DE3435040A1 - Pharmazeutische zusammensetzung, geeignet zur behandlung von hang-over-symptomen - Google Patents
Pharmazeutische zusammensetzung, geeignet zur behandlung von hang-over-symptomenInfo
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Description
Besehreibung
Die Erfindung betrifft therapeutische Zusammensetzungen, die
Betainsalze enthalten.
'
Betain, eine quaternäre Stickstoffverbindung, ist ein metabolisches
Nebenprodukt der Cholinoxidation. Barak et al. (1983) Life Sciences 32./ 771-774, schlagen vor, daß Betain
als ein Methylierungsmittel dienen kann, wenn normale Methy-
IQ lierungswege durch Ethanolgenuß, Arzneimittel oder Nahrungsungleichgewichte beeinträchtigt sind. Moyrand et al. (1978),
M.C.D. 1_, 453-457, beschreiben die Verwendung von sprudelndem Betaincitrat.zur Behandlung von Patienten, die an Dyspepsie leiden und Symptome aufweisen, wie langsame Verdauung,
I^ Somnolenz und'Anorexie; Betaincitrat, vermischt mit mehreren
zusätzlichen Bestandteilen, wurde in drei Dosen von 2 g täglich während eines Minimums von 15 Tagen verabreicht und
es zeigte sich als wirksam bei der Behandlung von dyspeptischem
Syndrom. Die FR-PS 2590 M aus dem Jahre 1963 beschreibt
2Q die Kombination von weniger als T g Betaincitrat mit Aspirin,
um das Aspirin zu puffern.
Allgemein betrifft die Erfindung gemäß einem Merkmal eine
medizinische Zusammensetzung, die eine Hang-over-Symptome
ok erleichternde Menge eines pharmazeutisch brauchbaren, nichttoxischen Salzes von Betain (vorzugsweise Betaincitrat)
allein oder zusammen mit einem oder mehreren Analgetika in schmerzstillender Menge, wie Aspirin, ein p-Aminophenolderivat
(vorzugsweise Acetaminophen) oder Ibuprofen, eines
OQ Puffermittels in einer säure-puffernden Menge und gegebenenfalls
einer aufmunternden Menge von Coffein.
Gemäß einem weiteren Merkmal betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Menschen mit Hang-over-Symptomen,
g5 das darin besteht, an den Menschen eine die Symptome erleichternde
Menge eines pharmazeutisch brauchbaren nicht-toxischen Betainsalzes zu verabreichen.
-3-
RS Cas 88 -4-
Gemäß einem weiteren Merkmal betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Menschen mit Symptomen, die durch
den Genuß eines alkoholischen Getränkes hervorgerufen werden, einschließlich der akuten Alkoholvergiftung und Ethylkoma,
das darin besteht, an den Menschen eine die Symptome erleichternde Menge eines pharmazeutisch brauchbaren nichttoxischen Betainsalzes zu verabreichen.
Vorzugsweise wird bei den vorstehenden Methoden das Betainsalz allein oder zusammen mit dem analgetischen Mittel, dem
Coffein oder dem Puffermittel im Gemisch mit einer nichttoxischeri
pharmazeutisch brauchbaren Trägersubstanz in der Form von zum Beispiel einer Tablette, Kapsel oder Flüssigkeit
zur oralen Verabreichung bereitgestellt.
Durch die Erfindung wird es möglich, folgende Zustände zu
behandeln:
- Hang-over-Symptome
- unerwünschte Symptome, die mit der Anwesenheit von Ethanol
im Blut einhergehen, und
- Senkung des Blutethanolspiegels.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
sowie aus den Patentansprüchen ersichtlich.
