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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen. In !den Patenten 36069o
und 36482,2 ist beschrieben, daß die Einwirkungsprodukte .des Chlorschwefels
auf ,aromatische Aminoverbindungen beim Behandeln mit Wasser Salzsäure abspalten
und unter Aufnahme von H und O in neue, wahrscheinlich ringförmig konstituierte
Verbindungen übergehen. Diese scheiden sich aus den wäßrigen Lösumgen .der ursprünglichen
Chlorschwefelverbindung meist in schwerlöslicher, kristallisierter Form ab. Es
-wurde gefunden, daß- diese neuen Körper in gleicher Weise wie ihre Muttersubstanzen
sich mit Chinonen und Halogenchinonen leicht kondensieren, und :daß die hierbei
entstehenden Küpenfarbstoffe identisch sind mit den in dem Hauptpatent beschriebenen
Kon@densationsprodukten aus Chinonen bzw. Halogenchinonen und Iden entsprechenden
Einwirltungsprc:dukben von Chlorschwefel auf aromati.sehe Aminovenbindungen. Die
Awsfü,hrung des Verfahrens geschieht ganz analog wie in dein Hauptpatent beschrieben.
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B e i s p i e 1 1: 12 kg Chloranil, io kg der aus dein Kondensationsprodukt
von Chlorschwefel auf Anilin (Patent 36069o) :durch Wasserbehandlung entstehenden
Verbindung, 8 kg entwässertes Natrriumacetat werden mit ungefähr Zoo lag Eisessig
oder Alkohol angerührt rund das Gemisch unter gutem Rühren einige Stunden auf 8o
bis ioo° C erhitzt. Der Farbstoff scheidet sich beim Erkalten ;aus -der tiefrotbzaungefärbten
Flüssigkeit als !dunkelgefärbtes, kristallinisches Pulver ab. Lösli@chkeitsv erhäftnisse,
Färbung der Lösung in Schwefelsäure und Ausfärbung des verküpten Produkts auf Wolle
ergeben seine Identität mit dem im Beispiel i des Hauptpatents bebeschriebenen Farbstoff.
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Verwendet man in diesem Beispiel auf 12 kg Chloranil 2o kg -,der aus
dem Einwirkungsprodukt von Chlorschwefel auf Anilin durch die Behandlung mit Wasser
.entstehendien Verbindung und 161%g Natriumacetat und kocht das entstehende Endprodukt
mehrmals ,mit sielen dem Alkohol aus, so erhält man einen Farbstoff, -welcher Wolle
aus,der Hydrosulfitküpe echt tiefrotbraun färbt. Er ist in all seinen Eigenschaften
i=dentisch mit dem in Beispiel 3 des Hauptpatents beschriebenen Kondensationsprodukt
aus einem Molekül Chloranil und zwei Molekülen des Einwirkungsprodukts von Chlorschwefel
auf Anilin.
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Zur Darstellung dieses Farbstoffs kann inan zweckmäßig die Reaktion
.auch in zwei Phasen ausführen.
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Man kondensiert zuerst, wie oben ;beschrieben
ist,
12 kg Chloranil mit io kg der durch Umsetzung mit Wasser aus :deren Chlorschwefel-Anilinprodukt
entstehenden Verbindung und 8 kg entwässertes Natrirumacetat in ungefähr
39o kg Eisessig.
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Nach beend'eterKondensation fugt man zum Reaktionsgemisch weitere
8 kg Natrium:acetat und io kg der durch Wassereinwirkung aus dem Chiorschwefel-Anilinproduktentstehenden
Verbindung und erhitzt so lange auf die angegebenen Temperaturgrenzen, bis eine
Probe des ausgeschiedenen Farbstoffs sich in konzentrierter Schwefelsäure nicht
mehr mit violetter, sondern mit blauer Farbe löst.
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Er wird dann abgesaugt, ausgewaschen und getrocknet. Zur Überführung
d:cs Farbstoffs in leicht verküpbare Form löst man das trockene Pulver in .bekannter
Weise in kalter konzentrierter Schwefelsäure und gießt diese Lösung auf Eis., Die
ausgeschiedenen rotbraunen Flocken werden filtriert und neutral gewaschen; die so
gewomiene Paste löst sich in alkalischem Hydrosulfit leicht zu einer :gelben Küpe.
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Bei Spiel 2: i 2,5 kg Chloranil, i i kg der durch Umsetzung mit Wasser
aus dein Chlor= scli%vefel-f-Naphthylaininprodukt nach Patent 36o69o entstehenden,
in gelblichweißen Blatt= chen kristallisierenden Verbindung, 8 kg eritwässertes
essigsaures Natron werden mit etwa 3oo kg Eisessig oder Alkohol angerührt und das
Gemisch mehrere Stunden am Rückflußkühler auf 8o bis ioo° C erhitzt.
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Das Kondensationsprodukt scheidet sich in der Wärine ab. Aus der alkalischen
Hydrosulfitküpe wird 'Wolle grau bis schwarz angefärbt. Der Farbstoff isst identisch
mit dein in Beispiel 2 des Hauptpatents beschriebenen Konden:satnonsprodukt aus
einem 'Molekül Chlorani: :und' einem Molekül Einwirkunsprod.ukt von Chlorschwefel
auf ß-Naphthvlaniin. Ersatz des Chloranils in diesen Beispielen durch Dichlor- oder
Trichlorbenzo- bzw. Toluchi-`non- oder Benzochinon selbst führt zu ganz zhiilichen
Produkten.
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Die aus Aden Einwirkungsprodukten des Chlorschwefels auf o- und m-ToluHin,
o-, 1)-Cliloranilin, p-Yylid:in, Acet-m- und p-Yhenylen#lianiin oder Benzidin usw.
durch die Einwirkung des Wassers entstehenden Verbindungen, «-elche in den Patenten
36o69o und 36.I8--2 charakterisiert sind, reagieren mit Halogenchinonen und Chinonen
in ganz anak)ger Weise, wie oben in den Beispielen bescliri.eben ist. Die hierbei
entstehenden Farbst;>ffe sind identisch finit denen, welche man nach dem Verfahren
des Hauptpatents aus ,d-ii Stanimsu-hstanzen, den Einwirkungsprolukten des Clilorscli«-efels
auf die entsprechenden atoinat iseben Aminoverbindungen erhält.