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Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit von Kurbeln bewegten, das
Fahrzeug tragenden Schreithebeln. Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung
für Kraftfahrzeuge mit von Kurbeln bewegten, das Fahrzeug tragenden Schreithebeln,
bei der die Zapfen der die Schreithebel bewegenden Kurbeln in Führungsschlitzen
der Hebel gleiten, und besteht im Wesen darin, daß mit dem in dem oberen Teil des
Führungsschlitzes des Schreithebels gleitenden Zapfen der Antrvebskurbel eine Vorrichtung
zum Heben und Senken des mittels Führungsschlitzes an der Fahrzeugachse geführten
Schreithebels verbunden ist.
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In der Zeichnung sind in den Abb. z und ¢ zwei Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes dargestellt, während die Abb. 2, 3, 5 und 6 Einzelbestandteile
veranschaulichen.
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Bei beiden - Ausführungsformen befindet sich die Achse :2 der Antriebskurbel
3 oberhalb der im Rahmen des Fahrzeuges gelagerten, Führungsrollen 9 tragenden Achse
75. Die relative Entfernung der beiden Achsen 2 und 75 bleibt die gleiche, so daß
letztere auf etwa ein Drittel des Kurbelkreisdurchmessers unterhalb des tiefsten
Punktes dieses Kreises zu liegen kommt, während die Entfernung der Kurbelachse 2
von der Bodenlinie B, B annähernd der dreifachen Länge des Kurbelkreisdurchmessers
entspricht. Die Entfernung des höchsten Punktes des Kurbelkreises vom Boden ergibt
die Länge der Schreithebel 4; diese Länge beträgt demnach drei und einen halben
Durchmesser des Kurbelkreises. Die Schrittlänge dieser Schreithebel beträgt etwas
das 5,2fache der Kurbellänge, wobei das Fahrzeug während der Bewegung genau in seiner
wagerechten Lage verbleibt. Gleich großen durchlaufenden Strecken (o bis 8) des
Kurbelzapfens
entsprechen auch gleich große durchlaufende Strecken o° bis 8° des Fußendes, so
(laß eine vollkommen gleichmäßige Fortbewegung des Fahrzeuges erzielt wird.
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Die Schreithebel 4. haben vorteilhaft doppel-T-förinigen Querschnitt
und einen schmalen Führungsschlitz 8 für die Kurbelzapfen 74, während deren Führungsrollen
74' beiderseits innerhalb der Flanschen laufen.
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Zum Heben und Senken jedes Schreithebels :1 dient beim Ausführungsbeispiel
nach Abb. i ein Gleitstück 96 (Abb. 2), (las am Kurbelzapfen 74. angelenkt mittels
zweier Gleitrollen 97 an den Außenwandungen des Schreithebels geführt ist, an dein
es sich demnach nur der Länge nach verschieben kann.
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Während der bezügliche Kurbelzapfen 74 die untere Hälfte seiner Kreisbahn
durchläuft, führt sich ein Schlitz 98 des Gleitstückes an der Führungsrolle 9. Bei
96' ist an diesem Gleitstück der obere Arm 79' (Abb. 3) eines Kniehebels 79', 76'
aasgelenkt, dessen unterer Arm 76' finit dein Unterende des Schreithebels mittels
eines Bolzens 94. gelenkig verbunden ist. Der obere Kniehebelarm 79' ist mittels
seines Führungsschlitzes 98' an der Führungsrolle 9 des Schreithebels geführt.
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Um die Ränder des Führungsschlitzes gegen vorzeitige Abnutzung zu
sichern, sind sie durch auswechselbare Stahlschienen 79"' verstärkt, welche Anordnung
vorteilhaft auch für alle Gelenke bzw. Lager des Kniehebelarms 76' und 79' sowie
des Gleitstückes 96 vorgesehen sein kann (Abb. 2 und 3).
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Die Hubhöhe der Schreithebel ist durch Verkürzung bzw. Verlängerung
der beiden Kniehebelarme 79' und 76' nach Bedarf regelbar, zu welchem Zwecke diese
mit Bohrungen 99 bzw. ioo versehen sind, die zum Durchstecken des Gelenkbolzens
dienen und von den bezüglichen Kniehebelenden verschieden weit entfernt sind.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, bewirkt die Antriebskurbel 3 während des
Durchlaufens der oberen Hälfte des Kurbelkreises die Antriebsarbeit und während
des Durchlaufens der unteren Kreishälfte das Heben der Schreithebel und deren Verschwenken
zur neuen Arbeitsleistung. Zu diesem Zwecke vollführt der obere Kniehebelarm 79'
an der Führungsrolle 9 eine Kippbewegung, wodurch der starre Schreitliebel während
seines Leerganges vom Boden gehoben und zur neuen Arbeit gesenkt wird.
