DE3920626C2 - Pharmazeutisches Brausepräparat - Google Patents
Pharmazeutisches BrausepräparatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pharmazeutisches Brausepräparat,
das als aktiven Bestandteil den Histamin-H2-Antagonisten Ranitidin
oder eines seiner physiologisch annehmbaren Salze
enthält. Sie betrifft insbesondere ein Präparat für die orale
Verabreichung.
Ranitidin, N-[2-[[[5-(Dimethylamino)methyl-2-furanyl]methyl]
thio]ethyl]-N′-methyl-2-nitro-1,1-ethendiamin und seine phy
siologisch annehmbare Salze werden in der französischen
Patentschrift Nr. 7724021 beschrieben und beansprucht. Eine be
sondere kristalline Form des Ranitidinhydrochlorids wird in
der französischen Patentschrift Nr. 8118528 beschrieben und
beansprucht. In beiden Druckschriften finden sich Hinweise auf
Präparate für die orale Verabreichung, die beispielsweise in
Form von Tabletten, Kapseln, Granulaten, Pulvern, Lösun
gen, Sirupen, Suspensionen oder Tabletten oder Lutschbonbons für
die bukkale Verabreichung vorliegen können. Orale Präpa
rate des Ranitidins werden ebenfalls in der französischen Pa
tentschrift Nr. 8407305 beschrieben.
Ranitidin ist ein potenter Histamin-H2-Antagonist, der in Form
seines Hydrochloridsalzes in großem Umfang für die Behandlung
von Zuständen verwendet wird, bei denen es vorteilhaft ist,
die gastrische Azidität zu erniedrigen. Solche Zustände um
fassen duodenale und gastrische Ulzeration, Refluxösophagitis
und das Zollinger-Ellison-Syndrom. Ranitidin kann ebenfalls
prophylaktisch bei chirurgischen Verfahren und bei der Be
handlung allergischer und inflammatorischer Zustände, bei de
nen Histamin ein bekannter Mediator ist, verwendet werden.
Die orale Verabreichung ist für die Verabreichung von Rani
tidin ein bevorzugter Weg. Schäumende bzw. brausende Präpa
rate sind ein nützlicher und bevorzugter Präparattyp für die
orale Verwendung. Bevor das Arzneimittel von dem Patienten
geschluckt wird, wird ein Brausepräparat in beispielsweise
einem wäßrigen Medium, wie Trinkwasser, gelöst und/oder dis
pergiert. Die Lösung und/oder Dispersion findet schnell
statt, wobei das Brausen eine angenehme Präsentation des
Arzneimittels ermöglicht, insbesondere bei Patienten, die es
nicht vorziehen, Tabletten einzunehmen oder die Schwierig
keit haben, sie zu schlucken. Zusätzlich ergibt die Lösung
oder Dispersion des Brausepräparats ein flüssiges Präparat,
welches eine fixierte bzw. bestimmte Dosismenge an Arznei
mittel enthält, ohne daß es erforderlich ist, daß der Pa
tient ein vorgeschriebenes Volumen abmißt.
Brausepräparate enthalten üblicherweise zusätzlich zu dem
aktiven Bestandteil eine Kohlendioxidquelle (wie ein alkalisches
Carbonat oder Bicarbonat) und eine Säure (wie Zitronen
säure). Gemäß der veröffentlichten Europäischen Patentanmel
dung Nr. 233853 ist die Verwendung der Zitronensäure jedoch
in Brausepräparaten, in denen der aktive Bestandteil ein Hi
stamin-H2-Antagonist ist, schwierig, bedingt durch die In
stabilität des H2-Antagonisten in Anwesenheit von Säure. Der
Ersatz der Zitronensäure durch Mononatriumcitrat ergibt kei
ne ausreichende Stabilität. Der Ersatz der Zitronensäure
durch Dinatriumcitrat ergibt ein ungenügendes Brausen und
eine verlängerte Auflösungszeit. Damit das Brausen aus
reicht, ohne daß die Stabilität des aktiven Bestandteils be
einflußt wird, ist es daher nach der publizierten Europäi
schen Patentanmeldung Nr. 233853 erforderlich, die Zitronen
säure durch ein Gemisch aus Mono- und Dialkalicitrat, insbe
sondere durch ein Gemisch aus Mononatrium- oder Monokalium
citrat, und Dinatrium- oder Dikaliumcitrat zu ersetzen.
