gleitbewegung ausführt.
An den oberen und unteren Gleitflächen des Lenkers sind An
schläge an den Stellen ausgebildet, die einem halb- oder voll
geöffneten Zustand der Tür entsprechen. Folglich kann, wenn
die Sperreinrichtung an dem betreffenden Anschlag des Len
kers positioniert ist, die Tür im halb- oder vollgeöffneten
Zustand gehalten werden.
Bei der oben beschriebenen Tür-Sperreinrichtung nach dem
Stand der Technik kommt ein metallischer Lenker zur Anwen
dung, weshalb es notwendig ist, auf dessen Gleitflächen
Schmierfett aufzubringen. Das Anwenden oder Aufbringen von
Schmierfett bei einem solchen Lenker wirft jedoch eine Reihe
von Problemen, wie folgt, auf:
1. Wenn die Tür geöffnet ist, wird der eingefettete Lenker sichtbar, was im hohen Maß den ästhetischen Eindruck des Fahrzeugs herabsetzt;
2. der eingefettete Lenker neigt dazu, Staub, Schmutz usw. anzusammeln; ferner kann das Fett auf andere Teile der Tür oder den Aufbau des Fahrzeugs verbreitet werden;
3. im Fall, daß das Schmierfett knapp wird oder fehlt, wird das Gleiten der Sperreinrichtung an dem Lenker weniger stö rungsfrei, so daß Geräusche erzeugt werden.
1. Wenn die Tür geöffnet ist, wird der eingefettete Lenker sichtbar, was im hohen Maß den ästhetischen Eindruck des Fahrzeugs herabsetzt;
2. der eingefettete Lenker neigt dazu, Staub, Schmutz usw. anzusammeln; ferner kann das Fett auf andere Teile der Tür oder den Aufbau des Fahrzeugs verbreitet werden;
3. im Fall, daß das Schmierfett knapp wird oder fehlt, wird das Gleiten der Sperreinrichtung an dem Lenker weniger stö rungsfrei, so daß Geräusche erzeugt werden.
Um die Verwendung von Schmierfett zu vermeiden, kann der me
tallische Lenker durch einen Kunstharzlenker ersetzt werden.
Jedoch sind die Standzeit und die Verschleißbeständigkeit
eines Kunststofflenkers im tatsächlichen Gebrauch noch immer
recht fraglich.
Um die oben aufgezeigten Mängel zu vermeiden, ist es die
primäre Aufgabe der Erfindung, ein neuartiges Verfahren zur
Herstellung eines aus Kunstharz geformten Lenkers, für den
die Anwendung von Schmierfett nicht notwendig ist, der aber
dennoch dieselben guten Eigenschaften in bezug auf Haltbar
keit, Abriebbeständigkeit usw. zeigt, wie diese für her
kömmliche Metallenker gelten, anzugeben.
Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, einen überlegenen,
aus Kunstharz geformten Lenker, wie er oben beschrieben wur
de, mit Hilfe des neuartigen Verfahrens gemäß der Erfindung
herzustellen.
Die Erfinder, auf die die vorliegende Erfindung zurückgeht,
haben festgestellt, daß die Haltbarkeit oder Standzeit und
die Abriebbeständigkeit von aus Kunstharz geformten Lenkern
für Tür-Sperreinrichtungen bei Kraftfahrzeugen in hohem Maß
von den Materialzusammensetzungen und den Formungsbedingun
gen der Lenker abhängen. Als Ergebnis von Forschungen haben
die Erfinder Materialzusammensetzungen und Formungsbedingun
gen zur Herstellung von überlegenen, aus Kunstharz geformten
Lenkern herausgefunden, die alle gestellten Anforderungen
erfüllen.