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Der Bolzen 9q., der den Schreithebel d. mit dem Unterende des unteren
Kniehebelarmes 76' verbindet, dient gleichzeitig zur Aaslenkung schwingbar gelagerter
Stützfüße 8o, die mittels elastischer Zugorgane 95 mit dem bezüglichen Schreithebel
verbunden sind. Die Stützfüße sind hinten mit einem Stollen 8o' und einem Teller
8o" gegen das Einsinken in weichen Grund versehen, während sie vorn zwecks zugsicheren
Eingreifens in den Boden mit einer auswechselbaren Platte 8o"' ausgerüstet sind.
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Die Schreithebel d. können ganz entfallen, wenn an Stelle des Gleitstückes
mit schlitzartigem Ausschnitt ein solches mit abgeschlossenem Führungsschlitz verwendet
wird, das einerseits am Kurbelzapfen angelenkt, anderseits finit diesem Führungsschlitz.
an der Führungsrolle 9 geführt und beiderseits des Schlitzes mit je einem oberen
Arm zweier Kniehebel gelenkig verbunden ist, deren untere Arme mittels eines Zapfens
verbunden sind, an dem gleichzeitig der Stützfuß aasgelenkt ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb.-t erfolgt das Hebels und Senken
der Schreithehel mittels eines Zahngetriebes. Dasselbe bestellt aus einer am Kurbelzapfen
7.4 aasgelenkten Zahnstange ioi (Abb. 6), die mittels eines Führungsstiftes io2
in einem Längsschlitz 103 des Schreithebels geführt ist und in ein an der
Achse 75 drehbares Zahnrad 10a. eingreift, mit dem ein größeres Zahnrad io5 fest
verbunden ist, das seinerseits wieder mit einer am Schreithebel q. befestigten Zahnstange
io6 in Eingriff steht. Am Kurbelzapfen 74. ist der mittels eines Führungsschlitzes
98" an der Führungsrolle 9 geführte obere -rin 79" (Abb. 5) eines Kniehebels 76",
79" aasgelenkt, dessen unterer Arm 76" mit dem unteren Teile des Schreithebels von
dessen Ende etwas entfernt mittels des Bolzens 107 gelenkig verbunden ist.
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Der Kniehebel ist bei dieser Anordnung während des Leerganges an dem
Heben und Senken des starren Schreithebels nicht uninittelbar beteiligt und dient
nur in seiner gestreckten Lage dazu, die Last des Fahrzeuges während des Sehreitens
zu tragen. Zur Schonung der Lager ist der Kniehebel während seiner Wirksamkeit ein
wenig durchgeknickt und stützt sich hierbei vermittels des Bolzens io7 auf den starren
Körper des Schreithebels.
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Um das Knicken des Kniehebels bei Beginn und Beendigung jedes Schrittes
zu erleichtern, sind an einer über die Anlenkst°lle io7 hinabreichenden Verlängerung
des unteren Kniehebelarmes 76" die elastischen Zugorgane 95 der Stützfüße 8o befestigt.
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Diese Stützfüße können je nach der Art des zu befahrenden Bodens auch
abgeänderte Ausführungsformen erhalten und dementsprechend mit Haken, Schaufeln,
Gabeln. Ringen, elastischen Kugeln, Kufen, Schneetellern u. dgl. ausgerüstet sein.
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Die Entfernung der Kurbelachse und damit auch jene der starren Schreithebel
vom
Boden kann verkürzt -werden, wenn die Kniehebel so angeordnet
werden, daß sie sich erst während der Arbeitsleistung der Schreithebel, entsprechend
deren wagerechter Vorbewegung strecken und einknicken, was durch ein einfaches Versetzen
der Kniehebellager und entsprechende Ausgestaltung des Führungsschlitzes 98' erzielt
wird. Die Schreitlänge wird dadurch verkleinert.
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Einer oder der andere untere Kniehebelarm kann gegebenenfalls über
den Verbindungsbolzen hinaus verlängert werden, wodurch die Arbeitsbahn des Schreithebels
entsprechend nach vorn oder nach hinten verlängert wird.
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Zur Erzielung einer schmalen Trittbahn können die beiden Schreithebel
jeder Fahrzeugseite in zueinander schrägliegenden Ebenen angeordnet werden, wobei
der Antrieb der beiden um i8o° gegeneinander versetzten Antriebskurbeln durch Gelenkwellen
erfolgt.
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Zum Befahren von Ackerfurchen u. dgl. kann die eine Seite der Schreithebel
verlängert werden, zu welchem Zwecke die Antriebsteile (Kurbel 3 und Führungsrollenachse
75) an der Wand der Antriebsvorrichtung verschiebbar angeordnet werden.
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Die beschriebene Anordnung hat außerdem noch den Vorteil, daß der
Druck der treibenden Schreithebel auf die Führungsrollenachse während der ganzen
Arbeitsleistung in der Richtung der Fahrt stattfindet, wobei sich die beweglichen
Teile der Schreithebel während ihrer Belastung in Ruhe befinden und einer geringen
Abnutzung unterliegen.