Obgleich in der veröffentlichten Europäischen Patentanmel
dung Nr. 233538 Brausepräparate beschrieben werden, welche Histamin-
H2-Antagonisten allgemein enthalten, ist der einzige H2-Antagonist,
der spezifisch erwähnt wird, Cimetidin. Insbesondere
enthält die Druckschrift keine spezifischen Angaben auf
Brausepräpatate, in denen der aktive Bestandteil Ranitidin
ist.
Im Gegensatz zu den Lehren der publizierten Europäischen Pa
tentanmeldung Nr. 233853 hat die Anmelderin überraschender
weise gefunden, daß der H2-Antagonist Ranitidin zufrieden
stellend als Brausepräparat mit dem erforderlichen Stabili
tätsgrad und mit einer ausreichend schnellen Auflösungsge
schwindigkeit formuliert werden kann, wenn ein Monoalkalime
tallcitrat (insbesondere Mononatriumcitrat) alleine verwen
det wird. Außerdem sind solche Brausepräparate, die nur ein Monoalkalimetallcitrat
enthalten, leichter herzustellen als solche,
die ein Gemisch aus Mono- und Dialkalicitrat enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein pharmazeutisches Brausepräparat
für die orale Verwendung, das Ranitidin oder eines
seiner physiologisch annehmbaren Salze, Alkalimetallcitrat
und ein alkalisches Carbonat oder Bicarbonat enthält, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Alkalimetallcitrat allein
ein Monoalkalimetallcitrat ist.
Das Monoalkalimetallcitrat kann beispielsweise Monokaliumci
trat oder bevorzugt Mononatriumcitrat sein.
Das alkalische Carbonat oder Bicarbonat kann beispielsweise
ein Alkalimetall- (beispielsweise Natrium- oder Kalium-) oder
ein Erdalkalimetall- (beispielsweise Magnesium- oder Cal
cium-)-carbonat oder -bicarbonat sein. Bevorzugt ist es Na
triumbicarbonat.
Bei den erfindungsgemäßen Präparaten ist es bevorzugt, daß
das Ranitidin in Form eines seiner physiologisch annehmbaren
Salze verwendet wird. Solche Salze sind beispielsweise die
Salze anorganischer oder organischer Säuren, wie die Hydro
chlorid-, Hydrobromid-, Sulfat-, Acetat-, Maleat-, Succi
nat-, Fumarat- und Ascorbatsalze. Ranitidin in Form seines
Hydrochloridsalzes ist besonders bevorzugt.
Die Menge an Ranitidin, bevorzugt in Form eines physiolo
gisch annehmbaren Salzes, die in dem erfindungsgemäßen Brau
sepräparat verwendet wird, kann beispielsweise 50 bis 600 mg
betragen und sie wird bevorzugt im Bereich von 50 bis 500
mg, besonders bevorzugt von 150 bis 300 mg, pro Dosisein
heit, ausgedrückt als das Gewicht der freien Base, liegen.
Der Ranitidingehalt des Brausepräparats (in Form von entwe
der der freien Base oder eines physiologisch annehmbaren
Salzes) kann beispielsweise im Bereich von 2 bis 30% auf
einer Gewicht zu Gewichts-(Gew./Gew.)basis liegen.
Das Monoalkalimetallcitrat und das alkalische Carbonat oder Bi
carbonat können je unabhängig voneinander beispielsweise 25%
bis 55% (Gew./Gew.), bevorzugter 35% bis 45% (Gew./
Gew.) des Brausepräparats ausmachen. Das Verhältnis von Mo
noalkalimetallcitrat zu alkalischem Carbonat oder Bicarbonat
liegt zweckdienlich innerhalb des Bereichs von 1 : 2 bis 2 : 1,
bevorzugter 1 : 1.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Brausepräparat enthält Ra
nitidinhydrochlorid, Mononatriumcitrat und Natriumbicarbo
nat. Insbesondere können diese drei Bestandteile in Mengen
von 2 bis 30% (Gew./Gew.), 25 bis 55%, vorzugsweise 35 bis
45%, (Gew./Gew.) und 25 bis 55%, vorzugsweise 35 bis 45%,
(Gew./Gew.) vorhanden sein.