Erfindungsgemäß wird ein länglicher, plattenförmiger Lenker
erzeugt, bei dem ein Gleitteil an wenigstens einer seiner
Oberflächen ausgebildet ist und eine Sperreinrichtung an dem
Gleitteil in dessen Längsrichtung bei einem Öffnen und Schlie
ßen der Tür gleitet, wobei wenigstens das Gleitteil des Len
kers als ein Harzformling ausgebildet ist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß der Formhohlraum einer mehrteiligen, verwendeten Form
eine in Längsrichtung sich ertreckende Gestalt hat und an
der einen der beiden Stirnseiten in Längsrichtung der Hohl
raumwandung ein Eingußtrichter angrenzend an die Formsektion
von einem der beiden längsliegenden Endstücke des Gleitteils
des Lenkers angeordnet ist. Bei dem Formvorgang wird ein
Harz-Grundmaterial (Matrixmaterial) mit verstärkenden Fasern
vermischt und erhitzt. Das auf diese Weise vorbereitete, ge
schmolzene Harz, das verstärkende Fasern enthält, wird vom
Eingußtrichter her in den Formhohlraum eingebracht, in wel
chen das geschmolzene Harz in der Längsrichtung, die der
Gleitrichtung des Gleitteils entspricht, einfließt und den
Hohlraum in dieser Richtung ausfüllt.
Gemäß der Erfindung können als ein Matrixharz ein thermopla
stisches Harz, wie Nylonharz, Polyacetalharz, Polyphenylen
sulfit-(PPS), Polyäthylentherephthalat-(PET) und Polybuthylen
therephthalat-(PBT)-Harz oder ein duroplastisches Harz, wie
Phenolharz, Polyamid-Imid-Harz ud. dgl., verwendet werden.
Mit den oben angegebenen Harzmaterialien werden verstärkende
Fasern vermischt. Hierfür können herkömmliche Fasern, wie
Glasfasern, aromatische Polyamidfasern, die im folgenden als
Aramidfasern bezeichnet werden, Kohlenstoffasern, Kalium-
Titanat-Fasern ud. dgl., verwendet werden. Von all diesen
herkömmlichen Verstärkungsfasern sind die Aramidfasern als
die beste Wahl anzusehen, da sie gegenüber anderen Fasern
überlegene Gleitkennwerte aufweisen.
Die Länge der vor dem Formvorgang mit dem Matrixharz vermisch
ten Verstärkungsfasern liegt vorzugsweise im Bereich von
3,0 bis 15 mm. Das beruht darauf, daß Verstärkungsfasern mit
einer Länge von 3,0 bis 15 mm während des Formens beschädigt
werden können und insofern die Länge auf etwa 0,3 bis 5,0 mm
vermindert wird. Verstärkungsfasern mit einer Länge von 0,3
bis 5,0 mm, die in das Matrixharz eingebettet sind, zeigen
gute Werte in bezug auf mechanische Eigenschaften, Gleitkenn
werte und Abriebbeständigkeit, wie sie auch ein äußerst gutes
ästhetisches Aussehen dem geformten Gleitteil vermitteln.
Wenn die in das Gleitteil eingebetteten Verstärkungsfasern
eine Länge geringer als 0,1 mm haben, so wird die verschleiß
beständige Eigenschaft des geformten Gleitteils herabgesetzt.
Haben die Verstärkungsfasern eine übermäßige Länge, so wird
andererseits der ästhetische Eindruck des geformten Gleitteils
verschlechtert.
Der Volumenanteil der Verstärkungsfasern reicht von 2,3% bis
76%, bezogen auf 100% des Gesamtvolumens des geformten Gleit
teils. Ist der Anteil an Fasern geringer als 2,3 Vol.-%
pro 100% des Gesamtvolumens des geformten Gleitteils, so kann
die verstärkende Wirkung dieser Fasern im Matrixharz nicht
erwartet werden. Beträgt der Volumenanteil der Verstär
kungsfasern mehr als 76%, bezogen auf 100% des Gesamtvolumens
des geformten Gleitteils, so wird die Formfähigkeit des Ma
trixharzes herabgesetzt. Werden Aramidfasern als verstärken
de Fasern verwendet, so beträgt der Volumenanteil der Aramid
fasern vorzugsweise 4,5 bis 35 Vol.-%, bezogen auf 100% des
Gesamtvolumens des geformten Gleitteils.