Die Aktivität der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist aus folgenden Untersuchungen ersichtlich:
30 I - Hangover
a) Dosis / Aktivitäts-Psychometrie
Betaincitrat oder ein Placebo wurden an 6 gesunde männliche gc freiwillige Patienten verabreicht, sowohl unmittelbar .(2IhOO)
nach und 11 Stunden (8h00, des folgenden Tages) nach der Einnahme einer standardisierten Alkoholdosis (1,2 g Ethanol/kg
Körpergewicht in Whisky, die zwischen 2OhOO und 20h30 erfolgte. Es wurden zwei Dosierungsmengen von Betaincitrat (6 g
und 12g) in einer Dreiweg-Crossover-Untersuchung verwendet,
die unter Doppelblind-Bedingungen durchgeführt wurde. Die Behandlungsmengen wurden nach dem Randomized-balanced-latinsquare-Schema
aufgestellt. Psychometrische Untersuchungen
erfolgten vor der Alkoholgabe/ 1 Stunde nach beendeter Alkoholgabe
und 1 Stunde und 2,5 Stunden nach der zweiten Dosis von Betaincitrat. Dieses wurde am Morgen des Tages 2 jeder
Dosierungsstufe verabreicht. Der Dosierungsplan ist im folgenden aufgestellt:
Stunden 20.00 - 20.30 21.00 08.00
A . Alkohol Placebo Placebo
B . Alkohol Betain- Betain-
Citrat " Citrat
(6 g) (6 g)
C Alkohol Betain- Betaincitrat Citrat (12 g) (12 g)
25
Die Probanden wurden dem Dosierungsplan nach folgendem
Randomised-balanced-latin-Square zugeordnet.
Probanden-Nr. 30 1
3 4
5 . 35 6
Periode 1 | Periode 2 | Perxode 3 |
A | B | C |
B | C | A |
C | A | B |
A | C | B |
C | B | A |
B | A | C |
-5-
RS Cas 88 -6- 34 3 5OA
Analyse
Die statistische Analyse der psychometrischen Daten erfolgte in einer 2-Tages-Analyse der Varianz (Behandlungen χ Zeiten)
bei wiederholten Messungen des Zeitfaktors. Diese Analyse wurde durch eine Reihe von t-Tests unter Verwendung verschiedener
Maßstäbe ergänzt. Auf diese Weise wurde der Unterschied der Vordosiswerte zu jedem Testzeitpunkt der
Nachdosis für die aktiven Dosierungsgruppen mit den entsprechenden
Unterschiedswerten für die Gruppe Alkohol plus Placebo verglichen. Auf diese Weise wären jegliche Änderungen
der Vordosiswerte für die Alkohol- und Betaincitrat-?
gruppen identifizierbar, wenn sie in einem statistisch signifikanten
Ausmaß von der entsprechenden Änderung von den Vordosiswerten für die Alkohol- und Placebogruppe, abweichen
würden.
Die ZweiwegeanaIyse der Varianz der Leistungsfähigkeit und
der Stimmungsvariablen ergab signifikante Haupteffekte für
das kritische Flicker-Fusion-Maß des "Dosis"-Faktors. Signifikante
Unterschiede wurden auch für den "Zeit"-Faktor für die einfache Reaktionszeit und für den Fingergeschicklichkeitstest,
Stufe 1, gefunden. Die Abwesenheit von "Interaction"-Effekten
läßt jedoch darauf schließen, daß keine Gesamtunterschiede zwischen den Dosis-Reaktions-Profilen
für die aktive Gruppe und die Placebogruppe bestehen. Somit ist die Richtung der Änderungen der Leistungsfähigkeits-
gQ und Stimmungsskala-Bewertungen größtenteils über jede der
drei Behandlungen hin übereinstimmend.
Die t-Testanalyse der Differenzbewertungen zeigt jedoch,
daß das Ausmaß der Beeinträchtigung nach der Verabreichung ac von Alkohol mit den jeweiligen Dosierungsstufen differiert.
Die Probanden zeigten eine beträchtlich geringere Bewertung des Hand-Tremor-Tests 1 Stunde nach der Aufnahme von
-6-
Alkohol und Betaincitrat (6 g und 12g), als sie 1 Stunde
nach der Aufnahme von Alkohol und Placebo bewertet wurden.