Das erfindungsgemäße Brausepräparat ist insbesondere für die
Verwendung in der Humanmedizin bestimmt.
Das Präparat kann beispielsweise 1- bis 4-mal pro Tag, be
vorzugt 1- bis 2-mal, verabreicht werden. Es ist dem Fach
mann offensichtlich, daß es erforderlich sein kann, Routine
variationen mit der Dosis durchzuführen, abhängig vom Alter
und Gewicht des Patienten.
Die Präparate können beispielsweise in Form von Tabletten,
Granulaten oder Pulvern vorliegen, wobei die Granulate und
Pulver zweckdienlich in einer bestimmten Dosis in einem Beu
tel bzw. Sachet vorliegen.
Das erfindungsgemäße Brausepräparat kann unter Verwendung
zusätzlicher physiologisch annehmbarer Trägerstoffe oder
Verdünnungsmittel, je nach Bedarf, formuliert werden. Solche
zusätzlichen Trägerstoffe oder Verdünnungsmittel sind bevor
zugt wasserlöslich oder im wesentlichen wasserlöslich und
sie können beispielsweise Bindemittel, wie Polyvinylpyrroli
don und/oder Schmiermittel, wie siliconisiertes Natriumben
zoat oder Polyalkylenglykole sein. Ein oder mehrere Farb
stoffe können ebenfalls zugegeben werden.
Wird das Brausepräparat als Tabletten formuliert, enthalten
diese bevorzugt 1 bis 2% (Gew./Gew.) Bindemittel (bei
spielsweise Polyvinylpyrrolidon) und 2 bis 4% (Gew./Gew.)
Schmiermittel (beispielsweise siliconisiertes Natriumbenzo
at). Wenn das Brausepräparat in einem Beutel vorliegt, ent
hält das Produkt bevorzugt 2 bis 4% (Gew./Gew.) eines Bin
demittels (beispielsweise Polyvinylpyrrolidon).
Da das Brausepräparat, bevor es von dem Patienten eingenom
men wird, aufgelöst oder dispergiert wird, können die Ta
bletten insbesondere größer sein als die üblichen Tabletten,
und dies erlaubt die Zugabe anderer Bestandteile, wie eines
geeigneten Antacidums, beispielsweise Aluminiumhydroxid oder
Magnesiumhydroxid.
Die Präparate können ebenfalls Geschmacksmittel und/oder
Süßstoffe enthalten, die dazu dienen, den inhärent bitteren
Geschmack, der mit Ranitidin assoziiert ist, zu markieren.
Geeignete Geschmacksstoffe sind beispielsweise Zitrone,
Orange, Grapefruit oder Pfefferminze. Die Süßstoffe können
beispielsweise Intensivsüßstoffe (beispielsweise Natrium
saccharin, Natriumcyclamat, Aspartam, Thaumatin oder Acesul
fam K) sein. Gemische aus einem Süßstoff und/oder einem
Geschmacksmittel können ebenfalls verwendet werden. Die
genaue Menge an Süßstoff und/oder Geschmacksmittel(n) wird
von der Natur des bzw. der Mittel, die verwendet werden,
abhängen, sie sollte aber ausreichen, den bitteren Geschmack,
der mit Ranitidin assoziiert ist, zu maskieren.