Wie oben gesagt wurde, beruhen die kennzeichnenden Merkmale
des erfindungsgemäßen Verfahrens u.a. darin, daß die Form
einen Eingußtrichter hat, der an der einen der beiden längs
liegenden Stirnseiten der Hohlraumwand angrenzend an den
Formteilabschnitt von einem der beiden längsliegenden Enden
des Gleitteils angeordnet ist. Wenn geschmolzenes, Verstär
kungsfasern enthaltendes Matrixharz vom Eingußtrichter in
den Formhohlraum eingebracht wird, so fließt es folglich
im Hohlraum in dessen Längsrichtung, die der Gleitrichtung
des geformten Gleitteils entspricht, und füllt den Hohlraum
aus.
In dem Fall, da die Form einen Eingußtrichter an irgendeinem
Teil der längsliegenden Seitenwand des Formhohlraumes hat,
wird das geformte Gleitteil Probleme insofern aufweisen, als
in das Matrixharz eingebettete Verstärkungsfasern willkür
lich sowie unregelmäßig ausgerichtet sind und am Gleitteil
eine Naht- oder Stoßlinie in Erscheinung tritt. Dieselben
Probleme, wie sie vorstehend genannt sind, werden dann auf
treten, wenn der Formhohlraum mit mehreren Speisekanälen ver
sehen ist. Bei den Forschungen der Erfinder hat sich auch
gezeigt, daß willkürlich ausgerichtete Verstärkungsfasern
und das Auftreten einer Naht- oder Stoßlinie am Gleitteil
Gründe für einen unregelmäßigen Abrieb und/oder eines Reißens
von diesem sind. Diese Mängel ändern letztlich die zum Glei
ten aufgewendete Kraft und/oder setzen die Standzeit des
Gleitteils herab.
Gemäß der Erfindung wird deshalb vorgesehen, daß der aus
Kunstharz geformte Lenker die eingebetteten Verstärkungsfa
sern in einer eindimensionalen Ausrichtung auf die Gleit
richtung des Gleitteils enthält und von Naht- oder Stoßlinien
frei ist.
Für den Formprozeß können ein Spritzgießen, ein Spritz- oder
Transferpressen u. dgl. zur Anwendung kommen. Ferner ist es
vorzuziehen, ein Zweistufen- oder Einsatz-Spritzgießverfahren
unter Verwendung eines metallischen Einsatzes anzuwenden.
In diesem Fall ist lediglich das Gleitteil des Lenkers als
Harzformteil auszugestalten.
Weitere Ziele wie auch die Merkmale und Vorteile der Erfin
dung werden aus der folgenden, auf die Zeichnungen Bezug neh
menden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes deutlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Lenker für eine Sperreinrich
tung einer Kraftfahrzeugtür, der gemäß der Erfindung
hergestellt ist;
Fig. 2 einen Längsschnitt des in Fig. 1 dargestellten Lenkers;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Halteeinrichtung für
eine Tür-Sperreinrichtung mit dem Lenker gemäß der
Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung einer Form in
einer bevorzugten Ausgestaltung zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Lenkers.
Die in Fig. 3 gezeigte Sperreinrichtung für eine Kraftfahr
zeugtür umfaßt einen Lenker 1, der in einer horizontalen
Richtung verschwenkbar an einem Pfosten des Fahrzeugaufbaus
mit seinem ersten längsliegenden Endstück 10 gelagert ist,
und eine an der Tür befestigte Sperreinrichtung 2. Die obere
und untere Fläche des Lenkers oder der Verbindungsstange 1
sind als ein Gleitteil ausgebildet, und der Lenker 1 zieht
sich durch die Sperreinrichtung 2 hindurch. In der Praxis
gleitet die Sperreinrichtung 2 bei einem Öffnen und Schließen
der Tür längs des Gleitteils des Lenkers 1.