In gleicher Weise bewerteten sich die Probanden selbst als "zufriedengestellter"und "ruhiger" 1 Stunde nach Alkohol
und Betaincitrat (12 g) als sie dies 1 Stunde nach Alkohol und Placebo taten. Die Probanden bewerteten sich auch als
"glücklicher" 2,5 Stunden nach Einnahme der zweiten Dosis von Betaincitrat (12 g) als dies in der entsprechenden Test-
^O sitzung nach der Aufnahme des Placebos erfolgte.
Eine weitere Untersuchung der Daten zeigt, daß die Probanden 1 Stunde nach dem Alkohol und Betaincitrat weniger
beeinträchtigt waren, als nach der Aufnahme von Alkohol und
IQ Placebo, während weiterer fünf Leistungsfähigkeits-Testmessungen
(einfache Reaktionszeit, kritische Flicker-Fusion, Fingergeschicklichkeitstest (Stufe Eins), Fingerzeichnen
und Kopfrechnen). Die Wirkung schien auch dosisabhängig zu sein, was nach der 12-g-Dosis von Betaincitrat deutlicher
als nach 6 g hervortrat.
b) Wirkungen von Betain und Analgetikum am Morgen nach der
Aufnahme von Alkohol
Eine Möglichkeit zum Vergleich der Wirkung von Betain und Analgetikum am Morgen nach der Verabreichung von Alkohol
ist die Untersuchung der Änderungen der subjektiven Bewertung des Geisteszustandes, zusammen mit aktuellen Messungen
der Leistungsfähigkeit vor und nach der Verabreichung der
QO beiden Substanzen.
Für einen Gesamtvergleich der vier Behandlungen - Analgetikum + Betaincitrat 6 g (D), Placebo-Analgetikum + Betaincitrat
6 g (E), Analgetikum + Placebo-Betain (F) , Placebogg
Analgetikum + Placebo-Betain (G) - ergibt ein einfaches Klassieren der Änderungen im Verlauf des Morgens, ein Anzeichen
für die relativen Wirksamkeiten dieser Behandlungen,
-7-
wobei folgendes in Betracht gezogen wird: Aufmerksamkeitsvermögen,
Gedächtnis und subjektive Bewertungen des Geisteszustandes .
Von den Messungen des Aufmerksamkeitsvermögens war die Reaktionsgeschwindigkeit
beim Raid -Informations-Verarbeitungstest statistisch am signifikantesten (F=2 3,8, df=3,165,
ρ <0,00001). Die beiden Gedächtnismessungen waren beide
hoch signifikant (F=34,9, df=3,165, ρ <. 0,000001; und F=69,5,
df=3,209 bzw. ρ< 0,0000001). Von den subjektiven Bewertungen
war die Munterkeit die zuverlässigste (F=13#1, df=3/165,
p<0,0001). Die Änderungen jedes der vier Zustände nach den Behandlungen sind nachstehend für jede dieser Messungen zusammen
mit den Bewertungen aufgeführt.
Diese Untersuchungen erfolgten dreimal unter den gleichen Bedingungen der Aufnahme von Alkohol und bei den gleichen
Behändlungsstunden wie vorstehend. Bei der ersten Untersuchung
war das Anaigetikum Acety!salicylsäure (1 g), bei
der zweiten Paracetamol (0,66 g) und bei der dritten Ibuprofen
(0,8 g). Im Ergebnis führten die drei Untersuchungen zu der gleichen Endbewertung; lediglich die erste wird
genauer, beschrieben.
Bewertungen
P EFG' D' ■ E' FG'
Bewertungs zeit
msec (Geschwindigkeitszunahme nach 19 24 1813 2 13 4
msec (Geschwindigkeitszunahme nach 19 24 1813 2 13 4
der Behandlung)
30
30
Gedächtnis - Anzahl
der erinnerten Worte
(Änderung + oder nach der Behandlung)
der erinnerten Worte
(Änderung + oder nach der Behandlung)
unmittelbare Erinnerung 0,80,40,8 -1,3 1,5 3 1,5 4
verzögerte Erinnerung -0,4-1,1 -0,4-2,6 1,5 3 1,5 4
-8-
RS Cas 88 -9-
Selbstbewertung der Munterkeit
(Zunahme der '
Munterkeit anschließend
an die Behandlung) ' 11,2 13,4 8,6 4,6 2 1 3
Munterkeit anschließend
an die Behandlung) ' 11,2 13,4 8,6 4,6 2 1 3
Mittlere Bewertungen 1,75 2,0 2,25 4,C
Friedman's Two-Way-ANOVA, in Klassen, wurde auf die Daten
angewendet und ergab einen Wert für Chi=7,5, df=3, der nur unmittelbar keine Signifikanz beim 5 % Niveau (7,82) ergab,
jedoch wesentlich höher als der Wert ifür das 10 % Niveau (6,25) war, und somit einen interessanten Trend zeigte.
