DE38700C - Drahtheftmaschine mit beweglichen Führungen am untern Ende des Klammerkanals - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Buchbinderei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ig. September 1886 ab.

Die bei Drahtheftmaschinen für Kartons etc. zum Biegen und Eintreiben der Klammern in normaler Richtung zur Fläche des zu heftenden Materials gebräuchlichen Werkzeuge, z. B. Flügel k und Schieber h des Patentes No. 29269, sind stets einer sehr starken Abnutzung unter-' worfen, da sie bei jeder Operation verschiedene Bewegungen auszuführen haben.

Um nun bei solchen Maschinen die Anwendung eines einfachen prismatischen Klammertreibers und damit den Fortfall jener kleinen Werkzeuge zu ermöglichen, werden nach vorliegender Erfindung die den unteren Theil des Klammerkanals verengenden bogenförmigen Führungen beweglich gemacht, derart, dafs dieselben zwar mit ihren Arbeitsflächen die Klammerschenkel entsprechend biegen und in normaler Richtung auf das zu heftende Material führen, dann aber seitlich ausweichen, um dem Klammertreiber zu gestatten, die Klammerschenkel einzutreiben.

Diese beweglichen Führungen ermöglichen demnach eine ungemeine Vereinfachung der Maschine. In welcher Weise die Führungen beweglich gemacht werden, ist unerheblich; sie werden am zweckmä'fsigsten durch den Klammertreiber selbst bewegt, und zwar entweder zwangläufig, wie Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht, oder unter Beihülfe von Federn, Fig. 2 bis 4.

Der Klammertreiber f, wie üblich von prismatischer Form, ist in jedem Falle an seinem unteren Ende dem Winkel der Kartonecke entsprechend ausgeschnitten; seine beiden Spitzen i fassen die Klammern und schieben-dieselbe den Klammerkanal hinab. Hierbei werden die Schenkel c der Klammer kurz vor dem Eindringen in das Heftmaterial, Fig. 3, durch die Flächen gg¹ der Führungen b b^L so gebogen, dafs ihre Enden in normaler Richtung das Heftmaterial treffen.

Bei dem weiteren Niedergang des Klammertreibers werden diese Führungen durch die Spitzen i des Klammertreibers/ zur Seite geschoben, Fig. 4, so dafs jene Spitzen die Klammern ganz in das Heftmaterial eintreiben können. ·

Nach Beendigung der Heftung müssen die Führungen wieder in ihre ursprüngliche Lage ■zurückkehren. Dies kann entweder, wie bereits angedeutet, durch Federn mm¹, Fig. 2 bis 4, bewirkt werden, oder es werden die Führungen, wie z. B. Fig. 1 zeigt, an den Enden von Hebeln /z² h^s angeordnet, die um Zapfen e² e³ drehbar sind und deren Schenkel 0 mit ihren Enden im geeigneten Zeitpunkt in Aussparungen s des Klammertreibers treten. Werden die Führungen von den Spitzen i des Klammertreibers zur Seite geschoben, so treten die Enden jener Hebel 0 in die Aussparungen 5 ein; hebt sich der Klammertreiber wieder, so drehen die unteren Abschrägungen der Aussparungen s die Hebel so, dafs die Führungen wieder die in Fig. 1 dargestellte Lage einnehmen.

Dieser Mechanismus könnte jedoch auch durch andere Einrichtungen zur zwangläufigen Bewegung der Führungen ersetzt werden.

Anstatt die Führungsflächen g g¹ gebogen

herzustellen, können dieselben auch gerade sein, - immer ist; es- jedoch erforderlich, dafs diese

Flächen senkrecht zur Fläche des zu heftenden Materials stehen. Ebenso ist die Bewegungsrichtung dieser Führungen unerheblich, dieselben könnten' z. B. auch senkrecht zum Klammerkanal bewegt werden.

Die im Sattel A angeordneten Werkzeuge zum Umbiegen der durch das Heftmaterial getriebenen Klammerenden können gleichfalls beliebig eingerichtet sein.

Diese beweglichen Führungen lassen sich sowohl bei Maschinen mit selbsttätiger Klammerbildung verwenden, als auch bei solchen, in denen fertige Klammern verarbeitet werden.

Claims (1)

1. Patent-Ans pruch:

   Die Anordnung beweglicher Führungen am untern Ende des Klammerkanals, welche Führungen die Schenkel der - Klammern biegen und fuhren, dann aber zur Seite weichen und dem Klammertreiber gestatten, die Schenkel der Klammer in das zu heftende Material zu treiben.

   ■ Hierzu ι Blatt Zeichnungen.