DE3926099A1 - Zusammenhaengende decke fuer strassen und flugplaetze, verfahren zur herstellung der decke und verwendung derselben - Google Patents
Zusammenhaengende decke fuer strassen und flugplaetze, verfahren zur herstellung der decke und verwendung derselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine zusammenhängende
Decke für Straßen und Flugplätze, bestehend aus einem Unter
bau mit mindestens einer Tragschicht und einer sich darauf
befindenden geotextilverstärkten bituminösen Fahrbahndecke,
sowie ein Verfahren zur Herstellung der Decke und deren be
vorzugte Verwendung.
Es ist seit Ende der siebziger Jahre bekannt, Vliese, auch
Geotextilien genannt, zur Sanierung von Rissen in Fahrbahn
decken von Straßen einzubauen (vgl. Colombier R. "Using a
Geotextile to Prevent Shrinkage Cracks of Rigid Pavements",
II. Int. Conf. on Geotextiles, Las Vegas 1982).
Diese bekannten Verfahren zur Sanierung beruhen auf einer er
sten Ausbesserung der Risse und Schlaglöcher durch Verfüllen
mit einem bituminösen Fugenfüller. Anschließend wird auf die
zu sanierende Strecke Bitumen mit einer Temperatur von ca.
150°C oder eine bitumenhaltige Emulsion mit einer Temperatur
von ca. 20°C aufgesprüht, und hier das Vlies hineingelegt
und verklebt. Darüber wird in konventioneller Art eine As
phaltbetondecke maschinell aufgebracht, welche in der Regel
eine Dicke von etwa 10 cm aufweist.
Bei höhengebundenen Fahrbahnen, beispielsweise auf Brücken,
in Tunnels oder Unterführungen oder bei entsprechenden Rand
bereichen muß bei einer Sanierung die oberste Asphaltbeton
schicht abgefräst (geschält) werden, damit das vorgegebene
Höhenprofil nicht überschritten wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Decke für Straßen und
Flugplätze zu schaffen, deren physikalische Eigenschaften ge
genüber dem Bekannten verbessert sind und welche die Ausbil
dung von Deckschichten, reduzierter Dicke, erlaubt.
Der Erfindungsgegenstand soll sich auf den bekannten, an sich
beliebigen Tragschichten anwenden lassen, die ein Mindestmaß
an Ebenheit aufweisen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß auf eine
obere Tragschicht oder eine Ausgleichsschicht ein Vlies oder
Gewebe aufgebracht ist und wobei die darüberliegende bitumi
nöse Fahrbahndecke ein poröser Walzasphalt ist.
Die guten physikalischen Eigenschaften der Asphaltbeton
schicht erlauben in Verbindung mit einem Vlies und/oder Ge
webe, welches eine wasserabführende Sperrschicht bildet, die
Reduktion der Dicke der Deckschicht, ohne Nachteile in bezug
auf deren Lebensdauer, in Kauf nehmen zu müssen.
Die Walzasphaltdeckschicht nach Anspruch 2 ist besonders ge
eignet, da sie optimale physikalische Eigenschaften aufweist
und mit dem darunterliegenden Vlies oder Gewebe eine mecha
nisch einwandfreie Verbindung eingeht.
Besonders günstig ist die Verwendung von handelsüblichen po
lyolefinen Copolymeren gemäß Anspruch 3, da diese aufgrund
ihres ausgezeichneten Klebeverhaltens eine nochmalige Reduk
tion der Schichtdicke erlauben.
Sehr bewährt hat sich eine an sich handelsübliche Klebe
schicht aus einer Emulsion, gemäß Anspruch 4. Die hier ge
nannten Polymere werden in der Praxis auch als "Hybrid-Poly
mere" bezeichnet. Sie zeichnet sich durch ihre einfache Hand
habung und Wirtschaftlichkeit aus.
Wirtschaftlich optimal sind die in Anspruch 5 aufgeführten
Schichtdicken.
Das Verfahren nach Anspruch 6 läßt sich leicht und rationell
handhaben und basiert auf dem Einsatz bekannter technischer
Mittel. Bisher war es üblich, daß auf das Vlies bzw. Gewebe
ebenfalls bituminöses Bindemittel aufgesprüht wurde. Dieser
Schritt erweist sich hier als überflüssig.
Der Einsatz eines temporären Separators, Anspruch 7, dient
der Begeh- und Befahrbarkeit der ausgelegten Schicht bei oder
vor dem Einsatz der Maschinen zur Aufbringung des Walzas
phalts. Dies erfolgt durch das Aufsprühen von in Wasser gelö
sten Tensiden, welche die gleiche Polarität wie das Vlies
bzw. das darin vorhandene Bitumen aufweisen und damit eine
vorübergehende Hydrophobierung bewirken.
