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Reinigungsvorrichtung für Metallbehälter. Bisher wurden gebrauchte
Blechemballagen, beispielsweise Kannen der chemischen Branche, insbesondere der
Lack- und Farbenbranche, durch Aufweichen und Auskochen mit starken alkalischen
Lösungen, wie Natron oder Sodalauge, mit nachfolgenden Klarwasserspülungen gereinigt.
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Durch die starken Laugen wurden die meist verzinkten oder Weißblechbehälter
derart angegriffen, daß die Verzinkung bzw. Verzinnung schon nach ein- bis zweimaligem
Reinigen angegriffen und zerstört wurde, was Rostbildung zur Folge hatte, die durch
das nachfolgende Spülen mit Wasser noch begünstigt wurde. Andererseits ist das Arbeiten
mit Laugen, insbesondere kochenden Laugen, wegen der schädlichen Einwirkung auf
die Haut gefährlich, und außerdem hinterließ das Auskochen mit solchen Laugen trotz
sorgfältiger Nachspülung Alkalirückstände, die die Behälter für empfindliche chemische
Produkte, b eispielsweise feine Lacke, unbrauchbar machten.
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Es ist nun schon vorgeschlagen worden, das Reinigen und Auskochen
der Kannen mittels eines Lösungsmittels zu bewirken, das diese Nachteile nicht besitzt,
beispielsweise mit Trichloräthylen. Dies hat den Vorteil, da es weder explosiv noch
brennbar ist, daß es im geschlossenen Behälter zum Auskochen der eingebrachten Kannen
Verwendung finden kann, und daß es keine Rückstände hinterläßt.
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Um nun das Auskochen der Kannen im fortlaufenden Arbeitsverfahren
schnell und rationell zu ermöglichen, und um insbesondere die zum Auskochen verwendeten
Lösungsmittel immer wieder verwenden zu können, ist die vorliegende Erfindung geschaffen,
welche darin besteht, daß der Reinigungsbehälter, in dem die Kannen eingesetzt werden,
aus zwei gegenüberstehenden Waschgefäßen besteht, die auf einer gemeinsamen Achse
drehbar angeordnet sind, und daß ihre Innenräume miteinander unter Zwischenschaltung
von Verschlußorganen in Verbindung stehen, zum Zwecke, die zum Reinigen der Kannen
benutzte Flüssigkeit nach Umschwenken der Gefäße zur Reinigung anderer Kannen zu
verwenden.
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Weitere Erfindungen bestehen in der besonderen Ausbildung der Waschgefäße,
ihrer schwenkbaren Lagerung und der Antriebseinrichtung zum Schwenken. Es sei bemerkt,
daß an sich schwenkbare Reinigungsgefäße bereits früher bekannt waren. Dieselben
waren aber nur einfach und boten daher nicht die Vorteile, «-elche ein schwenkbarer
Doppelbehälter hat.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise in einer Ausführungsform
veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i eine Seitenansicht der Reinigungsvorrichtung.
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Abb. a zeigt eine Stirnansicht zu Abb. i. Nach der Erfindung ist das
als Reinigungsbehälter dienende Waschgefäß a schwenkbar um die Achse b angebracht,
die in Lagerböcken c gelagert ist. Das Waschgefäß a ist mit abnehmbarem Boden d
versehen und dient zur Aufnahme der auszukochenden Kannen. Das Waschgefäß ist zweckmäßig
unmittelbar oberhalb einer Heizung c gelagert und kann abnehmbar an dem schwenkbaren
Gestell f angebracht sein. Nach dem Auskochprozeß «-erden die Lösungsmittel durch
Umschwenken des Gefäßes a wieder für ein anderes Waschgefäß a1 nutzbar gemacht.
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Zu diesem Zwecke ist es zweckmäßig, die in Abb. i und 2 dargestellte
Ausführupg der Erfindung zu treffen, nämlich die an einem gemeinsamen schwenkbaren
Gestell f. angeordneten Waschgefäße gegenüberstehend anzuordnen und ihre Innenräume
durch den Stutzen g miteinander zu verbinden und dabei ein geeignetes Verschlußorgan
h, beispielsweise ein Ventil, Hahn o. dgl., zwischenzus^halten.