Der Lenker 1 umfaßt ein Metall-Einsatzteil 11 und ein Gleit
teil 12, das aus einer Kunstharzschicht besteht, die die ge
samte Fläche des Metall-Einsatzteils 11 mit Ausnahme des
(in Fig. 2 rechten) zweiten längsliegenden Endstücks 16 be
deckt. Das Gleitteil 12 des Lenkers 1 hat zwei Ausbauchungen
13 und 14 in der oberen und unteren Fläche, wobei zwischen
diesen Ausbauchungen 13 und 14 eine Einsenkung 15 ausgebildet
ist. Eine Schwenkbohrung 17 am ersten längsliegenden Endstück
10 und ein Stiftloch 18 am zweiten längsliegenden Endstück
16 durchsetzen jeweils den Lenker 1. Das Endstück 10 ist,
wie erwähnt wurde, am Pfosten des (nicht dargestellten) Fahr
zeugaufbaus in der horizontalen Richtung mittels der Schwenk
bohrung 17 gelenkig gehalten.
Die Halte- oder Sperreinrichtung 2 umfaßt ein Gehäuse 20,
ein Paar von in diesem untergebrachten Federn 21, ein Paar
von durch die Kraft der Federn 21 zueinander hin einem Druck
ausgesetzte Käfige 22 und ein Paar von Rollen 23, die in je
weils einem der Käfige 22 drehbar angeordnet sind. Durch die
Kraft der Federn 21 werden über die Käfige 22 die beiden Rol
len zueinander hin gedrückt, so daß sie sich gegen den zwi
schen den Rollen bzw. den Käfigen durchgeführten Lenker anle
gen. In der Praxis rollen die beiden Rollen 23 unter Gleit
berührung am Gleitteil 12 des Lenkers 1 bei einem Öffnen und
Schließen der Tür ab. Ferner ist am zweiten Endstück 16 des
Lenkers mittels eines Stifts 32 eine Platte 31 mit einem Puf
fer 30 gehalten, die eine Arretiereinrichtung 3 zur Regelung
der Bewegung der Sperreinrichtung 2 bilden.
Der Lenker 1 wurde beispielsweise in Übereinstimmung mit einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie folgt, herge
stellt.
Bei diesem Beispiel wurde für das Matrixharz ZYTEL 103 HSL
(Warenzeichen), hergestellt durch E. I. du Pont de Nemours
& Co., das ein Nylon-66 war, verwendet. Für die Verstärkungs
fasern wurde Kevlar 49 (Warenzeichen), erzeugt von E. I.
du Pont de Nemours & Company, was eine Aramidfaser ist,
verwendet.
Zuerst wurden Pellets in der folgenden Weise hergestellt:
die Aramidfasern wurden mit dem Nylon 66 derart beschichtet,
daß das Roving der Aramidfasern in deren Axialrichtung aus
gerichtet war. Der auf diese Weise gebildete Körper wurde
in Pellets von 6 mm Länge zerschnitten. Die in die Pellets
eingebetteten Aramidfasern hatten ebenfalls eine Länge von
6 mm. Der Volumenanteil der Aramidfasern betrug 16 Vol.-%,
bezogen auf 100% des Gesamtvolumensdes geformten Gleit
teils.
Ein Einsatz-Spritzgießvorgang wurde mit den Pellets in Über
einstimmung mit den folgenden Formbedingungen durchgeführt:
es wurde eine Spritzgußmaschine der thermoplastischen Art
mit 100 t verwendet.