Bevorzugte erfindungsgemäße pharmazeutische Präparate sind
Präparate mit den folgenden Zusammensetzungen:
- (a) 2 bis 30% (Gew./Gew.) Ranitidinhydrochlorid,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Mononatriumcitrat,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Natriumbicarbonat,
zusätzlich Natriumsaccharin als Süßstoff,
wobei der Ranitidingehalt 150 mg pro Einheitsdosis (ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) beträgt; - (b) 2 bis 30% (Gew./Gew.) Ranitidinhydrochlorid,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Mononatriumcitrat,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Natriumbicarbonat,
zusätzlich Natriumcyclamat als Süßstoff,
wobei der Ranitidingehalt 150 mg pro Einheitsdosis (ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) beträgt; - (c) 2 bis 30% (Gew./Gew.) Ranitidinhydrochlorid,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Mononatriumcitrat,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Natriumbicarbonat,
zusätzlich Aspartam als Süßstoff,
wobei der Ranitidingehalt 150 mg pro Einheitsdosis (ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) beträgt; - (d) 2 bis 30% (Gew./Gew.) Ranitidinhydrochlorid,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Mononatriumcitrat,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Natriumbicarbonat,
zusätzlich Natriumsaccharin als Süßstoff,
wobei der Ranitidingehalt 300 mg pro Einheitsdosis (ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) beträgt; - (e) 2 bis 30% (Gew./Gew.) Ranitidinhydrochlorid,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Mononatriumcitrat,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Natriumbicarbonat,
zusätzlich Natriumcyclamat als Süßstoff,
wobei der Ranitidingehalt 300 mg pro Einheitsdosis (ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) beträgt; - (f) 2 bis 30% (Gew./Gew.) Ranitidinhydrochlorid,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Mononatriumcitrat,
35 bis 45% (Gew./Gew.) Natriumbicarbonat,
zusätzlich Aspartam als Süßstoff,
wobei der Ranitidingehalt 300 mg pro Einheitsdosis (ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) beträgt;
Es ist wichtig, daß das Präparat, das verkauft wird, den er
forderlichen Stabilitätsgrad aufweist. Die erfindungsgemäßen
Brausepräparate besitzen eine ausreichende Stabilität nicht
nur in fester Form, sondern ebenfalls in dem Medium, in dem
sie von dem Patienten dispergiert oder gelöst werden.
Die erfindungsgemäßen Brausepräparate können nach an sich
bekannten Verfahren, die in der pharmazeutischen Industrie
für die Herstellung von Tabletten, Granulaten und Pulvern
gut bekannt sind, zubereitet werden. Solche Verfahren sind
einfach durchzuführen und können leicht in Herstellungsmaß
stab reproduziert werden. Sie sind ebenfalls leicht zu kon
trollieren, und es werden bei ihnen Ausgangsmaterialien ver
wendet, welche leicht verfügbar sind. Dies steht im Gegen
satz zu der Herstellung von den Brausepräparaten, die in der
Europäischen Patentanmeldung Nr. 233853 beschrieben werden,
bei denen es vor der Zugabe des Histamin-H2-Antagonisten er
forderlich ist, ein Brause-"Paar" herzustellen, in dem stö
chiometrische Mengen der Zitronensäure und eines alkalischen
Carbonats oder Bicarbonats gemischt werden und diese so
lange reagieren können, bis ein genauer Punkt erreicht ist,
bei dem das monoalkalische Citrat und das dialkalische Citrat in dem
gewünschten Verhältnis vorhanden sind.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Brausepräparate
können das Ranitidin oder das Ranitidinsalz, das Monoalkali
metallcitrat und das alkalische Carbonat oder Bicarbonat bei
spielsweise mit geeigneten Arzneimittelträgerstoffen ver
mischt und gegebenenfalls granuliert werden. Wenn das Her
stellungsverfahren die Granulierung umfaßt, sollte diese vor
der Zugabe von irgendeinem oder mehreren Geschmacksmitteln
erfolgen. Ein oder mehrere Süßstoffe können entweder vor
oder nach der Granulierung zugegeben werden. Die Tabletten
können beispielsweise durch Verpressen des Pulvergemisches
oder Granulats unter Verwendung eines Schmiermittels als Ta
blettierungshilfsmittel hergestellt werden.