Die Analyse zeigte daher, daß die relative Wirksamkeit der
drei Serien der vier Behandlungen in folgender Reihenfolge einzustufen ist:
1. Betain und Analgetikum
2. Betain allein
20 3. Analgetikum allein
4. weder Betain noch Analgetikum
II. Biochemie
25 a) Dosis / Aktivität
25 a) Dosis / Aktivität
Für die verschiedenen in dieser Arbeit untersuchten biochemischen Parameter wurden folgende Plasmavariablen für die statistische
Analyse gewählt: Ethanol, Lactat, Acetaldehyd, 3Q Ketonkörper, Lipoproteine mit hoher Dichte, Lipoproteine
mit niedriger Dichte.·
Für jede Variable wurden die Daten einer Zweiweganalyse der
Varianz (Behandlung χ Zeit) mit wiederholten Messungen an 3g den Objekten, unterworfen. Die Ergebnisse wurden dann weiter
durch eine Reihe von t-Tests unter Verwendung verschiedener Maßstäbe untersucht. Bei dieser Analyse wurden Änderungen
der Vordosiswerte bei jeder Nachdosis-Testzeit für
—9 —
HscaS88 . .,ο-
3A350A0
1. die Gruppe, die Alkohol + Placebo erhielt, verglichen mit den entsprechenden Änderungen für die Gruppen, die Alkohol
+ Betaincitrat (6 g und 12g) erhielten.
Ergebnisse
Die Zweiweganalyse der Varianz zeigte beträchtliche "Behandlungs"-Effekte
nur für Plasmaethanol und Ketonkörper. Die Ergebnisse spiegeln beträchtliche Gesamtunterschiede zwisehen
den beiden Behandlungen für diese Variablen wieder. Die statistisch signifikanten "Zeit"-Effekte waren ebenfalls
für Ethanol, Ketonkörper und Acetaldehyd ersichtlich. Jedoch wurden keine signifikanten "Behandlung χ Zeitir-Wechselwirkungen
festgestellt, was anzeigte, daß die Dosis-Reaktionsprofile in ähnlicher Richtung lagen.
Die t-Testanalysen der verschiedenen Maßstäbe zeigten eine
signifikante (p 0,05) Verringerung des Plasmaethanols für Patienten, die Alkohol +12g Betaincitrat erhielten, im
Vergleich mit Patienten, die Alkohol + Placebo 1 Stunde
nach beendeter Alkoholaufnahme erhielten. Die mittleren maximalen Plasmaethanolwerte für die drei Behandlungen sind
im folgenden aufgeführt:
Alkohol + Placebo : 107,3 mg %
Alkohol +6g Betaincitrat : 91,3 mg %
Alkohol +12g Betaincitrat : 69,8 mg %
Auf diese Weise ist der festgestellte Trend deutlich dosisabhängig.
Die entsprechende t-Testanalyse für die anderen untersuchten
Variablen (Ketonkörper und Acetaldehyd) zeigten keine ähnlichen von der Behandlung abhängigen Änderungen.
•10-
RS Cas 88 1 b) Blutalkoholwerte
Eine weitere Untersuchung wurde für die Bestimmung der
Blutalkoholwerte in Beziehung mit den Behandlungen durchgeführt.
Blutalkoholwerte in Beziehung mit den Behandlungen durchgeführt.
