DE24633C - Verfahren zur Entzinnung und Entzinkung von Metallabfällen in hermetisch verschliefsbaren Apparaten - Google Patents
Verfahren zur Entzinnung und Entzinkung von Metallabfällen in hermetisch verschliefsbaren ApparatenInfo
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Apparaten.
Das in Rede stehende Verfahren hat den Zweck, verzinnte oder verzinkte Gegenstände
und Legirungen, welche neben Zinn oder Zink auch Metalle enthalten, die in Alkalilaugen unlöslich
sind, von Zinn oder Zink zu befreien und die so erhaltenen Producte und Abfälle fabrikmäfsig und getrennt von einander zu verwerthen.
Die angewendeten Lösungsmittel sind wässerige Auflösungen von Alkalien, welche zum
Zweck der Entzinnung mit einem Oxydationsmittel, z. B. Bleioxyd, versetzt werden, während
sie zum Zweck der Entzinkung ohne jeglichen Zusatz benutzt werden.
Da die zu entzinnenden oder zu entzinkenden Gegenstände meistens sehr voluminös sind,
ferner die angewendeten Lösungen der Alkalien begierig aus der Luft Kohlensäure aufnehmen
und dadurch schwächer werden, und endlich die Lösungsmittel in warmem Zustande am
schnellsten und kräftigsten wirken, ist es zweckmäfsig, die Operation der Entzinnung oder
Entzinkung in grofsen, hermetisch verschliefsbaren und heizbaren Apparaten vorzunehmen.
Diesen eben erwähnten Bedingungen entsprechen die durch beiliegende Zeichnungen veranschaulichten Apparate.
Durch die Zeichnung sind in Fig. 1 und 2 zwei gleiche, neben einander liegende Apparate
in Ansicht und Querschnitt veranschaulicht. Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch den Apparat,
Fig. 4 obere Ansicht und Fig. 5 ein Schnitt durch den unteren Theil des Apparates. Der
Apparat besteht aus dem inneren Topf t, welcher im Boden ein Loch hat, an welches sich
ein Rohr r dampfdicht anschliefst, um den sich beim Betriebe bildenden Dampf in das Reservoir
i gelangen zu lassen, in welchem etwa mitgerissene Lauge sich sammeln und der
überschüssige Dampf durch das Sicherheitsventil ν ins Freie gelangen kann. Im Deckel
des Topfes befindet sich ein Mannloch, welches durch zugehörigen Mannlochdeckel hermetisch
verschliefsbar ist, und ein Stutzen s, in welchen das Filterrohr / eingeführt werden
kann; an der inneren Wand des Topfes t befinden sich schief gestellte Flügel a a . . .
Der Topf/ wird von einem Dampfmantel b oder einem entsprechend construirten Ofen umgeben,
um die Lauge im Topf t erwärmen zu können. An der äufseren Peripherie des Mantels ist ein
Zahn- oder Kettenrad d befestigt. Der Dampfmantel b mufs dicht an den Flantsch des
Topfes t geschraubt werden. Unten ist er mit einem Deckel c geschlossen. Der Deckel c ist
in der Mitte mit einer Stopfbüchse e versehen, in welche ein aufsen befestigtes Rohr/! reicht;
dieses Rohr fx ist seinerseits am äufseren Ende ebenfalls mit concentrischer Stopfbüchse g versehen,
durch welche hindurch und durch die Stopfbüchse h das Rohr r in das Reservoir i
reicht. An dem Reservoir i befindet sich aufser der Stopfbüchse h, dem Sicherheitsventil
ν noch ein Stutzen m, in Fig. 3 punktirt gezeichnet, zum Anschlufs an die Hauptdampfleitung,
und ein Stutzen η, um einen Ablafshahn anbringen zu können. Das Rohr /x hat
ebenfalls noch zwei Stutzen, einen Stutzen k
zum Anschlufs an die Hauptdampfleitung, und
einen Stutzen o, durch welchen das Ableitungsrohr für im Mantel sich sammelndes Condensationswasser
führt. An die diversen Stutzen schliefsen sich Rohrleitungen an, deren Zweck aus der folgenden Beschreibung des Betriebes
des Apparates klar werden wird. Der Apparat ruht mit beiden Flantschen auf Rollen p p, um
ihn leicht drehen zu können.