Da es eine der Eigenschaften der erfindungsgemäßen Präparate
ist, daß sie sich in Wasser lösen oder darin dispergieren,
ist es wesentlich, daß die Produkte so hergestellt, verpackt
und gelagert werden, daß ein niedriger Feuchtigkeitsgehalt
herrscht. So können beispielsweise Tabletten individuell in
versiegelten Streifen, die aus einem wasserundurchlässigen
Material, wie aus Aluminiumfolie, hergestellt sind, verpackt
werden oder sie können in Behältern, die beispielsweise aus
Polypropylen hergestellt sind, in geeigneter Mehrfachdosis
vorliegen, wobei die Behälter ein Entwässerungsmittel (bei
spielsweise Silicagel) enthalten. Die Pulver oder Granulate
können beispielsweise in abgedichteten wasserundurchlässigen
Beuteln vorliegen, wobei diese zweckdienlich eine einzige
bestimmte Dosis enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern erfindungsgemäße Brause
präparate, in denen der aktive Bestandteil Ranitidinhydro
chlorid ist. Die freie Ranitidinbase oder andere physiolo
gisch annehmbare Salze können auf ähnliche Weise zubereitet
werden.
Die Beispiele 1 bis 5 erläutern die erfindungsgemäßen Brau
setabletten.
Das Ranitidinhydrochlorid, das wasserfreie Mononatriumci
trat, das Natriumbicarbonat und das Saccharinnatrium werden
miteinander vermischt und durch Zugabe einer Lösung des Po
lyvinylpyrrolidons in dem Alkohol granuliert. Das nach dem
Vermischen erhaltene Granulat wird getrocknet und durch ei
nen Kalibrator geleitet. Das entstehende Granulat wird mit
Natriumbenzoat und dem Zitronengeschmacksstoff vermischt.
Das granulierte Material wird zu Tabletten unter Verwendung
einer alternativen Vorrichtung, die mit 20 mm Stanzlöchern
ausgerüstet ist, verpreßt.
Eine Rotationsmaschine, die mit 20 mm Stanzlöchern ausgerü
stet ist, kann ebenfalls für die Tablettierung verwendet
werden.
Die Tabletten werden wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei
jedoch das Zitronengeschmackspulver durch Orange- und Grape
fruitgeschmackspulver ersetzt wird.
Das Ranitidinhydrochlorid, das wasserfreie Mononatriumci
trat, das Natriumbicarbonat und das Saccharinnatrium werden
zusammen vermischt und durch Zugabe einer Lösung von Polyvi
nylpyrrolidon in dem Alkohol granuliert. Das nach dem Mi
schen erhaltene Granulat wird getrocknet und durch einen Ka
librator geleitet. Das entstehende Granulat wird dann mit
Natriumbenzoat und dem Orange- und Grapefruitgeschmacksstoff
vermischt. Das granulierte Material wird zu Tabletten unter
Verwendung der alternativen Vorrichtung, welche mit 23 mm
Stanzlöchern ausgerüstet ist, verpreßt.
Die Tabletten werden wie in Beispiel 3 beschrieben herge
stellt, wobei jedoch Pfefferminzgeschmacksstoff anstelle von
Orange- und Grapefruitgeschmacksstoff verwendet wird.
In den obigen Beispielen 1 bis 4 kann eine geeignete Menge
an Natriumcyclamat (beispielsweise 50 bis 150 mg, bevorzugt
80 mg in einer 150 mg Einheitsdosis und 120 mg in einer 300 mg
Einheitsdosis) oder Aspartam (beispielsweise 20 bis 60 mg,
bevorzugt 30 mg, in einer 150 mg Einheitsdosis und 40 bis
80 mg in einer 300 mg Einheitsdosis) das Natriumsaccharin
als Süßstoff ersetzen.
Das Ranitidinhydrochlorid, das wasserfreie Mononatriumci
trat, Natriumbicarbonat und Aspartam werden zusammen ver
mischt und durch Zugabe einer Lösung von Polyvinylpyrrolidon
in dem Alkohol granuliert. Das nach dem Vermischen erhaltene
Granulat wird getrocknet und durch einen Kalibrator gelei
tet, und das entstehende Granulat wird dann mit dem Natrium
benzoat und dem Zitronengeschmacksstoff vermischt. Das gra
nulierte Material wird zu Tabletten unter Verwendung einer
alternativen Vorrichtung, die mit 20 mm Stanzlöchern ausge
rüstet ist, verpreßt. Eine Rotationsvorrichtung, die mit 20
mm Stanzlöchern ausgerüstet ist, kann ebenfalls für die Ta
blettierung verwendet werden.
