DE395448C - Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme von geschmolzenem Glase - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme von geschmolzenem GlaseInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B7/00—Distributors for the molten glass; Means for taking-off charges of molten glass; Producing the gob, e.g. controlling the gob shape, weight or delivery tact
- C03B7/10—Cutting-off or severing the glass flow with the aid of knives or scissors or non-contacting cutting means, e.g. a gas jet; Construction of the blades used
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L55/00—Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
- F16L55/10—Means for stopping flow from or in pipes or hoses
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entnahme von geschmolzenem
Glase aus einem unter dem Flüssigkeitsspiegel liegenden Behälterauslaß, wobei nach dem Abscheren
und Entnehmen des Glases die im Auslaß stehende Glasmasse durch Druckluft o. dgl.
zurückgetrieben wird, um die durch den Schervorgang erzeugte Kühlnarbe in der wärmeren
Zone des Behälters zu beseitigen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, beim Abtrennen der zu entnehmenden Glasmengen nach
dem Abschervorgang Druckluft von gleichförmigem Druck auf das Glas wirken zu lassen,
um es im Ablauf zu halten und seinen Austritt bis zum Eintreffen der nächsten Schale oder
Form zu verzögern. Bei diesem bekannten Verfahren kann jedoch, wenn die Druckluft konstanter
Spannung zu lange in Wirkung bleibt, Luft in die flüssige Glasmasse im Behälter treten,
und die folgende abgeschnittene Glasmenge erhält Luftblasen und Streifen, die das Fabrikat
fehlerhaft und wertlos machen.
Um diesen Ubelstand zu verhindern, wird bei dem neuen Verfahren die nach jeder Entnahme
in den abgeschlossenen Auslaß einzuführende Luftmenge vom Vorrat abgesondert und so bemessen,
daß das Gleichgewicht zwischen dem infolge der Ausdehnung der Luft im Auslaß sinkenden Luftdruck und dem Widerstand der
Glassäule über der Druckluft im oberen zur Aufwärmung des zurückgedrängten Glases ausreichend
erwärmten Teile des Auslasses selbst eintritt, die Luft also nicht in den Behälter eindringt.
Auf der Zeichnung ist beispielsweise in einer Ausführungsform eine Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens dargestellt; es sind:
Abb. ι ein schematischer Schnitt des Ablaufendes
des Vorherdes einer Wanne mit der neuen Vorrichtung,
Abb. 2 der Grundriß der Abschervorrichtung,
Abb. 3 ein Schnitt nach Linie III-III der
Abb. i,
Abb. 4, 5, 6 Schnitte des Ablaufs mit dem Glasstrange vor dem Abscheren, nach dem Abscheren
und nach dem Hochtreiben des Stranges durch Druckluft,
Abb. 7 ein bei der Abschervorrichtung benutzter Vierweghahn und
Abb. 8 ein Druckminderungsventil in senkrechtem Schnitt.
Die Höhe der im Vorherd A stehenden flüssi-
gen Glasmasse ist durch die Linie α angedeutet. Der Herd ist in gewöhnlicher Weise aus feuerfestem
Material gebaut und wird am Ablaufende durch λΛ inkelplatten B und Zugstangen C getragen.
Die Abschervorrichtung (Abb. ι bis 6) unter dem Ablauf ι besteht aus zwei Scherblättern D
und E und sitzt auf einem in der Platte B sitzenden Drehzapfen 2. Die Schneiden 3 und 4 trennen
das aus dem Ablauf 1 vortretende Ende b des Glasstranges c ab. Die Mündung des Ablaufs
umfaßt eine Platte 5 mit einem ringförmigen Flansch 6, gegen den sich halbkreisförmige
Rippen 7 der Scherblätter beim Schließen anlegen, wodurch der Ablauf 1 dicht abgeschlossen
wird. Die Scherblätter/) und E haben, wie Abb. 2 zeigt, W inkelarme, die durch Lenker 8 mit
einem Querstück 9 am Ende einer Kolbenstange 10 verbunden sind; die Stange wird in
dem den Zylinder G mit dem Gehäuse H des Querkopfs 9 verbindenden Deckel geführt und
mit dem Kolben 12 im Zylinder verbunden. Die Lenker 8 spielen in Längsschlitzen der Seitenwände
des Gehäuses H.
Durch Rohre 13, 14, die zu einem Vierwegehahn
17 (Abb. 7) führen, wird Druckluft in den Zylinder geleitet; der Hahn ist durch ein Rohr 18
an einen Druckbehälter /, einen Kompressor | o. dgl., angeschlossen und wird mit Luft von
konstantem Druck beliefert.
