DE389471C - Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers - Google Patents

Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers

Info

Publication number
DE389471C
DE389471C DESCH63920D DESC063920D DE389471C DE 389471 C DE389471 C DE 389471C DE SCH63920 D DESCH63920 D DE SCH63920D DE SC063920 D DESC063920 D DE SC063920D DE 389471 C DE389471 C DE 389471C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tar
separation
aliphatic
phenols
boiling
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DESCH63920D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRANZ SCHUETZ DR
Gelsenkirchener Bergwerks AG
Original Assignee
FRANZ SCHUETZ DR
Gelsenkirchener Bergwerks AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRANZ SCHUETZ DR, Gelsenkirchener Bergwerks AG filed Critical FRANZ SCHUETZ DR
Priority to DESCH63920D priority Critical patent/DE389471C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE389471C publication Critical patent/DE389471C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/18Working-up tar by extraction with selective solvents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers. Die Trennung der Phenole des Urteers von den neutralen ölen, welche neben Stoffen von noch unaufgeklärter chemischer Zusammensetzung die Hauptmenge des Urteers ausmachen, ist bisher restlos nur mit Alkalien gelungen. Die Verwendung der Ätzalkalien ist indessen nicht allein wegen des hohen Preises der Laugen technisch bei dem verhältnismäßig hohen Phenolgehalt des Urteers unwirtschaftlich, sondern auch sehr schwer durchführbar, weil sich lästige Emulsionen der öligen und wäßrigen Schicht bilden.
  • Es wurde nun die technisch wertvolle Beobachtung gemacht, daß man eine Entmischung des Urteers durch Zusatz von niedrigsiedenden, bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen Kohlenwasserstoffen erzielen kann, wobei das unerwartete Ergebnis erzielt wurde, daß weitaus die Hauptmenge der Phenole sich in der Kohlenwasserstoffschicht nicht lösen, während die Neutralöle des Teers von diesem Lösungsmittel vorzugsweise aufgenommen werden. Unterwirft man die abgetrennte Schicht der niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffe der Destillation, so erhält man das angewandte Lösungsmittel zurück, und bei weiterer Destillation die Kohlenwasserstoffe des Urteers, welche dem Benzin und Petroleum sehr ähnlich sind und von So bis q.oo° sieden. Diese Öle enthalten nur geringe Mengen von Phenolen, die von -2oo bis 225° sieden und sich bei wiederholter, fraktionierter Destillation von den neutralen Körpern leicht trennen lassen, sowie etwa 3 Prozent Pech, bezogen auf die Menge des angewandten Urteers.
  • Der in den niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen unlösliche Anteil enthält dagegen die Phenole neben dem Wasser, dem Kohlenstaub, der Asche und dem weitaus größten Teil der hochsiedenden Stoffe, welche man vorläufig noch als Pech bezeichnet. Die Aufarbeitung dieses halbfestenRückstandes liefert nach der mechanischen Entfernung des Wassers und der festen Körper bei der fraktionierten Destillation neben dem Pech die Hauptmenge der Phenole vom Siedepunkt Zoo bis 25o°, welche aus Kresolen,Xylenolen usw. bestehen, sowie hochsiedende neutrale Öle unbekannter Konstitution.
  • Die Lösungsmittel, welche sich für eine Entmischung desUrteers eignen, sind z.B. die Vorläufe der Petroleumdestillation, wie Petroläther, die Ligroine und Benzin. Mit besonderem Vorteil verwendet -man die aus dem Urteer gewonnenen Leicht- und Schwerbenzine sowie die aus den Schwelgasen gewonnenen Leichtbenzine, bei welchen eine gesonderte Abtrennung von den Produkten des Urteers bei der Destillation sich von- selbst ergibt. _ Beispiel I.
  • 75o Teile Urteer aus Gasflammkohle, welcher neben 16 Prozent Wasser und 29 Prozent Pech r i Prozent Phenole enthält, wird rillt 5ooTeilen Petroläther gut durchgemischt, wobei sich ein großer Teil des Teers in eine schwarze, halbfeste Masse verwandelt. Nach längerem Durchkneten läßt man absitzen und zieht die dünnflüssige Petrolätherschicht von dem schwarzen, halbfesten Rückstand ab.
  • ach dem Abdestillieren des Petroläthers erhält man 25o Teile dünnflüssigen, wasserfreien Teer, welcher bei der Destillation in eine Reihe von Fraktionen zerlegt wird und nur 26 Teile Pech - 3 Prozent des Urteers hinterläßt. Die Urteerfraktionen enthalten Teile Phenole entsprechend etwa i Prozent des Urteers vom Siedepunkt 2oo° bis 225°, also vorzugsweise Kresole, Kvlenole, während weitaus die Hauptmenge aus neutralen Ölen besteht.