Die Beispiele 6 bis 8 erläutern erfindungsgemäße Brauseprä
parate für die Beutel- (bzw. Sachet-)Präsentation.
% (Gew./Gew.) | |
Ranitidinhydrochlorid | |
11,200 | |
Wasserfreies Mononatriumcitrat | 41,975 |
Natriumbicarbonat | 41,775 |
Saccharinnatrium | 0,550 |
Polyvinylpyrrolidon | 3,000 |
Geschmackspulver | 1,500 |
Pharmazeutischer Industriealkohol für die Granulierung |
Die Bestandteile (mit Ausnahme des Geschmackspulvers) werden
vermischt und granuliert und das entstehende Granulat wird
in einem Kalibrator, wie es oben für die Herstellung der Ta
bletten in den Beispielen 1 bis 5 beschrieben wurde, gelei
tet. Das erhaltene Granulat wird mit dem Geschmacksstoff
vermischt und die entstehende Mischung wird in Beutel (Sa
chets), 1,5 g für 150 mg Einheitsdosis Ranitidin und 3,0 g
für 300 mg Einheitsdosis Ranitidin (die Einheitsdosis ist
als Gewicht der freien Base angegeben) abgefüllt.
Das Geschmackspulver kann Zitrone oder ein Gemisch
aus Orange und Grapefruit sein.
Die Bestandteile (mit Ausnahme des Geschmackspulvers) werden
vermischt und granuliert und das entstehende Granulat wird
durch einen Kalibrator, wie für die Herstellung der Tablet
ten in den Beispielen 1 bis 5 beschrieben, geleitet. Das er
haltene Granulat wird mit dem Zitronengeschmacksstoff ver
mischt und das entstehende Gemisch wird in Beutel in 1,5 g
Portionen abgefüllt, wobei 150 mg Einheitsdosis Ranitidin
(ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) erhalten wer
den.
Gegebenenfalls kann der Zitronengeschmacksstoff durch eine
geeignete Menge eines Gemisches aus Orange- und Grapefruit
geschmackspulver ersetzt werden.
Die Bestandteile (mit Ausnahme des Geschmackspulvers) werden
vermischt und granuliert und das entstehende Granulat wird
durch einen Kalibrator, wie für die Herstellung in den Bei
spielen 1 bis 5 oben beschrieben, geleitet. Das erhaltene
Granulat wird mit dem Orange- und Grapefruitgeschmacksstoff
vermischt und das entstehende Gemisch wird in Beutel in 3,0 g
Teilen abgefüllt, wobei man 300 mg Einheitsdosis Ranitidin
(ausgedrückt als das Gewicht der freien Base) erhält.
Gegebenenfalls kann der Orange- und Grapefruitgeschmacks
stoff durch eine geeignete Menge eines Zitronengeschmacks
stoffpulvers ersetzt werden.
In den obigen Beispielen 6 bis 8 kann eine geeignete Menge
an Natriumcyclamat oder Aspartam das Natriumsaccharin als
Süßstoff ersetzen (wie es im Zusammenhang mit den Tabletten
der Beispiele 1 bis 4 beschrieben wurde).
Die erfindungsgemäßen Präparate unterscheiden sich von den
Präparaten, die in der bereits genannten EP-A-233 853 beschrieben
werden, dadurch, daß sie überraschenderweise eine
lange Lagerungsstabilität besitzen. In der EP-A-233 853 werden
H₂-Antagonisten-enthaltende Mittel beschrieben, die ein
Gemisch aus alkalischen Mono- und Dicitraten enthalten. Zur
Herstellung eines Brausepräparates sind sowohl das Mono- als
auch das Dialkalimetallcitrat erforderlich, wenn ein H₂-Antagonist
als Brausepräparat formuliert werden soll. Nur dann
wird ein Produkt erhalten, welches ausreichend stabil ist
und sich ausreichend schnell löst, wenn der Patient es einnimmt.
In der EP-A-233 853 wird spezifisch ausgeführt, daß
Präparate, die nur ein Monoalkalimetallcitrat alleine enthalten,
eine schlechte Stabilität aufweisen. Es wird ausgeführt,
daß Cimetidin-Brausetabletten, die das Mononatriumcitrat
enthalten, nach einer Woche bei 70°C eine 38%ige Zersetzung
erleiden.