Für diese Untersuchung wurden zwei Gruppen von jeweils
sechs Probanden oral behandelt, eine Viertel Stunde nach
einer üblichen Alkoholaufnahme von 1,2 g/kg Whisky, wobei Q wie folgt vorgegangen wurde:
sechs Probanden oral behandelt, eine Viertel Stunde nach
einer üblichen Alkoholaufnahme von 1,2 g/kg Whisky, wobei Q wie folgt vorgegangen wurde:
- die erste Gruppe erhielt eine einzige Dosis von 6 g
Betaineitrat, und
Betaineitrat, und
— die zweite Gruppe erhielt eine einzige Dosis von 6 g
Placebo.
Placebo.
Blutproben wurden zu verschiedenen Zeiten nach der beendeten Alkoholaufnahme und der nachfolgenden Behandlung entnommen.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Bedingung
Stunde | 15 | min | H | Blutalkohol | J | |
Stunde | 30 | min | 98,6 | (mg %) | ||
Stunden | 45 | min | 128,8 | 99,8 | ||
Stunden | 129,4 | 146,4 | ||||
Stunden | 30 | min | 129,6 | 142,5 | ||
1 | 111 ,2 | 142,3 | ||||
1 | 102,7 | 122,8 | ||||
2 | 84,1 | 116,5 | ||||
3 | 69,3 | 102,8 | ||||
4 | 81 ,8 | |||||
Aus diesen Ziffern ist deutlich ersichtlich, daß die Verabreichung
von Betaineitrat den Alkoholgehalt im Blut verringert.
-11-
RS Cas 88 -12- 34350 AO
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben.
.
Ein Betainsalz gemäß der Erfindung wird gewöhnlich mit einer nicht-toxischen pharmazeutisch brauchbaren Trägersubstanz
als solcher oder in Kombination mit einer wirksamen Menge von einem oder mehreren Analgetika, wie Acetylsalicylsäure,
einem Paraaminophenolderivat, Ibuprofen, einem
Puffer und gegebenenfalls Coffein, vermischt. Diese zusätzlichen
Bestandteile, die alle jeweils in üblichen Schmerzoder Unwohlsein-erleichternden Präparaten vorhanden sind,
werden in Kombination mit dem Betainsalz in für diese Substanz üblichen Dosierungen verabreicht.
Diese Substanzen zeigen alle akute Kurzzeitwirkungen, und
sie werden so in geeigneter Weise in Kombination mit einem Betainsalz verabreicht, das erfindungsgemäß ebenfalls akut
2Q statt chronisch Symptom-erleichternd wirkt.
Zwar ist das bevorzugte Betainsalz Betaincitrat, jedoch
können auch andere Salze, zum Beispiel Betain/HCl und Betainaspartat verwendet werden. Betaincitrat ist bevorzugt,
da zusätzlich zu den therapeutisch günstigen Wirkungen, die durch Betain erzielt werden, das Citrat eine günstige
Pufferung der Säure ergibt, wodurch in einigen Fällen der Zusatz von Säurepuffermittel vermieden werden kann.
In anderen Fällen, insbesondere wenn ein Paraaminophenol-
QQ Analgetikum gleichzeitig mit dem Betaincitrat verabreicht
werden soll, ist ein zusätzliches Puffermittel, zum Beispiel Natriumeitrat, günstig.
Die in einem individuellen Fall zu verabreichende Dosis gg des Betainsalzes variiert mit Faktoren, wie der Menge des
in dem genossenen Getränk enthaltenen Alkohols und dem Metabolismus des Individuums. Im allgemeinen enthält die
bevorzugte tägliche Dosis für Erwachsene etwa 1-24 g
-12-
RS Cas 88 -13- 34 35 O AO
Betainsalz, vorzugsweise 4-16 g, am bevorzugtesten etwa 12 g. Möglich in Kombination mit dem Betainsalz sind wahlfrei
eines oder mehrere von 100 mg bis 400 mg Acetylsalicylsäure,
100 mg bis 325 mg eines Analgetikums auf der Basis von Paraaminophenol, vorzugsweise Acetaminophen/ 50 mg bis
200 mg Coffein; und 1 g bis 4 g eines Puffermittels, vorzugsweise
Natriumeitrat. Das Betaincitrat kann auch in Kombination mit einem brausenden bzw. schäumenden Mittel verwendet
werden. Bei der Kombination von Betaincitrat mit IQ einem von Paraaminophenol stammenden Analgetikum sollte
aus Stabilitätsgründen der pH-Wert des Gemischs von etwa 2,3 auf etwa 5,2 unter Verwendung einer ausreichenden Menge
eines Puffermittels angehoben werden.