Die Thätigkeit des Apparates ist folgende:
Die gehörig gereinigten, zu entzinnenden oder zu entzinkenden Gegenstände werden durch das Mannloch m eingetragen, bis etwa zur Linie A-B, wobei zweckmäfsig der Apparat so gestellt wird, dafs der Stutzen ί in seine höchste Stellung kommt und das Filterrohr herausgenommen wird.
Die gehörig gereinigten, zu entzinnenden oder zu entzinkenden Gegenstände werden durch das Mannloch m eingetragen, bis etwa zur Linie A-B, wobei zweckmäfsig der Apparat so gestellt wird, dafs der Stutzen ί in seine höchste Stellung kommt und das Filterrohr herausgenommen wird.
Ist die Füllung erfolgt und, sofern entzinnt werden soll, die entsprechende Menge Bleioxyd
eingetragen, so wird das Mannloch m geschlossen und durch Oeffnung des Ventils y
so lange Dampf aus der Hauptleitung χ durch den ganzen Apparat gejagt, bis die Luft ausgetrieben
ist, dann die Alkalilauge einfliefsen gelassen und endlich schnell der Stutzen j
mit Blindflantsch und Ventil y geschlossen. Nun wird durch Ventil ζ Dampf in den Mantel
eingelassen, um die im Topf befindliche Lauge zu erwärmen, wobei sich Condensationswasser
am tiefsten Punkt des Dampfmantels ansammelt und durch das Condensationswasserableitungsrohr,
welches feststeht und nahezu bis an den Rand des Mantels reicht, in ein entsprechend
angelegtes Reservoir gelangt. Alsdann wird der ganze Apparat durch ein entsprechend angelegtes
Vorgelege mittelst des Zahnrades abwechselnd in bald rechts-, bald linksdrehende
oder oscillirende Bewegung gesetzt, wobei die Flügel α das zu entzinnende oder zu entzinkende
Material theilweise heben und bald nach rechts, bald nach links abschütten. Ist die
Entzinnung oder Entzinkung vollkommen bewerkstelligt, was erfahrungsmäfsig festzustellen
ist, so wird der Apparat wieder so gestellt, dafs der Stutzen s in seiner höchsten Lage
sich befindet, der Blindflantsch abgenommen und schnell das Filterrohr mit darangeschraubtem
geschlossenen Ventil u hineingesteckt und dampfdicht angeschraubt. Sodann wird der
Stutzen s in seine tiefste Lage gebracht und an dem Ventil u eine Rohrleitung befestigt,
welche zweckmäfsig die Verbindung mit einem zweiten gleichartigen Apparat herstellt; jedoch
kann man sich auch mit einem einzigen Apparate behelfen. Man mufs dann nur den in
der Zeichnung mit w bezeichneten Topf entsprechend grofs genug machen. Derselbe ist,
wenn zwei Apparate da sind, nur so grofs zu machen, dafs er die in der Rohrleitung zurückbleibende
Lauge aufzunehmen vermag. Der Topf w ist so eingerichtet, dafs die in der
Rohrleitung befindliche Lauge von selbst bei Oeffnung des darüber angebrachten Hahnes v{
in ihn hineinfliefst (s. Fig. 3). Ferner ist am oberen Rande ein Dampfanschlufs mit Ventil V2
und am unteren ein ebenfalls verschliefsbares Rohr mit Flantsch daran geschraubt, welches
dicht über den Boden des Topfes mündet. Die Höhe des letzten Stutzens über dem Boden
des Topfes ist so gewählt, dafs alle in der angeschlossenen Rohrleitung befindliche Lauge
unterhalb desselben im Topf Platz hat, so dafs sie also, sobald der Ueberdruck im Topf w
aufhört, in diesen zurückfliefst und somit durch Schliefsen des unteren Ventiles V3 unter Luftabschlufs
aufbewahrt werden kann.
Ist eine der eben erwähnten Verbindungen hergestellt, so läfst man durch Ventil y Dampf
in den Apparat ein, öffnet auch Ventil u und drückt die Lauge so durch das Filter f ent-.