In der EP-A-233 853 wird weiterhin angegeben, daß zur Erlangung
einer annehmbaren Stabilität das Mono- und das Dialkalicitrat
als "Paar" mit der Kohlendioxidquelle vorhanden
sein müssen. So folgt aus Beispiel 2 der EP-A-233 853, daß
die Tabletten, die aus einem einfachen Gemisch aus Cimetidin,
Natriumdihydrogencitrat, Dinatriumhydrogencitrat und
Natriumbicarbonat hergestellt wurden, 5,8 und 0,5% der beiden
häufigsten Cimetidin-Abbauprodukte nach sieben Tagen
Lagerung bei 70°C enthalten.
Im Gegensatz zu den Lehren der EP-A-233 853 wurde überraschenderweise
gefunden, daß ein Ranitidinpräparat, das ein
Monoalkalicitrat allein enthält, eine ausreichende Stabilität
aufweist, und zufridenstellende Lösungseigenschaften besitzt.
Die erfindungsgemäßen Präparate werden unter Verwendung
einfacher Gemische aus Arzneimittel-Trägerstoffen, beispielsweise
aus Ranitidin, Mononatriumcitrat und Natriumbicarbonat,
hergestellt, ohne daß es zuerst erforderlich ist,
das "Citrat/Bicarbonat-Paar" vorzubilden. Die erfindungsgemäßen
Präparate sind daher wesentlich leichter herzustellen
als die aus der EP-A-233 853 bekannten Präparate.
Ein Präparat, das in der EP-A-233 853 beschrieben wird und
dem erfindungsgemäßen Präparat am nächsten kommt, sind die
Tabletten, die in Beispiel 7 der genannten Druckschrift beschrieben
werden. Diese Tabletten werden aus einem Gemisch
aus Cimetidin, Mononatriumcitrat, Natriumbicarbonat und Natriumbenzoat
hergestellt. Nach dem Lagern während sieben Tagen
bei 70°C enthalten die Präparate 38% und 4% der zwei wesentlichen
Cimetidin-Abbauprodukte. Nach zehn Tagen bei 50°C
enthalten die Tabletten 4% des wesentlichen Cimetidin-Abbauproduktes.
Hieraus folgt, daß diese Tabletten für die Verwendung
als pharmazeutisches Präparat eine ungenügende Stabilität
besitzen.
Tests, die mit den erfindungsgemäßen Ranitidin-Brausetabletten
und -Granulaten durchgeführt wurden, haben gezeigt, daß
die Produkte chemisch und physikalisch stabil sind, wenn sie
bis zu sechs Monate bei 37°C gelagert wurden.
Werden beispielsweise Brausetabletten, die gemäß Beispiel 1
hergestellt wurden, in Polypropylenfläschchen gelagert, die
natürliche Polyethylenkapseln enthalten, die mit Silicagel
gefüllt sind, werden die folgenden Ergebnisse erhalten.
Aus diesen Ausführungen ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen
Tabletten überraschenderweise während einer Zeit von
sechs Monaten stabil sind.
Claims (2)
1. Pharmazeutisches Brausepräparat für die orale Ver
wendung, das Ranitidin oder eines seiner physiologisch an
nehmbaren Salze, Alkalimetallcitrat und ein alkalisches Carbonat
oder Bicarbonat enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalimetallcitrat allein ein Monoalkalimetallcitrat
ist.
2. Pharmazeutisches Präparat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es Ranitidinhydrochlorid
(2% bis 30%, Gew./Gew.), Mononatriumcitrat (35% bis 45%,
Gew./Gew.) und Natriumbicarbonat (35% bis 45%, Gew./Gew.)
enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR8808497A FR2633181B1 (fr) | 1988-06-24 | 1988-06-24 | Composition pharmaceutique a base de ranitidine et son procede de preparation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920626A1 DE3920626A1 (de) | 1989-12-28 |
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JP (1) | JPH0786086B2 (de) |
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AT (1) | AT396426B (de) |
AU (1) | AU627194B2 (de) |
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