Zwar ist Acetaminophen (Paracetamol) das bevorzugte von
Paraaminophenol stammende Analgetikum, jedoch können auch andere, zum Beispiel Phenacetin, Acetanilid oder Acetaminosalol,
verwendet werden.
Zusätzlich zu Puffermitteln, Coffein, Acetylsalicy!säure
und von Paraaminophenol abgeleiteten Analgetika können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wahlfrei andere Bestandteile
ebenfalls enthalten, um gewünschte Eigenschaften zu ergeben, wie Textur, Farbe, Geschmack und Schäumen. Beispiele
für derartige zusätzliche Bestandteile sind Sorbit, Methyl- oder Propylparahydroxybenzoat, Limonenessenz, Glucose,
Lactose, Saccharose, Mannit, Sorbinsäure, Saccharin, künstliche Aromen, Polyethylenglykol, Natriumbicarbonat,
Natriumsaccharinat, Natriumalginat, Benzoesäure, Erythrosin, Cellulose, Polyvinylpyrrolidon, Talkum, Magnesiumstearat,
Natriumhydroxid und Kieselsäure.
Beispiele für Betainsalz enthaltende Zusammensetzungen gemäß der Erfindung sind im folgenden aufgeführt.
-13-
RS Cas 88 -14- 34350 AO
Zusammensetzung 1: Schäumende Tabletten
Bestandteile | Menge (g) |
Beta inc itrat | 3,000 |
Natriumeitrat | 0,690 |
wasserfreie Zitronensäure | 0,057 |
Saccharose | 0,348 |
Natriumsaccharinat | 0,012 |
Polyethylenglykol | 0,084 |
Limonen- bzw. Zitronenaroma | 0,003 |
Orangenaroma 0,006
Zusammensetzung 2: Gel (Beutel)
Bestandteile Menge (g)
Betaincitrat 2,000
Saccharin 0,010
Natriumalginat 0,400
Benzoesäure 0,010
künstliches Aroma 0,020
Erythrosin 0,0005
Zusammensetzung 3: Kapsel/Tabletten
Bestandteile Menge (g)
Betaincitrat 0,400
Ibuprofen 0,100
Kieselsäure 0,005
Magnesiumstearat 0,010
Zusammensetzung 4; lösliches Pulver (Beutel)
Betaincitrat 2,000
gg Acetylsalicylsäure 0/200
Coffeincitrat 0,250
Natriumsaccharinat 0,015
Sorbit 2,600
-14-
Zusammensetzung 5: schäumendes Pulver (Beutel)
Betaincitrat 6,000
Acetaminophen 0,100
Coffein . . 0,050
Zitronensäure 0,100
Natriumbicarbonat 0,500
Natriumsaccharinat 0,010
Saccharose 2,315
Zusammensetzung 6: Tablette
Betaincitrat 0,250
Phenacetin 0,050
Saccharin 1,150
Mannit 0,750
Lactose 0,200
Magnesiumstearat ■ 0,050
Zusammensetzung 7; Kapseln
Bestandteile | Menge (g) |
wasserfreies Betaincitrat | 0,200 |
Phenacetin | 0,050 |
Lactose | 0,060 |
reine Cellulose | 0,040 |
vernetztes Polyvinylpyrrolidon | 0,010 |
Magnesiumstearat | 0,010 |
Zusammensetzung 8: Tropflösung (100 ml Flasche: tägliche Dosis
Bestandteile | Menge (g) |
wasserfreies Betaincitrat | 16,000 |
Acetaminophen. | 0,325 |
Coffein | 0,100 |
95 % Ethanol | 1/000 ml |
-15-
RS Cas 88 -16- 34350 AO
I Natriumsaccharinat 0,02 0
künstliches Aroma 0,040
Natriumhydroxid, ausreichende Menge für den pH-Wert 5,2
5 gereinigtes Wasser, ausreichende Menge für 100 ml
Zusammensetzung 9: Sirup (Flasche mit 15 ml: tägliche Dosis
Q Bestandteile
wasserfreies Betaincitrat Acetaminophen Coffein Saccharose
, _ Natriumsaccharinat Io
95 % Ethanol Methylparahydroxybenzoat Propylparahydroxybenzoat
künstliches Aroma
on künstliche Orangenfarbe 2U
wäßriges Natriumhydroxid (30 g/100 ml), ausreichende
Menge für den pH-Wert 5,2.