Die Einrichtung des Hahns ist eine solche, daß bei der in Abb. 7 dargestellten Lage des
Handgriffs 24 alle Zuleitungen verschlossen sind, also keine Druckluft hindurchtritt. W ird der
Griff mit Bezug auf Abb. 7 nach unten oder oben bewegt, so werden die Leitungen derart geschaltet,
daß Druckluft auf die eine oder die andere Seite des Kolbens 12 tritt, wobei gleichzeitig
auf der andern Seite des Kolbens auch wieder mittels der Leitungen 13, 14 und des ;
Vierw.egehahns 17 dieimZylindereingeschlossene Luft auspufft. Treibt die durch Rohr 13 ein- !
tretende Druckluft den Kolben im Zylinder G vor, so schließt sich die Schervorrichtung unter j
Abtrennung des hängenden Strangendes; tritt Druckluft gegen die Vorderfläche des Kolbens 12,
so öffnen sich die Scherblätter. ■ Unterhalb der Scherenblätter D und E ist ein
hinten offenes Schiebergehäuse K (Abb. 1) von rechteckigem Querschnitt angeordnet. Dieses
Gehäuse ist mit dem Kompressor / durch ein Rohr 28 verbunden, so daß Druckluft von konstantem
Druck ohne Unterbrechung eintreten kann. Das Gehäuse hat oben und unten je eine Durchbohrung 29, 30; die eine, 30, ist durch
eine biegsame Leitung 31 mit einer Düse 32 verbunden, die auf dem Scherenblatt 3 so angeordnet
ist, daß sie unter dem Ablauf 1 steht, wenn die Scherblätter geschlossen sind, während die
Ro andere, 29, durch ein Rohr 33 mit einem Minderungsventil L in Verbindung steht.
j In dem Gehäuse K bewegt sich ein Schieber 34, j angetrieben durch die am Kreuzkopf 9 befestigte
i Stange 39; seine Auswärtsbewegung wird durch einen Anschlag 35 begrenzt. Eine senkrechte
Bohrung ^y verbindet die beiden Bohrungen 29,
30 im Schiebergehäuse, wenn der Schieber seine ! innere Endstellung im Gehäuse einnimmt. Die
j Winkelbohrung 38 am inneren Ende des Schiebers verbindet das Rohr 28 mit der Bohrung 29,
wenn der Körper seine Außenstellung einnimmt. Beim Abtrennen der freien Endes b des Stran-
; ges c durch die Scherblätter 3 und 4 stehen die \ beiden Bohrungen 29, 30 durch die Bohrung 37
miteinander in Verbindung.
Das Druckminderungsventil L (Abb. 1 und 8)
ist von folgender Bauart: Sein Gehäuse 40 ist durch ein in das Gewindeloch 41 eingeschraubtes
Rohr 42 mit dem Vorderende eines zylindrischen Meßluftbehälters (Abb. 1) M verbunden, dessen
Eassungsraum durch einen genau passenden Kolben 43 geändert werden kann. Die Einstellung
des Kolbens erfolgt mittels seiner in Gewinde geführten Stange 44.
Rechtwinklig zu der Gewindebohrung 41 steht eine zweite Bohrung 45 in der Gehäusewand,
; deren inneres Ende einen kleineren Durchmesser - besitzt und, einen Sitz 46 für eine Ventilkugel 47
darbietend, mit dem Loch 41 in Verbindung steht. Das Gewindeloch 45 ist durch das erwähnte
Rohr 33 mit der Bohrung 29 im Schiebergehäuse K verbunden. Der Anschlag 48 begrenzt
die Auswärtsbewegung der Kugel 47. Die Bohrung 49 am anderen Ende des Gehäuses 40 liegt etwas tiefer als das Loch 45 und
endet ebenfalls in einer Verjüngung 51, vor der eine Ventilkugel 53 auf dem Sitz 50 liegt, und
die durch eine Querbohrung mit dem Gewindeloch 45 in Verbindung steht; eine zweite Querbohrung
52 verbindet die Bohrung 49 mit dem Loch 41 vor dem Ventilsitz 50.
Die Ventilkugel 53 wird durch eine Feder 54 auf ihrem Sitz gehalten, die in einer Tülle 55
liegt und mittels einer gegen die Tülle wirkenden Handschraube 56 eingestellt werden kann. Die
Schraube sitzt im Gewinde einer mit Außengewinde in die Bohrung 49 eingeschraubten
Flügelmutter 57 und läßt eine feine Regelung zu, so daß die Kugel 53 für beliebige erforderliche
Druckhöhen im Ventil wege 51 eingestellt werden kann.
Wenn die Scherblätter nach dem Durchschneiden des Glasstranges geschlossen sind, so
steht die Düse 32 vor dem Ablauf 1, und die Bohrung 37 im Schieber 34 verbindet die Bohrungen
30 und 29; der Behälter M ist dann durch das Rohr 42, Loch 41, Ventil 46, Loch 45,
Rohr 33, Bohrung 29, Bohrung 37, Bohrung 30 und Rohr 31 mit der Düse 32 in Verbindung gebracht.
Die Folge ist, daß ein starker Druckluftstrom auf die Endfläche des Stranges c im
Ablauf ι trifft und den Strang im Ablauf, wie
in Abb. ι und 6 zu sehen ist, zurückdrängt, so daß das durch die Berührung mit den Scherblättern
abgekühlte und narbenartig verzogene Ende wieder einschmilzt, denn die Schnittstelle
des Stranges steht nicht mehr mit den Scherblättern in Berührung, sondern befindet sich nun
in der Schmelzzone. In der zurückgedrängten Stellung wird die Glasmasse so lange gehalten,
bis die beladene Form entfernt, eine leere
ίο Form an deren Stelle getreten und der Arbeiter zum Abschneiden einer neuen Ladung
bereit ist.