Zylindertemperatur: 290°C am vorderen Ende
260°C am rückwärtigen Ende
Temperatur der Form: 80°C
Einspritzdruck: 60 bar (Manometerdruck)
Einspritzzeit: 15 s
Kühlzeit: 15 s
Einsatz: Metalleinsatz mit 1,6 mm Dicke
Zylindertemperatur: 290°C am vorderen Ende
260°C am rückwärtigen Ende
Temperatur der Form: 80°C
Einspritzdruck: 60 bar (Manometerdruck)
Einspritzzeit: 15 s
Kühlzeit: 15 s
Einsatz: Metalleinsatz mit 1,6 mm Dicke
Wie in Fig. 4 gezeigt ist, wurde bei diesem Beispiel eine
geteilte oder mehrteilige Form mit einem in Längsrichtung
sich erstreckenden Formhohlraum 5, dessen Kontur der Gestalt
des Gleitteils 12 des darin zu formenden Lenkers 1 entspricht,
verwendet. Ein Eingußtrichter wurde an dem einen der zwei
längsliegenden Enden der Hohlraumwand benachbart zu dem Form
teil des längsliegenden Endstücks 10 des Lenkers 1 angeordnet.
In den Formhohlraum wurde dann der Metalleinsatz 11 einge
legt, worauf die obere Formhälfte der geteilten Form auf die
untere Formhälfte aufgesetzt wurde und die Hälften zusammen
gespannt wurden.
Das Nylon-66 wurde im geschmolzenen Zustand mit den darin
enthaltenen Aramidfasern in den Formhohlraum vom Eingußtrich
ter 4 her eingebracht, so daß es im Hohlraum 5 in der durch
einen Pfeil in Fig. 4 angegebenen Richtung, welche der Gleit
richtung des geformten Gleitteils 12 entspricht, geflossen
ist und den Formhohlraum angefüllt hat.
Nach dem Erstarren wurde der geformte Körper aus der Form
entnommen, womit folglich der Lenker 1 hergestellt war.
Der auf diese Weise hergestellte Lenker 1 hatte an seiner
oberen und unteren Fläche ein daran ausgebildetes Gleitteil,
wobei in das Harz-Grundmaterial des Gleitteils die Aramidfa
sern derart eingebettet waren, daß sie eindimensional auf
die Richtung, die der Gleitrichtung des geformten Lenkers
1 entspricht, ausgerichtet waren. Ferner trat keine Naht-
oder Stoßlinie an dem Gleitteil 12 des Lenkers 12 in Erschei
nung. Die Länge der in den erhaltenen Lenker eingebetteten
Aramidfasern wurde in der Weise gemessen, daß der Lenker 1
in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst wurde, um die
Aramidfasern und das Matrixharz zu trennen. Zur Messung wur
den dann die Aramidfasern aus dem Lösungsmittel entnommen.
Als Ergebnis zeigte sich, daß Aramidfasern mit einer mittle
ren Länge von 1,4 mm im Matrixharz verteilt waren, wobei die
Länge der Aramidfasern im Bereich von 0,5 bis 2,0 mm lag.
Für ein Vergleichsbeispiel wurde die gleiche Art der Form
mit einem längs sich erstreckenden Formhohlraum wie bei dem
vorherigen Beispiel verwendet, jedoch wurde der Eingußtrich
ter an einem mittigen Teil der längsliegenden Seitenwand des
Formhohlraumes angeordnet.
Mit Ausnahme dieser Änderung an der Form wurde der Lenker
des Vergleichsbeispiels unter denselben Bedingungen herge
stellt wie für den Lenker der oben beschriebenen erfindungs
gemäßen Ausführungsform.
Es wurden verschiedene Prüfungen durchgeführt, um die Lenker,
die gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung und
gemäß dem Verfahren für das Vergleichsbeispiel gefertigt wur
den, zu bewerten. Für diese Prüfungen wurden die Lenker an
einer Prüfvorrichtung für eine Kraftfahrzeugtür befestigt.
Die Größe im Verschleiß, die Drehmoment-Erhaltungsrate und
das Gleitverhalten wurden in der folgenden Weise bewertet.
Es wurde eine Dauerprüfung durch Öffnen und Schließen der
Kraftfahrzeugtür mit den oben angegebenen Lenkern 30 000 Mal
bei Raumtemperatur durchgeführt, wobei die Vorrichtung an
einem Kraftfahrzeugaufbau angebracht war.