o_ Zusammensetzung 10: Tropflösung (4 ml-Fläschchen)
Zo
Menge (g) | ,0000 |
5 | ,2100 |
0 | ,1200 |
0 | ,0000 |
6 | ,0120 |
0 | ,5000 ml |
1 | ,0096 |
0 | ,0024 |
0 | ,0300 |
0 | ,0003 |
0 |
Bestandteile | Menge (g) |
wasserfreies Betaincitrat | 1,200 |
Phenacetin | 0,160 |
Coffein | 0,110 |
95 % Ethanol | 1,000 ml |
Natriumsaccharinat | 0,025 |
künstliches Aroma | 0,50 |
Natriumhydroxid, ausreichende | |
Menge für den pH-Wert 5,2. |
-16-
RS Cas 88 -17-
Zusammensetzung 11: schäumendes Pulver (Beutel)
Bestandteile Betaincitrat Acetanilid Coffein
Zitronensäure Natriumbicarbonat
Natriumsaccharinat Lactose
Menge (g) 2,000 0,150 0,060 0,120 0,400 0,020
5,040
Zusammensetzung 1-2: schäumendes Pulver (Beutel)
Bestandteile | Menge (g) |
Betaincitrat | 2,000 |
Acetylsalicylsäure | 0,200 |
Coffeincitrat | 0,150 |
Natriumbicarbonat | 0,500 |
Natriumsaccharinat | 0,015 |
Lactose | 3,000 |
künstliches Aroma | 0,050 |
Zusammensetzung 13: lösliches Pulver (Beutel)
Bestandteile Betaincitrat Acetaminosalol Coffeincitrat
Natriumsaccharinat Sorbit
Zusammensetzung 14: Gel (Beutel) Bestandteile Betaincitrat Acetaminosalol
Saccharin Natriumalginat künstliches Aroma
Menge (g) 1,000 0,320 0,150 0,020 2,500
Menge (g) 2,000 0,250 0,040 0,200 0,030
-17-
RS Cas 88 -18-
1 Zusammensetzung 15: Gel (Beutel)
Bestandteile
Betaineitrat Acetylsalicy1säure
Saccharin Natriumalginat künstliches Aroma
Zusammensetzung 16: lösliches Pulver (Beutel)
Menge (g) | ,000 |
2 | ,110 |
0 | ,010 |
0 | ,400 |
0 | ,025 |
0 |
Bestandteile | Menge (g) |
Betaincitrat | 2,000 |
Ibuprofen | 0,150 |
Coffeincitrat | 0,150 |
Natriumsaccharinat | 0,050 |
Sorbit | 2,000 |
Zusammensetzung 17: schäumende | Tablette |
Bestandteile | Menge (g) |
Betaincitrat | 3,000 |
Coffeincitrat | 0,150 |
Natr iumc itrat | 0,500 |
wasserfreie Zitronensäure | 0,057 |
Glucose | 0,400 |
Natriumsaccharinat | 0,020 |
Polyethylenglykol | 0,060 |
Zusammensetzung 18: schäumende | Tablette |
Bestandteile | Menge (g) |
Betaincitrat | 3,000 |
Acetaminophen | 0,150 |
Coffein | 0,100 |
Natr iumc itrat | 0,690 |
wasserfreie Zitronensäure | 0,057 |
Glucose | 0,400 |
-18-
RS Cas 88 -19- 34350 AO
Polyethylenglykol 0,084
Orangenaroma 0,006
Natriumhydroxid, ausreichende
Menge für den pH-Wert 5,6
Menge für den pH-Wert 5,6
Zusammensetzung 19: schäumende Tablette
Bestandteile: | Menge (g) |
Betaincitrat | 1 ,750 |
Acetylsalicylsäure | 0,250 |
Natriumbicarbonat | 1 ,500 |
Natriumsaccharin | 0,003 |
Gleitmittel (Stearinsäure/ | |
Magne s iumstearat-Gemisch | |
10/1-Verhältnis) | 0,002 |
3,505
Das Betainsalz wird erfindungsgemäß oral verabreicht.