weder in den zweiten Apparat oder in den Topf w. Ist die Lauge vollkommen mit Zinn
oder Zink gesättigt, so kann man sie auch direct in ein Reservoir drücken, wo sie weiter
verarbeitet wird. In Fig. 3 ist dies durch eine punktirte Rohrleitung angedeutet. Sobald die
Lauge herausgedrückt ist, schliefst man zunächst Ventil y, wonach die in den höhergelegenen
Rohrleitungen befindliche Lauge zurückfliefsen wird; dann schliefst man Ventil u, schraubt die Leitung los, dreht den
Stutzen ί bis zu einem Anschlufs an eine Wasserleitung und läfst Wasser zum Waschen
der Rückstände ein. Dieses geschieht nach Abstellung der Wasserleitung durch oscillirende
Bewegung des Apparates. Ist dies zur Genüge geschehen, so wird das Waschwasser in derselben
Weise wie die Lauge vorher entfernt und kann die Operation des Waschens nach Bedarf wiederholt werden. Beim Entzinnen
verbleibt in dem Apparat dasjenige Metall, mit welchem das Zinn legirt oder welches verzinnt
war, und Bleischlamm, welch letzterer noch vom übrigen Rückstande zu erkennen ist.
Hierzu soll das in Fig. 6 angedeutete, in einem geschlossenen Mantel laufende Paternosterwerk
dienen. Die aus dem erstbeschriebenen Apparat herausbeförderten Rückstände werden durch den Fülltrichter α auf das Paternosterwerk
aufgegeben, wobei zu bemerken ist, dafs der Fülltrichter α zweckmäfsig über zwei
punkirt angedeutete Aufgebewalzen endet und unter denselben in einem entsprechend breiten
Schlitz seine Fortsetzung findet. Durch diesen ebenfalls punktirt angedeuteten Schlitz fallen
die aufgegebenen Massen ziemlich fein zertheilt in die Schaufeln oder Kästen des Paternosterwerkes.
Die Schaufeln oder Kästen sollen aus gelochtem Eisenblech oder Drahtgewebe bestehen
und führen beim Betriebe die auf ihnen befindlichen Massen an zwei Reihen von Dampfrohren β β
und endlich noch an Wasserrohren γ vorbei.
Sowohl die Dampf- wie die Wasserrohre sind einseitig mit einer Reihe feiner Düsen besetzt,
und sind so angeordnet, dafs die äufseren Rohre ihre Düsen in entsprechende Oeffnungen
in dem Blechmantel stecken, während die inneren Rohre ihre Düsen den ersteren entgegen
richten. Kommen nun die Schaufeln an den Düsen vorüber, so werden die darauf befindlichen
Massen hin- und hergeschleudert und der Bleischlamm und etwaiger feiner Unrath werden durch die Maschen oder Löcher der
Schaufeln fallen . und schliefslich mit dem Wasser bei & in ein genügend grofses Bassin
abfliefsen, in welchem der Bleischlamm sich ablagern kann, während das klare Wasser abfliefst.
Die gröberen entzinnten Gegenstände dagegen werden in den Schaufeln oder Kästen
verbleiben und in den Entleerungstrichter η fallen, von wo sie von Zeit zu Zeit in untergestellte
Wagen oder Kästen abgelassen werden, während der sich in dem Apparat nicht condensirende Dampf durch ein Rohr ξ ins
Freie gelangt. In derselben Weise können auch die bei dem Entzinken im ersten Apparat
verbleibenden Rückstände von etwa noch anhaftenden feinen Schmutztheilen befreit werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Die Anwendung von hermetisch verschliefsbaren und unter Luftabschlufs arbeitenden Apparaten zum Zweck der Entzinnung und Entzinkung von Metallen und Metallabfällen mittelst alkalischer Laugen.Bei Anwendung von hermetisch verschliefsbaren Apparaten zum Zweck der Entzinnung und Entzinkung von Metallen mittelst alkalischer Laugen die Verwendung "mehrerer gleichartiger oder ähnlicher Apparate, welche so angeordnet sind, dafs sie sich mittelst Rohrleitungen und Ventilen derart unter sich oder auch mit Töpfen i und w in Verbindung bringen lassen, dafs ein Filtriren und Aufbewahren der Laugen unter Luftabschlufs möglich ist.Die Anwendung eines Paternosterwerkes mit Schaufeln oder Kästen aus gelochten Eisenblechen oder Drahtgeweben, welche an reihenweise angeordneten Dampf- und Wasserstrahlapparaten vorübergehen und so die Trennung der nach der Entzinnung oder Entzinkung in den unter i. erwähnten Apparaten verbleibenden feineren und gröberen Rückstände bewerkstelligen.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE24633C true DE24633C (de) | 1900-01-01 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT24633D Expired DE24633C (de) | Verfahren zur Entzinnung und Entzinkung von Metallabfällen in hermetisch verschliefsbaren Apparaten |
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DE (1) | DE24633C (de) |
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