  • Der in Petroläther unlösliche Rückstand (etwa 5oo Teile) wird mit :Ioo Teilen Toluol verrührt, wobei er dünnflüssig wird und das Wasser, die Kohle, Asche und einen Teil hochsiedender fester Harze abscheidet. Nach vorangegangener Filtration und Entfernung von-i2o Teilen Wasser und 112 Teilen pechähnlicher Kohle- und aschehaltiger Stoffe erhält man nach dem Abdestillieren des Toluols einen bei gewöhnlicher Temperatur zähflüssigen, trockenen Teer, dessen Menge etwa 27o Teile beträgt. In diesem Rückstand befindet sich neben dein Pech und hochsiedenden Körpern unbekannter Konstitution der größte Teil der Phenole; er ergibt eine Fraktion vom Siedepunkt 200° bis 25o°, welche aus 67 Prozent Phenolen besteht und bei fraktionierter Destillation leicht von neutralen Begleitkörpern abgetrennt werden kann. Die Menge der hier gewonnenen Phenole beträgt etwa 7o Teile, etwa io Prozent der «,%Zeiige des verarbeiteten Urteers. Beispiel II. Verwendet man an Stelle der in Beispiel I benutzten Menge von 5oo Teilen Petroläther vom Siedepunkt 40° bis 8o° eine gleiche Menge Urteerbenzin vom Siedepunkt 70° bis i 5o' und verfährt sonst in gleicher Weise wie in Beispiel I beschrieben ist, so erhält man das gleiche Ergebnis.
  • In der Patentschrift 319656, K1. i2r, ist ein Verfahren zur Abtrennung des Paraffins aus Tieftemperaturteer oder Generatorteer beschrieben, welches darin besteht, daß man vorzugsweise die bei höheren Temperaturen siedenden Schweröle mit Pyridinbasen, gegebenenfalls unter Zusatz von kleinenWassermengen, - vermischt, wobei das Paraffin in fester Form abgeschieden und durchFiltrieren gewonnen wird. Demgegenüber besteht das Wesen des vorliegenden Verfahrens in einer Zerlegung des gesamten Urteers in die aromatischen und aliphatischen Bestandteile durch Behandlung des Teers mit niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen. Das in diesem Teer in geringer Menge enthaltene Paraffin geht hierbei in Lösung und befindet sich neben großen Mengen flüssiger Kohlenwasserstoffe in der oberen Schicht, während die Phenole eine spezifisch schwerere untere, gleichfalls noch flüssige Schicht bilden, die zugleich die pechartigen Bestandteile des Teers enthält. Es handelt sich also bei dem vorliegenden Verfahren nicht um die Abscheidung von Paraffin allein, sondern vorzugsweise um eine solche der flüssigen aliphatischen Kohlenwasserstoffe durch Entmischung.
  • Das in der Chemischen Revue über die Fett- und Harzindustrie 12 (igo5), S. 37, Spalte 2, von Professor H o d u r e k beschriebene Verfahren betrifft vorwiegend die Trennung von schweren Teerölen, und zwar besonders der Bestandteile des Anthracenöls, welches bei der Hochtemperaturverkokung gewonnen wird. Der Verfasser konnte zwar, wie außerdem schon lange bekannt ist, beobachten, daß durch Behandlung dieses Öles sowie der Teere und Asphalte mit Benzin, Eisessig, Äther und anderen Lösungsmitteln eine Fällung schwer löslicher Stoffe eintritt, indessen konnte er eine Trennung dieser Stoffe in alipliatische und aromatische Bestandteile hiermit nicht erzielt haben, weil einerseits bekanntlich der Kokereiteer nahezu gar keine aliphatischen Verbindungen enthält und andererseits der Phenoigehalt dieser Teere sehr gering ist. Demgegenüber stellt die vorliegende Erfindung ein gänzlich neues Verfahren dar, dessen Anwendung auf den Urteer zu einem unerwarteten Ergebnis führt.
  • Gewerbliche Verwertung -können die niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffe finden zur Herstellung von Benzinen, Leucht- und Schmierölen, die schweren Anteile zur Gewinnung von Phenolen. Damit ist ein bedeutender wirtschaftlicher Fortschritt gewährleistet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH: Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers, gekennzeichnet durch die Verwendung von niedrigsiedenden, organischen Lösungsmitteln oder deren Gemischen als Entmischungsmittel.
DESCH63920D 1922-01-14 1922-01-14 Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers Expired DE389471C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DESCH63920D DE389471C (de) 1922-01-14 1922-01-14 Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DESCH63920D DE389471C (de) 1922-01-14 1922-01-14 Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE389471C true DE389471C (de) 1924-02-05