Die Größe des änderbaren Rauminhalts von M wird durch Regelung so bemessen, daß
gerade nur die für die begrenzte Hochtreibung des Stranges gehörige Luftmenge von richtiger
Druckhöhe gegen den Glasstrang geschickt wird. Der zunächst starke Eintrittsdruck der Luft, der
zur Beschleunigung der Glassäule dient, nimmt .im Ablauf infolge der räumlichen Ausdehnung
ab, bis Gleichgewicht herrscht.
Werden die Scherblätter nach beendetem Schervorgange geöffnet, so folgt der Schieber 34
dem zurückgehenden Arm 39 zufolge des ununterbrochen im Gehäuse K wirkenden Luftüberdrucks.
Erreicht der Körper 34 seine äußere Endstellung, so tritt, weil dann die Bohrungen
39 und 29 zusammentreffen, Druckluft von der im Kompressor herrschenden Druckhöhe über
das Ventil L in den Meßbehälter M. Sie wird nämlich durch das Rohr 33 zum Loch 45 des
Ventils L geleitet, das Kugelventil 47 schließt sich, und die eintretende Druckluft geht durch
die Bohrung 51 und unter öffnung des Ventils 53
durch die Querbohrung 52, das Loch 41 und Rohr 42 in den Behälter M, der dadurch frisch
beschickt wird. Übertrifft der Druck der Feder 54 zusammen mit dem Rückdruck im Rohr 42
den eintretenden Druck in der Bohrung 45, so wird die Ventilkugel 53 wieder auf ihren Sitz
zurückgebracht und damit die Verbindung zwischen dem Behälter M und dem Kompressor
/ unterbrochen. So kann durch Regelung des Drucks der Feder 54 der im Behälter aufgespeicherte
Druck den Anforderungen der Düse 32 entsprechend mit Sicherheit geregelt werden.
Auf dem Gehäuse des Vierwegehahns 17 (Abb. 7) sind zwei exzentrisch um 59 drehbare
Scheiben 58 angebracht. Je nachdem man diese Scheiben einstellt, wird der Ausschlag des Handgriffs
24 bemessen; damit kann auch der Grad der Hahnöffnung und der Luftzufuhr zum Zylinder
G den Erfordernissen gemäß mit Sicherheit geregelt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entnahme von geschmolzenem Glase aus einem unter dem Flüssigkeitsspiegel
liegenden Behälterauslaß, bei welchem nach dem Entnehmen und dem Abscheren des Glases der Behälterauslaß abgeschlossen
und durch den Abschluß Druckluft zum Zurückdrängen des im Auslaß stehenden" Glases in den Auslaß eingeblasen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die nach jeder Entnahme in den abgeschlossenen Auslaß
einzuführende Luftmenge vom Vorrat getrennt und so abgemessen wird, daß das Gleichgewicht zwischen dem infolge der Ausdehnung
der Luft im Auslaß sinkenden Luftdruck
und dem V\ iderstande der Glassäule über der Druckluft im oberen zur Aufwärmung
des zurückgedrängten Glases ausreichend erwärmten Teile des Auslasses selbst eintritt, die Luft also nicht in den Behälter
eindringt.
2. Glasentnahmevorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen abwechselnd mit dem Behälterauslaß (1) und zwecks W iederauffüllens
mit einem Druckluftbehälter (/) zu verbindenden Meßbehälter (M).
3. Glasentnahmevorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
die abwechselnde Verbindung des Meßbehälters bewirkende Organ (Iv) in mechanischer
Verbindung mit dem Antriebe (9, 38) der Scherenblätter (D, E) gesteuert wird.
4. Glasentnahmevorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fassungsraum des Meßbehälters der Größe nach eingestellt werden kann.
5. Glasentnahmevorrichtung gemäß Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schereriblätter den Behälterauslaß abdecken und mit einem Durchlaß (32) für
die Druckluftzufuhr versehen sind.
6. Glasentnahmevorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scherenblätter mit halbkreisförmigen Flansehen (7) versehen'sind, welche in der Schluß
stellung sich gegen einen den B ehälterauslaß umgebenden Ringflansch (6) abdichtend anlegen.
7. Glasentnahmevorrichtung nach den Ansprächen 1 bis 6, gekennzeichnet durch einbei
Eintritt des erforderlichen Drucks im Meß behälter (M) sich selbsttätig schließendes
Ventil (L) zwischen Druckluftbehälter und Meßbehälter.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US395448XA | 1917-01-25 | 1917-01-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE395448C true DE395448C (de) | 1924-06-05 |
Family
ID=21906041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM69566D Expired DE395448C (de) | 1917-01-25 | 1920-06-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme von geschmolzenem Glase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE395448C (de) |
-
1920
- 1920-06-06 DE DEM69566D patent/DE395448C/de not_active Expired
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