Zur Behandlung von Symptomen, die mit der Einnahme von alkoholischen Getränken einhergehen (Hang-over-Syndrom),
wird das Betainsalz in einzelnen Dosierungen von 1-24 g, vorzugsweise 4-16 g, am bevorzugtesten etwa 12 g, zwischen
ein und fünf Mal pro Tag verabreicht.
Hang-over-Symptome gehen mit dem jüngst übermäßigen Genuß alkoholischer Getränke einher. Im allgemeinen treten Hangover-Symptome
auf, wenn mindestens etwa drei Stunden und nicht mehr als etwa drei Tage seit der Aufnahme der alkoholischen
Getränke vergangen sind. Die Verabreichung des Betainsalzes zur Behandlung der Hang-over-Symptome erfolgt
während dieses Zeitraums, wenn die Hang-over-Symptome auftreten, jedoch das Ethanol weitgehend metabolisie.rt wurde.
-19-
Claims (12)
1. Pharmazeutische Zusammensetzung zur oralen Verabreichung,
enthaltend im Gemisch mit einem therapeutisch brauchbaren Träger eine Hang-over-Symptome erleichternde Menge
eines therapeutisch brauchbaren Betainsalzes.
2. Medizinische Zusammensetzung, enthaltend im Gemisch mit
einem therapeutisch brauchbaren Träger eine den Blutalkohol verringernde Menge eines therapeutisch brauchbaren
Betainsalzes.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung zur oralen Verabreichung,
enthaltend im Gemisch mit einem therapeutisch brauchbaren Träger eine Hang-over-Symptome erleichternde Menge
von Betaincitrat.
-1-
München - Bogenhausen
Poschtneerstraße 6
Poschtneerstraße 6
Telefon: Telex:
(089) 98 32 22 5 23 992 (abitz d)
Telefax (U & IU-automat.):
(089)98 4037 .
(089)98 4037 .
Telegramm: CheminduN München
4. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend im Gemisch mit einem therapeutisch brauchbaren Träger eine Blutalkohol
verringernde Menge von Betaincitrat.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche
1, 2, 3 oder 4, enthaltend zusätzlich eines oder mehrere von (a) einer schmerzstillenden Menge eines
Analgetikums, ausgewählt aus der Gruppe von Acetylsalicylsäure,
p-Aminophenolderivaten und Ibuprofen, (b)
einer pufferenden Menge eines Puffermittels, und (c)
einer aufmunternden Menge von Coffein.
6. Hang-over-Symptome erleichternde Zusammensetzung gemäß
Anspruch 1, 3 oder 5.
7. Blutalkohol verringernde Zusammensetzung gemäß Anspruch 2,
4 oder 5.
8. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 5 in der
Form einer Tablette, Kapsel oder Flüssigkeit zur oralen Verabreichung an Menschen.
9. Pharmazeutische Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche zur Behandlung von Hang-over-Symptomen,
die durch ein Übermaß von Ethanol bedingt werden.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche in Dosiseinheitsform zur Verabreichung
einer täglichen Dosis von 1 bis 30 g Betaincitrat.
.
11. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 10 in
Dosiseinheitsform zur Verabreichung einer täglichen Dosis
von 6 bis 12 g Betaincitrat.
12. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, enthaltend neben Betaincitrat Ethanol zur gleichzeitigen Verabreichung mit dem Betaincitrat.
-2-
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