Eine bevorzugte Verwendung des Verfahrens ist die Sanierung
höhengebundener Fahrbahnen (vgl. Anspruch 8), wie sie für
Tunnels oder Brücken und Unterführungen etc. erforderlich
sind, ohne daß die alte Asphaltbetondeckschicht abgetragen
wird.
Die Verbesserung der Rolleigenschaften, Anspruch 9, beruht
auf der hohen Ebenheit der erzielten Schicht und ihrer opti
malen Griffigkeit für moderne Fahrzeugreifen.
Die Verwendung der Decke nach Anspruch 10 empfiehlt sich vor
allem in bewohnten Gebieten oder auf sehr verkehrsreichen
Straßen und kann leicht nachträglich erfolgen. Sie beruht
auf der schallwellenabsorbierenden Wirkung der Poren im Walz
asphalt.
Die dünne Walzasphaltschicht verhindert weitgehend Aquapla
ning, da einerseits Oberflächenwasser auf dem bitumenim
prägnierten Vlies seitlich abfließen kann und andererseits
durch die Sprühwirkung der Pneus, bei resultierenden Drucken
bis 12 bar, eine Selbstreinigung der Schicht erfolgt. - Es
ergibt sich durch diese Schicht eine einem Drainagebelag ähn
liche Wirkung, vgl. Anspruch 11. Es können somit besonders
gefährdete Stellen wie Kurven und/oder Straßen mit nur ge
ringer Überhöhung (Bombierung) partiell sehr wirtschaftlich
saniert werden.
Nachfolgend werden anhand von Figuren Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstands dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Schichtaufbau einer erfindungs
gemäßen Straßendecke und
Fig. 2 eine Variante einer sanierten Straßendecke, mit zu
sätzlicher Ausgleichsschicht.
In beiden Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszei
chen versehen.
Mit 1 ist eine poröse Walzasphaltdeckschicht bezeichnet, wel
che Mineralstoffe 2, Füller und Splitt aufweist, welche mit
einer bituminösen Ummantelung 3 umschlossen sind. Die Schicht
bildet sowohl an ihrer Oberfläche als auch im Innern zahlrei
che Poren 4 und ist auf einem Vlies 5, einem handelsüblichen
Geotextil, aufgebaut. Darunter befindet sich als obere Trag
schicht eine Asphaltbetonschicht 6; im vorliegenden Fall eine
alte Deckschicht, auf welcher eine Klebeschicht 7 aus Bitu
men, zur Verklebung des Vlies 5, aufgebracht wurde. In der
Asphaltbetonschicht befinden sich Risse 8, ausgefüllt mit Bi
tumen, und Risse 8′ mit teilweisen Hohlräumen. Das ganze ruht
auf einer im Straßenbau üblichen unteren Tragschicht 9 mit
Zuschlagstoffen 10, in welcher ebenfalls Risse 11 vorhanden
sind.
Die Darstellung Fig. 2 zeigt einen eben solchen Schichtaufbau,
nur wurde hier eine Ausgleichschicht 12 zum Ausgleich größe
rer Unebenheiten in der Asphaltbetonschicht 6 aufgebracht.
In beiden Fällen wurden Geotextilien des Typs Polyfelt PGM14
(Chemie Linz AG, A-4021 Linz) verwendet und deren Einbauhin
weise berücksichtigt.
In der Asphaltbetonschicht 1, Fig. 1, wurde Splitt 3/6 ver
wendet, in derselben Schicht, Fig. 2, Splitt 6/10. Die Um
mantelung wurde bei beiden Schichten mittels einer Mischung
aus 93 Gew.-% Bitumen Qualität B80/100 und 7 Gew.-% Betaplast
(Handelsmarke für ein amorphes polyolefines Copolymer der
Firma Hüppi AG, Winterthur) ausgeführt. Dem Splitt zugemischt
ist ein mineralischer Füller mit einer Korngröße bis 0,09 mm
(gemäß VSS-Norm SN 670 760a) mit einem Anteil von 15 Gew.-%.
Es hat sich erwiesen, daß zum einwandfreien Kleben des Vlies
5 ein Auftrag von Bitumen, je nach Ebenheit der darunterlie
genden Asphaltbetonschicht 6, von 500 g/m2 bis 2500 g/m2 ge
nügt.
Anstelle von Bitumen kann ein Bindemittel auf Bitumenbasis
und/oder eine handelsübliche wäßrige Bitumen-Emulsion (Han
delsmarke KLEVER, Baubit AG, CH-8493 Saland) verwendet wer
den. - Mit dieser Emulsion läßt sich eine optimale Verbin
dung mit dem Untergrund erzielen.
Das Aufbringen einer Ausgleichschicht 12 empfiehlt sich nur
bei größeren Schäden in der alten Deckschicht.