Größe im Abrieb: die Dicke des Gleitteils wurde vor und nach der Dauerprüfung gemessen;
2. Drehmoment-Erhaltungsrate: das Gleitdrehmoment wurde vor und nach der Dauerprüfung gemessen;
3. Gleitverhalten: das durch die Gleitbewegungen hervorgeru fene Geräusch und die Ruhigkeit in den Gleit bewegungen vor der Dauerprüfung wurden be obachtet.
Größe im Abrieb: die Dicke des Gleitteils wurde vor und nach der Dauerprüfung gemessen;
2. Drehmoment-Erhaltungsrate: das Gleitdrehmoment wurde vor und nach der Dauerprüfung gemessen;
3. Gleitverhalten: das durch die Gleitbewegungen hervorgeru fene Geräusch und die Ruhigkeit in den Gleit bewegungen vor der Dauerprüfung wurden be obachtet.
Als Ergebnis dieser Prüfungen stellte sich heraus, daß die
Größe im gemessenen Abrieb am Gleitteil des gemäß der Erfin
dung hergestellten Lenkers um 80 bis 90% geringer war als
diejenige bei dem Lenker nach dem Vergleichsbeispiel. Ande
rerseits hat sich die Drehmoment-Erhaltungsrate des Gleit
teils des erfindungsgemäßen Lenkers um 50% gegenüber derjeni
gen des Lenkers nach dem Vergleichsbeispiel erhöht. Das Gleit
verhalten bei beiden Lenkern lag ungefähr auf demselben Niveau.
Die Überlegenheit des in Übereinstimmung mit der Erfindung
hergestellten Lenkers wurde durch die obigen Ergebnisse der
Bewertung belegt. Die Vorteile der Erfindung beruhen in hohem
Maß darin, daß bei der Form der Eingußtrichter an dem einen
der zwei längsliegenden Enden der Hohlraumwand nahe dem
zu formenden Abschnitt von einem der beiden längsliegenden
Endstücke des Gleitteils des Lenkers angeordnet wird. Wenn
das Matrixharz, das die verstärkenden Fasern enthält, in den
Formhohlraum vom Eingußtrichter her im geschmolzenen Zustand
eingeführt wird, so füllt es folglich diesen Formhohlraum
in der Richtung seines Einfließens, die der Gleitrichtung
des geformten Gleitteils entspricht. Der gemäß der Erfindung
hergestellte Lenker enthält in seinem Gleitteil die Verstär
kungsfasern in einer eindimensional verlaufenden Ausrichtung,
die der Gleitrichtung des Gleitteils entspricht, und eine
Naht- oder Stoßlinie wurde nicht gebildet.
Auf diese Weise werden an den Gleitflächen des Lenkers ein
unregelmäßiger Abrieb, eine Rißbildung u. dgl. nicht ent
wickelt. Folglich wird das Moment bei einem Drehen und Gleiten
stabilisiert, was zu einer langen, störungsfreien Lebens
dauer des Lenkers mit guten Eigenschaften in bezug auf seine
Gleitkennwerte und seinen Abriebwiderstand führt. Ferner
werden die mit der Anwendung von Schmierfett zusammenhängen
den Probleme nicht aufgeworfen, weil wenigstens das Gleitteil
des Lenkers als ein Harzformling ausgebildet ist.
Erfindungsgemäß werden ein Verfahren zur Herstellung eines
Lenkers für eine Sperreinrichtung einer Kraftfahrzeugtür
und ein nach diesem Verfahren hergestellter Lenker offenbart.
Erfindungsgemäß hat die für das Formen des Gleitteils des
Lenkers verwendete Form einen Eingußtrichter an einem der
beiden längsliegenden Enden der Hohlraumwandung, so daß das
verstärkende Fasern enthaltende geschmolzene Harz in den Form
hohlraum in längs sich erstreckender Richtung, die mit der
Gleitrichtung des Gleitteils übereinstimmt, einfließt und
den Hohlraum anfüllt. Als Ergebnis dessen sind die in das
Gleitteil eingebetteten Verstärkungsfasern eindimensional
in die Gleitrichtung des Lenkers gerichtet, wodurch die Ab
riebeigenschaften, die Haltbarkeit sowie Standzeit und gute
Gleiteigenschaften des Lenkers hervorgerufen werden.