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In jedem Waschgefäß sind verschiebbare und durch Knebel i o. dgl.
feststellbare Siebe k, k, angeordnet, zwischen denen die auszukochenden Kannen eingesetzt
werden. Die Böden d der Waschgefäße sind ebenfalls mittels Schrauben oder Knebel
L dicht schließbar eingerichtet. Das drehbare Gestell f erhält seinen Antrieb vermittels
Übersetzungszahnräder m und mittels Schneckenradübersetzung n von der Achse o aus,
die zweckmäßig mit der Handkurbel p versehen ist, um langsam die Waschgefäße oberhalb
der Feuerung e schwenken zu können.
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Um einen dichten Abschluß der Feuerung zu erreichen, kann der Boden
d jedes Waschgefäßes gewölbt ausgeführt sein.
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Bei Gebrauch werden die zu reinigenden Kannen, wie in Abb. i veranschaulicht,
im umgekehrten Zustande, also mit der Mündung nach unten, in das sich zur Zeit oben
befindliche Waschgefäß eingesetzt, nachdem das Sieb k1 und der Boden d abgenommen
wurde. Nachdem das Waschgefäß gefüllt ist und auch bei geschlossenem Hahn h das
Lösungsmittel
eingebracht ist, wird der Boden d geschlossen und
das Waschgefäß geschwenkt, so daß es oberhalb der Feuerung e liegt.
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Man kann auch erst nach dem Schwenken die Lösungsmittel einbringen,
in dem man jetzt den obenliegenden Kessel a öffnet und bei offenem Hahn h das Lösungsmittel
einschüttet. Dadurch wird der nunmehrige untere Behälter gefüllt und auch zugleich
die Kannen selbst mit Lösungsmitteln angefüllt. Der Hahn h wird dann verschlossen
und die Kannen in dem Waschgefäß ausgekocht. Während dieser Auskochperiode kann
schon der nunmehr obenliegende Kessel a mit Kannen angefüllt werden. Da die Siebe
verschiebbar angeordnet sind, können Kannen verschiedener Größe eingesetzt werden.
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Die Siebe verhindern einerseits das Durchfallen größerer abgelöster
Stücke beim Umschwenken der Behälter, wodurch unter Umständen eine Verstopfung des
Hahnes eintreten könnte, andererseits wird durch das dem Kesselboden am nächsten
liegende Sieb k1 das Anliegen der Kannen am Kesselboden und die unmittelbare Berührung
mit der feuerberührten Bodenfläche verhütet.
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Durch die Verwendung geschlossener und zweier verbundener Behälter
wird der Verlust von Lösunggmitteln verhütet. Nach dem Auskochen und Umschwenken
kann die kochende Lösung durch das Abschlußorgan in den zweiten neu mit auszukochenden
Kannen ausgefüllten Kessel eingeführt werden.
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Dadurch wird auch zugleich die im nunmehr oberen Behälter befindliche
Flüssigkeit, insbesondere auch die, die sich in den ausgekochten Kannen befindet,
entleert und den neu eingestellten Kannen des nunmehrigen unteren Behälters zugeführt.
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Die Waschgefäße sind zweckmäßig mit Manometer q, Wasserstandsgläsern
y, Sicherheitsventilen s und Ablaßhähnen t versehen. Dadurch kann man genau den
Druck und den Flüssigkeitsstand kontrollieren.
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Die noch im oberen Kessel befindlichen Dämpfe, die nach dem Umschwenken
der Kessel nicht schon vorher zur Kondensation gebracht sind, werden vorteilhaft
durch ein Ablaufventil t vor öffnen des Kessels abgelassen.
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Ein fortgesetztes Arbeitsverfahren wird besonders dadurch erreicht,
daß in der Zeit, wo der untere Kessel kocht, der obere Kessel entleert und neu beschickt
werden kann.
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Sind die Lösungsmittel nach längerem Gebrauch für die weitere Reinigung
unbrauchbar geworden, so können sie in Verbindung mit den gelösten Bestandteilen
als chemische Produkte minderer Qualität Verwendung finden. Handelt es sich beispielsweise
um Lackkannen, so erhält man einen Lack schlechter Qualität, der aber noch für gewisse
Zwecke nutzbar gemacht werden kann.