Die Herstellung der Walzasphaltschicht als solche ist be
kannt, in einer beheizten, rotierenden Trommel werden bei
Temperaturen von ca. 180°C das Bitumen und die Copolymere
den Mineralien (Füller und Splitt) zugeführt und so lange
durchmischt, bis eine allseitige Ummantelung dieser Stoffe
entsteht. Das Einbringen in die Straßendecke erfolgt maschi
nell in bekannter Weise, gleich anschließend oder zeitlich
verzögert.
Der Erfindungsgegenstand läßt sich sowohl zur Sanierung von
bestehenden Straßen oder Plätzen verwenden, kann aber in
ebensolcher Weise für Neuanlagen eingesetzt werden, wobei
auch hier durch den Einbau des wasserableitenden Vlies 5 die
Asphaltbetonschicht 6 gegenüber der konventionellen in ihrer
Dicke reduziert werden kann.
Optimale Deckschichten lassen sich bei Dicken von 1 cm bis
max. 4 cm erzielen. Bevorzugt sind aus u.a. wirtschaftlichen
Gründen Walzasphaltdeckschichten von 1,5 cm.
Bezeichnungsliste
1 Poröse Walzasphaltdeckschicht
2 Mineralstoffe (Füller und Splitt)
3 Ummantelung (bituminös)
4 Poren
5 Vlies (Geotextil)
6 Asphaltbetonschicht (Deckschicht alt, dient als obere Tragschicht)
7 Klebeschicht (bituminös)
8 Risse in 6 (ausgefüllt mit Bitumen)
8′ Risse in 6 (mit Hohlräumen)
9 untere Tragschicht
10 Zuschlagstoffe (Mineralien)
11 Risse in Tragschicht
12 Ausgleichschicht
2 Mineralstoffe (Füller und Splitt)
3 Ummantelung (bituminös)
4 Poren
5 Vlies (Geotextil)
6 Asphaltbetonschicht (Deckschicht alt, dient als obere Tragschicht)
7 Klebeschicht (bituminös)
8 Risse in 6 (ausgefüllt mit Bitumen)
8′ Risse in 6 (mit Hohlräumen)
9 untere Tragschicht
10 Zuschlagstoffe (Mineralien)
11 Risse in Tragschicht
12 Ausgleichschicht
Claims (11)
1. Zusammenhängende Decke für Straßen und Flugplätze,
bestehend aus einem Unterbau mit mindestens einer Trag
schicht und einer sich darauf befindenden Deckschicht und
einer geotextilverstärkten bituminösen Fahrbahndecke, da
durch gekennzeichnet, daß auf eine obere Tragschicht (6)
oder eine Ausgleichsschicht (12) ein Vlies (5) oder Ge
webe aufgebracht ist und wobei die darüberliegende bitu
minöse Fahrbahndecke ein poröser Walzasphalt (1) ist.
2. Decke für Straßen und Flugplätze nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die poröse Walzasphaltdeck
schicht (1) aus 5 bis 15 Gew.-% Mineralstoff-Füller mit
einer Korngröße von bis zu 0,1 mm, aus 60 bis 80 Gew.-%
Splitt von bis zu 10 mm Teilchenlänge und 5 bis 35 Gew.-%
Bindemittel besteht.
3. Decke für Straßen und Flugplätze nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Bindemittel zu 90 bis 95
Gew.-% Bitumen und zu 5 bis 10 Gew.-% aus amorphen polyo
lefinen Copolymeren besteht.
4. Decke für Straßen und Flugplätze nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß auf die obere Tragschicht (6)
ein Bindemittel, bestehend aus einer wäßrigen Bitumen-
Emulsion, mit einem Anteil von 4% bis 10% an Polymeren
mit polaren funktionellen Gruppen, als Klebeschicht (7),
aufgebracht ist.
5. Decke für Straßen und Flugplätze nach einem der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Walz
asphaltdeckschicht (1) eine Dicke von 1,5 cm bis 4 cm
aufweist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Decke nach einem der An
sprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf die As
phaltbetonschicht ein bituminöses Bindemittel aufgebracht
wird, auf welches ein Vlies oder ein Gewebe gelegt wird,
welches mittels einer elastischen Walze auf der Asphalt
betonschicht eben ausgelegt, geglättet und angepreßt
wird und daß anschließend die poröse Walzasphaltdeck
schicht maschinell aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
auf das verlegte Vlies bzw. Gewebe eine wäßrige, Tenside
enthaltende Lösung als temporärer Separator aufgesprüht
wird.
8. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 oder
7 zur Sanierung höhengebundener Fahrbahnen.
9. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 oder
7 zur Verbesserung der Rolleigenschaften.
10. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 oder
7 zur Reduktion der Fahrgeräusche.
11. Verwendung der Decke gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7
als wasserabführende Schicht.
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