Bei Kenntnis der durch die Erfindung vermittelten Lehre sind
für den Fachmann Abwandlungen und Abänderungen möglich, die
jedoch als in den Rahmen der Erfindung fallend anzusehen
sind.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines länglichen, plattenför
migen Lenkers für eine Sperreinrichtung einer Kraftfahr
zeugtür, wobei ein Gleitteil an wenigstens einer der Ober
flächen des Lenkers ausgebildet ist, ein damit zusammen
passendes Teil an dem Gleitteil in einer Längsrichtung
des Lenkers gleitet und wenigstens das Gleitteil aus
einem Harz-Grundmaterial geformt ist,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- - des Zusammenspannens einer mehrteiligen Form,
- - des Einbringens eines geschmolzenen Harz-Grundmaterials, das verstärkende Fasern enthält, in einen Formhohlraum durch einen Eingußtrichter, der an einer der beiden längsliegenden Stirnseiten des Formhohlraumes angeord net ist, um das geschmolzene Harz-Grundmaterial in den Formhohlraum in Richtung dessen Längserstreckung einzu gießen sowie diesen Raum auszufüllen, und
- - des Entnehmens des geformten Körpers aus der mehrtei ligen Form nach dessen Erstarren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Formvorgang in den Formhohlraum ein Einsatzteil
eingebracht wird, um das Gleitteil einstückig mit dem
Einsatzteil zu formen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Volumenanteil der verstärkenden Fasern 2,3 bis
76 Vol.-% pro 100% des Gesamtvolumens des Gleitteils
beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Volumenanteil der verstärkenden Fasern 4,5 bis
35 Vol.-% pro 100% des Gesamtvolumens des Gleitteils
beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die verstärkenden Fasern aromatische
Polyamidfasern (Aramidfasern) sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der mit dem Harz-Grundmate
rial vermischten verstärkenden Fasern vor dem Formvorgang
im Bereich von 3 bis 15 mm liegt.
7. Länglicher, plattenförmiger Lenker (1) für eine Sperr
einrichtung (2) einer Kraftfahrzeugtür mit einem wenig
stens an einer der Oberflächen des Lenkers ausgebildeten
Gleitteil (12), das in seiner Längsrichtung an einem
damit zusammenpassenden Teil gleitet, wobei wenigstens
dieses Gleitteil aus einem Harz-Formteil besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitteil (12) ein Harz-Grundmate
rial umfaßt und in dem Harz-Grundmaterial verstärkende
Fasern fein verteilt sind, die eindimensional in der
Längsrichtung des Gleitteils ausgerichtet sind.
8. Lenker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gleitteil (12) ein plattenförmiges, sich in dessen Längs
richtung erstreckendes Einsatzteil (11) aus einem Metall
enthält.
9. Lenker nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Volumenanteil der verstärkenden Fasern 2,3 bis
76% pro 100% des Gesamtvolumens des Gleitteils beträgt.
10. Lenker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Volumenanteil der verstärkenden Fasern 4,5 bis 35% pro
100% des Gesamtvolumens des Gleitteils beträgt.
11. Lenker nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die verstärkenden Fasern aromatische
Polyamidfasern sind.
12. Lenker nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der verstärkenden, in
das Gleitteil eingebetteten Fasern im Bereich von
0,1 bis 5,0 mm liegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1077682A JPH02253912A (ja) | 1989-03-28 | 1989-03-28 | ドアチェック用レバーの製造方法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4009844A1 true DE4009844A1 (de) | 1990-10-04 |
DE4009844C2 DE4009844C2 (de) | 1997-06-19 |
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