DE39670C - Neuerung an Kipp-Dampf-Pfluggeräthen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4B: Landwirthschaftliche Geräthe.

JOHN FOWLER & CO. in MAGDEBURG. Neuerung an Kipp-Dampf-Pfluggeräthen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. October 1886 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf die Construction^ eines Kipp-Pfluges, darin bestehend, dafs das um eine Mittelachse drehbare Gestell des Pfluges auf der Achse derart verschoben ist, dafs die arbeitende Hälfte des Pfluges das Uebergewicht hat. Bei dieser Anordnung lastet auf dem arbeitenden Satz Pflüge ein gröfseres Gewicht, wodurch alsdann eine gröfsere Regelmäfsigkeit in der Function des Ackergeräthes erzielt wird.

Die beiliegenden Zeichnungen stellen verschiedene Ansichten des mittleren Theiles des Kipp-Pfluges dar.

Fig. ι ist eine Seitenansicht,

Fig. 2 ein Grundrifs,

Fig. 3 ein Querschnitt und

Fig. 4 ein Längsschnitt, aus welchem der Pflugbalken in seiner mittleren Stellung ersichtlich ist. Die Ketten sind in dieser Figur durch punktirte Linien dargestellt.

A ist das Gestell, Fig. 1 und 4, an dessen mittlerem Theil auf jeder Seite eine Platte .B sitzt. C, Fig. 3, ist die Achse, um welche das Gestell A sich dreht und welche durch Schlitze B¹ hindurchgeht, die in der Platte B angebracht sind. D ist eine lose, die Achse C umgebende und auf derselben drehbare Hülse. Auf D sitzen zwei Zahnräder E, von denen eines mit der auf der einen Seitenplatte B sitzenden Zahnstange B², Fig. 3 und 4, und das andere mit einer an der anderen Seitenplatte sitzenden Zahnstange B ² in Eingriff steht. Auf der Mitte der Hülse D befindet sich ferner eine Kettenrolle F, Fig. 1, 2 und 3. Zwei Ketten G und H sind zum Theil um diese Kettenrolle geführt. Die eine derselben ist bei G¹ an dem einen Arm des Pflugbalkens befestigt, dann um die Rolle herum und wieder zurückgeführt und an einem der Zugseile I befestigt. Die andere Kette H ist bei H' an dem anderen Arm des Pflugbalkens befestigt, und in ähnlicher Weise um die Rolle herum und wieder zurück zu dem anderen Zugseil J geführt. Die einen Theil der beiden Ketten G und H bildenden Ringe G² und H^, Fig. 2, sind ebenfalls durch einige Kettenglieder K mit einander verbunden.

In Fig. ι und 2 wird der Zug an dem Seil / ausgeübt, und der Pflug von dem Punkte G¹ durch einen Theil der Ketten G und H, sowie durch die dieselben mit einander verbindenden Glieder K gezogen.

Ist der Pflug am Ende der zu bearbeitenden Strecke angekommen, so beginnt die am entgegengesetzten Ende des Feldes aufgestellte Maschine den Pflug zurückzubewegen. Die Welle C wird dadurch nach der Mitte des Gestelles A zu gezogen und der dem bisher in Thätigkeit befindlichen Pflugende gegenüber liegende Theil des Apparates in den Boden gelassen. Der an dem Seile ausgeübte Zug bringt die Welle C über die Mitte des Gestelles hinweg, bis das Seil anfängt, das ganze Geräth von dem Punkt Η^λ durch einen Theil der Ketten H und G und durch die Glieder K zu ziehen. Bei diesem Vorgange zieht die Maschine das Seil J an, infolge dessen die Kette H die Kettenrolle zum Drehen bringt.

Mit der Kettenrolle drehen sich auch die Zahnräder E, so dafs die Zahnstangen und das hiermit verbundene Gestell A bewegt werden. Die Welle C bildet den unteren Theil eines Rahmens R, Fig. 3, welcher mit seinen Führungsstangen M M in den Blöcken L. der Achsen der Räder gelagert ist. Die Stangen L sind in den Blöcken L auf- und abverschiebbar, so dafs der ganze Rahmen R und mit ihm die Achse C, um welche sich das Pfluggestell A dreht, höher und tiefer über dem Boden gestellt werden kann. Das Heben und Senken des erwähnten Rahmens R bezw. des Gestelles A erfolgt mittelst der Schrauben NN, Fig. ι und 2, welche mit ihrem unteren Ende die Blöcke L angreifen und durch einen mit Gewinde versehenen Arm O des Rahmens R geführt sind.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   An Kipp-Dampf-Pfluggerä'then:

   , die Einrichtung, dafs die Welle C, um welche sich das Pfluggestell A dreht, in einem Schlitze des Gestelles A hin und her ■zu bewegen ist, so dafs der Schwerpunkt des Gestelles von der einen Seite der Welle nach der anderen verlegt werden kann;

   . die Construction zur Verschiebung des Pfluggestelles in Bezug auf die Welle C, bestehend in der Combination der Kettenrolle auf Achse C mit den Zahnrädern E E, den Zahnstangen £² B², den Ketten G und H, welche einerseits mit den Zugseilen J und /, andererseits mit dem Pfluggestelle und äufserdem noch mit einander durch eine Zwischenkette K verbunden sind.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.