Family

ID=7438132

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DESCH63920D Expired DE389471C (de) 1922-01-14 1922-01-14 Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE389471C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE389471C (de) Verfahren zur Trennung von aliphatischen und aromatischen Bestandteilen des Urteers
DE1256221C2 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Steinkohlenteerpech
DE831552C (de) Verfahren zur Trennung der Bestandteile von Bitumenpechen
DE548711C (de) Verfahren zur Veredelung von Kohle, Teeren, Mineraloelen, deren Extraktions- und Destillationsprodukten oder -rueckstaenden
DE584763C (de) Verfahren zur Aufarbeitung der Produkte, die bei der Verfluessigung der Kohle durch Hydrierung entstehen
DE624843C (de) Umwandlung von Harzen in Kohlenwasserstoffe
DE909458C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen
DE688735C (de) Verfahren zur Gewinnung viscoser OEle
DE727112C (de) Verfahren zur Entfernung von Feststoffen aus OElen
DE530278C (de) Verfahren zur Gewinnung leichtsiedender Kohlenwasserstoffe
DE570558C (de) Verfahren zur Verarbeitung hochmolekularer organischer Stoffe auf Stoffe niederer Molekulargroesse
DE729769C (de) Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffen
DE718989C (de) Verfahren zur Gewinnung niedrigsiedender Kohlenwasserstoffoele aus hochsiedenden OElen durch Spaltung
US2058696A (en) Process of stabilizing oils
DE575610C (de) Verfahren zur Raffination von Mineralschmieroelen
DE957593C (de) Dampfzylinderschmieroel
DE893646C (de) Verfahren zur Behandlung von rohen Schieferoelen oder von Fraktionen dieser OEle
DE607907C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Druckhydrierungsprodukten
DE659878C (de) Verfahren zur Gewinnung mehrkerniger Verbindungen aus Druckhydrierungsprodukten von bituminoesen Stoffen
DE611922C (de) Verfahren zum Hydrieren und/oder Aufspalten von Kohlen, Teeren, Mineraloelen u. dgl.
DE341686C (de) Verfahren zur Herstellung von Schmieroelen
DE679534C (de) Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffelen
AT160848B (de) Verfahren zur Reinigung von Steinkohlenteeröl.
DE394372C (de) Verfahren zur Gewinnung leichtsiedender Kohlenwasserstoffe der Benzolreihe aus Teeroelen
DE631468C (de) Verfahren zur Verbesserung von Schmieroelen